2. Ist Seegras ein Problem?
Üblicherweise fällt Seegras im Herbst an den
Stränden in riesigen Mengen an, es wird dabei
mit Traktoren/Baggern entfernt. Dabei vermischt
sich das Seegras mit Sand und Müll, das Gemisch
hinterher zu trennen ist sehr aufwendig...
3. Seegras zu nutzen ist sehr ökologisch!
Der Mensch liebt das Gefühl, aus der Fülle schöpfen zu können. Aber wo kann man das schon
heutzutage, ohne dabei andere Menschen oder die Natur auszubeuten?
Bei Seegras kann man es. Es steht in Massen zur
Verfügung und wächst jedes Jahr nach. Bei dem
heutigen hohen Nährstoffeintrag in die Meere ist es
vielleicht sogar eine kleine Erleichterung für die Ostsee,
wenn man ihr möglichst viel davon abnimmt...
4. gute Dämmwirkung
schwer entflammbar
schimmelt nicht und verrottet nur langsam, sehr langlebig
unempfindlich gegen Feuchtigkeit
uninteressant für Schädlinge
keine chemischen Zusätze nötig, hoher Silikat- und mineralische Anteile
leicht zu verarbeiten und dabei keine Gesundheitsgefährdung
kein Sondermüll sondern pures Naturmaterial
Wildsammlung, keine Ackerflächen nötig
sehr gute Ökobilanz
Warum SEEGRAS als Dämmstoff?
5. Wertvoller Rohstoff seit Jahrhunderten!
Seegras wurde seit Jahrhunderten vor allem
als Polstermaterial, aber auch als Dachein-
deckung und Dämmstoff verwendet. Die
Seegrasmatratze war weit verbreitet. Es gab
sogar einige Fabriken, die das Seegras verar-
beitet haben, in Dänemark z.B. bis zu 8 Mio.
Tonnen jährlich. Bis in die 50iger Jahre wurde
Seegras zwischen Packpapier eingenäht als
Dämmstoff verkauft.
6. 300 Jahre alte Dächer...
Vermutlich verwendeten die Küstenbewohner schon weit vor den Wikingern Seegras
als Dacheindeckung.
Heute noch trotzen auf der nördlichsten Ostseeinsel von Dänemark - Læsø - über
300 Jahre alte Dächer aus Seegras dem Küstenklima...
7. Seegras direkt aus der
„wilden“ Natur…
Seegras in guter Qualität lässt sich
nicht mit großem technischen
Aufwand erreichen, sondern im
Gegenteil, durch das Einsammeln mit
kleinen Geräten (oder auch per Hand)
bleibt die ursprüngliche Qualität am
besten erhalten.
Nach dem Einsammeln wird es auf
Wiesen ausgebreitet und der Regen
wäscht Sand und Salz ab. Danach
wird es wie Heu getrocknet und in
Ballen gepresst. In diesen 250 Kg
Rundballen wird das Seegras dann
auch an die Baustellen geliefert.
9. Verwendung...
Dach, Wand,
Boden
Seegras kann als Dämmstoff
überall dort verwendet
werden, wo kein
direkter Kontakt mit
Feuchtigkeit besteht, z.B.:
Unterdachdämmung,
Geschossdecken, Außenwände
oder als Trittschalldämmung.
Seegras sollte nach
baubiologischen Regeln
„diffusionsoffen“ eingebaut
werden.
10. Geschossdecke & Boden
Die Dämmung von Fußböden und
Decken ist mit Seegras besonders
einfach, es braucht nur verteilt und
mit Platten oder Brettern bedeckt zu
werden...
11. Fassadendämmung mit Seegras
Dabei wird Seegras hinter eine Holzfaserplatte gestopft und dann mit einer
hinterlüfteten Lärchenverschalung versehen.
Wer die Fassade lieber verputzen möchte, kann Seegras auch hinter eine
Schilfmatte stopfen und diese dann mit einem Kalkputz verputzen und
erhält dann das „norddeutsche Wärmeverbundsystem“!
12. Innenwanddämmung mit
Seegras
Die Dämmung der Innenwände ist vor allem
wegen des Schallschutzes wichtig und auch bei
starkem Temperaturgefälle zwischen zwei
Räumen.
Eine Innenwand kann von beiden Seiten her
gleich aufgebaut sein. Auch hier wird die
Dämmung wieder winddicht eingepackt, das
kann durch Putz oder Platten geschehen.
13. Neubauten mit Seegrasdämmung
Um eine ganze Wand mit Seegras zu dämmen, verwendet
man am besten ein Holzständerwerk (Holzrahmenbau).
Auch hier muss man innen wie außen eine winddichte
Ebene an die Holzständer anbringen.
14. Wärmeleitfähigkeit von λ 0,042-0,045
bei 20 cm wird die Wärmeschutzverordnung eingehalten: U=0,24
ab 30 cm wird Passivhausstandard erreicht werden: U=0,15
schwer entflammbar (B2), bei Feuer entstehen keine giftigen Gase
keine chemischen Zusätze nötig, hoher Silikat- und Jodanteil
guter Schallschutz
guter sommerlicher Wärmeschutz
Technische Eigenschaften
von SEEGRAS