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belohnen
                      ZUCKERBROT
                      UND PEITSCHE




Marc und Edu - Zuckerbrot und Peitsche
     „Gestern habe ich einen Artikel         gebnis ist, dass Belohnung und Be-         den. Da fällt Dir nur noch Schweigen
gelesen, der dich interessiert..“ Marc       strafung nicht nur funktionieren, son-     ein. Oder was?“ Marc hatte seine
hatte sich kaum an den Bespre-               dern wir sogar danach verlangen. Sie       Stimme nicht erhoben und dennoch
chungstisch gesetzt, da war er auch          sind sozusagen wichtig für unsere          war eine gewisse Genugtuung nicht
schon wieder mitten drin, in seinen          Entscheidungen. Das Ganze geht             zu verbergen.
Zweifeln. „So?“ Antwortete Edu zu-           noch weit über Leistung hinaus und              Edu spannte sich ein wenig. Marc
rückhaltend.                                 hat sogar etwas mit unserer Bezie-         interpretierte die veränderte Kör-
     „Ja, sicherlich, es ging um das         hungsfähigkeit zu tun.“                    perhaltung als Unbehagen. Was sollte
Thema Anreize, um Belohnungssys-                  Marc und Edu schauten sich eine       er auch anderes empfinden. Das An-
teme und so was. Ich kenne ja Dei-           Zeit lang schweigend an, bis Edu frag-
nen Standpunkt dazu und weiß, dass           te „Und?“.
Du überhaupt nichts davon hältst,                 „Und? Ich erzähle Dir von wis-
Mitarbeiter mit irgendwie gearteter          senschaftlichen Nachweisen, die auf-        Kurzartikelserie über
Privilegierung oder Belohnung anzu-          zeigen, dass Belohnung und Bestra-
reizen.“ „Hhmm …“ Edu nickte.                fung notwendig ist und eine natürlich       Gedanken & Gespräche
     „Nun, der Artikeln beschreibt           gegebene Art der Anreizung. Sprich
                                                                                         von Gebhard Borck | Sinnkopplung
eine wissenschaftliche Untersuchung          erstens, Anreizung funktioniert und
dazu im Bezug auf Neurologie. Er-            zweites, wir wollen Angereizt wer-


 Gebhard Borck                           Experte für Sinnkopplung in Unternehmen, ein alternativer Mechanismus zur Mitarbei-
                                         terbindung: Beratung, Vorträge, Training, Coaching, Autor und Methodenentwickler

                                         Sein Ziel:
     © 2007                              sinnvolles Wirtschaften

                                         Weitere Infos: www.sinnkopplung.de | www.sinnvoll-wirtschaften.de
reizung nicht hilfreich sei, war schließ-   spielern zu verteidigen, damit er nicht      Äußerst fraglich finde ich das daraus
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     „Worüber reden wir? Darüber,           bietet er uns einen Teil seiner Tor-         Richter und Henker zugleich aufzu-
ob Anreizung funktioniert? Darüber,         prämien an. Wir sind uns einig, dass         treten. Manager belohnen und be-
wie sie funktioniert? Darüber, was sie      es gut ist, ein wenig mehr Einkom-           strafen Handlungen, die sie, subjektiv
anrichtet? Worüber reden wir?“              men zu generieren und rücken vor.            interpretiert, für gut oder schlecht
     Das hatte Marc nicht erwartet.               Unser Innenver teidiger weiß           halten. Dabei ist jedes Unternehmen
Fragen anstatt einer Erklärung, darauf      nicht wie ihm geschieht und schon            tagtäglich einem Wettbewerb unter-
war er nicht vorbereitet. Er kam ins        im nächsten Angriff sieht er sich allei-     schiedlicher Interessen ausgesetzt,
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     Edu hatte wohl damit gerechnet         früh angrei-
und die Zeit genutzt nachzudenken           fen, am Bes-
und seine Gedanken zu sortieren.            ten schon
     „Ich verstehe Dich, ich verstehe,      knapp hinter
Deinen Punkt und ich glaube, das ist        d e m T o r-
ein ganz wichtiger Punkt! Deshalb will      raum des
ich die Aussage besser verstehen. Hat       Gegners.             Belohnungssystem im Hirn Quelle Corbis
der Artikel irgend etwas darüber            Fünf Minuten
gesagt, was überlagerte Anreizsyste-        später, bum,
me mit uns machen? Was ich meine            das zweite Tor.                              Investoren, Verbänden, Gesetzen und
ist Folgendes. Nehmen wir einmal ein              Wir verlieren am Ende drei zu          noch so manchem mehr.
Fußballspiel und wir sind die beiden        zwei. Egal, wir bekommen ja unsere                All diese Interessenten sind be-
Verteidiger an den Flügeln. Von den         Prämie!“                                     fähigt, das Unternehmen für sein Ver-
Kräfteverhältnissen her wissen wir, die           „Tolle Geschichte“ kontert Marc        halten zu belohnen oder auch zu
gegnerische Mannschaft ist etwas so         „doch was soll sie mir sagen, dass           bestrafen. Braucht es da wirklich
stark wie wir. Die Chancen stehen           Fußballspieler doof sind, dass sie das       noch zusätzlich Manager oder ma-
also ganz gut, dass wir gewinnen            Gesamtbild nicht sehen können?               chen die nicht alles nur unnötig kom-
können und deshalb lautet die Devi-         Was?“                                        plex und reduzieren unsere Chancen
se - Sieg.                                        „Sie soll dir sagen, dass das Spiel    auf Belohnung, nämlich Erfolg?“
     Als die Taktik für das Spiel festge-   selbst, ganz natürlich, bereits eine              Marc stutze, er dachte nach und
legt wurde, haben wir die Aufgabe           Menge an Anreizen mit Belohnungen            kam zum Schluss: Edu hatte hier
bekommen zu warten bis der Geg-             und Bestrafungen bietet. Es braucht          wirklich einen Punkt.
ner in der eigenen Hälfte ist, dann         den Stürmer nicht, der mit seinen
eng am Mann zu decken und die an-           Anreizen seine persönliche Situation
greifenden Flügelspieler gemeinsam          verbessern will. Das soll dir die Ge-
mit dem Innenverteidiger zu dop-            schichte sagen.“
peln.“ Edu machte eine kurze Pause,         Edu war jetzt hellwach: „Übertragen
um zu sehen, ob Marc ihm noch folg-         auf ein Unternehmen heißt das, dass
te. Marc nickte.                            wir natürlich auf Belohnung und Be-
     „Das Spiel läuft also und jetzt        strafung reagieren und es auch brau-
fordert uns unser Stürmer auf, früher       chen, um beurteilen zu können, ob
und gemeinsam mit unseren Flügel-           wir uns richtig oder falsch verhalten.

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Marc und Edu - Zuckerbrot und Peitsche

  • 1. belohnen ZUCKERBROT UND PEITSCHE Marc und Edu - Zuckerbrot und Peitsche „Gestern habe ich einen Artikel gebnis ist, dass Belohnung und Be- den. Da fällt Dir nur noch Schweigen gelesen, der dich interessiert..“ Marc strafung nicht nur funktionieren, son- ein. Oder was?“ Marc hatte seine hatte sich kaum an den Bespre- dern wir sogar danach verlangen. Sie Stimme nicht erhoben und dennoch chungstisch gesetzt, da war er auch sind sozusagen wichtig für unsere war eine gewisse Genugtuung nicht schon wieder mitten drin, in seinen Entscheidungen. Das Ganze geht zu verbergen. Zweifeln. „So?“ Antwortete Edu zu- noch weit über Leistung hinaus und Edu spannte sich ein wenig. Marc rückhaltend. hat sogar etwas mit unserer Bezie- interpretierte die veränderte Kör- „Ja, sicherlich, es ging um das hungsfähigkeit zu tun.“ perhaltung als Unbehagen. Was sollte Thema Anreize, um Belohnungssys- Marc und Edu schauten sich eine er auch anderes empfinden. Das An- teme und so was. Ich kenne ja Dei- Zeit lang schweigend an, bis Edu frag- nen Standpunkt dazu und weiß, dass te „Und?“. Du überhaupt nichts davon hältst, „Und? Ich erzähle Dir von wis- Mitarbeiter mit irgendwie gearteter senschaftlichen Nachweisen, die auf- Kurzartikelserie über Privilegierung oder Belohnung anzu- zeigen, dass Belohnung und Bestra- reizen.“ „Hhmm …“ Edu nickte. fung notwendig ist und eine natürlich Gedanken & Gespräche „Nun, der Artikeln beschreibt gegebene Art der Anreizung. Sprich von Gebhard Borck | Sinnkopplung eine wissenschaftliche Untersuchung erstens, Anreizung funktioniert und dazu im Bezug auf Neurologie. Er- zweites, wir wollen Angereizt wer- Gebhard Borck Experte für Sinnkopplung in Unternehmen, ein alternativer Mechanismus zur Mitarbei- terbindung: Beratung, Vorträge, Training, Coaching, Autor und Methodenentwickler Sein Ziel: © 2007 sinnvolles Wirtschaften Weitere Infos: www.sinnkopplung.de | www.sinnvoll-wirtschaften.de
  • 2. reizung nicht hilfreich sei, war schließ- spielern zu verteidigen, damit er nicht Äußerst fraglich finde ich das daraus lich eine seiner Kernthesen. so viel laufen muss. Als Gegenleistung abgeleitete Recht für Manager, als „Worüber reden wir? Darüber, bietet er uns einen Teil seiner Tor- Richter und Henker zugleich aufzu- ob Anreizung funktioniert? Darüber, prämien an. Wir sind uns einig, dass treten. Manager belohnen und be- wie sie funktioniert? Darüber, was sie es gut ist, ein wenig mehr Einkom- strafen Handlungen, die sie, subjektiv anrichtet? Worüber reden wir?“ men zu generieren und rücken vor. interpretiert, für gut oder schlecht Das hatte Marc nicht erwartet. Unser Innenver teidiger weiß halten. Dabei ist jedes Unternehmen Fragen anstatt einer Erklärung, darauf nicht wie ihm geschieht und schon tagtäglich einem Wettbewerb unter- war er nicht vorbereitet. Er kam ins im nächsten Angriff sieht er sich allei- schiedlicher Interessen ausgesetzt, Stocken. Erst einmal überlegen, wo ne gegen drei Angreifer und wir be- wie etwa von Kunden, Lieferanten, das hin führt, dachte er für sich. Wor- kommen ein über redeten sie? Tor. Unsere „Na darüber, dass Anreizung ers- Reaktion tens funktioniert und wir es zweitens drauf, in Ab- so haben wollen! Darüber reden wir. stimmung Das ganze Gequatsche von wegen mit dem und Anreizsysteme weg ist demnach Stürmer, wir gegen die Natur des Menschen!“ brauchen Marc hatte sich wirklich vorge- jetzt das Tor, nommen nicht heraus zu platzen, also noch gelungen war es ihm nicht. a g g r e s s i ve r Edu hatte wohl damit gerechnet früh angrei- und die Zeit genutzt nachzudenken fen, am Bes- und seine Gedanken zu sortieren. ten schon „Ich verstehe Dich, ich verstehe, knapp hinter Deinen Punkt und ich glaube, das ist d e m T o r- ein ganz wichtiger Punkt! Deshalb will raum des ich die Aussage besser verstehen. Hat Gegners. Belohnungssystem im Hirn Quelle Corbis der Artikel irgend etwas darüber Fünf Minuten gesagt, was überlagerte Anreizsyste- später, bum, me mit uns machen? Was ich meine das zweite Tor. Investoren, Verbänden, Gesetzen und ist Folgendes. Nehmen wir einmal ein Wir verlieren am Ende drei zu noch so manchem mehr. Fußballspiel und wir sind die beiden zwei. Egal, wir bekommen ja unsere All diese Interessenten sind be- Verteidiger an den Flügeln. Von den Prämie!“ fähigt, das Unternehmen für sein Ver- Kräfteverhältnissen her wissen wir, die „Tolle Geschichte“ kontert Marc halten zu belohnen oder auch zu gegnerische Mannschaft ist etwas so „doch was soll sie mir sagen, dass bestrafen. Braucht es da wirklich stark wie wir. Die Chancen stehen Fußballspieler doof sind, dass sie das noch zusätzlich Manager oder ma- also ganz gut, dass wir gewinnen Gesamtbild nicht sehen können? chen die nicht alles nur unnötig kom- können und deshalb lautet die Devi- Was?“ plex und reduzieren unsere Chancen se - Sieg. „Sie soll dir sagen, dass das Spiel auf Belohnung, nämlich Erfolg?“ Als die Taktik für das Spiel festge- selbst, ganz natürlich, bereits eine Marc stutze, er dachte nach und legt wurde, haben wir die Aufgabe Menge an Anreizen mit Belohnungen kam zum Schluss: Edu hatte hier bekommen zu warten bis der Geg- und Bestrafungen bietet. Es braucht wirklich einen Punkt. ner in der eigenen Hälfte ist, dann den Stürmer nicht, der mit seinen eng am Mann zu decken und die an- Anreizen seine persönliche Situation greifenden Flügelspieler gemeinsam verbessern will. Das soll dir die Ge- mit dem Innenverteidiger zu dop- schichte sagen.“ peln.“ Edu machte eine kurze Pause, Edu war jetzt hellwach: „Übertragen um zu sehen, ob Marc ihm noch folg- auf ein Unternehmen heißt das, dass te. Marc nickte. wir natürlich auf Belohnung und Be- „Das Spiel läuft also und jetzt strafung reagieren und es auch brau- fordert uns unser Stürmer auf, früher chen, um beurteilen zu können, ob und gemeinsam mit unseren Flügel- wir uns richtig oder falsch verhalten.