Meine Präsentation zum Thema "Funktionsweisen von Sozialen Netzwerken & Blogs" im Rahmen der Veranstaltung „Fokus Internet" des Zentrums Innere Führung der Deutschen Bundeswehr im Wannseeforum Berlin, 29. – 2.11.2012.
3. „Wenn ich wollte, könnte ich
ununterbrochen mithilfe
moderner Maschinen
kommunizieren und Menschen,
die ich kaum kenne, inhaltsarme
Minitexte senden.“
Harald Martenstein, Redakteur beim Tagesspiegel in seiner Kolumne auf ZEIT-ONLINE
(http://www.zeit.de/2009/12/Martenstein-12/komplettansicht)
4. MODERNER
TRATSCH?
Tratsch dient der
Gruppenbildung
Austausch von
Information
Kritik &
Meinungsbildung
Tratsch ernst nehmen
= Social Media ernst
nehmen!
5. WAS IST NEU?
Jeder kann alles
lesen & mitreden
Jeder kann selbst
Themen setzen
Kommunikation wird
schneller &
dynamischer
Alles ist schriftlich
Kein digitaler
Radiergummi!
8. BERUFEBILDER.DE
ca.300 Kommentare zu diversen Posts zum Thema
Fachkräftemangel seit Juli 2009
Karen: „Ich glaube die Realität auf dem Arbeitsmarkt ist hier
nicht bekannt... Mit ihrer deplazierten Initiative drängen sie
nur noch mehr Absolventen in Hartz IV.“
Norbert: „Auch noch zu berücksichtigen sind die vielen
Personalverleiher, sprich 'Sklavenhändler'..“
Geschädigter: „Und Ihre Fakten?... Also bitte! Es existiert
KEIN Ingenieurmangel. „
11. GEMEINSCHAFT
Die Rückkehr ins
globale Dorf
Märkte sind Gespräche
Gemeinsame Werte,
Ziele & Feinde
Aber: Echtes Vertrauen
entsteht nur Offline
Selektives
Wahrnehmen in
Echokammern
13. STRESSOREN
Neid: Mein Haus,
mein Boot, meine
Freunde
Facebook-Depression:
Wer weniger hat, fühlt
sich weniger wert
Allways on: Stress
durch ständige
Erreichbarkeit
14. CYBER-
MOBBING
14 % der 12-19
jährigen wurde
schonmal im Internet
gemobbt
25 % berichten über
Angriffe auf Freunde
25 % hatten Ärger
wegen von ihnen
eingestellter Inhalte
15. KONTROLLE?
Streisand-Effekt:
Kontrolle macht alles
nur schlimmer
Perfektionismus:
Angst vor Fehlern, &
negativen Folgen
Innovations-
feindlichkeit: Risiko
vermeiden statt
Chancen nutzen
16. DATENSCHUTZ & -SICHERHEIT
GAFA-Konzerne: Internet wird dominiert von Google,
Amazon, Facebook & Apple
Internet-Giganten unterliegen nicht dem Deutschen
Datenschutz
User ist die Ware statt der Kunde (kostenlose Dienste!)
Daten, Fotos & Informationen (auch private
Nachrichten) werden ausgewertet, weitergegeben &
verknüpft (Bsp. Werbetafeln mit Gesichtserkennung)
Abhängigkeit von Algorithemen: Der User bekommt bei
der Suche nur vorselektierte Informationen (Filterblase)
Datensicherheit: Daten wie eMails, Fotos, Kontakdaten
usw. können bei Google, Facebook & Co auch einfach
mal verschwinden
17. HoneyMap
http://map.honeynet.org/: Programmiert von zwei Studenten der Universität Aachen. Die Karte zeigt
gerade stattfindende Cyberattacken. Die Daten stammen von sogenannten Honeypots, absichtlich
aufgestellten "Hackerfallen", die echte angreifbare Computer simulieren.
19. WIE PLANEN
WIR EINE
RADTOUR?
Vermessen wir exakt
die Strecke
Berechnen wir jede
Lenker-Drehung?
Machen wir einen
exakten Zeitplan?
Folgen wir sklavisch
dem Plan, ängstlich
mit geschlossenen
Augen?
20. VOM
GENERAL
ZUM
GÄRTNER
Zuhören statt diktieren
Ständiges Feedback
statt abgeschlossene
Informationsbildung
Ausprobieren statt
perfekte Lösung
Neue Haltung statt
neue Tools
22. 2 Beispiele, wie Social Media die Struktur im
Unternehmen grundlegend ändern kann
23. KOMMUNIKATIONS-REVOLUTION
1. Wandel: Veränderte Informationsbeschaffung
2. Kommunikation: Konsumenten kritischer, hören
mehr auf Empfehlungen von Freunden
3. Machtverschiebung: Vom Anbieter auf den
Konsumenten
4. Krise: Etablierte Geschäftsmodelle sind so nicht
aus Internet übertragbar
5. Chance:Jeder kann partizipieren statt nur zu
konsumieren
6. Zersplitterung statt Konzentration: spezielle
Themen schaffen Alleinstellungsmerkmal
25. DIGITAL VISITORS
Privatsphäre schützen
Persönliche Beziehungen & Vertrautheit
Präzise Informationen mit echtem Tiefgang finden
und weitergeben
Angst vor unkontrollierbarer Datenflut
Keine oberflächlichen Beziehungen
Keine Selbstdarstellung & Tratsch
Peter Kruse, Psychologe mit Schwerpunkt Komplexitätsverarbeitung und Professor an
der Universität Bremen (http://re-publica.de/10/2010/04/15/peter-kruse-ist-die-nutzung-
des-internets-eine-glaubensfrage/http://re-publica.de/10/2010/04/15/peter-kruse-ist-die-
nutzung-des-internets-eine-glaubensfrage/)tzung-des-internets-eine-
glaubensfragebensfrage/)
26. DIGITAL RESIDENTS
Gesellschaft mitgestalten
gegen Zensur, Intransparenz, Manipulation
Freie Verfügbarkeit - keine kostspielige Beschaffung
von Information
Über Austausch & Empfehlungen auf dem Laufenden
bleiben
unkompliziert neue Kontakte knüpfen
Peter Kruse, Psychologe mit Schwerpunkt Komplexitätsverarbeitung und Professor an
der Universität Bremen (http://re-publica.de/10/2010/04/15/peter-kruse-ist-die-nutzung-
des-internets-eine-glaubensfrage/http://re-publica.de/10/2010/04/15/peter-kruse-ist-die-
nutzung-des-internets-eine-glaubensfrage/)tzung-des-internets-eine-
glaubensfragebensfrage/)
27. DARAUS FOLGT:
1. Unabhängigkeit in der Meinungsbildung:
Jeder kann sich eine eigene und
unabhängige Meinung bilden, sich sein
eigenes Kiosk selbst zusammenstellen
2. Eigene Ideen: Jeder kann eigene
(Geschäfts)ideen und Finanzierungsmodelle
entwickeln und zum Erfolg bringen
3. Der eigene Name als Marke: Experte für ein
bestimmtes Gebiet bzw.
Alleinstellungsmerkmal
29. WIE WERDEN SOZIALE NETZWERKE
GENUTZT?ETZWERKE
Spaß haben: Facebook, YouTube, Vimeo
Datenschutz ist wichtig: Nicht Facebook oder LinkedIn.
Alternativen: StudiVZ, Xing, Diaspora
Berufliche Kontakte: Xing, LinkedIn oder Facebook
Freunde finden: FB (auch international), Xing, studiVZ
Selbst kreativ sein: Eigenes Blog!
Schneller Austausch: FB, Twitter oder Instant-
Messaging (ICQ oder Jabber).
Anonymität: Fakeacounts oder anonyme Foren
Selbstmarketing: Twitter, FB, Xing, LinkedIn, Blog
(Umfrage der Media Agentur Universal McCann 37.600 Internetnutzern in
mehr als 50 Ländern)
30. WELCHES TOOL WOFÜR
Das eigene Blog: Meine Daten gehören mir!
Facebook: Viele Nutzer & wenig Datenschutz
Google+: Top oder Flop – das ist die Frage!
Twitter: Der Nachrichten-Durchlauferhitzer
Pinterest: Der letzte Schrei
YouTube: Videos gehört die Zukunft
LinkedIn: Xing International
Xing: Totgesagte leben länger
VZ-Netzwerke: Umbau zur Education Plattform
33. DIE EIGENE REPUTATION VERBESSERN
1. Positives Image von sich im Netz,
möglichst bei oberen Suchbegriffen
2. Meinungen kontrolliert äußern
3. Professionelle Fotos - Außenwirkung
4. Ab & zu Privates gibt Eindruck von
Persönlichkeit
5. Wie viel man preisgibt, ist für jeden
individuell unterschiedlich
6. Nicht über Chef o. Ex-Chef lästern!
7. Sich selbst googeln
35. NETWORKING & KONTAKTE
Beispiel Jobsuche
Hartnäckig bleiben, sich auch durch Rückschläge
nicht entmutigen lassen
Was will ich? Eigene Ziele finde, diese verfolgen,
Alleinstellungsmerkmal herausbilden
Eigenes Wissen & Fähigkeiten unter Beweis
stellen (z.B. durch Blogposts, Tweets, Vorträge)
Offenheit, möglichst vielen Leuten von seiner
Jobsuche & seinen Vorstellungen erzählen
Balance wahren zwische Penetranz und
übertriebender Zurückhaltung
36. Beispiel Regine
Heidorn
Steter Austausch
über Interessen &
Hobbys
Kundensuche via
Netzwerk & per
Empfehlung
Persönlichkeit im
Vordergrund
Angebote, die genau
zu den Fähigkeiten
passen
Aufträge, an die man
gar nicht gedacht hat
38. SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG
Wichtige Keywords möglichst schon im
Seitentitel, in Artikel-Überschrift und im
Teaser einsetzen
Sprechende, aber kurze Permalinks
Google Keyword-Tools, Google Trends und
Google Search Insights zur Auswertung von
Suchanfragen bei Google nutzen
Suchanfragen für die eigene Seite auswerten
44. Leser sind wie
Ratten in einem
Wasserbehälter:
Wenn Sie
Hoffnung
haben, dass sie
irgendwann
eine Insel
finden, halten
Sie länger
durch!
45. Texte mit Ratteninseln
Einstig mit Ratteninsel: Spannendes direkt am
Anfang bringen, damit der Leser dabei bleibt
Eine zweite Ratteninsel nach dem ersten Drittel
des Textes, damit der Leser dabei bleibt
Ratteninseln: Anekdoten, Witze, Pointen, Zitate
Unterhaltsames, Wichtiges, Aufreger
Dreist & frech sind geil → Aufmerksamkeit
Keine Bleiwüsten, sondern Zwischenüberschriften
Texte etwa 2.000-3.000 Zeichen – sonst steigt der
Leser unterwegs aus
52. „Trunk Test“ nach Steve Krug
Schau dir mit halb-geschlossenen Augen eine Site an.
Du solltest folgenden Dinge darauf identifizieren
können:
Site ID: Wessen Website ist es?
Seitentitel: Auf welcher Einzelseite bin ich und
worum geht es da?
Sektionen: Welche Hauptbereiche gibt es auf der
Website?
Navigation: Was sind meine Optionen, was kann
ich tun, wo kann ich hin?
Du bist hier: Wo ungefähr in der Sitestuktur befinde
ich mich?
53. 7 Thesen fürs BlogDesign
Wichtiges weit oben, links auf der Startseite
Lesbarkeit (Kontrast, Schriftart)
Struktur (z.B. nach zwei Sätzen
Zwischenüberschrift)
Fotos sprechen den Leser emotional an und sind
ein Hingucker – Artikel mit Fotos anteasern
Zwei Klicks zum Ziel - zu viel Auswahl irritiert!
Weniger ist mehr: Besser schlicht als aufwändig
(Ladezeiten & Fehleranfälligkeit)
Mobiles/Responsives Design je nach
Bildschirmgröße
55. Studien:
Hui-Tzu Grace Chou and Nicholas Edge: “They Are Happier and
Having Better Lives than I Am”: The Impact of Using Facebook on
Perceptions of Others' Lives, in: Cyberpsychology, Behavior, and
Social Networking. null, Vol. 0, No. 0
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) 2011:
JIM 2011. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum
Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, Stuttgart.
Bücher:
Daniels, Katharina & Hollmann, Jens 2011: Anders wirtschaften -
was Erfolgreiche besser machen: Integrale Konzepte für ein neues
Wachstum in dynamischen Märkten, Wiesbaden.
Janson, Simone 2011: Nackt im Netz. Wenn Social Media gefährlich
wird, München.
Janson, Simone 2009: Die 110%-Lüge. Wie Sie mit weniger
Perfektion mehr erreichen, München.
McLuhan, Marshall 1962: The Gutenberg Galaxy, London.
Meckel, Miriam 2009: Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der
Kommunikationsfalle, München.
Pariser, Eli 2011: The filter bubble: what the Internet is hiding from you,
New York.
56. Internet:
o2: http://t3n.de/news/einzelfall-o2-ubt-kundennahe-telekom-hame-
347716/
Nestlé: http://achinger.com/nestle-und-das-palmol-kommentierte-
chronologie/ http://www.absatzwirtschaft.de/content/online-
marketing/news/warum-social-media-shitstorms-fuer-bahn-nestle-
und-co-eher-eine-chance-darstellen;75875;0
Lernen durch Shitstorms:
http://s293054628.online.de/WordPress/2011/07/der-shitstorm-
%E2%80%93-eine-chance-ergreifen/
V &S: http://www.sueddeutsche.de/karriere/ungewoehnliche-
unternehmensphilosophie-mein-gehalt-bestimme-ich-selbst-
1.1155180
Fachkräftmangel-Diskussion: http://www.berufebilder.de/serie/die-
grosse-luege-fachkraeftemangel-in-deutschland/
Fotos:
Simone Janson
James Nash bei flickr.com
http://www.sxc.hu/