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FR 02.07.10 20.00 Uhr
SA 03.07.10 20.00 Uhr
Großer Saal, Abonnement B, 6. Konzert

Konzerthausorchester Berlin
Thomas Dausgaard



Richard Strauss (1864 – 1949)
»Der Bürger als Edelmann« – Orchestersuite aus der Bühnenmusik
nach Molière op. 60
Ouvertüre zum 1. Aufzug (Jourdain, der Bürger)
Menuett
Der Fechtmeister
Auftritt und Tanz der Schneider
Das Menuett des Lully
Courante
Auftritt des Cleonte (nach Lully)
Vorspiel zum 2. Aufzug. Intermezzo (Dorantes und Dorimene, Graf und Marquise)
Das Diner (Tafelmusik und Tanz des Küchenjungen)




Pause



Antonín Dvorák (1841 – 1904)
Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60
Allegro non tanto
Adagio
Scherzo (Furiant). Presto
Finale. Allegro con spirito




Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Bitte beachten Sie, dass Medien-Aufnahmen aller Art während des Konzertes nicht zulässig sind.
Dichter und Komponist
»auf gleicher Wellenlänge« …
Richard Strauss »Der Bürger als Edelmann« – Orchestersuite
aus der Bühnenmusik nach Molière op. 60
Entstehung 1912 (Bühnenmusik) bzw. 1920 (Suite)
Uraufführung 25.10.1912 Stuttgart (Bühnenmusik), 31.1.1920 Wien
(Suite)
Besetzung 2 Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,
2 Hörner, Trompete, Posaune, Pauken, Schlagzeug (Große und
Kleine Trommel, Triangel, Becken, Tamburin, Glockenspiel), Harfe,
Klavier, Streicher
Dauer ca. 35 Minuten

Sind meine Werke gut und von irgendwelcher Bedeutung für eine
eventuelle Weiterentwicklung unserer lieben Kunst, so werden die-
selben ihren Platz behaupten trotz aller positiven Ablehnung von
seiten der Kritik und trotz gehässiger Verdächtigungen meiner
künstlerischen Absichten. Taugen sie nichts, so kann auch der
erfreulichste Tageserfolg und die begeistertste Zustimmung der
Auguren sie nicht am Leben erhalten. die Makulaturpresse mag sie
verschlingen, wie sie schon viele aufgefressen hat (...) und ich –
ich werde ihnen keine Träne nachweinen. Mein Sohn wird eine
Zeitlang aus meinen Privatexemplaren pietätvoll meine
Tondichtungen ab und zu vierhändig spielen, dann schwindet auch
dies, und die Welt geht ihren Weg weiter!
(Richard Strauss, 1908)



Wenn auch immanentes Selbstbewusstsein aus dieser Äußerung von
Richard Strauss spricht, die kritische Auseinandersetzung mit seinen
eigenen Schöpfungen war für ihn in schonungsloser Weise selbstver-
ständlich. Anekdoten berichten, wie er mit distanzierter Objektivität
auch in den Proben zu Aufführungen seiner Werke Schwachstellen
herausfand und öffentlich bemängelte.
In München hatte Strauss eine behütete und begüterte Kindheit, die
Richard Strauss




von keinerlei finanziellen Sorgen oder Schreckenserlebnissen über-
schattet war. Er studierte 1882/83 an der Universität seiner Heimatstadt
– nachdem er bereits seit längerem Unterricht in Musiktheorie,
Komposition und Instrumentation nahm – Philosophie, Ästhetik und
Kunstgeschichte. Längst ließen Kompositionen des jungen Strauss auch
außerhalb von München aufhorchen. Durch den Vater, der Hornist und
Dirigent war, hatte er zudem genaue Vorstellungen von der Proben-
arbeit mit einem Orchester. 1884 debütierte er in München als Dirigent
seiner Bläsersuite. Später ging er zu Hans von Bülow nach Meiningen,
bevor er 1889 als Dritter Kapellmeister an die Münchner Hofoper
zurückkehrte. Neun Jahre später schloss er einen Vertrag mit der
Berliner Hofoper als Erster Preußischer Kapellmeister, den er später in
einen Gastvertrag umwandelte. Außerdem führten ihn Konzertreisen
durch ganz Europa und nach Amerika. Besonders wichtig aber wurde
eine Erholungsreise nach Korfu und Athen, schon 1892 unternommen,
die sein dauerndes Interesse an der Antike weckte.

Molière und Hofmannsthal
In Berlin begegnete Strauss zum ersten Mal dem Dramatiker und
Lyriker Hugo von Hofmannsthal, und sehr schnell stellte sich für beide
heraus, dass sie wunderbar zusammenarbeiten konnten, einander ver-
standen, die »gleiche Wellenlänge« hatten. Der erste gemeinsame Wurf
wurde »Elektra« (1909), zwei Jahre später folgte »Der Rosenkavalier«.
Mit dieser letzteren Oper nun hängt die Molière-Musik mehr oder weni-
ger direkt zusammen. Max Reinhardt hatte bei der szenischen
Einrichtung für die Dresdner Uraufführung an der Semperoper gehol-
fen, als Dank wollten Komponist und Librettist für das Deutsche
Theater in Berlin ein Schauspiel mit Musik schreiben. Gemeinschaft-
lich entschieden sie sich für Molières »Bürger als Edelmann« – schon
am Hofe Ludwig XIV war das Stück 1670 als Comédie-ballet aus der
                      .
Taufe gehoben worden. Um die Bedürfnisse seines erlauchten Publi-
kums zu befriedigen, musste Molière den aus Italien stammenden
»Surintendant de la Musique de la chambre du Roy« Jean-Baptiste
Lully, einen Konkurrenten in der Gunst des Königs, beteiligen. Aber
nicht genug damit, dass Wert auf Balletteinlagen gelegt wurde, außer-
dem bestand seine Majestät auf Türkenszenen, da es im Jahr zuvor
Ärger mit einem türkischen Gesandten gegeben hatte, der sich von
Reichtum und Pracht bei Hofe nicht ausreichend beeindruckt zeigen
Richard Strauss




                                           wollte. Molière machte sich also
                                           an die nicht leichte Aufgabe, in
                                           Zusammenarbeit mit Lully und
                                           einem Orientreisenden, dem Kava-
                                           lier Laurent d’Arvieux, »sein«
                                           Stück zu schreiben. Die Vorfüh-
                                           rung im Schloss Chambord im
                                           Oktober 1670 wurde ein solcher
                                           Erfolg, dass gleich drei Wieder-
                                           holungen befohlen wurden.
                                               Diese Geschichte vom reichen,
                                           protzenden und verblendeten Tuch-
                                           händler Jourdain, der den Menschen
                                           erst dann anerkennt, wenn er den
                                           Adel im Namen trägt, der sich zum
                                           Narren macht und auf keinerlei
Molière. Gemälde von Nicolas Mignard, 1658
                                           Argumente wohlmeinender Helfer
hören will, bot besonders Strauss reizvolle Möglichkeiten. Er schlüpfte
nach zweieinhalb Jahrhunderten gewissermaßen in die Rolle Lullys und
schuf so eine köstliche, mit leichter Hand geschriebene, heiter-gelöste
Verbeugung vor dem italienischen Hofcompositeur. Hofmannsthal
bemühte sich um einen adäquaten Text: » ... ich nehme meine ganze
Kraft für eine kleine, aber nicht leichte Sache zusammen« und hatte
dazu die Idee, nach dem Schauspiel eine einaktige, etwa halbstündige
Oper »Ariadne auf Naxos« zu präsentieren. Was schon in der Vorberei-
tung immer mühevoller wurde, erwies sich auch bei der Uraufführung
als nicht schlüssig – die Premiere im Königlichen Hoftheater in Stutt-
gart (dem man den Vorzug vor Berlin gegeben hatte) im Oktober 1912
stieß auf Verwunderung und Unverständnis. Der ganze Abend war zu
lang, obwohl bis zuletzt gestrichen wurde, und der Zusammenhang der
ganzen Angelegenheit blieb »auf der Strecke«. Dass es keine Frage der
mangelnden Qualifikation der Mitwirkenden war, beweist der imponie-
rende Besetzungszettel: Regie führte Max Reinhardt, die musikalische
Leitung hatte Strauss selbst, der Sänger aus Wien, Berlin und Dresden
mitgebracht und ein erlesenes Orchester zur Verfügung hatte.
Richard Strauss




Von der Bühnenmusik zur Orchestersuite
Strauss und Hofmannsthal mussten sich schweren Herzens von dieser
Variante verabschieden: »Die hübsche Idee hatte sich praktisch in kei-
ner Weise bewährt ... So sahen Hofmannsthal und ich nach vier Jahren
... uns veranlasst, den großen Schritt zu vollziehen und Molière und
Hofmannsthal-Strauss zu trennen«, schrieb der Komponist und machte
sich unter Sträuben an die veränderte Fassung. Aus der einaktigen Oper
wurde so die »Ariadne auf Naxos« wie wir sie heute kennen, die 1916
ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte und den »Bürger als Edelmann«
nur noch als Vorspiel enthält. Aber auch Molière verschwand nicht völ-
lig – als Schauspiel mit Musik erschien der »Bürger« 1918 nun doch am
Berliner Deutschen Theater. Der Dichter hatte die vorher gestrichene
Türkenszene wieder aufgenommen, Strauss griff auf seine launige Ur-
fassung zurück und ergänzte mit sprühender Leichtigkeit. »Nie hat
Strauss leichter und unbeschwerter ›musiziert‹ als bei diesem Molière,
den er gewissermaßen ›mit der linken Hand, gleichsam nebenbei
gemacht‹, und der ihm so überaus gelungen ist« (Ernst Krause). Trotz-
dem wurde es wieder ein Fehlschlag, erst die 1920 in Wien aus der
Taufe gehobene Suite aus den neun wirkungsvollsten Stücken der
Komposition errang sich die Herzen des Publikums und bezauberte
endlich mit ihren reizvollen Barock- und Rokoko-Elementen und dem
unwiderstehlichen Witz beispielsweise im großen Diner und in der
Fechtszene.
    Sein Leben lang bewahrte Strauss der Komödie seine große Zunei-
gung, und »Der Bürger als Edelmann« wurde 1949 auch der letzte
Theaterbesuch des 85-Jährigen im Münchner Gärtnerplatztheater:
»Schon lange habe ich mich auf keine Aufführung so gefreut wie auf
diese. Schade, dass Hofmannsthal nicht mehr dabeisein kann!«
Sinfonie aus der Alten Welt
Antonín Dvorák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60
Entstehung 1880
Uraufführung 25.3.1881 Prag
Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner,
2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Streicher
Dauer ca. 40 Minuten

Zu der reizenden Frische und Natürlichkeit seiner früheren Werke
gesellt sich nunmehr auch eine erfreuliche Beherrschung der Form.
Gleich das Thema des ersten Satzes ist ein wahrer Glückstreffer:
ein echtes Symphoniethema, einfach, kraftvoll, wie aus Erz gegos-
sen …
(Eduard Hanslick über die Wiener Erstaufführung der 6. Sinfonie von Antonín Dvorák

am 18.2.1883)



                                     Dvořáks Sinfonie D-Dur ist seine
                                     Sinfonie »Aus der Alten Welt«. Sie
                                     schließt eine wichtige Periode sei-
                                     nes Schaffens ab, die ihm letztlich
                                     den Durchbruch als Komponist
                                     brachte. Die Geschichte um ihre
                                     ersten Aufführungen spiegelt aber
                                     auch die politisch-nationalen Ver-
                                     werfungen der »Alten Welt« seiner
                                     Zeit wider. Die Nr. 6, unter der das
                                     Werk letztendlich bekannt ist, trug
                                     diese Sinfonie nicht von Anfang
                                     an: Dvořáks erste Sinfonien waren
                                    nämlich zunächst in die Schublade
                                    verbannt und wurden erst mit sei-
                                    ner steigenden Berühmtheit nach
Antonín Dvorak, 1885                und nach ans Licht der Öffentlich-
keit gebracht – so war die 6. Sinfonie Dvořáks erste aufgeführte und
dann auch als Nr. 1 veröffentlichte Sinfonie!
Antonín Dvorak




Der verhinderte Sinfoniker
Geboren 1841 in Nelahozeves (an der Moldau unweit von Prag gele-
gen) als Sohn eines Gastwirts und Metzgers, hatte Dvořák seine Aus-
bildung an der Prager Organistenschule erhalten und fristete danach
ein Dasein als Bratscher im Orchester des Prager Interimstheaters
(unter der Stabführung von Bedřich Smetana) und Organist im Neben-
amt an St. Adalbert, bis er den Schritt in eine freiberufliche Existenz als
Komponist wagte. Der zunächst fast mittellose Musiker hatte sich dann
seit 1874 mehrfach erfolgreich um ein Stipendium des österreichischen
Staates bemüht, und Johannes Brahms als einer der Juroren war dabei
auf den Tschechen aufmerksam geworden. Brahms vermittelte den jun-
gen Kollegen an seinen Verleger Fritz Simrock in Berlin, der sich nach
dem Verkaufserfolg der »Klänge aus Mähren« an einer weiteren Zusam-
menarbeit mit Dvořák durchaus interessiert zeigte.
    Nach den so erfolgreichen »Klängen aus Mähren« verlangte man
nach weiteren folkloristisch angehauchten Werken (z. B. »Slawische
Tänze« oder »Slawische Rhapsodien«), nicht aber die Sinfonien und
Streichquartette, die der emsige Komponist jahrelang ohne Aussicht auf
eine Aufführung komponiert hatte. Es war für Dvořák eine Erlösung
und Genugtuung, durch Hans Richters Bitte nach einer neuen Sinfonie
für die Wiener Philharmoniker aus diesem Nischendasein eines »Exo-
ten« befreit zu werden.
    1880 war Hans Richters diesbezügliche Bestellung an den Kompo-
nisten ergangen, und die Partitur wurde von Dvořák dann auch fristgemäß
fertig gestellt. Doch die für den 26.12.1880 angesetzte Uraufführung im
Wiener Musikverein musste aufgrund der engen Probensituation verscho-
ben werden. Der gutwillige Dvořák ließ sich von Hans Richter zunächst
gern auf den 26.3.1881 vertrösten – doch nun gab es aus dem Orchester
kritische Stimmen, die von einer Aufführung dieses Werkes dringend
abrieten: Man befürchtete, dass eine Sinfonie des nunmehr geradezu als
tschechischen Nationalkomponisten geltenden Dvořák aufgrund der
zunehmenden Spannungen zwischen der deutschen und tschechischen
Bevölkerung im Habsburgerreich vom Wiener Stammpublikum übel auf-
genommen werden könnte. Hans Richter musste sich dem Votum seiner
Musiker beugen, und der verärgerte Dvořák gab seine neue Sinfonie nach
Prag zur Uraufführung. Allerdings wurde Hans Richter als der Initiator
des Werkes trotzdem mit der Widmung dieser Sinfonie geehrt, er durfte
sie dann erstmals 1882 in London dirigieren ...
Antonín Dvorak




Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass Dvořák als »nationaler
Komponist« in den Widerstreit zwischen deutscher und tschechischer
Kultur hineingezogen wurde, denn eine Musik von ausgeprägt tsche-
chischem Charakter wurde von den »Deutschnationalen« nur allzu oft
als politische Demonstration aufgefasst. 1884 sah sich Dvořák veran-
lasst, Hans Richter anzuflehen, eben nicht eine der »Slawischen
Rhapsodien« ins Programm zu nehmen, sondern ein Werk mit neutra-
lem Titel. Ein für 1888 geplantes Gastdirigat in Dresden wurde vom
Veranstalter abgesagt, denn »Dresden ist ein partikularistisch chauvini-
stisch gestimmter Platz. Sie wissen, was Bülow da – unverschuldeter-
weise – passiert ist und nach den letzten Dummheiten des tschechi-
schen Pöbels (...) fürchte ich, daß Ihnen im gegenwärtigen Moment
nicht jene Sympathie entgegengebracht werden möchte, die Sie verdie-
nen«, so der Berliner Konzertagent Hermann Wolff im November 1888
an Antonín Dvořák.

Anklänge und Beherrschung der Form
Vergleicht man die neue Sinfonie mit der 1875 entstandenen 5. Sin-
fonie, so ist der neue Ton geradezu ohrenfällig. So beschränkt sich
Dvořák im 3. Satz der Sechsten nicht auf einen Satz von allgemein tän-
zerischem Charakter, sondern entfesselt mit einem typisch böhmischen
Furiant alle nur denkbare kinetische Energie, die diese Tanzform mit
ihrem steten Wechsel von Dreihalbe- und Dreivierteltakten bietet.
   Für diese neue Synthese von folkloristischem Grundmaterial auf
großformatigem sinfonischen Zuschnitt musste sich Dvořák natürlich
einiger Vorbilder versichern, die sich dem Hörer als deutlich vernehm-
bare Anklänge offenbaren. Parallelen in Tonart und Taktart sind mit-
unter verräterisch: Freund Brahms ist mit dem Kopfsatz und Finale sei-
ner kurz zuvor entstandenen 2. Sinfonie D-Dur gegenwärtig, aber auch
mit der ebenfalls in D-Dur stehenden Serenade op. 11 aus den Jahren
1857/58. Ein weiterer Abgott des begeisterungsfähigen tschechischen
Komponisten war zweifellos Beethoven, dessen 3. und 9. Sinfonie in
Dvořáks Sechster durchaus hörbare Spuren hinterlassen haben. Auch
Wagner gehörte zu den Komponisten, derer sich Dvořák gern und
dankbar erinnerte.
   Doch liegt das Wesen dieser Sinfonie nicht in den Anleihen und ver-
steckten Zitaten, sondern in der Meisterhand, aus diesen verschiedenen
Einflüssen und Inspirationsquellen ein sinfonisches Ganzes zu formen.
Highlights der Saison 2010/11
Haben Sie den Abend genossen? Dann werfen Sie jetzt schon
einen Blick auf das Programm der kommenden Saison. Viele
Highlights erwarten Sie.
    Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say ist unser neuer
Artist in Residence. Wie seine Vorgänger wird er nicht nur dem
Konzerthausorchester als Solist zur Verfügung stehen, sondern
auch bei Kammerkonzerten, innerhalb des Junior-Programms,
bei einer Mozart-Matinee und in einem Recital zu hören sein. In
der Spielzeit 2010/11 wird es insgesamt 77 Sinfoniekonzerte mit
dem Konzerthausorchester Berlin in der heimischen Spielstätte
geben, davon 21 mit Chefdirigent Lothar Zagrosek.
    Ganz neu im Programm sind drei Themeninseln, die »Musik
mit Mahler« präsentieren. Teil 1 beginnt zum Saisonstart im
September. Neue Reihen bieten attraktive Angebote, so »Pianis-
simo« mit der ersten Liga internationaler Meisterpianisten
(Pierre-Laurent Aimard, Arcadi Volodos u.a.) und die »Haus-
Konzerte« mit ehemaligen Artists in Residence (Viviane Hagner,
Martin Helmchen u.a.). Dirigenten wie Vladimir Fedoseyev und
Michael Gielen werden unsere Gäste sein.


   Saisoneröffnung am 26. August 2010
   Klaus-Maria Brandauer eröffnet mit dem
   Konzerthausorchester Berlin und Lothar Zagrosek
   die neue Spielzeit 2010/11.
   Sichern Sie sich schon jetzt die besten
                                                               P
                                                        TIP
   Plätze im Vorverkauf!
Antonín Dvorak




In seiner Kritik zur Wiener Erstaufführung nahm Eduard Hanslick
Bezug auf »die reizende Frische und Natürlichkeit seiner früheren
Werke« (damit waren die Slawischen Tänze, Rhapsodien und
Gesangswerke gemeint, mit denen sich Dvořák kurz zuvor den Markt
erobert hatte) und attestierte dem Komponisten für sein vermeintlich
erstes sinfonisches Werk »nunmehr auch eine erfreuliche Beherrschung
der Form«. Er konnte nicht wissen, dass Dvořák noch mindestens fünf
Sinfonien in der Schublade hütete ...

Von der »Alten« in die »Neue Welt«
Quo vadis, Dvořák? Dieser Weg einer Synthese von folkloristischem
Material und großem sinfonischen Zuschnitt schien dem Komponisten
zunächst wohl doch nicht ausbaufähig, denn 1884 komponierte Dvořák
für die Londoner Philharmonische Gesellschaft eine neue Sinfonie in
d-Moll, die von volksmusikalischen Anklängen gar nichts mehr wissen
will. Mit der 1889 konzipierten 8. Sinfonie kehrte er jedoch zu seinem
Erfolgsrezept zurück, und die angesprochene Synthese gelang ihm hier
noch viel gelöster und überzeugender als in den früheren Werken.
   1892 folgte Dvořák, inzwischen eine internationale Berühmtheit,
einem Ruf in die Neue Welt, um die Leitung des New Yorker Konser-
vatoriums zu übernehmen; hier komponierte er auch sein bekanntestes
Werk, die Sinfonie e-Moll »Aus der Neuen Welt«. Doch hatten die New
Yorker Honoratioren mit Dvořáks Berufung noch ein weiteres Ziel ver-
folgt: die Schaffung einer amerikanischen Nationalmusik! Diese
Hoffnung musste Dvořák indes enttäuschen: Wohl verarbeiten seine in
der Neuen Welt entstandenen Werke – neben der Sinfonie vor allem
das Streichquartett F-Dur (das »Amerikanische«) und ein neues Streich-
quintett Es-Dur – zahlreiche Anregungen der dortigen Volksmusik der
Indianer oder Negro Spirituals, doch blieb Dvořák auch in den USA der
tschechische Nationalkomponist, als der er in der Alten Welt so bearg-
wöhnt oder heiß geliebt wurde.
Porträt
                  Thomas Dausgaard
                    Der dänische Dirigent Thomas Dausgaard wurde
                    vom Daily Telegraph als »ein Dirigent von seltener
                    Hingabe« bezeichnet. Im August 2004 wurde er zum
                    Chefdirigenten des Dänischen Nationalorchesters er-
                    nannt. Seither hat sich das Orchester unter seiner
                    Leitung eindrucksvoll entwickelt und sich die
                    Ausdrucksstärke und Kreativität seines Chefdirigen-
ten zu Eigen gemacht. Internationale Tourneen mit Konzerten in Wien,
Berlin, Paris, Amsterdam und London stehen für die Qualität der
Zusammenarbeit, die auch auf vielen CD-Einspielungen dokumentiert
ist, darunter eine Veröffentlichung mit Werken von Nielsen, die für den
»2007 Grammophone Award« nominiert wurde.
    Das Schwedische Kammerorchester hat sich unter der Leitung von
Dausgaard ebenso positiv entwickelt. Seit er 1997 diese Position über-
nahm, hat das Orchester ein internationales Renommee erlangen kön-
nen, nicht zuletzt durch die Einspielung aller Orchesterwerke von
Beethoven für Simax, die von der internationalen Presse weltweit für
die frische und lebendige Interpretation gelobt wurde.
    Thomas Dausgaard gastiert regelmäßig bei den bedeutendsten Or-
chestern der internationalen Musikwelt. Eine besonders enge Verbin-
dung besteht zum Gewandhausorchester in Leipzig, mit dem er sowohl
in Leipzig als auch auf Tournee musizierte. Aktuelle und zukünftige
Engagements führen ihn u. a. zu den Wiener Symphonikern, zu den Bam-
berger Symphonikern, zum Radiosymphonieorchester Stuttgart, zur
Tschechischen Philharmonie, zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
und zum Orchestra Giuseppe Verdi da Milano. In Skandinavien leitet
er u. a. das Osloer und Stockholmer Philharmonische Orchester. Die
St. Petersburger Philharmoniker dirigierte er in der Heimatstadt des
Orchesters und auf Tournee durch Italien, wo er auch beim Orchester
RAI Turin und dem Philharmonischen Orchester La Scala gastierte. In
Großbritannien ist Dausgaard beim BBC Philharmonic Orchestra, beim
Royal Philharmonic Orchestra, beim Royal Liverpool Philharmonic
Orchestra und beim City of Birmingham Symphony Orchestra gern
Porträt




gesehener Gast. In dieser Saison trat er erneut bei den BBC Proms auf
– sowohl mit dem Dänischen Nationalorchester als auch mit dem
Swedish Chamber Orchestra.
    Thomas Dausgaard ist auch regelmäßig in Nordamerika präsent, z. B.
beim Boston Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic Orches-
tra, Seattle Symphony Orchestra und Montreal Symphony Orchestra.
Beim Mostly Mozart Festival in New York und beim Toronto Sym-
phony Orchestra ist er regelmäßig zu Gast. 2009 leitete er das Boston
Symphony Orchestra beim Tanglewood Festival. In der Saison
2010/2011 wird er sein Debüt beim Cleveland Orchestra geben.




IMPRESSUM

Herausgeber Konzerthaus Berlin
Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann
Text Barbara Gugisch (Strauss), Dr. Dietmar Hiller (Dvorak)
Redaktion Tanja-Maria Martens
Titelfoto Christian Nielinger
Abbildungen Marianne Grondahl (1), Archiv Konzerthaus Berlin
Satz und Reinzeichnung www.graphiccenter.de
Herstellung REIHER Grafikdesign & Druck
2,00 €

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  • 1. FR 02.07.10 20.00 Uhr SA 03.07.10 20.00 Uhr Großer Saal, Abonnement B, 6. Konzert Konzerthausorchester Berlin Thomas Dausgaard Richard Strauss (1864 – 1949) »Der Bürger als Edelmann« – Orchestersuite aus der Bühnenmusik nach Molière op. 60 Ouvertüre zum 1. Aufzug (Jourdain, der Bürger) Menuett Der Fechtmeister Auftritt und Tanz der Schneider Das Menuett des Lully Courante Auftritt des Cleonte (nach Lully) Vorspiel zum 2. Aufzug. Intermezzo (Dorantes und Dorimene, Graf und Marquise) Das Diner (Tafelmusik und Tanz des Küchenjungen) Pause Antonín Dvorák (1841 – 1904) Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 Allegro non tanto Adagio Scherzo (Furiant). Presto Finale. Allegro con spirito Handy ausgeschaltet? Vielen Dank! Bitte beachten Sie, dass Medien-Aufnahmen aller Art während des Konzertes nicht zulässig sind.
  • 2. Dichter und Komponist »auf gleicher Wellenlänge« … Richard Strauss »Der Bürger als Edelmann« – Orchestersuite aus der Bühnenmusik nach Molière op. 60 Entstehung 1912 (Bühnenmusik) bzw. 1920 (Suite) Uraufführung 25.10.1912 Stuttgart (Bühnenmusik), 31.1.1920 Wien (Suite) Besetzung 2 Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Trompete, Posaune, Pauken, Schlagzeug (Große und Kleine Trommel, Triangel, Becken, Tamburin, Glockenspiel), Harfe, Klavier, Streicher Dauer ca. 35 Minuten Sind meine Werke gut und von irgendwelcher Bedeutung für eine eventuelle Weiterentwicklung unserer lieben Kunst, so werden die- selben ihren Platz behaupten trotz aller positiven Ablehnung von seiten der Kritik und trotz gehässiger Verdächtigungen meiner künstlerischen Absichten. Taugen sie nichts, so kann auch der erfreulichste Tageserfolg und die begeistertste Zustimmung der Auguren sie nicht am Leben erhalten. die Makulaturpresse mag sie verschlingen, wie sie schon viele aufgefressen hat (...) und ich – ich werde ihnen keine Träne nachweinen. Mein Sohn wird eine Zeitlang aus meinen Privatexemplaren pietätvoll meine Tondichtungen ab und zu vierhändig spielen, dann schwindet auch dies, und die Welt geht ihren Weg weiter! (Richard Strauss, 1908) Wenn auch immanentes Selbstbewusstsein aus dieser Äußerung von Richard Strauss spricht, die kritische Auseinandersetzung mit seinen eigenen Schöpfungen war für ihn in schonungsloser Weise selbstver- ständlich. Anekdoten berichten, wie er mit distanzierter Objektivität auch in den Proben zu Aufführungen seiner Werke Schwachstellen herausfand und öffentlich bemängelte. In München hatte Strauss eine behütete und begüterte Kindheit, die
  • 3. Richard Strauss von keinerlei finanziellen Sorgen oder Schreckenserlebnissen über- schattet war. Er studierte 1882/83 an der Universität seiner Heimatstadt – nachdem er bereits seit längerem Unterricht in Musiktheorie, Komposition und Instrumentation nahm – Philosophie, Ästhetik und Kunstgeschichte. Längst ließen Kompositionen des jungen Strauss auch außerhalb von München aufhorchen. Durch den Vater, der Hornist und Dirigent war, hatte er zudem genaue Vorstellungen von der Proben- arbeit mit einem Orchester. 1884 debütierte er in München als Dirigent seiner Bläsersuite. Später ging er zu Hans von Bülow nach Meiningen, bevor er 1889 als Dritter Kapellmeister an die Münchner Hofoper zurückkehrte. Neun Jahre später schloss er einen Vertrag mit der Berliner Hofoper als Erster Preußischer Kapellmeister, den er später in einen Gastvertrag umwandelte. Außerdem führten ihn Konzertreisen durch ganz Europa und nach Amerika. Besonders wichtig aber wurde eine Erholungsreise nach Korfu und Athen, schon 1892 unternommen, die sein dauerndes Interesse an der Antike weckte. Molière und Hofmannsthal In Berlin begegnete Strauss zum ersten Mal dem Dramatiker und Lyriker Hugo von Hofmannsthal, und sehr schnell stellte sich für beide heraus, dass sie wunderbar zusammenarbeiten konnten, einander ver- standen, die »gleiche Wellenlänge« hatten. Der erste gemeinsame Wurf wurde »Elektra« (1909), zwei Jahre später folgte »Der Rosenkavalier«. Mit dieser letzteren Oper nun hängt die Molière-Musik mehr oder weni- ger direkt zusammen. Max Reinhardt hatte bei der szenischen Einrichtung für die Dresdner Uraufführung an der Semperoper gehol- fen, als Dank wollten Komponist und Librettist für das Deutsche Theater in Berlin ein Schauspiel mit Musik schreiben. Gemeinschaft- lich entschieden sie sich für Molières »Bürger als Edelmann« – schon am Hofe Ludwig XIV war das Stück 1670 als Comédie-ballet aus der . Taufe gehoben worden. Um die Bedürfnisse seines erlauchten Publi- kums zu befriedigen, musste Molière den aus Italien stammenden »Surintendant de la Musique de la chambre du Roy« Jean-Baptiste Lully, einen Konkurrenten in der Gunst des Königs, beteiligen. Aber nicht genug damit, dass Wert auf Balletteinlagen gelegt wurde, außer- dem bestand seine Majestät auf Türkenszenen, da es im Jahr zuvor Ärger mit einem türkischen Gesandten gegeben hatte, der sich von Reichtum und Pracht bei Hofe nicht ausreichend beeindruckt zeigen
  • 4. Richard Strauss wollte. Molière machte sich also an die nicht leichte Aufgabe, in Zusammenarbeit mit Lully und einem Orientreisenden, dem Kava- lier Laurent d’Arvieux, »sein« Stück zu schreiben. Die Vorfüh- rung im Schloss Chambord im Oktober 1670 wurde ein solcher Erfolg, dass gleich drei Wieder- holungen befohlen wurden. Diese Geschichte vom reichen, protzenden und verblendeten Tuch- händler Jourdain, der den Menschen erst dann anerkennt, wenn er den Adel im Namen trägt, der sich zum Narren macht und auf keinerlei Molière. Gemälde von Nicolas Mignard, 1658 Argumente wohlmeinender Helfer hören will, bot besonders Strauss reizvolle Möglichkeiten. Er schlüpfte nach zweieinhalb Jahrhunderten gewissermaßen in die Rolle Lullys und schuf so eine köstliche, mit leichter Hand geschriebene, heiter-gelöste Verbeugung vor dem italienischen Hofcompositeur. Hofmannsthal bemühte sich um einen adäquaten Text: » ... ich nehme meine ganze Kraft für eine kleine, aber nicht leichte Sache zusammen« und hatte dazu die Idee, nach dem Schauspiel eine einaktige, etwa halbstündige Oper »Ariadne auf Naxos« zu präsentieren. Was schon in der Vorberei- tung immer mühevoller wurde, erwies sich auch bei der Uraufführung als nicht schlüssig – die Premiere im Königlichen Hoftheater in Stutt- gart (dem man den Vorzug vor Berlin gegeben hatte) im Oktober 1912 stieß auf Verwunderung und Unverständnis. Der ganze Abend war zu lang, obwohl bis zuletzt gestrichen wurde, und der Zusammenhang der ganzen Angelegenheit blieb »auf der Strecke«. Dass es keine Frage der mangelnden Qualifikation der Mitwirkenden war, beweist der imponie- rende Besetzungszettel: Regie führte Max Reinhardt, die musikalische Leitung hatte Strauss selbst, der Sänger aus Wien, Berlin und Dresden mitgebracht und ein erlesenes Orchester zur Verfügung hatte.
  • 5. Richard Strauss Von der Bühnenmusik zur Orchestersuite Strauss und Hofmannsthal mussten sich schweren Herzens von dieser Variante verabschieden: »Die hübsche Idee hatte sich praktisch in kei- ner Weise bewährt ... So sahen Hofmannsthal und ich nach vier Jahren ... uns veranlasst, den großen Schritt zu vollziehen und Molière und Hofmannsthal-Strauss zu trennen«, schrieb der Komponist und machte sich unter Sträuben an die veränderte Fassung. Aus der einaktigen Oper wurde so die »Ariadne auf Naxos« wie wir sie heute kennen, die 1916 ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte und den »Bürger als Edelmann« nur noch als Vorspiel enthält. Aber auch Molière verschwand nicht völ- lig – als Schauspiel mit Musik erschien der »Bürger« 1918 nun doch am Berliner Deutschen Theater. Der Dichter hatte die vorher gestrichene Türkenszene wieder aufgenommen, Strauss griff auf seine launige Ur- fassung zurück und ergänzte mit sprühender Leichtigkeit. »Nie hat Strauss leichter und unbeschwerter ›musiziert‹ als bei diesem Molière, den er gewissermaßen ›mit der linken Hand, gleichsam nebenbei gemacht‹, und der ihm so überaus gelungen ist« (Ernst Krause). Trotz- dem wurde es wieder ein Fehlschlag, erst die 1920 in Wien aus der Taufe gehobene Suite aus den neun wirkungsvollsten Stücken der Komposition errang sich die Herzen des Publikums und bezauberte endlich mit ihren reizvollen Barock- und Rokoko-Elementen und dem unwiderstehlichen Witz beispielsweise im großen Diner und in der Fechtszene. Sein Leben lang bewahrte Strauss der Komödie seine große Zunei- gung, und »Der Bürger als Edelmann« wurde 1949 auch der letzte Theaterbesuch des 85-Jährigen im Münchner Gärtnerplatztheater: »Schon lange habe ich mich auf keine Aufführung so gefreut wie auf diese. Schade, dass Hofmannsthal nicht mehr dabeisein kann!«
  • 6. Sinfonie aus der Alten Welt Antonín Dvorák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 Entstehung 1880 Uraufführung 25.3.1881 Prag Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Streicher Dauer ca. 40 Minuten Zu der reizenden Frische und Natürlichkeit seiner früheren Werke gesellt sich nunmehr auch eine erfreuliche Beherrschung der Form. Gleich das Thema des ersten Satzes ist ein wahrer Glückstreffer: ein echtes Symphoniethema, einfach, kraftvoll, wie aus Erz gegos- sen … (Eduard Hanslick über die Wiener Erstaufführung der 6. Sinfonie von Antonín Dvorák am 18.2.1883) Dvořáks Sinfonie D-Dur ist seine Sinfonie »Aus der Alten Welt«. Sie schließt eine wichtige Periode sei- nes Schaffens ab, die ihm letztlich den Durchbruch als Komponist brachte. Die Geschichte um ihre ersten Aufführungen spiegelt aber auch die politisch-nationalen Ver- werfungen der »Alten Welt« seiner Zeit wider. Die Nr. 6, unter der das Werk letztendlich bekannt ist, trug diese Sinfonie nicht von Anfang an: Dvořáks erste Sinfonien waren nämlich zunächst in die Schublade verbannt und wurden erst mit sei- ner steigenden Berühmtheit nach Antonín Dvorak, 1885 und nach ans Licht der Öffentlich- keit gebracht – so war die 6. Sinfonie Dvořáks erste aufgeführte und dann auch als Nr. 1 veröffentlichte Sinfonie!
  • 7. Antonín Dvorak Der verhinderte Sinfoniker Geboren 1841 in Nelahozeves (an der Moldau unweit von Prag gele- gen) als Sohn eines Gastwirts und Metzgers, hatte Dvořák seine Aus- bildung an der Prager Organistenschule erhalten und fristete danach ein Dasein als Bratscher im Orchester des Prager Interimstheaters (unter der Stabführung von Bedřich Smetana) und Organist im Neben- amt an St. Adalbert, bis er den Schritt in eine freiberufliche Existenz als Komponist wagte. Der zunächst fast mittellose Musiker hatte sich dann seit 1874 mehrfach erfolgreich um ein Stipendium des österreichischen Staates bemüht, und Johannes Brahms als einer der Juroren war dabei auf den Tschechen aufmerksam geworden. Brahms vermittelte den jun- gen Kollegen an seinen Verleger Fritz Simrock in Berlin, der sich nach dem Verkaufserfolg der »Klänge aus Mähren« an einer weiteren Zusam- menarbeit mit Dvořák durchaus interessiert zeigte. Nach den so erfolgreichen »Klängen aus Mähren« verlangte man nach weiteren folkloristisch angehauchten Werken (z. B. »Slawische Tänze« oder »Slawische Rhapsodien«), nicht aber die Sinfonien und Streichquartette, die der emsige Komponist jahrelang ohne Aussicht auf eine Aufführung komponiert hatte. Es war für Dvořák eine Erlösung und Genugtuung, durch Hans Richters Bitte nach einer neuen Sinfonie für die Wiener Philharmoniker aus diesem Nischendasein eines »Exo- ten« befreit zu werden. 1880 war Hans Richters diesbezügliche Bestellung an den Kompo- nisten ergangen, und die Partitur wurde von Dvořák dann auch fristgemäß fertig gestellt. Doch die für den 26.12.1880 angesetzte Uraufführung im Wiener Musikverein musste aufgrund der engen Probensituation verscho- ben werden. Der gutwillige Dvořák ließ sich von Hans Richter zunächst gern auf den 26.3.1881 vertrösten – doch nun gab es aus dem Orchester kritische Stimmen, die von einer Aufführung dieses Werkes dringend abrieten: Man befürchtete, dass eine Sinfonie des nunmehr geradezu als tschechischen Nationalkomponisten geltenden Dvořák aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen der deutschen und tschechischen Bevölkerung im Habsburgerreich vom Wiener Stammpublikum übel auf- genommen werden könnte. Hans Richter musste sich dem Votum seiner Musiker beugen, und der verärgerte Dvořák gab seine neue Sinfonie nach Prag zur Uraufführung. Allerdings wurde Hans Richter als der Initiator des Werkes trotzdem mit der Widmung dieser Sinfonie geehrt, er durfte sie dann erstmals 1882 in London dirigieren ...
  • 8. Antonín Dvorak Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass Dvořák als »nationaler Komponist« in den Widerstreit zwischen deutscher und tschechischer Kultur hineingezogen wurde, denn eine Musik von ausgeprägt tsche- chischem Charakter wurde von den »Deutschnationalen« nur allzu oft als politische Demonstration aufgefasst. 1884 sah sich Dvořák veran- lasst, Hans Richter anzuflehen, eben nicht eine der »Slawischen Rhapsodien« ins Programm zu nehmen, sondern ein Werk mit neutra- lem Titel. Ein für 1888 geplantes Gastdirigat in Dresden wurde vom Veranstalter abgesagt, denn »Dresden ist ein partikularistisch chauvini- stisch gestimmter Platz. Sie wissen, was Bülow da – unverschuldeter- weise – passiert ist und nach den letzten Dummheiten des tschechi- schen Pöbels (...) fürchte ich, daß Ihnen im gegenwärtigen Moment nicht jene Sympathie entgegengebracht werden möchte, die Sie verdie- nen«, so der Berliner Konzertagent Hermann Wolff im November 1888 an Antonín Dvořák. Anklänge und Beherrschung der Form Vergleicht man die neue Sinfonie mit der 1875 entstandenen 5. Sin- fonie, so ist der neue Ton geradezu ohrenfällig. So beschränkt sich Dvořák im 3. Satz der Sechsten nicht auf einen Satz von allgemein tän- zerischem Charakter, sondern entfesselt mit einem typisch böhmischen Furiant alle nur denkbare kinetische Energie, die diese Tanzform mit ihrem steten Wechsel von Dreihalbe- und Dreivierteltakten bietet. Für diese neue Synthese von folkloristischem Grundmaterial auf großformatigem sinfonischen Zuschnitt musste sich Dvořák natürlich einiger Vorbilder versichern, die sich dem Hörer als deutlich vernehm- bare Anklänge offenbaren. Parallelen in Tonart und Taktart sind mit- unter verräterisch: Freund Brahms ist mit dem Kopfsatz und Finale sei- ner kurz zuvor entstandenen 2. Sinfonie D-Dur gegenwärtig, aber auch mit der ebenfalls in D-Dur stehenden Serenade op. 11 aus den Jahren 1857/58. Ein weiterer Abgott des begeisterungsfähigen tschechischen Komponisten war zweifellos Beethoven, dessen 3. und 9. Sinfonie in Dvořáks Sechster durchaus hörbare Spuren hinterlassen haben. Auch Wagner gehörte zu den Komponisten, derer sich Dvořák gern und dankbar erinnerte. Doch liegt das Wesen dieser Sinfonie nicht in den Anleihen und ver- steckten Zitaten, sondern in der Meisterhand, aus diesen verschiedenen Einflüssen und Inspirationsquellen ein sinfonisches Ganzes zu formen.
  • 9. Highlights der Saison 2010/11 Haben Sie den Abend genossen? Dann werfen Sie jetzt schon einen Blick auf das Programm der kommenden Saison. Viele Highlights erwarten Sie. Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say ist unser neuer Artist in Residence. Wie seine Vorgänger wird er nicht nur dem Konzerthausorchester als Solist zur Verfügung stehen, sondern auch bei Kammerkonzerten, innerhalb des Junior-Programms, bei einer Mozart-Matinee und in einem Recital zu hören sein. In der Spielzeit 2010/11 wird es insgesamt 77 Sinfoniekonzerte mit dem Konzerthausorchester Berlin in der heimischen Spielstätte geben, davon 21 mit Chefdirigent Lothar Zagrosek. Ganz neu im Programm sind drei Themeninseln, die »Musik mit Mahler« präsentieren. Teil 1 beginnt zum Saisonstart im September. Neue Reihen bieten attraktive Angebote, so »Pianis- simo« mit der ersten Liga internationaler Meisterpianisten (Pierre-Laurent Aimard, Arcadi Volodos u.a.) und die »Haus- Konzerte« mit ehemaligen Artists in Residence (Viviane Hagner, Martin Helmchen u.a.). Dirigenten wie Vladimir Fedoseyev und Michael Gielen werden unsere Gäste sein. Saisoneröffnung am 26. August 2010 Klaus-Maria Brandauer eröffnet mit dem Konzerthausorchester Berlin und Lothar Zagrosek die neue Spielzeit 2010/11. Sichern Sie sich schon jetzt die besten P TIP Plätze im Vorverkauf!
  • 10. Antonín Dvorak In seiner Kritik zur Wiener Erstaufführung nahm Eduard Hanslick Bezug auf »die reizende Frische und Natürlichkeit seiner früheren Werke« (damit waren die Slawischen Tänze, Rhapsodien und Gesangswerke gemeint, mit denen sich Dvořák kurz zuvor den Markt erobert hatte) und attestierte dem Komponisten für sein vermeintlich erstes sinfonisches Werk »nunmehr auch eine erfreuliche Beherrschung der Form«. Er konnte nicht wissen, dass Dvořák noch mindestens fünf Sinfonien in der Schublade hütete ... Von der »Alten« in die »Neue Welt« Quo vadis, Dvořák? Dieser Weg einer Synthese von folkloristischem Material und großem sinfonischen Zuschnitt schien dem Komponisten zunächst wohl doch nicht ausbaufähig, denn 1884 komponierte Dvořák für die Londoner Philharmonische Gesellschaft eine neue Sinfonie in d-Moll, die von volksmusikalischen Anklängen gar nichts mehr wissen will. Mit der 1889 konzipierten 8. Sinfonie kehrte er jedoch zu seinem Erfolgsrezept zurück, und die angesprochene Synthese gelang ihm hier noch viel gelöster und überzeugender als in den früheren Werken. 1892 folgte Dvořák, inzwischen eine internationale Berühmtheit, einem Ruf in die Neue Welt, um die Leitung des New Yorker Konser- vatoriums zu übernehmen; hier komponierte er auch sein bekanntestes Werk, die Sinfonie e-Moll »Aus der Neuen Welt«. Doch hatten die New Yorker Honoratioren mit Dvořáks Berufung noch ein weiteres Ziel ver- folgt: die Schaffung einer amerikanischen Nationalmusik! Diese Hoffnung musste Dvořák indes enttäuschen: Wohl verarbeiten seine in der Neuen Welt entstandenen Werke – neben der Sinfonie vor allem das Streichquartett F-Dur (das »Amerikanische«) und ein neues Streich- quintett Es-Dur – zahlreiche Anregungen der dortigen Volksmusik der Indianer oder Negro Spirituals, doch blieb Dvořák auch in den USA der tschechische Nationalkomponist, als der er in der Alten Welt so bearg- wöhnt oder heiß geliebt wurde.
  • 11. Porträt Thomas Dausgaard Der dänische Dirigent Thomas Dausgaard wurde vom Daily Telegraph als »ein Dirigent von seltener Hingabe« bezeichnet. Im August 2004 wurde er zum Chefdirigenten des Dänischen Nationalorchesters er- nannt. Seither hat sich das Orchester unter seiner Leitung eindrucksvoll entwickelt und sich die Ausdrucksstärke und Kreativität seines Chefdirigen- ten zu Eigen gemacht. Internationale Tourneen mit Konzerten in Wien, Berlin, Paris, Amsterdam und London stehen für die Qualität der Zusammenarbeit, die auch auf vielen CD-Einspielungen dokumentiert ist, darunter eine Veröffentlichung mit Werken von Nielsen, die für den »2007 Grammophone Award« nominiert wurde. Das Schwedische Kammerorchester hat sich unter der Leitung von Dausgaard ebenso positiv entwickelt. Seit er 1997 diese Position über- nahm, hat das Orchester ein internationales Renommee erlangen kön- nen, nicht zuletzt durch die Einspielung aller Orchesterwerke von Beethoven für Simax, die von der internationalen Presse weltweit für die frische und lebendige Interpretation gelobt wurde. Thomas Dausgaard gastiert regelmäßig bei den bedeutendsten Or- chestern der internationalen Musikwelt. Eine besonders enge Verbin- dung besteht zum Gewandhausorchester in Leipzig, mit dem er sowohl in Leipzig als auch auf Tournee musizierte. Aktuelle und zukünftige Engagements führen ihn u. a. zu den Wiener Symphonikern, zu den Bam- berger Symphonikern, zum Radiosymphonieorchester Stuttgart, zur Tschechischen Philharmonie, zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und zum Orchestra Giuseppe Verdi da Milano. In Skandinavien leitet er u. a. das Osloer und Stockholmer Philharmonische Orchester. Die St. Petersburger Philharmoniker dirigierte er in der Heimatstadt des Orchesters und auf Tournee durch Italien, wo er auch beim Orchester RAI Turin und dem Philharmonischen Orchester La Scala gastierte. In Großbritannien ist Dausgaard beim BBC Philharmonic Orchestra, beim Royal Philharmonic Orchestra, beim Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und beim City of Birmingham Symphony Orchestra gern
  • 12. Porträt gesehener Gast. In dieser Saison trat er erneut bei den BBC Proms auf – sowohl mit dem Dänischen Nationalorchester als auch mit dem Swedish Chamber Orchestra. Thomas Dausgaard ist auch regelmäßig in Nordamerika präsent, z. B. beim Boston Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic Orches- tra, Seattle Symphony Orchestra und Montreal Symphony Orchestra. Beim Mostly Mozart Festival in New York und beim Toronto Sym- phony Orchestra ist er regelmäßig zu Gast. 2009 leitete er das Boston Symphony Orchestra beim Tanglewood Festival. In der Saison 2010/2011 wird er sein Debüt beim Cleveland Orchestra geben. IMPRESSUM Herausgeber Konzerthaus Berlin Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann Text Barbara Gugisch (Strauss), Dr. Dietmar Hiller (Dvorak) Redaktion Tanja-Maria Martens Titelfoto Christian Nielinger Abbildungen Marianne Grondahl (1), Archiv Konzerthaus Berlin Satz und Reinzeichnung www.graphiccenter.de Herstellung REIHER Grafikdesign & Druck 2,00 €