2. Er ist Schuhputzer in der Calle 2 in El Alto/ Bolivien, die Satellitenstadt von La Paz. Sein Vater und seine drei Brüder waren auch Schuhputzer. Mit 8 Jahren hat er angefangen, heute ist er 23 Jahre alt und putzt immer noch Schuhe.
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4. Obwohl er nur an einer Abendschule (2 Stunden täglich) war und zwei Jahre gar nicht zur Schule gegangen ist, hat er vor vier Jahren die Aufnahmeprüfung für die renommierte Universidad Mayor de San Andres in La Paz für den Studiengang Psychologie geschafft.
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6. Seitdem vollführt er den Spagat zwischen Hörsaal in La Paz und Straße in El Alto. Seiner Meinung nach gibt ihm diese Arbeit sowohl die freie Zeit die er braucht, außer-dem kann er dabei manchmal sein erlerntes Wissen anwenden und Verhaltens- und Konsummuster anderer Schuhputzer und Straßenkinder beobachten. Nächstes Jahr wird er Diplom-Psychologe sein.
7. Allerdings hat seine Arbeit auch Nachteile: Er verdient nicht viel; an einem guten und langen Arbeitstag 2-3 Euro, die braucht er um an einem Tag nach La Paz zu fahren (3 Busse), für sein Mittagessen und Unterrichtsmaterialien und Fotokopien. Die Umgebung der Straße mit ihrem Lärm und Gestank und zahlreichen Straßenkindern; ein Umfeld von Kriminalität und Drogenkonsum. Die Diskriminierung durch die Bevölkerung.
8. Schuhputzer werden von der bolivianischen Gesellschaft noch immer marginalisiert und diskriminiert, deshalb ist es üblich das Gesicht mit einer Maske zu verdecken . Essensausgabe für Kinder- und Jugendliche Straßenarbeiter durch das Projekt „Cien Pasos“.
9. Ich habe wirklich noch nie seitdem ich nach Lateinamerika reise einen Menschen kennen gelernt, der so für seine Zukunft kämpft und so zielgerichtet seinen Weg geht. Dies ist wirkliche Entwicklung. Und man kann den Leuten helfen aus ihrer aussichts-losen Situation herauszukommen und nicht auf dem gleichen Level zu verharren.
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11. Deshalb suche ich nun für ihn nach einem Computer (Laptop wegen des Transports), da er nächstes Jahr seine Diplomarbeit beginnen möchte. Der Computer kann ruhig alt sein, Hauptsache er tuts noch. Ich werde dafür sorgen, dass er ihn auch bekommt.
12. Ich habe Ramiro wirklich gut kennen gelernt und mich in vielen Gesprächen von seiner Authentizität überzeugt. Liebe Freunde, ich habe noch nie einen Spendenaufruf verschickt, aber diesmal hat es die Person wirklich verdient ein wenig Unterstützung zu bekommen. Ich danke euch bereits jetzt für eure Mithilfe!
13. Das Projekt mit dem ich arbeite heißt Cien Pasos und gibt Kinder-arbeitern auf den Straßen von El Alto Unterstützung. Das Projekt hat wenig Geld und deshalb wenig materielle Mittel um Kinder und Jugendliche bei ihrem Schul- oder Universitäts-besuch zu unterstützen. Die Arbeit basiert auf einem täglichen Begleitprozess durch Streetwork und soll vor allem emotionale Hilfe leisten, damit Kinder und Jugendliche nicht in die ständigen Gefahren von Drogenkonsum und Kriminalität rutschen und der Schulbesuch realisiert und erfolgreich wird. Wer mehr über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der arbeitenden Kinder und Jugendlichen auf den Straßen von El Alto oder über mein Projekt in Bolivien wissen will und wer vor allem einen alten aber funktionstüchtigen Laptop zu Hause rumstehen hat, darf sich gerne bei mir melden: [email_address]