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Le Tessitrici d’oro
Fiaba estone tradotta dal tedesco
(con testo a fronte)
Die Goldspinnerinnen
Ehstnische Märchen (Kreutzwald) I
1. Die Goldspinnerinnen.[1]
Ich will euch eine schöne Geschichte aus dem Erbe der Vorzeit er-
zählen, welche sich zutrug, als noch die Anger nach alter Weise von
der Weisheit-Sprache der Vierfüßer und der Befiederten wiederhallten.
Es lebte einmal vor Zeiten in einem tiefen Walde eine lahme Alte mit
drei frischen Töchtern: ihre Hütte lag im Dickicht versteckt. Die Töch-
ter blühten schönen Blumen gleich um der Mutter verdorrten Stumpf;
besonders war die jüngste Schwester schön und zierlich wie ein
Bohnenschötchen. Aber in dieser Einsamkeit gab es keine andern Be-
schauer als am Tage die Sonne, und bei Nacht den Mond und die Augen
der Sterne.
»Brennend heiß mit Jünglingsaugen
Schien die Sonn' auf ihren Kopfputz,
Glänzte auf den bunten Bändern,
Röthete die bunten Säume.«
Die alte Mutter ließ die Mädchen nicht müßig gehen, noch säumig sein,
sondern hielt sie vom Morgen bis zum Abend zur Arbeit an; sie saßen
Tag für Tag am Spinn rocken und spannen Goldflachs zu Garn. Den ar-
men Dingern wurde weder Donnerstag noch Sonnabend[2] Abend Muße
gegönnt, den Gabenkasten zu bereichern,[3] und wenn nicht in der Däm-
merung oder im Mondenschein verstohlener Weise die Stricknadel zur
Hand genommen wurde, so blieb der Kasten ohne Zuwachs. War die Kun-
kel abgesponnen, so wurde sofort eine neue aufgesetzt, und überdies
mußte das Garn eben, drall und fein sein.
Favole estoni (Kreutzwald) I
1 Le tessitrici d’oro*
Io vi voglio raccontare un bel racconto dall’eredità della preistoria
che accadde quando ancora dalla lingua della saggezza dei quadrupe-
di e dei pennuti la rabbia rieccheggiava in modo antico.
Tanto tempo fa viveva in una foresta fitta un a misera anziana con
tre fresche figlie: la loro capanna era nascosta nel fitto della bosca-
glia. Le figlie fiorivano come bei fiori intorno al tronco rinsecchito del-
la madre; la figlia più giovane era particolarmente bella e fine come
un baccellino di pisello. Però in questa solitudine non c’era altro spet-
tatore del sole durante il giorno e, durante la notte, la luna e gli occhi
delle stelle.
“Ardentemente con occhi di giovine
brillava il sole sulle loro capigliature,
splendeva sui loro nastri variopinti
arrossava gli orli variopinti”
La vecchia madre non lasciava oziare le ragazze e neppure essere in-
dolenti bensì le esortava a lavorare dalla mattina alla sera; esse sede-
vano giorno per giorno al telaio ad intrecciare e tendere lino d’oro in
filato. Alle povere robe non veniva concesso tempo né giovedì né saba-
to sera di arricchire le casse dei regali***
e se non in modo furtivo
nella penombra od al chiaro di luna il ferro da calza venisse preso in
mano, le casse sarebbero restate senza incremento. Era la rocca con-
sumata, ne veniva subito messa una nuova ed oltre questo il filo dove-
va essere proprio tornito e fine.
1
[3] Der Sinn ist: Sie durften nicht für sich arbeiten, um den Kasten zu füllen, aus
welchem die Braut am Hochzeitstage Geschenke vertheilt. Vgl. Boecler, der Ehsten
abergl. Gebräuche, ed. Kreutzwald,p.37. Neus, Ehstn. Volkslieder, S. 284. L
[1] Die Goldspinnerinnen erinnern an die Pflegetöchter der Hölle, die dort gefangen
gehalten werden, arbeiten und auch spinnen müssen, s. Kalewipoëg
(myth. Heldensagen vom Kalew-Sohn) XIII. 521 ff. XIV. 470 ff. L.
***
Questo è il senso: esse non dovevano lavorare per sè per riempire le casse
dalle quali la sposa nel giorno delle nozze distribuisce doni. Secondo Boecler “Gli
usi superstiziosi estoni”
*
Le tessitrici d’oro rimandano alle figlie adottive dell’inferno che colà venivano tenute pri-
gioniere; dovevano lavorare ed anche filare (Saghe eroiche del figlio di Kalew)
[2] Donnerstag und Sonnabend galten den Ehsten in vorchristlicher Zeit für heilig. Im Kale-
wi- poëg, GesangXIII, V. 423 kocht der Höllenkessel am Donnerstag stärkende Zauberspeise.
Nach R u ß w u r m , Sagen aus Hapsal und der Umgegend, Reval 1856, S. 20, erhalten die Unte-
rirdischen (vgl. Märchen 17), was am Sonnabend oder am Donnerstag Abend ohne Licht gearbe-
itet wird. Vgl. Kreutzwald zu Boecler, der Ehsten abergläubische Gebräuche &c. (St. Pe-
tersburg 1854) S. 97-104. Wenn der oberste Gott der Ehsten, Taara, sich sachlich und lautlich
an den germanischen Thor anschließt, so ist aus der jetzigen ehstnischen Bezeichnung des
Thortags, Donnerstags, jede Erinnerung an Taara-Thor getilgt; der Donnerstag heißt ehst-
nisch einfach nelja-päew, d. i. der vierte Tag. (Montag der erste, Dienstag der zweite, Mitt-
woch der dritte oder auch Mittwoch, Freitag = Reede, corrumpirt aus plattd. Frêdag, Sonna-
bend = Badetag, Sonntag = heiliger Tag, Feiertag.) L
**
Giovedì e sabato valevano all’Est in epoca precristiana come sacri. Nell’epopea di Kalewi,
canto XIII, di giovedì il paiolo dell’inferno cuoce cibi magici
ricostituenti. Secondo Rußwurm, Saghe da Hapsal e dintorni (1856), nell’ade ritengono che al saba-
to o al giovedì sera viene lavorato senza luce. Secondo Kreutzwald da Boecler “Le usanze super-
stiziose degli Estoni & c.” (San Pietroburgo 1854) quando il dio supremo degli Estoni, Taara, si
assimila foneticamente e neutralmente al Thor germanico viene cancellato ogni ricordo dei
giorni di Thor così che il giovedì da “giorno di Thor” nella attuale denominazione estone si chia-
ma semplicemente nelja-päew (4-giorno) cioè il quarto giorno. …
Das fertige Garn verwahrte die Alte hinter Schloß und Riegel in einer
geheimen Kammer, wohin die Töchter ihren Fuß nicht setzen durften.
Von wo der Goldflachs in's Haus gebracht wurde, oder zu was für ei-
nem Gewebe die Garne gesponnen wurden, das war den Spinnerinnen
nicht bekannt geworden; die Mutter gab auf solche Fragen niemals Ant-
wort. Zwei oder drei Mal in jedem Sommer machte die Alte eine Reise,
man wußte nicht wohin, blieb zuweilen über eine Woche aus und kam
immer bei nächtlicher Weile zurück, so daß die Töchter niemals erfuh-
ren, was sie mitgebracht hatte. Ehe sie abreiste, theilte sie jedesmal
den Töchtern auf so viel Tage Arbeit aus, als sie auszubleiben ge-
dachte
Jetzt war wieder die Zeit gekommen, wo die Alte ihre Wanderung unter-
nehmen wollte. Gespinnst auf sechs Tage wurde den Mädchen ausget-
heilt, und dabei abermals die alte Ermahnung eingeschärft: »Kinder
laßt die Augen nicht schweifen und haltet die Finger geschickt, damit
der Faden in der Spule nicht reißt, sonst würde der Glanz des Gold-
garns verschwinden und mit eurem Glücke würde es auch aus sein!«
Die Mädchen verlachten diese mit Nachdruck gegebene Ermahnung;
ehe noch die Mutter auf ihrer Krücke zehn Schritte weit vom Hause
gekommen war, fingen sie alle drei an zu höhnen. »Dieses alberne Ver-
bot, das immer wiederholt wird, hätten wir nicht nöthig gehabt,« sagte
die jüngste Schwester. »Der Goldgarnfaden reißt nicht beim Zupfen, ge-
schweige denn beim Spinnen.« Die andere Schwester setzte hinzu:
»Eben so wenig ist es möglich, daß der Goldglanz sich verliere.« Oft
schon hat Mädchen-Vorwitz Manches voreilig verspottet, woraus doch
endlich nach vielem Jubel Thränenjammer erwuchs.
Il filato pronto la vecchia lo conservava sotto chiave in una stanza
segreta nella quale le figlie non potevano mettere piede.
Da chi il filo d’oro fosse utilizzato in casa oppure per che tipo di tes-
suto il filo venisse filato non era diventato noto alle tessitrici; la ma-
dre non dava mai risposta a domande simili: Due o tre volte ogni esta-
te la vecchia faceva un viaggio
non si sapeva dove, restava via a volte oltre una settimana e tornava
a casa sempre di notte così che le figlie non appresero mai cosa lei
avesse portato con sè. Prima di partire assegnava ognivolta
alle figlie tanti giorni di lavoro quanto ella pensava di restar via.
Ora era giunto il momento in cui la vecchia voleva intraprendere la
sua escursione. Alle ragazze venne assegnato filato per sei giorni e
con ciò nuovamente ingiunta la vecchia raccomandazione: “Bambini
non lasciate vagare gli occhi e tenete le dita abili di modo
che il filo non si strappi nella spola altrimenti lo splendore del filato
d’oro sparirebbe e con la nostra fortuna sarebbe anche finita!”
Le ragazze deridevano questa raccomandazione data con vigore;
prima ancora che la madre sulla sua stampella fosse lontana dieci pas-
si da casa iniziavano tutte e tre a scherzarci. “Questo stupido divieto
che sempre viene ripetuto e di cui non avremmo bisogno” disse la so-
rella più giovane. “Il filato di filo d’oro non si strappa tirandolo, tanto
meno quindi nel filare”. Le altre sorelle aggiungevano: “Altrettanto po-
co è possibile che la lucentezza dell’oro vada persa” Già
più d’una volta l’impertinenza delle ragazze aveva spesso precipitosa-
mente schernito ciò che comunque alla fine, dopo molto giubilo, diven-
tava strazio lacrimevole.
2
Am dritten Tage nach der Mutter Abreise ereignete sich ein unerwarte-
ter Vorfall, der den Töchtern anfangs Schrecken, dann Freude und
Glück, auf lange Zeit aber Kummer bereiten sollte. Ein Kalew-Sproß,[4]
eines Königs Sohn, war beim Verfolgen des Wildes von seinen Gefährten
abgekommen, und hatte sich im Walde so weit verirrt, daß weder das
Gebell der Hunde noch das Blasen der Hörner ihm einen Wegweiser her-
beischaffte. Alles Rufen fand nur sein eigenes Echo,[5] oder fing sich
im dichten Gestrüpp. Ermüdet und verdrießlich stieg der königliche
Jüngling endlich vom Pferde und warf sich nieder, um im Schatten ei-
nes Gebüsches auszuruhen, während das Pferd sich nach Gefallen auf
dem Rasen sein Futter suchen durfte. Als der Königssohn aus dem
Schlaf erwachte, stand die Sonne schon niedrig. Als er jetzt von neuem
in die Kreuz und in die Quer nach dem Wege suchte, entdeckte er en-
dlich einen kleinen Fußsteig, der ihn zur Hütte der lahmen Alten
brachte. Wohl erschracken die Töchter, als sie plötzlich den fremden
Mann sahen, dessen Gleichen ihr Auge nie zuvor erblickt hatte. Indeß
hatten sie sich nach Vollendung ihres Tagewerks in der Abendkühle
mit dem Fremden befreundet, so daß sie gar nicht einmal zur Ruhe ge-
hen mochten. Und als endlich die älteren Schwestern sich schlafen ge-
legt hatten, saß die jüngste noch mit dem Gaste auf der Thürschwelle,
und es kam ihnen diese Nacht kein Schlaf in die Augen.
Al terzo giorno dalla partenza della madre si verificò un fatto inatteso
che alle ragazze all’inizio paura, poi gioia e fortuna ma sul lungo perio-
do dolore doveva dare. Un rampollo di Kalew*
, il figlio di un re, si era
distaccato dai suoi compagni nell’inseguimento di una preda ed era
andato a finire così lontano nel bosco che né il latrato del cane né il
soffiare del corno a lui procurava un’indicazione sulla via. Tutti i gri-
di trovavano solo il proprio eco**
o si impigliavano
nella fitta boscaglia. Affaticato ed irritato il giovinetto reale scese
infine da cavallo e si gettò a terra per riposare all’ombra di un cespu-
glio mentre il cavallo a piacere doveva cercare sul prato il suo forag-
gio. Quando il figlio di re si svegliò
dal sonno, il sole era già tramontato. Quando egli ora di nuovo
cercò di qui e di là la strada, scoprì
infine un piccolo sentiero pedonale che lo condusse alla capanna della
misera vecchia. Molto si spaventarono le figlie quando improvvisamen-
te videro l’uomo estraneo di cui un simile i loro occhi mai precedente-
mente avevano scorto. Tuttavia dopo la conclusione del loro lavoro quo-
tidiano avevano fatto amicizia con l’estraneo nel fresco della sera co-
sì che esse proprio nemmeno una volta volevano andare a riposare. E
quando infine le sorelle più grandi si erano messe a dormire la più gio-
vane sedeva ancora con l’ospite alla porta d’ingresso e questa notte
non venne loro sonno alcuno negli occhi.
3
[4] Nicht zu verwechseln mit dem Kalew-Sohn (Kalewipoëg), dem Herkules des ehstnischen
Festlandes. Auf der Insel Oesel heißt dieser Töll od. Töllus. Vgl. R u ß w u r m , Eibofolke oder
die Schweden an den Küsten Ehstland's und auf Runö. Reval 1855. Th. 2, S. 273. N e u s in den
Beiträgen zur Kunde Ehst-, Liv- und Kurlands, ed. Ed. Pabst. Reval 1866. Bd. I, Heft I, p. 111. L
*
Da non confondere col figlio di Kalew (Epica di Kalew), l’Ercole della terraferma estone.
Sulle isole questo si chiama Töll o Töllus. Secondo Rußwurm”Ggli Scandinavi o gli svede-
si alle coste dell’Estonia”
[5] wörtlich: fiel in das Ohr das Echo. Das Echo wird bildlich »Schielauge« genannt.
S. Kreutzwald zu Boecler, S. 146.
**
Letteralmente: cade nell’orecchio l’eco. La eco viene metaforicamente chiamato
»Occhio strabico«.
Während die Beiden im Angesicht des Mondes und der Sterne sich ihr
Herz öffnen und süße Gespräche führen, wollen wir uns nach den
Jägern umsehen, die ihren Anführer im Walde verloren hatten.
Unermüdlich war der ganze Wald nach allen Seiten hin von ihnen dur-
chsucht worden, bis das Dunkel der Nacht dem Suchen ein Ziel setzte.
Dann wurden zwei Männer in die Stadt zurückgeschickt, um die trauri-
ge Botschaft zu überbringen, während die Uebrigen unter einer breiten
ästigen Fichte ihr Nachtlager aufschlugen, um am nächsten Morgen
wieder weiter zu suchen. Der König hatte gleich Befehl gegeben, am
andern Morgen ein Regiment zu Pferde und eins zu Fuß ausrücken zu
lassen, um seinen verlorenen Sohn aufzusuchen. Der lange weite Wald
dehnte die Nachforschungen bis zum dritten Tage aus; dann erst wur-
den in der Frühe Fußstapfen gefunden, die man verfolgte und dadurch
den Fußsteig entdeckte, der zur Hütte führte. Dem Königssohne war in
Gesellschaft der Mädchen die Zeit nicht lang geworden, noch weniger
hatte er Sehnsucht nach Hause gehabt. Ehe er schied, gelobte er der
Jüngsten heimlich, daß er in kurzer Zeit wiederkommen und dann, sei
es im Guten oder mit Gewalt, sie mit sich nehmen und zu seiner Ge-
mahlin machen wolle. Wenn gleich die ältern Schwestern von dieser Ve-
rabredung nichts gehört hatten, so kam die Sache doch heraus und
zwar in einer Weise, die Niemand vermuthet hätte.
Nicht gering war nämlich der jüngsten Tochter Bestürzung, als sie,
nachdem der Königssohn fortgegangen war, sich an den Rocken setzte
und fand, daß der Faden in der Spule gerissen war. Zwar wurden die En-
den des Fadens im Kreuzknoten wieder zusammengeknüpft und das
Rad in rascheren Gang gebracht, damit emsige Arbeit die im Kosen mit
dem Bräutigam verlorene Zeit wieder einbrächte. Allein ein unerhörter
und unerklärlicher Umstand machte das Herz des Mädchens beben: das
Goldgarn hatte nicht mehr seinen vorigen Glanz. — Da half kein
scheuern, kein Seufzen und kein Benetzen mit Thränen; die Sache war
nicht wieder gut zu machen. Das Unglück springt zur Thür in's Haus,
kommt durch's Fenster herein und kriecht durch jede Ritze, die es un-
verstopft findet, sagt ein altes weises Wort; so geschah es auch jetzt.
Mentre sti due al cospetto della luna e delle stelle si aprivano il cuore
e conducevano dolci discorsi, vogliamo noi guardare i cacciatori che
avevano perso nel bosco il loro capo.
Instancabilmente era l’intera foresta da tutti i lati da loro stata perlu-
strata finchè il buio della notte pose un limite alla ricerca.
Vennero quindi inviati due uomini indietro in città per trasmettere il
triste messaggio mentre i rimanenti sotto un ampiamente ramificato
abete rosso tiraron su il loro giaciglio per la mattina seguente cerca-
re ancora di nuovo. Il re aveva dato ordine simile al mattino un reggi-
mento a cavallo ed uno a piedi far mettere in marcia per ricercare il
suo figlio perduto. La molto estesa foresta prolungò le ricerche fino al
terzo giorno; poi soltanto all’alba vennero trovate
delle orme che vennero seguite e così si scoprì il sentiero che porta-
va alla capanna. Al figlio del re
in compagnia delle ragazze il tempo non era diventato lungo e tantome-
no aveva avuto nostalgia di casa. Prima che egli si concedasse promi-
se segretamente alla più giovane che egli sarebbe tornato al più pre-
sto e poi, fosse in bene o con violenza, l’avrebbe presa con sè e voleva
farla sua consorte. Benchè subito le sorelle maggiori di questo accor-
do non avevano udito, la cosa venne lo stesso fuori
e certo in un modo che nessuno avrebbe sospettato.
Non piccolo fu vale a dire lo sgomento della figlia minore quando ella,
dopo che il figlio del re era andato via, si sedette al telaio e trovò che
il filo nel rocchetto era strappato. Certo vennero le estremità del filo
di nuovo legate assieme con nodo a croce e la ruota messa in rapido
movimento così che il solerte lavoro il tempo perso nel coccolarsi con
lo sposo di nuovo fruttasse. Soltanto un’inaudita
ed inchiarita circostanza fece tremare il cuore della ragazza: il filato
d’oro non aveva più la sua precedente lucentezza. - In ciò alcuno stro-
finare, alcun sospirare ed alcun bagnare di lacrime servì; la cosa non
si riparava. La sfortuna salta in casa dalla porta, viene dentro dalle
finestre e striscia attraverso ogni fessura che trova non chiusa, dice
un vecchio detto saggio; accadde così anche ora.
4
Die Alte war in der Nacht nach Hause gekommen. Als sie am Morgen in
die Stube trat, erkannte sie augenblicklich, daß hier etwas Unrechtes
vorgegangen sei. Ihr Herz entbrannte in Zorn; sie ließ die Töchter eine
nach der andern vor sich kommen und verlangte Rechenschaft. Mit
Leugnen und Ausreden kamen die Mädchen nicht weit, Lügen haben
kurze Beine; die schlaue Alte brachte bald heraus, was der Dorfhahn
hinter ihrem Rücken der jüngsten Tochter in's Ohr gekräht hatte. Das
alte Weib fing nun an so gräulich zu fluchen, als wollte sie Himmel und
Erde mit ihren Verwünschungen verfinstern. Zuletzt drohte sie, dem
Jüngling den Hals zu brechen und sein Fleisch den wilden Thieren zur
Speise vorzuwerfen, wenn er sich gelüsten ließe, noch einmal wieder
zu kommen. —Die jüngste Tochter wurde roth wie ein gesottener Krebs,
fand den ganzen Tag keine Ruhe und konnte auch die Nacht kein Auge
zuthun; immer lag es ihr schwer auf der Seele, daß der Jüngling, wenn
er zurück käme, seinen Tod finden könnte. Früh am Morgen, als die Mut-
ter und die Töchter noch im Morgenschlummer lagen, verließ sie heim-
lich das Haus, um in der Thaueskühle aufzuathmen. Zum Glück hatte
sie als Kind von der Alten die Vogelsprache gelernt, und das kam ihr
jetzt zu Statten. In der Nähe saß auf einem Fichtenwipfel ein Rabe, der
mit dem Schnabel sein Gefieder zurechtzupfte. Das Mädchen rief. »Lie-
ber Lichtvogel, klügster des Vogelgeschlechts! willst du mir zu Hülfe
kommen?« »Was für Hülfe begehrst du?« fragte der Rabe. Das Mädchen
erwiederte: »Flieg' aus dem Walde heraus über Land, bis dir eine
prächtige Stadt mit einem Köuigssitz aufstößt. Suche mit dem Königs-
sohn zusammenzukommen und melde ihm, was für ein Unglück mir wi-
derfahren ist.« Darauf erzählte sie dem Raben die Geschichte ausführ-
lich, vom Reißen des Fadens an bis zu der gräßlichen Drohung der Mut-
ter, und sprach die Bitte aus, daß der Jüngling nicht mehr zurückkom-
men möchte. Der Rabe versprach, den Auftrag auszurichten, wenn er
Jemand fände, der seiner Sprache kundig wäre und flog sogleich da-
von.
Die Mutter ließ die jüngste Tochter nicht mehr am Spinnrocken Platz
nehmen, sondern hielt sie an, das gesponnene Garn abzuwickeln. Diese
Arbeit wäre dem Mädchen leichter gewesen als die frühere, aber das
ewige Fluchen und Zanken der Mutter ließ ihr vom Morgen bis zum
Abend keine Ruhe. Versuchte die Jungfrau, sich zu entschuldigen, so
wurde die Sache noch ärger. Wenn einem Weibe einmal die Galle
überläuft, und der Zorn ihre Kinnladen geöffnet hat, so vermag keine
Gewalt sie wieder zu schließen.
La vecchia era di notte tornata a casa. Quando al mattino entrò nella
stanza, riconobbe in un batter d’occhio che qui qualcosa di ingiusto
era passato. Il suo cuore si infiammò di rabbia; fece venire davanti a
sè le figlie una dopo l’altra e pretese ragione. Con
bugie e scuse le ragazze non arrivarono lontano, le bugie hanno le
gambe corte; la vecchia furba cavò fuori presto ciò che il gallo del
villaggio dietro le sue spalle alla giovane figlia nell’orecchio aveva
cantato. La vecchia donnetta iniziò ora ad imprecare così tremenda-
mente come se volesse cielo e terra rabbuiare con le sue maledizioni.
In ultimo minacciò di rompere il collo al giovinetto e di gettare le sue
carni in pasto alle bestie selvagge se egli si fosse degnato di tornare
ancora una volta. - La sorella più giovane diventò rossa come un gran-
chio lessato, non trovò pace per tutto il giorno ed anche di notte non
potè chiudere occhio; sempre le pesava sull’anima che il giovine, se
fosse tornato, poteva trovare la sua morte. Di mattina presto quando
madre e figlie stavano ancora nel sonno mattutino lasciò segretamen-
te la casa per nel freddo della rugiada prender fiato. Per fortuna ave-
va da bambina imparato dai vecchi il linguaggio degli uccelli e ciò
adesso le fece comodo. Nelle vicinanze sulla cima di un abete rosso
vide un corvo che col becco il suo piumaggio tirava a posto. La ragaz-
za urlò: “Caro uccello luminoso, il più furbo del genere uccello! Vuoi tu
venirmi in aiuto?” “che genere di aiuto brami?” domandò il corvo. La ra-
gazza replicò: ”Vola fuori dalla foresta sulla terra finchè una meravi-
gliosa città con una sede regale sia da te notata. Cerca di incontrare
il figlio del re e comunicagli che tipo di sfortuna mi
è successa” Riguardo a ciò raccontò al corvo particolareggiamente la
storia dallo strapparsi del filo fino alle tremende minacce
della madre ed espresse la preghiera che il giovine non volesse più
tornare. Il corvo promise di compiere il compito se
avvesse trovato qualcuno che sapesse la sua lingua ed immediatamen-
te volò via.
La madre non lasciò più la figlia più giovane prender posto al telaio
ma ella continuò il filato tessuto a srotolare. Questo
lavoro sarebbe stato alla ragazza più leggero del precedente ma
l’eterno imprecare e sgridare della madre non le lasciava tregua da
mattina a sera. La fanciulla (vergine) cercava di scusarsi
ma la cosa diventava ancora più grave. Quando ad una donna una volta
la bile trabocca e la rabbia ha aperto la sua mandibola, così non è in
grado alcuna violenza di richiuderla.
5
Gegen Abend rief der Rabe vom Fichtenwipfel her kraa, kraa! und das
gequälte Mädchen eilte hinaus, um den Bescheid zu hören. Der Rabe
hatte glücklicherweise in des Königs Garten eines Windzauberers[6]
Sohn gefunden, der die Vogelsprache vollkommen verstand. Ihm melde-
te der schwarze Vogel die von der Jungfrau ihm anvertraute Botschaft,
und bat ihn, die Sache dem Königssohn mitzutheilen. Als der Gärtner-
bursche dem Königssohn alles erzählt hatte, wurde diesem das Herz
schwer, doch pflog er mit seinen Freunden heimlich Rath über die Be-
freiung der Jungfrau. »Sage dem Raben,« so unterwies er dann des
Windzauberer's Sohn — »daß er eilig zurückfliege und der Jungfrau mel-
de: sei wach in der neunten Nacht, dann erscheint ein Retter, der das
Küchlein den Klauen des Habichts entreißen wird.« Zum Lohn für die
Bestellung erhielt der Rabe ein Stück Fleisch, um seine Flügel zu kräf-
tigen, und dann wurde er wieder zurück geschickt. Die Jungfrau dank-
te dem schwarzen Vogel für seine Besorgung, verbarg aber das Gehör-
te in ihrem Herzen, damit die andern nichts davon erführen. Aber je
näher der neunte Tag kam, desto schwerer wurde ihr das Herz, wenn
sie bedachte, daß ein unvorhergesehenes Unglück alles zu Schanden
machen könnte.
Verso sera il corvo chiamò dalla vetta dell’abete: “kraa, kraa!” e la
ragazza afflitta corse fuori per sentire la comunicazione. Il corvo
aveva fortunosamente trovato nel giardino del re il figlio di un incanta-
tore di vento*
che capiva perfettamente il linguaggio degli uccelli.
L’uccello nero gli comunicò il messaggio affidatogli dalla fanciulla e
lo pregò di comunicare la cosa al figlio del re. Quando il garzone del
giardiniere riferì tutto al figlio del re a questi divenne il cuore pesan-
te e davvero tenne un consiglio segreto coi suoi amici riguardo la li-
berazione della fanciulla. “Dì al corvo,” così egli quindi istruì il figlio
dell’incantatore del vento “che egli voli indietro frettolosamente e co-
munichi alla vergine: sii sveglia durante la nona notte perchè appari-
rà un cavaliere che il pulcino strapperà agli artigli dell’astore”. Come
ricompensa per l’incarico egli porse al corvo un pezzo di carne per
rinforzare le sue ali e poi esso venne rimandato indietro. La vergine
ringraziò l’uccello nero per la sua esecuzione, celò però ciò che ave-
va udito nel suo cuore così che gli altri non apprendessero nulla di
ciò. Però più si avvicinava il nono giorno, più pesante le diventava il
cuore quando pensava che una sfortuna imprevista poteva rovinare
tutto.
6
[6] Vgl. die folgende Anm. und die Nota S. 25 zu 2. »die im Mond-
schein badenden Jungfrauen.« L.
*
Cfr. l’annotazione seguente [7] e la nota a
25. “La vergine che fa il bagno al chiaro di luna”
[10] Mana ist in der finnischen Mythologie gleich Hades-Pluto; er wird als ein alter Mann
mit drei Fingern und einem auf die Schulter herabhängenden Hute geschildert. In einer
ehstnischen Gebetsformel aus dem Heidenthum ist von »Manas wahrem Bekenntnisse« die
Rede. S. Kreutzwald u. Neus, Myth. u. mag. Lieder der Ehsten. S. 8. Die Mana-Zauberer kom-
men auch im Kalewipoëg vor:XV I, 284. Der Kalewsohn nimmt sie mit, als er auf seinem
Schiffe Lennok das Weltende aufsuchen will. — Der Mana-Zauberer ist der stärkste, und
stärker als Spruch- und WindZauberer — nur durch den Manazauber gelingt es dem
Entführer der Linda, das Schwert von der Seite des Kalewsohnes hinwegzulocken. K a l e
w i p o ë g , XI, 334. Mana's Hand hält den nach dem Tode zum Höllenwächter bestellten,
auf weißem Roß sitzenden Kalewsohn fest, so daß dieser seine im Felsen steckende
Rechte nicht losreißen und davon reiten kann. S. den Schluß des Kalewipoëg. — Die Mana-
Zauberer heißen ehstnisch Mana targad; das Wort tark, pl. targad, bedeu- tet eigentlich
den Klugen, Weisen und zugleich den Heil-und Zauberkundigen. L.
[10] Mana è assimilabile al Plutone-Ade nella mitologia finnica; viene raf-
figurato come un uomo anziano con tre dita ed un cappello che pende
sulle spalle. In una formula di preghiera estone pagana si parla di “vero
credo di Mana”. Per Kreutzwald gli stregoni-Mana compaiono anche nella
saga di Kalew (XV I). Il figlio di Kalew li prende con sè quando egli sulla
sua nave Lennok vuole cercare la fine del mondo. Lo stregone Mana è il
più forte, più forte dei “maghi con formule” e dei “maghi del vento”, e solo
attraverso il mago-mana gli riesce il rapimento di Linda,…
In der neunten Nacht, als die alte Mutter und die Schwestern sich zur
Ruhe gelegt hatten, schlich die jüngste Schwester auf den Zehen aus
dem Hause, und setzte sich unter einen Baum auf den Rasen, um des
Bräutigams zu harren. Hoffnung und Furcht erfüllten zugleich ihr
Herz. Schon krähte der Hahn zum zweiten Mal, aber vom Walde her war
weder ein Geräusch von Tritten noch ein Rufen zu hören. Zwischen
dem zweiten und dritten Hahnenschrei drang von weitem ein Geräusch
wie leises Pferdegetrappel an ihr Ohr. Sie ließ sich durch dies
Geräusch leiten und ging den Kommenden entgegen, damit deren
Annäherung die im Hause Schlafenden nicht wecken möchte. Bald
erblickte sie die Kriegerschaar, an deren Spitze der Königssohn selbst
als Führer ritt, denn er hatte, als er von hier fortgegangen war, an
den Bäumen heimliche Zeichen gemacht, durch die er den rechten Weg
erkannte. Als er die Jungfrau gewahr wurde, sprang er vom Pferde,
half ihr in den Sattel, setzte sich selbst vor sie hin, damit sie sich an
ihn lehne und dann ging es schleunig heimwärts. Der Mond gab zwi-
schen den Bäumen so viel Licht, daß der bezeichnete Pfad ihnen nicht
verloren ging. Das Frühroth hatte überall der Vögel Zungen gelöst und
ihr Gezwitscher geweckt. Hätte die Jungfrau auf sie zu achten und aus
ihrer Zwiesprach Belehrung zu schöpfen gewußt, es hätte den Beiden
mehr genügt als die honigsüße Schmeichelrede, welche aus des Königs-
sohnes Munde floß und das Einzige war, was in ihr Ohr drang. Sie hörte
und sah nichts Anderes als den Bräutigam, der sie bat, alle eitle
Furcht aufzugeben und dreist auf den Schutz der Krieger zu bauen.
Als sie in's Freie kamen, stand die Sonne schon ziemlich hoch. Zum
Glück hatte die alte Mutter am Morgen früh der Tochter Flucht nicht
gleich bemerkt; erst etwas später, als sie die Garnwinde nicht abgewic-
kelt fand, fragte sie, wohin die jüngste Schwester gegangen sei. Darauf
wußte Niemand Antwort zu geben. Aus mancherlei Zeichen ersah jetzt
die Mutter, daß die Tochter entflohen war; sofort faßte sie den tücki-
schen Vorsatz, der flüchtigen die Strafe auf dem Fuße nachzusenden.
Sie holte vom Boden herunter eine Handvoll aus neunerlei Arten ge-
mischter Hexenkräuter, schüttete Salz, das besprochen war, dazu und
band Alles in ein Läppchen, daß es ein Quast wurde; dann hauchte sie
Flüche und Verwünschungen darauf und ließ nun das Hexenknäuel mit
dem Winde davon ziehen, während sie sang:
»Wirbelwind! verleihe Flügel!

Windesmutter! deinen Fittig!

Treibet dieses Knäulchen vorwärts,

Daß es windesschnell dahin saust,

Daß es todverbreitend hinfährt,

Seuchenbringend weiter fliege!«
Nella nona notte, allorchè la vecchia madre e le sorelle erano andate a
dormire, la sorella più piccola sgattoloiò in punta di piedi fuori di casa
e si sedette sull’erba sotto un albero per aspettare con ansia il pro-
messo sposo. Speranza e timore riempivano insieme il suo cuore. Già
il gallo cantava la seconda volta però dalla foresta non proveniva né
un rumore di trotto né una chiamata da udire. Tra il secondo ed il ter-
zo canto del gallo arrivò da lontano al suo orecchio un rumore come
di leggero trotterellare di cavallo. Così si lasciò guidare da questo ru-
more ed andò incontro a chi arrivava così che il suo avvicinamento
non potesse svegliare coloro che dormivano in casa. Presto ravvisò
ella la schiera di soldati al cui vertice cavalcava il figlio del re in per-
sona come guida poichè egli aveva, quando da qui era andato via, fatto
agli alberi dei segni segreti attraverso i quali egli riconosceva la giu-
sta strada. Quando la vergine venne scorta, egli saltò da cavallo, la
mise in sella, si sedette egli stesso davanti a lei così che lei si appog-
giasse a lui e poi andò rapido in direzione di casa. La luna dava così
tanta luce attraverso gli alberi che il sentiero segnato non andò loro
perso. L’aurora aveva dappertutto liberato la lingua degli uccelli e ri-
svegliato il loro cinguettio. Avesse la vergine prestato attenzione a
loro e saputo trarre consiglio dal loro colloquio ciò sarebbe servito
ad entrambi più dei discorsi vezzeggiativi dolci come miele che fluiva-
no dalla bocca del figlio di re e che erano la sola cosa che arrivava al
suo orecchio. Ella non vedeva né sentiva nient’altro che il promesso
sposo che la pregava tutte le futili paure di abbandonare e di contare
completamente sulla protezione dei soldati. Quando essi giunsero al-
l’aperto già il sole era abbastanza alto. Per fortuna la madre non aveva
notato subito la mattina presto la fuga della figlia; soltanto un po’ più
tardi allorchè non trovò la rocchetta di filato srotolata, domandò dove
fosse andata la sorella minore. Di ciò nessuno sapeva dar risposta. Da
alcuni indizi ora la madre dedusse che la figlia era scappata; immedia-
tamente assunse il malvagio proposito di mettere alle calcagna della
fuggitiva la punizione. Ella raccolse da terra una manciata di nove di-
versi tipi di erbe strega mischiate, aggiunse sale, nella quantità appro-
priata e legò tutto in uno straccetto di modo che esso divenne una
nappa; poi sussurrò maledizioni ed incantesimi su di esso e lasciò
adesso che il gomitolo strega esser porato via dal vento dicendo:
“Turbine di vento! Conferisci ali!
Madre del vento! il tuo “utero*
” !
Spingi avanti questa pallottola,
Che essa veloce come il vento sfrecci colà
Che essa diffondendo morte giunga là
Portando flagello voli oltre!
7
*
fittig ≠ apparato ?
Zwischen Mittmorgen und Mittag gelangte der Königssohn mit der Krie-
gerschaar an das Ufer eines breiten Flusses, über welchen eine schma-
le Brücke geschlagen war, so daß die Männer nur einzeln herüber konn-
ten. Der Königssohn ritt eben mitten auf der Brücke, als mit dem Win-
de das Hexenknäuel daher fuhr und wie eine Bremse auf das Pferd
traf. Das Pferd schnaubte vor Schreck, stellte sich plötzlich hoch auf
die Hinterbeine, und eh' noch jemand zu Hülfe kommen konnte, glitt die
Jungfrau vom Sattel herab jählings in den Fluß. Der Königssohn wollte
ihr nachspringen, aber die Krieger verhinderten ihn daran, indem sie
ihn festhielten; denn der Fluß war grundlos tief und menschliche Hül-
fe konnte dem Unglück, das einmal geschehen war, doch nicht mehr
abhelfen.
Schrecken und tiefe Betrübnis hatten den Königssohn ganz betäubt;
die Krieger führten ihn gegen seinen Willen nach Hause zurück, wo er
Wochen lang in stiller Kammer über das Unglück trauerte, so daß er
anfangs nicht einmal Speise noch Trank zu sich nahm. Der König ließ
aus allen Orten von nah und fern Zauberer zusammenrufen, aber kei-
ner konnte die Krankheit erklären, noch wußte einer ein Mittel dage-
gen anzugeben. Da sagte eines Tages des Windzauberers Sohn, der in
des Königs Garten Gärtnerbursch war: »Sendet nur nach Finnland, daß
der uralte Zauberer komme, der versteht mehr als die Zauberer eures
Landes.« Alsbald sandte der König eine Botschaft an den alten Zaube-
rer Finnlands, und dieser traf schon nach einer Woche auf Windesflü-
geln ein. Er sagte zum König: »Geehrter König! die Krankheit ist vom
Winde angeweht. Ein böses Hexen-Knäuel hat des Jünglings bessere
Herzenshälfte hingerafft, und darüber grämt er sich beständig. Schic-
ket ihn oft in den Wind, damit der Wind die Sorgen in den Wald treibt.«[7]
So kam es auch wirklich; der Königssohn fing an sich zu erholen,
Nahrung zu nehmen und Nachts zu schlafen. Zuletzt gestand er sei-
nen Eltern seinen Herzenskummer; der Vater wünschte, daß der Sohn
wieder auf die Freite gehen und ein junges Weib nach seinem Sinne
heim führen möchte, aber der Sohn wollte nichts davon wissen.
Tra la mezza mattina e mezzogiorno il figlio di re con lo stuolo di sol-
dati giunse alla riva di un largo fiume sul quale un piccolo ponte era
posto così che gli uomini solo singolarmente potevano passarci sopra.
Il figlio di re cavalcò proprio in mezzo al ponte quando col vento arri-
vò lì la pallottola stregata e colpì il cavallo come un tafano. Il cavallo
fremette per lo spavento, improvvisamente si impennò sulle gambe po-
steriori e, prima ancora che qualcuno potesse venire in aiuto, la vergi-
ne rapidamente scivolò dalla sella nel fiume. Il figlio di re voleva salta-
re con lei però i soldati lo ostacolarono in ciò trattenendolo;
dato che il fiume era profondo senza limite ed aiuto umano alcuno pote-
va alla disgrazia, ormai successa, comunque non più
rimediare.
Spaventi e profonda afflizione avevano il figlio di re completamente
stordito; i soldati lo ricondussero a casa contro il suo volere dove
egli per settimane in una stanza silenziosa si afflisse circa la disgra-
zia così che egli all’inizio nemmeno una volta assunse cibo o bevande.
Il re fece riunire da tutti i luoghi vicini e lontani dei maghi ma nessu-
no poteva spiegare la malattia e nessuno neppure sapeva indicare un
antidoto. Poi un giorno il figlio del mago del vento che nel giardino del
re era garzone del giardiniere disse: “Trasmettete solo in Finlandia
che il vecchissimo mago venga che se ne intende più dei maghi del vo-
stro paese” Subito il re mandò un’ambasciata al vecchio mago della Fin-
landia e costui arrivò già dopo una settimana sulle ali del vento.
Egli disse al re: “Re egregio! la malattia è stata portata dal vento. Un
maligno gomitolo stregato ha mietuto la metà migliore del cuore del
giovane e perciò egli si affligge in continuazione. Mandatelo spesso al
vento così che il vento porti le pene nella foresta*
.
Così anche accadde effetivamente; il figlio del re cominciò a ristabilir-
si, a prendere cibo ed a dormire di notte. Infine confessò ai suoi geni-
tori il suo dolore di cuore; il padre desiderava che il figlio di nuovo
cercasse moglie e portasse a casa una giovane sposa di suo gusto
però il figlio di ciò non voleva saperne.
8
[7] Die alte Anschauung der Ehsten unterscheidet feindliche und günstige Winde
und schreibt beiden den weitgreifendsten Einfluß zu. Die unaufhörlichen Wind-
strömungen, welche an dem ehstnischen Küstenstrich ihr Spiel treiben und von
der größten Bedeutung für das Naturleben sind, erklären dies vollkommen. In un-
serer Stelle ist die Krankheit nicht »von Gott, sondern vom Winde gekommen«
und soll auch wieder (homöopathisch) durch den Wind vertrieben werden.
*
La vecchia concezione degli Estoni differenzia vento nemico da vento favorevo-
le ed ascrive ad entrambi grandissimo influsso. Le correnti ventose incessanti
che nelle fasce costiere estoni hanno libero gioco e sono del più grande signifi-
cato per la vita della natura, chiariscono perfettamente ciò. Al nostro posto è la
malattia non venuta da dio ma dal vento e deve di nuovo (omeopaticamente) col
vento venir cacciata via.
Schon über ein Jahr war dem Jüngling in Trauer verstrichen, als er
eines Tages zufällig an die Brücke kam, wo seine Liebste ihr Ende ge-
funden hatte. Als er sich das Unglück in's Gedächtniß zurückrief, tra-
ten ihm bittere Thränen in die Augen. Mit einem Male hörte er einen
schönen Gesang anstimmen, obwohl nirgends ein menschliches Wesen
zu sehen war. Die Stimme sang:
»Durch der Mutter Fluch beschworen

Nahm das Wasser die Unsel'ge,

Barg das Wellengrab die Kleine,

Deckte Ahti's[8] Fluth das Liebchen.«


Der Königssohn stieg vom Pferde und spähte nach allen Seiten, ob
nicht Jemand unter der Brücke versteckt sei, aber soweit sein Auge
reichte, war nirgends ein Sänger zu sehen. Auf der Wasserfläche
schaukelte zwischen breiten Blättern ein Teichröschen, das war der
einzige Gegenstand, den er erblickte. Aber ein schaukelndes Blümchen
konnte doch nicht singen, dahinter mußte irgend ein wunderbares Ge-
heimniß stecken. Er band sein Pferd am Ufer an einen Baumstumpf,
setzte sich auf die Brücke und lauschte, ob Auge oder Ohr nähere
Auskunft geben würden. Eine Zeitlang blieb Alles still, dann sang wie-
der der unsichtbare Sänger:
»Durch der Mutter Fluch beschworen

Nahm das Wasser die Unsel'ge,

Barg das Wellengrab die Kleine,

Deckte Ahti's Fluth das Liebchen.«
Già più di un anno era trascorso al giovine nell’afflizione quando egli
un giorno casualmente arrivò al ponte dove la sua amata aveva trova-
to la sua fine. Quando egli richiamò alla memoria la disgrazia gli en-
trarono amare lacrime negli occhi. Ad un tratto udì intonare un bel
canto sebbene da nessuna parte era visibile un essere umano.
La voce cantò:
“Attraverso dalla madre maledizione evocata
L’ acqua prende l’infelice,
Rinchiude la tomba d’acqua la piccola,
Copre il flusso di Athi*
il tesoruccio.”
Il figlio del re scese da cavallo e scrutò da tutti i lati se qualcuno
non fosse nascosto sotto il ponte ma per quanto il suo occhio arrivava
non era da nessuna parte un cantore da vedere. Alla superficie dell’ac-
qua oscillava tra larghe foglie un piccola ninfa gialla, questa era la
sola presenza che egli scorse. Però un fiorellino oscillante non poteva
certo cantare, là (dietro) doveva nascondersi in qualche modo uno
splendido mistero. Egli legò il suo cavallo a riva ad un tronco d’albero,
si sedette sul ponte stette attento se ad occhio od orecchio ulteriori
informazioni venissero date. Per un momento tutto restò silenzioso
poi l’invisibile cantore cantò di nuovo:
“Attraverso dalla madre maledizione evocata
Prende l’acqua l’infelice,
Rinchiude la tomba d’acqua la piccola,
Copre il flusso di Athi il tesoro.”
9
[8] Ahti oder Ahto (sprich Achti, Achto) ist in der finnischen Mythologie
der über alles Wasser herrschende Gott: ein alter ehrwürdiger Mann
mit einem Grasbart und einem Schaumgewand. Er wird, characteri-
stisch genug, als begehrlich nach fremdem Gut geschildert. Im ehstni-
schen Epos vom Kalewi-Poëg Ges.XV I., V. 72 ist von Ahti's Sohn und sei-
nen (Wasser) Gruben die Rede. L.
*
Ahti o Ahto (pronunciato Achti, Achto) è, nella mitologia finnica, il dio
che domina tutte le acque: un vecchio uomo rispettabile con una bar-
ba erbosa e un vestito di schiuma. Egli viene raffigurato, abbastanza
caratteristicamente, come bramoso di beni esteriori. Nell’epos estone
della saga di Kalewi il discorso è riguardo il figlio di Athi e delle sue
buche (nell’/d’acqua)
Wie dem Menschen nicht selten ein guter Gedanke unerwartet vom Win-
de zugeweht wird, so geschah es auch hier. Der Königssohn dachte:
wenn ich ungesäumt zur Waldhütte reite, wer weiß, ob mir nicht die
Goldspinnerinnen diesen wunderbaren Fall deuten können. So stieg er
zu Pferde und schlug den Weg zum Walde ein. An den früheren Zeichen
hoffte er sich leicht zurecht zu finden, allein der Wald war gewachsen
und er hatte über einen Tag lang zu suchen, ehe er auf den Fußsteig
gelangte. In der Nähe der Hütte hielt er an, um zu warten, ob eine der
Jungfrauen herauskommen würde. Früh Morgens kam die älteste Schwe-
ster zur Quelle, um sich das Gesicht zu waschen. Der Jüngling trat
näher, erzählte das Unglück, welches sich voriges Jahr auf der Brücke
zugetragen, und was für einen Gesang er vor einigen Tagen dort
gehört habe. Die alte Mutter war glücklicher Weise gerade nicht
daheim, deßwegen lud die Jungfrau den Königssohn in's Haus. Als die
Mädchen die ausführliche Erzählung angehört hatten, begriffen sie oh-
ne Weiteres, daß das Unglück des vorigen Jahres durch ein
Hexenknäuel der Mutter entstanden war, und daß die Schwester jetzt
noch nicht gestorben sei, sondern in Zauberbanden liege. Die älteste
Schwester fragte: »Ist euren Blicken auf dem Wasserspiegel nichts be-
gegnet, was einen Gesang hätte können ertönen lassen?« »Nichts,«
erwiederte der Königssohn. »So weit mein Auge reichte, war auf dem
Wasserspiegel nichts weiter zu sehen, als ein gelbes Teichröschen zwi-
schen breiten Blättern, aber Blümchen und Blätter können doch nicht
singen.« Die Töchter muthmaßten sogleich, daß das Teichröschen
nichts Anderes sein könne, als ihre in den Wellen versunkene und
durch Hexenkunst in ein Blümchen verwandelte Schwester. Sie wußten,
wie die alte Mutter das fluchbehaftete Hexenknäuel hatte fliegen las-
sen, welches die Schwester, wenn es sie nicht tödtete, in jeglicher Wei-
se verwandeln konnte. Von dieser Vermuthung sagten sie indeß dem
Königssohne nichts, denn so lange sie noch nicht Rath wußten zu ihrer
Befreiung, wollten sie keine eitle Hoffnung erwecken. Da die Rückkehr
der Mutter erst in einigen Tagen erwartet wurde, hatten sie Zeit sich
zu berathen.
Come all’uomo non raramente un bel pensiero inaspettato dal vento vie-
ne soffiato, così accadde anche qui. Il figlio del re pensò:
se immediatamente cavalco fino alla capanna nella foresta, chi sa, se
le filatrici d’oro non mi possono spiegare questo caso miracoloso. Mon-
tò così a cavallo ed imboccò la strada per la foresta. Coi precedenti
segnali sperava egli di orientarsi facilmente solo che la selva era cre-
sciuta ed egli ebbe da cercare per oltre un giorno prima di giungere
al sentiero pedonale. In vicinanza della capanna egli si fermò per
aspettare se una delle giovani donne fosse venuta fuori. Di mattina
presto la sorella più grande veniva alla fonte per lavarsi il viso. Il gio-
vane si avvicinò, raccontò la sventura che si era verificata l’anno pre-
cedente sul ponte e che tipo di canto egli qualche giorno prima aveva
là udito. La vecchia madre fortunatamente non era allora in casa quin-
di la giovane invitò il figlio del re in casa. Quando le
ragazze ebbero ascoltato il resoconto dettagliato, compresero senz’al-
tro che la disgrazia dell’anno precedente era derivato
da una pallottola stregata della madre e che la sorella ora
non sarebbe già morta ma starebbe sotto un incantesimo. La sorella
maggiore chiese: “Ha il vostro sguardo nulla riscontrato sulla superfi-
cie dell’acqua che un canto avrebbe potuto far risuonare?” “Nulla”
replicò il figlio del re “per quanto lontano arrivasse il mio occhio sul-
lo specchio d’acqua non c’era altro da vedere che un piccola ninfa
gialla tra ampie foglie ma certo fiori e foglie non possono
cantare” Le figlie congetturarono immediatamente che la ninfa
non altro poteva essere che la loro sorella affogata nelle onde ed attra-
verso stregoneria in un fiorellino trasformata. Esse sapevano
come la vecchia madre il gomitolo stregato affetto da maledizione ave-
va fatto volare che la sorella, se non l’ammazzava la poteva trasforma-
re in qualsiasi modo. Di questa ipotesi esse comunque non dissero
niente al figlio del re perchè fin tanto che non sapevano un consiglio
per la sua liberazione non volevano risvegliare vana speranza alcuna.
Poichè il ritorno della madre era atteso soltanto in qualche giorno es-
se avevano esse il tempo di consultarsi.
10
Die älteste Schwester holte nun am Abend eine Handvoll gehörig ge-
mischter Zauberkräuter vom Boden herunter, zerrieb sie, machte da-
raus mit Mehl einen Teig, buck einen Kuchen und gab ihn dem Jüngling
zu essen, ehe er sich am Abend zur Ruhe legte. Der Königssohn hatte
in der Nacht einen wunderbaren Traum, als ob er im Walde unter den
Vögeln lebte und die einem jeden derselben eigene Sprache verstünde.
Als er am Morgen seinen Traum den Jungfrauen erzähle, sagte die älte-
ste Schwester: »Zur guten Stunde habt ihr euch zu uns aufgemacht,
zur guten Stunde habt ihr den Traum gehabt, der euch auf eurem
Heimwege zur Wirklichkeit werden wird. Mein Schweinefleischkuchen
von gestern, den ich euch zum Frommen buck und zu essen gab, war
mit Zauberkräutern gefüllt, welche euch in den Stand setzen, Alles zu
verstehen, was die klugen Vögel unter einander reden. In diesen Männ-
lein im Federkleide steckt viel verborgene Weisheit, die den Menschen
unbekannt ist, deßhalb gebt scharf Acht, was die Vögelschnäbel verkün-
den. Und wenn dann eure Leidenszeit vorüber ist, so denkt auch an
uns arme Kinder, die wir hier wie in einem ewigen Kerker am Rocken
sitzen.«
Der Königssohn dankte den Mädchen für ihre gute Gesinnung und ver-
sprach, sie später aus ihrer Knechtschaft zu befreien, sei es für ein
Lösegeld oder mit Gewalt; nahm Abschied und trat eilig die Rückreise
an. Die Mädchen freuten sich, als sie sahen, daß ihnen der Faden nicht
gerissen und der Goldglanz nicht verblichen sei; die alte Mutter konn-
te, wenn sie heim kam, ihnen nichts vorwerfen.
Um so spaßhafter ging die Sache mit dem Königssohne, der im Walde
wie mitten in zahlreicher Gesellschaft dahin ritt, weil der Gesang und
das Gezwitscher der Vögel ganz verständlich wie Worte an sein Ohr
schlugen. Hier sah er voll Verwunderung, wie viel Weisheit dem Men-
schen dadurch unbekannt bleibt, daß er die Vogelsprache nicht ver-
steht. Von dem, was das Federvolk anfangs redete, konnte der Wanderer
das Meiste nicht recht fassen; es wurde über vielerlei Menschen dies
und jenes ausgeplaudert, aber diese Menschen und ihr Treiben waren
ihm fremd. Da sah er plötzlich auf einem hohen Föhrenwipfel eine El-
ster und eine Drossel, deren Unterhaltung auf ihn gemünzt war.
La sorella più vecchia ora di sera raccolse da terra una manciata con-
siderevole di erbe magiche mischiate, le sbriciolò, fece da ciò con fari-
na una pasta, cosse al forno una torta e la diede al giovane da mangia-
re prima che egli alla sera si mettesse a riposare. Il figlio del re quel-
la notte ebbe un sogno meraviglioso come se egli vivesse nella fore-
sta sotto gli uccelli e di ciascuno di essi capisse il suo linguaggio
proprio. Quando alla mattina egli raccontò il suo sogno alle ragazze la
sorella maggiore disse: “Al momento opportuno Voi vi siete aperto a
noi, allora avete Voi avuto il sogno che a Voi sulla strada di casa Vo-
stra diventerà effettuale. La mia torta di carne suina di ieri che io
per bene Vi ho cucinato e dato da mangiare era riempita di erbe magi-
che che vi hanno messo in grado di capire
tutto ciò che gli uccelli si dicono l’un l’altro. In questo omino
di piumaggio si trova molta saggezza nascosta che agli uomini
è sconosciuta quindi fai molta attenzione a cosa i becchi d’uccello an-
nunciano. E quando quindi il vostro periodo di disgrazia è passato, pen-
sa così anche a noi poveri bambini che noi qui sediamo sulle rocce co-
me in un eterno carcere.”
Il figlio del re ringraziò le ragazze per la loro buona disposizione e
promise di liberarle più tardi dalla loro servitù fosse attraverso un
riscatto oppure con la forza; prese commiato ed iniziò frettolosamen-
te il viaggio di ritorno. Le ragazze si rallegrarono quando videro che a
loro il filo non si era strappato e il luccichio dell’oro non era impallidi-
to; la vecchia madre, quando fosse arrivata, non poteva loro rinfaccia-
re nulla.
Tanto più divertente andò la cosa con il figlio del re che nella foresta
cavalcò come in mezzo ad una numerosa compagnia, giacchè il canto
ed il cinguettio degli uccelli giungevano pienamente comprensibili co-
me parole al suo orecchio. Qui egli vide pieno di stupore come tanta
saggezza resta in tal modo sconosciuta all’uomo che non comprende
il linguaggio degli uccelli. Di ciò di cui il popolo piumato all’inizio di-
scusse potè il viaggiatore la maggior parte non afferrare bene; veni-
va chiaccherato di una cosa e dell’altra riguardo svariati uomini ma
questi uomini e le loro attività erano a lui estranee. Poi vide di colpo
su di un alta cima di pino una gazza ed un tordo il cui discorso allude-
va a lui.
11
»Die Dummheit der Menschen ist groß,« sagte die Drossel. »Sie wissen
auch die geringfügigsten Dinge nicht recht anzufassen. Dort sitzt ne-
ben der Brücke in Gestalt einer Teichrose des alten lahmen Weibes
Pflegekind schon ein ganzes Jahr, klagt singend den Vorübergehenden
ihre Noth, aber Niemand kommt sie zu erlösen. Vor einigen Tagen erst
ritt ihr ehemaliger Bräutigam über die Brücke, und hörte den
sehnsüchtigen Gesang der Jungfrau, war aber auch nicht klüger als
die Andern.« Die Elster erwiederte: »Und gleichwohl muß das Mädchen
um seinetwillen von der Mutter die Strafe erdulden. Wenn ihm keine
größere Weisheit zu Theil wird, als die, welche er aus dem Munde der
Menschen vernimmt, so bleibt das Mädchen ewig ein Blümlein.« »Des
Mädchens Befreiung würde eine Kleinigkeit sein,« sagte die Drossel,
»wenn die Sache dem alten Zauberer von Finnland gründlich dargelegt
würde. Er könnte die Jungfrau leicht aus ihrem nassen Kerker und ih-
rem Blumenzwang befreien.«
Dieses Gespräch machte den Jüngling nachdenklich; indem er weiter
ritt, ging er mit sich zu Rathe, wo er wohl einen Boten hernähme, den
er nach Finnland schicken könnte. Da hörte er über seinem Haupte,
wie eine Schwalbe zur andern sagte: »Komm, laß uns nach Finnland zie-
hen, dort ist besser nisten als hier!«
»Haltet, Freunde!« rief der Königssohn in der Vogelsprache. »Bringt dem
alten Zauberer in Finnland tausend Grüße von mir und bittet ihn um
Bescheid, wie es wohl möglich wäre, eine in eine Teichrose verwandel-
te Jungfrau wieder zu einem Menschenbilde zu machen.« Die Schwal-
ben versprachen den Auftrag auszurichten und flogen davon.
Als er an's Ufer des Flusses kam, ließ er sein Pferd verschnaufen und
blieb auf der Brücke stehen, um zu horchen, ob nicht der Gesang sich
wieder hören lasse. Aber Schweigen herrschte ringsum und es war
nichts zu hören, als das Rauschen der Wellen und das Sausen des Win-
des. Unmuthig setzte sich der Jüngling wieder zu Pferde, und ritt
heim, sagte aber Niemanden ein Wort von dieser Wanderung und ihrem
Abenteuer.
“La stupidità degli uomini è grande” disse il tordo “essi riescono a
non comprendere bene anche le robe più facili. Là siede vicino al ponte
nella figura di una ninfa la bambina adottiva della vecchia donnetta
miserabile già da un anno intero, confida ai passanti il suo travaglio
ma nessuno viene a liberarla. Qualche giorno fa per la prima volta
cavalcò il suo ex fidanzato sul ponte ed udì
lo struggente canto della vergine però egli non fu più saggio
degli altri” La gazza rispose: “E ciononostante deve la ragazza
per causa sua subire la condanna della madre. Se a lui nessuna
saggezza più grande di quella che egli apprende
dalla bocca degli uomini viene impartita, così resta la ragazza in eter-
no un fiorellino” “La liberazione della ragazza sarebbe una piccolezza”
disse il tordo “se la cosa venisse approfonditamente esposta al vec-
chio mago della Finlandia. Egli potrebbe facilmente liberare la ragazza
dalla sua prigione bagnata e dalla sua costrizione di fiore.
Questo colloquio rese il giovine pensieroso; mentre egli cavalcava ol-
tre egli riflettè a fondo dove egli ben un messaggero potesse assolda-
re che egli in Finlandia potesse inviare: Là udì egli sopra la sua testa
come una rondine diceva ad un’altra: “Vieni, lascia che ci trasferiamo
in Finlandia, là nidificare è meglio che qua!”
“Fermi, amici!” gridò il figlio del re nel linguaggio degli uccelli “Portate
al vecchio mago in Finlandia mille saluti da me e pregatelo per una ri-
sposta su come sia ben possibile una vergine tramutata in una ninfa
di nuovo rendere un’immagine umana” Le rondini
promisero di adempiere il compito e volarono via.
Quando egli giunse in riva al fiume lasciò il suo cavallo riprender fia-
to e restò in piedi sul ponte per sentire se il canto non si lasciasse
ancora sentire. Però il silenzio dominava intorno e non c’era
altro da sentire che il mugghiare delle onde ed il sibilare del vento.
Indisposto il giovine si mise di nuovo a cavallo ed andò a casa però
non disse a nessuno una parola di questa escursione e della sua
avventura.
12
Eine Woche später saß er eines Tages im Garten, und dachte, die
Schwalben müßten seine Botschaft wohl vergessen haben, als ein
großer Adler hoch in den Lüften über seinem Haupte kreiste. All-
mählich stieg der Vogel immer tiefer herunter, bis er sich endlich auf
einem Lindenast in der Nähe des Königssohnes niederließ. »Der alte
Zauberer in Finnland,« so ließ der Adler sich vernehmen, »sendet euch
viele Grüße, und bittet es ihm nicht zu verübeln, daß er nicht früher
Antwort ertheilt hat. Es war gerade Niemand zu finden, der hierher woll-
te. Um die Jungfrau aus ihrem Blumenzustande zu erlösen, ist nur
dies nöthig: Gehet an das Ufer des Flusses, werfet eure Kleider ab und
schmiert euch den Körper über und über mit Schlamm ein, so daß kein
weißer Fleck bleibt; dann nehmt die Nasenspitze zwischen die Finger
und rufet: »»Aus dem Mann ein Krebs!«« Augenblicklich werdet ihr zum
Krebs, dann geht in die Tiefe des Flusses; Ertrinken habt ihr nicht zu
befürchten. Drängt euch dreist unter die Wurzeln des Teichröschens,
und löset sie von Schlamm und Schilf, so daß sie nirgends mehr fest
sitzen. Hängt euch dann mit euren Scheeren an ein Zweiglein der Wur-
zel an, so wird euch das Wasser sammt dem Blümchen auf die Ober-
fläche heben. Dann treibet mit dem Strom so lange fort, bis euch links
am Ufer eine Eberesche mit beblätterten Zweigen zu Gesicht kommt.
Nicht weit von der Eberesche steht ein Stein von der Höhe einer klei-
nen Badstube. Beim Steine müßt ihr die Worte ausstoßen: »»Aus der Tei-
chrose die Jungfrau, aus dem Krebs der Mann!«« In demselben Au-
genblick wird es so geschehen.« Als der Adler geendigt hatte, hob er
die Fittige und flog davon. Der Jüngling sah ihm eine Weile nach und
wußte nicht, was er davon halten sollte.
Una settimana più tardi un giorno egli sedeva in giardino e pensava
che le rondini dovevano ben aver dimenticato il suo messaggio quando
una grande aquila alta nell’aria volteggiò sopra la sua testa. Gradual-
mente l’uccello scese dabbasso sempre più profondamente finchè infi-
ne si posò su un ramo di tiglio in prossimità del figlio del re. “Il vec-
chio mago in Finlandia,” così si fece percepire l’aquila, “vi manda molti
saluti e prega di non prendersela con lui che egli non ha dato risposta
prima. Non c’era proprio nessuno da trovare che volesse (venir) qui.
Per redimere la vergine dalla sua condizione floreale è necessario sol-
tanto ciò: andate in riva al fiume sbarazzatevi dei Vostri vestiti e unge-
tevi il corpo dalla testa ai piedi di fango così che non resti chiazza
bianca alcuna; poi prendi la punta del naso tra le dita
e chiama: “Dall’uomo un gambero!” Istantaneamente diventerete Voi un
gambero quindi andate nel profondo del fiume; di affogare non abbiate
da temere. Fatevi strada arditamente sotto le radici della ninfa
e scioglietele da fango e canne così che essa da nessuna parte stia
più saldamente attaccata. Attaccatevi quindi con le vostre chele ad un
rametto delle radici così l’acqua solleverà voi insieme al fiorellino al-
la superficie. Poi andate avanti con la corrente tanto a lungo finchè a
sinistra a riva viene in vista un sorbo selvatico coi rami infogliati.
Non lontano dal sorbo c’è una pietra dell’altezza di una piccola stanza
da bagno. Presso la pietra voi dovete emettere le parole: “Dalla ninfa la
fanciulla, dal gambero l’uomo!” nello stesso momento succederà pro-
prio così”. Quando l’aquila ebbe finito essa alzò
le ali e volò via. Il giovine la seguì un po’ con lo sguardo
e non sapeva quanto dovesse tener conto di ciò.
13
Unter zweifelnden Gedanken verstrich ihm über eine Woche; er hatte
weder Muth noch Vertrauen genug, die Befreiung in dieser Weise zu
versuchen. Da hörte er eines Tages aus dem Munde einer Krähe: »Was
zögerst du, der Weisung des Alten nachzukommen? Der alte Zauberer
hat noch nie falschen Bescheid geschickt, und auch die Vogelsprache
hat noch nie getrogen. Eile an das Ufer des Flusses und trockne die
Sehnsuchtsthränen der Jungfrau.« Die Rede der Krähe machte dem Jün-
glinge Muth; er dachte: Größeres Unglück kann mir nicht widerfahren
als der Tod, aber leichter ist der Tod als unaufhörliches Trauern. Er
setzte sich zu Pferde und ritt den bekannten Weg zum Ufer des Flus-
ses. Als er an die Brücke kam, hörte er den Gesang:
»Durch der Mutter Fluch beschworen
Muß ich hier im Schlummer liegen,
Muß das junge Kind verwelken,

In der Wellen Schoos hinsiechen.
Feucht und kalt das tiefe Bette
Decket jetzt die zarte Jungfrau.«
Der Königssohn legte seinem Pferde die Fußfessel an, damit es sich
nicht zu weit von der Brücke entfernen könnte, warf die Kleider ab,
schmierte den Körper über und über mit Schlamm, so daß nirgends ein
weißer Fleck blieb, faßte sich dann an die Nasenspitze und sprang in's
Wasser mit dem Rufe: »Aus dem Mann ein Krebs!« Einen Augenblick
zischte das Wasser auf, dann war Alles wieder still wie zuvor.
Tra pensieri dubbiosi gli passò oltre una settimana; egli non aveva
né coraggio né fiducia abbastanza per tentare la liberazione in que-
sto modo. Poi un giorno udì dalla bocca di una cornacchia: “Cosa esiti
tu le istruzioni del vecchio a seguire? Il vecchio mago non ha ancora
mai mandato false informazioni ed anche il linguaggio degli uccelli
non ha ancora mai ingannato. Affrettati alla riva del fiume ed asciuga
le lacrime nostalgiche della fanciulla” Il discorso della cornacchia fe-
ce coraggio al giovine; egli pensò: una disgrazia più grossa della mor-
te non mi può accadere però più leggera è la morte dell’essere peren-
nemente afflitto. Egli montò a cavallo e percorse la strada conosciuta
fino alla riva del fiume: Quando giunse al ponte sentì il canto:
“Incantata con la maledizione della madre
Devo io qui stare nel sopore,
Il giovane bambino deve appassire,
Nelle onde germoglio restar fisso.
Umido e freddo il letto profondo
Copre ora la tenera fanciulla.”
Il figlio del re mise la pastoia al suo cavallo così che esso
non potesse allontanarsi troppo dal ponte; si tolse il vestito, unse il
copro da capo a fondo col fango così che da nessuna parte
restasse chiazza bianca alcuna, si prese la punta del naso tra le dita
e saltò il acqua dicendo: “Dall’uomo un gambero!” Per un batter d’oc-
chio l’acqua sfrigolò poi fu tutto silenzioso come prima.
14
Das in einen Krebs verwandelte Männlein begann die Wurzeln der Tei-
chrose aus dem Flußbette loszumachen, brauchte aber viel Zeit dazu.
Die Würzelchen saßen im Schlamm und Schilf fest, so daß der Krebs
sieben Tage schwere Arbeit hatte, bis die Sache von Statten ging. Als
die Arbeit beendigt war, hakte das Krebsmännlein seine Scheeren in
ein Zweiglein der Wurzel ein, und das Wasser hob ihn sammt dem
Blümchen auf die Oberfläche des Flusses. Die schaukelnden Wellen trie-
ben Krebs und Teichrose nur allmählich vorwärts, und wiewohl Bäume
und Sträuche genug am Ufer sichtbar wurden, so kam doch immer die
Eberesche mit dem großen Stein nicht zum Vorschein. Endlich sah er
links am Ufer den Baum mit seinem Laube und den rothen Bee-
renbüscheln, und etwas weiterhin stand auch der Fels, der die Höhe
einer kleinen Badstube hatte. Jetzt stieß das Krebsmännlein die Worte
aus: »Aus der Teichrose die Jungfrau, aus dem Krebse der Mann!« — Au-
genblicklich schwammen auf dem Wasser zwei Menschenhäupter, ein
männliches und ein weibliches, das Wasser trieb sie an's Ufer, aber Bei-
de waren splitternackt, wie Gott sie geschaffen.
L’ometto mutatosi in un gambero cominciò a sciogliere le radici della
ninfa dal letto del fiume ma gli servì parecchio tempo per questo.
Le piccole radici erano saldamente attaccate nel fango e nel canneto
così che il gambero ebbe sette giorni di lavoro pesante prima che la
cosa andasse in porto. Quando il lavoro fu terminato l’ometto gambero
agganciò le sue chele ad un rametto e l’acqua innalzò lui insieme al
fiorellino alla superficie del fiume. Le onde oscillanti portarono avanti
gambero e ninfa solo lentamente e sebbene abbastanza alberi e cespu-
gli a riva divennero visibili non veniva comunque ancora in vista il
sorbo con la grossa pietra. Infine egli vide
a sinistra a riva l’albero col suo fogliame e i rossi ciuffi di bacche
e continuando un po’ ancora c’era anche la roccia che aveva l’altezza
di una piccola tinozza. Ora l’ometto gambero emise le parole: “Dalla nin-
fa la fanciulla e dal gambero l’uomo!” In un batter d’occhio
nuotarono fuori dall’acqua due teste umane, una maschile ed una fem-
minile, l’acqua le portò a riva ma
entrambi erano completamente nudi come dio li ha creati.
15
Die verschämte Jungfrau bat nun: »Lieber Jüngling, ich habe keine Klei-
der anzuziehen, darum mag ich nicht aus dem Wasser steigen.« — Der
Jüngling bat dagegen: »Tretet an's Ufer unter die Eberesche, ich mache
so lange die Augen zu, bis ihr hinauf klettert und euch unter dem Bau-
me berget. Dann eile ich zur Brücke, wo ich mein Pferd und meine Klei-
der ließ, als ich in den Fluß sprang.« Die Jungfrau hatte sich unter der
Eberesche verborgen, und der Jüngling eilte zur Brücke, wo er Kleider
und Pferd gelassen hatte; aber er fand dort weder das Eine noch das
Andere. Daß sein Krebszustand so viele Tage gedauert hatte, wußte er
nicht, vielmehr glaubte er nur einige Stunden auf dem Grunde des Was-
sers gewesen zu sein. Siehe, da kommt ihm am Ufer eine prächtige mit
sechs Pferden bespannte Kutsche langsam entgegen. In der Kutsche
fand er alles Nöthige, sowohl für sich, wie für die aus dem Wasserker-
ker erlöste Jungfrau; sogar ein Diener und eine Zofe waren mit der
Kutsche angekommen. Den Diener behielt der Königssohn für sich, das
Mädchen schickte er mit der Kutsche und den Kleidern dahin, wo sein
nacktes Liebchen unter der Eberesche harrte. Es verging über eine
Stunde, da kam die hochzeitlich geschmückte Jungfrau in der Kutsche
an die Stelle, wo der Königssohn ihrer wartete. Er war gleichfalls
prächtig als Bräutigam gekleidet und setzte sich zu ihr in die
Kutsche. Sie fuhren gradeswegs zur Stadt und vor die Kirchenthür.
Der König und die Königin saßen in Trauerkleidern in der Kirche, denn
sie trauerten über den theuren verlorenen Sohn, den man im Flusse
ertrunken glaubte, da man Pferd und Kleider am Ufer gefunden hatte.
Groß war der Eltern Freude, als der für todt beweinte Sohn lebend an
der Seite einer schönen Jungfrau vor sie trat, beide in Prunkgewän-
dern. Der König führte sie selbst zum Altar und sie wurden getraut.
Dann wurde ein Hochzeitsfest veranstaltet, das in Saus und Braus
sechs Wochen lang dauerte.
La timida vergine pregò ora: “Amato giovine, io non abito alcuno
addosso perciò non posso uscire dall’acqua” Il
ragazzo invece pregò: “Andate a riva sotto il sorbo, io per tutto il tem-
po terrò gli occhi chiusi finchè Voi vi arrampicate su ed anche vi ripa-
rate sotto l’albero. Poi mi affretto al ponte dove ho lasciato il mio caval-
lo ed i miei vestiti quando saltai nel fiume”. La fanciulla si era nasco-
sta sotto il sorbo ed il giovine si affrettò al ponte dove aveva lasciato
abiti e cavallo però là non trovò né l’uno né
l’altro. Che la sua condizione di gambero così tanti giorni fosse durata
egli non lo sapeva, credeva invece di esser stato sul fondale dell’ac-
qua solo qualche ora. (Ma) guarda, arriva lentamente incontro là a riva
una stupenda carrozza tirata da sei cavalli. Nella carrozza
trovò egli tutto il necessario tanto per sè quanto per la fanciulla
liberata dal carcere d’acqua; persino un servitore ed una cameriera
eran giunti con la carrozza. Il figlio del re tenne per sè il servitore
per sè, la ragazza la mandò con la carrozza e gli abiti là dove la sua
nuda amata aspettava sotto il sorbo. Passò oltre un’ora,
poi arrivò la fanciulla addobbata per le nozze in carrozza al posto do-
ve il figlio de re le aspettava. Egli era altrettanto
vestito stupendamente come sposo e in carrozza si sedette vicino a
lei. Essi andarano direttamente in città e davanti alle porte della chie-
sa. Il re e la regina sedevano vestiti a lutto nella chiesa perchè
essi portavano il lutto per il caro figlio perso che si credeva affogato
nel fiume poichè abiti e cavallo li si aveva ritrovati a riva.
Grande fu la gioia dei genitori quando davanti a loro si presentò viven-
te il figlio ritenuto morto con a fianco una bella fanciulla, entrambi in
abbigliamento sfarzoso. Il re portò essi stessi all’altare e vennero spo-
sati. Poi venne allestita una festa di matrimonio che sbevazzando durò
sei settimane.
16
Im Gange der Zeit ist zwar kein Stillstand und keine Ruhe, dennoch
scheinen die Tage der Freude rascher dahin zu fließen als die Stunden
der Trübsal. Nach dem Hochzeitsfeste war der Herbst eingetreten,
dann kam Frost und Schnee, so daß das junge Paar nicht viel Lust hat-
te, den Fuß aus dem Hause zu setzen. Als aber der Frühling wiederkehr-
te und neue Freuden brachte, ging der Königssohn mit seiner jungen
Gattin im Garten spazieren. Da hörten sie, wie eine Elster vom Wipfel
eines Baumes herab rief: »O du undankbares Geschöpf, das in den Ta-
gen des Glücks seine hülfreichen Freunde vergessen hat. Sollen die bei-
den armen Jungfrauen ihr Lebelang Goldgarn spinnen? Die lahme Alte
ist nicht die Mutter der Mädchen, sondern eine Zauberhexe, welche die
Jungfrauen als Kinder aus fernen Landen gestohlen hat. Der Alten Sün-
den sind groß, sie verdient keine Barmherzigkeit. Gekochter Schierling
wäre für sie das beste Gericht; sonst würde sie wohl das gerettete
Kind abermals mit einem Hexenknäuel verfolgen.«
Jetzt fiel es dem Königssohne wieder ein und er bekannte seiner Gat-
tin, wie er zur Waldhütte gegangen sei, die Schwestern um Rath zu
fragen, dort die Vogelsprache gelernt und den Jungfrauen versprochen
habe, sie aus ihrer Gefangenschaft zu erlösen. Die Gattin bat mit
Thränen in den Augen, den Schwestern zu Hülfe zu eilen. Als sie den
andern Morgen erwachte, sagte sie: »Ich hatte einen bedeutungsvollen
Traum. Die alte Mutter war von Hause gegangen und hatte die Töchter
allein gelassen; jetzt wäre gewiß die rechte Zeit ihnen zu Hülfe zu kom-
men.«
Der Königssohn ließ sofort eine Kriegerschaar sich rüsten und zog
mit ihnen zur Waldhütte. Am andern Tage langten sie dort an. Die Mäd-
chen waren, wie der Traum geweissagt hatte, allein zu Hause und ka-
men mit Freudengeschrei den Errettern entgegen. Einem Kriegsmanne
wurde Befehl gegeben, Schierlingswurzeln zu sammeln und daraus für
die Alte ein Gericht zu kochen, so daß, wenn sie nach Hause käme und
sich daran satt äße, ihr die Lust am Essen für immer verginge. Sie
blieben zur Nacht in der Waldhütte und machten sich am andern Mor-
gen in der Frühe mit den Mädchen auf den Weg, so daß sie Abends die
Stadt erreichten. Der Schwestern Freude war groß, als sie sich hier
nach zwei Jahren wieder vereinigt fanden.
Nel corso del tempo non c’è certo alcuna sosta e riposo alcuno tutta-
via i giorni di gioia paiono scorrere qui più in fretta che le ore di affli-
zione. Dopo la festa di matrimonio era sopraggiunto l’autunno
e quindi arrivarono freddo e neve così che la giovane coppia non ave-
va più molto piacere a metter piede fuori di casa. Quando però tornò la
primavera e portò nuova gioia, il figlio del re andò con la sua giovane
consorte a passeggiare in giardino. Là essi udirono come una gazza
dalla cima di un albero chiamava giù: “Oh tu individuo ingrato che nei
giorni della fortuna i suoi amici di molto aiuto ha dimenticato. Devono
entrambe povere vergini per tutta la vita filare filato d’oro? La vec-
chia miserabile non è la madre delle ragazze ma una strega la quale
le giovinette ha rubato in un paese lontano. I vecchi peccati sono gran-
di, essi non meritano misericordia alcuna. Cicuta cotta
sarebbe per lei il miglior piatto; altrimenti ben seguirebbe il bambino
salvato di nuovo con una pallottola stregata”.
Adesso tornò in mente al figlio del re e dichiarò alla sua sposa
come egli era andato alla capanna della foresta per chiedere consi-
glio alle sorelle, là aveva imparato il linguaggio degli uccelli e promes-
so alle ragazze di liberarle dalla loro prigionia. La consorte pregò con
le lacrime agli occhi di affrettarsi ad aiutare le sorelle. Quando lei la
mattina seguente si svegliò disse: “Ho avuto un sogno pieno di signifi-
cato. La vecchia madre era andata via da casa ed aveva lasciato le fi-
glie da sole; ora sarebbe giusto il tempo opportuno di andare loro in
aiuto”.
Il figlio del re fece preparare subito un reggimento e con loro andò
alla capanna della foresta. Il giorno seguente essi giunsero là. Le ra-
gazze erano, come il sogno aveva profetizzato, sole in casa e vennero
con grida di gioia incontro al salvatore. Ad un soldato
venne dato ordine di raccogliere radici di cicuta e da queste di cuci-
nare una pietanza per la vecchia così che, quando ella sarebbe arriva-
ta a casa e da quella avrebbe mangiato a sazietà a lei il gusto di man-
giare sarebbe passato per sempre. Essi rimasero di notte nella capan-
na del bosco e si misero in strada il mattino seguente presto così che
la sera raggiunsero la città. La gioia delle sorelle fu grande allorchè
esse dopo due anni qui si trovarono riunite.
17
Die Alte war in derselben Nacht nach Hause gekommen; sie verzehrte
mit großer Gier die Speise, welche sie auf dem Tische fand und kroch
dann in's Bett um zu ruhen, wachte aber nicht wieder auf: der Schier-
ling hatte dem Leben des Unholds ein Ende gemacht. Als der Königs-
sohn eine Woche später einen zuverlässigen Hauptmann hinschickte,
sich die Sache anzusehen, fand man die Alte todt. In der heimlichen
Kammer wurden funfzig Fuder Goldgarn aufgehäuft gefunden, welche
unter die Schwestern vertheilt wurden. Als der Schatz weggeführt war,
ließ der Hauptmann den Feuerhahn auf's Dach setzen. Schon streckte
der Hahn seinen rothen Kamm zum Rauchloch[9] heraus, als eine große
Katze mit glühenden Augen vom Dache her an der Wand herunterklet-
terte. Die Kriegsleute jagten der Katze nach und wurden ihrer bald
habhaft. Ein Vögelchen gab von einem Baumwipfel herab die Weisung:
»Heftet der Katze eine Falle an den Schwanz, dann wird Alles an den
Tag kommen!« Die Männer thaten es.
»Peinigt mich nicht, ihr Männer!« bat nun die Katze. »Ich bin ein
Mensch wie ihr, wenn ich auch jetzt durch Hexenzauber in Katzenge-
stalt gebannt bin. Es war der Lohn für meine Schlechtigkeit, daß ich in
eine Katze verwandelt wurde. Ich war weit von hier in einem reichen
Königsschlosse Haushälterin, und die Alte war der Königin erste Kam-
merjungfer. Von Habgier getrieben machten wir mit einander den heim-
lichen Anschlag, des Königs drei Töchter und außerdem einen großen
Schatz zu stehlen und dann zu entfliehen. Nachdem wir allmählich alle
goldenen Geräthe bei Seite geschafft hatten, welche die Alte in golde-
nen Flachs verwandelte, nahmen wir die Kinder, deren ältestes drei
Jahre, das jüngste sechs Monate alt war. Die Alte fürchtete dann, daß
ich bereuen und anderen Sinnes werden möchte, und verwandelte mich
deshalb in eine Katze; zwar wurde mir in ihrer Todesstunde die Zunge
gelöst, aber die frühere Gestalt habe ich nicht wieder erhalten.« Der
Kriegshauptmann sagte, als die Katze ausgesprochen hatte: »Du
brauchst kein besseres Ende zu nehmen, als die Alte!« und ließ sie in's
Feuer werfen.
Die beiden Königstöchter aber bekamen bald, wie ihre jüngste Schwe-
ster, Königssöhne zu Männern, und das von ihnen in der Waldhütte
gesponnene Goldgarn war ihnen reiche Mitgift. Ihr Geburtsort und ihre
Eltern blieben unbekannt. Man erzählt sich, daß das alte Weib noch man-
ches Fuder Goldgarn unter der Erde vergraben hatte, aber Niemand
konnte die Stelle angeben.
La vecchia era arrivata a casa quella stessa notte; consumò
con gran avidità la pietanza che aveva trovato sul tavolo e strisciò
poi a letto per riposare però non si svegliò più: la cicuta
aveva posto fine alla vita del mostro. Quado il figlio del re
una settimana dopo un condottiero fidato inviò là per accertarsi della
cosa si trovò la vecchia morta. Nella stanza segreta
vennero trovati cinque sacchi di filato d’oro ammucchiati i quali
vennero divisi tra le sorelle. Quando il tesoro venne portato via
il condottiero fece mettere il gallo di fuoco sul tetto. Già sporse il gal-
lo la sua rossa cresta al foro del fumo*
, quando un grosso
gatto con occhi infocati dal tetto si arramppicò qui giù sul muro.
I soldati corsero dietro al gatto e ne entrarono presto
in possesso. Un uccellino dalla cima di un albero dette istruzione:
“Attaccate alla coda del gatto una trappola quindi tutto verrà alla lu-
ce!” Gli uomini fecero così.
“Non mi torturate, voi uomini!” pregò ora il gatto. “Io sono una
persona come voi quando io ora attraverso un sortilegio sono stata
messa nella figura di un gatto. Fu la paga per la mia cattiveria che io
venni tramutata in un gatto. Io ero lontana da qui governante in un ric-
co castello reale e la vecchia era la cameriera di stanza della regina.
Dall’avidità trasportate facemmo noi l’un l’altra il progetto
segreto di rubare al re tre figlie ed oltre a queste un grosso
tesoro e quindi di fuggire. Dopo che noi gradualmente tutti gli
utensili d’oro avevamo messo da parte, i quali la vecchia mutava in li-
no d’oro, prendemmo i bambini di cui il più vecchio aveva tre
anni ed il più giovane sei mesi. La vecchia temeva poi che io mi pentis-
si e mi potessero venire altri sentimenti e per questo motivo mi mutò
in un gatto; certo nell’ora della sua morte mi vien sciolta la lingua pe-
rò la precedente figurazione non ho ricevuto di nuovo. Il comandante
dei soldati disse, quando il gatto aveva finito di parlare: “Tu non non
meriti di avere una fine migliore della vecchia!” e lo fece gettare nel
fuoco.
Entrambe le figlie di re però ricevettero presto, come la loro sorella
più giovane, figli di re come mariti e il filato d’oro da loro tessuto nel-
la capanna nella foresta fu la loro dote. Il loro luogo di nascita ed i lo-
ro genitori restano sconosciuti. Si dice che la vecchia donnetta anco-
ra qualche sacco di filato d’oro abbia nascosto sotto terra ma nessu-
no può indicare il posto.
18
*
Foro alla cuspide delle case (per far uscire i fumi). L.[9] Loch am Giebel des Hauses (zum Hinauslassen des Rauches). L.
Tratto da:
Ehstnische Märchen. Friedrich Reinhold Kreutzwald and F. Löwe
http://www.gutenberg.org/ebooks/21658
Lanciato il 1 giugno 2015
Unfo
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Le tessitrici d'oro

  • 1. Le Tessitrici d’oro Fiaba estone tradotta dal tedesco (con testo a fronte) Die Goldspinnerinnen
  • 2. Ehstnische Märchen (Kreutzwald) I 1. Die Goldspinnerinnen.[1] Ich will euch eine schöne Geschichte aus dem Erbe der Vorzeit er- zählen, welche sich zutrug, als noch die Anger nach alter Weise von der Weisheit-Sprache der Vierfüßer und der Befiederten wiederhallten. Es lebte einmal vor Zeiten in einem tiefen Walde eine lahme Alte mit drei frischen Töchtern: ihre Hütte lag im Dickicht versteckt. Die Töch- ter blühten schönen Blumen gleich um der Mutter verdorrten Stumpf; besonders war die jüngste Schwester schön und zierlich wie ein Bohnenschötchen. Aber in dieser Einsamkeit gab es keine andern Be- schauer als am Tage die Sonne, und bei Nacht den Mond und die Augen der Sterne. »Brennend heiß mit Jünglingsaugen Schien die Sonn' auf ihren Kopfputz, Glänzte auf den bunten Bändern, Röthete die bunten Säume.« Die alte Mutter ließ die Mädchen nicht müßig gehen, noch säumig sein, sondern hielt sie vom Morgen bis zum Abend zur Arbeit an; sie saßen Tag für Tag am Spinn rocken und spannen Goldflachs zu Garn. Den ar- men Dingern wurde weder Donnerstag noch Sonnabend[2] Abend Muße gegönnt, den Gabenkasten zu bereichern,[3] und wenn nicht in der Däm- merung oder im Mondenschein verstohlener Weise die Stricknadel zur Hand genommen wurde, so blieb der Kasten ohne Zuwachs. War die Kun- kel abgesponnen, so wurde sofort eine neue aufgesetzt, und überdies mußte das Garn eben, drall und fein sein. Favole estoni (Kreutzwald) I 1 Le tessitrici d’oro* Io vi voglio raccontare un bel racconto dall’eredità della preistoria che accadde quando ancora dalla lingua della saggezza dei quadrupe- di e dei pennuti la rabbia rieccheggiava in modo antico. Tanto tempo fa viveva in una foresta fitta un a misera anziana con tre fresche figlie: la loro capanna era nascosta nel fitto della bosca- glia. Le figlie fiorivano come bei fiori intorno al tronco rinsecchito del- la madre; la figlia più giovane era particolarmente bella e fine come un baccellino di pisello. Però in questa solitudine non c’era altro spet- tatore del sole durante il giorno e, durante la notte, la luna e gli occhi delle stelle. “Ardentemente con occhi di giovine brillava il sole sulle loro capigliature, splendeva sui loro nastri variopinti arrossava gli orli variopinti” La vecchia madre non lasciava oziare le ragazze e neppure essere in- dolenti bensì le esortava a lavorare dalla mattina alla sera; esse sede- vano giorno per giorno al telaio ad intrecciare e tendere lino d’oro in filato. Alle povere robe non veniva concesso tempo né giovedì né saba- to sera di arricchire le casse dei regali*** e se non in modo furtivo nella penombra od al chiaro di luna il ferro da calza venisse preso in mano, le casse sarebbero restate senza incremento. Era la rocca con- sumata, ne veniva subito messa una nuova ed oltre questo il filo dove- va essere proprio tornito e fine. 1 [3] Der Sinn ist: Sie durften nicht für sich arbeiten, um den Kasten zu füllen, aus welchem die Braut am Hochzeitstage Geschenke vertheilt. Vgl. Boecler, der Ehsten abergl. Gebräuche, ed. Kreutzwald,p.37. Neus, Ehstn. Volkslieder, S. 284. L [1] Die Goldspinnerinnen erinnern an die Pflegetöchter der Hölle, die dort gefangen gehalten werden, arbeiten und auch spinnen müssen, s. Kalewipoëg (myth. Heldensagen vom Kalew-Sohn) XIII. 521 ff. XIV. 470 ff. L. *** Questo è il senso: esse non dovevano lavorare per sè per riempire le casse dalle quali la sposa nel giorno delle nozze distribuisce doni. Secondo Boecler “Gli usi superstiziosi estoni” * Le tessitrici d’oro rimandano alle figlie adottive dell’inferno che colà venivano tenute pri- gioniere; dovevano lavorare ed anche filare (Saghe eroiche del figlio di Kalew) [2] Donnerstag und Sonnabend galten den Ehsten in vorchristlicher Zeit für heilig. Im Kale- wi- poëg, GesangXIII, V. 423 kocht der Höllenkessel am Donnerstag stärkende Zauberspeise. Nach R u ß w u r m , Sagen aus Hapsal und der Umgegend, Reval 1856, S. 20, erhalten die Unte- rirdischen (vgl. Märchen 17), was am Sonnabend oder am Donnerstag Abend ohne Licht gearbe- itet wird. Vgl. Kreutzwald zu Boecler, der Ehsten abergläubische Gebräuche &c. (St. Pe- tersburg 1854) S. 97-104. Wenn der oberste Gott der Ehsten, Taara, sich sachlich und lautlich an den germanischen Thor anschließt, so ist aus der jetzigen ehstnischen Bezeichnung des Thortags, Donnerstags, jede Erinnerung an Taara-Thor getilgt; der Donnerstag heißt ehst- nisch einfach nelja-päew, d. i. der vierte Tag. (Montag der erste, Dienstag der zweite, Mitt- woch der dritte oder auch Mittwoch, Freitag = Reede, corrumpirt aus plattd. Frêdag, Sonna- bend = Badetag, Sonntag = heiliger Tag, Feiertag.) L ** Giovedì e sabato valevano all’Est in epoca precristiana come sacri. Nell’epopea di Kalewi, canto XIII, di giovedì il paiolo dell’inferno cuoce cibi magici ricostituenti. Secondo Rußwurm, Saghe da Hapsal e dintorni (1856), nell’ade ritengono che al saba- to o al giovedì sera viene lavorato senza luce. Secondo Kreutzwald da Boecler “Le usanze super- stiziose degli Estoni & c.” (San Pietroburgo 1854) quando il dio supremo degli Estoni, Taara, si assimila foneticamente e neutralmente al Thor germanico viene cancellato ogni ricordo dei giorni di Thor così che il giovedì da “giorno di Thor” nella attuale denominazione estone si chia- ma semplicemente nelja-päew (4-giorno) cioè il quarto giorno. …
  • 3. Das fertige Garn verwahrte die Alte hinter Schloß und Riegel in einer geheimen Kammer, wohin die Töchter ihren Fuß nicht setzen durften. Von wo der Goldflachs in's Haus gebracht wurde, oder zu was für ei- nem Gewebe die Garne gesponnen wurden, das war den Spinnerinnen nicht bekannt geworden; die Mutter gab auf solche Fragen niemals Ant- wort. Zwei oder drei Mal in jedem Sommer machte die Alte eine Reise, man wußte nicht wohin, blieb zuweilen über eine Woche aus und kam immer bei nächtlicher Weile zurück, so daß die Töchter niemals erfuh- ren, was sie mitgebracht hatte. Ehe sie abreiste, theilte sie jedesmal den Töchtern auf so viel Tage Arbeit aus, als sie auszubleiben ge- dachte Jetzt war wieder die Zeit gekommen, wo die Alte ihre Wanderung unter- nehmen wollte. Gespinnst auf sechs Tage wurde den Mädchen ausget- heilt, und dabei abermals die alte Ermahnung eingeschärft: »Kinder laßt die Augen nicht schweifen und haltet die Finger geschickt, damit der Faden in der Spule nicht reißt, sonst würde der Glanz des Gold- garns verschwinden und mit eurem Glücke würde es auch aus sein!« Die Mädchen verlachten diese mit Nachdruck gegebene Ermahnung; ehe noch die Mutter auf ihrer Krücke zehn Schritte weit vom Hause gekommen war, fingen sie alle drei an zu höhnen. »Dieses alberne Ver- bot, das immer wiederholt wird, hätten wir nicht nöthig gehabt,« sagte die jüngste Schwester. »Der Goldgarnfaden reißt nicht beim Zupfen, ge- schweige denn beim Spinnen.« Die andere Schwester setzte hinzu: »Eben so wenig ist es möglich, daß der Goldglanz sich verliere.« Oft schon hat Mädchen-Vorwitz Manches voreilig verspottet, woraus doch endlich nach vielem Jubel Thränenjammer erwuchs. Il filato pronto la vecchia lo conservava sotto chiave in una stanza segreta nella quale le figlie non potevano mettere piede. Da chi il filo d’oro fosse utilizzato in casa oppure per che tipo di tes- suto il filo venisse filato non era diventato noto alle tessitrici; la ma- dre non dava mai risposta a domande simili: Due o tre volte ogni esta- te la vecchia faceva un viaggio non si sapeva dove, restava via a volte oltre una settimana e tornava a casa sempre di notte così che le figlie non appresero mai cosa lei avesse portato con sè. Prima di partire assegnava ognivolta alle figlie tanti giorni di lavoro quanto ella pensava di restar via. Ora era giunto il momento in cui la vecchia voleva intraprendere la sua escursione. Alle ragazze venne assegnato filato per sei giorni e con ciò nuovamente ingiunta la vecchia raccomandazione: “Bambini non lasciate vagare gli occhi e tenete le dita abili di modo che il filo non si strappi nella spola altrimenti lo splendore del filato d’oro sparirebbe e con la nostra fortuna sarebbe anche finita!” Le ragazze deridevano questa raccomandazione data con vigore; prima ancora che la madre sulla sua stampella fosse lontana dieci pas- si da casa iniziavano tutte e tre a scherzarci. “Questo stupido divieto che sempre viene ripetuto e di cui non avremmo bisogno” disse la so- rella più giovane. “Il filato di filo d’oro non si strappa tirandolo, tanto meno quindi nel filare”. Le altre sorelle aggiungevano: “Altrettanto po- co è possibile che la lucentezza dell’oro vada persa” Già più d’una volta l’impertinenza delle ragazze aveva spesso precipitosa- mente schernito ciò che comunque alla fine, dopo molto giubilo, diven- tava strazio lacrimevole. 2
  • 4. Am dritten Tage nach der Mutter Abreise ereignete sich ein unerwarte- ter Vorfall, der den Töchtern anfangs Schrecken, dann Freude und Glück, auf lange Zeit aber Kummer bereiten sollte. Ein Kalew-Sproß,[4] eines Königs Sohn, war beim Verfolgen des Wildes von seinen Gefährten abgekommen, und hatte sich im Walde so weit verirrt, daß weder das Gebell der Hunde noch das Blasen der Hörner ihm einen Wegweiser her- beischaffte. Alles Rufen fand nur sein eigenes Echo,[5] oder fing sich im dichten Gestrüpp. Ermüdet und verdrießlich stieg der königliche Jüngling endlich vom Pferde und warf sich nieder, um im Schatten ei- nes Gebüsches auszuruhen, während das Pferd sich nach Gefallen auf dem Rasen sein Futter suchen durfte. Als der Königssohn aus dem Schlaf erwachte, stand die Sonne schon niedrig. Als er jetzt von neuem in die Kreuz und in die Quer nach dem Wege suchte, entdeckte er en- dlich einen kleinen Fußsteig, der ihn zur Hütte der lahmen Alten brachte. Wohl erschracken die Töchter, als sie plötzlich den fremden Mann sahen, dessen Gleichen ihr Auge nie zuvor erblickt hatte. Indeß hatten sie sich nach Vollendung ihres Tagewerks in der Abendkühle mit dem Fremden befreundet, so daß sie gar nicht einmal zur Ruhe ge- hen mochten. Und als endlich die älteren Schwestern sich schlafen ge- legt hatten, saß die jüngste noch mit dem Gaste auf der Thürschwelle, und es kam ihnen diese Nacht kein Schlaf in die Augen. Al terzo giorno dalla partenza della madre si verificò un fatto inatteso che alle ragazze all’inizio paura, poi gioia e fortuna ma sul lungo perio- do dolore doveva dare. Un rampollo di Kalew* , il figlio di un re, si era distaccato dai suoi compagni nell’inseguimento di una preda ed era andato a finire così lontano nel bosco che né il latrato del cane né il soffiare del corno a lui procurava un’indicazione sulla via. Tutti i gri- di trovavano solo il proprio eco** o si impigliavano nella fitta boscaglia. Affaticato ed irritato il giovinetto reale scese infine da cavallo e si gettò a terra per riposare all’ombra di un cespu- glio mentre il cavallo a piacere doveva cercare sul prato il suo forag- gio. Quando il figlio di re si svegliò dal sonno, il sole era già tramontato. Quando egli ora di nuovo cercò di qui e di là la strada, scoprì infine un piccolo sentiero pedonale che lo condusse alla capanna della misera vecchia. Molto si spaventarono le figlie quando improvvisamen- te videro l’uomo estraneo di cui un simile i loro occhi mai precedente- mente avevano scorto. Tuttavia dopo la conclusione del loro lavoro quo- tidiano avevano fatto amicizia con l’estraneo nel fresco della sera co- sì che esse proprio nemmeno una volta volevano andare a riposare. E quando infine le sorelle più grandi si erano messe a dormire la più gio- vane sedeva ancora con l’ospite alla porta d’ingresso e questa notte non venne loro sonno alcuno negli occhi. 3 [4] Nicht zu verwechseln mit dem Kalew-Sohn (Kalewipoëg), dem Herkules des ehstnischen Festlandes. Auf der Insel Oesel heißt dieser Töll od. Töllus. Vgl. R u ß w u r m , Eibofolke oder die Schweden an den Küsten Ehstland's und auf Runö. Reval 1855. Th. 2, S. 273. N e u s in den Beiträgen zur Kunde Ehst-, Liv- und Kurlands, ed. Ed. Pabst. Reval 1866. Bd. I, Heft I, p. 111. L * Da non confondere col figlio di Kalew (Epica di Kalew), l’Ercole della terraferma estone. Sulle isole questo si chiama Töll o Töllus. Secondo Rußwurm”Ggli Scandinavi o gli svede- si alle coste dell’Estonia” [5] wörtlich: fiel in das Ohr das Echo. Das Echo wird bildlich »Schielauge« genannt. S. Kreutzwald zu Boecler, S. 146. ** Letteralmente: cade nell’orecchio l’eco. La eco viene metaforicamente chiamato »Occhio strabico«.
  • 5. Während die Beiden im Angesicht des Mondes und der Sterne sich ihr Herz öffnen und süße Gespräche führen, wollen wir uns nach den Jägern umsehen, die ihren Anführer im Walde verloren hatten. Unermüdlich war der ganze Wald nach allen Seiten hin von ihnen dur- chsucht worden, bis das Dunkel der Nacht dem Suchen ein Ziel setzte. Dann wurden zwei Männer in die Stadt zurückgeschickt, um die trauri- ge Botschaft zu überbringen, während die Uebrigen unter einer breiten ästigen Fichte ihr Nachtlager aufschlugen, um am nächsten Morgen wieder weiter zu suchen. Der König hatte gleich Befehl gegeben, am andern Morgen ein Regiment zu Pferde und eins zu Fuß ausrücken zu lassen, um seinen verlorenen Sohn aufzusuchen. Der lange weite Wald dehnte die Nachforschungen bis zum dritten Tage aus; dann erst wur- den in der Frühe Fußstapfen gefunden, die man verfolgte und dadurch den Fußsteig entdeckte, der zur Hütte führte. Dem Königssohne war in Gesellschaft der Mädchen die Zeit nicht lang geworden, noch weniger hatte er Sehnsucht nach Hause gehabt. Ehe er schied, gelobte er der Jüngsten heimlich, daß er in kurzer Zeit wiederkommen und dann, sei es im Guten oder mit Gewalt, sie mit sich nehmen und zu seiner Ge- mahlin machen wolle. Wenn gleich die ältern Schwestern von dieser Ve- rabredung nichts gehört hatten, so kam die Sache doch heraus und zwar in einer Weise, die Niemand vermuthet hätte. Nicht gering war nämlich der jüngsten Tochter Bestürzung, als sie, nachdem der Königssohn fortgegangen war, sich an den Rocken setzte und fand, daß der Faden in der Spule gerissen war. Zwar wurden die En- den des Fadens im Kreuzknoten wieder zusammengeknüpft und das Rad in rascheren Gang gebracht, damit emsige Arbeit die im Kosen mit dem Bräutigam verlorene Zeit wieder einbrächte. Allein ein unerhörter und unerklärlicher Umstand machte das Herz des Mädchens beben: das Goldgarn hatte nicht mehr seinen vorigen Glanz. — Da half kein scheuern, kein Seufzen und kein Benetzen mit Thränen; die Sache war nicht wieder gut zu machen. Das Unglück springt zur Thür in's Haus, kommt durch's Fenster herein und kriecht durch jede Ritze, die es un- verstopft findet, sagt ein altes weises Wort; so geschah es auch jetzt. Mentre sti due al cospetto della luna e delle stelle si aprivano il cuore e conducevano dolci discorsi, vogliamo noi guardare i cacciatori che avevano perso nel bosco il loro capo. Instancabilmente era l’intera foresta da tutti i lati da loro stata perlu- strata finchè il buio della notte pose un limite alla ricerca. Vennero quindi inviati due uomini indietro in città per trasmettere il triste messaggio mentre i rimanenti sotto un ampiamente ramificato abete rosso tiraron su il loro giaciglio per la mattina seguente cerca- re ancora di nuovo. Il re aveva dato ordine simile al mattino un reggi- mento a cavallo ed uno a piedi far mettere in marcia per ricercare il suo figlio perduto. La molto estesa foresta prolungò le ricerche fino al terzo giorno; poi soltanto all’alba vennero trovate delle orme che vennero seguite e così si scoprì il sentiero che porta- va alla capanna. Al figlio del re in compagnia delle ragazze il tempo non era diventato lungo e tantome- no aveva avuto nostalgia di casa. Prima che egli si concedasse promi- se segretamente alla più giovane che egli sarebbe tornato al più pre- sto e poi, fosse in bene o con violenza, l’avrebbe presa con sè e voleva farla sua consorte. Benchè subito le sorelle maggiori di questo accor- do non avevano udito, la cosa venne lo stesso fuori e certo in un modo che nessuno avrebbe sospettato. Non piccolo fu vale a dire lo sgomento della figlia minore quando ella, dopo che il figlio del re era andato via, si sedette al telaio e trovò che il filo nel rocchetto era strappato. Certo vennero le estremità del filo di nuovo legate assieme con nodo a croce e la ruota messa in rapido movimento così che il solerte lavoro il tempo perso nel coccolarsi con lo sposo di nuovo fruttasse. Soltanto un’inaudita ed inchiarita circostanza fece tremare il cuore della ragazza: il filato d’oro non aveva più la sua precedente lucentezza. - In ciò alcuno stro- finare, alcun sospirare ed alcun bagnare di lacrime servì; la cosa non si riparava. La sfortuna salta in casa dalla porta, viene dentro dalle finestre e striscia attraverso ogni fessura che trova non chiusa, dice un vecchio detto saggio; accadde così anche ora. 4
  • 6. Die Alte war in der Nacht nach Hause gekommen. Als sie am Morgen in die Stube trat, erkannte sie augenblicklich, daß hier etwas Unrechtes vorgegangen sei. Ihr Herz entbrannte in Zorn; sie ließ die Töchter eine nach der andern vor sich kommen und verlangte Rechenschaft. Mit Leugnen und Ausreden kamen die Mädchen nicht weit, Lügen haben kurze Beine; die schlaue Alte brachte bald heraus, was der Dorfhahn hinter ihrem Rücken der jüngsten Tochter in's Ohr gekräht hatte. Das alte Weib fing nun an so gräulich zu fluchen, als wollte sie Himmel und Erde mit ihren Verwünschungen verfinstern. Zuletzt drohte sie, dem Jüngling den Hals zu brechen und sein Fleisch den wilden Thieren zur Speise vorzuwerfen, wenn er sich gelüsten ließe, noch einmal wieder zu kommen. —Die jüngste Tochter wurde roth wie ein gesottener Krebs, fand den ganzen Tag keine Ruhe und konnte auch die Nacht kein Auge zuthun; immer lag es ihr schwer auf der Seele, daß der Jüngling, wenn er zurück käme, seinen Tod finden könnte. Früh am Morgen, als die Mut- ter und die Töchter noch im Morgenschlummer lagen, verließ sie heim- lich das Haus, um in der Thaueskühle aufzuathmen. Zum Glück hatte sie als Kind von der Alten die Vogelsprache gelernt, und das kam ihr jetzt zu Statten. In der Nähe saß auf einem Fichtenwipfel ein Rabe, der mit dem Schnabel sein Gefieder zurechtzupfte. Das Mädchen rief. »Lie- ber Lichtvogel, klügster des Vogelgeschlechts! willst du mir zu Hülfe kommen?« »Was für Hülfe begehrst du?« fragte der Rabe. Das Mädchen erwiederte: »Flieg' aus dem Walde heraus über Land, bis dir eine prächtige Stadt mit einem Köuigssitz aufstößt. Suche mit dem Königs- sohn zusammenzukommen und melde ihm, was für ein Unglück mir wi- derfahren ist.« Darauf erzählte sie dem Raben die Geschichte ausführ- lich, vom Reißen des Fadens an bis zu der gräßlichen Drohung der Mut- ter, und sprach die Bitte aus, daß der Jüngling nicht mehr zurückkom- men möchte. Der Rabe versprach, den Auftrag auszurichten, wenn er Jemand fände, der seiner Sprache kundig wäre und flog sogleich da- von. Die Mutter ließ die jüngste Tochter nicht mehr am Spinnrocken Platz nehmen, sondern hielt sie an, das gesponnene Garn abzuwickeln. Diese Arbeit wäre dem Mädchen leichter gewesen als die frühere, aber das ewige Fluchen und Zanken der Mutter ließ ihr vom Morgen bis zum Abend keine Ruhe. Versuchte die Jungfrau, sich zu entschuldigen, so wurde die Sache noch ärger. Wenn einem Weibe einmal die Galle überläuft, und der Zorn ihre Kinnladen geöffnet hat, so vermag keine Gewalt sie wieder zu schließen. La vecchia era di notte tornata a casa. Quando al mattino entrò nella stanza, riconobbe in un batter d’occhio che qui qualcosa di ingiusto era passato. Il suo cuore si infiammò di rabbia; fece venire davanti a sè le figlie una dopo l’altra e pretese ragione. Con bugie e scuse le ragazze non arrivarono lontano, le bugie hanno le gambe corte; la vecchia furba cavò fuori presto ciò che il gallo del villaggio dietro le sue spalle alla giovane figlia nell’orecchio aveva cantato. La vecchia donnetta iniziò ora ad imprecare così tremenda- mente come se volesse cielo e terra rabbuiare con le sue maledizioni. In ultimo minacciò di rompere il collo al giovinetto e di gettare le sue carni in pasto alle bestie selvagge se egli si fosse degnato di tornare ancora una volta. - La sorella più giovane diventò rossa come un gran- chio lessato, non trovò pace per tutto il giorno ed anche di notte non potè chiudere occhio; sempre le pesava sull’anima che il giovine, se fosse tornato, poteva trovare la sua morte. Di mattina presto quando madre e figlie stavano ancora nel sonno mattutino lasciò segretamen- te la casa per nel freddo della rugiada prender fiato. Per fortuna ave- va da bambina imparato dai vecchi il linguaggio degli uccelli e ciò adesso le fece comodo. Nelle vicinanze sulla cima di un abete rosso vide un corvo che col becco il suo piumaggio tirava a posto. La ragaz- za urlò: “Caro uccello luminoso, il più furbo del genere uccello! Vuoi tu venirmi in aiuto?” “che genere di aiuto brami?” domandò il corvo. La ra- gazza replicò: ”Vola fuori dalla foresta sulla terra finchè una meravi- gliosa città con una sede regale sia da te notata. Cerca di incontrare il figlio del re e comunicagli che tipo di sfortuna mi è successa” Riguardo a ciò raccontò al corvo particolareggiamente la storia dallo strapparsi del filo fino alle tremende minacce della madre ed espresse la preghiera che il giovine non volesse più tornare. Il corvo promise di compiere il compito se avvesse trovato qualcuno che sapesse la sua lingua ed immediatamen- te volò via. La madre non lasciò più la figlia più giovane prender posto al telaio ma ella continuò il filato tessuto a srotolare. Questo lavoro sarebbe stato alla ragazza più leggero del precedente ma l’eterno imprecare e sgridare della madre non le lasciava tregua da mattina a sera. La fanciulla (vergine) cercava di scusarsi ma la cosa diventava ancora più grave. Quando ad una donna una volta la bile trabocca e la rabbia ha aperto la sua mandibola, così non è in grado alcuna violenza di richiuderla. 5
  • 7. Gegen Abend rief der Rabe vom Fichtenwipfel her kraa, kraa! und das gequälte Mädchen eilte hinaus, um den Bescheid zu hören. Der Rabe hatte glücklicherweise in des Königs Garten eines Windzauberers[6] Sohn gefunden, der die Vogelsprache vollkommen verstand. Ihm melde- te der schwarze Vogel die von der Jungfrau ihm anvertraute Botschaft, und bat ihn, die Sache dem Königssohn mitzutheilen. Als der Gärtner- bursche dem Königssohn alles erzählt hatte, wurde diesem das Herz schwer, doch pflog er mit seinen Freunden heimlich Rath über die Be- freiung der Jungfrau. »Sage dem Raben,« so unterwies er dann des Windzauberer's Sohn — »daß er eilig zurückfliege und der Jungfrau mel- de: sei wach in der neunten Nacht, dann erscheint ein Retter, der das Küchlein den Klauen des Habichts entreißen wird.« Zum Lohn für die Bestellung erhielt der Rabe ein Stück Fleisch, um seine Flügel zu kräf- tigen, und dann wurde er wieder zurück geschickt. Die Jungfrau dank- te dem schwarzen Vogel für seine Besorgung, verbarg aber das Gehör- te in ihrem Herzen, damit die andern nichts davon erführen. Aber je näher der neunte Tag kam, desto schwerer wurde ihr das Herz, wenn sie bedachte, daß ein unvorhergesehenes Unglück alles zu Schanden machen könnte. Verso sera il corvo chiamò dalla vetta dell’abete: “kraa, kraa!” e la ragazza afflitta corse fuori per sentire la comunicazione. Il corvo aveva fortunosamente trovato nel giardino del re il figlio di un incanta- tore di vento* che capiva perfettamente il linguaggio degli uccelli. L’uccello nero gli comunicò il messaggio affidatogli dalla fanciulla e lo pregò di comunicare la cosa al figlio del re. Quando il garzone del giardiniere riferì tutto al figlio del re a questi divenne il cuore pesan- te e davvero tenne un consiglio segreto coi suoi amici riguardo la li- berazione della fanciulla. “Dì al corvo,” così egli quindi istruì il figlio dell’incantatore del vento “che egli voli indietro frettolosamente e co- munichi alla vergine: sii sveglia durante la nona notte perchè appari- rà un cavaliere che il pulcino strapperà agli artigli dell’astore”. Come ricompensa per l’incarico egli porse al corvo un pezzo di carne per rinforzare le sue ali e poi esso venne rimandato indietro. La vergine ringraziò l’uccello nero per la sua esecuzione, celò però ciò che ave- va udito nel suo cuore così che gli altri non apprendessero nulla di ciò. Però più si avvicinava il nono giorno, più pesante le diventava il cuore quando pensava che una sfortuna imprevista poteva rovinare tutto. 6 [6] Vgl. die folgende Anm. und die Nota S. 25 zu 2. »die im Mond- schein badenden Jungfrauen.« L. * Cfr. l’annotazione seguente [7] e la nota a 25. “La vergine che fa il bagno al chiaro di luna” [10] Mana ist in der finnischen Mythologie gleich Hades-Pluto; er wird als ein alter Mann mit drei Fingern und einem auf die Schulter herabhängenden Hute geschildert. In einer ehstnischen Gebetsformel aus dem Heidenthum ist von »Manas wahrem Bekenntnisse« die Rede. S. Kreutzwald u. Neus, Myth. u. mag. Lieder der Ehsten. S. 8. Die Mana-Zauberer kom- men auch im Kalewipoëg vor:XV I, 284. Der Kalewsohn nimmt sie mit, als er auf seinem Schiffe Lennok das Weltende aufsuchen will. — Der Mana-Zauberer ist der stärkste, und stärker als Spruch- und WindZauberer — nur durch den Manazauber gelingt es dem Entführer der Linda, das Schwert von der Seite des Kalewsohnes hinwegzulocken. K a l e w i p o ë g , XI, 334. Mana's Hand hält den nach dem Tode zum Höllenwächter bestellten, auf weißem Roß sitzenden Kalewsohn fest, so daß dieser seine im Felsen steckende Rechte nicht losreißen und davon reiten kann. S. den Schluß des Kalewipoëg. — Die Mana- Zauberer heißen ehstnisch Mana targad; das Wort tark, pl. targad, bedeu- tet eigentlich den Klugen, Weisen und zugleich den Heil-und Zauberkundigen. L. [10] Mana è assimilabile al Plutone-Ade nella mitologia finnica; viene raf- figurato come un uomo anziano con tre dita ed un cappello che pende sulle spalle. In una formula di preghiera estone pagana si parla di “vero credo di Mana”. Per Kreutzwald gli stregoni-Mana compaiono anche nella saga di Kalew (XV I). Il figlio di Kalew li prende con sè quando egli sulla sua nave Lennok vuole cercare la fine del mondo. Lo stregone Mana è il più forte, più forte dei “maghi con formule” e dei “maghi del vento”, e solo attraverso il mago-mana gli riesce il rapimento di Linda,…
  • 8. In der neunten Nacht, als die alte Mutter und die Schwestern sich zur Ruhe gelegt hatten, schlich die jüngste Schwester auf den Zehen aus dem Hause, und setzte sich unter einen Baum auf den Rasen, um des Bräutigams zu harren. Hoffnung und Furcht erfüllten zugleich ihr Herz. Schon krähte der Hahn zum zweiten Mal, aber vom Walde her war weder ein Geräusch von Tritten noch ein Rufen zu hören. Zwischen dem zweiten und dritten Hahnenschrei drang von weitem ein Geräusch wie leises Pferdegetrappel an ihr Ohr. Sie ließ sich durch dies Geräusch leiten und ging den Kommenden entgegen, damit deren Annäherung die im Hause Schlafenden nicht wecken möchte. Bald erblickte sie die Kriegerschaar, an deren Spitze der Königssohn selbst als Führer ritt, denn er hatte, als er von hier fortgegangen war, an den Bäumen heimliche Zeichen gemacht, durch die er den rechten Weg erkannte. Als er die Jungfrau gewahr wurde, sprang er vom Pferde, half ihr in den Sattel, setzte sich selbst vor sie hin, damit sie sich an ihn lehne und dann ging es schleunig heimwärts. Der Mond gab zwi- schen den Bäumen so viel Licht, daß der bezeichnete Pfad ihnen nicht verloren ging. Das Frühroth hatte überall der Vögel Zungen gelöst und ihr Gezwitscher geweckt. Hätte die Jungfrau auf sie zu achten und aus ihrer Zwiesprach Belehrung zu schöpfen gewußt, es hätte den Beiden mehr genügt als die honigsüße Schmeichelrede, welche aus des Königs- sohnes Munde floß und das Einzige war, was in ihr Ohr drang. Sie hörte und sah nichts Anderes als den Bräutigam, der sie bat, alle eitle Furcht aufzugeben und dreist auf den Schutz der Krieger zu bauen. Als sie in's Freie kamen, stand die Sonne schon ziemlich hoch. Zum Glück hatte die alte Mutter am Morgen früh der Tochter Flucht nicht gleich bemerkt; erst etwas später, als sie die Garnwinde nicht abgewic- kelt fand, fragte sie, wohin die jüngste Schwester gegangen sei. Darauf wußte Niemand Antwort zu geben. Aus mancherlei Zeichen ersah jetzt die Mutter, daß die Tochter entflohen war; sofort faßte sie den tücki- schen Vorsatz, der flüchtigen die Strafe auf dem Fuße nachzusenden. Sie holte vom Boden herunter eine Handvoll aus neunerlei Arten ge- mischter Hexenkräuter, schüttete Salz, das besprochen war, dazu und band Alles in ein Läppchen, daß es ein Quast wurde; dann hauchte sie Flüche und Verwünschungen darauf und ließ nun das Hexenknäuel mit dem Winde davon ziehen, während sie sang: »Wirbelwind! verleihe Flügel!
 Windesmutter! deinen Fittig!
 Treibet dieses Knäulchen vorwärts,
 Daß es windesschnell dahin saust,
 Daß es todverbreitend hinfährt,
 Seuchenbringend weiter fliege!« Nella nona notte, allorchè la vecchia madre e le sorelle erano andate a dormire, la sorella più piccola sgattoloiò in punta di piedi fuori di casa e si sedette sull’erba sotto un albero per aspettare con ansia il pro- messo sposo. Speranza e timore riempivano insieme il suo cuore. Già il gallo cantava la seconda volta però dalla foresta non proveniva né un rumore di trotto né una chiamata da udire. Tra il secondo ed il ter- zo canto del gallo arrivò da lontano al suo orecchio un rumore come di leggero trotterellare di cavallo. Così si lasciò guidare da questo ru- more ed andò incontro a chi arrivava così che il suo avvicinamento non potesse svegliare coloro che dormivano in casa. Presto ravvisò ella la schiera di soldati al cui vertice cavalcava il figlio del re in per- sona come guida poichè egli aveva, quando da qui era andato via, fatto agli alberi dei segni segreti attraverso i quali egli riconosceva la giu- sta strada. Quando la vergine venne scorta, egli saltò da cavallo, la mise in sella, si sedette egli stesso davanti a lei così che lei si appog- giasse a lui e poi andò rapido in direzione di casa. La luna dava così tanta luce attraverso gli alberi che il sentiero segnato non andò loro perso. L’aurora aveva dappertutto liberato la lingua degli uccelli e ri- svegliato il loro cinguettio. Avesse la vergine prestato attenzione a loro e saputo trarre consiglio dal loro colloquio ciò sarebbe servito ad entrambi più dei discorsi vezzeggiativi dolci come miele che fluiva- no dalla bocca del figlio di re e che erano la sola cosa che arrivava al suo orecchio. Ella non vedeva né sentiva nient’altro che il promesso sposo che la pregava tutte le futili paure di abbandonare e di contare completamente sulla protezione dei soldati. Quando essi giunsero al- l’aperto già il sole era abbastanza alto. Per fortuna la madre non aveva notato subito la mattina presto la fuga della figlia; soltanto un po’ più tardi allorchè non trovò la rocchetta di filato srotolata, domandò dove fosse andata la sorella minore. Di ciò nessuno sapeva dar risposta. Da alcuni indizi ora la madre dedusse che la figlia era scappata; immedia- tamente assunse il malvagio proposito di mettere alle calcagna della fuggitiva la punizione. Ella raccolse da terra una manciata di nove di- versi tipi di erbe strega mischiate, aggiunse sale, nella quantità appro- priata e legò tutto in uno straccetto di modo che esso divenne una nappa; poi sussurrò maledizioni ed incantesimi su di esso e lasciò adesso che il gomitolo strega esser porato via dal vento dicendo: “Turbine di vento! Conferisci ali! Madre del vento! il tuo “utero* ” ! Spingi avanti questa pallottola, Che essa veloce come il vento sfrecci colà Che essa diffondendo morte giunga là Portando flagello voli oltre! 7 * fittig ≠ apparato ?
  • 9. Zwischen Mittmorgen und Mittag gelangte der Königssohn mit der Krie- gerschaar an das Ufer eines breiten Flusses, über welchen eine schma- le Brücke geschlagen war, so daß die Männer nur einzeln herüber konn- ten. Der Königssohn ritt eben mitten auf der Brücke, als mit dem Win- de das Hexenknäuel daher fuhr und wie eine Bremse auf das Pferd traf. Das Pferd schnaubte vor Schreck, stellte sich plötzlich hoch auf die Hinterbeine, und eh' noch jemand zu Hülfe kommen konnte, glitt die Jungfrau vom Sattel herab jählings in den Fluß. Der Königssohn wollte ihr nachspringen, aber die Krieger verhinderten ihn daran, indem sie ihn festhielten; denn der Fluß war grundlos tief und menschliche Hül- fe konnte dem Unglück, das einmal geschehen war, doch nicht mehr abhelfen. Schrecken und tiefe Betrübnis hatten den Königssohn ganz betäubt; die Krieger führten ihn gegen seinen Willen nach Hause zurück, wo er Wochen lang in stiller Kammer über das Unglück trauerte, so daß er anfangs nicht einmal Speise noch Trank zu sich nahm. Der König ließ aus allen Orten von nah und fern Zauberer zusammenrufen, aber kei- ner konnte die Krankheit erklären, noch wußte einer ein Mittel dage- gen anzugeben. Da sagte eines Tages des Windzauberers Sohn, der in des Königs Garten Gärtnerbursch war: »Sendet nur nach Finnland, daß der uralte Zauberer komme, der versteht mehr als die Zauberer eures Landes.« Alsbald sandte der König eine Botschaft an den alten Zaube- rer Finnlands, und dieser traf schon nach einer Woche auf Windesflü- geln ein. Er sagte zum König: »Geehrter König! die Krankheit ist vom Winde angeweht. Ein böses Hexen-Knäuel hat des Jünglings bessere Herzenshälfte hingerafft, und darüber grämt er sich beständig. Schic- ket ihn oft in den Wind, damit der Wind die Sorgen in den Wald treibt.«[7] So kam es auch wirklich; der Königssohn fing an sich zu erholen, Nahrung zu nehmen und Nachts zu schlafen. Zuletzt gestand er sei- nen Eltern seinen Herzenskummer; der Vater wünschte, daß der Sohn wieder auf die Freite gehen und ein junges Weib nach seinem Sinne heim führen möchte, aber der Sohn wollte nichts davon wissen. Tra la mezza mattina e mezzogiorno il figlio di re con lo stuolo di sol- dati giunse alla riva di un largo fiume sul quale un piccolo ponte era posto così che gli uomini solo singolarmente potevano passarci sopra. Il figlio di re cavalcò proprio in mezzo al ponte quando col vento arri- vò lì la pallottola stregata e colpì il cavallo come un tafano. Il cavallo fremette per lo spavento, improvvisamente si impennò sulle gambe po- steriori e, prima ancora che qualcuno potesse venire in aiuto, la vergi- ne rapidamente scivolò dalla sella nel fiume. Il figlio di re voleva salta- re con lei però i soldati lo ostacolarono in ciò trattenendolo; dato che il fiume era profondo senza limite ed aiuto umano alcuno pote- va alla disgrazia, ormai successa, comunque non più rimediare. Spaventi e profonda afflizione avevano il figlio di re completamente stordito; i soldati lo ricondussero a casa contro il suo volere dove egli per settimane in una stanza silenziosa si afflisse circa la disgra- zia così che egli all’inizio nemmeno una volta assunse cibo o bevande. Il re fece riunire da tutti i luoghi vicini e lontani dei maghi ma nessu- no poteva spiegare la malattia e nessuno neppure sapeva indicare un antidoto. Poi un giorno il figlio del mago del vento che nel giardino del re era garzone del giardiniere disse: “Trasmettete solo in Finlandia che il vecchissimo mago venga che se ne intende più dei maghi del vo- stro paese” Subito il re mandò un’ambasciata al vecchio mago della Fin- landia e costui arrivò già dopo una settimana sulle ali del vento. Egli disse al re: “Re egregio! la malattia è stata portata dal vento. Un maligno gomitolo stregato ha mietuto la metà migliore del cuore del giovane e perciò egli si affligge in continuazione. Mandatelo spesso al vento così che il vento porti le pene nella foresta* . Così anche accadde effetivamente; il figlio del re cominciò a ristabilir- si, a prendere cibo ed a dormire di notte. Infine confessò ai suoi geni- tori il suo dolore di cuore; il padre desiderava che il figlio di nuovo cercasse moglie e portasse a casa una giovane sposa di suo gusto però il figlio di ciò non voleva saperne. 8 [7] Die alte Anschauung der Ehsten unterscheidet feindliche und günstige Winde und schreibt beiden den weitgreifendsten Einfluß zu. Die unaufhörlichen Wind- strömungen, welche an dem ehstnischen Küstenstrich ihr Spiel treiben und von der größten Bedeutung für das Naturleben sind, erklären dies vollkommen. In un- serer Stelle ist die Krankheit nicht »von Gott, sondern vom Winde gekommen« und soll auch wieder (homöopathisch) durch den Wind vertrieben werden. * La vecchia concezione degli Estoni differenzia vento nemico da vento favorevo- le ed ascrive ad entrambi grandissimo influsso. Le correnti ventose incessanti che nelle fasce costiere estoni hanno libero gioco e sono del più grande signifi- cato per la vita della natura, chiariscono perfettamente ciò. Al nostro posto è la malattia non venuta da dio ma dal vento e deve di nuovo (omeopaticamente) col vento venir cacciata via.
  • 10. Schon über ein Jahr war dem Jüngling in Trauer verstrichen, als er eines Tages zufällig an die Brücke kam, wo seine Liebste ihr Ende ge- funden hatte. Als er sich das Unglück in's Gedächtniß zurückrief, tra- ten ihm bittere Thränen in die Augen. Mit einem Male hörte er einen schönen Gesang anstimmen, obwohl nirgends ein menschliches Wesen zu sehen war. Die Stimme sang: »Durch der Mutter Fluch beschworen
 Nahm das Wasser die Unsel'ge,
 Barg das Wellengrab die Kleine,
 Deckte Ahti's[8] Fluth das Liebchen.« 
 Der Königssohn stieg vom Pferde und spähte nach allen Seiten, ob nicht Jemand unter der Brücke versteckt sei, aber soweit sein Auge reichte, war nirgends ein Sänger zu sehen. Auf der Wasserfläche schaukelte zwischen breiten Blättern ein Teichröschen, das war der einzige Gegenstand, den er erblickte. Aber ein schaukelndes Blümchen konnte doch nicht singen, dahinter mußte irgend ein wunderbares Ge- heimniß stecken. Er band sein Pferd am Ufer an einen Baumstumpf, setzte sich auf die Brücke und lauschte, ob Auge oder Ohr nähere Auskunft geben würden. Eine Zeitlang blieb Alles still, dann sang wie- der der unsichtbare Sänger: »Durch der Mutter Fluch beschworen
 Nahm das Wasser die Unsel'ge,
 Barg das Wellengrab die Kleine,
 Deckte Ahti's Fluth das Liebchen.« Già più di un anno era trascorso al giovine nell’afflizione quando egli un giorno casualmente arrivò al ponte dove la sua amata aveva trova- to la sua fine. Quando egli richiamò alla memoria la disgrazia gli en- trarono amare lacrime negli occhi. Ad un tratto udì intonare un bel canto sebbene da nessuna parte era visibile un essere umano. La voce cantò: “Attraverso dalla madre maledizione evocata L’ acqua prende l’infelice, Rinchiude la tomba d’acqua la piccola, Copre il flusso di Athi* il tesoruccio.” Il figlio del re scese da cavallo e scrutò da tutti i lati se qualcuno non fosse nascosto sotto il ponte ma per quanto il suo occhio arrivava non era da nessuna parte un cantore da vedere. Alla superficie dell’ac- qua oscillava tra larghe foglie un piccola ninfa gialla, questa era la sola presenza che egli scorse. Però un fiorellino oscillante non poteva certo cantare, là (dietro) doveva nascondersi in qualche modo uno splendido mistero. Egli legò il suo cavallo a riva ad un tronco d’albero, si sedette sul ponte stette attento se ad occhio od orecchio ulteriori informazioni venissero date. Per un momento tutto restò silenzioso poi l’invisibile cantore cantò di nuovo: “Attraverso dalla madre maledizione evocata Prende l’acqua l’infelice, Rinchiude la tomba d’acqua la piccola, Copre il flusso di Athi il tesoro.” 9 [8] Ahti oder Ahto (sprich Achti, Achto) ist in der finnischen Mythologie der über alles Wasser herrschende Gott: ein alter ehrwürdiger Mann mit einem Grasbart und einem Schaumgewand. Er wird, characteri- stisch genug, als begehrlich nach fremdem Gut geschildert. Im ehstni- schen Epos vom Kalewi-Poëg Ges.XV I., V. 72 ist von Ahti's Sohn und sei- nen (Wasser) Gruben die Rede. L. * Ahti o Ahto (pronunciato Achti, Achto) è, nella mitologia finnica, il dio che domina tutte le acque: un vecchio uomo rispettabile con una bar- ba erbosa e un vestito di schiuma. Egli viene raffigurato, abbastanza caratteristicamente, come bramoso di beni esteriori. Nell’epos estone della saga di Kalewi il discorso è riguardo il figlio di Athi e delle sue buche (nell’/d’acqua)
  • 11. Wie dem Menschen nicht selten ein guter Gedanke unerwartet vom Win- de zugeweht wird, so geschah es auch hier. Der Königssohn dachte: wenn ich ungesäumt zur Waldhütte reite, wer weiß, ob mir nicht die Goldspinnerinnen diesen wunderbaren Fall deuten können. So stieg er zu Pferde und schlug den Weg zum Walde ein. An den früheren Zeichen hoffte er sich leicht zurecht zu finden, allein der Wald war gewachsen und er hatte über einen Tag lang zu suchen, ehe er auf den Fußsteig gelangte. In der Nähe der Hütte hielt er an, um zu warten, ob eine der Jungfrauen herauskommen würde. Früh Morgens kam die älteste Schwe- ster zur Quelle, um sich das Gesicht zu waschen. Der Jüngling trat näher, erzählte das Unglück, welches sich voriges Jahr auf der Brücke zugetragen, und was für einen Gesang er vor einigen Tagen dort gehört habe. Die alte Mutter war glücklicher Weise gerade nicht daheim, deßwegen lud die Jungfrau den Königssohn in's Haus. Als die Mädchen die ausführliche Erzählung angehört hatten, begriffen sie oh- ne Weiteres, daß das Unglück des vorigen Jahres durch ein Hexenknäuel der Mutter entstanden war, und daß die Schwester jetzt noch nicht gestorben sei, sondern in Zauberbanden liege. Die älteste Schwester fragte: »Ist euren Blicken auf dem Wasserspiegel nichts be- gegnet, was einen Gesang hätte können ertönen lassen?« »Nichts,« erwiederte der Königssohn. »So weit mein Auge reichte, war auf dem Wasserspiegel nichts weiter zu sehen, als ein gelbes Teichröschen zwi- schen breiten Blättern, aber Blümchen und Blätter können doch nicht singen.« Die Töchter muthmaßten sogleich, daß das Teichröschen nichts Anderes sein könne, als ihre in den Wellen versunkene und durch Hexenkunst in ein Blümchen verwandelte Schwester. Sie wußten, wie die alte Mutter das fluchbehaftete Hexenknäuel hatte fliegen las- sen, welches die Schwester, wenn es sie nicht tödtete, in jeglicher Wei- se verwandeln konnte. Von dieser Vermuthung sagten sie indeß dem Königssohne nichts, denn so lange sie noch nicht Rath wußten zu ihrer Befreiung, wollten sie keine eitle Hoffnung erwecken. Da die Rückkehr der Mutter erst in einigen Tagen erwartet wurde, hatten sie Zeit sich zu berathen. Come all’uomo non raramente un bel pensiero inaspettato dal vento vie- ne soffiato, così accadde anche qui. Il figlio del re pensò: se immediatamente cavalco fino alla capanna nella foresta, chi sa, se le filatrici d’oro non mi possono spiegare questo caso miracoloso. Mon- tò così a cavallo ed imboccò la strada per la foresta. Coi precedenti segnali sperava egli di orientarsi facilmente solo che la selva era cre- sciuta ed egli ebbe da cercare per oltre un giorno prima di giungere al sentiero pedonale. In vicinanza della capanna egli si fermò per aspettare se una delle giovani donne fosse venuta fuori. Di mattina presto la sorella più grande veniva alla fonte per lavarsi il viso. Il gio- vane si avvicinò, raccontò la sventura che si era verificata l’anno pre- cedente sul ponte e che tipo di canto egli qualche giorno prima aveva là udito. La vecchia madre fortunatamente non era allora in casa quin- di la giovane invitò il figlio del re in casa. Quando le ragazze ebbero ascoltato il resoconto dettagliato, compresero senz’al- tro che la disgrazia dell’anno precedente era derivato da una pallottola stregata della madre e che la sorella ora non sarebbe già morta ma starebbe sotto un incantesimo. La sorella maggiore chiese: “Ha il vostro sguardo nulla riscontrato sulla superfi- cie dell’acqua che un canto avrebbe potuto far risuonare?” “Nulla” replicò il figlio del re “per quanto lontano arrivasse il mio occhio sul- lo specchio d’acqua non c’era altro da vedere che un piccola ninfa gialla tra ampie foglie ma certo fiori e foglie non possono cantare” Le figlie congetturarono immediatamente che la ninfa non altro poteva essere che la loro sorella affogata nelle onde ed attra- verso stregoneria in un fiorellino trasformata. Esse sapevano come la vecchia madre il gomitolo stregato affetto da maledizione ave- va fatto volare che la sorella, se non l’ammazzava la poteva trasforma- re in qualsiasi modo. Di questa ipotesi esse comunque non dissero niente al figlio del re perchè fin tanto che non sapevano un consiglio per la sua liberazione non volevano risvegliare vana speranza alcuna. Poichè il ritorno della madre era atteso soltanto in qualche giorno es- se avevano esse il tempo di consultarsi. 10
  • 12. Die älteste Schwester holte nun am Abend eine Handvoll gehörig ge- mischter Zauberkräuter vom Boden herunter, zerrieb sie, machte da- raus mit Mehl einen Teig, buck einen Kuchen und gab ihn dem Jüngling zu essen, ehe er sich am Abend zur Ruhe legte. Der Königssohn hatte in der Nacht einen wunderbaren Traum, als ob er im Walde unter den Vögeln lebte und die einem jeden derselben eigene Sprache verstünde. Als er am Morgen seinen Traum den Jungfrauen erzähle, sagte die älte- ste Schwester: »Zur guten Stunde habt ihr euch zu uns aufgemacht, zur guten Stunde habt ihr den Traum gehabt, der euch auf eurem Heimwege zur Wirklichkeit werden wird. Mein Schweinefleischkuchen von gestern, den ich euch zum Frommen buck und zu essen gab, war mit Zauberkräutern gefüllt, welche euch in den Stand setzen, Alles zu verstehen, was die klugen Vögel unter einander reden. In diesen Männ- lein im Federkleide steckt viel verborgene Weisheit, die den Menschen unbekannt ist, deßhalb gebt scharf Acht, was die Vögelschnäbel verkün- den. Und wenn dann eure Leidenszeit vorüber ist, so denkt auch an uns arme Kinder, die wir hier wie in einem ewigen Kerker am Rocken sitzen.« Der Königssohn dankte den Mädchen für ihre gute Gesinnung und ver- sprach, sie später aus ihrer Knechtschaft zu befreien, sei es für ein Lösegeld oder mit Gewalt; nahm Abschied und trat eilig die Rückreise an. Die Mädchen freuten sich, als sie sahen, daß ihnen der Faden nicht gerissen und der Goldglanz nicht verblichen sei; die alte Mutter konn- te, wenn sie heim kam, ihnen nichts vorwerfen. Um so spaßhafter ging die Sache mit dem Königssohne, der im Walde wie mitten in zahlreicher Gesellschaft dahin ritt, weil der Gesang und das Gezwitscher der Vögel ganz verständlich wie Worte an sein Ohr schlugen. Hier sah er voll Verwunderung, wie viel Weisheit dem Men- schen dadurch unbekannt bleibt, daß er die Vogelsprache nicht ver- steht. Von dem, was das Federvolk anfangs redete, konnte der Wanderer das Meiste nicht recht fassen; es wurde über vielerlei Menschen dies und jenes ausgeplaudert, aber diese Menschen und ihr Treiben waren ihm fremd. Da sah er plötzlich auf einem hohen Föhrenwipfel eine El- ster und eine Drossel, deren Unterhaltung auf ihn gemünzt war. La sorella più vecchia ora di sera raccolse da terra una manciata con- siderevole di erbe magiche mischiate, le sbriciolò, fece da ciò con fari- na una pasta, cosse al forno una torta e la diede al giovane da mangia- re prima che egli alla sera si mettesse a riposare. Il figlio del re quel- la notte ebbe un sogno meraviglioso come se egli vivesse nella fore- sta sotto gli uccelli e di ciascuno di essi capisse il suo linguaggio proprio. Quando alla mattina egli raccontò il suo sogno alle ragazze la sorella maggiore disse: “Al momento opportuno Voi vi siete aperto a noi, allora avete Voi avuto il sogno che a Voi sulla strada di casa Vo- stra diventerà effettuale. La mia torta di carne suina di ieri che io per bene Vi ho cucinato e dato da mangiare era riempita di erbe magi- che che vi hanno messo in grado di capire tutto ciò che gli uccelli si dicono l’un l’altro. In questo omino di piumaggio si trova molta saggezza nascosta che agli uomini è sconosciuta quindi fai molta attenzione a cosa i becchi d’uccello an- nunciano. E quando quindi il vostro periodo di disgrazia è passato, pen- sa così anche a noi poveri bambini che noi qui sediamo sulle rocce co- me in un eterno carcere.” Il figlio del re ringraziò le ragazze per la loro buona disposizione e promise di liberarle più tardi dalla loro servitù fosse attraverso un riscatto oppure con la forza; prese commiato ed iniziò frettolosamen- te il viaggio di ritorno. Le ragazze si rallegrarono quando videro che a loro il filo non si era strappato e il luccichio dell’oro non era impallidi- to; la vecchia madre, quando fosse arrivata, non poteva loro rinfaccia- re nulla. Tanto più divertente andò la cosa con il figlio del re che nella foresta cavalcò come in mezzo ad una numerosa compagnia, giacchè il canto ed il cinguettio degli uccelli giungevano pienamente comprensibili co- me parole al suo orecchio. Qui egli vide pieno di stupore come tanta saggezza resta in tal modo sconosciuta all’uomo che non comprende il linguaggio degli uccelli. Di ciò di cui il popolo piumato all’inizio di- scusse potè il viaggiatore la maggior parte non afferrare bene; veni- va chiaccherato di una cosa e dell’altra riguardo svariati uomini ma questi uomini e le loro attività erano a lui estranee. Poi vide di colpo su di un alta cima di pino una gazza ed un tordo il cui discorso allude- va a lui. 11
  • 13. »Die Dummheit der Menschen ist groß,« sagte die Drossel. »Sie wissen auch die geringfügigsten Dinge nicht recht anzufassen. Dort sitzt ne- ben der Brücke in Gestalt einer Teichrose des alten lahmen Weibes Pflegekind schon ein ganzes Jahr, klagt singend den Vorübergehenden ihre Noth, aber Niemand kommt sie zu erlösen. Vor einigen Tagen erst ritt ihr ehemaliger Bräutigam über die Brücke, und hörte den sehnsüchtigen Gesang der Jungfrau, war aber auch nicht klüger als die Andern.« Die Elster erwiederte: »Und gleichwohl muß das Mädchen um seinetwillen von der Mutter die Strafe erdulden. Wenn ihm keine größere Weisheit zu Theil wird, als die, welche er aus dem Munde der Menschen vernimmt, so bleibt das Mädchen ewig ein Blümlein.« »Des Mädchens Befreiung würde eine Kleinigkeit sein,« sagte die Drossel, »wenn die Sache dem alten Zauberer von Finnland gründlich dargelegt würde. Er könnte die Jungfrau leicht aus ihrem nassen Kerker und ih- rem Blumenzwang befreien.« Dieses Gespräch machte den Jüngling nachdenklich; indem er weiter ritt, ging er mit sich zu Rathe, wo er wohl einen Boten hernähme, den er nach Finnland schicken könnte. Da hörte er über seinem Haupte, wie eine Schwalbe zur andern sagte: »Komm, laß uns nach Finnland zie- hen, dort ist besser nisten als hier!« »Haltet, Freunde!« rief der Königssohn in der Vogelsprache. »Bringt dem alten Zauberer in Finnland tausend Grüße von mir und bittet ihn um Bescheid, wie es wohl möglich wäre, eine in eine Teichrose verwandel- te Jungfrau wieder zu einem Menschenbilde zu machen.« Die Schwal- ben versprachen den Auftrag auszurichten und flogen davon. Als er an's Ufer des Flusses kam, ließ er sein Pferd verschnaufen und blieb auf der Brücke stehen, um zu horchen, ob nicht der Gesang sich wieder hören lasse. Aber Schweigen herrschte ringsum und es war nichts zu hören, als das Rauschen der Wellen und das Sausen des Win- des. Unmuthig setzte sich der Jüngling wieder zu Pferde, und ritt heim, sagte aber Niemanden ein Wort von dieser Wanderung und ihrem Abenteuer. “La stupidità degli uomini è grande” disse il tordo “essi riescono a non comprendere bene anche le robe più facili. Là siede vicino al ponte nella figura di una ninfa la bambina adottiva della vecchia donnetta miserabile già da un anno intero, confida ai passanti il suo travaglio ma nessuno viene a liberarla. Qualche giorno fa per la prima volta cavalcò il suo ex fidanzato sul ponte ed udì lo struggente canto della vergine però egli non fu più saggio degli altri” La gazza rispose: “E ciononostante deve la ragazza per causa sua subire la condanna della madre. Se a lui nessuna saggezza più grande di quella che egli apprende dalla bocca degli uomini viene impartita, così resta la ragazza in eter- no un fiorellino” “La liberazione della ragazza sarebbe una piccolezza” disse il tordo “se la cosa venisse approfonditamente esposta al vec- chio mago della Finlandia. Egli potrebbe facilmente liberare la ragazza dalla sua prigione bagnata e dalla sua costrizione di fiore. Questo colloquio rese il giovine pensieroso; mentre egli cavalcava ol- tre egli riflettè a fondo dove egli ben un messaggero potesse assolda- re che egli in Finlandia potesse inviare: Là udì egli sopra la sua testa come una rondine diceva ad un’altra: “Vieni, lascia che ci trasferiamo in Finlandia, là nidificare è meglio che qua!” “Fermi, amici!” gridò il figlio del re nel linguaggio degli uccelli “Portate al vecchio mago in Finlandia mille saluti da me e pregatelo per una ri- sposta su come sia ben possibile una vergine tramutata in una ninfa di nuovo rendere un’immagine umana” Le rondini promisero di adempiere il compito e volarono via. Quando egli giunse in riva al fiume lasciò il suo cavallo riprender fia- to e restò in piedi sul ponte per sentire se il canto non si lasciasse ancora sentire. Però il silenzio dominava intorno e non c’era altro da sentire che il mugghiare delle onde ed il sibilare del vento. Indisposto il giovine si mise di nuovo a cavallo ed andò a casa però non disse a nessuno una parola di questa escursione e della sua avventura. 12
  • 14. Eine Woche später saß er eines Tages im Garten, und dachte, die Schwalben müßten seine Botschaft wohl vergessen haben, als ein großer Adler hoch in den Lüften über seinem Haupte kreiste. All- mählich stieg der Vogel immer tiefer herunter, bis er sich endlich auf einem Lindenast in der Nähe des Königssohnes niederließ. »Der alte Zauberer in Finnland,« so ließ der Adler sich vernehmen, »sendet euch viele Grüße, und bittet es ihm nicht zu verübeln, daß er nicht früher Antwort ertheilt hat. Es war gerade Niemand zu finden, der hierher woll- te. Um die Jungfrau aus ihrem Blumenzustande zu erlösen, ist nur dies nöthig: Gehet an das Ufer des Flusses, werfet eure Kleider ab und schmiert euch den Körper über und über mit Schlamm ein, so daß kein weißer Fleck bleibt; dann nehmt die Nasenspitze zwischen die Finger und rufet: »»Aus dem Mann ein Krebs!«« Augenblicklich werdet ihr zum Krebs, dann geht in die Tiefe des Flusses; Ertrinken habt ihr nicht zu befürchten. Drängt euch dreist unter die Wurzeln des Teichröschens, und löset sie von Schlamm und Schilf, so daß sie nirgends mehr fest sitzen. Hängt euch dann mit euren Scheeren an ein Zweiglein der Wur- zel an, so wird euch das Wasser sammt dem Blümchen auf die Ober- fläche heben. Dann treibet mit dem Strom so lange fort, bis euch links am Ufer eine Eberesche mit beblätterten Zweigen zu Gesicht kommt. Nicht weit von der Eberesche steht ein Stein von der Höhe einer klei- nen Badstube. Beim Steine müßt ihr die Worte ausstoßen: »»Aus der Tei- chrose die Jungfrau, aus dem Krebs der Mann!«« In demselben Au- genblick wird es so geschehen.« Als der Adler geendigt hatte, hob er die Fittige und flog davon. Der Jüngling sah ihm eine Weile nach und wußte nicht, was er davon halten sollte. Una settimana più tardi un giorno egli sedeva in giardino e pensava che le rondini dovevano ben aver dimenticato il suo messaggio quando una grande aquila alta nell’aria volteggiò sopra la sua testa. Gradual- mente l’uccello scese dabbasso sempre più profondamente finchè infi- ne si posò su un ramo di tiglio in prossimità del figlio del re. “Il vec- chio mago in Finlandia,” così si fece percepire l’aquila, “vi manda molti saluti e prega di non prendersela con lui che egli non ha dato risposta prima. Non c’era proprio nessuno da trovare che volesse (venir) qui. Per redimere la vergine dalla sua condizione floreale è necessario sol- tanto ciò: andate in riva al fiume sbarazzatevi dei Vostri vestiti e unge- tevi il corpo dalla testa ai piedi di fango così che non resti chiazza bianca alcuna; poi prendi la punta del naso tra le dita e chiama: “Dall’uomo un gambero!” Istantaneamente diventerete Voi un gambero quindi andate nel profondo del fiume; di affogare non abbiate da temere. Fatevi strada arditamente sotto le radici della ninfa e scioglietele da fango e canne così che essa da nessuna parte stia più saldamente attaccata. Attaccatevi quindi con le vostre chele ad un rametto delle radici così l’acqua solleverà voi insieme al fiorellino al- la superficie. Poi andate avanti con la corrente tanto a lungo finchè a sinistra a riva viene in vista un sorbo selvatico coi rami infogliati. Non lontano dal sorbo c’è una pietra dell’altezza di una piccola stanza da bagno. Presso la pietra voi dovete emettere le parole: “Dalla ninfa la fanciulla, dal gambero l’uomo!” nello stesso momento succederà pro- prio così”. Quando l’aquila ebbe finito essa alzò le ali e volò via. Il giovine la seguì un po’ con lo sguardo e non sapeva quanto dovesse tener conto di ciò. 13
  • 15. Unter zweifelnden Gedanken verstrich ihm über eine Woche; er hatte weder Muth noch Vertrauen genug, die Befreiung in dieser Weise zu versuchen. Da hörte er eines Tages aus dem Munde einer Krähe: »Was zögerst du, der Weisung des Alten nachzukommen? Der alte Zauberer hat noch nie falschen Bescheid geschickt, und auch die Vogelsprache hat noch nie getrogen. Eile an das Ufer des Flusses und trockne die Sehnsuchtsthränen der Jungfrau.« Die Rede der Krähe machte dem Jün- glinge Muth; er dachte: Größeres Unglück kann mir nicht widerfahren als der Tod, aber leichter ist der Tod als unaufhörliches Trauern. Er setzte sich zu Pferde und ritt den bekannten Weg zum Ufer des Flus- ses. Als er an die Brücke kam, hörte er den Gesang: »Durch der Mutter Fluch beschworen Muß ich hier im Schlummer liegen, Muß das junge Kind verwelken,
 In der Wellen Schoos hinsiechen. Feucht und kalt das tiefe Bette Decket jetzt die zarte Jungfrau.« Der Königssohn legte seinem Pferde die Fußfessel an, damit es sich nicht zu weit von der Brücke entfernen könnte, warf die Kleider ab, schmierte den Körper über und über mit Schlamm, so daß nirgends ein weißer Fleck blieb, faßte sich dann an die Nasenspitze und sprang in's Wasser mit dem Rufe: »Aus dem Mann ein Krebs!« Einen Augenblick zischte das Wasser auf, dann war Alles wieder still wie zuvor. Tra pensieri dubbiosi gli passò oltre una settimana; egli non aveva né coraggio né fiducia abbastanza per tentare la liberazione in que- sto modo. Poi un giorno udì dalla bocca di una cornacchia: “Cosa esiti tu le istruzioni del vecchio a seguire? Il vecchio mago non ha ancora mai mandato false informazioni ed anche il linguaggio degli uccelli non ha ancora mai ingannato. Affrettati alla riva del fiume ed asciuga le lacrime nostalgiche della fanciulla” Il discorso della cornacchia fe- ce coraggio al giovine; egli pensò: una disgrazia più grossa della mor- te non mi può accadere però più leggera è la morte dell’essere peren- nemente afflitto. Egli montò a cavallo e percorse la strada conosciuta fino alla riva del fiume: Quando giunse al ponte sentì il canto: “Incantata con la maledizione della madre Devo io qui stare nel sopore, Il giovane bambino deve appassire, Nelle onde germoglio restar fisso. Umido e freddo il letto profondo Copre ora la tenera fanciulla.” Il figlio del re mise la pastoia al suo cavallo così che esso non potesse allontanarsi troppo dal ponte; si tolse il vestito, unse il copro da capo a fondo col fango così che da nessuna parte restasse chiazza bianca alcuna, si prese la punta del naso tra le dita e saltò il acqua dicendo: “Dall’uomo un gambero!” Per un batter d’oc- chio l’acqua sfrigolò poi fu tutto silenzioso come prima. 14
  • 16. Das in einen Krebs verwandelte Männlein begann die Wurzeln der Tei- chrose aus dem Flußbette loszumachen, brauchte aber viel Zeit dazu. Die Würzelchen saßen im Schlamm und Schilf fest, so daß der Krebs sieben Tage schwere Arbeit hatte, bis die Sache von Statten ging. Als die Arbeit beendigt war, hakte das Krebsmännlein seine Scheeren in ein Zweiglein der Wurzel ein, und das Wasser hob ihn sammt dem Blümchen auf die Oberfläche des Flusses. Die schaukelnden Wellen trie- ben Krebs und Teichrose nur allmählich vorwärts, und wiewohl Bäume und Sträuche genug am Ufer sichtbar wurden, so kam doch immer die Eberesche mit dem großen Stein nicht zum Vorschein. Endlich sah er links am Ufer den Baum mit seinem Laube und den rothen Bee- renbüscheln, und etwas weiterhin stand auch der Fels, der die Höhe einer kleinen Badstube hatte. Jetzt stieß das Krebsmännlein die Worte aus: »Aus der Teichrose die Jungfrau, aus dem Krebse der Mann!« — Au- genblicklich schwammen auf dem Wasser zwei Menschenhäupter, ein männliches und ein weibliches, das Wasser trieb sie an's Ufer, aber Bei- de waren splitternackt, wie Gott sie geschaffen. L’ometto mutatosi in un gambero cominciò a sciogliere le radici della ninfa dal letto del fiume ma gli servì parecchio tempo per questo. Le piccole radici erano saldamente attaccate nel fango e nel canneto così che il gambero ebbe sette giorni di lavoro pesante prima che la cosa andasse in porto. Quando il lavoro fu terminato l’ometto gambero agganciò le sue chele ad un rametto e l’acqua innalzò lui insieme al fiorellino alla superficie del fiume. Le onde oscillanti portarono avanti gambero e ninfa solo lentamente e sebbene abbastanza alberi e cespu- gli a riva divennero visibili non veniva comunque ancora in vista il sorbo con la grossa pietra. Infine egli vide a sinistra a riva l’albero col suo fogliame e i rossi ciuffi di bacche e continuando un po’ ancora c’era anche la roccia che aveva l’altezza di una piccola tinozza. Ora l’ometto gambero emise le parole: “Dalla nin- fa la fanciulla e dal gambero l’uomo!” In un batter d’occhio nuotarono fuori dall’acqua due teste umane, una maschile ed una fem- minile, l’acqua le portò a riva ma entrambi erano completamente nudi come dio li ha creati. 15
  • 17. Die verschämte Jungfrau bat nun: »Lieber Jüngling, ich habe keine Klei- der anzuziehen, darum mag ich nicht aus dem Wasser steigen.« — Der Jüngling bat dagegen: »Tretet an's Ufer unter die Eberesche, ich mache so lange die Augen zu, bis ihr hinauf klettert und euch unter dem Bau- me berget. Dann eile ich zur Brücke, wo ich mein Pferd und meine Klei- der ließ, als ich in den Fluß sprang.« Die Jungfrau hatte sich unter der Eberesche verborgen, und der Jüngling eilte zur Brücke, wo er Kleider und Pferd gelassen hatte; aber er fand dort weder das Eine noch das Andere. Daß sein Krebszustand so viele Tage gedauert hatte, wußte er nicht, vielmehr glaubte er nur einige Stunden auf dem Grunde des Was- sers gewesen zu sein. Siehe, da kommt ihm am Ufer eine prächtige mit sechs Pferden bespannte Kutsche langsam entgegen. In der Kutsche fand er alles Nöthige, sowohl für sich, wie für die aus dem Wasserker- ker erlöste Jungfrau; sogar ein Diener und eine Zofe waren mit der Kutsche angekommen. Den Diener behielt der Königssohn für sich, das Mädchen schickte er mit der Kutsche und den Kleidern dahin, wo sein nacktes Liebchen unter der Eberesche harrte. Es verging über eine Stunde, da kam die hochzeitlich geschmückte Jungfrau in der Kutsche an die Stelle, wo der Königssohn ihrer wartete. Er war gleichfalls prächtig als Bräutigam gekleidet und setzte sich zu ihr in die Kutsche. Sie fuhren gradeswegs zur Stadt und vor die Kirchenthür. Der König und die Königin saßen in Trauerkleidern in der Kirche, denn sie trauerten über den theuren verlorenen Sohn, den man im Flusse ertrunken glaubte, da man Pferd und Kleider am Ufer gefunden hatte. Groß war der Eltern Freude, als der für todt beweinte Sohn lebend an der Seite einer schönen Jungfrau vor sie trat, beide in Prunkgewän- dern. Der König führte sie selbst zum Altar und sie wurden getraut. Dann wurde ein Hochzeitsfest veranstaltet, das in Saus und Braus sechs Wochen lang dauerte. La timida vergine pregò ora: “Amato giovine, io non abito alcuno addosso perciò non posso uscire dall’acqua” Il ragazzo invece pregò: “Andate a riva sotto il sorbo, io per tutto il tem- po terrò gli occhi chiusi finchè Voi vi arrampicate su ed anche vi ripa- rate sotto l’albero. Poi mi affretto al ponte dove ho lasciato il mio caval- lo ed i miei vestiti quando saltai nel fiume”. La fanciulla si era nasco- sta sotto il sorbo ed il giovine si affrettò al ponte dove aveva lasciato abiti e cavallo però là non trovò né l’uno né l’altro. Che la sua condizione di gambero così tanti giorni fosse durata egli non lo sapeva, credeva invece di esser stato sul fondale dell’ac- qua solo qualche ora. (Ma) guarda, arriva lentamente incontro là a riva una stupenda carrozza tirata da sei cavalli. Nella carrozza trovò egli tutto il necessario tanto per sè quanto per la fanciulla liberata dal carcere d’acqua; persino un servitore ed una cameriera eran giunti con la carrozza. Il figlio del re tenne per sè il servitore per sè, la ragazza la mandò con la carrozza e gli abiti là dove la sua nuda amata aspettava sotto il sorbo. Passò oltre un’ora, poi arrivò la fanciulla addobbata per le nozze in carrozza al posto do- ve il figlio de re le aspettava. Egli era altrettanto vestito stupendamente come sposo e in carrozza si sedette vicino a lei. Essi andarano direttamente in città e davanti alle porte della chie- sa. Il re e la regina sedevano vestiti a lutto nella chiesa perchè essi portavano il lutto per il caro figlio perso che si credeva affogato nel fiume poichè abiti e cavallo li si aveva ritrovati a riva. Grande fu la gioia dei genitori quando davanti a loro si presentò viven- te il figlio ritenuto morto con a fianco una bella fanciulla, entrambi in abbigliamento sfarzoso. Il re portò essi stessi all’altare e vennero spo- sati. Poi venne allestita una festa di matrimonio che sbevazzando durò sei settimane. 16
  • 18. Im Gange der Zeit ist zwar kein Stillstand und keine Ruhe, dennoch scheinen die Tage der Freude rascher dahin zu fließen als die Stunden der Trübsal. Nach dem Hochzeitsfeste war der Herbst eingetreten, dann kam Frost und Schnee, so daß das junge Paar nicht viel Lust hat- te, den Fuß aus dem Hause zu setzen. Als aber der Frühling wiederkehr- te und neue Freuden brachte, ging der Königssohn mit seiner jungen Gattin im Garten spazieren. Da hörten sie, wie eine Elster vom Wipfel eines Baumes herab rief: »O du undankbares Geschöpf, das in den Ta- gen des Glücks seine hülfreichen Freunde vergessen hat. Sollen die bei- den armen Jungfrauen ihr Lebelang Goldgarn spinnen? Die lahme Alte ist nicht die Mutter der Mädchen, sondern eine Zauberhexe, welche die Jungfrauen als Kinder aus fernen Landen gestohlen hat. Der Alten Sün- den sind groß, sie verdient keine Barmherzigkeit. Gekochter Schierling wäre für sie das beste Gericht; sonst würde sie wohl das gerettete Kind abermals mit einem Hexenknäuel verfolgen.« Jetzt fiel es dem Königssohne wieder ein und er bekannte seiner Gat- tin, wie er zur Waldhütte gegangen sei, die Schwestern um Rath zu fragen, dort die Vogelsprache gelernt und den Jungfrauen versprochen habe, sie aus ihrer Gefangenschaft zu erlösen. Die Gattin bat mit Thränen in den Augen, den Schwestern zu Hülfe zu eilen. Als sie den andern Morgen erwachte, sagte sie: »Ich hatte einen bedeutungsvollen Traum. Die alte Mutter war von Hause gegangen und hatte die Töchter allein gelassen; jetzt wäre gewiß die rechte Zeit ihnen zu Hülfe zu kom- men.« Der Königssohn ließ sofort eine Kriegerschaar sich rüsten und zog mit ihnen zur Waldhütte. Am andern Tage langten sie dort an. Die Mäd- chen waren, wie der Traum geweissagt hatte, allein zu Hause und ka- men mit Freudengeschrei den Errettern entgegen. Einem Kriegsmanne wurde Befehl gegeben, Schierlingswurzeln zu sammeln und daraus für die Alte ein Gericht zu kochen, so daß, wenn sie nach Hause käme und sich daran satt äße, ihr die Lust am Essen für immer verginge. Sie blieben zur Nacht in der Waldhütte und machten sich am andern Mor- gen in der Frühe mit den Mädchen auf den Weg, so daß sie Abends die Stadt erreichten. Der Schwestern Freude war groß, als sie sich hier nach zwei Jahren wieder vereinigt fanden. Nel corso del tempo non c’è certo alcuna sosta e riposo alcuno tutta- via i giorni di gioia paiono scorrere qui più in fretta che le ore di affli- zione. Dopo la festa di matrimonio era sopraggiunto l’autunno e quindi arrivarono freddo e neve così che la giovane coppia non ave- va più molto piacere a metter piede fuori di casa. Quando però tornò la primavera e portò nuova gioia, il figlio del re andò con la sua giovane consorte a passeggiare in giardino. Là essi udirono come una gazza dalla cima di un albero chiamava giù: “Oh tu individuo ingrato che nei giorni della fortuna i suoi amici di molto aiuto ha dimenticato. Devono entrambe povere vergini per tutta la vita filare filato d’oro? La vec- chia miserabile non è la madre delle ragazze ma una strega la quale le giovinette ha rubato in un paese lontano. I vecchi peccati sono gran- di, essi non meritano misericordia alcuna. Cicuta cotta sarebbe per lei il miglior piatto; altrimenti ben seguirebbe il bambino salvato di nuovo con una pallottola stregata”. Adesso tornò in mente al figlio del re e dichiarò alla sua sposa come egli era andato alla capanna della foresta per chiedere consi- glio alle sorelle, là aveva imparato il linguaggio degli uccelli e promes- so alle ragazze di liberarle dalla loro prigionia. La consorte pregò con le lacrime agli occhi di affrettarsi ad aiutare le sorelle. Quando lei la mattina seguente si svegliò disse: “Ho avuto un sogno pieno di signifi- cato. La vecchia madre era andata via da casa ed aveva lasciato le fi- glie da sole; ora sarebbe giusto il tempo opportuno di andare loro in aiuto”. Il figlio del re fece preparare subito un reggimento e con loro andò alla capanna della foresta. Il giorno seguente essi giunsero là. Le ra- gazze erano, come il sogno aveva profetizzato, sole in casa e vennero con grida di gioia incontro al salvatore. Ad un soldato venne dato ordine di raccogliere radici di cicuta e da queste di cuci- nare una pietanza per la vecchia così che, quando ella sarebbe arriva- ta a casa e da quella avrebbe mangiato a sazietà a lei il gusto di man- giare sarebbe passato per sempre. Essi rimasero di notte nella capan- na del bosco e si misero in strada il mattino seguente presto così che la sera raggiunsero la città. La gioia delle sorelle fu grande allorchè esse dopo due anni qui si trovarono riunite. 17
  • 19. Die Alte war in derselben Nacht nach Hause gekommen; sie verzehrte mit großer Gier die Speise, welche sie auf dem Tische fand und kroch dann in's Bett um zu ruhen, wachte aber nicht wieder auf: der Schier- ling hatte dem Leben des Unholds ein Ende gemacht. Als der Königs- sohn eine Woche später einen zuverlässigen Hauptmann hinschickte, sich die Sache anzusehen, fand man die Alte todt. In der heimlichen Kammer wurden funfzig Fuder Goldgarn aufgehäuft gefunden, welche unter die Schwestern vertheilt wurden. Als der Schatz weggeführt war, ließ der Hauptmann den Feuerhahn auf's Dach setzen. Schon streckte der Hahn seinen rothen Kamm zum Rauchloch[9] heraus, als eine große Katze mit glühenden Augen vom Dache her an der Wand herunterklet- terte. Die Kriegsleute jagten der Katze nach und wurden ihrer bald habhaft. Ein Vögelchen gab von einem Baumwipfel herab die Weisung: »Heftet der Katze eine Falle an den Schwanz, dann wird Alles an den Tag kommen!« Die Männer thaten es. »Peinigt mich nicht, ihr Männer!« bat nun die Katze. »Ich bin ein Mensch wie ihr, wenn ich auch jetzt durch Hexenzauber in Katzenge- stalt gebannt bin. Es war der Lohn für meine Schlechtigkeit, daß ich in eine Katze verwandelt wurde. Ich war weit von hier in einem reichen Königsschlosse Haushälterin, und die Alte war der Königin erste Kam- merjungfer. Von Habgier getrieben machten wir mit einander den heim- lichen Anschlag, des Königs drei Töchter und außerdem einen großen Schatz zu stehlen und dann zu entfliehen. Nachdem wir allmählich alle goldenen Geräthe bei Seite geschafft hatten, welche die Alte in golde- nen Flachs verwandelte, nahmen wir die Kinder, deren ältestes drei Jahre, das jüngste sechs Monate alt war. Die Alte fürchtete dann, daß ich bereuen und anderen Sinnes werden möchte, und verwandelte mich deshalb in eine Katze; zwar wurde mir in ihrer Todesstunde die Zunge gelöst, aber die frühere Gestalt habe ich nicht wieder erhalten.« Der Kriegshauptmann sagte, als die Katze ausgesprochen hatte: »Du brauchst kein besseres Ende zu nehmen, als die Alte!« und ließ sie in's Feuer werfen. Die beiden Königstöchter aber bekamen bald, wie ihre jüngste Schwe- ster, Königssöhne zu Männern, und das von ihnen in der Waldhütte gesponnene Goldgarn war ihnen reiche Mitgift. Ihr Geburtsort und ihre Eltern blieben unbekannt. Man erzählt sich, daß das alte Weib noch man- ches Fuder Goldgarn unter der Erde vergraben hatte, aber Niemand konnte die Stelle angeben. La vecchia era arrivata a casa quella stessa notte; consumò con gran avidità la pietanza che aveva trovato sul tavolo e strisciò poi a letto per riposare però non si svegliò più: la cicuta aveva posto fine alla vita del mostro. Quado il figlio del re una settimana dopo un condottiero fidato inviò là per accertarsi della cosa si trovò la vecchia morta. Nella stanza segreta vennero trovati cinque sacchi di filato d’oro ammucchiati i quali vennero divisi tra le sorelle. Quando il tesoro venne portato via il condottiero fece mettere il gallo di fuoco sul tetto. Già sporse il gal- lo la sua rossa cresta al foro del fumo* , quando un grosso gatto con occhi infocati dal tetto si arramppicò qui giù sul muro. I soldati corsero dietro al gatto e ne entrarono presto in possesso. Un uccellino dalla cima di un albero dette istruzione: “Attaccate alla coda del gatto una trappola quindi tutto verrà alla lu- ce!” Gli uomini fecero così. “Non mi torturate, voi uomini!” pregò ora il gatto. “Io sono una persona come voi quando io ora attraverso un sortilegio sono stata messa nella figura di un gatto. Fu la paga per la mia cattiveria che io venni tramutata in un gatto. Io ero lontana da qui governante in un ric- co castello reale e la vecchia era la cameriera di stanza della regina. Dall’avidità trasportate facemmo noi l’un l’altra il progetto segreto di rubare al re tre figlie ed oltre a queste un grosso tesoro e quindi di fuggire. Dopo che noi gradualmente tutti gli utensili d’oro avevamo messo da parte, i quali la vecchia mutava in li- no d’oro, prendemmo i bambini di cui il più vecchio aveva tre anni ed il più giovane sei mesi. La vecchia temeva poi che io mi pentis- si e mi potessero venire altri sentimenti e per questo motivo mi mutò in un gatto; certo nell’ora della sua morte mi vien sciolta la lingua pe- rò la precedente figurazione non ho ricevuto di nuovo. Il comandante dei soldati disse, quando il gatto aveva finito di parlare: “Tu non non meriti di avere una fine migliore della vecchia!” e lo fece gettare nel fuoco. Entrambe le figlie di re però ricevettero presto, come la loro sorella più giovane, figli di re come mariti e il filato d’oro da loro tessuto nel- la capanna nella foresta fu la loro dote. Il loro luogo di nascita ed i lo- ro genitori restano sconosciuti. Si dice che la vecchia donnetta anco- ra qualche sacco di filato d’oro abbia nascosto sotto terra ma nessu- no può indicare il posto. 18 * Foro alla cuspide delle case (per far uscire i fumi). L.[9] Loch am Giebel des Hauses (zum Hinauslassen des Rauches). L.
  • 20. Tratto da: Ehstnische Märchen. Friedrich Reinhold Kreutzwald and F. Löwe http://www.gutenberg.org/ebooks/21658 Lanciato il 1 giugno 2015 Unfo 19