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Wachstumsmarkt Offshore-Windenergie:
Halbjahres Bilanz 2014 und Perspektiven
Im ersten Halbjahr 2014 waren weltweit Offs- hore Windkraftwerke mit einer Leistung von 4.300 MW im Bau, nur 324 MW aber wurden an- geschlossen.
Die künftigen Rahmenbedingungen in Europa sind klarer geworden. Das Bautempo wird aber langsamer ausfallen als noch im letzten Jahr angenommen.
China hat den Bau von zwei ersten kommerziel- len Offshore Windkraftwerken begonnen und eine neue, spezifische Einspeisevergütung an- gekündigt, die eine Beschleunigung des Aus- baus ermöglichen soll.
Die USA fallen zurück, obwohl der Baubeginn 2015 für ein erstes Projekt wahrscheinlicher geworden ist.
Hohe Bauaktivität in Europa
Im ersten Halbjahr 2014 lag der Schwerpunkt der Offshore Windenergie Aktivitäten in Europa und in China.
Obwohl nur ein einziges neues Windkraftwerk (Riffgat, DE, 108 MW) im ersten Halbjahr 2014 vollständig in Betrieb ge- nommen werden konnte, wurden in Europa insgesamt etwa 550 neue Turbinen installiert – hauptsächlich in der deutschen Nordsee.
Insgesamt sind es 16 Windkraftwerke, die in den ersten beiden Quartalen 2014 im Bau waren und entsprechend spätestens im Laufe des Jahres 2015 angeschlossen werden sollen, was einer zusätzlichen Kapazität von über 4 GW entspricht.
Während Global Tech I bzgl. der Wassertiefe und Küstenent- fernung eine Weltpremiere ist, werden die meisten der sich im Bau befindlichen Windkraftwerke in weniger tiefen Gewässern errichtet. Gut die Hälfte der Windkraftwerke befindet sich rela- tiv nah zur Küste (Abb. 1).
Abb. 1: Windkraftwerke im Bau in Europa im ersten Halbjahr 2014
Quelle: MAKE Offshore-Projekt-Datenbank
020406080100120140051015202530354045Gwynt y Môr, UKBorkum Riffgrund 1, DEDanTysk, DEButendiek, DERiffgat, DENordsee Ost, DETrianel Windpark Borkum -Ph 1, DEWestermost Rough, UKWest of Duddon Sands, UKGlobal Tech 1, DEHumber Gateway, UKEnbW Baltic 2, DELuchterduinen, NLAmrumbank West, DEWassertiefe (m) Küstenentfernung (km)
3. [Date]
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Auch in China war das erste Halbjahr durch eine wachsende
Bauaktivität gekennzeichnet. So wurde mit dem Bau von Pro-jekten
mit einer Gesamtkapazität von 600 MW in Guangdong
und Fujian begonnen. Dieser Trend wird sich im zweiten Halb-jahr
voraussichtlich noch verstärken. Die chinesischen Behör-den
haben nämlich eine neue Einspeisevergütung für Strom
aus Offshore Windkraftwerken festgelegt. Solch eine spezifi-sche
Einspeisevergütung hatte der Industrie bisher gefehlt.
MAKE erwartet, dass dank dieser neuen Rahmenbedingungen
bis zum Ende 2014 über 1 GW neue Kapazität im Bau sein
wird.
In Amerika ist für kein einziges Projekt die finale Investitions-entscheidung
schon getroffen, und Bauarbeiten können noch
nicht starten. Das Projekt Cape Wind (468 MW) hat Fortschritte
in der Planung gemacht, und als erstes Offshore-Windkraft-werk
eine Bundesbürgschaft vom Department of Energy be-kommen.
Die Finanzierung soll bis Ende des Jahres abge-schlossen
sein, so dass Bauarbeiten 2015 anfangen könnten.
Positiv ist die Entwicklung hinsichtlich der Vergabe von Pacht-verträgen
zu beurteilen. Längs der Atlantikküste wurden meh-rere
Eignungsgebiete identifiziert und entsprechende Auktio-nen
vorbereitet.
Entwicklung der installierten Leistung
Der jetzige Ausbau wird zu einem starken Wachstum der welt-weit
installierten Leistung führen. Im Vergleich zu einer instal-lierten
Leistung von 6,9 GW Ende 2013, und 7,2 GW in Juni
2014 sind es weitere fast 3,7 GW, die noch im Bau sind und
demnächst ans Netz angeschlossen werden. Die weltweit
vorhandene Kapazität wird folglich durch den jetzigen
Ausbau um mehr als 50% ansteigen.
Dabei ändert sich der geographische Mix. Während Großbri-tannien
nach wie vor den ersten Platz besetzt, wird Deutsch-land
nach den Verzögerungen der letzten Jahre endlich nach-holen.
(Abb. 2)
Im Vergleich zu der bereits installierten Leistung ist bei den
Windkraftwerken im Bau der Anteil der Turbinen der 5-6MW
Klasse höher, bleibt allerdings insgesamt noch auf niedrigem
Niveau. Bei den jetzigen Installationen dominiert weiterhin die
3-4MW Klasse – Siemens besitzt hier mit dem 3,6MW Modell
einen Marktanteil von über 50% (Abb. 3).
Abb. 3. Entwicklung der Turbinen-Nennleistung
in Europa
Quelle: MAKE Offshore-Projekt-Datenbank
Bzgl. der Wahl der Fundamente zeigen die sich im Bau be-findlichen
Windkraftwerke auch eine gewisse Kontinuität. Mo-nopiles
bleiben in Europa die bevorzugte Lösung. 76% der in-stallierten
Turbinen standen Ende 2013 auf Monopiles und ge-nau
76% der Turbinen der im Bau befindlichen Kraftwerke wird
auch auf Monopiles errichtet. Diese Entwicklung wird durch
den Einsatz von Monopiles mit Durchmesser von bis zu 10m,
sog, „XL Monopiles“ ermöglicht (Abb. 4).
Abb. 4. Entwicklung der Fundamenttypen in Europa
Quelle: MAKE Offshore-Projekt-Datenbank
11,000
10,000
9,000
8,000
7,000
6,000
5,000
4,000
3,000
2,000
1,000
0
MW
Neue Kapazität
im Bau
im 1. Hj. 2014
Kapazität
Ende 2013
bis 3 MW
4MW
3,6MW
5MW
6MW u. höher
9,000
6,000
11,000
7,000
8,000
2,000
0
4,000
3,000
10,000
5,000
1,000
Kapazität
Ende 2013
Neue Kapazität
im Bau
im 1. Hj. 2014
MW
Andere
Fundamente
Jacket
Monopile
Abb. 2: Entwicklung der weltweiten Kapazität
Quelle: MAKE Market Outlook Update Q3 2014
2,000
4,000
6,000
8,000
3,000
1,000
10,000
0
7,000
5,000
11,000
9,000
12,000
MW
Neue Kapazität
im Bau
im 1. Hj. 2014
Kapazität
Ende 2013
Andere
CN
DK
DE
UK