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Gemeinsame Pressemitteilung


Berlin, 12. Oktober 2010

ORGANPATEN werden

Start der neuen Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
mit aktuellen Ergebnissen der BZgA- Repräsentativerhebung
zum Thema Organspende


Unter dem Motto „ORGANPATEN werden“ startet heute in Berlin die neue
Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die rund um
das Thema Organ- und Gewebespende informieren will. Ziel ist es, die Zahl derer,
die einen Organspendeausweis bei sich tragen, zu erhöhen.

Um Menschen dort zu erreichen, wo sie sich täglich aufhalten, wandert die
Kampagne mit einer Informationstour quer durch Deutschland und macht Station in
großen Einkaufszentren deutscher Großstädte und bei Großveranstaltungen. Im
Mittelpunkt stehen zehn elektronische und mechanische Informationsmodule. Diese
einzelnen Stationen laden Besucherinnen und Besucher ein, sich dem Thema
Organspende auf spielerische Art zu nähern. So geben beispielsweise Multi-Touch-
Tische einen virtuellen Einblick in den Körper, interaktive Stelen bieten die
wichtigsten Informationen zur Organspende und bei einer Bodenprojektion kann man
den Organspendeausweis als Puzzle mit den Füßen selber zusammensetzen.

Da die Entscheidung zur Organspende ein sehr persönliches Thema ist, stehen
außerdem ein geschultes Team und Vertreterinnen und Vertreter von örtlichen
Seite 2 von 3   Selbsthilfegruppen für Fragen und Anliegen der Besucher zur Verfügung. Darüber
                hinaus hält die neue Internetseite www.organpaten.de eine Fülle an Informationen
                zu        dem           Thema      bereit   und   bietet   allen        Interessierten                die
                Möglichkeit, sich beispielsweise als Organpate mit einem Statement im Internet
                einzutragen.

                Hierzu erklärt Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler: „Wer über Organ-
                spende spricht, setzt sich immer auch mit dem Sterben auseinander. Das macht
                vielen Menschen Angst. Deshalb ist es so wichtig, anschaulich und sachlich über das
                Thema zu informieren und den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich
                beraten zu lassen. Die neue Informationstour der BZgA geht dazu an Orte, wo sich
                Menschen tagtäglich aufhalten, um sie als Organpaten zu gewinnen. Denn eine
                Patenschaft ist etwas Positives und Lebendiges. Es ist die freiwillige Übernahme von
                Verantwortung gegenüber Anderen. Und darum geht es doch.“


                Aktuell zum Kampagnenstart stellt die BZgA die Ergebnisse einer neuen Repräsenta-
                tiverhebung zu Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur
                Organspende vor. Die Befragung zeigt, dass die Spendebereitschaft zugenommen
                hat. Stimmten vor zwei Jahren 67 Prozent der Befragten zwischen 14 und 75 Jahren
                einer Organ- und Gewebespende nach ihrem Tod zu, so stieg ihr Anteil im Jahr 2010
                auf 74 Prozent. Auch der Besitz des Organspendeausweises ist in den letzten zwei
                Jahren von 17 auf 25 Prozent deutlich gestiegen. Als Gründe sagen diejenigen, die
                über einen Ausweis verfügen, zu 97 Prozent, dass sie anderen helfen möchten und
                zu 72 Prozent, dass sie ihre Angehörigen mit dieser Entscheidung nicht belasten
                möchten. Auch wären 95 Prozent der Organspendeausweisbesitzer froh, selbst ein
                Organ zu erhalten, wenn sie eines brauchen würden.


                Demgegenüber sagen 62 Prozent derjenigen, die bislang keinen Organspende-
                ausweis haben, dass sie sich jetzt noch nicht entscheiden können und wollen,
                47 Prozent fürchten Missbrauch durch Organhandel und 33 Prozent haben Angst,
                dass im Ernstfall nicht mehr alles medizinisch Notwendige von den Ärzten für sie
                getan wird.

                Bundesministerium für Gesundheit                             Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä rung
                Pressestelle                                                 Pressestelle

                Friedrichstr. 108                                            Ostmerheimer Str. 220
                10117 Berlin                                                 51109 Köln
                Tel: 030 18441-2225                                          Tel: 0221 8992-280
                pressestelle@bmg.bund.de                                      marita.voelker-albert@bzga.de
Seite 3 von 3   Was die Informiertheit der Bevölkerung zu dem Thema betrifft, so zeigen die
                Ergebnisse der BZgA-Studie, dass 39 Prozent der Befragten nur über sehr wenig
                Informationen zum Thema Organspende verfügen und 9 Prozent sogar schlecht
                informiert sind. Deshalb setzt die neue Kampagne „ORGANPATEN werden“ genau
                an diesem Wissensdefizit an, um Menschen zu informieren und zur persönlichen
                Auseinandersetzung mit dem Thema Organ- und Gewebespende anzuregen, damit
                sie ihre persönliche Haltung im Ausweis dokumentieren und mit sich tragen. Denn
                die BZgA-Studie belegt, dass Menschen, die gut informiert sind, eher einen Organ-
                spendeausweis ausfüllen, der Organ- und Gewebespende eher positiv gegenüber
                stehen, keine Befürchtungen vor Missbrauch durch Organhandel haben und weniger
                Ängste davor haben, dass im Todesfall nicht alles medizinisch Notwendige für sie
                getan wird.


                „Die Ergebnisse der Studie weisen grundsätzlich in eine erfreuliche Richtung“, betont
                Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche
                Aufklärung. „Sie zeigen aber auch, dass noch immer ein großer Aufklärungsbedarf
                besteht. Deshalb informieren wir mit den Aktionsmodulen unserer neuen Kampagne
                gezielt über die Themen, die die Menschen interessieren und können in den
                Beratungsgesprächen vor Ort konkret auf Ängste, Vorbehalte und Mythen, die in der
                Bevölkerung gegenüber dem Thema Organspende bestehen, eingehen.“




                Weitere Informationen zur Kampagne unter www.organpaten.de


                Die ersten Ergebnisse der Studie „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemein-
                bevölkerung zur Organspende 2010“ stehen zum Download unter:
                www.bzga.de/presse/hintergrundinformationen




                Bundesministerium für Gesundheit                         Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä rung
                Pressestelle                                             Pressestelle

                Friedrichstr. 108                                        Ostmerheimer Str. 220
                10117 Berlin                                             51109 Köln
                Tel: 030 18441-2225                                      Tel: 0221 8992-280
                pressestelle@bmg.bund.de                                  marita.voelker-albert@bzga.de

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10-10-12 Organpate werden_Gemeinsame PM mit der BZGA.pdf

  • 1. Gemeinsame Pressemitteilung Berlin, 12. Oktober 2010 ORGANPATEN werden Start der neuen Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit aktuellen Ergebnissen der BZgA- Repräsentativerhebung zum Thema Organspende Unter dem Motto „ORGANPATEN werden“ startet heute in Berlin die neue Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die rund um das Thema Organ- und Gewebespende informieren will. Ziel ist es, die Zahl derer, die einen Organspendeausweis bei sich tragen, zu erhöhen. Um Menschen dort zu erreichen, wo sie sich täglich aufhalten, wandert die Kampagne mit einer Informationstour quer durch Deutschland und macht Station in großen Einkaufszentren deutscher Großstädte und bei Großveranstaltungen. Im Mittelpunkt stehen zehn elektronische und mechanische Informationsmodule. Diese einzelnen Stationen laden Besucherinnen und Besucher ein, sich dem Thema Organspende auf spielerische Art zu nähern. So geben beispielsweise Multi-Touch- Tische einen virtuellen Einblick in den Körper, interaktive Stelen bieten die wichtigsten Informationen zur Organspende und bei einer Bodenprojektion kann man den Organspendeausweis als Puzzle mit den Füßen selber zusammensetzen. Da die Entscheidung zur Organspende ein sehr persönliches Thema ist, stehen außerdem ein geschultes Team und Vertreterinnen und Vertreter von örtlichen
  • 2. Seite 2 von 3 Selbsthilfegruppen für Fragen und Anliegen der Besucher zur Verfügung. Darüber hinaus hält die neue Internetseite www.organpaten.de eine Fülle an Informationen zu dem Thema bereit und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich beispielsweise als Organpate mit einem Statement im Internet einzutragen. Hierzu erklärt Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler: „Wer über Organ- spende spricht, setzt sich immer auch mit dem Sterben auseinander. Das macht vielen Menschen Angst. Deshalb ist es so wichtig, anschaulich und sachlich über das Thema zu informieren und den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich beraten zu lassen. Die neue Informationstour der BZgA geht dazu an Orte, wo sich Menschen tagtäglich aufhalten, um sie als Organpaten zu gewinnen. Denn eine Patenschaft ist etwas Positives und Lebendiges. Es ist die freiwillige Übernahme von Verantwortung gegenüber Anderen. Und darum geht es doch.“ Aktuell zum Kampagnenstart stellt die BZgA die Ergebnisse einer neuen Repräsenta- tiverhebung zu Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organspende vor. Die Befragung zeigt, dass die Spendebereitschaft zugenommen hat. Stimmten vor zwei Jahren 67 Prozent der Befragten zwischen 14 und 75 Jahren einer Organ- und Gewebespende nach ihrem Tod zu, so stieg ihr Anteil im Jahr 2010 auf 74 Prozent. Auch der Besitz des Organspendeausweises ist in den letzten zwei Jahren von 17 auf 25 Prozent deutlich gestiegen. Als Gründe sagen diejenigen, die über einen Ausweis verfügen, zu 97 Prozent, dass sie anderen helfen möchten und zu 72 Prozent, dass sie ihre Angehörigen mit dieser Entscheidung nicht belasten möchten. Auch wären 95 Prozent der Organspendeausweisbesitzer froh, selbst ein Organ zu erhalten, wenn sie eines brauchen würden. Demgegenüber sagen 62 Prozent derjenigen, die bislang keinen Organspende- ausweis haben, dass sie sich jetzt noch nicht entscheiden können und wollen, 47 Prozent fürchten Missbrauch durch Organhandel und 33 Prozent haben Angst, dass im Ernstfall nicht mehr alles medizinisch Notwendige von den Ärzten für sie getan wird. Bundesministerium für Gesundheit Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä rung Pressestelle Pressestelle Friedrichstr. 108 Ostmerheimer Str. 220 10117 Berlin 51109 Köln Tel: 030 18441-2225 Tel: 0221 8992-280 pressestelle@bmg.bund.de marita.voelker-albert@bzga.de
  • 3. Seite 3 von 3 Was die Informiertheit der Bevölkerung zu dem Thema betrifft, so zeigen die Ergebnisse der BZgA-Studie, dass 39 Prozent der Befragten nur über sehr wenig Informationen zum Thema Organspende verfügen und 9 Prozent sogar schlecht informiert sind. Deshalb setzt die neue Kampagne „ORGANPATEN werden“ genau an diesem Wissensdefizit an, um Menschen zu informieren und zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Organ- und Gewebespende anzuregen, damit sie ihre persönliche Haltung im Ausweis dokumentieren und mit sich tragen. Denn die BZgA-Studie belegt, dass Menschen, die gut informiert sind, eher einen Organ- spendeausweis ausfüllen, der Organ- und Gewebespende eher positiv gegenüber stehen, keine Befürchtungen vor Missbrauch durch Organhandel haben und weniger Ängste davor haben, dass im Todesfall nicht alles medizinisch Notwendige für sie getan wird. „Die Ergebnisse der Studie weisen grundsätzlich in eine erfreuliche Richtung“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Sie zeigen aber auch, dass noch immer ein großer Aufklärungsbedarf besteht. Deshalb informieren wir mit den Aktionsmodulen unserer neuen Kampagne gezielt über die Themen, die die Menschen interessieren und können in den Beratungsgesprächen vor Ort konkret auf Ängste, Vorbehalte und Mythen, die in der Bevölkerung gegenüber dem Thema Organspende bestehen, eingehen.“ Weitere Informationen zur Kampagne unter www.organpaten.de Die ersten Ergebnisse der Studie „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemein- bevölkerung zur Organspende 2010“ stehen zum Download unter: www.bzga.de/presse/hintergrundinformationen Bundesministerium für Gesundheit Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä rung Pressestelle Pressestelle Friedrichstr. 108 Ostmerheimer Str. 220 10117 Berlin 51109 Köln Tel: 030 18441-2225 Tel: 0221 8992-280 pressestelle@bmg.bund.de marita.voelker-albert@bzga.de