10. Schule im Bildungsraum
Europa
Ästhetik des Existenz (e)Portfolio
Reformpädagogik neoliberale Steuerung
Gouvernementalität
11. Schule im Bildungsraum Europa
Ästhetik des Existenz (e)Portfolio
Reformpädagogik/neoliberale
Steuerung
Gouvernementalität
12. Schule im Bildungsraum Europa
Ästhetik des Existenz (e)Portfolio
Neue Lernkultur:
Reformpädagogik/neoliberale Steuerung
Gouvernementalität
13. Schule im Bildungsraum Europa
Ästhetik des Existenz (e)Portfolio
Neue Lernkultur:
Reformpädagogik/neoliberale Steuerung
Freiheit - Selbststeuerung - Mündigkeit -
Selbstorganisation - Autonomie - Individualität -
Kreativität
Gouvernementalität
14. Schule im Bildungsraum Europa
(e)Portfolio
Neue Lernkultur:
Reformpädagogik/neoliberale Steuerung
Freiheit - Selbststeuerung - Mündigkeit - Selbstorganisation -
Autonomie - Individualität - Kreativität
Ästhetik des Existenz Gouvernementalität
15. Schule im Bildungsraum Europa
(e)Portfolio
Neue Lernkultur:
Reformpädagogik/neoliberale Steuerung
Freiheit - Selbststeuerung - Mündigkeit - Selbstorganisation -
Autonomie - Individualität - Kreativität
Ästhetik des Existenz Gouvernementalität
Lebenskunst Regierungstechnik
16. Schule im Bildungsraum Europa
(e)Portfolio
Neue Lernkultur:
Reformpädagogik/neoliberale Steuerung
Freiheit - Selbststeuerung - Mündigkeit - Selbstorganisation -
Autonomie - Individualität - Kreativität
Technologien des Selbst
Ästhetik des Existenz Gouvernementalität
Lebenskunst Regierungstechnik
17. Schule im Bildungsraum Europa
(e)Portfolio
Neue Lernkultur:
Reformpädagogik/neoliberale Steuerung
Freiheit - Selbststeuerung - Mündigkeit - Selbstorganisation -
Selbstbestimmung - Individualität
Technologien des Selbst
Ästhetik des Existenz Gouvernementalität
Lebenskunst Regierungstechnik
18. ePortfolioBildungsrau
Portfolio Schule m Europa neoliberale
Reformpädagogik Steuerung Ästhetik
Gouvernementalität des Existenz
19. ePortfolioBildungsrau
Portfolio Schule m Europa neoliberale
Reformpädagogik Steuerung Ästhetik
Gouvernementalität des Existenz
20. Definitionen
• pPortfolio - Schulpädagogik:
• »Ein Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, welche die
individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der Lernenden
auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die
Beteiligung der Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für
die Auswahl, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf
die Selbstreflexion der Lernenden einschließen.«
• Paulson et al. 1991, zitiert nach Häcker 2007, S.127
• ePortfolio - Hochschuldidaktik, Berufsbildung:
• »E-Portfolio ist eine digitale Sammlung von ›mit Geschick gemachten
Arbeiten‹ (=lat. Artefakte) einer Person, die dadurch das Produkt *...+ und
den Prozess [...] ihrer Kompetenzentwicklung [...] dokumentieren und
veranschaulichen möchte. Die betreffende Person hat die Auswahl der
Artefakte selbstständig getroffen, und diese in Bezug auf das Lernziel
selbst organisiert.«
• Hornung-Prähauser et al. 2007, S.14
21. Häcker, Thomas (2007): Portfolio: ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen.
Baltmannsweile: Schneider Verlag
22. Hilzensauer, Wolf; Hornung, Veronika (2006): ePortfolio.
Methode und Werkzeug für kompetenzbasiertes Lernen. Salzburg Research;
http://eportfolio.salzburgresearch.at/images/stories/eportfolio_srfg.pdf (30.11.2008)
23. Häcker, Thomas (2007): Portfolio: ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen.
Baltmannsweile: Schneider Verlag, S.132
24. »Einsatz von E-Portfolios an (österreichischen) Hochschulen« – Studie im Auftrag das Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung (bmwf) (2007-2008); durchgeführt von P. Baumgartner, K. Himpsl & S. Zauchner, Donau Universität Krems, Dep. für
Interaktive Medien und Bildungstechnologien
25. 1. Arbeitsportfolio
für die Diagnose der Stärken und Schwächen des
eigenen, individuellen Lernens
2. Beurteilungsportfolio
welches eher die erfolgreiche Bewältigung formaler
Anforderungen gegenüber der Lehrperson oder z.B.
einer weiterführenden Institution aufzeigt
3. Entwicklungsportfolio
um Wachstum und Veränderung eines Lernenden über
einen längeren Zeitraum möglichst von diesem selber
aufzeigen, steuern und verantworten zu lassen
4. Vorzeigeportfolio
welches den Lernenden ermöglicht, ihre besten
Arbeiten einem wertschätzenden Publikum zu
präsentieren
5. Bewerbungsportfolio
welches schlicht Bewerbungsunterlagen etwa in Form
eines Bewerbungspasses meint
Lissmann, Urban (2000): Beurteilung und Beurteilungsprobleme bei Portfolios.
In: Jäger, Reinhold S. (Hrsg.): Von der Beobachtung zur Notengebung. Landau: Verlag Empirische Pädagogik, S. 299-345
26. 1. Arbeitsportfolio
für die Diagnose der Stärken und Schwächen des
eigenen, individuellen Lernens
2. Beurteilungsportfolio
welches eher die erfolgreiche Bewältigung formaler
Anforderungen gegenüber der Lehrperson oder z.B.
einer weiterführenden Institution aufzeigt
3. Entwicklungsportfolio
um Wachstum und Veränderung eines Lernenden über
einen längeren Zeitraum möglichst von diesem selber
aufzeigen, steuern und verantworten zu lassen
4. Vorzeigeportfolio
welches den Lernenden ermöglicht, ihre besten
Arbeiten einem wertschätzenden Publikum zu
präsentieren
5. Bewerbungsportfolio
welches schlicht Bewerbungsunterlagen etwa in Form
eines Bewerbungspasses meint
Lissmann, Urban (2000): Beurteilung und Beurteilungsprobleme bei Portfolios.
In: Jäger, Reinhold S. (Hrsg.): Von der Beobachtung zur Notengebung. Landau: Verlag Empirische Pädagogik, S. 299-345
27. »Einsatz von E-Portfolios an (österreichischen) Hochschulen« – Studie im Auftrag das Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung (bmwf) (2007-2008); durchgeführt von P. Baumgartner, K. Himpsl & S. Zauchner, Donau Universität Krems, Dep. für
Interaktive Medien und Bildungstechnologien
28. Grundfunktionen des Portfolio
1. Sichtbarkeit - individuelle Kompetenzdarstellung
• Kompetenzen, Dispositionen, Potenziale, Motivation etc. individuell sichtbar machen
• im Gegensatz zur standardisierten, gleichmacherischen Leistungsfeststellung
2. Selbststeuerung - Selbstbestimmung - Selbstreflexion
• Strategien und Ziele des Lern- und Bildungsprozesses, der Kompetenzentwicklung selbst
reflektieren, selbst steuern, selbst bestimmen und selbst verantworten
3. Brückenfunktion zwischen Selbst- und Fremdbeurteilung
• von Lehren und Lernen (und Beurteilen), Selbst- und Fremdsteuerung, Selbst- und
Fremdbeurteilung
39. »Eine Vision:
Was könnte ein ePortfolio leisten?
• Als Eltern buchen wir bei der Geburt unseres Kindes einen persönlichen
Portfolioraum für unsere Tochter, unseren Sohn. Dort sammeln wir:
Fotos, Filme, Erinnerungen. Das erste Weihnachtsfest. Der dritte Geburtstag.
• Wenn das Kind in die Schule kommt, wird ein neuer Raum eröffnet [...]. Dort werden
schulische Werke, besondere Leistungen, Zeugnisse, ... gesammelt. [...] Ab der
fünften Klasse übernimmt das Kind selbst die Verantwortung für sein Portfolio.
• Und mit 14 Jahren wird ein neuer, öffentlicher Raum eingerichtet: ›Meine
Kompetenzen und Fähigkeiten‹ *...+ und regelmäßig überarbeitet. Denn der begleitet
einen auch in der Ausbildung und der beruflichen Tätigkeit.
• Praktisch: Als Erwachsener kann man [...] für einen Arbeitgeber die Dokumente in
einem eigenen, geschützten Raum neu zusammenstellen und sich damit bewerben.«
Born 2008; http://blog.rpi-virtuell.net
40. ePortfolioBildungsrau
Portfolio Schule m Europa neoliberale
Reformpädagogik Steuerung Ästhetik
Gouvernementalität des Existenz
46. Wenn ein solches Portfolio über
mehrere Jahre geführt worden
ist, gibt es Auskunft über die
individuelle Entwicklung und über
Kompetenzen, die in der Regel nicht
im Zeugnis stehen.
Portfolio: Medienkompetenz - http://www.portfolio-medien.de
47. Eine kluge Stadt
braucht alle Talente -
Neue Lernkultur -
Individualisierung
»Grundlage für die Gestaltung der
Lernprozesse sind geeignete
lerndiagnostische Verfahren, die zur
Dokumentation der individuellen
Kompetenzentwicklung um [...] Portfolios
ergänzt werden. [...]
In Lernvereinbarungen, einem Lernpass oder
Lerntagebuch werden die jeweils nächsten
Ziele und die Wege zu ihrer Erreichung
festgehalten.« (S.6)
48. Portfolio im Rahmen des Lehramtsstudiums Chemie von Catharina Pflugk
Deckblatt - Einleitung - Dünnschichtchromatogramme Smarties
67. 2010 - ePortfolio for all
• »... an education portfolio documents the accumulation of
human capital« Helen C. Barrett - http://electronicportfolios.org
• »... mit Hilfe der digitalen Identitäten der MitarbeiterInnen
mehr Überblick über das Humankapital des Unternehmens.«
Friedrich Ortlieb - bit media
• »E-Portfolios [...] machen das wesentlichste Element, das
Human Capital, sichtbar, auf dem wir alle unsere gemeinsame
Zukunft aufbauen können.« Franz Ritter - Schweifer &Partner
89. Kapitalisierung des Lebens -
vom »Input« zum »Outcome«
• »Was auf diese Weise entsteht, ist eine
(nationale, europäische) ›Währung des
Humankapitals‹ und in naher Zukunft
wahrscheinlich eine ›Zentralbank des
Humankapitals‹, die über den Wechselkurs
entscheiden wird. [...] Studierende ebenso wie
andere Lernende können sich auf eine endlose
solipsistische Reise der Kapitalisierung des
Lebens freuen. Diese Reise, auf der man
elektronische Portfolios und andere
Humankapital-Portemonnaies mit sich führt, ist
ein gleichermaßen hochmaterialistisches wie
zunehmend virtuelles und spekulatives
Unternehmen.«
• Masschelein, Jan; Simons, Maarten (2010): Jenseits der Exzellenz. Eine kleine
90. ePortfolioBildungsrau
Portfolio Schule m Europa neoliberale
Reformpädagogik Steuerung Ästhetik
Gouvernementalität des Existenz
91. Verwirklichung
des einzigartigen Potenzials
• »Portfolioarbeit ist Ausdruck einer Philosophie, in der die
Einzigartigkeit eines jeden Menschen hervorgehoben, die
Vielfältigkeit menschlicher Begabungen wertgeschätzt, die
Interessen der Lernenden berücksichtigt und die Bedeutung
der Lernergebnisse für das Lebensprojekt jedes einzelnen
erkennbar gemacht werden.«
• Brunner, Ilse (2006): Stärken suchen und Talente fördern. Pädagogische
Elemente einer neuen Lernkultur mit Portfolio. In: Dies.; Häcker, Thomas;
Winter, Felix (Hrsg.): Das Handbuch Portfolioarbeit. Friedrich Verlag:
Seelze‐Velber, S. 73-78
92. Grundfunktionen des Portfolio
1. Sichtbarkeit - Darstellung
• Kompetenzen, Dispositionen, Potenziale, Motivation etc. individuell sichtbar machen
2. Selbststeuerung - Selbstbestimmung - Selbstreflexion
• Strategien und Ziele des Lern- und Bildungsprozesses, der Kompetenzentwicklung selbst
reflektieren, selbst steuern, selbst bestimmen und selbst verantworten
3. Brückenfunktion zwischen Selbst- und Fremdbeurteilung
• von Lehren und Lernen (und Beurteilen), Selbst- und Fremdsteuerung, Selbst- und
Fremdbeurteilung
94. zu 2. Selbststeuerung - Selbstbestimmung
•SchülerInnen als autonome Subjekte ihres Lernens
•individuelle Lernstrategien, eigenes Lerntempo
eigene Lernziele?
•Selbstbeobachtung, Selbstbeurteilung, Selbstverantwortung
, Selbstwirksamkeitsüberzeugung etc.
•Selbstreflexion, Metakognition, »Lernen-Lernen«
95. zu 3. Brückenfunktion
•Verschränkung von Lehren, Lernen und Beurteilen
•Partizipation, Kommunikation, demokratische
Mitbestimmung, soziale Selbstverständigung
•Individuelle Gerechtigkeit bei der Leistungsbewertung -
»Individualnorm« - »Individualisierung«
97. Becker, Gary S. (1982): Der ökonomische Ansatz zur Erklärung menschlichen Verhaltens. Tübingen: Mohr; original 1976
98. Becker, Gary S. (1982): Der ökonomische Ansatz zur Erklärung menschlichen Verhaltens. Tübingen: Mohr; original 1976
99. Markowitz, Harry Max (1952): Portfolio Selection, The Journal of Finance, Vol. VII, No. 1
100. Amateure im Web 2.0:
Medien, Praktiken, Technologien
• »Zumindest so viel kann festgehalten werden, dass
sich Begriffe wie etwa
›Selbstbestimmung‹, ›Selbständigkeit‹ und
›Gleichberechtigung‹ von ihrem emanzipatorischen
Kontext gelöst haben und heute als Versatzstücke
kommerzieller Freiheitstechnologien konsumiert
werden.«
• Wie »konnte es geschehen, dass die alternativen
Begriffe der Kulturrevolution wie etwa
Autonomie, Kreativität und Authentizität, die sich
einst gegen die Leistungsgesellschaft
richteten, heute zu Persönlichkeitsmerkmalen der
Leistungselite innerhalb der kapitalistischen
Gesellschaft geworden sind?«
101. Selbststeuerung
ist am besten ...
• »Beim Lernen aktiv sein ist gut, selbst über
sein Lernen bestimmen ist besser, aber sein
Lernen selbst zu steuern, ist am besten.«
• Bastian, Johannes (2003): Selbstgesteuertes Lernen. Editorial. In:
PÄDAGOGIK, 55 (5)
102. Selbstbestimmung
Autonomie durch Kontrolle?
• Selbstbestimmungstheorie
• der Intrinsischen Motivation (Deci/Ryan)
• »Autonomie und Autonomieerleben (sind)
zentral für die grundsätzliche Fähigkeit des
Menschen, externe Kontrolle – direkter und
indirekter Art – in interne Kontrolle zu
transformieren.«
• Reinmann, Gabi / Bianco, Tamara (2008): Knowledge Blogs
zwischen Kompetenz, Autonomie und sozialer
Eingebundenheit, Arbeitsbericht 17, Konzeptpapier, Universität
Augsburg, Medienpädagogik, S.11
103. Zur Anzeige wird der QuickTime™
Dekompressor „H.264“
benötigt.
Norbert Bolz - Am Rande der Trendtage 2008 in Hamburg: »Identitätsmanagement«
109. Foucault, Michel et al. ([1988] 1993): Technologien des
Selbst. Frankfurt a.M.: Fischer
110. • »Allmählich wurde mir klar, dass in allen
Gesellschaften ein [...] Typ von Techniken
existiert: diejenigen, die den Individuen
gestatten, selbst eine Reihe von Operationen
mit ihrem Körper, ihrer Seele, ihren
Gedanken, ihrem Verhalten
vorzunehmen, sie auf diese Weise zu
verwandeln oder zu verändern und einen
bestimmten Zustand [...] zu erreichen.
Nennen wir diese Techniken
Selbsttechniken.«
111. mehr die Untersuchung der von den Griechen
so genannten technê [...]. Mir ist klar, dass
der Ausdruck technê wegen seiner Nähe zum
Begriff der ›Technologie‹ mit seiner ganz
spezifischen Bedeutung problematisch sein
könnte. [...] Man denkt dabei an die harten
Technologien, an die des Holzes, des
Feuers, der Elektrizität. Aber auch das
Regieren greift auf Technologien zurück: die
Führung von Individuen, die Leitung der
Seelen, die Lenkung seiner selbst, [...] die
Lenkung der Kinder.«
112. • Esgeht also um Verfahren, die bestimmen
oder zumindest nahelegen, »was man mit
sich selbst tun, welche Arbeit man an sich
verrichten und wie man ›Herrschaft über sich
selbst‹ erlangen soll durch Aktivitäten, in
denen man selbst zugleich
Ziel, Handlungsfeld, Mittel und handelndes
Subjekt ist.«
• (Foucault [1981] 2005: 259).
114. Foucault, Michel ([1978/79] 2004): Geschichte der
Gouvernementalität II. Die Geburt der Biopolitik. Vorlesung
am Collège de France 1978-1979. Frankfurt a.M.:
Suhrkamp
115. Weber, Susanne; Maurer, Susanne (Hrsg.) (2006):
Gouvernementalität und Erziehungswissenschaft.
Wiesbaden: VS
116. • »›Führung‹ heißt einerseits, andere (durch
mehr oder weniger strengen Zwang) zu
lenken, und andererseits, sich (gut oder
schlecht) aufzuführen, also sich in einem
mehr oder minder offenen Handlungsfeld zu
verhalten. Machtausübung besteht
darin, ›Führungen zu lenken‹, also Einfluss
auf die Wahrscheinlichkeit von Verhalten zu
nehmen.«
• (Foucault [1982] 2005: 286)
117. • »Wenn man Machtausübung als ein auf
Handeln gerichtetes Handeln definiert, wenn
man sie als ›Regierung‹ von Menschen durch
andere Menschen im weitesten Sinne des
Wortes beschreibt, dann schließt man darin
ein wichtiges Element ein, nämlich das der
Freiheit. Macht kann nur über ›freie Subjekte‹
ausgeübt werden, insofern sie ›frei‹ sind.«
• (Foucault [1982] 2005: 286f.)
118. Herrschaftstechniken und Selbsttechniken –
untersuchen. Man muss die Punkte
analysieren, an denen die Techniken der
Herrschaft über Individuen sich der Prozesse
bedienen, in denen das Individuum auf sich
selbst einwirkt. [...] Der Kontaktpunkt, an dem
die Form der Lenkung der Individuen durch
andere mit der Weise ihrer Selbstführung
verknüpft ist, kann nach meiner Auffassung
Regierung genannt werden. «
• (Foucault 1993: 203f., zit. in der Übersetzung
119. • »Wenn man beispielsweise die Erziehungs-
einrichtungen nimmt, so stellt man fest, dass
man die anderen anleitet und dass man ihnen
beibringt, sich selbst zu regieren.«
• (Foucault ([1983] 2005): 495)
120. Bröckling, Ulrich; Krasmann, Susanne; Lemke, Thomas
(2000): Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur
Ökonomisierung des Sozialen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
121. Bröckling, Ulrich (2006): Das unternehmerische Selbst.
Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt a.M.:
Suhrkamp, S.7
122. ein Bündel aus Deutungsschemata, mit
denen heute Menschen sich selbst und ihre
Existenzweisen verstehen, aus normativen
Anforderungen und Rollenangeboten, an
denen sie ihr Tun und Lassen
orientieren, sowie aus institutionellen
Arrangements, Sozial- und
Selbsttechnologien, die und mit denen sie ihr
Verhalten regulieren sollen. «
• Bröckling,
Ulrich (2006): Das
unternehmerische Selbst. Soziologie einer
123. Foucault, Michel (2007): Ästhetik der Existenz. Schriften zur
Lebenskunst. Ausgewählt von Martin Saar. Frankfurt a.M.:
Suhrkamp
124.
125. • Unter diesen (antiken)
›Existenzkünsten‹, unter diesen
›Selbsttechniken‹ sind »gewusste und
gewollte Praktiken zu verstehen, mit denen
sich die Menschen nicht nur die Regeln ihres
Verhaltens festlegen, sondern sich selber zu
transformieren, sich in ihrem besonderen
Sein zu modifizieren und aus ihrem Leben ein
Werk zu machen suchen, das gewisse
ästhetische Werte trägt und gewissen
Stilkriterien entspricht.«
126. • »Diese ›Existenzkünste‹, diese
›Selbsttechniken‹ haben [...] einiges von
ihrem Gewicht und von ihrer Autonomie
verloren, als sie mit dem Christentum in die
Ausübung einer Pastoralmacht integriert
wurden und später in
erzieherische, medizinische oder
psychologische Praktiken.«
• (Foucault [1984] 1986: 18)
127. neue Technologie war genauso revolutionär wie die
Einführung des Computers ins persönliche Leben.« -
»In diese Hefte trug man Zitate, Auszüge aus
Werken, aus dem Leben mehr oder weniger bekannter
Personen entnommene
Beispiele, Anekdoten, Aphorismen, Reflexionen oder
Überlegungen ein. Sie stellten ein materielles
Gedächtnis gelesener, gehörter oder gedachter Dinge
dar; und sie machten aus diesen Dingen einen
angehäuften Schatz für das spätere Wiederlesen und
Meditieren [...], um gegen diese oder jene Schwäche
[...] zu kämpfen oder aber um ein Hemmnis [...] zu
überstehen«