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Schlussbericht, 11. März 2012

Das Land der Sammler macht seinem Namen alle Ehre –
Am Sonntagabend ging die neunte art KARLSRUHE mit
Bestmarken zu Ende

Über 48 000 Besucher (Vorjahr 45 000) zählte die art KARLSRUHE
2012. Umsätze in Millionenhöhe, hochkarätige Exponate sowie ein
fachkundiges Publikum prägten die neunte Ausgabe der internationalen
Kunstmesse. Der Kunstfreund und Laudator Björn Engholm hatte in
seiner feinsinnigen Eröffnungsrede vom Land der Sammler geschwärmt.
Die Zahlen der art KARLSRUHE bestätigen das eindrucksvoll. „Es ist
uns ein weiteres Mal gelungen, neue Käuferkreise zu erschließen“,
freute sich Messechefin Britta Wirtz. „Außerdem konnten wir unseren
geografischen Radius enorm erweitern, allein die Hälfte aller
Erstbesucher reiste weiter als 100 Kilometer an, um das Angebot der
222 Galerien aus zwölf Ländern wahrzunehmen.“ Bestnoten für die art
KARLSRUHE gibt es auch von den Ausstellern. In einer Befragung
zeigten sich 80 Prozent mit ihrem Geschäft sehr zufrieden.

„Unser Motto ‚Sehen und Sammeln’ ist aufs Schönste bestätigt worden“,
bilanzierte Kurator Ewald Karl Schrade. „Die großzügige
Messearchitektur mit ihren säulenfreien und lichtdurchfluteten Hallen
bietet der Kunst reichlich Raum und ermöglicht starke Seherlebnisse.
Das wird honoriert und schlägt sich nicht nur in erfreulichen
Besucherzahlen nieder, sondern auch in den vielen erfolgreichen
Abschlüssen.“

Das positive Ergebnis zeichnete sich bereits während der Preview und
des Eröffnungsabends ab. Die Verkäufe der Galerie Schlichtenmaier,
Stuttgart, durchbrachen bereits am zweiten Messetag die Millionen-
grenze. „Wir haben hier jeden Tag stetig zugelegt“, strahlte Bert
Schlichtenmaier, der beispielsweise Werke von Emil Schumacher, Horst
Antes, K.O. Götz, Georg Karl Pfahler, Erich Hauser oder Jürgen
Brodwolf verkaufen konnte. Sehr zufrieden zeigte sich auch Helga
Gausling, die Nichte des Malers Fritz Winter, deren Fritz-Winter-Haus,
Ahlen, das erste Mal an der art KARLSRUHE teilnahm. Ein Schlüssel-
werk ihres Onkels für 195 000 Euro ging in eine öffentliche Sammlung.
„Das freut mich natürlich besonders“, so Gausling, die mit Winters
Malerei und den Skulpturen von Hans Jaenisch einen fulminanten
Messeauftritt hatte. Freude auch am Stand der Galerie Ludorff,
Düsseldorf, die ein Gemälde von Max Liebermann in eine hochkarätige
Privatsammlung vermitteln konnte. „Über Preise reden wir ja
grundsätzlich nicht“, so Rainer M. Ludorff, „aber Sie können sich
denken: wir sind sehr zufrieden. Begeistert hat uns auch das
fachkundige Publikum. Das war wirklich eine Freude.“ Dem schloss sich
auch Sebastian Neusser vom Kunsthandel Michael Werner, Köln, an:
„Wir sind rundum zufrieden“.
Wie gewohnt stark vertreten war die Klassische Moderne. Die Galerie
Valentien, Stuttgart, freute sich früh über den Verkauf eines Werkes von
Willi Baumeister für 280 000 Euro. Und Marianne Hennemann konnte
mit K.O. Götz überzeugen. „Ich habe viel Lob bekommen und
Komplimente für die Präsentation. Und die Kasse stimmt auch“,
bilanzierte die Galeristin aus Königswinter. Zufriedene Gesichter gab es
zudem an den Ständen von Hans Maulberger, München/Düsseldorf,
Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern, und Thole Rotermund, Hamburg. Mit
Werken von Hans Hartung, K.R.H. Sonderborg, Ernst Ludwig Kirchner,
Lionel Feininger oder Emil Nolde boten sie museale Qualität. Das wurde
gewürdigt, die Umsätze stimmten.

Auch im Bereich der etablierten Gegenwartskunst konnte die art
KARLSRUHE punkten. „Nun bin ich von Beginn an dabei“, sagte
Dorothea van der Koelen, Mainz/Venedig, „aber das ist definitiv meine
beste Karlsruher Messe, und da ist das Nachmessegeschäft noch gar
nicht eingerechnet.“ Besonders freute sie sich über die Verkäufe eines
Werkes von François Morellet aus den 1970er Jahren für 100 000 Euro
und diverser Arbeiten von Lore Bert, Heinz Gappmayr und Günther
Uecker sowie einer großen Skulptur von Martin Willing für 28 000 Euro.
Georg Nothelfer, Berlin, war etwa mit Christo (Wrapped Reichstag)
erfolgreich, und Christian K. Scheffel, Bad Homburg, konnte unter
anderem eine Skulptur von Hans Steinbrenner veräußern. Casteel,
Mönchengladbach, steht in guten Verhandlungen über eine große
Imi Knoebel-Arbeit für 140 000 Euro. „Das wird aber wohl ein
Nachmessegeschäft“, hieß es.

Erfreulich auch die positive Entwicklung im Bereich jüngerer
Gegenwarts-kunst. Karlheinz Meyer, Karlsruhe, hatte unter anderem
Werke von Tal R, Thomas Zipp und Jonathan Meese am Stand. „Kein
optimiertes Mittelmaß, keinerlei Furzdemokratie“, so der Titel einer
größeren Meese-Arbeit, die für 35 000 Euro den Besitzer wechselte.
Klaus Gerrit Friese, Stuttgart, überzeugte mit seiner One-Artist-Show –
Tatjana Doll gewidmet – nicht nur zahlreiche Besucher, sondern auch
die Fachjury des art-KARLSRUHE-Preises. Über 15 000 Euro freute sich
der Galerist gemeinsam mit seiner Künstlerin. Klaus Brennecke, Berlin,
war unter anderem mit Franziska Maderthaner erfolgreich, während
Friedrich W. Kasten, Mannheim, gar eine neue Kategorie ausmachte:
„Kaum war der Messe-Katalog online, klingelte bei mir das Telefon. Nun
gibt es also nicht nur ein Nachmesse-geschäft, sondern sogar ein
Vormessegeschäft. Und was mich wirklich überrascht hat: Nach
Karlsruhe kommt ja das halbe Elsass. Von dort hatte ich viele gute
Neukontakte. Das ist natürlich besonders schön“.

Aus dem Ausland reisten nicht nur viele Besucher an, sondern auch 30
der 222 Aussteller. Allein Bennet Vertes, Zürich, der mit Arbeiten von
Serge Poliakoff, Antoni Tàpies und Andy Warhol vertreten war, machte
Umsatz in Höhe einer dreiviertel Million Euro. „Wir können nicht klagen“,
lächelte der junge Galerist vielsagend. Und Anna Boesso, Bozen,
erstmalig in Karlsruhe, freute sich über viel Interesse für ihre Victor
Vasarely-Show. „So ein Publikum gibt es in Italien nicht. Und das
Messeteam: einfach großartig - freundlich, warmherzig, hoch-
professionell.“ Das bestätigte ebenfalls der Berner Galerist Raphael T.
Rigassi, der mit einem anspruchsvollen Programm nach Karlsruhe
gekommen war und nicht nur für seine One-Artist-Show mit Georg
Küttinger viel Lob erntete.

Als absolute Attraktionen hatten sich auch die beiden Sonderschauen
der art KARLSRUHE erwiesen. Mit Werken aus den Sammlungen Marli
Hoppe-Ritter und Gunter Sachs waren zwei Positionen der Kunst-
geschichte zu sehen, die kaum gegensätzlicher sein konnten. Etwa die
„Hommage an das Quadrat“ von Josef Albers und die knalligen Pop Art-
Werke Andy Warhols. Für letztere begeisterte sich auch Günther Netzer,
der als langjähriger Freund der Familie, gemeinsam mit Rolf Sachs über
die Messe bummelte.

Mit zwei anspruchsvollen Diskussionsrunden präsentierte sich das
ARTIMA art meeting in neuem Format, das außerordentlich viel
Zusprach seitens der Besucher und Fachmedien fand. Moderiert von
dem renommierten Kunstjournalisten Hans-Joachim Müller stritten der
Kunst- und Medientheoretiker Bazon Brock, der Professor für
Kunsttheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Wolfgang
Ullrich, sowie Leni Hoffmann, Künstlerin und Professorin an der
Außenstelle Freiburg der Karlsruher Akademie über den Geniebegriff.
Tag zwei des Forums verhandelte den „Künstler als Marktteilnehmer“.
Beteiligt waren die Kunstmarkt-Expertin Piroschka Dossi, der Galerist
Christian K. Scheffel sowie der Maler Bernd Koberling.

Auf der Zielgeraden zum zehnjährigen Jubiläum ist das Konzept der art
KARLSRUHE erneut eindrucksvoll aufgegangen.

Die zehnte art KARLSRUHE 2013 findet vom 7. März bis 10. März 2013
statt.




Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Melden Sie sich bitte im Pressebüro der
art KARLSRUHE, bei Lindinger + Schmid, Büro für Kunst und Öffentlichkeit, Sonja Silberhorn
(Tel. 0941/22177, silberhorn@lindinger-schmid.de).

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art KARLSRUHE 2012 - Schlussbericht.pdf

  • 1. Schlussbericht, 11. März 2012 Das Land der Sammler macht seinem Namen alle Ehre – Am Sonntagabend ging die neunte art KARLSRUHE mit Bestmarken zu Ende Über 48 000 Besucher (Vorjahr 45 000) zählte die art KARLSRUHE 2012. Umsätze in Millionenhöhe, hochkarätige Exponate sowie ein fachkundiges Publikum prägten die neunte Ausgabe der internationalen Kunstmesse. Der Kunstfreund und Laudator Björn Engholm hatte in seiner feinsinnigen Eröffnungsrede vom Land der Sammler geschwärmt. Die Zahlen der art KARLSRUHE bestätigen das eindrucksvoll. „Es ist uns ein weiteres Mal gelungen, neue Käuferkreise zu erschließen“, freute sich Messechefin Britta Wirtz. „Außerdem konnten wir unseren geografischen Radius enorm erweitern, allein die Hälfte aller Erstbesucher reiste weiter als 100 Kilometer an, um das Angebot der 222 Galerien aus zwölf Ländern wahrzunehmen.“ Bestnoten für die art KARLSRUHE gibt es auch von den Ausstellern. In einer Befragung zeigten sich 80 Prozent mit ihrem Geschäft sehr zufrieden. „Unser Motto ‚Sehen und Sammeln’ ist aufs Schönste bestätigt worden“, bilanzierte Kurator Ewald Karl Schrade. „Die großzügige Messearchitektur mit ihren säulenfreien und lichtdurchfluteten Hallen bietet der Kunst reichlich Raum und ermöglicht starke Seherlebnisse. Das wird honoriert und schlägt sich nicht nur in erfreulichen Besucherzahlen nieder, sondern auch in den vielen erfolgreichen Abschlüssen.“ Das positive Ergebnis zeichnete sich bereits während der Preview und des Eröffnungsabends ab. Die Verkäufe der Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart, durchbrachen bereits am zweiten Messetag die Millionen- grenze. „Wir haben hier jeden Tag stetig zugelegt“, strahlte Bert Schlichtenmaier, der beispielsweise Werke von Emil Schumacher, Horst Antes, K.O. Götz, Georg Karl Pfahler, Erich Hauser oder Jürgen Brodwolf verkaufen konnte. Sehr zufrieden zeigte sich auch Helga Gausling, die Nichte des Malers Fritz Winter, deren Fritz-Winter-Haus, Ahlen, das erste Mal an der art KARLSRUHE teilnahm. Ein Schlüssel- werk ihres Onkels für 195 000 Euro ging in eine öffentliche Sammlung. „Das freut mich natürlich besonders“, so Gausling, die mit Winters Malerei und den Skulpturen von Hans Jaenisch einen fulminanten Messeauftritt hatte. Freude auch am Stand der Galerie Ludorff, Düsseldorf, die ein Gemälde von Max Liebermann in eine hochkarätige Privatsammlung vermitteln konnte. „Über Preise reden wir ja grundsätzlich nicht“, so Rainer M. Ludorff, „aber Sie können sich denken: wir sind sehr zufrieden. Begeistert hat uns auch das fachkundige Publikum. Das war wirklich eine Freude.“ Dem schloss sich auch Sebastian Neusser vom Kunsthandel Michael Werner, Köln, an: „Wir sind rundum zufrieden“.
  • 2. Wie gewohnt stark vertreten war die Klassische Moderne. Die Galerie Valentien, Stuttgart, freute sich früh über den Verkauf eines Werkes von Willi Baumeister für 280 000 Euro. Und Marianne Hennemann konnte mit K.O. Götz überzeugen. „Ich habe viel Lob bekommen und Komplimente für die Präsentation. Und die Kasse stimmt auch“, bilanzierte die Galeristin aus Königswinter. Zufriedene Gesichter gab es zudem an den Ständen von Hans Maulberger, München/Düsseldorf, Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern, und Thole Rotermund, Hamburg. Mit Werken von Hans Hartung, K.R.H. Sonderborg, Ernst Ludwig Kirchner, Lionel Feininger oder Emil Nolde boten sie museale Qualität. Das wurde gewürdigt, die Umsätze stimmten. Auch im Bereich der etablierten Gegenwartskunst konnte die art KARLSRUHE punkten. „Nun bin ich von Beginn an dabei“, sagte Dorothea van der Koelen, Mainz/Venedig, „aber das ist definitiv meine beste Karlsruher Messe, und da ist das Nachmessegeschäft noch gar nicht eingerechnet.“ Besonders freute sie sich über die Verkäufe eines Werkes von François Morellet aus den 1970er Jahren für 100 000 Euro und diverser Arbeiten von Lore Bert, Heinz Gappmayr und Günther Uecker sowie einer großen Skulptur von Martin Willing für 28 000 Euro. Georg Nothelfer, Berlin, war etwa mit Christo (Wrapped Reichstag) erfolgreich, und Christian K. Scheffel, Bad Homburg, konnte unter anderem eine Skulptur von Hans Steinbrenner veräußern. Casteel, Mönchengladbach, steht in guten Verhandlungen über eine große Imi Knoebel-Arbeit für 140 000 Euro. „Das wird aber wohl ein Nachmessegeschäft“, hieß es. Erfreulich auch die positive Entwicklung im Bereich jüngerer Gegenwarts-kunst. Karlheinz Meyer, Karlsruhe, hatte unter anderem Werke von Tal R, Thomas Zipp und Jonathan Meese am Stand. „Kein optimiertes Mittelmaß, keinerlei Furzdemokratie“, so der Titel einer größeren Meese-Arbeit, die für 35 000 Euro den Besitzer wechselte. Klaus Gerrit Friese, Stuttgart, überzeugte mit seiner One-Artist-Show – Tatjana Doll gewidmet – nicht nur zahlreiche Besucher, sondern auch die Fachjury des art-KARLSRUHE-Preises. Über 15 000 Euro freute sich der Galerist gemeinsam mit seiner Künstlerin. Klaus Brennecke, Berlin, war unter anderem mit Franziska Maderthaner erfolgreich, während Friedrich W. Kasten, Mannheim, gar eine neue Kategorie ausmachte: „Kaum war der Messe-Katalog online, klingelte bei mir das Telefon. Nun gibt es also nicht nur ein Nachmesse-geschäft, sondern sogar ein Vormessegeschäft. Und was mich wirklich überrascht hat: Nach Karlsruhe kommt ja das halbe Elsass. Von dort hatte ich viele gute Neukontakte. Das ist natürlich besonders schön“. Aus dem Ausland reisten nicht nur viele Besucher an, sondern auch 30 der 222 Aussteller. Allein Bennet Vertes, Zürich, der mit Arbeiten von Serge Poliakoff, Antoni Tàpies und Andy Warhol vertreten war, machte Umsatz in Höhe einer dreiviertel Million Euro. „Wir können nicht klagen“, lächelte der junge Galerist vielsagend. Und Anna Boesso, Bozen, erstmalig in Karlsruhe, freute sich über viel Interesse für ihre Victor Vasarely-Show. „So ein Publikum gibt es in Italien nicht. Und das
  • 3. Messeteam: einfach großartig - freundlich, warmherzig, hoch- professionell.“ Das bestätigte ebenfalls der Berner Galerist Raphael T. Rigassi, der mit einem anspruchsvollen Programm nach Karlsruhe gekommen war und nicht nur für seine One-Artist-Show mit Georg Küttinger viel Lob erntete. Als absolute Attraktionen hatten sich auch die beiden Sonderschauen der art KARLSRUHE erwiesen. Mit Werken aus den Sammlungen Marli Hoppe-Ritter und Gunter Sachs waren zwei Positionen der Kunst- geschichte zu sehen, die kaum gegensätzlicher sein konnten. Etwa die „Hommage an das Quadrat“ von Josef Albers und die knalligen Pop Art- Werke Andy Warhols. Für letztere begeisterte sich auch Günther Netzer, der als langjähriger Freund der Familie, gemeinsam mit Rolf Sachs über die Messe bummelte. Mit zwei anspruchsvollen Diskussionsrunden präsentierte sich das ARTIMA art meeting in neuem Format, das außerordentlich viel Zusprach seitens der Besucher und Fachmedien fand. Moderiert von dem renommierten Kunstjournalisten Hans-Joachim Müller stritten der Kunst- und Medientheoretiker Bazon Brock, der Professor für Kunsttheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Wolfgang Ullrich, sowie Leni Hoffmann, Künstlerin und Professorin an der Außenstelle Freiburg der Karlsruher Akademie über den Geniebegriff. Tag zwei des Forums verhandelte den „Künstler als Marktteilnehmer“. Beteiligt waren die Kunstmarkt-Expertin Piroschka Dossi, der Galerist Christian K. Scheffel sowie der Maler Bernd Koberling. Auf der Zielgeraden zum zehnjährigen Jubiläum ist das Konzept der art KARLSRUHE erneut eindrucksvoll aufgegangen. Die zehnte art KARLSRUHE 2013 findet vom 7. März bis 10. März 2013 statt. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Melden Sie sich bitte im Pressebüro der art KARLSRUHE, bei Lindinger + Schmid, Büro für Kunst und Öffentlichkeit, Sonja Silberhorn (Tel. 0941/22177, silberhorn@lindinger-schmid.de).