1. Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten
Workshop
Promotionskolleg „Global Social Policies and Governance“ in
Kooperation mit dem UniKasselTransfer Career Service
Ulrich Herb
www.scinoptica.com
Kassel, 09.11.2012
2. Agenda
Wissenschaftliches Publizieren: Kontextualisierung & Funktionen
Publizieren in den Sozialwissenschaften
Qualitätssicherung wissenschaftlicher Publikationen
Qualitätsmessung wissenschaftlicher Publikationen
Publizieren: Relevante Rechte
Lizenzierung wissenschaftlicher Inhalte
Open Access & Toll Access
Open-Access-Angebote für Sozialwissenschaftler
Wahl eines geeigneten Publikationsortes & Inhalt typischer Verlagsverträge
Wie publizieren wir in 25 Jahren?
Seite 2
5. Individuelle Relevanz
Publish or Perish
Karriere eines Wissenschaftlers hängt von seiner Reputation ab.
Reputation eines Wissenschaftlers wird über seine wissenschaftliche
Wirkung (impact) bestimmt.
Die wissenschaftliche Wirkung wird vor allem über das
Publikationsverhalten bestimmt.
Wie viel, zu welchem Thema, mit wem und wo wird publiziert?
Seite 5
6. Organisatorische Relevanz
Hochschulevaluierung und leistungsorientierte Mittelvergabe betreffen
materielle und personelle Ausstattung von wissenschaftlichen
Einrichtungen
Wahl von Forschungsschwerpunkten
Gängige Kriterien
Anzahl der Promotionen
Umfang der eingeworbenen Drittmittel
Publikationsverhalten
Seite 6
7. Wissenschaftliches Publizieren: Funktionale Sicht
Funktionen:
Verbreitung wissenschaftlicher Ideen
Archivierung
Qualitätskontrolle
Rationalisierung
Effizienzsteigerung wissenschaftlicher Kommunikation
Ausbildung neuer Subdisziplinen
Schaffung und Fortschreibung von Hierarchien
Vgl. Fröhlich (2009, S. 255 f.)
Seite 7
8. Wissenschaftliches Publizieren: Normative Sicht
Karl Popper (1970)
Wissenschaft erfordert Kommunikation, sie kann kein
Einzelunternehmen sein
Wissenschaftliche Forschung braucht öffentliche Darstellung,
intersubjektive Kontrolle und Kritik Dritter (Fröhlich 2009)
Robert Merton: Postulate des Wissenschaftsethos (1972)
Universalismus
Kommunismus
Uneigennützigkeit
Organisierter Skeptizismus
Seite 8
9. Wissenschaftliches Publizieren: Normative Sicht
Kommunismus?
„Die materiellen Ergebnisse der Wissenschaft sind ein Produkt sozialer
Zusammenarbeit und werden der Gemeinschaft zugeschrieben. Sie bilden ein
gemeinsames Erbe, auf das der Anspruch des einzelnen Produzenten
erheblich eingeschränkt ist. Mit dem Namen ihres Urhebers belegte Gesetze
oder Theorien gehen nicht in seinen oder seiner Erben Besitz über, noch
erhalten sie nach den geltenden Regeln besondere Nutzungsrechte.
Eigentumsrechte sind in der Wissenschaft aufgrund der wissenschaftlichen
Ethik auf ein bloßes Minimum reduziert. Der Anspruch des Wissenschaftlers
auf sein ’intellektuelles Eigentum’ beschränkt sich auf die Anerkennung und
Wertschätzung, die (...) in etwa mit der Bedeutung dessen übereinstimmt, was
in den allgemeinen Fonds des Wissens eingebracht worden ist.“
(Merton, 1972, S. 51)
Seite 9
11. Genese: Wissenschaftliches Publizieren
Aufkommen wissenschaftlicher Journale im 17. Jahrhundert
Ursprung: Briefkorrespondenz, Almanache und Sitzungsakten
wissenschaftlicher Gesellschaften
1665: Henry Oldenburg gründet Philosophical Transactions und verschickt
Auszüge eingesandter Dokumente
1765: die Royal Society übernimmt die Philosophical Transactions und führt
eine formalisierte Begutachtung ein
Publikationsdichte der frühen Journale (zeitlicher Abstand der Hefte/ Issues)
richtet sich nach dem Takt des Postkutschenverkehrs
Vgl. Fröhlich (2009)
Seite 11
12. Wissenschaft als wachsende Institution
Exponentionelles Wachstum der Wissenschaft
De Solla Price (1963)
Wissenschaftssystem verdoppelt seine Quantität seit seinen
Anfängen im 17. Jahrhundert ca. alle 15 Jahre
Zahl der Wissenschaftler verdoppelt sich dreimal so schnell wie die
Bevölkerungszahl
Vorhersage, dass sich diese Entwicklung zum Ende des 20.
Jahrtausends entschleunigt – andernfalls kämen im Jahr 2000 zwei
Wissenschafter auf jede Frau, jeden Mann und jeden Hund
Seite 12
13. Wissenschaft als wachsende Institution
Weingart (2003)
80% bis 90% aller Wissenschaftler, die jemals gelebt haben, leben
heute
Ende des 19. Jhd: 50.000 Wissenschaftler
Ende des 20. Jhd: > 3.000.000 Wissenschaftler
Marx & Gramm (1994/2002)
Menschen mit wissenschaftlich-technischer Ausbildung
Mitte des 17. Jahrhunderts: < 1 Million
1850 bis 1950: Anstieg von 1 auf 10 Millionen
1950 bis 2000: Anstieg von 10 auf 100 Millionen
Seite 13
17. Publikationsorgane und -menge
Quantitative Veränderungen
Zahl der wissenschaftlichen Journale liegt zwischen
40.000 und 100.000 (Weingart 2003)
50.000 und 500.000 (Fröhlich 2009)
je nach dem ob Jahrbücher, Newsletter wissenschaftlicher
Vereinigungen, Nebenreihen etc. mitgerechnet werden
Derk Haank: Anzahl der produzierten Artikel steigt pro Jahr um
zwischen 6 und 7% (Poynder & Haank 2010)
Seite 17
19. Publizieren in den Sozialwissenschaften
Soziologie, Zeitraum 2001-2005
Publikationstyp Anteil
Sammelbandbeiträge 45,2%
Zeitschriftenaufsätze 34,4%
Monographien 7,3%
Sammelbände 6,8%
Rezensionen 6,3%
Zeitschriftenaufsätze verteilten sich auf über 1000 Journals
davon waren 375 Peer Reviewed
(WR, 2008)
Seite 19
20. Publizieren in den Sozialwissenschaften
Münch, 2009:
Begutachteter Zeitschriftenartikel hatte im WR-Rating einen
Stellenwert, den er in der Publikationspraxis von Soziologen noch nicht
hat.
„Mit der wachsenden an Publikationen gewinnen standardisierte Selektionsverfahren an
Bedeutung. Es zählt dann weniger die Qualität eines Textes per se und mehr das in der
Scientific Community anerkannte Gütesiegel in Gestalt der Reputation bzw. des Impacts
der Zeitschrift oder des Verlags sowie in Gestalt von Begutachtungsverfahren als
Vorselektion für die Rezipienten. Letztere können von den Vorselektionen gar nicht mehr
abweichen, weil sie zu einer sozialen Tatsache geworden sind.“ (Münch 2009, S. 70 f.)
Seite 20
21. Publizieren in den Sozialwissenschaften
Maier, 2010, S. 125 f.:
„Publikationserfolge sind auch in den Sozialwissenschaften ein wichtiger
Schlüssel zu einer Universitätskarriere. Dies gilt insbesondere für die
Publikation in Fachzeitschriften (…). Dies spiegelt sich nicht nur in einem sich
verändernden Publikationsverhalten wider - immer häufiger versuchen gerade
junge WissenschaftlerInnen, einen Beitrag in einer Zeitschrift zu platzieren -
sondern auch in den Beurteilungskriterien von Berufungskommissionen. In
diesen Gremien wird die Entscheidung, wer berufen wird, in hohem Maße an
der Zahl der Zeitschriftenpublikationen festgemacht.“
Seite 21
22. Publizieren in den Sozialwissenschaften
Politikwissenschaft, Umfrage unter DVPW-Mitgliedern
(Deutsche Vereinigung für politische Wissenschaften)
Publikationstyp Anzahl pro Mitglied igs.
Sammelbandbeiträge 7,6
Zeitschriftenaufsätze (peer reviewed) 4,6
Zeitschriftenaufsätze (ohne peer review) 5,8
Monographien 2,8
Sammelbände 3,3
Sonstige 6
(Faas & Schmitt-Beck, 2009)
Seite 22
23. Publizieren in den Sozialwissenschaften
Plümper & Schimmelfennig, 2007:
Je größer der Publikationsoutput, desto wahrscheinlicher und
schneller werden Wissenschaftler auf eine Professur berufen.
Faas & Schmitt-Beck, 2009:
Messung akademischer Leistungen in der Politikwissenschaft erfolgt
meist durch den Social Science Citation Index
Höchstes Ansehen unter Politikwissenschaftlern genießen peer-
reviewed Journalartikel und Monographien
Plümper, 2003:
Trend: Zunahme der Anzahl an Journalartikel sowie deren
Bedeutung
Seite 23
26. Qualitätssicherung
erfolgt bei wissenschaftlichen Dokumenten in der Regel durch
Begutachtung (Review):
Herausgeber/ Editorial Review
v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge
Review durch Programm Komitee
v.a. Konferenzen, Beiträge zu Konferenzbänden
Peer-Review
v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge, Beiträge zu
Konferenzbänden
Seite 26
27. Peer Review und ihre Varianten
Peer Review = Begutachtung eingereichter Beiträge durch vom
Herausgeber des Journals/Sammelwerks bestellte Experten (peers).
Je nach Ergebnis der Prüfung wird der Text abgelehnt, wird der Autor
zur Überarbeitung aufgefordert oder wird der Text (ggf. nach vorheriger
Überarbeitung) zur Veröffentlichung angenommen.
Seite 27
28. Peer Review und ihre Varianten
Peer Review Varianten:
single blind
einreichende Autoren kennen Gutachter nicht
double blind
einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt
triple blind
einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt,
zusätzlich sind die Autoren den Herausgebern unbekannt
Seite 28
29. Peer Review: Kritik
„Arkanpraxis der Zeitschriftenverlage, deren Herausgeber-Referee-
Begutachteten-Interaktionen nach Modell konspirativer Organisationen
funktionieren: die GutachterInnen sind für gewöhnlich anonym, kaum
einer der Beteiligten weiß voneinander, und nur selten bekommen die
Begutachteten die Gutachten überhaupt oder gar vollständig zu
Gesicht.“ (Fröhlich, 2003)
Intransparentes Verfahren, das zu sozialen Verzerrungen führen kann.
Seite 29
30. Peer Review Kritik: Empirische Befunde
Bevorzugung
der Artikel renommierter Autoren
der Artikel von Autoren aus renommierten Institutionen
von Artikeln, die verbreitete Konzepte nicht in Frage stellen
Ablehnung
von Einreichungen konkurrierender Kollegen/ Theorien/
Einrichtungen
von Einreichungen, nur um diese später selbst zur Publikation
einzureichen
Übersicht: Fröhlich 2003, 2006; Ross 2006
Seite 30
31. Peer Review Kritik: Empirische Befunde
Zusätzlich:
Verzerrungen aus Kapazitätsgründen im desk reject
Auswahl oft durch nicht qualitative Parameter beeinflusst
(Journaldicke)
Übersicht: Fröhlich 2003, 2006; Ross 2006
Seite 31
32. Peer Review Experimente: Empirische Befunde
Beiträge renommierter Wissenschaftler, die bereits in Journalen
publiziert waren, und erneut als Werke namenloser Autoren und mit
leicht geänderten Titeln eingereicht werden, werden meist nicht als
Wiedereinreichungen erkannt, sondern abgelehnt oder
angenommen.
Bei Einreichungen fiktiver Manuskripte übersehen Gutachter häufig
Fehler.
Übersicht: Fröhlich 2003, 2006; Ross 2006
Seite 32
33. Peer Review Experimente: Empirische Befunde
Peer Review leidet unter Effekten wie
Netzwerkbildung
Geschlechterbias (männliche Gutachter bevorzugen männliche
Einreichungen)
Sprachbias zugunsten englischer Muttersprachler
Altersbias: Jüngere Gutachter urteilen rigider als ältere.
Übersicht: Fröhlich 2003, 2006; Ross 2006
Seite 33
34. Peer Review Kritik: Empirische Befunde
Eine Ausnahme?
Triple Blind Peer Review leidet weniger stark unter sozialen
Verzerrungen als Single Blind Peer Review oder Double Blind Peer
Review .
Zeitschrift für Soziologie: Nach Einführung des Triple Blind Verfahrens
wurden öfters als zuvor Einreichungen von Starautoren abgelehnt.
Fröhlich 2003, 2006; Ross 2006
Seite 34
35. Peer Review: Fehlleistungen
Der Physiker Jan Hendrik Schön und der Klonforscher Hwang Woo-suk
publizierten manipulierte Artikel in peer-review-geprüften Topjournals
wie Science oder Nature.
Fröhlich 2006; Naica-Loebell 2002; Diekmann 2006
Seite 35
37. Open Review, ein Erfolg: Atmospheric Chemistry and Physics
Pöschl (2004)
Herausgeber Atmospheric Chemistry and Physics ACP
Begutachtung mittels Peer Review ist in Zeiten
der „least publishing unit“-Strategie,
rapide ansteigender Publikationsmengen
und
verkürzten Peer Review Zeitfenstern
kaum leistbar.
Seite 37
38. Open Review, ein Erfolg: Atmospheric Chemistry and Physics
Vorteile des Verfahrens (Pöschl 2004, 2006a, 2006b)
Gutachterkommentare werden Teil der wissenschaftlichen Erörterung
Offene Zugänglichkeit der Kommentare bewirkt Effizienz der
Begutachtung/ vermeidet Mehrfacharbeit
Transparenz der Veröffentlichung verhindert die Einreichung
minderwertiger Papers/ bewirkt höhere Effizienz
Schutz vor Plagiaten: zitierfähige Publikation der Einreichung
dokumentiert Prioritätsanspruch
schnelles Feedback aus der Fachcommunity
Seite 38
40. Qualitätsmessung: Ratings
Rating
Einstufung auf Basis qualitativer und quantitativer Kriterien
Beispiele:
Wissenschaftsrat: Rating für Soziologie (WR 2008)
Research Assessment Exercise (UK)
European Reference Index for the Humanities ERIH
(Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften)
http://bit.ly/m2OAFp
Seite 40
42. Qualitätsmessung
Zitationsbasierte Impact Maße:
Journal Impact Factor und h-Index
Seite 42
43. Bibliometrische Verfahren
Qualität und Reputation werden in aller Regel über Impact zu bestimmen
versucht.
Impact wird ermittelt über Zitationen
bezogen auf Zeitschriften, in denen Wissenschaftler publizieren
z.B. Journal Impact Factor (JIF)
bezogen auf Publikationen eines Wissenschaftlers
z.B. Hirsch Index (h-Index), Publikationshäufigkeit, normalisierte
Anzahl der Publikationen, Anzahl der Zitationen, durchschnittliche Zahl
der Zitationen pro Paper …
Seite 43
44. Journal Impact Factor
Berechnung:
Zahl der Zitate im laufenden Jahr auf Artikel (eines Journals) der
vergangenen zwei Jahre
---------------------------------------------------
Zahl der Artikel des Journals der vergangenen zwei Jahre
Eugene Garfield: „We never predicted that people would turn this into an evaluation tool
for giving out grants and funding.“
Richard Monastersky (2005) The Number That's Devouring Science The Chronicle of Higher
Education
Datenbasis: Journal Citation Reports, http://apps.isiknowledge.com/
Seite 44
45. Journal Impact Factor
Kritikpunkte Teil 1:
(Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998)
Begrenzter Scope/ Ausschluss kompletter Dokumentarten: graue Literatur,
Bücher, Großteil der Web-Publikationen.
Berücksichtigt werden nur im Journal Citation Report JCR indizierte Journals.
Sprachbias zugunsten englischsprachiger Journals: Zeitschriften in anderen
Sprachen haben einen niedrigeren JIF.
JIF bezieht sich auf Journale, nicht Artikel: I.d.R. führt eine geringe Anzahl
sehr häufig zitierter Artikel zu einem hohen Wert für das Journal
Seite 45
46. Journal Impact Factor
Kritikpunkte Teil 2:
(Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998)
Ignoranz der Verwertungszyklen in unterschiedlichen Disziplinen:
Benachteiligung der Journale aus Disziplinen mit Verwertungszyklen > 2
Jahren (z.B. Mathematik, Geisteswissenschaften)
Ignoranz des Mehrautorenproblems
Vernachlässigung kontextueller Aspekte (Gewichtung)
manipulierbar
Konfundierung von Popularität und Qualität
Seite 46
47. Hirsch-Index
Berechnung:
Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N
Veröffentlichungen mindestens jeweils h Zitierungen haben und die
anderen (N-h) Publikationen weniger als h Zitierungen.
Ein Autor hat einen h-Index von 8, wenn er
8 Schriften veröffentlicht hat, die jeweils
mindestens 8 Mal zitiert worden sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
Seite 47
48. Hirsch-Index
Vergleich h-Index/JIF:
Hirsch (h-) Index bezieht sich auf Autoren und nicht auf Journals
Datenbasis nicht fest definiert
Web Of Knowledge, http://apps.isiknowledge.com
Scopus, http://www.scopus.com
Google Scholar, http://scholar.google.com
…
Merkmale
Vorteil: Zitationen einer einzigen, vielzitierten Veröffentlichung
schlagen sich nicht nieder.
Nachteil: innovative Ansätze werden nicht berücksichtigt.
Seite 48
49. Hirsch-Index
Kritik:
vgl. JIF-Kritik: Vernachlässigung von Dokumentengattungen und nicht-
englischer Publikationen, Mehrautorenproblematik, Messung von
Popularität oder Qualität? …
Trennscharfe Autorenidentifikation in der Datenbasis (Web of Science,
Scopus, …) ist nicht sichergestellt
h-Index hängt von Disziplin und Alter des Autors ab
Jensen et al. (2009): Von evaluierten Verfahren war h-Index am besten
geeignet, Beförderungen am CNRS zu erklären.
Aber Genauigkeit nur 48%
Seite 49
50. Alternativen: Warum?
JIF und h-Index sind mängelbehaftet, zentrales Manko: begrenzter
Scope
Elektrifizierung der wissenschaftlichen Fachinformation und des
wissenschaftlichen Publizierens ermöglichen neue Techniken
Open Access to Citation Data (Suber 2007)
„Just as scientists would not accept the findings in a scientific paper
without seeing the primary data, so should they not rely on Thomson
Scientific's impact factor, which is based on hidden data.“ (Rossner,
Van Epps, & Hill, 2007, S. 1092).
Seite 50
52. Wissenschaftliches Publizieren: Rechte
Relevante Rechte
Anerkennung der Urheberschaft (§ 13 UrhG)
Veröffentlichungsrecht (§12 UrhG)
Nutzungsrechte an Werken (§ 15 und § 16 UrhG)
Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG)
Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG)
Vortrags-, Vorführungs- und Aufführungsrecht (§ 19 Abs. 1 bis 3)
Recht der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19a UrhG)
Bearbeitung und Umgestaltung (§ 23 UrhG)
Freie Benutzung (§ 24 UrhG)
Seite 52
53. Wissenschaftliches Publizieren: Rechte
Urheber hat zunächst alle Rechte am Werk, speziell das Verlagsrecht = Das Recht,
ein Werk zu vervielfältigen und zu verbreiten, § 8 des Verlagsgesetzes.
Das Urheberrecht an einem Werk muss nicht wie ein Patent angemeldet werden, es
entsteht im Moment der Schaffung des Werks und erlischt 70 Jahre nach dem Tod
der Urheberin/des Urhebers (§ 64 UrhG). Das Urheberrecht ist gemäß § 28 UrhG ein
vererbliches Recht.
Das Urheberrecht schützt die wirtschaftlichen und ideellen Interessen der
Urheberin/des Urhebers am Werk, wird allerdings zur Wahrung der Interessen der
Allgemeinheit eingeschränkt (sog. Schranken des Urheberrechts, z.B. Zitatrecht,
Privatkopie).
Das Urheberrecht (genauer Anerkennung der Urheberschaft, § 13 UrhG) an einem
Werk ist nicht übertragbar – allerdings können Urheber Anderen Nutzungsrechte
einräumen.
Seite 53
54. Wissenschaftliches Publizieren: Nutzungsrechte
Einfaches Nutzungsrecht berechtigt den Inhaber gemäß § 31 Abs. 2 UrhG
zur Nutzung des Werks auf die erlaubte Art, während ein ausschließliches
Nutzungsrecht (§ 31 Abs. 3 UrhG) dazu berechtigt, das Werk unter
Ausschluss aller anderen Personen einschließlich des Urhebers auf die
erlaubte Art zu nutzen.
Dem Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist es zusätzlich
gestattet, einfache Nutzungsrechte einzuräumen.
Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist im Gegensatz zu dem
eines einfachen Nutzungsrechts berechtigt, anderen Personen die Nutzung
des Werks im Rahmen seiner Nutzungsbefugnis zu untersagen.
Seite 54
55. Wissenschaftliches Publizieren: Nutzungsrechte
In der Regel treten Autoren die ausschließlichen Rechte zur Verbreitung und
Vervielfältigung an den Verlag ab (Print und im Wissenschaftsbereich meist
auch elektronisch)
Teils: Fristen
Nach Verlagsgesetz ist der Verleger im Falle eines Verlagsvertrages
(Abtretung der Rechte zur Vervielfältigung und Verbreitung) auch zur
Vervielfältigung und Verbreitung verpflichtet.
Seite 55
56. Wissenschaftliches Publizieren: Kein Vertrag?
Wenn Autoren keinen expliziten Verlagsvertrag geschlossen haben,
erwirbt der Verlag für die Vervielfältigung und Verbreitung ein
ausschließliches Nutzungsrecht, das sich ein Jahr nach Erscheinen
des Artikels aber in ein einfaches Nutzungsrecht wandelt.
Seite 56
57. Wissenschaftliches Publizieren: Kein Vertrag?
§ 38 Beiträge zu Sammlungen
(1) Gestattet der Urheber die Aufnahme des Werkes in eine periodisch
erscheinende Sammlung, so erwirbt der Verleger oder Herausgeber im Zweifel
ein ausschließliches Nutzungsrecht zur Vervielfältigung und Verbreitung.
Jedoch darf der Urheber das Werk nach Ablauf eines Jahres seit Erscheinen
anderweit vervielfältigen und verbreiten, wenn nichts anderes vereinbart ist.
(2) Absatz 1 Satz 2 gilt auch für einen Beitrag zu einer nicht periodisch
erscheinenden Sammlung, für dessen Überlassung dem Urheber kein
Anspruch auf Vergütung zusteht.
(3) Wird der Beitrag einer Zeitung überlassen, so erwirbt der Verleger oder
Herausgeber ein einfaches Nutzungsrecht, wenn nichts anderes vereinbart ist.
Räumt der Urheber ein ausschließliches Nutzungsrecht ein, so ist er sogleich
nach Erscheinen des Beitrags berechtigt, ihn anderweit zu vervielfältigen und
zu verbreiten, wenn nichts anderes vereinbart ist.
Seite 57
58. Ausländisches Recht?
Bei Urheberrechtsverletzungen gilt Schutzlandprinzip, d.h. es ist
das Recht desjenigen Staates anwendbar, für dessen Territorium der
Urheberrechtsschutz beansprucht wird.
Vertragsverletzungen: Verlagsverträge unterstehen dem Recht des
Staates, in dem der Verlag seine Niederlassung hat
Falls Parteien eine gültige Vereinbarung über das anwendbare
Recht abgeschlossen haben geht ein solche vor.
Seite 58
60. Open Access & Lizenzen: Creative Commons
Creative Commons:
http://www.creativecommons.de/
Baukastensystem zur flexiblen Einräumung und Vorenthaltung von
Nutzungsmöglichkeiten
Ausformung: juristisch, maschinenlesbar, laienverständlich
CC-Suche
Google: Erweiterte Suche, http://www.google.ch/advanced_search?hl=de
CC: http://search.creativecommons.org/
Seite 60
61. Open Access & Lizenzen: Creative Commons
Creative Commons:
Rechtssicher
Problematische Commercial Use Klausel:
Wo beginnt kommerzielle Nutzung?
NC verbietet kommerzielle Verwertung global
Seite 61
64. Open Access
Open Access = Forderung nach entgeltfreiem und möglichst
ungehindertem Zugang zu wissenschaftlicher Information
Erstmals aktenkundig: 2001, Budapest Open Access Initiative
Seite 64
65. Das Gegenstück: Toll Access
Leserperspektive:
Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr
Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View
Autorenperspektive:
Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag
Kostendeckung:
Subskription
Autorengebühren
In der DFG-Studie “Publikationsstrategien im Wandel?” (2005) gaben 38,5 % der Wissenschaftler an,
für Publikationen in TA-Journalen Gebühren entrichtet zu haben, im Bereich der
Lebenswissenschaften 75,3 %, unter den Geistes- und Sozialwissenschaftlern 8,8%.
Seite 65
66. Warum Open Access?
Elektronische Publikationen ermöglichen Beschleunigung beim
Austausch wissenschaftlicher Informationen.
technisch erleichterte Verbreitung und Verfügbarkeit, ABER:
drastische Verknappung wissenschaftlicher Informationen
Grund: sinkende Etats der Wissenschaftsinstitutionen bei rapide
steigenden Kosten für die Nutzung wissenschaftlicher Informationen
Seite 66
67. Open Access: Die Spielarten
Self-Archiving (Green Road):
Veröffentlichen von anderweitig erschienenen wissenschaftlichen
Dokumenten oder deren Vorabversionen auf digitalen Repositories
Self-Publishing (Golden Road):
Gründen bzw. Herausgabe wissenschaftlicher, kostenlos
zugänglicher Online-Journale bzw. das Publizieren in solchen
Zeitschriften
Born Open Access
Seite 67
68. OA trotz TA-Vertragsverlag?
Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an Verwerter
übertragen werden
Verlagsaddendum
SPARC Author's Addendum
Copyright Addendum Engine
oder Ergänzung des Textes
Seite 68
69. OA trotz TA-Vertragsverlag?
„1. Der Verlag stimmt zu, dass der Autor das nichtexklusive Recht
behält, eine digitale Kopie des Dokumentes vor/während/nach der
Publikation durch den Verlag zeitlich unbeschränkt auf einen öffentlich
zugänglichen akademischen Non-Profit-Server zu legen.
2. Der Autor verpflichtet sich, das Originaldokument auf dem
akademischen Non-Profit-Server zu zitieren."
http://open-access.net/de/allgemeines/rechtsfragen/verlagsvertraege/#ixzz1NLegklhU
Seite 69
70. OA trotz TA-Vertragsverlag?
1. Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an
Verwerter übertragen werden
2. Verlagsaddendum
SPARC Author's Addendum
Copyright Addendum Engine
oder Ergänzung des Textes
3. Open Access Policy des publizierenden Verlages
http://open-access.net/de/allgemeines/rechtsfragen/sherparomeo_liste/
Weitere Informationen: http://open-
access.net/de/allgemeines/rechtsfragen/verlagsvertraege/
Seite 70
71. Toll Access
Leserperspektive:
Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr
Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View
Autorenperspektive:
Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag
Kostendeckung:
Subskription, Autorengebühren
Seite 71
72. Open Access
Leserperspektive:
Zugriff auf wissenschaftliche Information entgeltfrei möglich
Libre Open Access: Weitere Verwertungsmöglichkeiten (abgeleitete
Werke, kommerzielle Verwertung …)
Autorenperspektive:
i.d.R. Übertrag eines einfachen Nutzungsrechtes an Verlag oder
Plattformbetreiber
Libre Open Access: Lizenzierung der Werke (z.B. Creative
Commons)
Kostendeckung:
Autorengebühren, institutionelle Mitgliedschaften
Seite 72
75. Open Access Zitationsvorteil
Alma Swan (2010)
Swan, A. (2010). The Open Access citation advantage: Studies and results to. Truro, UK. Online
http://eprints.ecs.soton.ac.uk/18516/.
Seite 75
76. Open Access Zitationsvorteil
Swan (2010): Mögliche Gründe für OA-Zitationsvorteil
general advantage
Open Access Dokumente werden per se häufiger zitiert als Toll Access Dokumente
early advantage
Open Access Dokumente werden schneller publiziert und deswegen schneller und
häufiger zitiert
selection bias
Autoren stellen nur ihre besseren Artikel Open Access
quality advantage
Bessere Artikel profitieren stärker vom generellen OA-Vorteil und werden daher
stärker zitiert
Swan, A. (2010). The Open Access citation advantage: Studies and results to date. Truro, UK. Online
http://eprints.ecs.soton.ac.uk/18516/
Seite 76
78. Open Access zu Forschungsdaten
Besondere Anforderungen
Technisch: sehr unterschiedliche Formate
Aufwändige Aufbereitung zur Nutzung
Besondere Anforderung an Langzeitarchivierung
Metadaten
Sehr komplexe Beschreibung der Daten
Seite 78
79. Open Access zu Forschungsdaten
Problem:
Aufwand zur Dokumentation der Daten wird im Wissenschaftssystem
nicht honoriert
Je nach Disziplin: Datenschutz muss beachtet werden
Wissenschaftler zögern bei der Herausgabe des „Rohstoffs“
Forschungsdaten. Grund: Konkurrenzdenken
Seite 79
81. Open Access zu Forschungsdaten
Anreize?
Artikel, deren zugehörige Daten Open Access bereitstehen, werden
häufiger zitiert als andere Artikel.
„We examined the citation history of 85 cancer microarray clinical trial publications with respect to
the availability of their data. The 48% of trials with publicly available microarray data received 85%
of the aggregate citations. Publicly available data was significantly (p = 0.006) associated with a
69% increase in citations, independently of journal impact factor, date of publication, and author
country of origin using linear regression.”
Piwowar, H. A., Day, R. S., & Fridsma, D. B. (2007). Sharing detailed research data is associated with increased
citation rate. (J. Ioannidis, Ed.)PloS one, 2(3), e308. Public Library of Science. doi: 10.1371/journal.pone.0000308.
Behandlung von Daten analog Textpublikationen, um Data Curation
attraktiv zu machen: Daten werden zitierfähig
Seite 81
83. Open Access für Sozialwissenschaftler
Lokale Angebote
Kasseler OnlineBibliothek,Repository und Archiv
http://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/
Kassel University Press KUPS
http://cms.uni-kassel.de/unicms/index.php?id=w_260000
Seite 83
84. Open Access für Sozialwissenschaftler
Repositories
Edoc.ViFaPol
http://edoc.vifapol.de/
Politikwissenschaft; Verwaltungswissenschaft
European Centre for Minority Issues (ECMI)
Regionalstudien, Politik, Recht
http://www.ecmi.de/publications/
Seite 84
85. Open Access für Sozialwissenschaftler
Repositories
Social Science Open Access Repository, SOAR
http://www.ssoar.info/
v.a Postprints von Zeitschriftenartikeln, Beiträge aus Sammelbänden
und Konferenzproceedings sowie referierte Forschungs-
/Arbeitsberichte, > 35.000 Dokumente
Social Science Research Network, SSRN
http://www.ssrn.com/
SoWi, Verwaltungswissenschaften, VWL
Preprints, Postprints, Graue Literatur
Verknüpfung zu Journals
Seite 85
86. Open Access für Sozialwissenschaftler
Journals
Africa Spectrum
http://hup.sub.uni-hamburg.de/giga/afsp/
Journal of Current Chinese Affairs
http://hup.sub.uni-hamburg.de/giga/jcca/
Journal of Politics in Latin America
http://hup.sub.uni-hamburg.de/giga/jpla/
Journal of Current Southeast Asian Affairs
http://hup.sub.uni-hamburg.de/giga/jsaa/
Seite 86
87. Open Access für Sozialwissenschaftler
Journals
Aus Politik und Zeitgeschichte (ApUZ)
http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/
Canadian Political Science Review (CPSR)
http://ojs.unbc.ca/index.php/cpsr/index
Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe (JEMIE)
http://ecmi.de/
Nueva Sociedad
http://www.nuso.org/
Seite 87
88. Open Access für Sozialwissenschaftler
Journals
Forum Qualitative Sozialforschung
http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/issue/archive
Dreisprachig, Peer-Reviewed,
Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften
SocJournal
http://www.sociology.org/
Survey Research Methods (srm)
http://w4.ub.uni-konstanz.de/srm/
2007 gegründete Zeitschrift der European Survey Research
Association (ESRA)
Peter Lynn, University of Essex, United Kingdom
Rainer Schnell, University of Duisburg-Essen, Germany
Seite 88
89. Open Access für Sozialwissenschaftler
Journals
soz:mag
http://soziologie.ch/sozmag/sozmag/
hamburg review of social sciences
http://www.hamburg-review.com/
Journal of integrated Social Sciences
http://www.jiss.org/
kommunikation@gesellschaft
http://www.kommunikation-gesellschaft.de/
Seite 89
90. Open Access für Sozialwissenschaftler
Journals
Social Research Online
http://www.socresonline.org.uk/home.html
Bildungsforschung
http://www.bildungsforschung.org/index.php/bildungsforschung
Querelles.net Jahrbuch zu Gender Research
http://open-access-to-gender-research.de/
Sektionen “Social Sciences” & “Law & Political Sciences”
im Directory of Open Access Journals (DOAJ)
http://www.doaj.org/
Seite 90
91. Open Access für Sozialwissenschaftler
Suchen & Finden
Bielefeld Academic Search Engine
http://www.base-search.net/
GoogleScholar
http://scholar.google.de/
Seite 91
92. Open Access für Sozialwissenschaftler
Daten?
da|ra
Registrierungsagentur für Sozial- und Wirtschaftsdaten
http://www.gesis.org/dara/home/
Zielgruppen:
Datenarchive, Forschungsdatenzentren, Servicedatenzentren,
zukünftig: auch individuelle Forscher (über selfarchivingtool)
Materialien
Umfragedaten, Aggregatdaten, Mikrodaten, Daten aus
Quellenstudien, zukünftig: Primärtexte, Bilder, andere Datenformate;
Skalen
Seite 92
94. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Kriterien für Monographien & Journalartikel
Medientyp: Online/ Print/ Hybrid
Zugänglichkeit: Open Acess oder Toll Access
Verbreitung: Sind die Journale/Bücher in Bibliotheken vorhanden?
Wahrgenommene Qualität
Qualitätssicherung
Kosten (J: Article Fees/Author Charges, M: Druckkostenzuschüsse)
Ladenpreis hat Einfluss auf Verbreitung und Reputation
Service (Lektorat, Korrektorat, Professioneller Satz)
Eigene Prüfung: Gestaltung der Publikationen
Publikationsgeschwindigkeit (M: Konventionelle Verlage bis zu 5 oder 8
Monate, Univerlage: 4 bis 6 Wochen)
Werbung (M)
Ranking? (J: JIF oder fachspezifische, Handelsblattranking, ERIH)
Seite 94
95. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Platzierung eines Beitrags?
Monographien
Journalartikel
Artikel in Konferenzbänden
Sammelbände
Artikel in Sammelbänden
Festschriften
Beiträge zu Festschriften
Graue Literatur
Lexikon-Artikel
Rezensionen
Tagungsberichte
Interviews
Seite 95
96. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Platzierung eines Beitrags?
Monographien: Absprache mit Verlag
Journalartikel: Call for Papers, Ansprechen von Herausgebern, Kontakte
zum Editorialboard nutzen, spontane Einreichungen
Artikel in Konferenzbänden: Call for Abstracts, Ansprechen von Mitgliedern
des Programmkommitees
Sammelbände: Absprache mit Verlag
Artikel in Sammelbänden: Autoren werden meist von Herausgebern
ausgewählt und angesprochen, Ansprechen von Herausgebern
Festschriften: Absprache mit Verlag
Beiträge zu Festschriften: Autoren werden meist von Herausgebern
ausgewählt und angesprochen, Ansprechen von Herausgebern
Lexikon-Artikel: Autoren werden meist von Herausgebern ausgewählt und
angesprochen, Ansprechen von Herausgebern
Rezensionen, Tagungsberichte, Interviews:: Absprache mit Herausgebern
Seite 96
97. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
DFG-Studie (2005):
Kriterien bei der Wahl eines geeigneten Publikationsortes
• Fachwissenschaftliche Ausrichtung
• Internationale Ausrichtung
• Renommee
• JIF
• Qualität der Begutachtung
• Zeitspanne Submission-Erscheinen
• Langzeitverfügbarkeit
• Author Fees
• Abo-Preis
• Honorarhöhe
Seite 97
98. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Monographien
Deutsche Forschungsgemeinschaft: Zuschuss nach Begutachtung
http://www.dfg.de/foerderung/faq/grako_faq/fragen_zur_foerderung/ind
ex.html
Stiftungen: Meist sind Zuschüsse vor der Drucklegung zu beantragen.
-> Studienstiftung des deutschen Volkes, Volkswagenstiftung
http://www.e-fellows.net/forms/stipdb
http://www.stiftungen.org
Seite 98
99. Wahl eines geeigneten Publikationsortes
VG Wort
Bedingung:
Verbreitung an fünf Standorten
Die Anmeldung muss im Publikationsjahr erfolgen, spätestens im
Januar des Folgejahres
Bei 101-300 Seiten Umfang 800 € Autorenvergütung im Jahr 2012
für 2011
Fristen bitte kontrollieren auf der Seiten der VG Wort Website unter
»wissenschaftliche Autoren« prüfen!
Seite 99
101. Monographien & Verlagsverträge: Was wird geregelt?
Welche Aspekte sollte der Verlagsvertrag regeln?
Titel, Umfang, Ausstattung des Werkes
Nebenrechte (also die Rechte zur Publikation, die nicht durch das
„Hauptrecht“, etwa die Buchpublikation, geregelt sind. In der
Wissenschaft ist hier vor allem der Komplex Datenbanken/Internet
von Bedeutung)
Manuskript, Vorarbeiten
Autorenexemplare, Rabatt
Pflichten des Verlages
Auflage, Erscheinungstermin
Druckkostenzuschuss
Lieferbarkeit, Nachauflagen, Autorenhonorar, Datenspeicherung.
Seite 101
103. Wissenschaftliches Publizieren: die Zukunft?
Welche Rollen spielen die Intermediäre in Zukunft? Wie ist das
Rechteverhältnis zwischen Urheber und Intermediär?
Wird es mehr Offenheit und Transparenz in der
Wissenschaftskommunikation geben?
Vertrauenswürdigkeit der Informationen?
Konvergenz von Kommunikation und Publikation?
Printpublikation als Auslaufmodell?
Welche Devices werden benötigt: Tablet, Notebook, Smartphone?
Onlinepublikation: DRM oder Open Research Web?
Seite 103
104. Wissenschaftliches Publizieren: die Zukunft?
Wie sieht die Science 2.0 aus?
Nahtlose Verbindung von Texten, Textelementen, Daten, Bibliographien,
Zitaten, Metadaten?
Statische oder dynamische Items? Zitierfähigkeit?
Autorenidentifikation?
Use und Re-Use? Stellenwert der Urheber?
Welche Social Media Konzepte werden einen festen Platz im
wissenschaftlichen Publizieren/ in der Wissenschaftskommunikation finden?
Blog? Micro-Blogging? Social Network?
Seite 104
105. Publikationstypen
Ausdifferenzierung der Publikationstypen geht weiter
Compound Objects (Elemente identifizierbar über URI, RDF)
Living Documents
Konvergenz von Software und Dokument?
Multi-Autoren-Dokumente ohne klare Autorenschaft (Wikipedia-
Modell)
Publizieren in Blogs und Social Networks
… tbc
Seite 105
106. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
Ulrich Herb (u.herb@scinoptica.com)
Wissenschaftsberatung & Publikationsberatung
www.scinoptica.com
Kassel, 09.11.2012
107. Literatur
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http://www.wissenschaftsrat.de/download/Forschungsrating/Dokumente/FAQ/Pilotstudie_Forschungsrating_2008.pdf.
Seite 113
114. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
Ulrich Herb
u.herb@scinoptica.com
http://www.scinoptica.com
Kassel, 09.11.2012