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Eine immer größere Bedeutung für Betriebe ist die Einarbeitung, Integration und das Anlernen neuer Mitarbeiter. In Unternehmen wird stets mit großem Aufwand nach geeigneten Mitarbeitern für ausgeschriebene Positionen gesucht; dabei kommt der Integration in das soziale Gefüge des Unternehmens eine zentrale Bedeutung zu.
Dass etwa ein Drittel aller neuen Mitarbeiter die angetretene Stelle noch in der Probezeit wieder aufgibt, findet Claus Verfürth von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank nicht verwunderlich. Die gewählte Entscheidung, den Arbeitsplatz angetreten zu haben, wird dann meist wegen nicht ausreichender Einarbeitung und Integration zu einer Enttäuschung.
Daraus entstehen beträchtliche Folgen. Im betroffenen Bereich entsteht eine deutliche Verunsicherung der Mitarbeiter und auch die Entstehung der zusätzlichen Kosten für den neuen Auswahlprozess sind nicht außer Acht zu lassen. Das Ansehen des Unternehmens leidet dadurch außerdem auf dem Bewerbermarkt. Es muß gelingen, neue Mitarbeiter insbesondere in das soziale Umfeld des Unternehmens zu integrieren und sie mit einer intensiven Auseinandersetzung erfolgreich auf ihre vorgesehene Aufgabe vorzubereiten.
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Juli 27, 2012
Claus Verfürth Textausschnitt
Handbuch Personalentwicklung
Artikelausschnitt: Handbuch
Personalentwicklung
Autor dieses Teilausschnittes: Claus Verfürth, Personalleiter Deutsche Apotheker- und
Ärztebank: Anlernen, Integration und Anlernen neuer Mitarbeiter
Eine immer größere Bedeutung für Betriebe ist die Einarbeitung, Integration und das Anlernen
neuer Mitarbeiter. In Unternehmen wird stets mit großem Aufwand nach geeigneten Mitarbeitern
für ausgeschriebene Positionen gesucht; dabei kommt der Integration in das soziale Gefüge des
Unternehmens eine zentrale Bedeutung zu.
Dass etwa ein Drittel aller neuen Mitarbeiter die angetretene Stelle noch in der Probezeit wieder
aufgibt, findet Claus Verfürth von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank nicht verwunderlich.
Die gewählte Entscheidung, den Arbeitsplatz angetreten zu haben, wird dann meist wegen nicht
ausreichender Einarbeitung und Integration zu einer Enttäuschung.
Daraus entstehen beträchtliche Folgen. Im betroffenen Bereich entsteht eine deutliche
Verunsicherung der Mitarbeiter und auch die Entstehung der zusätzlichen Kosten für den neuen
Auswahlprozess sind nicht außer Acht zu lassen. Das Ansehen des Unternehmens leidet dadurch
außerdem auf dem Bewerbermarkt. Es muß gelingen, neue Mitarbeiter insbesondere in das soziale
Umfeld des Unternehmens zu integrieren und sie mit einer intensiven Auseinandersetzung
erfolgreich auf ihre vorgesehene Aufgabe vorzubereiten.
Um eine optimale Erfüllung der Aufgaben zu gewährleisten, ist es dringend von Seiten des
Unternehmens notwendig, dass sie ihren Mitarbeitern alle erdenkliche Unterstützung zuteil werden
lassen. Ein besonderer Schaden – sowohl beim Unternehmen, als auch bei den betroffenen
Mitarbeitern – entsteht dann, wenn ein Betrieb an dieser Stelle wenig Einsatzbereitschaft aufbringt.
2. Folgende Ziele werden verfolgt wenn es in die Einarbeitung, Integration und dem Anlernen von
neuen Mitarbeitern geht:
• wirkungsvolle Informationserläuterung;
• gegliederte und vorbereitete Vorstellung neuer Mitarbeiter;
• schnelleres, praktisches Zurechtkommen in der Vielschichtigkeit und den Verknüpfungen
des neuen Betriebes;
• Schulung im Rahmen von abteilungs- und projektübergreifenden Teambuildings;
• Bekanntschaft mit Führungskräften und Kollegen machen;
• Erleben der Betriebskultur;
• Prompte Bindung an die Firma
• Umgehung hoher Kosten durch fehlgeschlagene Integration oder rechtzeitiger Kündigung
(Quelle: in Anlehnung an: Dr. Petra Bernard-Zehder, Tretrolog München, Vorstellung eines
Programms zur Einführung neuer Mitarbeiter, DGFP-Erfahrungsgruppe München/B, Version vom
15.3.02)
Einführungsveranstaltung – Elemente der Einarbeitung
„Für neue Mitarbeiter hat sich in der Praxis die Durchführung von Einführungsveranstaltungen
bewährt“, erklärt Claus Verfürth. „Die Vorstellung der Philosophie, der Strategie und insbesondere
der wichtigsten Ansprechpartner ist dabei das Ziel für die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Die Beschreibung einer Einführungsveranstaltung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank soll als
Beispiel dienen:
Zu den Quartalsanfängen treten klassischerweise die neuen Mitarbeiter in Banken ein.
Für alle Mitarbeiterfunktionen werden etwa vier Wochen nach diesen Quartalsterminen dreitägige
Einführungsveranstaltungen durchgeführt. Um in der Einführungsveranstaltung die größeren
Zusammenhänge und Hintergründe zu erfahren, sollen die Mitarbeiter in den ersten vier Wochen an
ihrem jeweiligen Einsatzort ihren individuellen Arbeitsplatz kennen lernen.
Dass alle Funktionalitäten – vom hoch ausgebildeten Spezialisten, bis hin zum Datenerfasser – an
dieser Veranstaltung teilnehmen ist aus Sicht der Bank sehr wichtig, da nur so auf allen
Mitarbeiterebenen die Philosophie der Bank bekannt gemacht und gelebt werden kann.
Ablauf der Veranstaltung
Nach dem Eintreffen der neuen Mitarbeiter wird durch ein Mitglied des Vorstandes und einen
Personalvertreter die offizielle Begrüßung durchgeführt.
Claus Verfürth, der als Personalleiter für die Einführungsveranstaltung verantwortlich ist, sagt
dazu, dass dies in erster Linie die Wertschätzung des Vorstands verdeutlicht, welche man den neuen
Mitarbeitern entgegenbringen möchte und andererseits die Wichtigkeit widergespiegelt wird,
welche die Bank mit der Durchführung dieser Einführungsveranstaltung verbindet. Einen Überblick
über die Geschichte der Bank – für die APO-Bank spezielle Kundenklientel und über das in der
Bankenwelt einzigartige Geschäftsmodell – verschafft in der Regel das Mitglied des Vorstandes in
einem etwa einstündigen Vortrag. Sollten sich bei einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin in den
ersten Tagen ihrer Tätigkeit Fragen ergeben haben, so hat man die Möglichkeit, diese direkt einem
Vorstandmitglied zu stellen. Eine gute Quelle für neue Ideen waren in der Vergangenheit die von
Seiten der Bank aufnehmbaren „noch unbeeinflussten Eindrücke“.
Damit die Mitarbeiter sich und ihren bisherigen Erfahrungshorizont darstellen können, wird nach
3. dem Vortrag des Vorstandes durch die beiden Vertreter des Personaldezernats eine
Vorstellungsrunde eröffnet. Eine Vorstellung der neuen Mitarbeiter bei ihren Kollegen erfolgt
steckbriefartig. Ausgehend von den Vorständen über die Dezernate, Bereiche, bis in die einzelnen
Filialen und das Zusammenspiel mit den Unternehmenstöchtern, erläutern die Vertreter des
Personaldezernats anschließend die Aufbauorganisation der Bank. Mit Bild werden im Anschluss
daran die einzelnen Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Fragestellungen vorgestellt und das
breite Serviceangebot des Personaldezernats an die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschrieben.
Den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden ab dem Mittag des ersten bis hin zum Ende
des dritten Tages alle Dezernate und Bereiche der Hauptverwaltung vorgestellt. Zu Anfang dieser
Einführungsveranstaltung wird allen ein Ordner zur Verfügung gestellt, in dem die Vertreter der
einzelnen Bereiche zu diesem Zweck eine Präsentation der eigenen Aufgabengebiete erstellt haben.
Alle wichtigen Informationen und Ansprechpartner sind dort zusammengefasst und so haben die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, auch nach Beendigung der
Einführungsveranstaltung dort Fragen zu adressieren und im Nachhinein alles nachschlagen zu
können. Neben den Vertretern des Personaldezernats lädt die Bank auch die Referenten aus den
einzelnen Stabsbereichen dazu ein, an einem gemeinsamen Abendessen teilzunehmen, welches am
Ende des ersten Seminartages zusammen mit den neuen Mitarbeitern stattfindet.
Ein Besichtigungsrundgang durch die Hauptverwaltung und deren einzelne Abteilungen bildet eine
willkommene Unterbrechung der Fachvorträge. Neben der Möglichkeit, die Referenten der
einzelnen Bereiche kennen zu lernen, können die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch die
einzelnen Ansprechpartner antreffen.
In einer lockeren Atmosphäre versammeln sich die Mitarbeiter der Bereiche während dieses
Rundgangs mit den neuen Kollegen und stellen kurz sich selbst und ihr Aufgabengebiet vor. Es
entsteht die Möglichkeit für die neuen Mitarbeiter, dass sie ihre Ansprechpartner für
unterschiedliche Fragestellungen nicht nur kennen lernen, sondern sich auch einen ersten
persönlichen Eindruck machen können. Die Zufriedenheit mit der Veranstaltung und insbesondere
die Verbesserungsvorschläge für die Zukunft werden am Abschluss dieser dreitätigen
Einführungsveranstaltung in einer Feed-Back-Runde geäußert. Ein Feed-Back-Bogen soll von den
Mitarbeitern etwa ein bis drei Tage nach der Veranstaltung noch abgegeben werden und als
Ergänzung dienen. Es wird ein besonderer Wert darauf gelegt, dass die Eindrücke der Veranstaltung
nicht auf oberflächlichen Bewertungen beruhen, sondern dass erst nach einer Zeit der
Objektivierung der Eindrücke eine Beurteilung abgegeben wird, so Claus Verfürth.
Resonanz
Durch die neuen Mitarbeiter fiel die Bewertung der Einführungsveranstaltung sehr positiv aus. Der
durchaus erhöhte Aufwand bei Unternehmen anderer Größenordnung ist sicherlich zu bedenken.
Die Durchführung solcher Einführungsseminare ist dennoch, beispielsweise in regionalen
Veranstaltungen möglich. Durch die Einführungsveranstaltung soll der Grundstein bei den neuen
Mitarbeitern für ein eigenes bankinternes Netzwerk gelegt werden. Die nachhaltigsten Kontakte
haben sich, so erklärt Verfürth, anlässlich dieser Tage ergeben, seitdem diese Veranstaltung
eingeführt wurde.
Unerlässlich bei der Durchführung einer Einführungsveranstaltung ist die Einplanung von
genügendem Zeitbudget, denn trotz der guten Absicht eine solche Veranstaltung durchzuführen,
kann die verkürzte Darstellung von Einsatzgebieten eher kontraproduktiv wirken.
Autor dieses Teilausschnittes: Claus Verfürth
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