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Entwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im Schamanismus 
Was ist Bewusstsein? 
Bewusstsein ist jene innere Instanz in uns, mit der wir uns selbst beobachten. 
Der Aspekt unseres Selbst, der bemerkt, was wir fühlen, was wir tun und was gerade passiert. 
Sicher denken jetzt einige: Das ist dann aber nichts Besonderes. Das tue ich immer. 
Aber vermutlich irren sie sich damit, denn die meisten Menschen haben eher wenig 
Bewusstsein. 
Hier nur einige kleine Beispiele, wie das zu verdeutlich ist: 
Eine Klientin kam zu mir und bat mich, sie zu besprechen. Ihr Wunsch war, dass ich 
Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Mut in ihr bespreche. 
Außerdem hatte sie noch ein Problem wegen ihrem Sohn. Sie berichtete mir aufgeregt, dass 
der Sohn sich sehr verändert habe, seit seine neue Partnerin mit ihm zusammen lebt. „Sie 
manipuliert ihn“, ereiferte sich die arme Mutter. „Sie intrigiert gegen uns, versucht einen Keil 
zwischen ihn und uns zu treiben, bringt ihn gegen uns auf. 
Wir kennen unseren Sohn gar nicht mehr wieder. Er hat sich so verändert“ 
Sie wollte, dass ich ihn bespreche und ihm ins Gewissen reden sollte 
Es war der Frau nicht bewusst, dass sie auf unehrliche Weise versuchen wollte, ihren Sohn zu 
manipulieren. Eigentlich wollte sie es der Schwiegertochter gleich tun, quasi am anderen 
Ende oder am anderen Arm des Sohnes ebenfalls herumzerren, die weise Frau noch mit 
dazuholen und auch sie an diesem Strang zerren lassen, um den jungen Mann wieder auf den 
„richtigen“ Weg zu bringen. 
Wenn wir die Frau während des Gespräches gefragt hätten, was ihr von ihrem eigenen 
Verhalten bewusst sei, hätte sie vermutlich so etwas geantwortet wie: 
Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich hier ein Problem habe, dass ich mit der 
weisen Frau darüber spreche und sie um Hilfe bitte. 
Und dies wäre ja nicht falsch gewesen, nur nicht genug. 
Im Bereich des Egos sind wir uns immer einiger Dinge bewusst und einiger nicht. 
Die „Wahrheit“, dass sie ihren Sohn ebenfalls manipulieren will, dass sie sich mit mir 
zusammen gegen die Schwiegertochter verbünden will, dass sie meine Macht vor ihren 
Karren spannen will, dass Manipulation in welche Richtung auch immer ein Schlag ins 
Gesicht seines freien Willens darstellt, all das war ihr nicht bewusst. 
Sie ist deswegen keine schlechte Mutter und auch kein schlechter Mensch. Ich verurteile sie 
hier nicht im Geringsten. Das ist nicht der Punkt. Was ich aber gern deutlich machen möchte 
ist folgendes: 
Solange sich noch so viele unbewusste Anteile innerhalb unserer Handlungen verbergen, sind 
unsere Handlungen niemals zum Wohle aller Wesen. Danach aber sollten alle weise Frauen 
und Schamanen stets trachten. 
Die Handlungen, Absichten und Ziele dieser Mutter waren nicht zum Wohle ihrer 
Schwiegertochter und auch nicht zum Wohle ihres Sohnes, obwohl sie das sicher 
angenommen hat. Zu glauben, dass nur die eigene Meinung die richtige sei und der eigene 
Weg, sind auch ein Zeichen von geringem Bewusstsein und eine einseitige 
Betrachtungsweise. In der schamanischen Arbeitsweise sollte man aber wertfrei auf die 
Probleme und Leben anderer schauen..
2 
Ich habe zahllose ähnliche Geschichten von Klienten gehört und oft wurde mir auch die 
andere Seite, also die der Schwiegertochter und die des Sohnes präsentiert. Und dann zeigt es 
sich stets, dass diese Geschichte eine ganz andere ist. Was aus der Sicht der Mutter 
Manipulation und Intrige zu sein scheint, kann aus der Sicht der Schwiegertochter der 
verzweifelte Versuch sein, sich von der Herrschaft der dominanten Schwiegermutter zu 
befreien. 
Ein weiteres Beispiel: 
Bei einem Gruppentreffen erzählte mir eine Klientin, dass sie häufig mundtot werde, wenn 
andere ihr heftig begegnen, dann schnüre sich ihr die Kehle zu und es käme kein vernünftiges 
Wort mehr aus ihr heraus. Kaum hatte sie das gesagt, meldete sich eine andere Teilnehmerin 
und versuchte ihr besten Willens zu helfen, indem sie heftig auf die Frau einredete und sich 
ereiferte. Die Frau führte uns daraufhin allen vor, wie das aussah, wenn sie mundtot war. Wie 
ein Karpfen öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder, ohne dass Worte dabei 
herauskamen. 
Ich sagte darauf hin: „Ihr führt uns das gerade vor, was sie eben gesagt hat.“ 
Die redende Frau bekam das gar nicht mit, sondern ereiferte sich immer weiter. Daraufhin 
sagte ich zu der Karpfen-Frau: 
„Kannst du erkennen, wie du dies in anderen auslöst?“ 
Aber sie bekam das gar nicht mit und versuchte weiter vergeblich mit einem Wort in den 
Redeschwall der anderen hinein zu kommen. 
Daraufhin sagte ich zu der Redeschwall-Frau: 
„Höre mal, du kannst doch nicht so auf diese Frau einreden. Merkst du denn nicht, wie du sie 
zum Karpfen machst?“ woraufhin die Karpfen-Frau prompt antwortete (nun, da sie endlich zu 
Wort kam): „Aber wieso denn, sie hat ja Recht. Ich weiß das“. 
Die beiden lieferten uns ein sehr schönes Beispiel für Bewusstlosigkeit. 
Die eine merkt gar nicht, wann ihr Problem bei ihr ausgelöst wird und kann sich deshalb die 
Mechanismen auch nicht in ihrer Wirkungsweise anschauen. Die andere merkt gar nicht, wie 
sie ihr Gegenüber mundtot macht und kann sich daher auch ihre Mechanismen nicht 
anschauen. Dazu muss man sie ja erst mal bemerkt haben. 
Beide sind so tief in ihrem jeweiligen Film, dass sie nicht mehr zuhören können und daher 
ihre Mechanismen auch dann nicht bemerken können, wenn jemand sie im aktuellen Moment 
darauf aufmerksam macht. Und zu guter Letzt ist die Frau mit dem Mundtot-Problem sogar so 
unbewusst, dass sie die andere verteidigt, ohne deren unbewussten Angriff bemerkt zu haben. 
Auch hier geht es nicht um Verurteilung, sondern um Bewusstsein. Ihr erinnert euch? Oben 
schrieb ich: Bewusstsein ist der Aspekt unseres Selbst, der bemerkt, was wir fühlen, was wir 
tun und was gerade passiert. 
Dieser Aspekt schläft bei den beiden Frauen noch. Darum spricht man bei bewussten 
Menschen auch gelegentlich von erwachten Menschen. 
Ein bewusster Mensch merkt, was mit ihm und um ihn herum passiert. Er merkt, wenn sich 
seine Gefühle plötzlich in einer Kommunikation verändern. Er merkt, welche Gefühle und 
Gedanken zum Beispiel die Lektüre dieses Textes auslöst. 
Noch ein letztes Beispiel hierfür. 
Eine Teilnehmerin schmeißt plötzlich ihre Ausbildung hin und kündigt ganz plötzlich und 
ohne erkennbaren Grund ihre Teilnahme. Ich versuchte, mit ihr darüber zu reden, was sich 
zunächst sehr schwierig gestaltete, da sie mir aus dem Wege ging. Aber schließlich rief sie 
mich sogar an und wir konnten reden. Offensichtlich hatte sie vollkommen das Vertrauen zu 
mir verloren und hatte nun auf einmal mit fast allem ein Problem, was hier in der Schule
3 
gedacht, gelehrt und geglaubt wird. Nachdem ich lange zugehört hatte fragte ich sie: „Wann 
ganz genau war das, als sich deine Gefühle so verändert haben?“ Zuerst sagte sie nur, sie 
wisse das nicht, aber ich fragte hartnäckig weiter, bis es ihr wieder einfiel. Es war genau, 
während sie mit ihrer guten, alten Schulfreundin über mich und meine Ausbildung geredet 
hatte. Daraufhin fragte ich weiter: 
„Was wurde da gerade gesagt, als sich deine Einstellung veränderte?“ 
Diese Frage traf endlich ins Schwarze. Auf einmal öffnete sich eine Tür im Bewusstsein 
dieser Frau und sie berichtete mir, dass die Freundin mit allerlei Material aus dem Internet 
über Schamanen/Katenleger/Hellseher angekommen sei und ihr damit heftige Angst gemacht 
hatte. 
Die Freundin hatte eine Menge Fragen gestellt, die sie noch nicht beantworten konnte, weil 
ihre Ausbildung noch nicht weit genug fortgeschritten war, Fragen wie: Woran kannst du 
erkennen, dass deine Hellseherin dir nicht schadet? Woher weißt du, ob die Hellseherin und 
Kartenlegerin wirklich weiß, was sie da tut? Woher weißt du, ob sie nicht schwarze Magie mit 
dir macht? 
Da war so großer Schrecken, Ratlosigkeit und Angst in ihr ausgebrochen und ihre vorherigen 
Gefühle von Freude, Begeisterung, Vertrauen und Motivation hatten sich in Misstrauen und 
Furcht verwandelt. 
Und nun frage ich dich: Was hat das Bewusstsein dazu zu sagen? Was wäre wohl für einen 
bewussten Menschen anders gelaufen? 
Hier die Antwort: Ein bewusster Mensch hätte den Moment bemerkt, in dem sich Vertrauen 
in Misstrauen gewandelt hat und hätte dann auch bemerkt, wer in diesem Augenblick bei ihm 
ist, wer diesen Wandelt also ausgelöst hat. 
In meiner Gegenwart hatte sie nie etwas anderes als Freude, Vertrauen und Begeisterung 
gefühlt. Die Furcht, Angst und das Misstrauen fühlte sie in der Gegenwart der alten 
Schulfreundin. Das würde dem Bewusstsein nicht entgehen. Es würde sich sagen: Sie macht 
mir Angst, aber Orina macht mir Freude. Es würde seiner eigenen Wahrnehmung vertrauen 
und nicht den Worten anderer. 
Wie wird man bewusst? 
Hierzu gibt es sehr viele Übungen. Eine der von mir bevorzugten Methoden ist das 
Beobachten oder der Beobachtungsauftrag. Weise Frauen und Schamanen sind alle sehr gute 
Beobachter. Aber dazu muss man auch wissen, was man beobachten soll. Ein 
Kriminalkommissar, der sicher auch ein hervorragender Beobachter sein muss, wird bestimmt 
ganz andere Dinge beobachten, als ich es tue. Gestern sah ich einen Krimi, in dem der Täter 
durch ein Foto entlarvt wurde. Der Schatten auf dem Bild war zu lang. Der Detektiv hatte das 
bemerkt und daher erkannt, dass dieses Bild nicht zu der angegebenen Zeit gemacht worden 
sein konnte, sondern früher. Tolle Beobachtung, aber für weise Frauen nicht wirklich von 
Interesse. 
Uns geht es aber auch um Wahrheit. Wir beobachten Wahrheit. 
Du kannst dir zum Beispiel folgende Übung vornehmen: Beobachte drei Wochen lang bei 
sämtlichen Kommunikationen, die du in dieser Zeit erlebst, die Qualitäten deiner 
Mitmenschen. Was kannst du an ihnen an Qualitäten erkennen? Schreibe es dir auf, damit du 
es nicht wieder vergisst. Bemerke ihre Qualitäten. Dein Leben wird ungleich schöner werden, 
wenn du dir angewöhnst, Qualitäten zu sehen statt ihrer Fehler. 
Bei der nächsten Gelegenheit beobachtest du die Macht und wie sie sich zwischen den 
Redenden hin und her bewegt, sofern sie dies tut. Beobachte auch, wodurch die Sprechenden 
sich die Macht holen. Verurteile dies aber nicht, sondern schau nur hin. 
Bei wieder einer andern Übung kannst du beobachten, wann und wie die Sprechenden etwas 
beschreiben und wann sie interpretieren.
4 
Es gibt noch viel mehr solcher Übungen, aber man sollte jede davon wirklich drei Wochen 
lang durchziehen. 
Eine Übung, die mir früher einmal sehr viel gebracht hat, bestand darin, mich selbst zu 
beobachten. Der Beobachtungsauftrag lautete: Bin ich bei dem, was ich gerade mache oder 
bin ich im Geiste woanders? Das war richtig schwer und ich brauchte mehrere Jahre, bis ich 
diese Übung vervollkommnet hatte. Anfangs war es schon schwer, überhaupt da zu sein, wo 
ich gerade war. Ich hängte die Wäsche auf und war im Geiste bei meinen Freunden. Ich aß 
mein Mittagessen und war im Geiste bei meinen Übungen an der Universität oder bei der 
Arbeit. Ich übte mich darin, immer mehr und mehr nur dort zu sein, wo ich auch wirklich war. 
Das dauerte fast ein Jahr. Dann hatte ich das meiste geschafft, bis auf zwei Dinge. Ich fand es 
immer noch schwierig, wenn ich unterwegs war, nicht im Geiste schon dort zu weilen, wo ich 
gerade hinwollte. Das war das eine Problem. Es dauerte lange, bis ich es geschafft hatte im 
Bus auch wirklich im Bus zu sein und nicht schon am Ziel. Und besonders, wenn ich zu Fuß 
unterwegs war, wollte ich am liebsten noch viel schneller gehen, um schneller anzukommen. 
Aber ich lernte es. Und die letzte, für mich schwerste Übung war es, im Bewusstsein zu 
bleiben, wenn gleichzeitig mehrere Dinge auf mich einstürmten. 
Als Beispiel, ich sprach im Wohnzimmer mit Besuchern, während das Telefon klingelte, 
gleichzeitig wurde ich aus der Küche gerufen und es klingelte auch an der Haustür und es rief 
auch noch jemand aus dem oberen Stockwerk nach mir. Dann wollte eines meiner Kinder, die 
noch im Haus wohnten was von mir. Das brachte mich so in Stress, dass ich anfing zu 
schimpfen und zu meckern. Aber dabei bleib ich nicht stehen. Ich überlegte mir, wie man sich 
denn in so einer Situation bewusst verhalten könne. Ist das wirklich möglich? 
Ja, das geht und zwar so. 
Zuerst sage ich zu den Besuchern: „Entschuldigt mich bitte kurz“ ich gehe ans Telefon nehme 
ab, sage meinen Namen und füge an: „Warten Sie bitte einen Moment, es klingelt gerade an 
der Tür.“ Ich gehe zur Tür, wobei ich zuerst an der Küche vorbei komme. Ich rufe gehend: 
„Ich komme gleich“ und gehe weiter. Dann komme ich an der Treppe vorbei. Auch hier rufe 
ich im Gehen „Ich komme gleich“ dann gelange ich zur Haustür, öffne sie, begrüße die 
Besucher und lasse sie herein. Dann entschuldige ich mich kurz bei ihnen und eile zurück 
zum Telefon. Ich fertige zunächst den Anrufer ab, dann heiße ich die Besucher im 
Wohnzimmer willkommen, gehe dann in die Küche, um herauszufinden, was man dort von 
mir gewollt hatte und als letztes zur Treppe um auch hier zu ermitteln, warum ich gerufen 
worden war, fragte bei meinen Kindern nach, was Sache war und zu guter letzt setze ich mich 
wieder ins Wohnzimmer und spreche weiter mit den Gästen. 
Okay, diese Aufzählung erklärt aus sich heraus, warum ich dafür dann noch einmal ein 
weiteres Jahr brauchte. Selbst in so einer Situation bewusst zu bleiben, das sind schon die 
höheren Weihen. Aber es schadet ja nicht, dass unsere spirituellen Praktiken mitunter Zeit in 
Anspruch nehmen. Schließlich steht und immer wieder ein ganzes Leben zur Verfügung. 
Warum ist Bewusstsein für Schamanen so wichtig? 
Schamanen sind Menschenhelfer. Es ist unsere Aufgabe, den Menschen dabei zu helfen, das 
Licht des Bewusstseins in das Dunkel des Unbewussten zu tragen. Für die Menschen geht es 
immer um Entwicklung. Jedes Leid, jeder Unbill kündigt die Möglichkeit einer Entwicklung 
an. 
Ohne Bewusstsein kann sich die Entwicklung nur unter großem Leid und nur ganz langsam 
vollziehen. Bewusstsein hilft, dass es schnell und rasant ablaufen kann und möglichst 
schmerzfrei. 
Schamanen informieren die Menschen über die vier Schritte der Entwicklung, die immer und 
immer wieder durchlaufen werden:
5 
1 Verlust der Komfortzone 
2 Krise 
3 Das neue finden, akzeptieren und integrieren 
4 Die Erfahrung richtig einordnen 
Und wir helfen ihnen, auf allen vier Etappen voran zu kommen. Ohne Bewusstsein aber, 
würden wir Helfer in unseren Egos, unseren Wertungen und Meinungen feststecken und 
könnten den Menschen nicht mehr und nicht weniger helfen, als es die beste Freundin oder 
die Mutter der Klientin auch tun könnte. 
Ego sieht Meinung 
Bewusstsein sieht Wahrheit. 
Wahrheit befreit.

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Entwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im Schamanismus

  • 1. 1 Entwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im Schamanismus Was ist Bewusstsein? Bewusstsein ist jene innere Instanz in uns, mit der wir uns selbst beobachten. Der Aspekt unseres Selbst, der bemerkt, was wir fühlen, was wir tun und was gerade passiert. Sicher denken jetzt einige: Das ist dann aber nichts Besonderes. Das tue ich immer. Aber vermutlich irren sie sich damit, denn die meisten Menschen haben eher wenig Bewusstsein. Hier nur einige kleine Beispiele, wie das zu verdeutlich ist: Eine Klientin kam zu mir und bat mich, sie zu besprechen. Ihr Wunsch war, dass ich Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Mut in ihr bespreche. Außerdem hatte sie noch ein Problem wegen ihrem Sohn. Sie berichtete mir aufgeregt, dass der Sohn sich sehr verändert habe, seit seine neue Partnerin mit ihm zusammen lebt. „Sie manipuliert ihn“, ereiferte sich die arme Mutter. „Sie intrigiert gegen uns, versucht einen Keil zwischen ihn und uns zu treiben, bringt ihn gegen uns auf. Wir kennen unseren Sohn gar nicht mehr wieder. Er hat sich so verändert“ Sie wollte, dass ich ihn bespreche und ihm ins Gewissen reden sollte Es war der Frau nicht bewusst, dass sie auf unehrliche Weise versuchen wollte, ihren Sohn zu manipulieren. Eigentlich wollte sie es der Schwiegertochter gleich tun, quasi am anderen Ende oder am anderen Arm des Sohnes ebenfalls herumzerren, die weise Frau noch mit dazuholen und auch sie an diesem Strang zerren lassen, um den jungen Mann wieder auf den „richtigen“ Weg zu bringen. Wenn wir die Frau während des Gespräches gefragt hätten, was ihr von ihrem eigenen Verhalten bewusst sei, hätte sie vermutlich so etwas geantwortet wie: Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich hier ein Problem habe, dass ich mit der weisen Frau darüber spreche und sie um Hilfe bitte. Und dies wäre ja nicht falsch gewesen, nur nicht genug. Im Bereich des Egos sind wir uns immer einiger Dinge bewusst und einiger nicht. Die „Wahrheit“, dass sie ihren Sohn ebenfalls manipulieren will, dass sie sich mit mir zusammen gegen die Schwiegertochter verbünden will, dass sie meine Macht vor ihren Karren spannen will, dass Manipulation in welche Richtung auch immer ein Schlag ins Gesicht seines freien Willens darstellt, all das war ihr nicht bewusst. Sie ist deswegen keine schlechte Mutter und auch kein schlechter Mensch. Ich verurteile sie hier nicht im Geringsten. Das ist nicht der Punkt. Was ich aber gern deutlich machen möchte ist folgendes: Solange sich noch so viele unbewusste Anteile innerhalb unserer Handlungen verbergen, sind unsere Handlungen niemals zum Wohle aller Wesen. Danach aber sollten alle weise Frauen und Schamanen stets trachten. Die Handlungen, Absichten und Ziele dieser Mutter waren nicht zum Wohle ihrer Schwiegertochter und auch nicht zum Wohle ihres Sohnes, obwohl sie das sicher angenommen hat. Zu glauben, dass nur die eigene Meinung die richtige sei und der eigene Weg, sind auch ein Zeichen von geringem Bewusstsein und eine einseitige Betrachtungsweise. In der schamanischen Arbeitsweise sollte man aber wertfrei auf die Probleme und Leben anderer schauen..
  • 2. 2 Ich habe zahllose ähnliche Geschichten von Klienten gehört und oft wurde mir auch die andere Seite, also die der Schwiegertochter und die des Sohnes präsentiert. Und dann zeigt es sich stets, dass diese Geschichte eine ganz andere ist. Was aus der Sicht der Mutter Manipulation und Intrige zu sein scheint, kann aus der Sicht der Schwiegertochter der verzweifelte Versuch sein, sich von der Herrschaft der dominanten Schwiegermutter zu befreien. Ein weiteres Beispiel: Bei einem Gruppentreffen erzählte mir eine Klientin, dass sie häufig mundtot werde, wenn andere ihr heftig begegnen, dann schnüre sich ihr die Kehle zu und es käme kein vernünftiges Wort mehr aus ihr heraus. Kaum hatte sie das gesagt, meldete sich eine andere Teilnehmerin und versuchte ihr besten Willens zu helfen, indem sie heftig auf die Frau einredete und sich ereiferte. Die Frau führte uns daraufhin allen vor, wie das aussah, wenn sie mundtot war. Wie ein Karpfen öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder, ohne dass Worte dabei herauskamen. Ich sagte darauf hin: „Ihr führt uns das gerade vor, was sie eben gesagt hat.“ Die redende Frau bekam das gar nicht mit, sondern ereiferte sich immer weiter. Daraufhin sagte ich zu der Karpfen-Frau: „Kannst du erkennen, wie du dies in anderen auslöst?“ Aber sie bekam das gar nicht mit und versuchte weiter vergeblich mit einem Wort in den Redeschwall der anderen hinein zu kommen. Daraufhin sagte ich zu der Redeschwall-Frau: „Höre mal, du kannst doch nicht so auf diese Frau einreden. Merkst du denn nicht, wie du sie zum Karpfen machst?“ woraufhin die Karpfen-Frau prompt antwortete (nun, da sie endlich zu Wort kam): „Aber wieso denn, sie hat ja Recht. Ich weiß das“. Die beiden lieferten uns ein sehr schönes Beispiel für Bewusstlosigkeit. Die eine merkt gar nicht, wann ihr Problem bei ihr ausgelöst wird und kann sich deshalb die Mechanismen auch nicht in ihrer Wirkungsweise anschauen. Die andere merkt gar nicht, wie sie ihr Gegenüber mundtot macht und kann sich daher auch ihre Mechanismen nicht anschauen. Dazu muss man sie ja erst mal bemerkt haben. Beide sind so tief in ihrem jeweiligen Film, dass sie nicht mehr zuhören können und daher ihre Mechanismen auch dann nicht bemerken können, wenn jemand sie im aktuellen Moment darauf aufmerksam macht. Und zu guter Letzt ist die Frau mit dem Mundtot-Problem sogar so unbewusst, dass sie die andere verteidigt, ohne deren unbewussten Angriff bemerkt zu haben. Auch hier geht es nicht um Verurteilung, sondern um Bewusstsein. Ihr erinnert euch? Oben schrieb ich: Bewusstsein ist der Aspekt unseres Selbst, der bemerkt, was wir fühlen, was wir tun und was gerade passiert. Dieser Aspekt schläft bei den beiden Frauen noch. Darum spricht man bei bewussten Menschen auch gelegentlich von erwachten Menschen. Ein bewusster Mensch merkt, was mit ihm und um ihn herum passiert. Er merkt, wenn sich seine Gefühle plötzlich in einer Kommunikation verändern. Er merkt, welche Gefühle und Gedanken zum Beispiel die Lektüre dieses Textes auslöst. Noch ein letztes Beispiel hierfür. Eine Teilnehmerin schmeißt plötzlich ihre Ausbildung hin und kündigt ganz plötzlich und ohne erkennbaren Grund ihre Teilnahme. Ich versuchte, mit ihr darüber zu reden, was sich zunächst sehr schwierig gestaltete, da sie mir aus dem Wege ging. Aber schließlich rief sie mich sogar an und wir konnten reden. Offensichtlich hatte sie vollkommen das Vertrauen zu mir verloren und hatte nun auf einmal mit fast allem ein Problem, was hier in der Schule
  • 3. 3 gedacht, gelehrt und geglaubt wird. Nachdem ich lange zugehört hatte fragte ich sie: „Wann ganz genau war das, als sich deine Gefühle so verändert haben?“ Zuerst sagte sie nur, sie wisse das nicht, aber ich fragte hartnäckig weiter, bis es ihr wieder einfiel. Es war genau, während sie mit ihrer guten, alten Schulfreundin über mich und meine Ausbildung geredet hatte. Daraufhin fragte ich weiter: „Was wurde da gerade gesagt, als sich deine Einstellung veränderte?“ Diese Frage traf endlich ins Schwarze. Auf einmal öffnete sich eine Tür im Bewusstsein dieser Frau und sie berichtete mir, dass die Freundin mit allerlei Material aus dem Internet über Schamanen/Katenleger/Hellseher angekommen sei und ihr damit heftige Angst gemacht hatte. Die Freundin hatte eine Menge Fragen gestellt, die sie noch nicht beantworten konnte, weil ihre Ausbildung noch nicht weit genug fortgeschritten war, Fragen wie: Woran kannst du erkennen, dass deine Hellseherin dir nicht schadet? Woher weißt du, ob die Hellseherin und Kartenlegerin wirklich weiß, was sie da tut? Woher weißt du, ob sie nicht schwarze Magie mit dir macht? Da war so großer Schrecken, Ratlosigkeit und Angst in ihr ausgebrochen und ihre vorherigen Gefühle von Freude, Begeisterung, Vertrauen und Motivation hatten sich in Misstrauen und Furcht verwandelt. Und nun frage ich dich: Was hat das Bewusstsein dazu zu sagen? Was wäre wohl für einen bewussten Menschen anders gelaufen? Hier die Antwort: Ein bewusster Mensch hätte den Moment bemerkt, in dem sich Vertrauen in Misstrauen gewandelt hat und hätte dann auch bemerkt, wer in diesem Augenblick bei ihm ist, wer diesen Wandelt also ausgelöst hat. In meiner Gegenwart hatte sie nie etwas anderes als Freude, Vertrauen und Begeisterung gefühlt. Die Furcht, Angst und das Misstrauen fühlte sie in der Gegenwart der alten Schulfreundin. Das würde dem Bewusstsein nicht entgehen. Es würde sich sagen: Sie macht mir Angst, aber Orina macht mir Freude. Es würde seiner eigenen Wahrnehmung vertrauen und nicht den Worten anderer. Wie wird man bewusst? Hierzu gibt es sehr viele Übungen. Eine der von mir bevorzugten Methoden ist das Beobachten oder der Beobachtungsauftrag. Weise Frauen und Schamanen sind alle sehr gute Beobachter. Aber dazu muss man auch wissen, was man beobachten soll. Ein Kriminalkommissar, der sicher auch ein hervorragender Beobachter sein muss, wird bestimmt ganz andere Dinge beobachten, als ich es tue. Gestern sah ich einen Krimi, in dem der Täter durch ein Foto entlarvt wurde. Der Schatten auf dem Bild war zu lang. Der Detektiv hatte das bemerkt und daher erkannt, dass dieses Bild nicht zu der angegebenen Zeit gemacht worden sein konnte, sondern früher. Tolle Beobachtung, aber für weise Frauen nicht wirklich von Interesse. Uns geht es aber auch um Wahrheit. Wir beobachten Wahrheit. Du kannst dir zum Beispiel folgende Übung vornehmen: Beobachte drei Wochen lang bei sämtlichen Kommunikationen, die du in dieser Zeit erlebst, die Qualitäten deiner Mitmenschen. Was kannst du an ihnen an Qualitäten erkennen? Schreibe es dir auf, damit du es nicht wieder vergisst. Bemerke ihre Qualitäten. Dein Leben wird ungleich schöner werden, wenn du dir angewöhnst, Qualitäten zu sehen statt ihrer Fehler. Bei der nächsten Gelegenheit beobachtest du die Macht und wie sie sich zwischen den Redenden hin und her bewegt, sofern sie dies tut. Beobachte auch, wodurch die Sprechenden sich die Macht holen. Verurteile dies aber nicht, sondern schau nur hin. Bei wieder einer andern Übung kannst du beobachten, wann und wie die Sprechenden etwas beschreiben und wann sie interpretieren.
  • 4. 4 Es gibt noch viel mehr solcher Übungen, aber man sollte jede davon wirklich drei Wochen lang durchziehen. Eine Übung, die mir früher einmal sehr viel gebracht hat, bestand darin, mich selbst zu beobachten. Der Beobachtungsauftrag lautete: Bin ich bei dem, was ich gerade mache oder bin ich im Geiste woanders? Das war richtig schwer und ich brauchte mehrere Jahre, bis ich diese Übung vervollkommnet hatte. Anfangs war es schon schwer, überhaupt da zu sein, wo ich gerade war. Ich hängte die Wäsche auf und war im Geiste bei meinen Freunden. Ich aß mein Mittagessen und war im Geiste bei meinen Übungen an der Universität oder bei der Arbeit. Ich übte mich darin, immer mehr und mehr nur dort zu sein, wo ich auch wirklich war. Das dauerte fast ein Jahr. Dann hatte ich das meiste geschafft, bis auf zwei Dinge. Ich fand es immer noch schwierig, wenn ich unterwegs war, nicht im Geiste schon dort zu weilen, wo ich gerade hinwollte. Das war das eine Problem. Es dauerte lange, bis ich es geschafft hatte im Bus auch wirklich im Bus zu sein und nicht schon am Ziel. Und besonders, wenn ich zu Fuß unterwegs war, wollte ich am liebsten noch viel schneller gehen, um schneller anzukommen. Aber ich lernte es. Und die letzte, für mich schwerste Übung war es, im Bewusstsein zu bleiben, wenn gleichzeitig mehrere Dinge auf mich einstürmten. Als Beispiel, ich sprach im Wohnzimmer mit Besuchern, während das Telefon klingelte, gleichzeitig wurde ich aus der Küche gerufen und es klingelte auch an der Haustür und es rief auch noch jemand aus dem oberen Stockwerk nach mir. Dann wollte eines meiner Kinder, die noch im Haus wohnten was von mir. Das brachte mich so in Stress, dass ich anfing zu schimpfen und zu meckern. Aber dabei bleib ich nicht stehen. Ich überlegte mir, wie man sich denn in so einer Situation bewusst verhalten könne. Ist das wirklich möglich? Ja, das geht und zwar so. Zuerst sage ich zu den Besuchern: „Entschuldigt mich bitte kurz“ ich gehe ans Telefon nehme ab, sage meinen Namen und füge an: „Warten Sie bitte einen Moment, es klingelt gerade an der Tür.“ Ich gehe zur Tür, wobei ich zuerst an der Küche vorbei komme. Ich rufe gehend: „Ich komme gleich“ und gehe weiter. Dann komme ich an der Treppe vorbei. Auch hier rufe ich im Gehen „Ich komme gleich“ dann gelange ich zur Haustür, öffne sie, begrüße die Besucher und lasse sie herein. Dann entschuldige ich mich kurz bei ihnen und eile zurück zum Telefon. Ich fertige zunächst den Anrufer ab, dann heiße ich die Besucher im Wohnzimmer willkommen, gehe dann in die Küche, um herauszufinden, was man dort von mir gewollt hatte und als letztes zur Treppe um auch hier zu ermitteln, warum ich gerufen worden war, fragte bei meinen Kindern nach, was Sache war und zu guter letzt setze ich mich wieder ins Wohnzimmer und spreche weiter mit den Gästen. Okay, diese Aufzählung erklärt aus sich heraus, warum ich dafür dann noch einmal ein weiteres Jahr brauchte. Selbst in so einer Situation bewusst zu bleiben, das sind schon die höheren Weihen. Aber es schadet ja nicht, dass unsere spirituellen Praktiken mitunter Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich steht und immer wieder ein ganzes Leben zur Verfügung. Warum ist Bewusstsein für Schamanen so wichtig? Schamanen sind Menschenhelfer. Es ist unsere Aufgabe, den Menschen dabei zu helfen, das Licht des Bewusstseins in das Dunkel des Unbewussten zu tragen. Für die Menschen geht es immer um Entwicklung. Jedes Leid, jeder Unbill kündigt die Möglichkeit einer Entwicklung an. Ohne Bewusstsein kann sich die Entwicklung nur unter großem Leid und nur ganz langsam vollziehen. Bewusstsein hilft, dass es schnell und rasant ablaufen kann und möglichst schmerzfrei. Schamanen informieren die Menschen über die vier Schritte der Entwicklung, die immer und immer wieder durchlaufen werden:
  • 5. 5 1 Verlust der Komfortzone 2 Krise 3 Das neue finden, akzeptieren und integrieren 4 Die Erfahrung richtig einordnen Und wir helfen ihnen, auf allen vier Etappen voran zu kommen. Ohne Bewusstsein aber, würden wir Helfer in unseren Egos, unseren Wertungen und Meinungen feststecken und könnten den Menschen nicht mehr und nicht weniger helfen, als es die beste Freundin oder die Mutter der Klientin auch tun könnte. Ego sieht Meinung Bewusstsein sieht Wahrheit. Wahrheit befreit.