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1. Aufbau und Funktion




1.2.7 KRAFTFLUSS                               Zahnräder des 4. und 5. Ganges auf der
                                               Getriebeeingangswelle eingreifen und
Prinzipiell wird der Kraftfluss so herge-      eine Schaltgabel, die in eine umlaufende
stellt, dass eines der auf einer der bei-      Nut des Zahnrades des 3. Ganges auf der
den Wellen des Getriebes drehbar gela-         Getriebeausgangswelle eingreift. Die
gerten Zahnräder mit Hilfe eines auf der       Schaltgabeln verschieben die Gangräder
gleichen Welle daneben angeordneten            in axialer Richtung auf den jeweiligen
Zahnrades eines anderen Ganges, wel-           Wellen und stellen, indem diese in die
ches verschieblich, aber nicht drehbar         Schaltklauen (Zapfen) des verschobe-
auf dieser Welle gelagert ist, formschlüs-     nen Gangrades in entsprechende Aus-
sig verbunden wird.                            nehmungen eines Gangrades des zu
                                               schaltenden Ganges schieben, den Kraft-
Im Einzelnen werden die Gänge wie folgt
                                               schluss her.
geschaltet:
   1. Gang: Das Zahnrad des 4. Ganges auf der Getriebeausgangswelle wird in Richtung
            des gelben Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben und rastet mit seinen No-
            cken in Nuten des Zahnrades für den 1. Gang ein.
   2. Gang: Das Zahnrad des 5. Ganges auf der Getriebeausgangswelle wird in Richtung
            des grünen Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben und rastet mit seinen
            Nocken in Nuten des Zahnrades für den 2. Gang ein.
   3. Gang: Das Zahnrad des 5. Ganges auf der Getriebeausgangswelle wird in Richtung
            des türkisfarbenen Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben und rastet mit des-
            sen Nocken in Nuten des Zahnrades für den 3. Gang ein.
   4. Gang: Das Zahnrad des 3. Ganges auf der Getriebeeingangswelle wird in Richtung
            des blauen Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben, so dass die Nocken des
            Zahnrades des 4. Ganges in die Nuten des Zahnrades des 3. Ganges einrasten.
   5. Gang: Das Zahnrad des 3. Ganges auf der Getriebeeingangswelle wird in Richtung
            des roten Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben, so dass die Nocken des
            Zahnrades des 3. Ganges in die Nuten des Zahnrades des 5. Ganges einrasten.

Auf diese Weise werden drehbar gela-
                                               Auf den Abb. 1-46 und 1-47 sind die
gerte Zahnräder einer Welle durch nicht
                                               Schaltgabeln in einer Position auf den
drehbar, aber verschiebbar auf der glei-
                                               Getriebewellen (Abb. 1-46) und in einge-
chen Welle gelagerte Zahnräder verdreh-
                                               bautem Zustand in der oberen Gehäuse-
fest mit der Welle verbunden.
                                               hälfte des Motorgehäuses zu sehen. Die
Zum Schalten der Gänge werden insge-           Pfeile an den Schaltgabeln verdeutlichen
samt drei Schaltgabeln benötigt, von de-       die Bewegungsrichtung der Schaltgabeln
nen zwei in die umlaufenden Nuten der          und die Kennfarben der Pfeile die damit




                                                                                                     35
1. Aufbau und Funktion




                              Abb. 1-45: Zuordnung der Gänge zu den Zahnradpaaren, Schaltvorgänge

            bewirkte Schaltung der einzelnen Gän-                    verschiebbar, aber nicht drehbar, auf
            ge.                                                      der Ausgangswelle gelagert ist, mit No-
            Auf der Abbildung 1-48 ist das Zahn-                     cken auf der Getriebeausgangswelle in
            rad des 1. Ganges, das drehbar auf der                   der Leerlaufstellung wiedergegeben.
            Ausgangswelle gelagert ist, mit Nuten                    Abbildung 1-49 zeigt das Zahnrad des
            und das Zahnrad des 4. Ganges, das                       1. Ganges in geschaltetem Zustand mit
                                                                     eingerasteter Schaltklaue.




              Abb. 1-46: Zuordnung der Schaltgabeln                    Abb. 1-47: Zuordnung der Schaltgabeln
                          zu den Schaltvorgängen                                   zu den Schaltvorgängen




              Abb. 1-48: Nuten des Zahnrades des 1. Ganges             Abb. 1-49: 1. Gang geschaltet
                         Schaltnocken des Zahnrades des 4. Ganges


36
1. Aufbau und Funktion




                                                             Führungsnuten

                                                                                 Schaltwalze




                                                         Führungsstift




                                                                         grosse Bohrung




                                                                     kleine Bohrung




              Schaltgabel


                            im Gehäuse gelagertes Rohr


Abb. 1-50: Schaltwalze




                                                                                                                  37
1. Aufbau und Funktion




            1.2.8 SCHALT-                              Die Schaltgabeln haben an ihrem oberen
                                                       Ende eine große und eine kleine Boh-
                  MECHANISMUS                          rung. Die kleine Bohrung gleitet auf ei-
                                                       nem beidseitig im Gehäuse gelagertem
            Auf der Abbildung 1-50 sind die Bauteile
                                                       Rohr (Pos. 14 auf der Abb. 1-50). Inner-
            des Schaltmechanismus – der Schaltwal-
                                                       halb der großen Bohrung ist die eigentli-
            ze – in einer Explosionszeichnung aus
                                                       che Schaltwalze (Pos. 1 auf der Abb. 1-50)
            der Ersatzteilliste zu sehen.
                                                       geführt. Auf der Schaltwalze befinden
            Der Schaltmechanismus dient dazu, die      sich umlaufende Führungsnuten, die
            Auf- und Abbewegung des Fußschalthe-       an bestimmten Stellen auf dem Umfang
            bels in Schiebebewegungen der Schaltga-    der Schaltwalze bogenförmig verlaufen
            beln umzusetzen.                           (Pfeilmarkierungen auf der Abbildung
                                                       1-51).




                              grosse
                              Bohrung




                 kleine Bohrung




              Abb. 1-51: Schaltwalze




38
1. Aufbau und Funktion




                                                                            Stifte gleiten in die Nut

  Abb. 1-52: Führungsstift einer Schaltgabel    Abb. 1-53: Führungsnuten auf der Schaltwalze




  Mit Schaltwelle verschweisster Arm                                            Stern der Schaltwalze

  Abb. 1-54: Schaltwelle

In die Führungsnuten greifen Führungs-         Schaltgabeln befinden, wie auf den Ab-
stifte (Pos. 12 auf der Abb. 1-50) ein, die    bildungen 1-52 und 1-53 wiedergegeben.
sich mit einem Ende in den Nuten der           Eine Schaltgabel wird in axialer Rich-
Schaltwalze und mit dem anderen Ende           tung verschoben und damit ein Gang
in dafür vorgesehenen Bohrungen der            geschaltet, wenn sich ein Führungsstift




  Abb. 1-55: Hochschalten                       Abb. 1-56: Runterschalten




                                                                                                                39
1. Aufbau und Funktion




                                                                                            Excenter




                                                                                    Feder


              Abb. 1-57: Einstellen der Schaltwelle


            innerhalb des bogenförmigen Verlaufs        Der mit der Schaltwalze verschweißte
            der Führungsnuten auf der Schaltwalze       Arm wird durch eine Feder in Mittel-
            befindet.                                   stellung gehalten, damit zum Hoch- und
            Auf der Abbildung 1-54 ist der mit der      Runterschalten gleiche Wege der Schalt-
            Schaltwelle verschweißte Arm, der mit       gabel zur Verfügung stehen.
            dessen oberer Gabel in den Stern der        Die auf der Abbildung 1-57 durch einen
            Schaltwalze eingreift, in einer Gesamt-     Pfeil aufgezeigte Einstellschraube mit
            ansicht und im Detail wiedergegeben.        Excenter dient zum Einstellen der Mit-
            Auf der Abbildung 1-41 ist die Schaltwal-   telstellung des mit der Schaltwelle ver-
            ze von der Rückseite des Motors in ein-     schweißten Arms.
            gebautem Zustand zu sehen.
            Die Schaltwelle dient dazu, die Auf- und
            Abbewegung des Fußschalthebels in
                                                        1.2.8.1 LEERLAUFSTELLUNG
            Drehbewegungen der Schaltwalze umzu-        An der Oberseite des oberen Gehäuse-
            setzen (siehe auch Seite 39, Abb. 1-54).    teils befindet sich auf der linken Seite
            Durch die Betätigung des Fußschalthe-       ein elektrischer Schalter, der durch einen
            bels wird der mit der Schaltwelle ver-      auf der Schaltwalze angebrachten Zap-
            schweißte Arm geschwenkt, so dass die       fen geschlossen wird (Abb. 1-60). Auf der
            an dessen oberem Ende angebrachte Ga-       linken Seite der Abb. 1-59 befindet sich
            bel die Schaltwalze über dem Schaltstern    ein federbelasteter Bolzen, der in eine
            zum Hoch- und Runterschalten (wie auf       Ausnehmung der Schaltwalze eingreift,
            den Abbildungen 1-55 und 1-56 gezeigt)      wenn diese sich in der Leerlaufstellung
            verdreht.                                   befindet. Auf der Abb. 1-58 ist die Schalt-




40
1. Aufbau und Funktion




  Federbelasteter Bolzen                              Leerlaufschalter

Abb. 1-58: Schaltwelle in Leerlaufstellung




  Leerlaufarretierung
  „federbelasteter Bolzen“                            Leerlaufschalter

Abb. 1-59: Leerlaufschalter und Leerlaufarretierung




                                                                                            41
1. Aufbau und Funktion




                                                                                                                   Leerlaufschalter
                                                                                                                   (Zapfen)




              Leerlaufarretierung (Ausnehmung)

              Abb. 1-60: Schaltwalze mit Betätigung für Leerlaufschalter und Vertiefung für Bolzen zur Leerlaufarretierung

            walze in der Leerlaufstellung mit betätig-                    lauf steht ist nicht rund, sondern halb-
            tem Leerlaufschalter und eingerastetem                        rund, wobei die Scheibe die flache Seite
            federbelastetem Bolzen zu sehen. Abbil-                       des Stiftes berührt, wie auf der Abbil-
            dung 1-59 zeigt den Leerlaufschalter und                      dung 1-61 zu sehen. Beim Schalten von
            den federbelasteten Bolzen bei ausge-                         einem Gang zum nächsten „rollt“ die
            bauter Schaltwalze. Abbildung 1-60 zeigt                      Scheibe über die runden Stifte – im Leer-
            die Betätigung des Leerlaufschalterzap-                       lauf „steht“ diese auf der abgeflachten
            fens auf der Schaltwelle und die Ausneh-                      Seite des halbrunden Stiftes.
            mung, in die der federbelastete Bolzen                        Wenn der Leerlauf sich schlecht einlegen
            im Leerlauf einrastet.                                        lässt, d.h. wenn der Leerlauf beim Schal-
            Hinter dem Schaltstern der Schaltwalze                        ten im Stand übersprungen wird, ist die
            befinden sich zylindrische Stifte (Pfeile                     Ursache eine zu geringe Vorspannung
            auf den Abb. 1-61 und Abb. 1-62), zwi-                        des federbelasteten Bolzens zur Leer-
            schen denen eine durch eine Feder be-                         laufarretierung. Ist die Vorspannung der
            lastete Scheibe bei eingelegtem Gang                          Feder, die die Scheiben in eingerasteter
            einrastet, wie auf der Abbildung 1-62 zu                      Stellung zwischen den Stiften hält, zu
            sehen. Ist der Leerlauf geschaltet, steht                     gering, besteht die Gefahr, dass die Gän-
            die Scheibe auf einem Stift. Der Stift, auf                   ge – insbesondere bei bereits abgenutz-
            dem die Scheibe bei eingelegtem Leer-                         ten Schaltgabeln – herausspringen.


                                    runde Stifte                            Scheibe zwischen zwei Stiften eingerastet

                      halbrunder Stift




              durch Feder belastete Scheibe

              Abb. 1-61: Leerlauf                                           Abb. 1-62: Gang eingelegt




42
1. Aufbau und Funktion




1.2.9 KICKSTARTER                               Der Kickstartermechanismus besteht aus
                                                der Kickstarterwelle, die im Unterteil des
Auf der Abbildung 1-63 sind die Bauteile        Motorgehäuses und im linken Motorsei-
des Kickstartermechanismus anhand ei-           tendeckel gelagert ist. Auf der Welle be-
ner Explosionszeichnung aus der Ersatz-         findet sich eine gewickelte Feder (Pos. 7
teilliste dargestellt.                          auf der Abb. 1-63), die den Kickstarterhe-
                                                bel wieder in seine Ausgangslage zurück-




             Clip
                                                             gewickelte Feder




                             Kickstarterwelle


           Abb. 1-63: Kickstarter



                                                                                                    43

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  • 1. 1. Aufbau und Funktion 1.2.7 KRAFTFLUSS Zahnräder des 4. und 5. Ganges auf der Getriebeeingangswelle eingreifen und Prinzipiell wird der Kraftfluss so herge- eine Schaltgabel, die in eine umlaufende stellt, dass eines der auf einer der bei- Nut des Zahnrades des 3. Ganges auf der den Wellen des Getriebes drehbar gela- Getriebeausgangswelle eingreift. Die gerten Zahnräder mit Hilfe eines auf der Schaltgabeln verschieben die Gangräder gleichen Welle daneben angeordneten in axialer Richtung auf den jeweiligen Zahnrades eines anderen Ganges, wel- Wellen und stellen, indem diese in die ches verschieblich, aber nicht drehbar Schaltklauen (Zapfen) des verschobe- auf dieser Welle gelagert ist, formschlüs- nen Gangrades in entsprechende Aus- sig verbunden wird. nehmungen eines Gangrades des zu schaltenden Ganges schieben, den Kraft- Im Einzelnen werden die Gänge wie folgt schluss her. geschaltet: 1. Gang: Das Zahnrad des 4. Ganges auf der Getriebeausgangswelle wird in Richtung des gelben Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben und rastet mit seinen No- cken in Nuten des Zahnrades für den 1. Gang ein. 2. Gang: Das Zahnrad des 5. Ganges auf der Getriebeausgangswelle wird in Richtung des grünen Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben und rastet mit seinen Nocken in Nuten des Zahnrades für den 2. Gang ein. 3. Gang: Das Zahnrad des 5. Ganges auf der Getriebeausgangswelle wird in Richtung des türkisfarbenen Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben und rastet mit des- sen Nocken in Nuten des Zahnrades für den 3. Gang ein. 4. Gang: Das Zahnrad des 3. Ganges auf der Getriebeeingangswelle wird in Richtung des blauen Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben, so dass die Nocken des Zahnrades des 4. Ganges in die Nuten des Zahnrades des 3. Ganges einrasten. 5. Gang: Das Zahnrad des 3. Ganges auf der Getriebeeingangswelle wird in Richtung des roten Pfeils auf der Abbildung 45 verschoben, so dass die Nocken des Zahnrades des 3. Ganges in die Nuten des Zahnrades des 5. Ganges einrasten. Auf diese Weise werden drehbar gela- Auf den Abb. 1-46 und 1-47 sind die gerte Zahnräder einer Welle durch nicht Schaltgabeln in einer Position auf den drehbar, aber verschiebbar auf der glei- Getriebewellen (Abb. 1-46) und in einge- chen Welle gelagerte Zahnräder verdreh- bautem Zustand in der oberen Gehäuse- fest mit der Welle verbunden. hälfte des Motorgehäuses zu sehen. Die Zum Schalten der Gänge werden insge- Pfeile an den Schaltgabeln verdeutlichen samt drei Schaltgabeln benötigt, von de- die Bewegungsrichtung der Schaltgabeln nen zwei in die umlaufenden Nuten der und die Kennfarben der Pfeile die damit 35
  • 2. 1. Aufbau und Funktion Abb. 1-45: Zuordnung der Gänge zu den Zahnradpaaren, Schaltvorgänge bewirkte Schaltung der einzelnen Gän- verschiebbar, aber nicht drehbar, auf ge. der Ausgangswelle gelagert ist, mit No- Auf der Abbildung 1-48 ist das Zahn- cken auf der Getriebeausgangswelle in rad des 1. Ganges, das drehbar auf der der Leerlaufstellung wiedergegeben. Ausgangswelle gelagert ist, mit Nuten Abbildung 1-49 zeigt das Zahnrad des und das Zahnrad des 4. Ganges, das 1. Ganges in geschaltetem Zustand mit eingerasteter Schaltklaue. Abb. 1-46: Zuordnung der Schaltgabeln Abb. 1-47: Zuordnung der Schaltgabeln zu den Schaltvorgängen zu den Schaltvorgängen Abb. 1-48: Nuten des Zahnrades des 1. Ganges Abb. 1-49: 1. Gang geschaltet Schaltnocken des Zahnrades des 4. Ganges 36
  • 3. 1. Aufbau und Funktion Führungsnuten Schaltwalze Führungsstift grosse Bohrung kleine Bohrung Schaltgabel im Gehäuse gelagertes Rohr Abb. 1-50: Schaltwalze 37
  • 4. 1. Aufbau und Funktion 1.2.8 SCHALT- Die Schaltgabeln haben an ihrem oberen Ende eine große und eine kleine Boh- MECHANISMUS rung. Die kleine Bohrung gleitet auf ei- nem beidseitig im Gehäuse gelagertem Auf der Abbildung 1-50 sind die Bauteile Rohr (Pos. 14 auf der Abb. 1-50). Inner- des Schaltmechanismus – der Schaltwal- halb der großen Bohrung ist die eigentli- ze – in einer Explosionszeichnung aus che Schaltwalze (Pos. 1 auf der Abb. 1-50) der Ersatzteilliste zu sehen. geführt. Auf der Schaltwalze befinden Der Schaltmechanismus dient dazu, die sich umlaufende Führungsnuten, die Auf- und Abbewegung des Fußschalthe- an bestimmten Stellen auf dem Umfang bels in Schiebebewegungen der Schaltga- der Schaltwalze bogenförmig verlaufen beln umzusetzen. (Pfeilmarkierungen auf der Abbildung 1-51). grosse Bohrung kleine Bohrung Abb. 1-51: Schaltwalze 38
  • 5. 1. Aufbau und Funktion Stifte gleiten in die Nut Abb. 1-52: Führungsstift einer Schaltgabel Abb. 1-53: Führungsnuten auf der Schaltwalze Mit Schaltwelle verschweisster Arm Stern der Schaltwalze Abb. 1-54: Schaltwelle In die Führungsnuten greifen Führungs- Schaltgabeln befinden, wie auf den Ab- stifte (Pos. 12 auf der Abb. 1-50) ein, die bildungen 1-52 und 1-53 wiedergegeben. sich mit einem Ende in den Nuten der Eine Schaltgabel wird in axialer Rich- Schaltwalze und mit dem anderen Ende tung verschoben und damit ein Gang in dafür vorgesehenen Bohrungen der geschaltet, wenn sich ein Führungsstift Abb. 1-55: Hochschalten Abb. 1-56: Runterschalten 39
  • 6. 1. Aufbau und Funktion Excenter Feder Abb. 1-57: Einstellen der Schaltwelle innerhalb des bogenförmigen Verlaufs Der mit der Schaltwalze verschweißte der Führungsnuten auf der Schaltwalze Arm wird durch eine Feder in Mittel- befindet. stellung gehalten, damit zum Hoch- und Auf der Abbildung 1-54 ist der mit der Runterschalten gleiche Wege der Schalt- Schaltwelle verschweißte Arm, der mit gabel zur Verfügung stehen. dessen oberer Gabel in den Stern der Die auf der Abbildung 1-57 durch einen Schaltwalze eingreift, in einer Gesamt- Pfeil aufgezeigte Einstellschraube mit ansicht und im Detail wiedergegeben. Excenter dient zum Einstellen der Mit- Auf der Abbildung 1-41 ist die Schaltwal- telstellung des mit der Schaltwelle ver- ze von der Rückseite des Motors in ein- schweißten Arms. gebautem Zustand zu sehen. Die Schaltwelle dient dazu, die Auf- und Abbewegung des Fußschalthebels in 1.2.8.1 LEERLAUFSTELLUNG Drehbewegungen der Schaltwalze umzu- An der Oberseite des oberen Gehäuse- setzen (siehe auch Seite 39, Abb. 1-54). teils befindet sich auf der linken Seite Durch die Betätigung des Fußschalthe- ein elektrischer Schalter, der durch einen bels wird der mit der Schaltwelle ver- auf der Schaltwalze angebrachten Zap- schweißte Arm geschwenkt, so dass die fen geschlossen wird (Abb. 1-60). Auf der an dessen oberem Ende angebrachte Ga- linken Seite der Abb. 1-59 befindet sich bel die Schaltwalze über dem Schaltstern ein federbelasteter Bolzen, der in eine zum Hoch- und Runterschalten (wie auf Ausnehmung der Schaltwalze eingreift, den Abbildungen 1-55 und 1-56 gezeigt) wenn diese sich in der Leerlaufstellung verdreht. befindet. Auf der Abb. 1-58 ist die Schalt- 40
  • 7. 1. Aufbau und Funktion Federbelasteter Bolzen Leerlaufschalter Abb. 1-58: Schaltwelle in Leerlaufstellung Leerlaufarretierung „federbelasteter Bolzen“ Leerlaufschalter Abb. 1-59: Leerlaufschalter und Leerlaufarretierung 41
  • 8. 1. Aufbau und Funktion Leerlaufschalter (Zapfen) Leerlaufarretierung (Ausnehmung) Abb. 1-60: Schaltwalze mit Betätigung für Leerlaufschalter und Vertiefung für Bolzen zur Leerlaufarretierung walze in der Leerlaufstellung mit betätig- lauf steht ist nicht rund, sondern halb- tem Leerlaufschalter und eingerastetem rund, wobei die Scheibe die flache Seite federbelastetem Bolzen zu sehen. Abbil- des Stiftes berührt, wie auf der Abbil- dung 1-59 zeigt den Leerlaufschalter und dung 1-61 zu sehen. Beim Schalten von den federbelasteten Bolzen bei ausge- einem Gang zum nächsten „rollt“ die bauter Schaltwalze. Abbildung 1-60 zeigt Scheibe über die runden Stifte – im Leer- die Betätigung des Leerlaufschalterzap- lauf „steht“ diese auf der abgeflachten fens auf der Schaltwelle und die Ausneh- Seite des halbrunden Stiftes. mung, in die der federbelastete Bolzen Wenn der Leerlauf sich schlecht einlegen im Leerlauf einrastet. lässt, d.h. wenn der Leerlauf beim Schal- Hinter dem Schaltstern der Schaltwalze ten im Stand übersprungen wird, ist die befinden sich zylindrische Stifte (Pfeile Ursache eine zu geringe Vorspannung auf den Abb. 1-61 und Abb. 1-62), zwi- des federbelasteten Bolzens zur Leer- schen denen eine durch eine Feder be- laufarretierung. Ist die Vorspannung der lastete Scheibe bei eingelegtem Gang Feder, die die Scheiben in eingerasteter einrastet, wie auf der Abbildung 1-62 zu Stellung zwischen den Stiften hält, zu sehen. Ist der Leerlauf geschaltet, steht gering, besteht die Gefahr, dass die Gän- die Scheibe auf einem Stift. Der Stift, auf ge – insbesondere bei bereits abgenutz- dem die Scheibe bei eingelegtem Leer- ten Schaltgabeln – herausspringen. runde Stifte Scheibe zwischen zwei Stiften eingerastet halbrunder Stift durch Feder belastete Scheibe Abb. 1-61: Leerlauf Abb. 1-62: Gang eingelegt 42
  • 9. 1. Aufbau und Funktion 1.2.9 KICKSTARTER Der Kickstartermechanismus besteht aus der Kickstarterwelle, die im Unterteil des Auf der Abbildung 1-63 sind die Bauteile Motorgehäuses und im linken Motorsei- des Kickstartermechanismus anhand ei- tendeckel gelagert ist. Auf der Welle be- ner Explosionszeichnung aus der Ersatz- findet sich eine gewickelte Feder (Pos. 7 teilliste dargestellt. auf der Abb. 1-63), die den Kickstarterhe- bel wieder in seine Ausgangslage zurück- Clip gewickelte Feder Kickstarterwelle Abb. 1-63: Kickstarter 43