1. INSTITUT FÜR FERNSTUDIEN UND DIDAKTISCHE ENTWICKLUNGIFDE
KIRCHLICHE PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE - EDITH STEIN
Fragebögen
(online) entwickeln und anwenden
Made by kaiser_t strix-varia-005.jpg URL: http://bit.ly/1SLYaB2 - Creative Commons (CC-BY-NC-ND
Johannes Maurek, MA MSc (2015)
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Was ist ein Fragebogen
- ein Werkzeug zur quantitativen Datenerhebung
- besteht aus mehr oder weniger standardisierten Fragen
- kann schriftlich (Paper&Pencil) oder computergestützt
durchgeführt werden
- ermöglicht eine beschränkte Anzahl an Fragen (Items) durch
eine beliebig große Anzahl an Probanden/Probandinnen
(Stichprobe) beantworten zu lassen
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Entwickeln einer Grobstruktur
Vorarbeiten:
- Forschungsfeld wurde abgegrenzt
- Eine Forschungsfrage bzw. Hypothese
wurde entwickelt
- Kenntnis der einschlägigen Literatur
- Gewissheit darüber, wieso der (Online -)Fragebogen (FB)
die Methode meiner Wahl ist
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Entwickeln einer Grobstruktur
Entwicklung:
- Welche Themen/Aspekte muss mein FB unbedingt
abdecken?
- Welche ergänzenden Themen/Aspekte muss ich
abfragen, weil ich davon ausgehe, dass sie die
Antwort beeinflussen?
- Operationalisierung:Wie kann ich etwas messbar
machen (z.B. Einstellungen, Kompetenzen, etc.)?
- Tipp: Erste Frageformulierungen schon früh aufschreiben
und ggf. verändern
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„Wie oft nutzen SieYouTube-Videos im
Unterricht“ (Beispiel)
- Was sind eigentlichYouTube-Videos?
- Welchen Zweck können dieseVideos im Unterricht
erfüllen?
- Welche Arten des Einsatzes gibt es (als Ganzes,
Ausschnitte, Szenen mit eingeblendeter Fragestellung?)
- Wie kann ich die Häufigkeit aussagekräftig abfragen
(absolute Häufigkeit, prozentuell zum übrigen Unterricht?
Ergänzend abzufragen:
Unterrichtsfach, Schulform, Geschlecht,Alter, Dienstjahre etc.
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Bsp: „Wie nutzen Lehrer/innen das Internet
für Ihren Beruf? (Forschungsfrage)
Einsatz im
Unterricht
Einsatz in der
Unterrichtsvorbereitung
Kommunikationmit
Schüler/innen(außerhalb
desUnterrichts)
Berufliche
W
eiterbildung
Austausch von
Unterrichtsmaterialien
(Materialtauschbörsen)
Kommunikation mit
Kolleg/innen
Elterninformation
Begleitung von
Aufgabenstellungen/Projekten
Kollaborationmit
anderenSchulen
Ausstattung
(privat)Ausstattung
(Schule)
Schulfach
Schulstufe
Schulform
Benutzer-
kompetenz
H
altung
Einstellung
Moderatoren
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Bsp: „Wie nutzen Lehrer/innen das Internet
für Ihren Beruf? (Forschungsfrage)
Einsatz im
Unterricht
Einsatz in der
Unterrichtsvorbereitung
Kommunikationmit
Schüler/innen(außerhalb
desUnterrichts)
Berufliche
W
eiterbildung
Austausch von
Unterrichtsmaterialien
(Materialtauschbörsen)
Kommunikation mit
Kolleg/innen
Elterninformation
Begleitung von
Aufgabenstellungen/Projekten
Kollaborationmit
anderenSchulen
Schulgröße
Weiterbildungs-
aktivität
Bundesland
Geschlecht
D
ienstalter
Ergänzende
Aspekte
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Fragenformate
Offene Frage
Geschlossene Frage
Pro:
Die Frage wird durch die
vorgestellten Optionen leichter
verstanden.
Contra:
Die Wahl der Optionen kann die
Antwort beeinflussen
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Auswahloptionen
Auswahloptionen können
Antworten beeinflussen
Gründe:
- Tendenz „sozial erwünscht“ zu
antworten (eine lange Fernsehdauer
ist gemeinhin nicht sozial erwünscht)
- Tendenz zur Wahl mittlerer Optionen
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Fragenformulierung
Gründe:
- Nicht zwei Aspekte in einer Frage
abfragen! (Kompetenz und Freundlichkeit
einer Lehrperson müssen nicht
korrelieren - Probanden könnten entweder
auf das eine oder andere antworten)
- Auf Orthografie achten (Skalenbeschriftung)
Schlecht!
11. INSTITUT FÜR FERNSTUDIEN UND DIDAKTISCHE ENTWICKLUNGIFDE
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Fragenformulierung
Gründe:
- Der Beginn eines Arbeitstages ist nicht
definiert
Schlecht!
12. INSTITUT FÜR FERNSTUDIEN UND DIDAKTISCHE ENTWICKLUNGIFDE
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Fragenformulierung
Gründe:
- „Nicht unzufrieden“ ist negativ formuliert
und stellt eine doppelte Verneinung dar.
- Gute Fragen sind positiv formuliert
Schlecht!
13. INSTITUT FÜR FERNSTUDIEN UND DIDAKTISCHE ENTWICKLUNGIFDE
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Fragenformulierung
Gründe:
- Es sind nicht alle Möglichkeiten zur
Online-Kommunikation auswählbar.
- Probleme können auch durch die mangelnde
Verständlichkeit von verwendeten
Begriffen entstehen
Schlecht!
14. INSTITUT FÜR FERNSTUDIEN UND DIDAKTISCHE ENTWICKLUNGIFDE
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Fragenformulierung
Gründe:
- Antwortmöglichkeiten sind uneindeutig
- Die Übergänge zwischen den Optionen
sind fließend und erlauben keine genauen
Rückschlüsse über die Einsatzfrequenz.
Schlecht!
Gründe:
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Skalenbasierte Fragen
Besonderheiten:
- Es sollten i.d.R. 5, 7 oder 9 Optionen sein
- Ob mittlere Werte (also bei 6, 8 oder 10
Optionen) erlaubt werden, beeinflusst das
Antwortverhalten
- Ev. könnte noch die Option „weiß nicht“
angeboten werden
Skalen nach dem Likert-Typ messen
persönliche Einstellungen nach
Zustimmung und Ablehnung
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Online-Tools zur Fagebogenerstellung
- unterstützen nicht jedes Frageformat
- unterstützen zumeist spezielle Formate (Zuordnungen)
- haben u. U. die Möglichkeit,Videos,Tondokumente oder
Bilder einzufügen
- erlauben oftVerzweigungen in Abhängigkeit von bereits
beantworteten Fragen
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Pre-Testing
- Zweck: Rückmeldungen, Reaktionen, Kommentare und
mögliche Irritationen bzgl. des Fragebogens einholen.
- Online-Fragebögen ausdrucken und von verschiedenen
Personen Feedback einholen (Vermerke auf dem FB)
- Online-FB in Anwesenheit durchführen lassen („Thinking
Aloud“)
- erst danach in die Produktiv-Phase eintreten
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Aus Probandensicht
- Fragen müssen verstanden werden
- Sie müssen Ihre Antworten entsprechend derVorgaben
abgeben
- Sie müssen ihre Antworten ggf. an die vorgegebenen
Optionen anpassen
- Sie müssen wissen, wie lange die Beantwortung des FB
noch dauert (Fortschrittsbalken)
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Aus Forscher/innensicht
- Welche Aussagen kann ich mit Hilfe des durchgeführen
Fragebogens machen?
- Stimmen diese Aussagen mit der Forschungsfrage, bzw. der
Hypothese in zufriedenstellendem Maß überein?
- Wurden wichtige Aspekte der Fragestellung durch den FB
nicht beantwortet?
- Muss ich nach Auswertung des Fragebogens mein
Forschungsdesign ergänzen oder adaptieren?
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Quellen:
20
PORST, Rolf (2014): Fragebogen. Ein Arbeitsbuch. 4.Aufl.
VS-Verlag:Wiesbaden.
Die Präsentation ist angelehnt an einYouTube-Video von Dr. Sandra Schön
zum Thema: „Entwicklung eines Online-Fragebogens“,
URL: https://youtu.be/u4rpJ951tJ8