1. Konnektionismus
Quelle: „How language are learned“ Lightbown, Pasty/ Spada, Nana, Verlag: Oxford University Press, New
York. Bl. 131-132
Zu Beginn des Seminars gibt der Seminarleiter einen Überblick über eine moderne
Spracherwerbtheorie namens Konnektionismus, u. zwar anhand eines englischen Textes, da
dieser leichter als der deutsche von Huneke/ Steinig auf Bl. 96 ist.
Der Konnektionismus ist eine moderne Spracherwerbtheorie, die sich scharf von Chomskys
Spracherwerbtheorie unterscheidet, denn der Konnektionismus nimmt an, dass man für
Spracherwerb kein besonderes Modul im Gehirn braucht. Vielmehr lernt man die Sprache analog
zu anderen Arten vom Lernen im allgemeinen, wie etwa Schreiben, Gehen usw.
Einige Forscher vergleichen den Spracherwerb mit der Computersimulation. Der Computer
arbeitet gemäß dem Input, mit dem man ihn füttert, u. versucht eine Regel für diesen Input zu
finden. Füttert man ein Computerprogramm mit diesen Informationen: er lernt/ er lernte, er
spielt/ er spielte, er lebt/ er lebte, so konjugiert das Programm das Verb essen mit der 2. Person
so: er esste. Das bedeutet, dass der Computer kein Modul für Grammatikerwerb hat, vielmehr
versucht er eine Regel zu finden.
- Die Grundideen des Konnektionismus lauten:
1)Kinder erwerben die Sprache durch Assoziation bzw. Verbindung der Wörter mit anderen
Objekten u. Situationen.
2)Häufigkeit u. Wiederholung dieser Assoziation führt zu ihrer Festigung.
Durch Verbindung der Informationen entsteht in unserem Gehirn ein Netzwerk von
Informationen. Je enger dieses Netzwerk ist, desto besser funktioniert unser Gehirn u. desto
besser lernt man.
Ferner stellt der SL die Frage, ob diese Theorie ebenfalls zeigt, wie das Kind die Grammatik
erwirbt.
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2. Nach dem Konnektionismus assoziiert man ebenfalls die Wörter mit ihren
Grammatikmorphemen. Das deutschsprachige Kind hört beispielsweise niemals „das Stuhl“.
Vielmehr hört es täglich u. über viele Jahre „der Stuhl“. Folglich entsteht in seinem Gehirn
eine Verbindung zwischen dem Wort u. seinem Artikel. Gleichfalls lernt das Kind die Flexion
des Verbes, weil es täglich hört: „du bist, du trinkst, du machst.“ Infolgedessen entsteht in
Kindes Gehirn eine Assoziation zwischen das Pronomen du und dem Auslaut st. So lernt das
Kind die Grammatik. Dafür braucht es keine Module in seinem Gehirn.
Ferner sagt ein TN, dass es unmöglich ist, dass der FS-Lerner die Verbindung zwischen
Wörtern u. anderen Objekten tausend male hört.
Quelle:„Sprachentwicklung beim Kind“ von Szagun, Gisela, Beltz Verlag, Weinheim und Basel (2006)
Des Weiteren geht der SL darauf ein, wie die deutschsprachigen Kinder das Deutsche erwerben, u.
zwar anhand des Textes von Szagun im Reader Bl. 144-160.
Der SL erklärt, dass dieses Thema wichtig für die TN ist, denn es kann sein, dass sie
deutschsprachige Kinder in den deutschen Schulen unterrichten werden.
- Jeder TL soll ein Stadium des Mutterspracherwerbs der deutschsprachigen Kinder in 5 Minuten
erklären. So sagen die TL Folgendes:
1. Einzelwortäußerung: Kinder produzieren am Anfang einzelne Wörter, wie etwa Substantive,
Adjektive od. Verben. Es kann sein, dass diese einzelnen Wörter, die zu den Wörtern des
Deutschen nicht gehören. Der SL äußert sich, dass dieses Stadium ca. im Alter von 1;0 bis 1;8
Jahren beginnt.
2. Zweiwortäußerung: Kinder können vor allem zwei Wörter kombinieren um etw.
auszudrücken. So sagen sie beispielweise: „Anna Auto“ statt „Anna hat ein Auto“. Dieses
Stadium beginnt ca. im Alter von 1;6 bis 2;3 Jahren, sagt der SL.
3. Drei- u. Mehrwortäußerung: Der Grammatikerwerb beginnt in diesem Stadium. So können
Kinder die Verben richtig konjugieren, z.B. „Mama isst Banane.“ Ferner sagt der SL, dass dieses
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3. Stadium ca. im Alter von 2;0 bis 4;0 Jahren beginnt.
Plural: Die deutschsprachigen Kinder haben Probleme mit Erlernen die Pluralformen. So sagt der
SL, dass es sein kann, dass ein 6-jähriges Kind die Pluralform „klɔyne“ statt „kla͜uns“verwendet.
Kasus: Kinder lernen Artikel, seien sie bestimmt od. unbestimmt, ohne Probleme. Sie können die
Artikel richtig benutzen. Dahingegen sind die Kasusformen den u. dem bzw. ein u. einen für
Kinder schwierig. Deswegen dauert es sehr lange, bis Kinder den Unterschied zwischen den
beiden wahrnehmen. Aus dem Grunde, dass beide einen nasalen Laut haben u. in der
gesprochenen Sprache sehr ähnlich ausgesprochen werden.
Genus: Das grammatische Geschlecht stellt für die deutschsprachigen Kinder ebenfalls kein
Problem dar. Schon ab Alter von 3 Jahren benutzen sie den richtigen Artikel u. können das Wort
mit seinen Artikel richtig assoziieren.
Wortstellung: Kinder lernen die Wortstellung auch ohne Probleme.
Die TN sollen zum nächsten Mal:
Den Mutterspracherwerbserwerb anhand des Textes von Szagun in 2-3 Seiten zusammenfassen u. dem
Portfolio diese Zusammenfassung hinzufügen.
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