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Riesenkürbiszucht
(von Hans-Werner Böhnke)
Das Züchten von Riesenkürbissen ist eigentlich ganz einfach und
Anfänger haben bereits im ersten Jahr Kürbisse von über 500 Pfund
gezüchtet. Sie haben dabei einige Regeln, die von erfahrenen Züchtern
bereits mit Erfolg angewendet wurden, beachtet.
Hier nun einige Tipps auf dem Weg zum Rekordkürbis:
Bodenqualität:
Der Schlüssel zum Anbauen eines Riesenkürbisses liegt definitiv in der Qualität des
Bodens.
Der Riesenkürbis, um den es hier geht, ist keine kleine Pflanze die man auf dem
Kompost- oder Misthaufen pflanzen kann, sondern sie braucht schon ein bisschen (ab 20
qm aufwärts) gutes Gartenland, das dann entsprechend vorbereitet werden sollte.
Kompost, Mist und Torf zusammen mit einem guten wasserlöslichen Düngemittel wirken
Wunder und als Geheimtipp gilt angerottetes Laub, am besten Ahorn. Anfangs sollte
Kompost (gekauft in Tüten oder selbst hergestellter) 2 Monate vor Auspflanzung der
Kürbisse eingearbeitet werden. Natürlich kann auch alles am Pflanztag eingearbeitet
werden. Aber dann sollte es wirklich nur Kompost sein und kein Mist. Um zum Beispiel
die Menge zu bestimmen, legen Sie die gekauften Komposttüten aneinander, so dass sie
den Boden nicht mehr sehen können. Schneiden Sie die Beutel auf (Beutel entfernen)
und arbeiten sie alles mit einem Kultiviergerät ein.
Für Anfänger sollte das ausreichend sein, den erfahrenen Züchtern reicht das aber nicht
aus. Sie bearbeiten den Boden bis auf 90 - 120 cm Tiefe, um beste Ergebnisse zu
erreichen. Die Wurzeln können so leicht auf diese Tiefe gehen und es kann sich ein
größeres Wurzelsystem entwickeln. Viele Top-Züchter lassen Bodenproben testen um
festzustellen welche Nährstoffe fehlen und welchen pH-Wert der Boden hat. Für alle die
mit den Top-Züchtern gleichziehen wollen ist letzteres Pflicht. Der Boden sollte einen pH-
Wert von 7 und leicht darunter haben.
Düngung:
Der wesentliche Teil des Düngers wird bereits bei der Bodenvorbereitung eingearbeitet.
Zusätzlich kann die Pflanze während der gesamten Vegetation gedüngt werden. Aber
auch hier gilt: Zuviel ist nicht immer das Beste.
Während der gesamten Pflanzzeit kann der Nährstoffbedarf der Pflanze ein oder zweimal
wöchentlich in Form von sofort verwertbarem Flüssigdünger auf das gesamte Pflanzareal
eingebracht werden.
3ungpflanzen sollten einen Dünger mit hohem Phosporgehalt erhalten, zum Beispiel NPK-
Wert 15-30-15. Langsam sollte, bis zum Fruchtansatz, auf einen ausgewogenen Dünger
wie 20-20-20 umgestellt werden. Danach, etwa Ende Juli, wird auf Kalzium betonten
Dünger umgestellt.
Wer die Möglichkeit hat sollte sich den Dünger im Landhandel besorgen. Die dortige
Massenware ist oft wesentlich günstiger als die in Gartencentern oder Baumärkten
angebotene Paketware.
Die Warnungen kompetenter Züchter vor Überdüngung sollten ernst genommen werden.
Überdüngung kann mehr schaden als helfen. Wenn die Frucht zu schnell wächst kann sie
sich von der Ranke absprengen oder gar explodieren. Denken sie also vor einer
Überdüngung daran " Langsam und sicher kommt am Ziel an".
Auswahl der Kerne:
Die Auswahl der Kerne ist für den Erfolg beim
Züchten von Riesenkürbissen eine Grundvor-
raussetzung. Sorten wie "Big Max", "Gelber Zentner"
oder "Pricewinner" bringen nicht den gewünschten
Erfolg. Gerade wenn Sie ein Anfänger sind, sollten
Sie die folgenden Zeilen beherzigen, um konkurrieren
zu können.
Für fortgeschrittene Züchter sind die Stammbäume sehr wichtig. Gute Eltern sind
entscheidend, d.h. auch wenn der Kürbis, von dem der Kern stammt, vielleicht nur 100
kg gewogen hat, auf Grund seiner Erbanlagen kann die Pflanze evtl. einen Kürbis bis zu
400 kg und mehr hervorbringen.
Überprüfen Sie, dass die Samen, die Sie erhalten, einen Namen wie auf dem Bild z.B.
2005 Rose 1065 haben. Dies heißt, dass der Kürbis 1065 Pfund wog, beim Züchter mit
dem Namen Rose wuchs im Jahr 2005. Eine andere Schreibweise ist Gewicht-Name-Jahr.
- überprüfen Sie die Eltern des Kerns, diese sollten nach Möglichkeit im gewogenen
Gewicht schwerer sein, als in ihrem geschätztes Gewicht.
- überprüfen Sie, dass die Frucht nicht grün war; es sei denn Sie lieben grüne Kürbisse
und wollen einen Squash züchten.
- Samen, die große Eltern und Großeltern haben sind von der Genetik her fähig große
Nachkommen zu produzieren.
- Samen, die bereits vorher gepflanzt wurden und große Kürbisse produziert haben, sind
eine gute Auswahl (proven Seeds).
Viele Züchter geben Ihnen ihre Kerne für umsonst nur gegen einen geringen
Unkostenbeitrag für Porto und Verpackung und geben Ihnen Aufschluss über die Genetik
(Eltern/Großeltern).
Bei vielen Firmen bekommen Sie Samen ohne Hinweis auf den Stammbaum, die teilweise
10 Jahre alt sein können. Die Folge ist, dass viele Hobbygärtner bereits im ersten Jahr,
durch überteuerte Ware, die zu dem schlecht keimt und deren Früchte nicht die
gewünschte Größe erreichen, enttäuscht sind.
Suchen Sie Kontakt zu erfahrenen Züchtern und vertrauen Sie auf deren Empfehlungen.
Die Aussaat:
Die Aussaat der Samen sollte in Deutschland am besten 2 - 3 Wochen vor Ende der
Frostperiode (Eisheilige) im Hause erfolgen.
Vorteilhaft ist es die Kerne in Blumentöpfe mit Aussaatsubstrat zu stecken und zwar mit
dem spitzen Ende nach unten. Die Erde sollte regelmäßig feucht gehalten werden jedoch
nicht nass sein. Die günstigste Keimtemperatur liegt zwischen 29 und 32 Grad Celsius.
Bei kälterer Temperatur und zuviel Nässe kann der Kern verschimmeln. Die meisten
Kerne treiben in fünf bis sieben Tagen aus.
Erfahrene Züchter bauen extra einen Brutkasten für die Sämlinge und Lampen für die
künstliche Beleuchtung der Jungpflanzen. Bauanleitungen dazu gibt es auf
amerikanischen Internetseiten.
Für den Anfänger ist es durch aus ausreichend die Kerne wie oben beschrieben in einen
Topf zu pflanzen oder die Kerne in feuchtes, nicht nasses, Küchenpapier einzuschlagen
und im Gefrierbeutel auf die Heizungsrippen des Kühlschrankes zu legen. Sobald die
Wurzel erscheint (nach ca. 24 Std.) ist der Kern ca. 3 cm tief in einen Topf einzupflanzen.
Vorsicht, keinesfalls die Wurzel beschädigen, sie bricht sehr schnell ab! Noch ein Tipp:
Damit die teilweise sehr harten Kerne Feuchtigkeit ziehen und ihnen später das Öffnen
der Keimblätter erleichtert wird, kann man die Kanten der Kerne mit der Nagelfeile oder
Sandpapier anschleifen. Dies darf aber nur rundherum geschehen, nie an der Spitze des
Kerns feilen, dort liegt das "Herz" des Sämlings.
Auspflanzen:
Die Jungpflanze sollte, nachdem die ersten echten Blätter gewachsen sind, so schnell wie
möglich an den Endstandort verpflanzt werden, zum einen, um ein „vergeilen" der
Pflanze zu vermeiden zum anderen um die Wurzeln in ihrer Entwicklung nicht
einzuengen. Voraussetzung für das Auspflanzen ist aber, dass die Wetterlage und die
Bodentemperatur es zulässt ( Ende der Frostperiode beachten ). Die Auspflanzung sollte
möglichst vorsichtig geschehen, denn jede Beschädigung der Wurzeln setzt die Pflanze im
Wachstum zurück. Pflanzen sie so um, "dass die Pflanze es gar nicht merkt", dadurch
erspart man der Pflanze Umpflanzstress. Am besten man feuchtet die Erde im Topf ein
paar Stunden vor dem Auspflanzen noch einmal richtig gut durch, so dass die Erde nicht
bröckelt. Dann formt man mit dem Topf ein Pflanzloch, hält den Topf vorsichtig über Kopf
und sichert dabei die Pflanze und den Ballen mit zwei Händen, während eine Hilfsperson
den Topf abzieht. Dann setzt man die Pflanze vorsichtig in das vorgeformte Pflanzloch
ohne die Erde anzudrücken. Nach dem Einsetzen wird noch kurz gewässert um eine
Bindung der beiden Erden herzustellen.
Wer wenig Platz im Garten hat, wird die Pflanze an eine Ecke des vorgesehen Beetes
pflanzen. Aber wohin rankt die Pflanze? Ganz Einfach: In neun von zehn Fällen nimmt die
Hauptranke die Richtung entgegengesetzt dem ersten echten Blatt.
Die Jungpflanze:
Die Jungpflanze sollte nicht schutzlos den kalten Winden und dem zum Teil noch
unsommerlichen Wetter ausgesetzt werden. Deshalb ist es ratsam die junge Pflanze mit
einem Minitreibhaus zu schützen. Dies kann leicht selbst gebaut werden, Anleitungen
dazu gibt es im Internet.
Im übrigen ist die Pflanze sehr windempfindlich, so dass es ratsam ist, sie, wenn sie aus
dem Minitreibhaus heraus gewachsen ist, mit einem Windschutz zu versehen. Nichts ist
ärgerlicher, als wenn der Haupttrieb vom Wind abgebrochen wird, weil sich das Thema
dann für diese Saison eigentlich schon erledigt hat. Einen Wundschutz kann man für viel
Geld im Campingmarkt kaufen, diese haben in der Regel eine Höhe von 90 cm bis 120
cm. Man kann aber auch Mais oder Sonnenblumen (in Doppelreihe versetzt) als
Windschutz pflanzen. Wer es darf und es sich finanziell erlauben kann, sollte sich einen
Windschutz aus 1,80 m hoher Pergula oder einen Bretterzaun zulegen. Ein solcher Zaun
schützt gleichzeitig vor neugierigen Blicken und vor Neid.
Um das Abbrechen von Trieben zu vermeiden, kann die Ranke der Pflanze auch
eingegraben werden. Die Spitze, die sich immer etwas vom Boden abhebt, kann
zusätzlich mit Stöckchen gesichert werden. Mit Stöckchen kann man die Ranke auch in
entsprechende vorgegebene Richtungen leiten. Aber vorsichtig, die Ranke ist sehr
zerbrechlich.
Die Pflanze sollte von Beginn an unkrautfrei gehalten werden. Unkraut nimmt der Pflanze
Nährstoffe weg und das Unkraut engt die Sicht auf Krankheiten und Ungeziefer ein.
Trimmung der Pflanze:
Die meisten erfolgreichen Züchter begrenzen den wahllosen Wuchs der Pflanze und
lassen sie nach einem System wachsen, der Gärtner nennt das Erziehung. Hier zwei
Beispiele für die Erziehung der Pflanze.
Um eine "gesunde" Pflanze zu erhalten sollte man die Sekundärranken nach ca. 2,40 m
abkappen, um ein unbegrenztes Wachstum des Grüns zu verhindern. Die Schnittstellen
sollten eingegraben werden, um Flüssigkeitsverluste und das Eindringen von
Krankheitskeimen zu verhindern.
Die Tertiärranken sind zu nichts nütze, sie rauben der übrigen Pflanze nur Nährstoffe.
Kappen sie deshalb diese Ranken bereits in ihrem Ansatz.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, graben Experten die Ranken ein, so dass diese
gerade mit Erde bedeckt sind. Dies ist zum einen ein zusätzlicher Windschutz und fördert
zudem die Entwicklung von zusätzlichen Wurzeln die sich unterhalb der Blätter bilden,
außer dem sind die Ranken vor Insekten und Tierfraß geschützt.
Weit verbreitet und am sinnvollsten ist
die Erziehung der Pflanze im
Weihnachtsbaumschema, weil dies dem
natürlichen Wachstum am nächsten
kommt.
Die Ranke die direkt aus der Wurzel wächst ist die Hauptranke. Die Ranken die aus der
Hauptranke heraus wachsen sind Sekundärranken. An den Sekundärranken wachsen die
Tertiärranken.
Bestäubung:
Ungefähr 60 Tage nach dem Aufgehen der Saat erscheint die erste weibliche Blüte. Sie
unterscheidet sich von den männlichen Blüten dadurch, dass der Stängel) kürzer ist und
sich unter der Blüte eine kleine Kürbisfrucht befindet.
Sollen die Kerne der Kürbisfrucht für die weitere Zucht verwendet werden, sollte die
Befruchtung kontrolliert werden. Dazu sind die männlichen und weiblichen Blüten die sich
vermutlich am nächsten Morgen öffnen mit einer Papiertüte oder Insektenflies zu
verschließen, so dass sich die Blüte zwar öffnen kann, ihr Inneres aber nicht von
Insekten erreicht werden kann. Falls es regnen sollte, versehen sie die Blüten zusätzlich
noch mit einem Regenschutz, denn nur trockene Blüten können bestäuben und bestäubt
werden.
Am nächsten Morgen nimmt man dann die männlichen Blüten mit denen bestäubt werden
soll, entfernt die Blütenblätter und bestreicht mit dem Stempel die Narben der weiblichen
Blüte. Als hilfreich und zur besseren Verteilung der Pollen hat sich auch die Verwendung
eines Tuschkastenpinsels bewährt. Nach der Bestäubung wird die weibliche Blüte dann
wieder verschlossen.
Der Fruchtansatz sollte so früh wie möglich erfolgen, nach Möglichkeit vor dem 10. Juli,
damit die Zeit, in der der Kürbis zu einem Riesen heranwachsen kann, möglichst lang ist.
Temperaturen über 32 Grad Celsius verhindern oft eine Befruchtung. Experten wissen
das und helfen in dem Fall durch Kühlung der Umgebung der weiblichen Blüte nach.
Fruchtposition:
Nach dem Fruchtansatz ist es wichtig auf die Position der Frucht zur Ranke zu achten. Oft
liegt die Frucht in einem spitzen Winkel zur Ranke, dies würde bedeuten, dass bei
weiterem Wachstum, die Kürbisfrucht die Ranke herunterdrückt während der Stängel mit
der Kürbisfrucht in die Höhe wächst. Resultat der Stängel wird von der Ranke gerissen.
Wer Platzmangel hat, kann die Erziehung zur
Flagge wählen. Hier werden die 1. Seitentriebe
nur an einer Seite zugelassen, dadurch besteht die
Möglichkeit eine andere Pflanze in entgegen
gesetzter Richtung wachsen zu lassen.
Männliche
Blüte
Weibliche
Blüte
Befindet sich die Frucht in einer solch unglücklichen Lage, muss versucht werden
vorsichtig die Frucht im einen rechten Winkel zur Ranke zu bringen. Dies sollte immer
nur zentimeterweise geschehen und zieht sich über mehrere Tage hin. Auch wenn Du
denkst es geht noch ein Stück, es geht nicht, es erfolgt keine Vorwarnung, bei einem
zuviel sagt es "knack" und die Kürbisfrucht ist ab.
Die Ranke ist im Bereich der Frucht zu erleichtern damit sie sich problemlos mit dem
Stängel heben kann. Meist wächst dort wo die Frucht angesetzt hat ein Blatt, dies sollte
entfernt werden, ebenfalls alle Blätter und Seitentriebe bis zu ca. 1 m auf beiden Seiten.
Unter den Blättern bilden sich Pfahlwurzeln, diese sind in diesem Bereich ebenfalls mit
einem scharfen Messer oder einer Rosenschere vorsichtig abzuschneiden. Auf keinen Fall
sollte dabei die Ranke beschädigt werden.
Fruchtauswahl:
Hat sich die Pflanze ordentlich entwickelt, dann hat sie nicht selten bis zu sieben
Fruchtansätze in den unterschiedlichsten Positionen.
Um nun einen oder zwei Riesen zu züchten gilt es den Rest nach und nach zu entfernen.
Die Entscheidung, welche der Früchte das Rennen machen und an der Pflanze verbleiben
soll, ist gar nicht so einfach zu treffen. Es gibt nicht wenige Kürbisfreunde, die hatten
zum Schluss gar keine Frucht mehr an der Pflanze. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die
Kürbisfrucht, auch wenn die meisten Verluste bereits im frühen Wachstumsstadium zu
verzeichnen sind, zu jeder Zeit absterben und verrotten kann. Ab Basketballgröße wird
aber ein Absterben nahezu unwahrscheinlich und ab da kann mit der Auswahl begonnen
werden. Zuvor wird aber wöchentlich oder täglich mit einem Maßband der Umfang
gemessen. Die Frucht die am schnellsten wächst sollte an der Pflanze verbleiben. Runde,
große Früchte werden wahrscheinlich auch am Ende größer sein als flache längliche
kleine.
Sind zwei oder mehrere gleichwachsende Früchte an der Pflanze so ist der Frucht an der
Hauptranke der Vorzug zu geben. Diese sollte nach Möglichkeit mindestens 3 Meter von
der Basis der Pflanze entfernt sein.
Vorsicht beim Abtrennen der nicht gewählten Früchte. Oft haben Züchter die Erfahrung
gemacht, dass die Pflanze beim sofortigen Abtrennen alle Kraft auf die verbleibende
Frucht anwendet und sie ggf. zum platzen bringt. Das Abtrennen des Stängels sollte nach
und nach über eine Woche verteilt geschehen.
Nun haben Sie viel über die Grundvoraussetzungen zum Züchten eines
Riesenkürbisses gelesen. Wie gesagt, Grundvorrausetzungen, es gibt viele
Züchter in den Vereinigten Staaten, Europa und überall in der Welt, die
zusätzlich noch ihre Erfahrungen und Geheimnisse haben. Aber trotz aller
unterschiedlichen Pflanztechniken und Strategien eins kann man nicht lernen
und trotzdem gehört es dazu, wenn man einen Riesenkürbis züchten will:
Viel Glück
© 2005-2007
Hans-Werner Böhnke
25524 Breitenburg

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Riesenkurbiszucht Anleitung

  • 1. Riesenkürbiszucht (von Hans-Werner Böhnke) Das Züchten von Riesenkürbissen ist eigentlich ganz einfach und Anfänger haben bereits im ersten Jahr Kürbisse von über 500 Pfund gezüchtet. Sie haben dabei einige Regeln, die von erfahrenen Züchtern bereits mit Erfolg angewendet wurden, beachtet. Hier nun einige Tipps auf dem Weg zum Rekordkürbis: Bodenqualität: Der Schlüssel zum Anbauen eines Riesenkürbisses liegt definitiv in der Qualität des Bodens. Der Riesenkürbis, um den es hier geht, ist keine kleine Pflanze die man auf dem Kompost- oder Misthaufen pflanzen kann, sondern sie braucht schon ein bisschen (ab 20 qm aufwärts) gutes Gartenland, das dann entsprechend vorbereitet werden sollte. Kompost, Mist und Torf zusammen mit einem guten wasserlöslichen Düngemittel wirken Wunder und als Geheimtipp gilt angerottetes Laub, am besten Ahorn. Anfangs sollte Kompost (gekauft in Tüten oder selbst hergestellter) 2 Monate vor Auspflanzung der Kürbisse eingearbeitet werden. Natürlich kann auch alles am Pflanztag eingearbeitet werden. Aber dann sollte es wirklich nur Kompost sein und kein Mist. Um zum Beispiel die Menge zu bestimmen, legen Sie die gekauften Komposttüten aneinander, so dass sie den Boden nicht mehr sehen können. Schneiden Sie die Beutel auf (Beutel entfernen) und arbeiten sie alles mit einem Kultiviergerät ein. Für Anfänger sollte das ausreichend sein, den erfahrenen Züchtern reicht das aber nicht aus. Sie bearbeiten den Boden bis auf 90 - 120 cm Tiefe, um beste Ergebnisse zu erreichen. Die Wurzeln können so leicht auf diese Tiefe gehen und es kann sich ein größeres Wurzelsystem entwickeln. Viele Top-Züchter lassen Bodenproben testen um festzustellen welche Nährstoffe fehlen und welchen pH-Wert der Boden hat. Für alle die mit den Top-Züchtern gleichziehen wollen ist letzteres Pflicht. Der Boden sollte einen pH- Wert von 7 und leicht darunter haben. Düngung: Der wesentliche Teil des Düngers wird bereits bei der Bodenvorbereitung eingearbeitet. Zusätzlich kann die Pflanze während der gesamten Vegetation gedüngt werden. Aber auch hier gilt: Zuviel ist nicht immer das Beste. Während der gesamten Pflanzzeit kann der Nährstoffbedarf der Pflanze ein oder zweimal wöchentlich in Form von sofort verwertbarem Flüssigdünger auf das gesamte Pflanzareal eingebracht werden. 3ungpflanzen sollten einen Dünger mit hohem Phosporgehalt erhalten, zum Beispiel NPK- Wert 15-30-15. Langsam sollte, bis zum Fruchtansatz, auf einen ausgewogenen Dünger wie 20-20-20 umgestellt werden. Danach, etwa Ende Juli, wird auf Kalzium betonten Dünger umgestellt. Wer die Möglichkeit hat sollte sich den Dünger im Landhandel besorgen. Die dortige Massenware ist oft wesentlich günstiger als die in Gartencentern oder Baumärkten angebotene Paketware. Die Warnungen kompetenter Züchter vor Überdüngung sollten ernst genommen werden. Überdüngung kann mehr schaden als helfen. Wenn die Frucht zu schnell wächst kann sie sich von der Ranke absprengen oder gar explodieren. Denken sie also vor einer Überdüngung daran " Langsam und sicher kommt am Ziel an".
  • 2. Auswahl der Kerne: Die Auswahl der Kerne ist für den Erfolg beim Züchten von Riesenkürbissen eine Grundvor- raussetzung. Sorten wie "Big Max", "Gelber Zentner" oder "Pricewinner" bringen nicht den gewünschten Erfolg. Gerade wenn Sie ein Anfänger sind, sollten Sie die folgenden Zeilen beherzigen, um konkurrieren zu können. Für fortgeschrittene Züchter sind die Stammbäume sehr wichtig. Gute Eltern sind entscheidend, d.h. auch wenn der Kürbis, von dem der Kern stammt, vielleicht nur 100 kg gewogen hat, auf Grund seiner Erbanlagen kann die Pflanze evtl. einen Kürbis bis zu 400 kg und mehr hervorbringen. Überprüfen Sie, dass die Samen, die Sie erhalten, einen Namen wie auf dem Bild z.B. 2005 Rose 1065 haben. Dies heißt, dass der Kürbis 1065 Pfund wog, beim Züchter mit dem Namen Rose wuchs im Jahr 2005. Eine andere Schreibweise ist Gewicht-Name-Jahr. - überprüfen Sie die Eltern des Kerns, diese sollten nach Möglichkeit im gewogenen Gewicht schwerer sein, als in ihrem geschätztes Gewicht. - überprüfen Sie, dass die Frucht nicht grün war; es sei denn Sie lieben grüne Kürbisse und wollen einen Squash züchten. - Samen, die große Eltern und Großeltern haben sind von der Genetik her fähig große Nachkommen zu produzieren. - Samen, die bereits vorher gepflanzt wurden und große Kürbisse produziert haben, sind eine gute Auswahl (proven Seeds). Viele Züchter geben Ihnen ihre Kerne für umsonst nur gegen einen geringen Unkostenbeitrag für Porto und Verpackung und geben Ihnen Aufschluss über die Genetik (Eltern/Großeltern). Bei vielen Firmen bekommen Sie Samen ohne Hinweis auf den Stammbaum, die teilweise 10 Jahre alt sein können. Die Folge ist, dass viele Hobbygärtner bereits im ersten Jahr, durch überteuerte Ware, die zu dem schlecht keimt und deren Früchte nicht die gewünschte Größe erreichen, enttäuscht sind. Suchen Sie Kontakt zu erfahrenen Züchtern und vertrauen Sie auf deren Empfehlungen. Die Aussaat: Die Aussaat der Samen sollte in Deutschland am besten 2 - 3 Wochen vor Ende der Frostperiode (Eisheilige) im Hause erfolgen. Vorteilhaft ist es die Kerne in Blumentöpfe mit Aussaatsubstrat zu stecken und zwar mit dem spitzen Ende nach unten. Die Erde sollte regelmäßig feucht gehalten werden jedoch nicht nass sein. Die günstigste Keimtemperatur liegt zwischen 29 und 32 Grad Celsius. Bei kälterer Temperatur und zuviel Nässe kann der Kern verschimmeln. Die meisten Kerne treiben in fünf bis sieben Tagen aus. Erfahrene Züchter bauen extra einen Brutkasten für die Sämlinge und Lampen für die künstliche Beleuchtung der Jungpflanzen. Bauanleitungen dazu gibt es auf amerikanischen Internetseiten. Für den Anfänger ist es durch aus ausreichend die Kerne wie oben beschrieben in einen Topf zu pflanzen oder die Kerne in feuchtes, nicht nasses, Küchenpapier einzuschlagen und im Gefrierbeutel auf die Heizungsrippen des Kühlschrankes zu legen. Sobald die Wurzel erscheint (nach ca. 24 Std.) ist der Kern ca. 3 cm tief in einen Topf einzupflanzen. Vorsicht, keinesfalls die Wurzel beschädigen, sie bricht sehr schnell ab! Noch ein Tipp: Damit die teilweise sehr harten Kerne Feuchtigkeit ziehen und ihnen später das Öffnen der Keimblätter erleichtert wird, kann man die Kanten der Kerne mit der Nagelfeile oder Sandpapier anschleifen. Dies darf aber nur rundherum geschehen, nie an der Spitze des Kerns feilen, dort liegt das "Herz" des Sämlings. Auspflanzen:
  • 3. Die Jungpflanze sollte, nachdem die ersten echten Blätter gewachsen sind, so schnell wie möglich an den Endstandort verpflanzt werden, zum einen, um ein „vergeilen" der Pflanze zu vermeiden zum anderen um die Wurzeln in ihrer Entwicklung nicht einzuengen. Voraussetzung für das Auspflanzen ist aber, dass die Wetterlage und die Bodentemperatur es zulässt ( Ende der Frostperiode beachten ). Die Auspflanzung sollte möglichst vorsichtig geschehen, denn jede Beschädigung der Wurzeln setzt die Pflanze im Wachstum zurück. Pflanzen sie so um, "dass die Pflanze es gar nicht merkt", dadurch erspart man der Pflanze Umpflanzstress. Am besten man feuchtet die Erde im Topf ein paar Stunden vor dem Auspflanzen noch einmal richtig gut durch, so dass die Erde nicht bröckelt. Dann formt man mit dem Topf ein Pflanzloch, hält den Topf vorsichtig über Kopf und sichert dabei die Pflanze und den Ballen mit zwei Händen, während eine Hilfsperson den Topf abzieht. Dann setzt man die Pflanze vorsichtig in das vorgeformte Pflanzloch ohne die Erde anzudrücken. Nach dem Einsetzen wird noch kurz gewässert um eine Bindung der beiden Erden herzustellen. Wer wenig Platz im Garten hat, wird die Pflanze an eine Ecke des vorgesehen Beetes pflanzen. Aber wohin rankt die Pflanze? Ganz Einfach: In neun von zehn Fällen nimmt die Hauptranke die Richtung entgegengesetzt dem ersten echten Blatt. Die Jungpflanze: Die Jungpflanze sollte nicht schutzlos den kalten Winden und dem zum Teil noch unsommerlichen Wetter ausgesetzt werden. Deshalb ist es ratsam die junge Pflanze mit einem Minitreibhaus zu schützen. Dies kann leicht selbst gebaut werden, Anleitungen dazu gibt es im Internet. Im übrigen ist die Pflanze sehr windempfindlich, so dass es ratsam ist, sie, wenn sie aus dem Minitreibhaus heraus gewachsen ist, mit einem Windschutz zu versehen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Haupttrieb vom Wind abgebrochen wird, weil sich das Thema dann für diese Saison eigentlich schon erledigt hat. Einen Wundschutz kann man für viel Geld im Campingmarkt kaufen, diese haben in der Regel eine Höhe von 90 cm bis 120 cm. Man kann aber auch Mais oder Sonnenblumen (in Doppelreihe versetzt) als Windschutz pflanzen. Wer es darf und es sich finanziell erlauben kann, sollte sich einen Windschutz aus 1,80 m hoher Pergula oder einen Bretterzaun zulegen. Ein solcher Zaun schützt gleichzeitig vor neugierigen Blicken und vor Neid. Um das Abbrechen von Trieben zu vermeiden, kann die Ranke der Pflanze auch eingegraben werden. Die Spitze, die sich immer etwas vom Boden abhebt, kann zusätzlich mit Stöckchen gesichert werden. Mit Stöckchen kann man die Ranke auch in entsprechende vorgegebene Richtungen leiten. Aber vorsichtig, die Ranke ist sehr zerbrechlich. Die Pflanze sollte von Beginn an unkrautfrei gehalten werden. Unkraut nimmt der Pflanze Nährstoffe weg und das Unkraut engt die Sicht auf Krankheiten und Ungeziefer ein. Trimmung der Pflanze: Die meisten erfolgreichen Züchter begrenzen den wahllosen Wuchs der Pflanze und lassen sie nach einem System wachsen, der Gärtner nennt das Erziehung. Hier zwei Beispiele für die Erziehung der Pflanze. Um eine "gesunde" Pflanze zu erhalten sollte man die Sekundärranken nach ca. 2,40 m abkappen, um ein unbegrenztes Wachstum des Grüns zu verhindern. Die Schnittstellen sollten eingegraben werden, um Flüssigkeitsverluste und das Eindringen von Krankheitskeimen zu verhindern. Die Tertiärranken sind zu nichts nütze, sie rauben der übrigen Pflanze nur Nährstoffe. Kappen sie deshalb diese Ranken bereits in ihrem Ansatz. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, graben Experten die Ranken ein, so dass diese gerade mit Erde bedeckt sind. Dies ist zum einen ein zusätzlicher Windschutz und fördert zudem die Entwicklung von zusätzlichen Wurzeln die sich unterhalb der Blätter bilden, außer dem sind die Ranken vor Insekten und Tierfraß geschützt. Weit verbreitet und am sinnvollsten ist die Erziehung der Pflanze im Weihnachtsbaumschema, weil dies dem natürlichen Wachstum am nächsten kommt.
  • 4. Die Ranke die direkt aus der Wurzel wächst ist die Hauptranke. Die Ranken die aus der Hauptranke heraus wachsen sind Sekundärranken. An den Sekundärranken wachsen die Tertiärranken. Bestäubung: Ungefähr 60 Tage nach dem Aufgehen der Saat erscheint die erste weibliche Blüte. Sie unterscheidet sich von den männlichen Blüten dadurch, dass der Stängel) kürzer ist und sich unter der Blüte eine kleine Kürbisfrucht befindet. Sollen die Kerne der Kürbisfrucht für die weitere Zucht verwendet werden, sollte die Befruchtung kontrolliert werden. Dazu sind die männlichen und weiblichen Blüten die sich vermutlich am nächsten Morgen öffnen mit einer Papiertüte oder Insektenflies zu verschließen, so dass sich die Blüte zwar öffnen kann, ihr Inneres aber nicht von Insekten erreicht werden kann. Falls es regnen sollte, versehen sie die Blüten zusätzlich noch mit einem Regenschutz, denn nur trockene Blüten können bestäuben und bestäubt werden. Am nächsten Morgen nimmt man dann die männlichen Blüten mit denen bestäubt werden soll, entfernt die Blütenblätter und bestreicht mit dem Stempel die Narben der weiblichen Blüte. Als hilfreich und zur besseren Verteilung der Pollen hat sich auch die Verwendung eines Tuschkastenpinsels bewährt. Nach der Bestäubung wird die weibliche Blüte dann wieder verschlossen. Der Fruchtansatz sollte so früh wie möglich erfolgen, nach Möglichkeit vor dem 10. Juli, damit die Zeit, in der der Kürbis zu einem Riesen heranwachsen kann, möglichst lang ist. Temperaturen über 32 Grad Celsius verhindern oft eine Befruchtung. Experten wissen das und helfen in dem Fall durch Kühlung der Umgebung der weiblichen Blüte nach. Fruchtposition: Nach dem Fruchtansatz ist es wichtig auf die Position der Frucht zur Ranke zu achten. Oft liegt die Frucht in einem spitzen Winkel zur Ranke, dies würde bedeuten, dass bei weiterem Wachstum, die Kürbisfrucht die Ranke herunterdrückt während der Stängel mit der Kürbisfrucht in die Höhe wächst. Resultat der Stängel wird von der Ranke gerissen. Wer Platzmangel hat, kann die Erziehung zur Flagge wählen. Hier werden die 1. Seitentriebe nur an einer Seite zugelassen, dadurch besteht die Möglichkeit eine andere Pflanze in entgegen gesetzter Richtung wachsen zu lassen. Männliche Blüte Weibliche Blüte
  • 5. Befindet sich die Frucht in einer solch unglücklichen Lage, muss versucht werden vorsichtig die Frucht im einen rechten Winkel zur Ranke zu bringen. Dies sollte immer nur zentimeterweise geschehen und zieht sich über mehrere Tage hin. Auch wenn Du denkst es geht noch ein Stück, es geht nicht, es erfolgt keine Vorwarnung, bei einem zuviel sagt es "knack" und die Kürbisfrucht ist ab. Die Ranke ist im Bereich der Frucht zu erleichtern damit sie sich problemlos mit dem Stängel heben kann. Meist wächst dort wo die Frucht angesetzt hat ein Blatt, dies sollte entfernt werden, ebenfalls alle Blätter und Seitentriebe bis zu ca. 1 m auf beiden Seiten. Unter den Blättern bilden sich Pfahlwurzeln, diese sind in diesem Bereich ebenfalls mit einem scharfen Messer oder einer Rosenschere vorsichtig abzuschneiden. Auf keinen Fall sollte dabei die Ranke beschädigt werden. Fruchtauswahl: Hat sich die Pflanze ordentlich entwickelt, dann hat sie nicht selten bis zu sieben Fruchtansätze in den unterschiedlichsten Positionen. Um nun einen oder zwei Riesen zu züchten gilt es den Rest nach und nach zu entfernen. Die Entscheidung, welche der Früchte das Rennen machen und an der Pflanze verbleiben soll, ist gar nicht so einfach zu treffen. Es gibt nicht wenige Kürbisfreunde, die hatten zum Schluss gar keine Frucht mehr an der Pflanze. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Kürbisfrucht, auch wenn die meisten Verluste bereits im frühen Wachstumsstadium zu verzeichnen sind, zu jeder Zeit absterben und verrotten kann. Ab Basketballgröße wird aber ein Absterben nahezu unwahrscheinlich und ab da kann mit der Auswahl begonnen werden. Zuvor wird aber wöchentlich oder täglich mit einem Maßband der Umfang gemessen. Die Frucht die am schnellsten wächst sollte an der Pflanze verbleiben. Runde, große Früchte werden wahrscheinlich auch am Ende größer sein als flache längliche kleine. Sind zwei oder mehrere gleichwachsende Früchte an der Pflanze so ist der Frucht an der Hauptranke der Vorzug zu geben. Diese sollte nach Möglichkeit mindestens 3 Meter von der Basis der Pflanze entfernt sein. Vorsicht beim Abtrennen der nicht gewählten Früchte. Oft haben Züchter die Erfahrung gemacht, dass die Pflanze beim sofortigen Abtrennen alle Kraft auf die verbleibende Frucht anwendet und sie ggf. zum platzen bringt. Das Abtrennen des Stängels sollte nach und nach über eine Woche verteilt geschehen. Nun haben Sie viel über die Grundvoraussetzungen zum Züchten eines Riesenkürbisses gelesen. Wie gesagt, Grundvorrausetzungen, es gibt viele Züchter in den Vereinigten Staaten, Europa und überall in der Welt, die zusätzlich noch ihre Erfahrungen und Geheimnisse haben. Aber trotz aller unterschiedlichen Pflanztechniken und Strategien eins kann man nicht lernen und trotzdem gehört es dazu, wenn man einen Riesenkürbis züchten will: Viel Glück © 2005-2007 Hans-Werner Böhnke 25524 Breitenburg