1. Lokale Pressearbeit für ihr Sonnenstudio
10 Tipps für die Pressemeldung an lokale Medien
Neben der Werbung für Ihr Sonnenstudio ist die Pressearbeit eine mindestens gleichwertige
Übung für die Neukundengewinnung. Und sie hat den Vorzug, das Marketing-Budget nicht
zu belasten - wenn Sie nicht einen Profi damit beauftragen.
Nun haben Sie nicht den gleichen Anspruch an sich selbst wie an einen Profi, aber einige
Grundregeln des Geschäfts müssen sie schon beachten und beherrschen, wenn Ihre (ziemlich
großen) Mühen auch Marketing-Früchte tragen sollen.
Hier die Wichtigsten:
1. Was Sie wollen
Sie müssen wissen, was Sie mit Ihrer Pressearbeit insgesamt und mit jeder einzelnen
Pressemeldung eigentlich erreichen wollen - und was Sie mit Pressearbeit nicht
erreichen können:
Mit einer Meldung, Reportage, einem Bericht im redaktionellen Teil Ihrer
Tageszeitung, mit einem Interview im lokalen Radio oder TV erreichen Sie viele
Menschen, die Sie mit anderen Mitteln nicht erreichen könnten. Das gilt auch und
gerade für diejenigen, für die Sonne und Solarium eher ein Randthema sind, die also
Werbung für Ihr Studio ansonsten einfach ignorieren.
Wir halten fest: Mit PR erreichen Sie auch die Randzielgruppen, vor allem die
"Schwellennutzer", die ganz gern eine Sonnenbank nutzen würden, sich aber bisher
nicht trauten oder skeptisch blieben.
Nun ist es ja gut und schön, möglichst viele potentielle Studio-Kunden da draussen zu
erreichen, das bringt aber nichts, wenn Sie nicht präzise wissen, was Sie diesen Leuten
sagen und vermitteln wollen - und was die bereit sind, aufzunehmen.
Diesen "halbwegs interessierten" Zielgruppen können Sie aber nicht mit Insider-
Informationen und schon lange nicht mit Insider-Jargon kommen. Sie können denen
auch nichts verkaufen (geht sowieso nicht per Pressearbeit), heisst:
Ihre Billig-Aktionen haben an dieser Stelle nichts zu suchen.
2. 2. Was ist Ihre Botschaft?
Konzentrieren Sie sich möglichst auf eine, höchstens zwei "Botschaften". Lieber zwei
Pressemeldungen mit je einer konzentrierten Aussage als umgekehrt.
3. Die Anlässe entscheiden über die Form
Es gibt drei Grundtypen von Pressemeldungen: Die Nachricht, die kurzen "News", der
Bericht, die längeren Meldungen mit Hintergrund, und das "Feature".
"News" etwa ist die Meldung über eine neue Studie, mit dem Ergebnis, dass Vitamin
D das Leben verlängert: "Vitamin D die Anti-Aging-Droge" oder über eine
Gesetzesinitiative zum Solarienverbot für Jugendliche.
Die typischen saisonalen Anlässe für Pressemeldungen wie "Bibbern im Sommer freut
die Solarienbesitzer" eignen sich für ein Feature.
Für die "News" gilt der alte Satz: "Nichts ist älter als die Nachricht von gestern" -
Aktualität ist hier oberstes Gebot.
Der Bericht (manchmal) oder das "Feature" (immer) hat einen längeren Atem, das
Thema ist aktuell, solange der Anlass noch gilt: Ein verregneter Sommer, die
Hautpflege im Herbst, der Vitamin D-Mangel im "Vitamin D-Winter", Vorbräunen,
Nachbräunen etc. etc. haben ihre eigene, mittelfristige Aktualität.
4. Anlässe suchen - Anlässe schaffen
Nun sind Sie bei der Suche nach Anlässen für aktuelle Pressemeldungen ja nicht
darauf angewiesen, das etwa der Blitz zufällig in Ihr Sonnenstudio einschlägt oder sich
- was tatsächlich erstaunlich häufig vorkommt - Räuber Illusionen über den Bestand
an Barem in Ihrer Tageskasse machen.
Es gibt Anlässe, mit sozusagen "ewiger Aktualität", das Wetter ist so einer, oder mit
immer wiederkehrender Aktualität, wie Feste oder Jahreszeiten, an die Sie leicht und
zwanglos Ihre "Sonnenstudio-Aktualitäten" anhängen können.
Das reicht nicht immer für eine eigene Pressemeldung, aber als Ansprech- und
Interview-Partner für die Redaktion (s. unten Punkt 10) gestalten Sie durch Ihre
Antworten auf Journalistenfragen Ihre eigene "Meldung in der Meldung" mit.
In jeder Stadt gibt es "Events", bei denen Ihr Studio eine aktive.
Rolle spielen kann und dann in der Berichterstattung auch auftaucht.
3. Schwieriger schon: Das "Kreieren" von Events, ob allein oder - kostengünstiger - im
Verein mit anderen, passenden Partnern. Ein Studio in einer sächsischen Stadt z.B.
gibt gemeinsam mit einem Foto-Atelier und anderen Partnern jährlich einen Model-
Kalender heraus und die Medien begleiten mit nimmermüder Begeisterung den
gesamten Entstehungsprozess vom Model-Casting, über die Shooting-Sessions bis
zum Erstverkaufstag.
5. "News-Wert"
Nicht einmal 10 Prozent aller eingehenden Pressemeldungen in Redaktionen werden
tatsächlich verwertet und gedruckt. Wenn Sie bei diesen Gewinnern sein wollen,
müssen Sie etwas Neues zu sagen haben, neu und möglichst erstaunlich, überraschend.
Dabei mag die Ankündigung eines "Tag der offenen Tür im XXXStudio" unter
bestimmten Umständen und an bestimmten Stellen für bestimmte Zielgruppen (dafür
gibt es in der Zeitung ja die unterschiedlichen Rubriken) "News" sein, in der Regel ist
sie das nicht. "Autogrammstunde der Kickers-Stars vor dem Sonnenstudio XXX" sehr
wohl.
Aus Sicht der Redaktionen ist allein der Nachrichtenwert, d.h. die relative Wichtigkeit
der Nachricht für die betreffende Öffentlichkeit entscheidend.
Was eine Nachricht zur Nachricht macht, kann sehr unterschiedlich sein: Plötzlichkeit,
Überraschung, Drama, Nähe, Spass, Sex ("sex sells!"), Absturz und Zorn, Hoffnung
und Besserung...und immer der "menschliche Faktor", der "Human Touch", die
ewigen Zutaten für Melodramen, Moritate und Küchenlieder.
Und wo immer möglich - Promis! Prominente als Kronzeugen für die eigene
Botschaft. Wenn der bekannteste Dermatologe (weisser Kittel!) am Ort sagt: "In einem
zertifizierten Sonnenstudio lassen sich die guten Seiten der UV-Strahlen geniessen
ohne Risiko für die Haut", ist das zwar nicht richtiger oder falscher als wenn Sie das
sagen, aber Ihnen glaubt das halt niemand.
Wer langweilt, vergrault das scheue Redakteurs-Wild. Wenn Sie mehr als einmal eine
langweilige Pressemeldung an eine Redaktion geschickt haben, wird später auch Ihre
Spitzen-Meldung im Papierkorb landen.
4. 6. Betroffenheit
Ihre Meldung sollte nicht nur Neues enthalten, sondern dieses Neue
sollte auch für den angezielten Leser (wieder: je nach "Rubrik")
relevant sein, seine Interessen treffen, Betroffenheit erzeugen oder aber auf Anhieb
nützlich sein.
Dabei kommt Ihnen ein typisches Phänomen in der menschlichen Kommunikation
entgegen: Je räumlich näher ein Ereignis, desto größer die persönliche Betroffenheit.
Die Lokalseite für ihre Stadt in ihrer Regional-Zeitung ist daher immer das erste Ziel
aller Bemühungen. Hier sollten Sie nicht nur den verantwortlichen Redakteur kennen,
sondern sich auch um die Freien Mitarbeiter, wohl möglich einer in Ihrer Straße,
kümmern (mehr s. unter Punkt 10). Der Redakteur oder Freie Mitarbeiter als Studio-
Kunde ist da natürlich das Non-Plus-Ultra.
7. "News" - das Wichtigste am Anfang
In der typischen Pressemeldung steht eigentlich alles schon im ersten Satz. In
Kombination mit der Überschrift entscheidet dieser eine Satz über "Sein oder
Nichtsein" der Meldung, Druck oder Papierkorb.
Alles was danach kommt ist Ergänzung und Vertiefung - wieder in
"Wichtigkeitsstufen" -, so dass der Redakteur einfach von hinten nach vorn den
Rotstift ansetzten und die Meldung in die Seite einpassen kann, egal wieviel Platz
vorhanden ist.
Die chronologische oder auch nur die logische Reihenfolge, was geschah tatsächlich
zuerst und was später, spielt hier eine völlig untergeordnete Rolle.
8. Alles Wichtige auf dem knappst möglichen Raum
Das Angebot ist riesig, der Platz aber ist knapp. Wer alles Wichtige auf engstem Raum
bringen kann, hat immer die besseren Chancen auf einen freien Platz.
Und trotzdem gilt hier die Basis-Regel: Alle klassischen "W"-Fragen müssen
beantwortet sein: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher? und in der Regel in
dieser Reihenfolge.
9. Welche Meldung an wen?
Die Redaktion der Fachzeitschrift "sonne & mehr" liest Ihre Meldung über eine
gelungene Werbekampagne mit anderen Augen als die Lokalredaktion ihrer
Tageszeitung. Sie können also nicht eine "Einheits-Meldung" an alle Medien
schicken.
5. Jedes Medium hat ein spezifisches Publikum mit ganz bestimmten Erwartungen an
dieses Medium - diese Erwartungen müssen Sie versuchen jeweils zu treffen. Dazu
gehört ein wenig Vorstellungskraft: Was interessiert den Leser dieser Zeitschrift? mit
welchem Absichten klickt sich ein User in dieses Portal ein? welche Art von Texten
erwarten die Hörer meines Lieblingsradios in den 30-45 Sekunden zwischen den
Musikstücken?
Wenn Ihre Meldung nur zu einem oder wenigen Medien passt, schicken Sie sie nicht
auch an die anderen. Sie machen sich nur unbeliebt!
An Druckmedien (Zeitungen, Zeitschriften) schicken Sie immer auch Bilder oder Info-
Graphiken mit (per Email nur Vorschau-Bilder in niedriger Auflösung). Für die
Radio-Redaktion sind sog. O-Töne optimal - aber nicht unbedingt zwingend. Der TV-
Redaktion müssen sie lediglich das Thema "verkaufen", für die Umsetzung sorgen die
Produktionsteams schon selbst.
In allen Fällen aber bieten Sie der Redaktion das Gespräch, ergänzende, vertiefende
Materialien, Illustrationen, etc. zusätzlich an - auf Anforderung! nicht aufdrängen!!
10. Redakteure sind auch Menschen
Der Königsweg auf die Seiten Ihrer Regionalzeitung, in die Sendung Ihres
Lokalradios oder auf den Interview-Sessel im Studio Ihrer lokalen TV-Station geht
über den "Menschen Redakteur". Je mehr er von Ihnen weiss, je besser er Sie kennt
und je eher er Ihnen traut, desto größer Ihre Chance auf einen Platz im redaktionellen
Teil. Bemühen Sie sich also um den persönlichen Kontakt zu den Redaktionen - ohne
aufdringlich, sprich: lästig, zu werden.
Was für die Pressemeldung gilt, gilt auch für den Kontakt mit der Redaktion: Es
kommt fast alles auf den Anlass an!
Manchmal ergeben sich solche Anlässe, man kann sie aber auch schaffen. Am
einfachsten ist das natürlich mit einer Top-Meldung, die Sie nicht einfach per Post
oder Email an die Redaktion versenden, sondern am Telefon ankündigen, nach
redaktionellen Zuständigkeiten und spezifischen Wünschen der Redaktion fragen, eine
Einladung (zum besonderen Ereignis, zum Test-Sonnen mit dem sensationell neuen ....
etc.) aussprechen. Von Ihnen (mit-)gesponserte Events ("Beach-Volleyball-Turnier
von den "Sexy Hexern" gewonnen") sind hervorragende Kontaktmöglichkeiten.
Und manchmal - natürlich in aller Vorsicht - läuft der Weg in die
Redaktionsstube auch über die Anzeigenabteilung. Bei den
Anzeigenblättern gilt das natürlich sowieso.