SlideShare a Scribd company logo
1 of 4
1. Begrüßung


Meine Damen, meine Herren,


herzlich willkommen zur feierlichen Übergabe der ersten Deutschlandstipendien an
der Hochschule Osnabrück. Wir hatten einen ehrgeizigen Zeitplan, aber wir haben
ihn eingehalten. Ich freue mich, dass nahezu alle Akteure, die zum Gelingen dieses
Projekts beigetragen haben, der Einladung zu dieser Feier folgen konnten.

Ich begrüße recht herzlich die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen und
Organisationen, die die Stipendien gestiftet haben. Sie werden heute gemeinsam mit
mir die Stipendien übergeben und Gelegenheit haben, die von ihnen
ausgezeichneten Studierenden kennen zu lernen. Herzlich willkommen und vielen
Dank für ihr Engagement.

Ich begrüße ebenfalls recht herzlich die Mitglieder des Senats der Hochschule und
die Studiendekane, die maßgeblich an der Gestaltung des Auswahlverfahrens
beteiligt waren. Herzlich willkommen und vielen Dank für ihr Engagement.
Besonders begrüßen möchte ich natürlich die ausgezeichneten Studierenden. Viele
sind heute mit Angehörigen und Freunden gekommen, um diese Auszeichnung im
Rahmen dieser Feier entgegen zu nehmen. Herzlich willkommen und vor allem
herzlichen Glückwunsch.


Das Deutschlandstipendium wurde vor einem Jahr auf Initiative des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf den Weg gebracht. Dieses
Projekt hat das Ziel, in Deutschland eine Stipendienkultur zu etablieren. Durch eine
finanzielle Unterstützung von 300 Euro pro Monat soll begabten jungen Menschen
das Studieren erleichtert werden. Auch sollen dadurch neue Zielgruppen für eine
akademische Ausbildung gewonnen werden. Der Bund hat sich dabei ehrgeizige
Ziele gesteckt. Bis auf 8 Prozent soll der Anteil der geförderten Studierenden
ansteigen. Allein für die Hochschule Osnabrück wären dies nach aktuellem Stand
rund 800 Stipendien. Dem Bund war aber klar, dass diese Zahlen nicht kurzfristig
erreicht werden können. Er hat deshalb im ersten Jahr die Zielzahl auf 0,4 Prozent
verringert, was für die Hochschule Osnabrück immerhin schon 39 Stipendien
bedeutet.

Die Hochschulen sind vom Bund aufgefordert, die Stipendien bei den Unternehmen
und Organisationen einzuwerben. Das bedeutet, dass im Unterschied zu den
bisherigen Stipendienmodellen die Hochschule eine federführende Rolle beim
Auswahlprozess und damit eine Haltung in Bezug auf die Auswahlkriterien
entwickeln muss. Wir führten in unserer Hochschule diese grundsätzlichen
Diskussionen in der Erweiterten Hochschulleitung unter Beteiligung des Senats und
der Studiendekane. Bezüglich der Haltung und der Auswahlkriterien waren sich die
Mitglieder einig, dass nicht allein der Studienerfolg das maßgebliche Kriterium für
sein darf.

Die Hochschule Osnabrück möchte durch die Vergabe des Deutschlandstipendiums
das studienbegleitende gesellschaftliche Engagement der Studierende stärker
würdigen und neue Zielgruppen für eine akademische, praxisorientierte Ausbildung
gewinnen. Die stärkere Würdigung von gesellschaftlichem Engagement haben wir
deshalb auch im Rahmen unseres Hochschulentwicklungsprojekts „Projekt 2023“ als
drittes Handlungsfeld neben Studium und Lehre und Forschung und Transfer explizit
zum Ausdruck gebracht. Wir sind überzeugt, dass eine gute Entwicklung unserer
Hochschulregion fachlich gut ausgebildete und gesellschaftlich breit engagierte
Menschen benötigt.

Dabei endet die Hochschulregion nicht an den Stadt-, Landkreis- oder
Landesgrenzen. Vielmehr umfasst unsere Hochschulregion alle Akteure, die von den
Leistungen und dem Wirken der Hochschule Osnabrück an den beiden Standorten
Osnabrück und Lingen in besonderem Maße profitieren und sich umgekehrt in
besonderem Maße für die Attraktivität ihrer Hochschule einsetzten.

Die Bedürfnisse aller Akteure in unserer Hochschulregion decken sich dabei in einem
Punkt. Alle wünschen sich motivierte, kreative und gut ausgebildete Menschen, die
sich für ihre Ziele in besonderem Maße einsetzen. Eine gut aufgestellte
Hochschulregion ist in der Lage, diesen Leistungs- und Innovationsträger attraktive
Bildungs-, Arbeits- und Lebensbedingungen zu bieten. Und hier wird bereits deutlich,
dass dies eine Gemeinschaftsaufgabe ist, bei der die Hochschule Osnabrück gerne
bereit ist, ihren Teil dazu beizutragen.

 Für die erste Vergaberunde hatten wir uns zwei ehrgeizige Ziele gesteckt. Zum
einen wollten wir die volle Anzahl der vom Bund geförderten Stipendien auch
ausnutzen. Zum zweiten wollten wir eine möglichst breite Verteilung der Stipendien
über die Fakultäten und Studienprogramme erreichen.
Beide Ziele konnten wir bereits in dieser ersten Vergaberunde erreichen. Rund 20
Unternehmen und Organisationen haben uns insgesamt 39 Stipendien zur
Verfügung gestellt. Damit kann die Hochschule Osnabrück die maximal vom Bund
geförderte Anzahl an Stipendien ausschöpfen. Wir haben uns in dieser Runde an die
Unternehmen und Organisationen gewandt, die uns seit vielen Jahren
partnerschaftlich verbunden sind und mit denen wir auf den Ebenen Studium und
Lehre und Forschung und Transfer erfolgreich kooperieren. Bei der Auswahl haben
wir auch darauf geachtet, dass auch Unternehmen im Einzugsgebiet der Fakultät
Management, Kultur und Technik am Campus Lingen von Anfang an dabei sind.
Und alle 20 von mir angesprochenen Unternehmen und Organisationen haben sich
spontan entschlossen, ein oder mehrere Stipendien zu stiften. Dafür möchte ich mich
im Namen der Hochschule Osnabrück recht herzlich bedanken.
Die besondere Herausforderung lag darin, dass mindestens ein Drittel der Stipendien
frei vergeben werden müssen. Diese Hürde stellt bisher für viele Hochschulen ein
grundsätzliches Problem dar. Die meisten Unternehmen und Organisationen würden
sehr gerne die Stipendien ausschließlich in den Studienprogrammen vergeben, in
denen ein besonderer Mangel und damit ein harter Wettbewerb herrschen.


Nicht an der Hochschule Osnabrück. Insgesamt acht Unternehmen und
Organisationen waren bereit, in dieser ersten Vergaberunde die benötigte Anzahl an
freien Stipendien zur Verfügung zu stellen. Damit waren wir auch in der Lage, alle 39
Stipendien auszuschöpfen und leistungsstarke und engagierte Studierende aus allen
Studienbereichen auszuzeichnen. Für dieses gesellschaftliche Engagement möchte
ich mich in besonderem Maß bei diesen Unternehmen und Organisationen
bedanken.


Die Nachfrage seitens der Studierenden war sehr hoch. Es haben sich insgesamt
224 Studierende um ein Stipendium beworben. Bei der Auswahl der Stipendiatinnen
und Stipendiaten wurde neben dem Studienerfolg auf zwei Kriterien besonders
geachtet: Auf ein aktives gesellschaftliches Engagement während des Studiums
innerhalb oder außerhalb der Hochschule. Hier wollen wir durch die Würdigung der
Haltung auch während eines durchaus zeitintensiven Studiums „sich für andere
einsetzen“ und „ein aktiver Teil unserer Zivilgesellschaft“ zu sein zum Nachahmen
animieren. Die Gesellschaft braucht solche Menschen als Vorbild.
Und es wurde verstärkt auf die besonderen Lebensumstände geachtet, unter denen
das Studium absolviert wird. Gerade hier wollen wir durch diese Vorbilder begabte
junge Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände bisher sich keine akademische
Ausbildung zugetraut haben, zu einem Studium ermuntern. Hier schließt sich der
Kreis zu der Landesinitiative „Offene Hochschule Niedersachsen“:


Meine Damen und Herren, sie können sich sicher vorstellen, dass unter
Berücksichtigung der Zielstellungen und des Zeitplans die Auswahl der 39
Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht leicht gefallen ist. Um die Stifter am
Meinungsbildungsprozess beteiligen zu können, hatten wir zusätzlich zwei
Gesprächsrunden angeboten, bei denen sich die Stifter mit ihren Vorstellungen in
Bezug auf die Kriterien für eine Auszeichnung einbringen konnten. Etwa ein Drittel
der Stifter hat von diesem Angebot auch Gebrauch gemacht. Ihre Anmerkungen
waren für den abschließenden Auswahlprozess äußerst hilfreich. Sie haben uns die
Sicherheit gegeben, dass insbesondere mit den Deutschlandstipendien
gesellschaftliches Engagement gefördert und besondere Lebensumstände
berücksichtigt werden sollten. Vielen Dank für ihr Engagement. Vielen Dank auch für
Ihre Flexibilität bei der Widmung, ohne die wir in der Auswahlkommission kein
einvernehmliches Ergebnis erzielt hätten.
An dieser Stelle möchte ich auch den Mitgliedern der Auswahlkommission, den
beiden Studierenden Herrn Dennis Waldeck und Herrn Knut Hendriks und dem
Senatsmitglied Herrn Prof. Stelzle für die kritische, aber konstruktive Diskussion und
das gute Ergebnis recht herzlich danken. Es waren sehr viele gute Studierende im
Verfahren und es tut uns leid, dass nur jeder fünfte mit einem Stipendium
ausgezeichnet werden konnte.


Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt und wir können heute ein sehr
ausgewogenes Ergebnis feiern.
Im Mittelpunkt des heutigen Abends stehen 19 Frauen und 20 Männer und Frauen
aus allen vier Fakultäten und dem Institut für Musik. Die meisten von ihnen haben vor
ihrem Studium eine Ausbildung absolviert, ein Viertel hat schon einen ersten
Studiengang zumeist mit Bachelor erfolgreich abgeschlossen. Die große Mehrheit
der ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten ist zwischen 22 und 25 Jahre alt.
Sie kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den USA, Portugal,
Russland, der Ukraine und aus Kamerun.
Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, dies ist heute Ihr Abend. Wir gratulieren
Ihnen von ganzem Herzen zu dieser Wertschätzung, die Ihnen mit dieser
Auszeichnung zu teil wird. Ihre Studienleistungen auch oder gerade unter
schwierigen Lebensumständen, Ihre Ausdauer und Ihr gesellschaftliches
Engagement hat uns überzeugt.
Sie haben heute die Gelegenheit, Ihren Stifter persönlich kennen zu lernen und
gemeinsam mit ihm und uns diesen Erfolg zu feiern.

More Related Content

Viewers also liked (10)

xailabs SCRUM-Workshop (bvh 2.013 vom 11.04.2013)
xailabs  SCRUM-Workshop (bvh 2.013 vom 11.04.2013)xailabs  SCRUM-Workshop (bvh 2.013 vom 11.04.2013)
xailabs SCRUM-Workshop (bvh 2.013 vom 11.04.2013)
 
Lernkultur als (didaktische) Gestaltungsperspektive
Lernkultur als (didaktische) GestaltungsperspektiveLernkultur als (didaktische) Gestaltungsperspektive
Lernkultur als (didaktische) Gestaltungsperspektive
 
1_CeWe_Newsmeldung_Fotowettbewerb.pdf
1_CeWe_Newsmeldung_Fotowettbewerb.pdf1_CeWe_Newsmeldung_Fotowettbewerb.pdf
1_CeWe_Newsmeldung_Fotowettbewerb.pdf
 
Der neue ZGF GORILLA ist da! - Latest edition of GORILLA magazine available now!
Der neue ZGF GORILLA ist da! - Latest edition of GORILLA magazine available now!Der neue ZGF GORILLA ist da! - Latest edition of GORILLA magazine available now!
Der neue ZGF GORILLA ist da! - Latest edition of GORILLA magazine available now!
 
PM5.pdf
PM5.pdfPM5.pdf
PM5.pdf
 
USP-D Zukunft Personal
USP-D Zukunft PersonalUSP-D Zukunft Personal
USP-D Zukunft Personal
 
Rewrites überleben
Rewrites überlebenRewrites überleben
Rewrites überleben
 
Kapitalmarkt kompakt.pdf
Kapitalmarkt kompakt.pdfKapitalmarkt kompakt.pdf
Kapitalmarkt kompakt.pdf
 
U 400 Baden-Baden.pdf
U 400 Baden-Baden.pdfU 400 Baden-Baden.pdf
U 400 Baden-Baden.pdf
 
Den lykkelige
Den lykkeligeDen lykkelige
Den lykkelige
 

More from unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

More from unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

rede_bertram.pdf

  • 1. 1. Begrüßung Meine Damen, meine Herren, herzlich willkommen zur feierlichen Übergabe der ersten Deutschlandstipendien an der Hochschule Osnabrück. Wir hatten einen ehrgeizigen Zeitplan, aber wir haben ihn eingehalten. Ich freue mich, dass nahezu alle Akteure, die zum Gelingen dieses Projekts beigetragen haben, der Einladung zu dieser Feier folgen konnten. Ich begrüße recht herzlich die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen und Organisationen, die die Stipendien gestiftet haben. Sie werden heute gemeinsam mit mir die Stipendien übergeben und Gelegenheit haben, die von ihnen ausgezeichneten Studierenden kennen zu lernen. Herzlich willkommen und vielen Dank für ihr Engagement. Ich begrüße ebenfalls recht herzlich die Mitglieder des Senats der Hochschule und die Studiendekane, die maßgeblich an der Gestaltung des Auswahlverfahrens beteiligt waren. Herzlich willkommen und vielen Dank für ihr Engagement. Besonders begrüßen möchte ich natürlich die ausgezeichneten Studierenden. Viele sind heute mit Angehörigen und Freunden gekommen, um diese Auszeichnung im Rahmen dieser Feier entgegen zu nehmen. Herzlich willkommen und vor allem herzlichen Glückwunsch. Das Deutschlandstipendium wurde vor einem Jahr auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf den Weg gebracht. Dieses Projekt hat das Ziel, in Deutschland eine Stipendienkultur zu etablieren. Durch eine finanzielle Unterstützung von 300 Euro pro Monat soll begabten jungen Menschen das Studieren erleichtert werden. Auch sollen dadurch neue Zielgruppen für eine akademische Ausbildung gewonnen werden. Der Bund hat sich dabei ehrgeizige Ziele gesteckt. Bis auf 8 Prozent soll der Anteil der geförderten Studierenden ansteigen. Allein für die Hochschule Osnabrück wären dies nach aktuellem Stand rund 800 Stipendien. Dem Bund war aber klar, dass diese Zahlen nicht kurzfristig erreicht werden können. Er hat deshalb im ersten Jahr die Zielzahl auf 0,4 Prozent verringert, was für die Hochschule Osnabrück immerhin schon 39 Stipendien bedeutet. Die Hochschulen sind vom Bund aufgefordert, die Stipendien bei den Unternehmen und Organisationen einzuwerben. Das bedeutet, dass im Unterschied zu den bisherigen Stipendienmodellen die Hochschule eine federführende Rolle beim Auswahlprozess und damit eine Haltung in Bezug auf die Auswahlkriterien entwickeln muss. Wir führten in unserer Hochschule diese grundsätzlichen Diskussionen in der Erweiterten Hochschulleitung unter Beteiligung des Senats und der Studiendekane. Bezüglich der Haltung und der Auswahlkriterien waren sich die Mitglieder einig, dass nicht allein der Studienerfolg das maßgebliche Kriterium für sein darf. Die Hochschule Osnabrück möchte durch die Vergabe des Deutschlandstipendiums das studienbegleitende gesellschaftliche Engagement der Studierende stärker
  • 2. würdigen und neue Zielgruppen für eine akademische, praxisorientierte Ausbildung gewinnen. Die stärkere Würdigung von gesellschaftlichem Engagement haben wir deshalb auch im Rahmen unseres Hochschulentwicklungsprojekts „Projekt 2023“ als drittes Handlungsfeld neben Studium und Lehre und Forschung und Transfer explizit zum Ausdruck gebracht. Wir sind überzeugt, dass eine gute Entwicklung unserer Hochschulregion fachlich gut ausgebildete und gesellschaftlich breit engagierte Menschen benötigt. Dabei endet die Hochschulregion nicht an den Stadt-, Landkreis- oder Landesgrenzen. Vielmehr umfasst unsere Hochschulregion alle Akteure, die von den Leistungen und dem Wirken der Hochschule Osnabrück an den beiden Standorten Osnabrück und Lingen in besonderem Maße profitieren und sich umgekehrt in besonderem Maße für die Attraktivität ihrer Hochschule einsetzten. Die Bedürfnisse aller Akteure in unserer Hochschulregion decken sich dabei in einem Punkt. Alle wünschen sich motivierte, kreative und gut ausgebildete Menschen, die sich für ihre Ziele in besonderem Maße einsetzen. Eine gut aufgestellte Hochschulregion ist in der Lage, diesen Leistungs- und Innovationsträger attraktive Bildungs-, Arbeits- und Lebensbedingungen zu bieten. Und hier wird bereits deutlich, dass dies eine Gemeinschaftsaufgabe ist, bei der die Hochschule Osnabrück gerne bereit ist, ihren Teil dazu beizutragen. Für die erste Vergaberunde hatten wir uns zwei ehrgeizige Ziele gesteckt. Zum einen wollten wir die volle Anzahl der vom Bund geförderten Stipendien auch ausnutzen. Zum zweiten wollten wir eine möglichst breite Verteilung der Stipendien über die Fakultäten und Studienprogramme erreichen. Beide Ziele konnten wir bereits in dieser ersten Vergaberunde erreichen. Rund 20 Unternehmen und Organisationen haben uns insgesamt 39 Stipendien zur Verfügung gestellt. Damit kann die Hochschule Osnabrück die maximal vom Bund geförderte Anzahl an Stipendien ausschöpfen. Wir haben uns in dieser Runde an die Unternehmen und Organisationen gewandt, die uns seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden sind und mit denen wir auf den Ebenen Studium und Lehre und Forschung und Transfer erfolgreich kooperieren. Bei der Auswahl haben wir auch darauf geachtet, dass auch Unternehmen im Einzugsgebiet der Fakultät Management, Kultur und Technik am Campus Lingen von Anfang an dabei sind. Und alle 20 von mir angesprochenen Unternehmen und Organisationen haben sich spontan entschlossen, ein oder mehrere Stipendien zu stiften. Dafür möchte ich mich im Namen der Hochschule Osnabrück recht herzlich bedanken. Die besondere Herausforderung lag darin, dass mindestens ein Drittel der Stipendien frei vergeben werden müssen. Diese Hürde stellt bisher für viele Hochschulen ein grundsätzliches Problem dar. Die meisten Unternehmen und Organisationen würden sehr gerne die Stipendien ausschließlich in den Studienprogrammen vergeben, in denen ein besonderer Mangel und damit ein harter Wettbewerb herrschen. Nicht an der Hochschule Osnabrück. Insgesamt acht Unternehmen und Organisationen waren bereit, in dieser ersten Vergaberunde die benötigte Anzahl an freien Stipendien zur Verfügung zu stellen. Damit waren wir auch in der Lage, alle 39 Stipendien auszuschöpfen und leistungsstarke und engagierte Studierende aus allen Studienbereichen auszuzeichnen. Für dieses gesellschaftliche Engagement möchte
  • 3. ich mich in besonderem Maß bei diesen Unternehmen und Organisationen bedanken. Die Nachfrage seitens der Studierenden war sehr hoch. Es haben sich insgesamt 224 Studierende um ein Stipendium beworben. Bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten wurde neben dem Studienerfolg auf zwei Kriterien besonders geachtet: Auf ein aktives gesellschaftliches Engagement während des Studiums innerhalb oder außerhalb der Hochschule. Hier wollen wir durch die Würdigung der Haltung auch während eines durchaus zeitintensiven Studiums „sich für andere einsetzen“ und „ein aktiver Teil unserer Zivilgesellschaft“ zu sein zum Nachahmen animieren. Die Gesellschaft braucht solche Menschen als Vorbild. Und es wurde verstärkt auf die besonderen Lebensumstände geachtet, unter denen das Studium absolviert wird. Gerade hier wollen wir durch diese Vorbilder begabte junge Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände bisher sich keine akademische Ausbildung zugetraut haben, zu einem Studium ermuntern. Hier schließt sich der Kreis zu der Landesinitiative „Offene Hochschule Niedersachsen“: Meine Damen und Herren, sie können sich sicher vorstellen, dass unter Berücksichtigung der Zielstellungen und des Zeitplans die Auswahl der 39 Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht leicht gefallen ist. Um die Stifter am Meinungsbildungsprozess beteiligen zu können, hatten wir zusätzlich zwei Gesprächsrunden angeboten, bei denen sich die Stifter mit ihren Vorstellungen in Bezug auf die Kriterien für eine Auszeichnung einbringen konnten. Etwa ein Drittel der Stifter hat von diesem Angebot auch Gebrauch gemacht. Ihre Anmerkungen waren für den abschließenden Auswahlprozess äußerst hilfreich. Sie haben uns die Sicherheit gegeben, dass insbesondere mit den Deutschlandstipendien gesellschaftliches Engagement gefördert und besondere Lebensumstände berücksichtigt werden sollten. Vielen Dank für ihr Engagement. Vielen Dank auch für Ihre Flexibilität bei der Widmung, ohne die wir in der Auswahlkommission kein einvernehmliches Ergebnis erzielt hätten. An dieser Stelle möchte ich auch den Mitgliedern der Auswahlkommission, den beiden Studierenden Herrn Dennis Waldeck und Herrn Knut Hendriks und dem Senatsmitglied Herrn Prof. Stelzle für die kritische, aber konstruktive Diskussion und das gute Ergebnis recht herzlich danken. Es waren sehr viele gute Studierende im Verfahren und es tut uns leid, dass nur jeder fünfte mit einem Stipendium ausgezeichnet werden konnte. Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt und wir können heute ein sehr ausgewogenes Ergebnis feiern. Im Mittelpunkt des heutigen Abends stehen 19 Frauen und 20 Männer und Frauen aus allen vier Fakultäten und dem Institut für Musik. Die meisten von ihnen haben vor ihrem Studium eine Ausbildung absolviert, ein Viertel hat schon einen ersten Studiengang zumeist mit Bachelor erfolgreich abgeschlossen. Die große Mehrheit der ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten ist zwischen 22 und 25 Jahre alt. Sie kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den USA, Portugal, Russland, der Ukraine und aus Kamerun.
  • 4. Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, dies ist heute Ihr Abend. Wir gratulieren Ihnen von ganzem Herzen zu dieser Wertschätzung, die Ihnen mit dieser Auszeichnung zu teil wird. Ihre Studienleistungen auch oder gerade unter schwierigen Lebensumständen, Ihre Ausdauer und Ihr gesellschaftliches Engagement hat uns überzeugt. Sie haben heute die Gelegenheit, Ihren Stifter persönlich kennen zu lernen und gemeinsam mit ihm und uns diesen Erfolg zu feiern.