Die Praesentation gibt einen Ueberblick ueber die VC-Szene in Deutschland, beschreibt, wann ein Unternehmen VC-faehig ist und gibt einen Ueberblick ueber Do's and Don'ts in der Ansprache.
1. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
In Kooperation mit dem
Mobile Kompass des
BVDW - Bundesverband der Deutschen
Digitalen Wirtschaft e.V.
Venture Capital in Deutschland
Marktüberblick und Do‘s and Do not‘s in der Ansprache
Von
Thomas Look
mit Unterstützung von Marcel Pirlich
Laukaz Analytics & Investment GmbH
Große Präsidentenstrasse 10
10178 Berlin
2. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
Inhalt:
Executive Summary
1. Überblick Risikokapital (Venture Capital)
2. Checkliste
3. Zahlen und Daten
4. Start-up Problematik
5. Prognose für 2011-2013
Das vollständige White Paper steht zum Download
bereit unter:
http://laukaz.com/papers/register/foerdermittel.pdf
2
3. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
Executive Summary
Die Finanzierung von Unternehmen im IKT-Sektor ist in
Deutschland seit 2008 signifikant schwerer geworden.
Dieses betrifft sowohl die „Anfinanzierung“ von Ideen in
der Unternehmensfrühphase als auch die
Durchfinanzierung im Rahmen einer Expansions- und
Wachstumsfinanzierung.
Im Vergleich zu den Boomjahren während der Dotcom-
Blase in den Jahren 1998 – 2001 hat sich die Anzahl der
Private Equity Investments in Deutschland halbiert.
3
4. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
Executive Summary 2
Die meisten Private Equity Investments erfolgten in 2009
im Bereich Software (24%), gefolgt von Internet Services
(11%). Die Zahl der erfolgreichen Exits der Private Equity
Branche ist in Deutschland weiterhin überschaubar.
Die Anzahl „guter“ = für den institutionellen Investor
profitabler Exits befand sich in 2009 auf dem niedrigsten
Stand seit dem Jahr 2000. 53 % der Exits waren
Abschreibungen.
Für Start-up’s und alle anderen Unternehmen, die in 2009
noch nicht Cash Flow positiv waren, bedeutete dies eine
Art „Survival of the Quickest“ Wettbewerb und damit
massive Anstrengungen, Kosten zu reduzieren und
Einnahmen zu erhöhen.
4
5. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
Executive Summary 3
In den USA, aber auch in Deutschland, zeigt der VC-Markt
in 2010 wieder deutliche Erholungstendenzen. Die Zahl der
Investments stieg v.a. in Q2/10 gegenüber 2009 an und die
Bereiche Internet und Mobile haben an Interesse
gewonnen.
Eine deutliche Erholung zeigte im gleichen Zeitraum auch
der M&A Markt.
Und da beide Bereiche als Frühindikatoren gelten und der
realen ökonomischen Entwicklung vorauseilen, könnte es
sein, dass die Situation sowohl auf der „Exitseite“ als auch
auf der Investmentseite in den nächsten beiden Jahren
deutlich besser sein wird als in den vergangenen beiden
Jahren.
5
6. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 2
1. Überblick Risikokapital (Venture Capital)
Was ist Venture Capital?
Venture Capital ist außerbörsliches Beteiligungskapital
(Private Equity), das eine Beteiligungsgesellschaft
(Venture-Capital-Gesellschaft) zur Beteiligung an als
besonders riskant geltenden Unternehmungen bereitstellt.
Das Kapital wird in Form von vollhaftendem Eigenkapital
oder eigenkapitalähnlichen Finanzierungsinstrumenten
(Mezzanine-Kapital, Wandelanleihen) ins Unternehmen
eingebracht.
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7. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 2
1. Überblick Risikokapital (Venture Capital)
Was ist Venture Capital? - 2
Es gibt viele Mythen über Venture Capital Geber und
Business Angels, über ihre Präferenzen, über
Dealstrukturen und über die Renditen von erfolgreichen
Fonds.
In der Regel sind diese falsch oder überzogen.
7
8. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.1 Übersicht über VC-Gesellschaften in Deutschland
Tabelle 1: 36 führende Venture Financiers in Deutschland – Teilnehmer des VC Panels Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
Quelle: VC Panel; 2. Quartal 2010, Fleischhauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants 8
9. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.1 Übersicht über VC-Gesellschaften in Deutschland
Große VC-Gesellschaften
Zu den nach verwaltetem Kapital größten VC-Gesellschaften
in Deutschland gehören
Earlybird, Goodvent, der HTGF, TVM und Wellington (siehe
Tabelle 1).
Die Euro-Angaben in Tabelle 1 sind dabei das verwaltete
Kapital der jeweiligen VC-Gesellschaften.
Wenn nachfolgend als Quelle das VC-Panel von FHP angegeben wird, ist zu berücksichtigen, dass die Angaben sich nur auf die Panel Teilnehmer
und nicht den gesamten deutschen VC-Markt beziehen. 9
10. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.1 Übersicht über VC-Gesellschaften in Deutschland
Große VC-Gesellschaften - 2
Bei den aufgeführten Gesellschaften handelt es sich um die
Teilnehmer am VC Panel der Corporate Finance Agentur
Fleischhauer, Hoyer & Partner, die seit einigen Jahren
Angaben zum deutschen VC-Markt auf Basis der
Informationen der Panel-Teilnehmer erhebt und diese
regelmäßig veröffentlicht.
Nach Schätzungen von LAI umfasst das Panel knapp die
Hälfte des deutschen VC-Marktes und dürfte damit
annähernd repräsentativ für den deutschen VC-Markt als
solches sein.
Wenn nachfolgend als Quelle das VC-Panel von FHP angegeben wird, ist zu berücksichtigen, dass die Angaben sich nur auf die Panel Teilnehmer
und nicht den gesamten deutschen VC-Markt beziehen. 10
11. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Der Markt der Risikokapitalgeber teilt sich strukturell in
folgende Bereiche:
- Institutionelle Venture Capital Gesellschaften
- Private Einzelinvestoren
11
12. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften
a) Öffentliche VC Gesellschaften (Bund, Länder, öffentlich-
rechtlich, Hybride):
Zu den relevanten öffentlichen VC Gesellschaften gehören
der ERP Startfonds und der High Tech Gründerfonds.
Zusätzlich gibt es VC Gesellschaften der regionalen
Investitionsbanken (IBB Bet, Brandenburg Capital, etc.), die
eigene Fonds unterhalten.
Des Weiteren haben viele Sparkassen VC-Gesellschaften,
die - wie die VC Fonds der landeseigenen
Investitionsbanken - nur regional investieren dürfen.
12
13. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 2
b) Corporate VC Gesellschaften
Corporate Ventures sind VC-Gesellschaften großer
Unternehmen. Je nach Ausprägung agieren diese ähnlich
wie unabhängige Beteiligungsgesellschaften und damit rein
oder fast nur Rendite-orientiert (häufig mit
Portfoliomanagement)*
oder sie sind an die Strategie des Mutterkonzerns
gebunden, investieren nur in Bereiche, die der
Mutterkonzern für strategisch wichtig für das eigene
Unternehmen erachtet und fungieren als Mittel, Know-How
und technologische Expertise im Rahmen einer Buy-in
Strategie in das Unternehmen zu holen.
*Quelle: wikipedia.org/wiki/portfoliomanagement. Unter Portfoliomanagement versteht man die Zusammenstellung eines Bestandes an
Investitionen unter vereinbarten Anlagekriterien, insb. durch Käufe und Verkäufe mit Blick auf die erwarteten Marktentwicklungen.
13
14. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 3
c) Inkubator-Investoren, Business Angel Fonds
Inkubator-Investoren beteiligen sich in einer Phase am
Unternehmen, welche zu früh für VC-Gesellschaften ist.
Je nach Konzept verfolgen diese Gesellschaften eigene
Ideen und suchen hierfür passende Manager oder
beteiligen sich an Gründungsideen von Unternehmern.
Sie verlangen deutlich höhere Beteiligungen am
Unternehmen als VC-Gesellschaften. Sie treten damit in
Konkurrenz zu Business Angels und Business Angel Fonds,
die ebenfalls in der Gründungsphase investieren.
14
15. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 4
c) Inkubator-Investoren, Business Angel Fonds
In der Regel investieren Inkubator-Investoren und Business
Angel Fonds nur in Unternehmen, die sie für VC-fähig
erachten.
Bei der Anteilsverteilung ist darauf zu achten, dass sie nicht
zu viele Anteile am Unternehmen erhalten, denn wenn das
Gründerteam nicht mehr die Mehrheit am Unternehmen
hat, investieren VC’s in der Regel nicht mehr in das
Unternehmen.
15
16. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 5
d) Unabhängige private VC Gesellschaften aus
Deutschland
Dieses sind die klassischen VC-Gesellschaften, die
unabhängig von öffentlichen Beteiligungsgesellschaften
und Konzernen Beteiligungsentscheidungen treffen.
Je nach Strategie sind diese Gesellschaften ohne
Branchenfokus oder mit Branchenfokus und eher auf
Frühphasen oder z.B. Wachstumsphasen spezialisiert.
Hat die Gesellschaft den alleinigen Sitz in Deutschland und
investiert überwiegend hier kann man von einer deutschen
VC-Gesellschaft sprechen.
16
17. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 6
e) In Deutschland tätige private VC Gesellschaften aus
dem Ausland
Ist die VC-Gesellschaft Teil eines internationalen
Netzwerkes von nationalen VC-Gesellschaften, welches in
der Regel unter gleichem Namen in verschiedenen Ländern
Europas, den USA und Asien tätig ist, so kann man von in
Deutschland tätigen VC-Gesellschaften aus dem Ausland
sprechen.
In der Regel unterscheiden sich die Gesellschaften nicht
stärker als sich verschiedene deutsche Gesellschaften
voneinander unterscheiden.
17
18. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 7
e) In Deutschland tätige private VC Gesellschaften aus
dem Ausland
Allerdings kann es für Unternehmen, die in einer späteren
Phase eine Internationalisierung ihrer Geschäfte planen,
wichtig sein, dass ihr Beteiligungsgeber über gute
Beteiligungskontakte ins Ausland verfügt.
Denn Folgeinvestments werden in der Regel syndiziert und
(wenn möglich) nicht allein vom Erstrunden-Financier
durchgeführt. Dieses gilt sowohl für inländische
Folgeinvestments als auch für internationale Konsortien. Ein
guter Track-Record des Erstrundenfinanciers hilft bei
Folgerunden genauso wie ein schlechter Track-Record eher
schaden kann.
18
19. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Institutionelle Venture Capital Gesellschaften - 8
Eine Übersicht über VC Gesellschaften aus Deutschland
bzw. über ausländische Gesellschaften, die in Deutschland
tätig sind, ist unter
http://www.bvkap.de, der Website des Bundesverbandes
Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften
bzw. unter http://www.evca.eu, der Website der European
Venture Capital Association zu finden.
19
20. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Private Einzelinvestoren
a) Business Angels
Dieses sind in der Regel Privatpersonen, die durch Kapital,
Netzwerk und Knowhow bereits in einer sehr frühen Phase,
teilweise vor Gründung des Unternehmens, unterstützen.
b) Family Offices
Zusätzlich sind zunehmend sogenannte Family Offices –
Beteiligungsvehikel von vermögenden Unternehmern und
Managern - am Markt aktiv und tätigen Investments.
20
21. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.2 Welche Arten von VC- Kapital gibt es?
Für Kapitalsuchende im Frühphasenbereich besonders
relevant sind:
a) Öffentliche VC Gesellschaften
b) Business Angel Fonds und Clubs
c) Inkubator-Investoren
d) Unabhängige private VC Gesellschaften (die sich aus
diesem Segment nicht zurückgezogen haben – siehe
Kapitel 3 für weitere Details).
21
22. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3 Welche Venture Capital-Phasen gibt es (speziell für den
IKT*-Bereich)?
Je nachdem, in welcher Phase sich ein Unternehmen
befindet, können verschiedene Ausprägungen einer
Beteiligungsfinanzierung identifiziert werden.
Eine übliche Einteilung ist:
• Seed Capital
• Early Stage Capital
• Later Stage Capital
Abbildung 1: typische Finanzierungsphasen
*IKT = Informations- und Kommunikationstechnologie
22
23. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3 Welche Venture Capital-Phasen gibt es (speziell für den
IKT*-Bereich)? - 2
Bevor Risikokapitalgesellschaften überhaupt investieren,
beschaffen sich die meisten Gründer zunächst
„3F-Mittel“ (Friends, Fools & Familiy) und starten damit ihr
Unternehmen.
23
Abbildung 2: Phasen der Unternehmensfinanzierung
24. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.1 Seed Stage Capital
Hohes Risiko / „Copycat“-Investments
In der frühen Seed Finance Phase werden Mittel in der
Regel für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (FuE)
benötigt, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zur
Markreife zu führen.
Diese Phase ist durch ein hohes Risiko gekennzeichnet, da
kein fertiges Produkt vorliegt und der kommerzielle Erfolg
schwer abschätzbar ist.
Sogenannte „Copycat“-Investments, d.h. Modelle, die
erfolgreiche Unternehmen aus den USA kopieren und auf
Deutschland übertragen, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Grund: Die Relevanz des Produkts ist zu einem gewissen
Grad durch das Vorbild gegeben und die Gründungsidee
wird somit greifbarer und damit risikoloser. Ein „Best
Practice“ liegt vor.
24
25. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.1 Seed Stage Capital
Hohe Beteiligungsquote / Post Money-Bewertung
In der Frühphase beansprucht der Kapitalgeber eine, im
Vergleich zu späteren Phasen, höhere Beteiligungsquote,
um sein Risiko entlohnen zu lassen, d.h. der Einkauf in das
Unternehmen erfolgt zu einer niedrigen Bewertung. Diese
liegt häufig bei mehr als 25% der Unternehmensanteile.
Marktüblich ist im IKT-Bereich zurzeit eine Post Money-
Bewertung, d.h. eine Bewertung nach Einstieg des Investors
im höheren 6-stelligen Bereich. Dabei ist die Qualität des
Gründungsteams mindestens so wichtig wie die
Geschäftsidee selbst. An die Stelle von Seed VC-
Gesellschaften treten zunehmend Business Angels, Business
Angel Fonds und Inkubator-Investor.
25
26. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.1 Seed Stage Capital
Seed Stage-Phasen - kein PoC
Entsprechend ist die Seed-Phase eigentlich zweizuteilen:
Liegt noch kein PoC (Proof of Concept; Beweis, dass das
Geschäftsmodell grundsätzlich funktionieren kann) des
Geschäftsmodells vor, ist das Team evtl. noch nicht ganz
komplett und ist noch kein technischer Prototyp der
Plattform oder der Software entwickelt worden, investieren
VC-Gesellschaften in der Regel nicht. In diese Phase
investieren jedoch Business Angels und Inkubator-
Investoren.
26
27. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.1 Seed Stage Capital
Seed Stage-Phasen - lokaler und begrenzter PoC
Liegt ein lokaler und begrenzter PoC vor, ist eine Beta-
Version der Software oder sogar ein erstes Produkt
entwickelt worden und gibt es erste Kundenumsätze,
sodass das Unternehmen belegen kann, dass das Produkt
funktioniert, dann sind die grundlegenden Voraussetzungen
für ein VC-Investment vorhanden.
27
28. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.1 Seed Stage Capital
Seed Stage-Phasen - lokaler und begrenzter PoC - 2
Dieses lässt sich auch auf folgende einfache Formel bringen,
die ein Unternehmen bei der Ansprache von VC’s beweisen
muss: “CAC < CLV – CCR”.
• CAC = Customer Acqusition Costs, d.h. diejenigen
Kosten, die jeder Kunde bewirkt bevor er Umsatz/
Deckungsbeitrag generiert
• CVL = Customer Lifetime Value, d.h. derjenige Umsatz/
Deckungsbeitrag, den ein Kunde im Laufe seines
Kundeseins generiert
• CCR = Customer Churn Rate, d.h. die Rate der
Kundenabwanderung/ -kündigung
Darüber hinaus sind weitere Bedingungen zu erfüllen, die in
Sektion 2 – Checkliste aufgeführt sind.
28
29. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.2 Early Stage Capital
Kommerzieller Erfolg ist schwer abzuschätzen
In der Early Stage Finanzierungsphase ist bei Unternehmen
aus dem IKT-Bereich die initiale Produktentwicklung
weitgehend abgeschlossen und es wird Kapital für Tests,
Marketing, Vertrieb und den Aufbau von
Produktionskapazitäten benötigt, um die Markteinführung
bzw. eine Produkterweiterung zu gewährleisten.
Das Risiko ist für den Kapitalgeber niedriger als beim Seed
Capital. Der kommerzielle Erfolg ist auch in dieser Phase
noch schwer schätzbar.*
*Quelle: Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK):
http://www.wir-investieren.de/was-ist-private-equity/venture-capital-wagniskapital/ 29
wie-wagniskapital-investiert/
30. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.3 Later Stage Capital
Marktreife, signifikante Umsätze & geringeres Risiko
In der Later Stage Phase, die auch als Expansions- bzw.
Wachstumsphase bezeichnet wird, ist das Unternehmen
mit dem entwickelten Produkt schon länger marktreif und
erzielt signifikante Umsätze.
Der mögliche kommerzielle Erfolg ist sichtbar – in der Regel
sollte das Unternehmen im Kerngeschäft Cashflow positiv
(zumindest auf Monatsbasis) sein. Grund für eine weitere
Finanzierungsrunde ist, dass das Unternehmen z.B.
weiteres Kapital für den Ausbau der Produktions- und
Vertriebskapazitäten benötigt. Das Risiko für den
Kapitalgeber ist in dieser Phase geringer.
30
31. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.3 Later Stage Capital
Finanzierungsrunden A,B & C
In den USA wird häufig eine Einteilung in Seed Financing
(Pre-VC), Series A, Series B und Series C Finanzierung
vorgenommen. Hierbei ist die Seed Financing Phase den
Business Angels und ähnlichen Akteuren vorbehalten,
während die Series A Runde die erste VC-Runde ist.
Entsprechend sind Series B dann Wachstumsfinanzierung
und Series C kann eine Bridge-Finanzierung vor einem IPO
oder Trade Sale sein.
Wie bei jeder schematischen Einteilung verschwimmen die
Grenzen der verschiedenen Phasen in der Realität an den
Übergängen.
31
32. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.4 Exit
Exit gemäß initialer Vereinbarung
Nach in der Regel 2 – 7 Jahren wird vom institutionellen
Investor der sogenannte Exit angestrebt, d.h. der
Kapitalgeber zieht sich aus dem Unternehmen zurück und
wird für seine Kapitalgabe gemäß initialer Vereinbarung
entlohnt.
Ohne eine detaillierte Vereinbarung (Beteiligungsvertrag;
basiert in der Regel auf einem vorher vereinbarten Term
Sheet, d.h. einer Vereinbarung u.a. über die Aufteilung von
Anteilen, Exit-Szenarien und der Umgang damit (z.B.
Liquidation Preference, Drag Along Klauseln, etc.) bzgl. des
Exits, wird es keinen Einstieg geben.
32
33. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.3.4 Exit
Evergreen-Strategie & Exit-Arten
Evergreen-Strategien, bei denen der Unternehmer eine
Firma bis zur Rente führen will, um eine Familiendynastie
zu gründen, sind nicht VC-fähig.
Folgende Exit-Arten sind üblich:
• Initial Public Offering (IPO): Börsennotierung des
Unternehmens.
• Trade Sale: Das Unternehmen wird von einem anderen
Unternehmen übernommen.
• Secondary Sale: Der Risikokapitalgeber veräußert seine
Beteiligung an einen Dritten
• Company Buy-Back: Der Unternehmer erwirbt die
Anteile des Risikokapitalgebers zurück.
• Liquidation: Das Unternehmen wird liquidiert oder
meldet Konkurs an.*
*Quelle: Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK): 33
http://www.wir-investieren.de/was-ist-private-equity/venture-capital-wagniskapital/wie-wagniskapital-investiert/
34. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.4 Renditeerwartungen und VC-fähige Geschäftsmodelle
Sinkende Renditen
Die angestrebten Renditen von VC Fonds
(Wunschvorstellung der Investoren und Anleger in VC-
Fonds) liegen mit 15 bis 25 % p.a. hoch. Im Mittel liegen
diese gemäß VC-Panel von FHP für Deutschland bei ca. 20 %
p.a. – berechnet nach IRR-Methode*.
Die Rendite vieler europäischer VC-Fonds lag im Zeitraum
von 1990 – 2003 in diesem Zielbereich. Berücksichtigt man
nur die Zeit nach 2003, so sinken die durchschnittlichen
Renditen signifikant und liegen in der Anlageklasse Private
Equity nicht höher als bei einem Investment in anderen
Anlageklassen (Anleihen oder Standardaktien) – allerdings
mit deutlich höheren individuellen Einzelinvestment-
Abweichungen.
34
*Zur Berechnung des IRR: http://de.wikipedia.org/wiki/Interner_Zinsfuß
35. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.4 Renditeerwartungen und VC-fähige Geschäftsmodelle
Faustregel
Es gilt die Faustregel, dass von 10 Investments eines VC
Fonds mit Early Stage Fokus 3 - 4 Investments Pleite gehen
bzw. liquidiert werden müssen, 3 – 4 Investments als sog.
„Living Dead“ keinen signifikanten Ertrag bringen aber
überleben und ca. 3 Investments die Gesamtperformance
des Fonds (15 % - 25 % p.a.) erbringen müssen.
Entsprechend hoch fallen die Renditeerwartungen der
Geldgeber aus, die vom Unternehmen glaubhaft im
Businessplan dargestellt werden müssen.
35
36. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.4 Renditeerwartungen und VC-fähige Geschäftsmodelle
Faustregel - 2
Bei einer 5-jährigen durchschnittlichen Haltezeit der
Beteiligungen und einem Ertragsszenario von nur 3
erfolgreichen Beteiligungen bei 10 Investments muss jedes
der 3 erfolgreichen Investments eines VC-Fonds über die
Laufzeit des Investments einen jährlichen Wertzuwachs
(potentiellen Verkaufserlös) von +50 % erwirtschaften,
damit der Fonds auf eine Gesamtrendite von 15 % - 20 p.a.
kommen kann.
36
37. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.4 Renditeerwartungen und VC-fähige Geschäftsmodelle
Minimal angestrebte Rendite
Hierbei liegen die minimal angestrebten Renditen
deutscher VC-Gesellschaften nach Angaben der Teilnehmer
im FHP-Panel gegenwärtig bei 13 % p.a., der Median liegt
bei 19 % und die Spitze bei 30 % p.a.*
Entsprechend müssen die Geschäftsmodelle sein, in die VC-
Gesellschaften investieren. VC’s investieren im IKT-Bereich
in skalierbare Produkte mit einem hohen Marktpotential
(selten in Nischen) und wiederkehrenden Einnahmen.
Dazu gehören u.a. das Plattformgeschäft und „X“-as-a-
Service-Modelle (SaaS, PaaS, HaaS, IaaS). Projektbezogene
Einnahmen können v.a. in der Frühphase von Unternehmen
dazu dienen, die Burnrate (den Verlust bis zum Break-even
Punkt) niedrig zu halten, dürfen aber nicht im Fokus des
Geschäftsmodells stehen.
37
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
38. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
1.4 Renditeerwartungen und VC-fähige Geschäftsmodelle
Geschäftsmodelle
Das typische Geschäftsmodell ähnelt im Idealfall dem eines
Hockeysticks. Reine projektbezogene Agentur- und
Dienstleistungsmodelle sind üblicherweise nicht VC-fähig,
da sie selten mit + 50 % Wertzuwachs p.a. aufwarten
können.
Mangelnde Skalierung im Geschäftsmodell war im 2.
Quartal 2010 neben der Qualität des Teams der wichtigste
Ablehnungsgrund bei VC Gesellschaften.*
Hierbei ist Skalierungsfähigkeit ist immer dann gegeben,
wenn ein Geschäft ohne wesentliche Erhöhung der
Fixkosten signifikant wachsen kann.
38
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
39. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
2. Checkliste
7 + 1 Regeln
7 + 1 Regeln für Seed- und Early Stage- Unternehmen – Mit
der folgenden Checkliste kann ein Unternehmer die
prinzipielle VC-Fähigkeit seines Vorhabens bzw. seiner Firma
im Frühphasenbereich überprüfen.
6 von 7 Fragen + der Sonderpunkt – mit Ausnahme der
Frage 3 - müssen mit Ja beantwortet sein.
39
40. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
2. Checkliste
7 + 1 Regeln - 2
Frühphase
1. VC’s erwarten ein skalierbares Geschäftsmodell und
wiederkehrende Einnahmen. Projektgeschäft ist nicht
VC-fähig.
2. VC’s investieren nur in Teams. Pärchen sind tabu. Die
Skills Vertrieb, Unternehmensführung und Technologie
sind abzudecken. Berufserfahrung bei Teilen des Teams
ist von Vorteil. Ein erfolgreicher Track-Record in der
Unternehmensgründung ist mehr als die halbe Miete.
3. Kann ich auf Investments angesehener US-VC’s in
meiner Branche oder sogar in meinem Unternehmen
ähnlichen Unternehmen verweisen. Bin ich die Nr. 1 in
Deutschland eines erfolgreichen US-Modells, welches
sich auf Deutschland übertragen lässt?
40
41. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
2. Checkliste
7 + 1 Regeln - 3
4. VC’s erwarten zumindest das Vorhandensein eines
technischen Prototyps und einen Proof of Concept des
Geschäftsmodells (Einnahmen). Kann ich nachweisen,
dass “CAQ < CLV – CCR” ist?
5. Sind mein TAM = Total Addressable Market in seiner
weiten Definition bzw. das Marktpotential groß genug
(erwartetes Mindestmarktpotential laut FHP Panel 262
Mio. €)? VCs investieren nicht gerne in Nischenmärkte.
6. Kann ich laut Medium Case meines Businessplans einen
Wertzuwachs für den VC nachweisen, so dass ich die
Rendite seines Fonds „retten“ kann?
7. Kann ich Kaufkandidaten in einem 3 – 7 Jahreszeitraum
identifizieren, die an meinem Unternehmen Interesse
41
haben müssten (Ohne Exit-Perspektive kein Entry).
42. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
2. Checkliste
7 + 1 Regeln - 4
7 + 1 Bin ich bereit zu akzeptieren, dass die statistische
Wahrscheinlichkeit, dass mein Unternehmen Insolvenz
anmelden muss bzw. liquidiert wird, wenn ich Seed-VC oder
Early Stage VC-Kapital akquiriert habe, größer ist als die,
dass die Firma überlebt – mit all seinen Folgen, was
Insolvenzverfahren und evtl. persönliche Haftung anbetrifft
.*
*Zum Thema Mortalität von VC-finanzierten Start-up’s gibt es keine offiziellen Zahlen.
Aufgrund der internen Kalkulationen von VC-Gesellschaften und den vorliegenden Zahlen über
Exits kann man schätzen, dass die Zahl der Misserfolge bei Unternehmensgründungen, die ein
risiko- und chancenreiches Hockeystick-Geschäftsmodell wählen, welches VC kompatibel ist,
höher ist als die dauerhafte und nachhaltige Überlebensrate. Dieses sieht bei Unternehmen
mit Agenturmodell anders aus. Ein Grundsatz für Neu-Unternehmer mit VC-Ambitionen ist 42
deswegen auch: “If it doesn‘t work as expected, die quick and cheap“.
43. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
2. Checkliste
7 + 1 Regeln - 5
6 von 7 Punkte mit Ja beantwortet, dann Business Plan
schreiben …. Und an die VC‘s schicken
Oder eine 2-seitige Skizze mailen an look@laukaz.com,
um eine Einschätzung des Vorhabens zu erhalten.
43
44. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland – Investitionen
Die Venture Capital Investitionen sind in Deutschland im
Jahr 2009 auf ein Niveau wie vor der Jahrtausendwende
gefallen.
Abbildung : Jährliche Private Equity Investitionen in Deutschland seit 1990*
*Quelle: Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK): 44
http://www.wir-investieren.de/was-ist-private-equity/venture-capital-wagniskapital/wie-wagniskapital-investiert/
45. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland – Investitionen 2
Entsprechend ist die Finanzierung von Unternehmen im
IKT-Sektor in Deutschland seit 2008 deutlich schwerer
geworden.
Dieses betrifft sowohl die Unternehmensfrühphase als auch
Later Stage Beteiligungen.
45
46. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland – Investitionen 3
Abbildung : VC Investitionen in Deutschland 2008 und 2009*
*Quelle: Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK):
http://www.wir-investieren.de/was-ist-private-equity/venture-capital-wagniskapital/wie-wagniskapital-investiert/
46
47. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland – Investitionen 4
Im Jahr 2009 wurden in Deutschland Investitionen durch
Private Equity in Höhe von insgesamt 840 Mio. € getätigt.
Dieses ist ein Rückgang von ca. 35 % gegenüber dem Jahr
2008.
Im Vergleich zu den Boomjahren während der Dotcom-
Blase hat sich die Anzahl der Private Equity Investments in
Deutschland halbiert.*
Die meisten Private Equity Investments erfolgten in 2009 im
Bereich Software (24%) gefolgt von Internet Services (11%).
*Quelle: VC-Panel 2009, Fleischauer, Hoyer & Partner
47
48. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland - Exits
Die Zahl der erfolgreichen Exits der Private Equity Branche
in Deutschland ist weiterhin überschaubar.
Die Anzahl „guter“ Exits befand sich in 2009 auf dem
niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000.*
Die Börse ist als Exit-Kanal weiterhin verschlossen und die
großen Medienunternehmen,
die in 2006 – 2007 umfangreich als Käufer auftraten,
halten sich weiterhin zurück.
*Quelle: VC-Panel 2009, Fleischauer, Hoyer & Partner
48
49. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland – Survival of the Quickest
Die Jahre 2008 und 2009 gelten in der M&A Branche als die
schwierigsten Jahre seit den 70er Jahren.
Für Start-up’s und alle anderen Unternehmen,
die in 2009 noch nicht Cash Flow positiv waren,
bedeutete dies eine Art „Survival of the Quickest“ Contest
und damit massive Anstrengungen, Kosten zu reduzieren
und Einnahmen zu erhöhen.
49
50. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.1 VC-Markt in Deutschland - Survival of the Quickest
Survival of the Quickest
Abbildung: : Survival of the Quickest - Start-up’s in der Krise 2008 – 2010
50
51. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010
In den USA, aber auch in Deutschland, zeigt der VC-Markt in
2010 zum Teil deutliche Erholungstendenzen.
Die Zahl der Investments stieg v.a. im 2. Quartal 2010
gegenüber 2009 an und auch die Bereiche Internet und
Mobile haben wieder an Interesse gewonnen.*
*Quelle: VC Panel 2.Q. 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner
51
52. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - 2
Eine deutliche Erholung zeigte auch der M&A Markt in 2010
und da beide Bereiche als sogenannte Frühindikatoren
gelten, könnte es sein, dass die Situation sowohl auf der
Exitseite als auch auf der Investmentseite in den nächsten
beiden Jahren deutlich besser sein wird als in den
vergangenen beiden Jahren.
52
53. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - 3
Dennoch blieben die Geschäftsaktivitäten in Teilbereichen
unter dem Level der Vorkrisenjahre.
Für den Verlauf des Jahres wird allerdings eine weitere
Verbesserung des Geschäftsklimas erwartet.
53
54. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 – Aktivitäten 2010
Abbildung: VC Aktivitäten in 2010*
*Quelle: Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK):
http://www.wir-investieren.de/was-ist-private-equity/venture-capital-wagniskapital/
wie-wagniskapital-investiert/
54
55. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 – öffentlich und
private Geldgeber
Der Markt, insb. der Markt für Erstinvestments und der
Frühphasenmarkt, werden weiterhin stark von öffentlichen
VC-Gebern getragen, die in 2009 mehr und in 2010
ungefähr gleich viele Investments veranlassten wie private
Geldgeber.
55
56. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Öffentliche vs.
Private Investoren
Abbildung: Öffentliche vs. Private Investoren *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
56
57. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 – Erstinvestment-
Indikator
Die Zahl der Erstinvestments ist in 2010 (per Q2/2010)
gegenüber den Vorjahren rückläufig.
Abbildung: Erstinvestment-Indikator*
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants 57
58. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 -
Durchfinanzierung
Die Konzentration auf die Durchfinanzierung bestehender
Investments hielt an.
Dabei hielt der Trend zu Risk Sharing durch Syndizierung
von Investments gerade im Frühphasenbereich an.
Das heißt, dass kommerzielle VC-Gesellschaften sich
weiterhin eher auf die Durchfinanzierung bestehender
Investments konzentrieren, als auf das Eingehen neuer
Risiken.
58
59. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Beteiligungen
Abbildung: Beteiligungsindikator 2010*
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
59
60. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Beteiligungen 2
Dafür spricht auch die weiterhin hohe Rate von
Syndizierungen im Frühphasenbereich:
Von 133 Beteiligungen waren 29% Einzel-Investments
(Vorquartal 39%) und 71% Syndizierte Investments
(Vorquartal 61%).
Wie in den Vorjahren nimmt der Softwaresektor auch in
2009 und 2010 die führende Stellung bei der Anzahl der
Investments ein.
60
61. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Branchen
Abbildung: Investments nach Branchen*
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
61
62. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Branchen 2
Das meiste Kapital floss allerdings in den Biotech-Bereich,
gefolgt von Software und Medizintechnik.
Abbildung: Investments in Branchen nach investiertem Kapital *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
62
63. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Bundesländer
Es gibt eine deutliche Präferenz für Investments in den
alten Bundesländern.
Die fünf Länder Sachsen, Thüringen, Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt machten
im 2. Quartal auf Basis der Daten des VC-Panels von FHP
nur ca. 15 % aller Investitionen aus.
Hierbei schnitten Sachsen-Anhalt mit 7% besonders gut,
Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern
besonders schlecht abschnitten. Am beliebtesten waren
Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin.
63
64. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Exit-Markt
Der Exit-Markt erholt sich in 2010 leicht. Die Zahl der Exits
in Form von Abschreibungen ist allerdings weiterhin hoch.
Von 41 Exits waren 54% Abschreibungen.
Abbildung: Exits in 2010 *
64
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
65. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Exit-Markt 2
IPO’s waren im 2. Quartal 2010 nicht zu verzeichnen, die
Zahl der erfolgreichen Exits durch Trade Sales ist weiterhin
gering.
Abbildung: Exits 2010 in Deutschland *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants 65
66. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 -
Abschreibungsexits
Abbildung: Abschreibungsexits in 2010 *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
66
67. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 -
Einstiegsbewertung
Einstiegsbewertungen (Quelle: VC-Panel, Fleischhauer,
Hoyer & Partner, Q2/10):
• 59% der VC-Gesellschaften in Deutschland (nur auf Basis
der Panelteilnehmer FHP-Panel) sehen die
Einstiegsbewertungen von Unternehmen im
Durchschnitt in 2009 niedriger im Vergleich zum
Durchschnitt der letzten 5 Jahre.
• Die Mehrheit (85% für 2010 vs. 48% in 2009) der VC’s
geht von stagnierenden Unternehmensbewertungen in
den nächsten Jahren aus
67
68. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 -
Einstiegsbewertung 2
Einstiegsbewertungen (Quelle: VC-Panel, Fleischhauer,
Hoyer & Partner, Q2/10):
• IKT-Unternehmen sind in 2010 mit 3 Mio. € konstant
geblieben.
• Kapitalbedarf: Der Durchschnitt bis zum Exit wird mit 4,5
Mio. € etwas niedriger kalkuliert als noch 2009 (5,0
Mio.€).
• Haltedauer: Der Durchschnitt wird mit 5 Jahren
kalkuliert.
68
69. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Chancen
Es ist deutlich zu sehen, dass einige VC-Gesellschaften die
Chance zurzeit für gut erachten zu investieren, während
andere noch sehr zurückhalten sind.
Auf Basis der Daten des FHP Panels, war die VC-Gesellschaft
Wellington in Q2/10 der aktivste Investor.
69
70. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
3. Zahlen und Daten
3.2 Entwicklungen im Jahr 2009 und 2010 - Investiertes
Kapital
Abbildung: Wie viel Kapital haben einzelne VC-Gesellschaften investiert *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
70
71. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
4. Start-up Problematik
Round-up zu Invests
Prinzipiell ist die überwiegende Anzahl der VC-
Gesellschaften im Fleischauer, Hoyer & Partner Panel
bereit, in Start-up‘s und Seed Unternehmen zu investieren.
Abbildung: Round-up zu Invests *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
71
72. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
4. Start-up Problematik
Beteiligungsalter & Investitionssumme
Das durchschnittliche Alter einer Beteiligung (Angaben aus
Q2/10) betrug dabei 1-2 Jahre, verzeichnete etwas weniger
als 100.000 € Umsatz im Jahr und bestand aus 4-5
Mitarbeitern.
Die Mindestinvestitionssumme bei Erstinvestments
verringerte sich in 2010 auf 0.5 Mio. € (von 0.8 Mio. € in
2009), die Größe des mindestens zu adressierenden
Marktpotentials verringerte sich in 2010 von 266 Mio. € auf
229 Mio. €.
Dabei nimmt lt. FHP-Panel (Auswertung ohne öffentliche
Investoren) der Anteil der Investoren die (grundsätzlich) in
die Seed-Phase investieren zu.
Lediglich 17% investieren dort nicht (Vorjahr 33%).
72
73. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
4. Start-up Problematik
Häufigste Gründe, warum VC-Gesellschaften in 2010 nicht
in Frühphasen-Unternehmen investieren wollen sind:
• zu hohes Risiko: 46% (Vorjahr 44%)
• zu lange Haltedauer: 15% (Vorjahr 25%)
• zu hoher Betreuungsaufwand: 0% (Vorjahr 19%)
• zu kleinteiliges Geschäft: 15% (Vorjahr 13%)
73
74. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
4. Start-up Problematik
Die häufigsten Gründe für konkrete Ablehnungen von
Kapitalanfragen von Frühphasen-Unternehmen in 2010
waren:
• mangelnde Skalierbarkeit des Geschäftsmodells,
• zu niedrige Qualität es Management-Teams und
• zu geringes Marktpotential.
74
75. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
4. Start-up Problematik
Ablehnungsgründe
Abbildung: Ablehnungsgründe bei Start-up‘s *
*Quelle: VC Panel 2. Quartal 2010, Fleischauer, Hoyer & Partner – Private Equity Consultants
75
76. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
Frühindikatoren
Sowohl der VC-Markt als auch der M&A Markt gelten als
sogenannte Frühindikatoren, Indikatoren, die der
eigentlichen wirtschaftlichen Entwicklung voraus laufen.
Die Entwicklung in Deutschland folgt hierbei regelmäßig in
weiten Teilen der VC-Entwicklung des IKT-Bereichs in den
USA.
76
77. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
dot.com-Blase
Nach dem Platzen der dot.com Blase in 2001 – 2002,
der vorletzten großen VC- und M&A Krise erfolgten
unmittelbar nach der Krise in den Jahren 2003 – 2006 die
Durchfinanzierung durch VC’s und der Börsengang von
Google (2004), neue signifikante Kurshöchststände der
Web1.0 Schwergewichte Yahoo und Amazon, die Start-up
und Growth Finanzierungen der Social Networks,
signifikante Finanzierungen und Börsengänge im Mobile
Bereich, der Aufstieg von YouTube sowie das immense
Wachstum des Bereichs Digital Advertising.
77
78. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
Investitionstrend 2010
Der MoneyTree™ Report von PricewaterhouseCoopers LLP
(PwC) und der National Venture Capital Association (NVCA)
in den USA zeigt, dass VC-Gesellschaften 6.5 Mrd. USD in
906 Deals im 2Q. 2010 investierten.
Für die erste Hälfte des Jahres 2010 zeigt sich gegenüber
dem gleichen Zeitraum in 2009 ein Anstieg von knapp 50 %,
was die Höhe der investierten Gelder anbetrifft und ein
Anstieg in Höhe von 23 %, was die Anzahl der Deals
anbetrifft.
78
79. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
Investitionstrend 2010 - 2
Hierbei zeigte der Bereich CleanTech die größten
Wachstumsraten. Am meisten Deals wurden im Software-
Bereich getätigt (229), das waren 43 % mehr als im 1.Q
2010.
Was die Summe der investierten Gelder anbetrifft, lag der
Softwaresektor auf Platz 3.
Seed und Early Stage Investments stiegen um 54% auf 2.3
Mrd. USD. Seed/Early Stage Deals machten 47 % aller Deals
auf Volumenbasis aus.
79
80. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
Investitionstrend 2010 - 3
Internet-spezifische Firmen, Firmen, die ein vom Internet
abhängiges Geschäftsmodell haben, ansonsten aber aus
verschiedenen vertikalen Bereichen stammen (Technologie,
E-Commerce im Handel, Finanzdienstleistungen,
Gesundheit, etc.), erhielten im Q2/2010 Beträge in Höhe
von 879 Mio. USD bei 212 Deals gegenüber 891 USD und
169 Deals im Q1/2010.
Dieses ist ein Anstieg von 42 % im Jahresvergleich.
Insbesondere Online Communities, Cloud Computing und
Konsumenten orientierte Web Start-up's erfreuten sich im
Internetbereich im 2. Quartal 2010 in den USA steigender
Beliebtheit bei Investoren.
% Veränderung in % Veränderung in % Veränderung in Anzahl
Dealvolumen durchschn. Dealgröße Investments
Early Stage 44 % 0% 44 %
Late Stage 13% -6 % 6%
Abbildung: Q2/2010 Quartalswachstum von VC Investments in den USA im Technologiebereich *
*Quelle: MoneyTree™ Report 2010 von PricewaterhouseCoopers LLP (PwC) 80
und der National Venture Capital Association (NVCA)
81. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013 6
Investitionstrend 2010 - 4
Innerhalb des Technologiebereichs verzeichneten die
Subsegmente Software, IT Services und
Media/Entertainment die größte Anzahl an Investments.
Technologiebereich % der VC Investments Q2/2010
Software 39
IT Services 15
Media and Entertainment 12
Semiconductors 9
Telecommunications 8
Networking and Equipment 7
Computers and Peripherals 5
Electronics/Instrumentation 5
Dieses erfasste vor allem „Later Stage“ Companies, wobei
der IT-Sektor auch in den USA der Sektor war, der am
meisten Kapital anzog. Für 2010/11 wird eine Fortsetzung
dieses Trends erwartet.
Abbildung: VC Investments in den USA nach Subsektor im Technologiebereich *
*Quelle: MoneyTree™ Report 2010 von PricewaterhouseCoopers LLP (PwC) 81
und der National Venture Capital Association (NVCA)
82. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
Deals Made
Abbildung: VC Deals in den USA Q1 2008 – Q2 2010 *
*Quelle: http://mashable.com/2010/07/17/vc-q2-2010-startups/ 82
83. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013 8
Dollars Invested
Dieses zeigt sich sowohl anhand der getätigten Deals als
auch anhand der investierten Dollars.
Abbildung: Investiertes Kapital nach Sektoren Q1 2008 – Q2 2010 in den USA *
*Quelle: http://mashable.com/2010/07/17/vc-q2-2010-startups/ 83
84. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
BRIC-Länder & Asien
Die BRIC-Länder und Asien werden dabei für VC-
Investments immer wichtiger.
Insgesamt ist der VC-Markt in den USA allerdings immer
noch in einer Konsolidierungsphase.
84
85. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
5. Prognose für 2011 – 2013
Rückgang aktiver VC-Gesellschaften
Für die nächsten 5 Jahre erwarten die Mitglieder der
National Venture Capital Association (NVCA) in den USA
einen deutlichen Rückgang der Zahl der aktiven VC-
Gesellschaften, deutlich weniger Kapital für VC-Fonds und
insgesamt kleinere Deals.
85
86. LAI White Paper
Finance & Business Series, Nr. 1
Quellen:
LAI hat bei der Erstellung des White Papers insb. auf Informationen des
VC-Panels 2009 und 2010 von FHP – Fleischhauer, Hoyer & Partner und
auf Informationen des BVK – Bundesverband Deutscher
Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. zurückgegriffen.
86
87. Weitere Informationen
Thomas Look
look@laukaz.com
+49 176 62711393
Download des Whitepapers unter:
http://laukaz.com/papers/register/vc_finanzierung.pdf
87