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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                        21. September 2012




                                                   Zwischen Euphorie und Ernüchterung
                              Redaktion:
                                                   1       Die Woche im Überblick                                                                  1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                        1.1      Chart der Woche                                                                1
              research@helaba.de                           1.2      Wochen-Quartals-Tangente                                                       2
                                                           1.3      Finanzmarktkalender KW 39 mit Prognosen                                        3
                                                   2       Im Fokus                                                                                4
                                                           2.1      Devisen: Nur Atempause in der Euro-Erholung                                    4
                                                           2.2      USA: Investitionen im Herbstnebel                                              5
                          Herausgeber:
                                                   3       Charttechnik                                                                            6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4       Helaba Kapitalmarktszenarien                                                            7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5       Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                8
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main                    1 Die Woche im Überblick
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44                       1.1         Chart der Woche

                                                   Deutsche Industrie wird wieder optimistischer
                                                   Saldo                                                                                       Saldo




                                                   Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   Die deutsche Wirtschaft hat sich im September wieder gefangen. So sind die Einkaufsmanager
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    deutlich optimistischer geworden. Dies ist eine positive Indikation für den ifo-Geschäftsklima-
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
                                                   index. Die Hoffnungen der deutschen Unternehmen beruhen auf der expansiveren Geldpolitik in
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf        vielen Schwellenländern. Sie soll dazu beitragen, das dortige Wachstum zu beleben. Auch dürften
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   die Ängste vor einer Auflösung der Eurozone zuletzt nachgelassen haben. Diese Sicherheit ist eine
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   Voraussetzung für Investitionen in der Europäischen Währungsunion. Trotz dieser positiven Ef-
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
                                                   fekte gehen die wachstumsdämpfenden Strukturreformen in den Problemländern weiter, jedoch
     nen Angaben dienen der Information. Sie       fallen die BIP-Rückgänge 2013 kleiner aus. Damit besteht die Hoffnung, dass die deutschen Früh-
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      indikatoren jetzt den Tiefpunkt ausbilden. Nach einem schwachen Wachstum im zweiten Halbjahr
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
                                                   2012 dürfte die BIP-Dynamik im nächsten Jahr wieder zunehmen.
Wochenausblick




       Claudia Windt         1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                           Schlägt die Euphorie der Kapitalmarktteilnehmer schon wieder in Ernüchterung um? Die Begeiste-
                           rung an den Kapitalmärkten nach den angekündigten geldpolitischen Aktionen von Fed und EZB
                           ebbte in den vergangenen Tagen sichtlich ab. Zwar verbleibt für den Aktienmarkt im Wochenver-
                           gleich ein Plus, allerdings nimmt die Schwankungsintensität wieder zu. Davon wiederum profitie-
                           ren die Rentenmärkte: Bundesanleihen und US-Treasuries konnten ihre zuvor erlittenen Kursver-
                           luste teilweise ausgleichen, sichere Anlagehäfen sind immer noch gefragt. Dies stoppte zunächst
                           den beginnenden Höhenflug des Euro-Dollar-Kurs (S. 4).

                           Die Skepsis der Anleger wurde durch schwache Konjunkturdaten aus China ausgelöst. Der globale
                           „Hoffnungsträger“ kommt nicht vom Fleck: Signale auf einen konjunkturellen Aufschwung blie-
                           ben mit den jüngsten Einkaufsmanagerbefragungen aus. Nicht wesentlich besser präsentierte sich
                           die Nachrichtenlage in den USA. Immerhin sorgten der Wohnungsmarkt und der Philly-Fed-Index
                           für kleine Lichtblicke. Sollten jedoch die Auftragseingänge in der Berichtswoche einen Abbruch
                           der Investitionsdynamik signalisieren (S. 5) so dürfte dies zu einer neuen Unsicherheitswelle an
                           den Kapitalmärkten führen.

                           Die politische Entwicklung in Europa ist außerdem noch mit einigen Fragezeichen versehen. Zwar
                           hat EZB-Präsident Draghi das Risiko eines Auseinanderbrechens des Euroraums minimiert, damit
  Lahme Konjunktur als     sind die Probleme um Griechenland, Spanien und Italien aber nicht behoben. Ökonomisch wäre es
           Stolperstein?   für Spanien sicherlich von Vorteil, sich unter den Rettungsschirm zu begeben. Politisch, insbeson-
                           dere innenpolitisch könnte dies Ministerpräsident Rajoy in eine Sackgasse führen. Die regionalen
                           Spannungen würden dann noch deutlicher hervortreten. Für die Eurozone insgesamt könnte sich
                           Spaniens Gang unter den Rettungsschirm als zweischneidiges Schwert erweisen. Vermutlich wür-
                           de es nicht lange dauern, bis Italien in den Fokus der Anleger rückt. Das Land muss 2012 und
                           2013 aufgrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung deutlich mehr Schulden machen als bislang
                           erwartet. Nur wenn der globale Konjunkturzug in den kommenden Wochen wieder Fahrt auf-
                           nimmt, könnte die Idee der Überwindung der Euro-Staatschuldenkrise mit Hilfe der Geldpolitik
                           aufgehen. Ein Signal könnte in der Berichtswoche der ifo-Geschäftsklimaindex senden (S. 1).

                           Finanzmarktrückblick und -prognosen
                                                           Veränderung seit...  aktueller
                                                          30.12.2011 13.09.2012 Stand*                             Q3/2012    Q4/2012           Q1/2013
                                                          (in %)                            Index

                           DAX                                     25,3            1,1         7.389              7.400      7.500            7.300
                                                          (in Bp)                           (in %)

                           3M Euribor                           -112               -2           0,23                0,3       0,3              0,4
                           3M USD Libor                             -21            -2           0,37                0,4       0,4              0,4
                           10 jähr. Bundesanleihen                  -26             2           1,57                1,7       1,9              2,0
                           10 jähr. Swapsatz                        -58            -7           1,80                2,0       2,2              2,3
                           10 jähr. US-Treasuries                   -11             4           1,76                1,9       2,1              2,1
                                                          (jew eils gg. Euro, %)            (jew eils gg. Euro)

                           US-Dollar                                0,1            -0,3         1,29               1,30       1,35             1,40
                           Japanischer Yen                         -1,6            -1,2         101                101        105              110
                           Britisches Pfund                         4,5            0,2          0,80               0,81       0,84             0,87
                           Schweizer Franken                        0,6            0,3          1,21               1,20       1,20             1,25
                                                          (in %)

                           Brentöl $/B                              2,6            -4,1         111                120         112               100
                           Gold $/U                                13,1            0,1         1.769              1.600      1.650             1.650
                           *Schlusskurse vom 20.09.2012                                   Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
                           Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                           Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                                                    2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 39 mit Prognosen

                                                                              Helaba- Bloom berg
    Zeit         Land       Periode     Indikator                                                Vorperiode
                                                                             Prognose Consensus

  Montag, 24.09.2012
    10:00         DE          Sep       ifo-Geschäftsklima                     102,5       102,7        102,3
                                        San Francisco Fed Präsident
    21:30         US
                                        Williams
  Dienstag, 25.09.2012
    08:00         DE          Okt       GfK-Konsumklima, Index                  5,9          5,9         5,9
    16:00         US          Sep       Verbrauchervertrauen (CB); Index       63,0         63,0         60,6
    18:00         US                    Philadelphia Fed Präsident Plosser
  Mittw och, 26.09.2012
                                        Verbraucherpreise
    14:00         DE          Sep       % m/m                                   0,0          0,0         0,4
                                        % y/y                                   2,0          2,0         2,1
    16:00         US          Aug       Neubauverkäufe, Tsd. (JR)               380         380          372
    19:15         US                    Chicago Fed Präsident Evans
  Donnerstag, 27.09.2012
    09:55         DE          Sep       Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd.        5           10           9
    09:55         DE          Sep       Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., %     6,5 / 6,8   k.A. / 6,8   6,8 / 6,8
                                        Geldmenge M3
    10:00         EZ          Aug       % 3 mma                                 3,4          3,4         3,4
                                        % y/y                                   3,0          3,2         3,8
                                        EU-Kommission; Indizes:
    11:00         EZ          Sep       Industrievertrauen                      -16         -15         -15,3
                                        Konsumentenvertrauen                   -25,9       -25,9        -24,6
    14:30         US           Q2       BIP (2. Revision), % q/q (JR)           1,7          1,7         1,7
                                        Auftragseingang langlebige Güter,
    14:30         US          Aug                                               -5,0        -4,5         4,2
                                        % m/m
                                        Erstanträge auf
    14:30         US        22. Sep                                             375         378          382
                                        Arbeitslosenunterstützung, Tsd
  Freitag, 28.09.2012
                                        Einzelhandelsumsatz
    08:00         DE          Aug       % m/m, real s.a.                         0,8        k.A.         -1,0
                                        % y/y, real s.a.                        -0,3        k.A.         -1,7
                                        Konsumentenpreise
                                        Frühschätzung
    11:00         EZ          Sep
                                        % m/m                                   0,4         k.A.         0,4
                                        % y/y                                   2,3         2,4          2,6
    14:30         US          Aug       Persönliche Einkommen, % m/m            0,2          0,2         0,3
    14:30         US          Aug       Persönliche Ausgaben, % m/m             0,5          0,5         0,4
                                        Deflator privater Konsum
    14:30         US          Aug       % m/m                                   0,4         0,5          0,0
                                        % y/y                                   1,5         k.A.         1,3
                                        Kerndeflator privater Konsum
    14:30         US          Aug       % m/m                                   0,1         0,1          0,0
                                        % y/y                                   1,6         k.A.         1,6
    15:45         US          Sep       Einkaufsmanagerindex Chicago            53,0        53,0         53,0
  im Laufe der Woche
                                        Importpreise
    08:00         DE          Aug       % m/m                                   0,6          0,7         0,7
                                        % y/y                                   2,5          2,7         1,2
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                                     3
Wochenausblick




                                2 Im Fokus
    Christian Apelt, CFA
                                   2.1           Devisen: Nur Atempause in der Euro-Erholung
    Tel.: 0 69/91 32-4726


                                   Die Effekte der angekündigten Kaufprogramme von EZB und Federal Reserve sind vermut-
                                   lich noch nicht ausgelaufen. Die Erholung des Euro-Dollar-Kurses dürfte daher anhalten.


                                Nach seinem kräftigen Anstieg fast bis auf 1,32 legte der Euro-Dollar-Kurs erst einmal eine Atem-
                                pause ein und rutschte unter die Marke von 1,30. Der Renditerutsch bei spanischen und italieni-
             EZB deckelt        schen Staatsanleihen ist ins Stocken geraten, da unsicher ist, ob Spanien tatsächlich einen Hilfsan-
           Risikoprämien        trag beim Rettungsschirm stellt. Höhere Risikoaufschläge auf Peripherie-Anleihen sollten jedoch
                                die Bereitschaft der Problemländer fördern, Hilfe zu beantragen. Das dämpft die Risiken bei die-
                                sen Wertpapieren. Letztlich wird die EZB wohl am Markt eingreifen, der von den sinkenden Risi-
                                koprämien ausgehende positive Impuls auf den Euro dürfte daher anhalten.

Entspannung bei Peripherie-Anleihen hilft dem Euro                             QE1 und QE2 setzten US-Dollar unter Druck
USD.                                             Prozentpunkte, invertiert     Bio. USD                                              USD




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                            Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Auch die quantitativen Maßnahmen der US-Notenbank werden noch Wirkung entfalten. Die bei-
                                den ersten Kaufprogramme der Federal Reserve (QE1 und QE2) haben den US-Dollar nicht nur
    Fed-Kaufprogramme           kurzzeitig unter Druck gesetzt. Zwar sollte diese Dollar-Schwäche nicht allein mit den Käufen der
    belasten Dollar nicht       Fed erklärt werden. Aber zumindest wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar jeweils fast bis
           nur kurzfristig      zum Programmende auf. Vielleicht sind die Effekte von QE3 – abnehmender Grenzertrag – dies-
                                mal nicht ganz so ausgeprägt, aber dennoch dürfte es den Greenback einige Monate belasten. Zu-
                                dem könnte die anstehende Präsidentschaftswahl, selbst wenn sich zunehmend ein Sieg des Amts-
                                inhabers Obama abzeichnet, und vor allem die „fiskale Klippe“ (das Auslaufen von Steuersenkun-
                                gen und automatische Ausgabenkürzungen) für Unsicherheit sorgen. Dies sollte sich negativ auf
                                den US-Dollar auswirken, zumal am Devisenmarkt das hohe US-Haushaltsdefizit insgesamt kriti-
                                scher betrachtet werden könnte. Die Spekulanten haben teilweise ihre Leerverkaufspositionen
                                beim Euro-Dollar-Kurs eingedeckt, aber es verbleibt noch Potenzial für weitere Bereinigungen.

                                Die europäische Schuldenkrise birgt sicherlich Risiken für den Euro. Zumindest in der absehbaren
                                Zeit dürften diese Klippen wie die Auszahlung neuer Tranchen an Griechenland genommen wer-
                                den. Während die sehr ambitionierten Haushaltsziele von den Peripheriestaaten teilweise verfehlt
                                werden, gibt es dort durchaus strukturelle Fortschritte. Gerade in deren Außenhandelsbilanzen der
                                Peripheriestaaten beeindrucken die Verbesserungen. Daher wird sich der Euro in den nächsten
                                Monaten gegenüber dem US-Dollar wohl weiter erholen. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte noch auf
                                1,35 oder sogar bis 1,40 klettern.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                         4
Wochenausblick




              Patrick Franke          2.2            USA: Investitionen im Herbstnebel
       Tel.: 0 69/91 32-4738


                                      Der Investitionszyklus ist ein wichtiger Treiber der Gesamtkonjunktur. Neben dem direkten
                                      Effekt auf die Gesamtnachfrage sind steigende Investitionen in der Regel auch mit Stellen-
                                      aufbau verbunden.


                                    Seit dem Ende der Rezession Mitte 2009 sind die realen Ausrüstungsinvestitionen in den USA im
                                    Schnitt mit einer Jahresrate von 10 % gestiegen. Im Q2 2012 waren sie 30 % höher als im Q2
Investitionszyklus stützt           2009. Der Investitionszyklus, von dem sich Skeptiker in der Rezession nicht viel erwartet hatten,
        den Aufschwung              ist also recht kräftig ausgefallen. Selbst im Q2 2012, das letzte Quartal, für das Daten vorliegen,
                                    wurde noch ein Anstieg von annualisiert 4,7 % gegenüber Vorperiode verzeichnet.

                                    Allerdings neigen die Auftragseingänge für Kapitalgüter ohne Flugzeuge, die normalerweise eine
                                    recht hohe Korrelation mit den Investitionen aufweisen, bereits seit einiger Zeit zur Schwäche. Im
                                    Q2 waren sie sogar leicht rückläufig. Intuitiv könnte diese Abweichung durch verschiedene Fakto-
                                    ren erklärt werden: Erstens sind die Orderzahlen nominal, so dass der Unterschied zu den realen
                                    Investitionen durch Preisveränderungen verursacht sein könnte. Dies ist jedoch nicht der Fall –
                                    auch die nominalen Investitionen waren zuletzt dynamischer als die Orders. Zweitens schließen
                                    die Aufträge nicht nur inländische Bestellungen sondern auch Exportorders ein. Die Exporte von
                                    Kapitalgütern sind jedoch ebenfalls recht deutlich gestiegen. Drittens könnten kleinere Unterschie-
                                    de in der Abgrenzung – die Investitionen schließen im Gegensatz zu den Orders Software ein –
                                    Ursache der Abweichung sein. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da es enorme Bewegungen bei
                                    diesen recht engen Güterkategorien unterstellen würde. Welche Datenreihe das „wahre“ Bild
                                    zeichnet, ist somit offen. Die Investitionsdaten werden teilweise recht deutlich revidiert. Aber auch
                                    die Orders sind als abgeleitete Größe (Veränderung des Auftragsbestands minus Auslieferungen)
                                    volatil und revisionsanfällig. Setzt sich die schwache Entwicklung bei den Auftragseingängen für
                                    Kapitalgüter fort, wäre dies mittelfristig jedenfalls ein negatives Signal für die Investitionsgüter-
                                    nachfrage – entweder im In- oder im Ausland.

Wo kommt die jüngste Orderschwäche her?                                            Dreht der Investitionszyklus nach unten?
Nominale Quartalswerte, Index, Q1 2007 = 100                                       Zivile Kapitalgüter ohne Flugzeuge, Mrd. $, saisonbereinigte Monatswerte

 130                                                                      130
         Ausrüstungs-     Exporte Kapitalgüter ohne Flugzeuge                        70                                                                 70
         investitionen
 120                                                                      120
         ohne Transportgüter                                                         65                          Auf tragseingänge                      65
 110                                                                      110
                                                                                     60                                                                 60
 100                                                                      100
                                                                                                                               Lief erungen
                                                                                     55                                                                 55
  90                                                                      90
                                                                                     50                                                                 50
  80                                         Orders zivile Kapitalgüter   80
                                             ohne Flugzeuge
                                                                                     45                                                                 45
  70                                                                      70           2008          2009       2010        2011         2012
       2007      2008        2009        2010        2011       2012

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                    Die Tendenz, dass die Kapitalgüteraufträge im ersten Monat des Quartals regelmäßig schwach
                                    ausfallen, hat sich im Juli bestätigt. Im August ist daher mit einer Gegenbewegung zu rechnen.
        Kräftiges Minus im
                                    Sollte diese ausbleiben, wäre dies ein recht pessimistisches Zeichen. Wenn die Orders für längere
                   August
                                    Zeit unter die Lieferungen fallen, ist dies normalerweise mit einem Konjunkturabschwung bzw.
                                    einer Rezession verbunden. Im August dürfte vor allem der Flugzeugbau die Gesamtauftragszahl
                                    belastet haben. Boeing erhielt deutlich weniger Aufträge als im Vormonat, so dass allein dieser
                                    Sektor die Orders ins Minus drücken sollte. Wir erwarten einen Rückgang der Auftragseingänge
                                    für langlebige Güter um rund 5 % gegenüber Vormonat.




                                    Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                                            5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Stabilisierung unter Risiken                                       Widerstände:              140,50     141,02 141,50
Stochastic                                             Bund-Future (daily)      Unterstützungen:          139,03     138,42 138,26
                                                                                Der Bund-Future hat sich in der abgelaufenen Woche be-
                                                                                festigt und im Hoch bei 140,35 notiert. Unterstützt wurde
                                                                                der Future dabei von den nach oben drehenden Oszillatoren
                                                                                wie Stochastic und RSI. Ersterer ist kurz davor, sein Signal
                                                                                zu bestätigen und so könnte sich die Erholung fortsetzen.
                                                                                Der Blick auf den Wochenchart und die Trendfolger im
                                                                                Tageschart zeigt aber, dass die Stabilisierung mit Risiken
                                                                                behaftet bleibt. Um das Bild deutlich positiver zu gestalten,
                                                                                müssten Kurse jenseits des 61,8 %-Retracements bei 141,02
                                                                                und der Trendlinie im Bereich bis 141,50 erreicht werden.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Korrektur im kurzfristigen Aufwärtstrend                               Widerstände:              1,3172     1,3285 1,3386
MACD                                                     EUR-USD (daily)        Unterstützungen:          1,2829     1,2738 1,2626
                                                                                Der Euro konnte nicht an die Dynamik der Vorwochen
                                                                                anknüpfen und korrigierte vom zyklischen Hoch bei 1,3172
                                                                                aus. Im Tief notierte er bei 1,2919. Das 38,2 %-Retrace-
                                                                                ment findet sich allerdings erst bei 1,2738 und so besteht
                                                                                kurzfristig noch Raum für weitere Rückschläge. Es sollte
                                                                                aber nicht vergessen werden, dass der Juli-Aufwärtsimpuls
                                                                                noch intakt ist; so sind die Trendfolger DMI und MACD
                                                                                auf Tagesbasis weiterhin im Kauf und die aufwärts gerich-
                                                                                tete Unterstützungslinie noch außer Gefahr. Erst unterhalb
                                                                                von 1,2738 würde das Bild nachhaltig getrübt.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Konsolidierungsphase hält an                                               Widerstände:     7.480    7.531 7.608
DMI                                                         DAX (weekly)        Unterstützungen: 7.303    7.280 7.244
                                                                                1194             7 105    6 6871
                                                                                Nachdem der DAX zu Beginn des Monats eine sehr dynami-
                                                                                sche und steile Aufwärtsbewegung vollzog, zeichnet sich
                                                                                derzeit eine Konsolidierungsformation mit Begrenzungen
                                                                                bei 7.445 Zählern auf der Ober- und 7.303 auf der Unterseite
                                                                                ab. Die herrschende Verunsicherung über die weitere Bewe-
                                                                                gungsrichtung wird durch eine steigende Anzahl von Dojis
                                                                                sichtbar. Grundsätzlich ist der übergeordnete Aufwärtstrend
                                                                                intakt. Größere Kursausschläge sind jedoch erst mit dem
                                                                                Verlassen der genannten „Box“ zu erwarten, sodass das
                                                                                Motto „wait and see“ lautet.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                             6
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die
      Hauptszenario:     Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
  Gordischer Knoten      Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so
                         dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein-
                         flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich
                         die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden
                         sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit
                         weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen
                         wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine
                         weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der
                         konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen.

                         Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven
                         Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob-
                         lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der
                         Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu
                         größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen
                         wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus-
   Alternativszenario:   richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre-
Phönix aus der Asche     formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller
                         denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         Im negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die
                         europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld.
   Alternativszenario:   Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine
            Sisyphus     breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten
                         stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei-
                         hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu.

                         Investmentszenarien 2012


                             Szenarien           Wahrschein-
                                                             Wachstum Inflation Renten                Euro        Aktien
                               2012                lichkeit

                            Gordischer
                                                       70%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                       10%
                            der Asche


                             Sisyphus                  20%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                    7
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die
Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven
Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt
sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung
der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern
dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor
allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der
Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh-
men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie-
rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das
globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren.

Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrigen Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie
Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanz-
marktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer
extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative
Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah-
men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr
teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend
kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei-
ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,0 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,2 %.

Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli-
tischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder
Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst
weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem
US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40
bewegen.

Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika-
toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu weiteren Umschichtungen
zugunsten von Aktien führen. Außerdem spricht die günstige Bewertung für Dividendentitel, zu-
mal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte sich
daher deutlich oberhalb von 7.000 Punkten etablieren.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                   8
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                 Bruttoinlandsprodukt                       Verbraucherpreise

                                                                             Veränderung gg.
                          reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                               Vorjahr in %

                          2010        2011       2012p    2013p      2010     2011    2012p     2013p

Euroland                   2,0         1,5         -0,3    0,7       1,6       2,7      2,4      2,1
  Frankreich               1,6         1,7         0,3     1,0       1,7       2,3      2,4      2,1

  Italien                  1,8         0,5         -2,0    -0,5      1,6       2,9      3,0      2,2

  Spanien                 -0,3         0,4         -1,2    -0,7      2,0       3,1      2,0      2,2

  Griechenland            -3,5        -6,9         -7,0    -2,0      4,7       3,1      0,5      0,5

  Irland                  -0,8         1,4         0,5     1,5       -1,6      1,2      1,8      1,9

  Portugal                 1,4        -1,6         -3,5    -1,0      1,4       3,6      2,5      1,5

  Deutschland*             4,0         3,1         1,2     1,7       1,1       2,3      2,0      2,0

Großbritannien             1,8         0,8         -0,3    1,0       3,3       4,5      2,6      2,3
Schw eiz                   3,0         1,9         0,9     1,2       0,7       0,2      -0,9     0,5

Schw eden                  6,2         3,9         1,7     1,3       1,2       3,0      1,5      1,8

Polen                      3,9         4,3         2,7     3,0       2,7       4,2      4,0      3,3

Ungarn                     1,3         1,7         -1,2    1,0       4,9       3,9      5,7      4,0

Tschechien                 2,7         1,7         -0,8    1,4       1,5       1,9      3,4      2,5

Russland                   4,3         4,3         3,5     4,0       6,9       8,4      5,0      6,0

USA                        2,4         1,8         2,2     2,0       1,6       3,1      2,0      1,4

Japan                      4,5        -0,7         2,6     1,0       -0,7     -0,3      0,1     -0,2

Asien ohne Japan           8,4         6,4         5,7     6,2       5,1       5,9      5,0      5,0

  China                   10,4         9,2         7,9     8,4       3,3       5,3      3,0      3,5
  Indien                   9,6         6,9         6,5     7,0       12,0      8,9      8,4      7,5

Lateinamerika              6,0         4,3         3,0     4,0       5,9       6,5      6,0      6,0

  Brasilien                7,6         2,7         1,7     3,5       5,0       6,6      5,2      5,5

Welt                       4,8         3,4         3,0     3,4       2,9       3,9      3,1      2,9
p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba                                          9

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 21. September 2012 Zwischen Euphorie und Ernüchterung Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 39 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Devisen: Nur Atempause in der Euro-Erholung 4 2.2 USA: Investitionen im Herbstnebel 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 8 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main 1 Die Woche im Überblick Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Deutsche Industrie wird wieder optimistischer Saldo Saldo Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Die deutsche Wirtschaft hat sich im September wieder gefangen. So sind die Einkaufsmanager bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich deutlich optimistischer geworden. Dies ist eine positive Indikation für den ifo-Geschäftsklima- unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- index. Die Hoffnungen der deutschen Unternehmen beruhen auf der expansiveren Geldpolitik in verhältnissen. Die Angaben beruhen auf vielen Schwellenländern. Sie soll dazu beitragen, das dortige Wachstum zu beleben. Auch dürften Quellen, die wir für zuverlässig halten, für die Ängste vor einer Auflösung der Eurozone zuletzt nachgelassen haben. Diese Sicherheit ist eine deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- Voraussetzung für Investitionen in der Europäischen Währungsunion. Trotz dieser positiven Ef- lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- fekte gehen die wachstumsdämpfenden Strukturreformen in den Problemländern weiter, jedoch nen Angaben dienen der Information. Sie fallen die BIP-Rückgänge 2013 kleiner aus. Damit besteht die Hoffnung, dass die deutschen Früh- dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für indikatoren jetzt den Tiefpunkt ausbilden. Nach einem schwachen Wachstum im zweiten Halbjahr Anlageentscheidungen verstanden werden. 2012 dürfte die BIP-Dynamik im nächsten Jahr wieder zunehmen.
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 Schlägt die Euphorie der Kapitalmarktteilnehmer schon wieder in Ernüchterung um? Die Begeiste- rung an den Kapitalmärkten nach den angekündigten geldpolitischen Aktionen von Fed und EZB ebbte in den vergangenen Tagen sichtlich ab. Zwar verbleibt für den Aktienmarkt im Wochenver- gleich ein Plus, allerdings nimmt die Schwankungsintensität wieder zu. Davon wiederum profitie- ren die Rentenmärkte: Bundesanleihen und US-Treasuries konnten ihre zuvor erlittenen Kursver- luste teilweise ausgleichen, sichere Anlagehäfen sind immer noch gefragt. Dies stoppte zunächst den beginnenden Höhenflug des Euro-Dollar-Kurs (S. 4). Die Skepsis der Anleger wurde durch schwache Konjunkturdaten aus China ausgelöst. Der globale „Hoffnungsträger“ kommt nicht vom Fleck: Signale auf einen konjunkturellen Aufschwung blie- ben mit den jüngsten Einkaufsmanagerbefragungen aus. Nicht wesentlich besser präsentierte sich die Nachrichtenlage in den USA. Immerhin sorgten der Wohnungsmarkt und der Philly-Fed-Index für kleine Lichtblicke. Sollten jedoch die Auftragseingänge in der Berichtswoche einen Abbruch der Investitionsdynamik signalisieren (S. 5) so dürfte dies zu einer neuen Unsicherheitswelle an den Kapitalmärkten führen. Die politische Entwicklung in Europa ist außerdem noch mit einigen Fragezeichen versehen. Zwar hat EZB-Präsident Draghi das Risiko eines Auseinanderbrechens des Euroraums minimiert, damit Lahme Konjunktur als sind die Probleme um Griechenland, Spanien und Italien aber nicht behoben. Ökonomisch wäre es Stolperstein? für Spanien sicherlich von Vorteil, sich unter den Rettungsschirm zu begeben. Politisch, insbeson- dere innenpolitisch könnte dies Ministerpräsident Rajoy in eine Sackgasse führen. Die regionalen Spannungen würden dann noch deutlicher hervortreten. Für die Eurozone insgesamt könnte sich Spaniens Gang unter den Rettungsschirm als zweischneidiges Schwert erweisen. Vermutlich wür- de es nicht lange dauern, bis Italien in den Fokus der Anleger rückt. Das Land muss 2012 und 2013 aufgrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung deutlich mehr Schulden machen als bislang erwartet. Nur wenn der globale Konjunkturzug in den kommenden Wochen wieder Fahrt auf- nimmt, könnte die Idee der Überwindung der Euro-Staatschuldenkrise mit Hilfe der Geldpolitik aufgehen. Ein Signal könnte in der Berichtswoche der ifo-Geschäftsklimaindex senden (S. 1). Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 13.09.2012 Stand* Q3/2012 Q4/2012 Q1/2013 (in %) Index DAX 25,3 1,1 7.389 7.400 7.500 7.300 (in Bp) (in %) 3M Euribor -112 -2 0,23 0,3 0,3 0,4 3M USD Libor -21 -2 0,37 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -26 2 1,57 1,7 1,9 2,0 10 jähr. Swapsatz -58 -7 1,80 2,0 2,2 2,3 10 jähr. US-Treasuries -11 4 1,76 1,9 2,1 2,1 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 0,1 -0,3 1,29 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen -1,6 -1,2 101 101 105 110 Britisches Pfund 4,5 0,2 0,80 0,81 0,84 0,87 Schweizer Franken 0,6 0,3 1,21 1,20 1,20 1,25 (in %) Brentöl $/B 2,6 -4,1 111 120 112 100 Gold $/U 13,1 0,1 1.769 1.600 1.650 1.650 *Schlusskurse vom 20.09.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 39 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 24.09.2012 10:00 DE Sep ifo-Geschäftsklima 102,5 102,7 102,3 San Francisco Fed Präsident 21:30 US Williams Dienstag, 25.09.2012 08:00 DE Okt GfK-Konsumklima, Index 5,9 5,9 5,9 16:00 US Sep Verbrauchervertrauen (CB); Index 63,0 63,0 60,6 18:00 US Philadelphia Fed Präsident Plosser Mittw och, 26.09.2012 Verbraucherpreise 14:00 DE Sep % m/m 0,0 0,0 0,4 % y/y 2,0 2,0 2,1 16:00 US Aug Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 380 380 372 19:15 US Chicago Fed Präsident Evans Donnerstag, 27.09.2012 09:55 DE Sep Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd. 5 10 9 09:55 DE Sep Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., % 6,5 / 6,8 k.A. / 6,8 6,8 / 6,8 Geldmenge M3 10:00 EZ Aug % 3 mma 3,4 3,4 3,4 % y/y 3,0 3,2 3,8 EU-Kommission; Indizes: 11:00 EZ Sep Industrievertrauen -16 -15 -15,3 Konsumentenvertrauen -25,9 -25,9 -24,6 14:30 US Q2 BIP (2. Revision), % q/q (JR) 1,7 1,7 1,7 Auftragseingang langlebige Güter, 14:30 US Aug -5,0 -4,5 4,2 % m/m Erstanträge auf 14:30 US 22. Sep 375 378 382 Arbeitslosenunterstützung, Tsd Freitag, 28.09.2012 Einzelhandelsumsatz 08:00 DE Aug % m/m, real s.a. 0,8 k.A. -1,0 % y/y, real s.a. -0,3 k.A. -1,7 Konsumentenpreise Frühschätzung 11:00 EZ Sep % m/m 0,4 k.A. 0,4 % y/y 2,3 2,4 2,6 14:30 US Aug Persönliche Einkommen, % m/m 0,2 0,2 0,3 14:30 US Aug Persönliche Ausgaben, % m/m 0,5 0,5 0,4 Deflator privater Konsum 14:30 US Aug % m/m 0,4 0,5 0,0 % y/y 1,5 k.A. 1,3 Kerndeflator privater Konsum 14:30 US Aug % m/m 0,1 0,1 0,0 % y/y 1,6 k.A. 1,6 15:45 US Sep Einkaufsmanagerindex Chicago 53,0 53,0 53,0 im Laufe der Woche Importpreise 08:00 DE Aug % m/m 0,6 0,7 0,7 % y/y 2,5 2,7 1,2 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick 2 Im Fokus Christian Apelt, CFA 2.1 Devisen: Nur Atempause in der Euro-Erholung Tel.: 0 69/91 32-4726 Die Effekte der angekündigten Kaufprogramme von EZB und Federal Reserve sind vermut- lich noch nicht ausgelaufen. Die Erholung des Euro-Dollar-Kurses dürfte daher anhalten. Nach seinem kräftigen Anstieg fast bis auf 1,32 legte der Euro-Dollar-Kurs erst einmal eine Atem- pause ein und rutschte unter die Marke von 1,30. Der Renditerutsch bei spanischen und italieni- EZB deckelt schen Staatsanleihen ist ins Stocken geraten, da unsicher ist, ob Spanien tatsächlich einen Hilfsan- Risikoprämien trag beim Rettungsschirm stellt. Höhere Risikoaufschläge auf Peripherie-Anleihen sollten jedoch die Bereitschaft der Problemländer fördern, Hilfe zu beantragen. Das dämpft die Risiken bei die- sen Wertpapieren. Letztlich wird die EZB wohl am Markt eingreifen, der von den sinkenden Risi- koprämien ausgehende positive Impuls auf den Euro dürfte daher anhalten. Entspannung bei Peripherie-Anleihen hilft dem Euro QE1 und QE2 setzten US-Dollar unter Druck USD. Prozentpunkte, invertiert Bio. USD USD Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Auch die quantitativen Maßnahmen der US-Notenbank werden noch Wirkung entfalten. Die bei- den ersten Kaufprogramme der Federal Reserve (QE1 und QE2) haben den US-Dollar nicht nur Fed-Kaufprogramme kurzzeitig unter Druck gesetzt. Zwar sollte diese Dollar-Schwäche nicht allein mit den Käufen der belasten Dollar nicht Fed erklärt werden. Aber zumindest wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar jeweils fast bis nur kurzfristig zum Programmende auf. Vielleicht sind die Effekte von QE3 – abnehmender Grenzertrag – dies- mal nicht ganz so ausgeprägt, aber dennoch dürfte es den Greenback einige Monate belasten. Zu- dem könnte die anstehende Präsidentschaftswahl, selbst wenn sich zunehmend ein Sieg des Amts- inhabers Obama abzeichnet, und vor allem die „fiskale Klippe“ (das Auslaufen von Steuersenkun- gen und automatische Ausgabenkürzungen) für Unsicherheit sorgen. Dies sollte sich negativ auf den US-Dollar auswirken, zumal am Devisenmarkt das hohe US-Haushaltsdefizit insgesamt kriti- scher betrachtet werden könnte. Die Spekulanten haben teilweise ihre Leerverkaufspositionen beim Euro-Dollar-Kurs eingedeckt, aber es verbleibt noch Potenzial für weitere Bereinigungen. Die europäische Schuldenkrise birgt sicherlich Risiken für den Euro. Zumindest in der absehbaren Zeit dürften diese Klippen wie die Auszahlung neuer Tranchen an Griechenland genommen wer- den. Während die sehr ambitionierten Haushaltsziele von den Peripheriestaaten teilweise verfehlt werden, gibt es dort durchaus strukturelle Fortschritte. Gerade in deren Außenhandelsbilanzen der Peripheriestaaten beeindrucken die Verbesserungen. Daher wird sich der Euro in den nächsten Monaten gegenüber dem US-Dollar wohl weiter erholen. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte noch auf 1,35 oder sogar bis 1,40 klettern. Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Patrick Franke 2.2 USA: Investitionen im Herbstnebel Tel.: 0 69/91 32-4738 Der Investitionszyklus ist ein wichtiger Treiber der Gesamtkonjunktur. Neben dem direkten Effekt auf die Gesamtnachfrage sind steigende Investitionen in der Regel auch mit Stellen- aufbau verbunden. Seit dem Ende der Rezession Mitte 2009 sind die realen Ausrüstungsinvestitionen in den USA im Schnitt mit einer Jahresrate von 10 % gestiegen. Im Q2 2012 waren sie 30 % höher als im Q2 Investitionszyklus stützt 2009. Der Investitionszyklus, von dem sich Skeptiker in der Rezession nicht viel erwartet hatten, den Aufschwung ist also recht kräftig ausgefallen. Selbst im Q2 2012, das letzte Quartal, für das Daten vorliegen, wurde noch ein Anstieg von annualisiert 4,7 % gegenüber Vorperiode verzeichnet. Allerdings neigen die Auftragseingänge für Kapitalgüter ohne Flugzeuge, die normalerweise eine recht hohe Korrelation mit den Investitionen aufweisen, bereits seit einiger Zeit zur Schwäche. Im Q2 waren sie sogar leicht rückläufig. Intuitiv könnte diese Abweichung durch verschiedene Fakto- ren erklärt werden: Erstens sind die Orderzahlen nominal, so dass der Unterschied zu den realen Investitionen durch Preisveränderungen verursacht sein könnte. Dies ist jedoch nicht der Fall – auch die nominalen Investitionen waren zuletzt dynamischer als die Orders. Zweitens schließen die Aufträge nicht nur inländische Bestellungen sondern auch Exportorders ein. Die Exporte von Kapitalgütern sind jedoch ebenfalls recht deutlich gestiegen. Drittens könnten kleinere Unterschie- de in der Abgrenzung – die Investitionen schließen im Gegensatz zu den Orders Software ein – Ursache der Abweichung sein. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da es enorme Bewegungen bei diesen recht engen Güterkategorien unterstellen würde. Welche Datenreihe das „wahre“ Bild zeichnet, ist somit offen. Die Investitionsdaten werden teilweise recht deutlich revidiert. Aber auch die Orders sind als abgeleitete Größe (Veränderung des Auftragsbestands minus Auslieferungen) volatil und revisionsanfällig. Setzt sich die schwache Entwicklung bei den Auftragseingängen für Kapitalgüter fort, wäre dies mittelfristig jedenfalls ein negatives Signal für die Investitionsgüter- nachfrage – entweder im In- oder im Ausland. Wo kommt die jüngste Orderschwäche her? Dreht der Investitionszyklus nach unten? Nominale Quartalswerte, Index, Q1 2007 = 100 Zivile Kapitalgüter ohne Flugzeuge, Mrd. $, saisonbereinigte Monatswerte 130 130 Ausrüstungs- Exporte Kapitalgüter ohne Flugzeuge 70 70 investitionen 120 120 ohne Transportgüter 65 Auf tragseingänge 65 110 110 60 60 100 100 Lief erungen 55 55 90 90 50 50 80 Orders zivile Kapitalgüter 80 ohne Flugzeuge 45 45 70 70 2008 2009 2010 2011 2012 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Tendenz, dass die Kapitalgüteraufträge im ersten Monat des Quartals regelmäßig schwach ausfallen, hat sich im Juli bestätigt. Im August ist daher mit einer Gegenbewegung zu rechnen. Kräftiges Minus im Sollte diese ausbleiben, wäre dies ein recht pessimistisches Zeichen. Wenn die Orders für längere August Zeit unter die Lieferungen fallen, ist dies normalerweise mit einem Konjunkturabschwung bzw. einer Rezession verbunden. Im August dürfte vor allem der Flugzeugbau die Gesamtauftragszahl belastet haben. Boeing erhielt deutlich weniger Aufträge als im Vormonat, so dass allein dieser Sektor die Orders ins Minus drücken sollte. Wir erwarten einen Rückgang der Auftragseingänge für langlebige Güter um rund 5 % gegenüber Vormonat. Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Stabilisierung unter Risiken Widerstände: 140,50 141,02 141,50 Stochastic Bund-Future (daily) Unterstützungen: 139,03 138,42 138,26 Der Bund-Future hat sich in der abgelaufenen Woche be- festigt und im Hoch bei 140,35 notiert. Unterstützt wurde der Future dabei von den nach oben drehenden Oszillatoren wie Stochastic und RSI. Ersterer ist kurz davor, sein Signal zu bestätigen und so könnte sich die Erholung fortsetzen. Der Blick auf den Wochenchart und die Trendfolger im Tageschart zeigt aber, dass die Stabilisierung mit Risiken behaftet bleibt. Um das Bild deutlich positiver zu gestalten, müssten Kurse jenseits des 61,8 %-Retracements bei 141,02 und der Trendlinie im Bereich bis 141,50 erreicht werden. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Korrektur im kurzfristigen Aufwärtstrend Widerstände: 1,3172 1,3285 1,3386 MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,2829 1,2738 1,2626 Der Euro konnte nicht an die Dynamik der Vorwochen anknüpfen und korrigierte vom zyklischen Hoch bei 1,3172 aus. Im Tief notierte er bei 1,2919. Das 38,2 %-Retrace- ment findet sich allerdings erst bei 1,2738 und so besteht kurzfristig noch Raum für weitere Rückschläge. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass der Juli-Aufwärtsimpuls noch intakt ist; so sind die Trendfolger DMI und MACD auf Tagesbasis weiterhin im Kauf und die aufwärts gerich- tete Unterstützungslinie noch außer Gefahr. Erst unterhalb von 1,2738 würde das Bild nachhaltig getrübt. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Konsolidierungsphase hält an Widerstände: 7.480 7.531 7.608 DMI DAX (weekly) Unterstützungen: 7.303 7.280 7.244 1194 7 105 6 6871 Nachdem der DAX zu Beginn des Monats eine sehr dynami- sche und steile Aufwärtsbewegung vollzog, zeichnet sich derzeit eine Konsolidierungsformation mit Begrenzungen bei 7.445 Zählern auf der Ober- und 7.303 auf der Unterseite ab. Die herrschende Verunsicherung über die weitere Bewe- gungsrichtung wird durch eine steigende Anzahl von Dojis sichtbar. Grundsätzlich ist der übergeordnete Aufwärtstrend intakt. Größere Kursausschläge sind jedoch erst mit dem Verlassen der genannten „Box“ zu erwarten, sodass das Motto „wait and see“ lautet. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die Hauptszenario: Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Gordischer Knoten Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein- flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob- lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus- Alternativszenario: richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre- Phönix aus der Asche formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. Im negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Alternativszenario: Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine Sisyphus breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei- hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 70% Knoten Phönix aus 10% der Asche Sisyphus 20% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh- men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie- rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren. Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrigen Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanz- marktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah- men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei- ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,0 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,2 %. Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli- tischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40 bewegen. Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika- toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu weiteren Umschichtungen zugunsten von Aktien führen. Außerdem spricht die günstige Bewertung für Dividendentitel, zu- mal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte sich daher deutlich oberhalb von 7.000 Punkten etablieren. Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 2,0 1,5 -0,3 0,7 1,6 2,7 2,4 2,1 Frankreich 1,6 1,7 0,3 1,0 1,7 2,3 2,4 2,1 Italien 1,8 0,5 -2,0 -0,5 1,6 2,9 3,0 2,2 Spanien -0,3 0,4 -1,2 -0,7 2,0 3,1 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,9 -7,0 -2,0 4,7 3,1 0,5 0,5 Irland -0,8 1,4 0,5 1,5 -1,6 1,2 1,8 1,9 Portugal 1,4 -1,6 -3,5 -1,0 1,4 3,6 2,5 1,5 Deutschland* 4,0 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,8 -0,3 1,0 3,3 4,5 2,6 2,3 Schw eiz 3,0 1,9 0,9 1,2 0,7 0,2 -0,9 0,5 Schw eden 6,2 3,9 1,7 1,3 1,2 3,0 1,5 1,8 Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,7 4,2 4,0 3,3 Ungarn 1,3 1,7 -1,2 1,0 4,9 3,9 5,7 4,0 Tschechien 2,7 1,7 -0,8 1,4 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,9 8,4 5,0 6,0 USA 2,4 1,8 2,2 2,0 1,6 3,1 2,0 1,4 Japan 4,5 -0,7 2,6 1,0 -0,7 -0,3 0,1 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,4 5,7 6,2 5,1 5,9 5,0 5,0 China 10,4 9,2 7,9 8,4 3,3 5,3 3,0 3,5 Indien 9,6 6,9 6,5 7,0 12,0 8,9 8,4 7,5 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 4,0 5,9 6,5 6,0 6,0 Brasilien 7,6 2,7 1,7 3,5 5,0 6,6 5,2 5,5 Welt 4,8 3,4 3,0 3,4 2,9 3,9 3,1 2,9 p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 21. September 2012· © Helaba 9