2. Social Media – Zahlen und Fakten
75 Prozent der Onliner sind in sozialen Medien aktiv Soziale Netzwerke und Blogs
Geschätzt: 1 Milliarde Menschen Land Reichweite (in %) Nutzungsdauer
Brasilien 86 5:03
Italien 78 6:28
USA 74 6:35
22,000,000
Frankreich 73 4:10
20,000,000
Deutschland 63 4:13
18,000,000
Schweiz 59 3:44
16,000,000
Welt 75 6:00
14,000,000
Wachstum
12,000,000 + 24 % + 66 %
gegenüber Vorjahr
10,000,000
Anteil sozialer Netzwerke/Blogs an ges. Online-Zeit: 22%
8,000,000 Quelle: Nielsen
6,000,000
4,000,000
Facebook Nutzerzahlen im August 2011 – über 20
2,000,000
Millionen aktive Facebook Nutzer in Deutschland
0 Quelle:http://allfacebook.de/zahlen_fakten/
Sep 06 Nov 06 Jan 07 Mar 07 May 07 Jul 07
2
3. Social Media – Zahlen und Fakten
MEHR ALS 40 MILLIONENMENSCHEN IN DEUTSCHLAND SIND IN
SOZIALEN MEDIEN AKTIV!
98% der Konsumenten informieren sich vor dem Kauf eines Produktes über deren Eigenschaften und Preise
im Netz
Rund 60% davon fällen ihre Kaufentscheidung aufgrund von Informationen und Empfehlungen aus sozialen
Netzwerken wie Foren, Blogs, Facebook, Twitter und Xing
3
4. Einleitung
Die Nutzung von Social Media in der Versicherungsbranche wurde im letzten halben Jahr häufig thematisiert.
Jedoch scheint der Einsatz von Social Media Maßnahmen bei den Versicherern teilweise noch verhalten zu sein.
Um die Bedeutung von Social Media in der Versicherungsbranche zu analysieren, hat die Interactive Marketing
Group den Einsatz und die Aktivitäten der größten Erstversicherer (http://top500.welt.de/list/2010/V/) in den am
häufigsten genutzten Social Media Kanälen für den Zeitraum Januar und Juli 2011 untersucht, um die Entwicklung
der Social Media Aktivitäten der größten Versicherer zu dokumentieren und gegenüberzustellen.
Für den Vergleich wurden ausschließlich die Kennzahlen der jeweiligen Anbieter genutzt:
I.Reichweiten- - Facebook: Anzahl der „Fans“
Untersuchungsmethode
vergleich - Twitter: Anzahl der Updates, Followings und Followers
-Youtube: Anzahl der angegebenen Abonnenten und Freunde
Die Auswertung der Aktivitäten erfolgte durch Zählung und Kategorisierung der Beiträge:
II. Aktivitäten - Twitter: Tweets, Replies, Retweets.
- Facebook: Anz. Beiträge, Anz. „gelikter“ Beiträge, Anz. der Kommentare
III. Eigene Danach erfolgte eine Überprüfung, ob weitere eigene Social Media Präsenzen (z.B. Blogs)
Webpräsenzen vorhanden sind und welche Form und Inhalte gewählt worden sind.
Abschließend wurde das Gesprächsvolumen zum Stichwort „Versicherung“ und
IV. Allgemeines
„Versicherer“ untersucht.
Gesprächsvolumen
Diese Analyse wurde mit dem Social Media Analyse-Tool Radian6 vorgenommen.
4
5. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Übersichtder Social Media Präsenzen auf Facebook, Twitter und Youtube:
Tweet Freun
Unternehmen Facebook Fans Twitter s
Following Follower YouTube Abon.
de
facebook.com/allianzde youtube.com/user/alli
Allianz Deutschland 9.490 twitter.com/allianz_de 2.039 446 3.115 249 150
utschland anz
ERGO Versicherungs- Facebook.com/ERGO.D youtube.com/user/erg
2.215 Keine Offizielle Präsenz - - - n.V. 20
gruppe eutschland o
Ergo Direkt- facebook.com/ERGO.Di youtube.com/user/erg
7.723 twitter.com/ergodirekt 1.119 717 1.098 13 n.V.
versicherungen rekt odirekt
youtube.com/user/ruv
R + V Versicherung facebook.com/ruv.de 4.525 twitter.com/ruv_de 2.428 233 1.183 11 n.V.
de
R + V 24 - youtube.com/user/rv2
facebook.com/rv24.de 9.182 twitter.com/ruv24_de 2.494 199 761 7 n.V.
Direktversicherung 4de
Gothaer youtube.com/user/My
facebook.com/Gothaer 1.918 twitter.com/gothaer 1.720 2.001 1.609 12 10
Versicherungen Gothaer
Asstel – Direktver- Keine offizielle
Facebook.com/asstel 97 twitter.com/asstel 502 80 513 - -
sicherer der Gothaer Präsenz
Keine offizielle
twitter.com/fragasstel 13 3 32 - -
Präsenz
facebook.com/provinzia twitter.com/provinzial_a Youtube.com/user/Pro
Provinzial 216 12 5 258 2 n.V.
l g vinzialWest
Youtube.com/user/Pro
twitter.com/provinzial 14 0 38 7 n.V.
vinzialvideo
Keine offizielle
Axa, Generali, HDI Keine offizielle Präsenz - Keine offizielle Präsenz - - - - -
Präsenz
Quelle:Stand nach eigenen Ablesungen
der Anbieter am 09.08.2011
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6. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Die meisten Versicherer nutzen Facebook, Twitter, Youtube als weitere Kommunikationskanäle – in erster Linie zur
Verlängerung Ihrer Marketingkommunikation oder Pressearbeit.
Die Allianz präsentiert sich in unterschiedlichen Fassetten über verschiedene Facebookseiten (Allianz Karriere, Allianz
Knowledge, Allianz Sponsoring, Allianz Wissen, Global ParaSport).
Die Social Media Ansätze der Provinzial Rheinland im Bereich Social Media wirkten zunächst etwas unbeholfen. Nach einer
Ankündigung auf Facebook und einzelnen Meldungen auf Twitter im Mai gab es bis Juni keine weiteren Aktivitäten. Im Juli
startete man jedoch neu durch und eröffnete Präsenzen auf Twitter und Facebook, sowie einen eigenen Unternehmensblog.
Es gibt noch nicht viele Versicherer, die neben Facebook und Twitter eigene Social Media Webpräsenzen pflegen. Über einen
eigenen Blog bieten uns lediglich die R+V Versicherung, der Direktversicherer Asstel und seit Juli Provinzial Einblicke in ihr
Unternehmen und in die Versicherungswelt. (http://www.ruv-blog.de/ , http://www.asstelblog.de, http://blog.provinzial.com/ ).
Generali hat zwar eine eigene Karriereseite der Trainee-Gruppe auf Facebook im Juli gegründet (
https://www.facebook.com/generationgenerali ), aber auf der allgemeinen Facebookseite hat sich bis auf eine Ankündigung
im April 2011 nichts mehr getan (https://www.facebook.com/GeneraliVersicherungen ).
Viele Versicherer (HDI, AXA, etc.) haben bis heute keine eindeutig offizielle Facebookseite oder Twitter-Präsenz. Vereinzelte
Accounts scheinen von Privatpersonen, einzelnen Niederlassungen oder Mitarbeitrn erstellt zu sein.
6
7. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
EntwicklungderReichweite auf Twitter und FacebookimVergleich:
Twitter: Facebook:
Tweets bis Januar FB Fans Januar
10,000 9,490 9,182
3500 FB Fans Juli
Tweets Juli
9,000
3115 Follower Juli 7,723
3000 8,000
2428 2494 Follower Januar
2500 7,000
2039 6,000 5,302
2000 1720 5,000 4,525
1609
1500 4,000
1119 1183
3,000 2,215
1,665 1,918
1000 1098 761 2,000 1,259
513
502 1,000 640 406
500 97 43216
32 13 0
38
0 14
Allianz ERGO ERGO R+V R+V Gothaer Asstel Provinzial
Allianz ERGO R+V R+V Gothaer Asstel Frag Provinzial direkt direkt
Direkt direkt Asstel
Auf Twitter und Facebook sind nur die größten Versicherer präsent. Dieses belegte auch eine Studie von Attensity im Februar:
„Unter den deutschen Versicherungs-Unternehmen haben lediglich die Allianz, die R+V Versicherung und die ERGO
Versicherungsgruppe mehr als 1.000 Zustimmungen erhalten. Alle anderen Versicherungen sind auf Facebook praktisch nicht
vorhanden. (...) Auf Twitter gelingt es nur der Allianz und der Gothaer Allgemeinen Versicherung, mehr als 1.000 Follower
anzulocken. Für lediglich 38 der 110 bilanzstärksten deutschen Versicherungsunternehmen lässt sich überhaupt eine Twitter-
Präsenz nachweisen.“ (http://www.attensity.com/de/2011/02/22/deutsche-versicherungen-vernachlassigen-social-media/ )
Zwischenzeitlich liegt die Allianz bereits bei 3.115 Follower. Und auch die Twitterkanäle der ERGO.Direkt und R+V haben in
den letzten Monaten die Grenze der 1.000 Follower überschritten.
7
8. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Social Media Aktivitäten auf Twitter imVergleich:
Twitter
Retweets Januar
Tweets im
Januar Retweets Juli
250 50
44 Replies Juli
200 187 191 40 Replies Januar
151 145
150 127 30
23 25
100 80 20
72 76 75 15
10
50 36 38 10 8
6
21 4 4
8 6 3
0 0 0 3 0 0 0 0 1
0 0 1 1 0
Allianz ERGO R+V R+V Gothaer Asstel frag Provinzial Allianz ERGO R+V R+V Gothaer Asstel frag Provinzial
Direkt direkt Asstel Direkt direkt Asstel
Auch bei näherer Betrachtung der Inhalte der Beiträge wird deutlich, dass Facebook und Twitter als weitere Marketing- / PR-
Instrumente eingesetzt werden. Der direkte Dialog mit Konsumenten wird eher von den Direktversicherern gesucht.
Der Direktversicherer Asstel scheint Twitter als einziger Versicherer auch als Servicekanal nutzen zu wollen und orientierte
sich Anfang des Jahres auch an Serviceaccounts anderer Branchen: „@Telekom_hilft: Wir finden toll, was ihr bei Twitter macht.
Wer kann uns denn weiterhelfen, wenn wir Fragen zu Eurem Konzept haben? Danke.“ (http://twitter.com/Asstel ) - Seit Mai
betreibt Asstel jetzt auch einen reinen TwitterService-Account, der jedoch nur wenig Ressonanz aufweisen kann
(http://www.twitter.com/fragasstel). Ursache hierfür könnte sein, dass dieser Twitter-Account nicht offensiv als Servicekanal
beworben wird und auch nicht als Kontaktmöglichkeit auf der Asstel Homepage angeboten wird.
8
9. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Social Media Aktivitäten auf FacebookimVergleich:
Facebook
Post "gefällt" Juli
Posts Januar
Posts kommentiert Juli
100 Posts Juli 600 541
Pinnwandeinträge Juli
90
80 500 Werte Januar
70
66
70 61 400
60
285
50 41 40 300
227
40 187
27 200 140 159
30 21 18 23 23 127
20 10 81
6 6 100 33 52 40
10 29 14 1112
n.V. n.V. 3
n.V.
0 0
Die meisten Beiträge beziehen sich auf aktuelle Informationen rund um Versicherungsschutz, Gesundheitsvorsorge, KFZ-
Themen. Es gibt jedoch auch Berichte rund um das Thema „Einsatz von Social Media für Versicherungsunternehmen“.
Allianz versucht durch aktuelle Reportagen und regelmäßigen User-Umfragen das Interesse Ihrer Facebook Fans zu
gewinnen. So z.B. die Umfrage: Habt ihr an einem Brückentag schon mal blau gemacht? Die Auflösung oder die Verteilung
der bisher angegeben Antworten sieht man nach der Abstimmung.
Aufgrund der negativen Pressemeldungen der vergangenen Wochen (Lustreisen, Vorwürfe zu Riester Verträgen) hat ERGO
auf dem Facebook-Account viel damit zu tun, Stellung zu beziehen und ein ehrliches kundennahes Image zu vertreten. Die
ERGO Direkt versucht hingegen durch Gewinnspiele und Verlosungen Traffic auf ihrer Facebookseite zu generieren.
9
10. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Die größten Versicherer Allianz und ERGO Versicherungsgruppe bedienen zwar sämtliche etablierten Social Media Kanäle
jedoch besitzen beide Versicherer keinen eigenen Blog und nutzen Social Media mehr zur Verlängerung der PR- und
Marketingaktivitäten. Wobei sich Markus Walter (Allianz) als ein „Social Media Pionier“ der Versicherungsbranche abheben
kann. Erst kürzlich berichtete er über das Social Media Management der Allianz im pr-blogger: http://pr-
blogger.de/2011/02/07/markus-walter-8-social-media-management-by-allianz/
ERGO startet mit der Kundenwerkstatt (https://www.kundenwerkstatt.ergo.de/ ) ein neues Social Media Projekt um ihre
Kunden mithilfe von Umfragen in die Entwicklung und Verbesserung Ihrer Produkte einzubeziehen. Als Anreiz zur Teilnahme
wird ein Punktesystem für Verlosungen angeboten.
Hervorzuheben ist auch die Herangehensweise der R+V Versicherung. Auf der eigenen R+V Webseite wird offen über den
„Aufbruch der R+V in die Social Media Welt“ berichtet (http://www.ruv.de/de/socialmedia). Außerdem berichtet die R+V auch
im eigenen Blog (http://www.ruv-blog.de) über aktuelle Themen und gibt Einblicke in das Unternehmen.
Die Gothaer Versicherung ist auf allen wichtigen Plattformen vertreten und besitzt neben ERGO einen Twitter-Account mit
mehr als 1000 Followern. Die Direktversicherung der Gothaer, Asstel, ist zwar nicht auf Facebook präsent, punktet dafür mit
einem aktiven Blog (http://www.asstelblog.de/).
Auch die Provinzial starten seit Juli auf allen wichtigen Social Media Kanälen durch.
http://www.provinzial.com/web/html/privat/provinzial/socialmedia/index.html
Neben diesen „Pionieren“ gibt es aber auch Versicherer, die nicht aktiv im Social Web sind. Fast jedes Unternehmen ist im HR
Bereich auf XING vertreten, jedoch gibt es nur wenige, die offizielle Präsenzen auf Facebook und Twitter pflegen und mit
Ihren Kunden in Blogs und Foren kommunizieren und einen Dialog mit den Konsumenten suchen.
10
11. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Social Media Kurzanalyse des Gesprächsvolumens zum Thema Versicherungen:
Conversation Cloud*: Themenverteilung:
6,581
8,197
1,347
663 1,850 3,380
1,790
2,182 1,915
Krankenvers. Lebensvers. Haftpflichtvers.
Kfzvers. Hausratvers. Unfallvers.
Berufsunfähigkeitsvers. Rechtsschutz Altersvorsorge
Im Social Web wird der Begriff „Versicherung“ häufig benutzt. Das Gesprächsvolumen beinhaltet für den
Beobachtungszeitraum 59.923 Beiträge. In erster Linie geht es um Angebote und Vergleiche. Aber der Konsument vergleicht
nicht nur die Konditionen der Anbieter, sondern berichtet auch von den eigenen Erfahrungen, beantwortet Fragen und
bewertet damit die Anbieter.
Wenn es also um die Wahl der “richtigen” Versicherung für jeden Einzelnen geht, dann wird diese Entscheidung durch die
Recherche im Netz stark geprägt und auch durch den vermittelten Service der Versicherungsunternehmen.
An dieser Stelle greift der Bereich Social Media sehr stark und sollte von den Anbietern stärker genutzt werden.
*Die Conversation Cloud gibt Aufschluss über Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Analysethema häufig genannt werden – Quelle:Radian6, Abfrage nach
je häufiger die Nennung, desto größer die Darstellung. Versicherung
Zeitraum 30 Tage
11
12. Einsatz von Social Media in der Versicherungsbranche
Der Mehrwert des Einsatzes von Social Media Maßnahmen in der Versicherungsbranche ist erkannt. Viele Versicherer
wagen seit dem letzten Jahr ihre ersten Schritte um ihre Kunden auch über Social Media Kanäle zu erreichen. Jedoch
scheint der strategische und gezielte Einsatz von Social Media zur Kundenbindung häufig noch in den Kinderschuhen zu
stecken.
Die Social Media Analyse zeigt auf, dass die Thematik “Versicherung” im Netz stark vertreten ist. Blogs und Foren werden
heute häufig genutzt werden um aktuelle Informationen zu erhalten und Erfahrungen mit anderen Konsumenten
auszutauschen.
Folgende Chancen lassen sich für die Nutzung von Social Media Maßnahmen für Versicherer ableiten:
Die Nutzung von Social Media in der Versicherungsbranche bietet enormes Potenzial für das Marketing höhere
Reichweiten zu erzielen und junge Zielgruppen gezielt anzusprechen.
Mit der richtigen Strategie können Versicherungen Social Media als Kundenbindungsinstrument nutzen, wenn Sie mit
Ihren Kunden in den direkten Dialog treten und Beratung und weitere Service-Dienstleistungen anbieten.
Da viele Versicherer noch keine direkte Beratung und Kundenservice über ihre Social Media Präsenz anbieten, ergibt
sich derzeit noch ein Wettbewerbsvorteil für einen weiteren Kommunikationskanal zu potenziellen Neukunden.
12
14. Hintergrundinformationen
F.A.Z. Blogs – Netzökonom:
Versicherer entdecken Social Media für sich
Lassen sich Versicherungen auf Facebook verkaufen? Oder Beziehungen zu Versicherten per Twitter knüpfen? Der Beweis dafür
ist nicht erbracht, aber die deutschen Versicherungen wollen es jetzt wissen. In den vergangenen Monaten haben sie ihre Präsenz
in den sozialen Medien kräftig ausgebaut. „Unternehmen, die sich noch komplett aus dem Social Web heraushalten, sind
inzwischen in der Minderheit. Vor allem Direktversicherer zeigen die ersten erfolgreichen Ansätze", sagt Tobias Lampe vom
Beratungsunternehmen Keylens.
Dabei haben es Versicherer im sozialen Internet nicht einfach, da sich wohl kaum jemand per se als „Fan" einer Versicherung
bezeichnet. Große Fanzahlen wie die großen Konsumentenmarken werden die Versicherer daher kaum erreichen können. Sie
sollten sich vielmehr darauf konzentrieren, den Nutzern einen klaren Mehrwert zu liefern, zum Beispiel in Rechtsfragen. Ein
weiterer Ansatzpunkt: aus der Kunstfigur „Günter Kaiser" echte Menschen zu machen, die als reale Kontaktpersonen den
anonymen Versicherungen ein Gesicht geben.
Noch stecken die meisten Versicherer aber in der ersten Stufe: Aufmerksamkeit erzeugen, also Fans oder Follower für sich zu
gewinnen. „Die reinen Fanzahlen führen aber zu völlig verzerrten Anreizen wie iPad-Verlosungen, mit denen sich zwar viele Fans
,einsammeln‘ lassen, die jedoch keine nachhaltige Beziehung erreichen", sagt Archibald von Keyserlingk, ebenfalls Keylens-
Berater. Der zweite - und wichtigere - Schritt, die gewonnenen Kontakte im Sinne eines „Lead Managements" an den Vertrieb
weiterzuleiten, steht den meisten Unternehmen noch bevor. „Vielfach gibt es noch keine Konzepte, was mit den gewonnenen
Fans passieren soll. Social Media darf aber nicht als Sackgasse enden", sagt Lampe. Er empfiehlt, auch im Social Web dezent
Verkaufspunkte zu setzen, um die Nutzer in Richtung Vertrieb zu bewegen. Dazu gehört zum Beispiel ein Rückruf-Button oder die
Möglichkeit, seine Daten zu hinterlassen. Social Media sei schließlich kein Selbstzweck, sondern vorwiegend ein Mittel, um
Unternehmensziele wie die Förderung der Loyalität der Kunden zu erreichen. Daher müssten die sozialen Medien eng mit den
normalen Unternehmensprozessen verzahnt werden, lautet der Rat der Berater. (...)
Quelle: http://faz-community.faz.net/blogs/netzkonom/archive/2011/04/19/versicherer-entdecken-social-media-fuer-sich.aspx
14
15. Hintergrundinformationen
think:act CONTENT Online Reputation Management
Imageschaden 2.0: Kritik in Social Media ist für Versicherer eine wachsende Gefahr
Harsche Kundenkommentare zu Versicherungen im Internet sind kein Krisenfall, sondern zunehmende Normalität im Web 2.0 –
unzureichender Service, falsche Beratung, schlechte Konditionen. Über Netzwerke und Plattformen verbreiten sich negative
Inhalte in Windeseile, werden durch Suchmaschinen und Aggregator-Dienste potenziert und den Nutzern regelrecht
aufgedrängt. Reputationsschäden drohen – online wie offline – und können sich in der Folge substanziell auf den Geschäftserfolg
auswirken. Neue Untersuchungsergebnisse legen nahe: Versicherer sollten das Phänomen als ein dauerhaftes begreifen und
Strategien zum Umgang damit entwickeln. Schnelle Kritik, langfristiger Schaden – Soziale Netzwerke und Verbraucherportale
stecken voller negativer Kommentare zu Versicherungsgesellschaften und ihren Produkten. ... „Habe noch nie eine so schlechte
Versicherung gehabt. Finger weg von der ...“ ... „Grundsätzlich nehme ich von der ... Abstand. Im Schadensfall haben die immer
irgendwelche Tricks, um nicht zahlen zu müssen! So geschehen bei der Hausrat und der Haftpflicht“. Solche Kommentare
bekommen Kunden präsentiert, die nach einem Versicherungsprodukt eines bestimmten Unternehmens im Internet suchen. Eine
Untersuchung der Revolvermänner GmbH, führender Anbieter für strategisches Online Reputation Management, in Kooperation
mit Roland Berger StrategyConsultants, zeigt: Fast die Hälfte der von Usern generierten Inhalte über Versicherungen in
Deutschland ist negativ. Und ein Ende der Kommentarflut im Netz ist nicht in Sicht. In den vergangenen zehn Jahren kamen etwa
7.000 Bewertungen über die 20 deutschen Top-Versicherer hinzu. Das mag gering erscheinen, aber diese Kommentare
potenzieren sich über Google & Co. und erreichen oft eine höhere Präsenz als die Website der Unternehmen selbst.
WEB 2.0 – OFFENE UND KRITISCHE KOMMUNIKATION „JEDER AN JEDEN“: Das Internet ist nicht nur gewachsen – es hat auch
seinen Charakter verändert. Im Web 2.0 hat jeder die Möglichkeit seine Meinung, Informationen, Anregungen und Kritik online zu
stellen. Wurde der Content im Web 1.0 in erster Linie von Verlagen, Unternehmen oder Institutionen erstellt und über ihre
Websites verbreitet, so produzieren die User nun die Inhalte selbst. Die klassische Kommunikation „einer an viele“ hat sich
gewandelt zu einer Kommunikation „jeder an jeden“; der Konsument wird selbst zum Produzenten, Monologe verwandeln sich in
Dialoge. Auf die Anwendungen des Web 2.0 und der Social Media hat jeder Zugriff; Smartphones und Tablet-PCs verstärken und
beherrschen zunehmend die Nutzung dieser Dienste und Netzwerke. Damit integrieren sich diese rund um den Globus und rund
um die Uhr in alle Lebensbereiche. (..)
Quelle: http://www.revolvermaenner.com/presse-und-karriere/studien-und-trendforschung.html
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16. Hintergrundinformationen
Vortrag zur Bedeutung von Social Media in der Versicherungsbranche:
Der Social Media Club München widmete sich im November 2010 auch der Bedeutung von Social Media für die Versicherungen
und organisierte einen interessanten Vortrag zweier Repräsentanten der Versicherungsbranche, die von Ihren bisherigen
Erfahrungen berichteten:
“Versicherung und Social Media, passt das überhaupt zusammen?" –
mit dieser Frage leitete Markus Walter, Social Media Communicator bei der Allianz, seinen Vortrag ein. Auf dem Social Media
Club München am 22. November 2010 verglich er die SocialMedia-Bemühungen der Versicherungsbranche mit einem eher
spießigen Jurastudenten, der nun in einen hippen Club will "und dort auf lauter Lobos trifft". (...)
"Reputation oberstes Interesse" – so definiert der Social Media Communicator den "ROI". Den tatsächlichen "Return On
Investment" könnten Versicherungsunternehmen natürlich am besten anhand der gewonnenen Vertragsabschlüsse ermitteln.
Doch eine solche Rechnung mache im Social Web keinen Sinn. Dennoch: Auch eine gute Reputation, die im Social Web aufgebaut
wird, führt letztendlich zu Verträgen. (...)
Andreas Bode, Vorstand bei der R+V-Versicherung und zweiter Referent des Abends, griff Walters Beschreibung vom
konservativen Image der Versicherungen auf. "Wir sind nicht sexy", gibt Bode offen zu und sieht Versicherungen vor einem
großen Wandel. Denn die bisherigen Kunden – die, die mit dem Internet nichts anfangen können und lieber zum
Versicherungsvertreter um die Ecke gehen – würden langsam aussterben. (...)
Der Vorstand von R+V24 kann noch nicht exakt beschreiben, was das Engagement seinem Unternehmen bringt: "Was wir aber
wissen ist, dass wir nichts davon haben, wenn wir nichts tun", so Bode. An den Aktivitäten im Social Web führe kein Weg vorbei,
denn "in 3 bis 5 Jahren werden die Leute eher darauf hören, was ihre Freunde auf Facebook sagen, als das glauben, was in einem
Werbespot läuft“.
Quelle: http://smcmuc.posterous.com/social-media-in-der-versicherungsbranche-smcm
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17. FÜR WEITERE INFORMATIONEN KÖNNEN SIE UNS GERNE
KONTAKTIEREN:
PETRA JÄNTSCH
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