Die VUCA-Ökonomie bestimmt den Arbeitsmarkt 21. Er ist im Umbruch und der Arbeitsmodus wird flüchtig, ungewiss, komplex und ambivalent. Spätestens 2020 wird sich jeder zweite Erwerbstätige als Firma Mensch auf freizügigen und entgrenzten Märkten vermarkten.
Der Wert seiner Arbeit ist VUCA und auch das Wissen, sein Know-how, das der Firma Mensch einen Mehrwert geben, sind nur noch kurzfristig haltbar.
Arbeitsmarketing 2.0, Workforce Marketing und Social Learning werden Teil seines Tagesablaufs. Das Ende der Festanstellung ist auch das Ende der Festzeiten, der Sieg des flexiblen Kapitals und der Verlust aller sozialen Errungenschaften. Crowd schlägt (noch) Kapital?
6. Dort gibt es auch mehr zu sehen, zu hören
und zu lesen…
Hinweis der Redaktion
Die Wirtschaft arbeitet auf flüchtigen, ungewissen, komplexen und schwankenden Märkten. Unternehmen überleben nur im globalen Wettbewerb, wenn sie mobil, flexibel und agil sind. Das gilt auch für ihre Mitarbeiter, ob sie festangestellt oder schon temporäre Honorararbeiter sind. Der Paradigmenwechsel hat für sie zwei Namen: VUCA und Freelance-Ökonomie.
Was hat sich auf dem Arbeitsmarkt in den letzten 20 Jahren verändert? Eigentlich alles. Er ist nicht mehr zentralisiert und überschaubar, sondern dezentralisiert, komplex und konfus. Er folgt nicht mehr festen Regeln, sondern wurde systematisch dereguliert, auch in Deutschland. Niemand spricht hier jedoch von der Vermarktung der Arbeit.
Das Geschäft mit den Datenbanken aus den Sozialen Netzwerken für Arbeitsmarketing ist schon heute lukrativ. Grund dafür ist die Polarisierung der Unternehmen im globalen Business: Wenige global players, die auf dem Weltmarkt ihre Marktanteile sichern und verbessern wollen und um sie herum viele Millionen Kleinunter- nehmen, die als Zulieferer von den Großkonzernen abhängig sind.
Arbeitsmarketing 2.0 wird zur proaktiven Personalpolitik im 21. Jahrhundert, die von den Sozialen Netzwerken für Business getragen wird. Die Transaktionen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern finden nicht mehr in dem üblichen Rahmen der Sozialpartnerschaften, sondern auf den sozialen Plattformen statt.
Sie betreffen fast ausschließlich die VUCA-Bereiche der Wissensgesellschaft 21.
Freelancer und Kleinstunternehmen werden immer zahlreicher, nicht weil die Wirtschaft boomt, sondern weil sie sich immer mehr fragmentiert. Dabei verkleinern sich die Marktsegmente bei steigender Zahl der Wettbewerber. Vollbeschäftigung und Freelance-Ökonomie widersprechen einander nicht. Es ist nur ein anderer Modus, Arbeit und Leben zu organisieren. Die Freelance-Ökonomie besteht aus Millionen Solounternehmern, die sich Arbeit schaffen und beschaffen und für Millionen Kleinunternehmen arbeiten.
In der Freelance-Ökonomie bilden sie eine Seilschaft. Die Abhängigkeit von den VUCA- Märkten ist ihr gemeinsamer Nenner und Arbeitsmarketing 2.0 ihr Überlebenskit.
Die VUCA-Arbeitswelt in ihrer Sprunghaftigkeit und eine wuchernde Freelance-Ökonomie im Prekariat passen nicht mehr in die Lern- und Arbeitsmodelle, auf die die Beschäftigten von heute mit den Visionen von gestern vorbereitet wurden.
In der Freelance-Ökonomie ist jeder für sich selbst zuständig:
Was und wie er lernt, was, wie und wo er arbeitet ist in den westlichen Industrieländern seine freie Entscheidung. Das ist sein grosser Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen sieben Milliarden Zeitgenossen, für die meisten aber eine unzumutbare Herausforderung: Allein den individuellen Quantensprung zu vollziehen und Unvorstellbares denken zu können.