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RECHERCHIEREN WIE DIE PROFIS – TEIL IV

von Nicole Krüger, ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissen-
schaften

Bibliothekslatein schnell erklärt oder - Wie lese ich eine Literaturliste?

Literaturlisten begleiten diejenigen, die wissenschaftlich arbeiten, das ganze Le-
ben. Ab dem ersten Tag im Studium bekommt man Literaturhinweise von seinen
Profs. Außerdem findet man im Anhang an fast jede wissenschaftliche Arbeit ein
Literaturverzeichnis. Auch dieses lässt sich als Verzeichnis von Literaturtipps
verstehen, denn es sind die Quellen genannt, die für die Erstellung der Arbeit
herangezogen wurden. Somit sollten die wichtigsten Werke zu dem betreffenden
Thema enthalten sein.
Literaturangaben im Anhang einer Publikation folgen meist sogenannten Zitier-
richtlinien. So normiert, wie man sie sich wünschen würde, sehen sie dann je-
doch meist doch nicht aus, so dass man manchmal knobeln muss, um was für
eine Art von Publikation es sich handelt. Und zwar darum, weil die Recherche
nach einem Aufsatz eine andere ist als die nach einem Buch und ich wissen
muss, was ich genau suche, wenn ich den gedruckten Text beschaffen will.


Aufsätze in Zeitschriften oder Büchern

Betrachten wir einmal folgende Beispiele, die ich aus echten Literaturverzeich-
nissen entnommen habe:

Greenwood, J., Rogerson, R., Wright, R, 1995, Household Production in Real Business
Cycle Theory, in: Cooley, T., ed., Frontiers of Business Cycle Research. Princeton, NJ,
Princeton University Press.

Melitz, Marc J., 2003. .The Impact of Trade on Intra-Industry Reallocations and Aggre-
gate Industry Productivity,.Econometrica, Econometric Society, 71(6), 1695-1725, No-
vember.

Da sind erst einmal die Autoren, der Titel des zitierten Werks und das Erschei-
nungsjahr. Was dann folgt, muss entschlüsselt werden. Ein "in:" weist auf einen
Aufsatz in einem Buch oder einer Zeitschrift hin. Was noch auf Aufsätze hin-
weist, ist eine Angabe von zwei Seitenzahlen (von - bis). Beide Elemente kön-
nen nur bei Aufsätzen auftauchen - müssen es aber nicht. Der Zeitschriften-
oder der Buchtitel kann auch mit einem Punkt angeschlossen werden und Sei-
tenzahlen können - wie im ersten Beispiel - fehlen. Wenn kein "in:" in der Litera-
turangabe zu finden ist, prüfe ich, ob ein Journal genannt ist, d.h. ein Titel, der
eindeutig als Zeitschrift zu erkennen ist (Journal of Economics o.ä.) oder ob eine
Zahlenfolge, die in der Reihenfolge Band(Jahr)Heft, Seitenzahlen (z.B.
65(2009)3, 246 - 262) genannt ist, auf eine Zeitschrift hinweist.
Die Nennung eines Herausgebers (ed., Hrsg., Hg. o.ä.) inmitten der Literaturan-
gabe weist auf einen Aufsatz in einem Buch hin, da Aufsatzsammlungen in Bü-
chern meist von Einzelpersonen herausgegeben werden.

Wichtig: Bei der Suche nach Aufsätzen sollten Sie in Bibliothekskatalogen im-
mer mit dem Zeitschriften- oder Buchtitel suchen, da Aufsätze i.d.R. nicht einzeln
nachgewiesen werden. Achten Sie bei der Suche nach Zeitschriften-Aufsätzen
darauf, ob der benötigte Jahrgang in Ihrer Bibliothek vorhanden ist.

Tooltipps: Sollte eine Zeitschrift nicht in Ihrer Bibliothek vorhanden sein, suchen
Sie in der deutschlandweiten Zeitschriftendatenbank (ZDB)
(http://www.zeitschriftendatenbank.de) und klicken Sie den Reiter "Besitznach-
                                                                    Recherchekniffe_IV_final / Seite 1 von 2
weise" um zu prüfen, ob die Zeitschrift in einer Bibliothek in der Nähe vorhanden
ist.
In der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) (http://rzblx1.uni-
regensburg.de/ezeit) finden Sie Hinweise und Links zu elektronischen Zeitschrif-
ten.
In beiden genannten Datenbanken sind keine Aufsatztitel zu finden.


Abkürzungen

Manchmal findet man in Literaturangaben so etwas Kryptisches wie: Rev. Eco-
nom. Stud. 38 (1971), pp. 151–174 oder Econ. Phil. 3 (1987), pp. 179–214. Da-
bei handelt es sich um abgekürzte Zeitschriftentitel mit Angabe der Band-, Jah-
res- und Seitenangabe.

Tooltipp: Im Online-Recherchekurs LOTSE (http://lotse.uni-muenster.de) finden
Sie Abkürzungsverzeichnisse (http://lotse.uni-
muenster.de/wirtschaftswissenschaften/bibliothek_benutzen/lexika_und_andere
_nachschlagewerke/abkuerzungsverzeichnisse-de.php) zur Auflösung von Zeit-
schriftenabkürzungen.


Bücher und Workingpapers / Arbeitspapiere / Diskussionspapiere

Bei Büchern und Workingpapers handelt es sich um selbständig erscheinende
Literatur. D. h. sie haben einen eigenen Einband und sind jeweils ein einzelnes
physisches Werk (sogenannte Monographien). Sie sind in Katalogen einzeln
nachgewiesen und können daher mit ihrem eigenen Titel recherchiert werden.

Workingpapers sind i.d.R. relativ dünne Hefte, die eher den Umfang eines Auf-
satzes haben aber als selbständige Publikation veröffentlicht werden. Meist er-
scheinen sie in Reihen von Instituten / Lehrstühlen o.ä. und sind häufig auch
kostenlos online verfügbar. Der Unterschied zwischen Aufsätzen und Working-
papers liegt in der Literaturangabe meist nur in der Angabe der Seitenzahl, die
bei Workingpapers nicht genannt wird und in der Art und Weise der Reihenzäh-
lung:

Srinivasan, T.N. and V.Archana (2009): .India in the Global and Regional Trade: Deter-
minants of Aggregate and Bilateral Trade Flows and Firms.Decision to Export..Indian
Council For Research on International Economic Relations Working Paper No. 232. IC-
RIER, Delhi.

Nicht immer ist also ersichtlich, ob es sich bei der Reihe um eine Workingpaper-
Serie oder eine Zeitschrift handelt. Dies muss dann teilweise in Katalogen über-
prüft werden.


Schlussbemerkung

Dies sind ein paar grobe Anhaltspunkte bei der Entschlüsselung des Codes. Als
wichtigsten Kniff sollten Sie sich merken, dass teilweise nicht mit dem Titel des
zitierten Werks weiter recherchiert werden kann, sondern mit dem Buchtitel oder
Zeitschriftentitel, in dem dieses Werk enthalten ist.
Sollten im Zusammenhang mit der Entschlüsselung von Literaturverzeichnissen
oder zu Themen der Wirtschaftswissenschaften Fragen auftauchen, fragen Sie
EconDesk (http://www.econdesk.de) oder nutzen Sie das fachübergreifende On-
line-Tutorial LOTSE (http://lotse.uni-muenster.de).

                                                                   Recherchekniffe_IV_final / Seite 2 von 2

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  • 1. RECHERCHIEREN WIE DIE PROFIS – TEIL IV von Nicole Krüger, ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissen- schaften Bibliothekslatein schnell erklärt oder - Wie lese ich eine Literaturliste? Literaturlisten begleiten diejenigen, die wissenschaftlich arbeiten, das ganze Le- ben. Ab dem ersten Tag im Studium bekommt man Literaturhinweise von seinen Profs. Außerdem findet man im Anhang an fast jede wissenschaftliche Arbeit ein Literaturverzeichnis. Auch dieses lässt sich als Verzeichnis von Literaturtipps verstehen, denn es sind die Quellen genannt, die für die Erstellung der Arbeit herangezogen wurden. Somit sollten die wichtigsten Werke zu dem betreffenden Thema enthalten sein. Literaturangaben im Anhang einer Publikation folgen meist sogenannten Zitier- richtlinien. So normiert, wie man sie sich wünschen würde, sehen sie dann je- doch meist doch nicht aus, so dass man manchmal knobeln muss, um was für eine Art von Publikation es sich handelt. Und zwar darum, weil die Recherche nach einem Aufsatz eine andere ist als die nach einem Buch und ich wissen muss, was ich genau suche, wenn ich den gedruckten Text beschaffen will. Aufsätze in Zeitschriften oder Büchern Betrachten wir einmal folgende Beispiele, die ich aus echten Literaturverzeich- nissen entnommen habe: Greenwood, J., Rogerson, R., Wright, R, 1995, Household Production in Real Business Cycle Theory, in: Cooley, T., ed., Frontiers of Business Cycle Research. Princeton, NJ, Princeton University Press. Melitz, Marc J., 2003. .The Impact of Trade on Intra-Industry Reallocations and Aggre- gate Industry Productivity,.Econometrica, Econometric Society, 71(6), 1695-1725, No- vember. Da sind erst einmal die Autoren, der Titel des zitierten Werks und das Erschei- nungsjahr. Was dann folgt, muss entschlüsselt werden. Ein "in:" weist auf einen Aufsatz in einem Buch oder einer Zeitschrift hin. Was noch auf Aufsätze hin- weist, ist eine Angabe von zwei Seitenzahlen (von - bis). Beide Elemente kön- nen nur bei Aufsätzen auftauchen - müssen es aber nicht. Der Zeitschriften- oder der Buchtitel kann auch mit einem Punkt angeschlossen werden und Sei- tenzahlen können - wie im ersten Beispiel - fehlen. Wenn kein "in:" in der Litera- turangabe zu finden ist, prüfe ich, ob ein Journal genannt ist, d.h. ein Titel, der eindeutig als Zeitschrift zu erkennen ist (Journal of Economics o.ä.) oder ob eine Zahlenfolge, die in der Reihenfolge Band(Jahr)Heft, Seitenzahlen (z.B. 65(2009)3, 246 - 262) genannt ist, auf eine Zeitschrift hinweist. Die Nennung eines Herausgebers (ed., Hrsg., Hg. o.ä.) inmitten der Literaturan- gabe weist auf einen Aufsatz in einem Buch hin, da Aufsatzsammlungen in Bü- chern meist von Einzelpersonen herausgegeben werden. Wichtig: Bei der Suche nach Aufsätzen sollten Sie in Bibliothekskatalogen im- mer mit dem Zeitschriften- oder Buchtitel suchen, da Aufsätze i.d.R. nicht einzeln nachgewiesen werden. Achten Sie bei der Suche nach Zeitschriften-Aufsätzen darauf, ob der benötigte Jahrgang in Ihrer Bibliothek vorhanden ist. Tooltipps: Sollte eine Zeitschrift nicht in Ihrer Bibliothek vorhanden sein, suchen Sie in der deutschlandweiten Zeitschriftendatenbank (ZDB) (http://www.zeitschriftendatenbank.de) und klicken Sie den Reiter "Besitznach- Recherchekniffe_IV_final / Seite 1 von 2
  • 2. weise" um zu prüfen, ob die Zeitschrift in einer Bibliothek in der Nähe vorhanden ist. In der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) (http://rzblx1.uni- regensburg.de/ezeit) finden Sie Hinweise und Links zu elektronischen Zeitschrif- ten. In beiden genannten Datenbanken sind keine Aufsatztitel zu finden. Abkürzungen Manchmal findet man in Literaturangaben so etwas Kryptisches wie: Rev. Eco- nom. Stud. 38 (1971), pp. 151–174 oder Econ. Phil. 3 (1987), pp. 179–214. Da- bei handelt es sich um abgekürzte Zeitschriftentitel mit Angabe der Band-, Jah- res- und Seitenangabe. Tooltipp: Im Online-Recherchekurs LOTSE (http://lotse.uni-muenster.de) finden Sie Abkürzungsverzeichnisse (http://lotse.uni- muenster.de/wirtschaftswissenschaften/bibliothek_benutzen/lexika_und_andere _nachschlagewerke/abkuerzungsverzeichnisse-de.php) zur Auflösung von Zeit- schriftenabkürzungen. Bücher und Workingpapers / Arbeitspapiere / Diskussionspapiere Bei Büchern und Workingpapers handelt es sich um selbständig erscheinende Literatur. D. h. sie haben einen eigenen Einband und sind jeweils ein einzelnes physisches Werk (sogenannte Monographien). Sie sind in Katalogen einzeln nachgewiesen und können daher mit ihrem eigenen Titel recherchiert werden. Workingpapers sind i.d.R. relativ dünne Hefte, die eher den Umfang eines Auf- satzes haben aber als selbständige Publikation veröffentlicht werden. Meist er- scheinen sie in Reihen von Instituten / Lehrstühlen o.ä. und sind häufig auch kostenlos online verfügbar. Der Unterschied zwischen Aufsätzen und Working- papers liegt in der Literaturangabe meist nur in der Angabe der Seitenzahl, die bei Workingpapers nicht genannt wird und in der Art und Weise der Reihenzäh- lung: Srinivasan, T.N. and V.Archana (2009): .India in the Global and Regional Trade: Deter- minants of Aggregate and Bilateral Trade Flows and Firms.Decision to Export..Indian Council For Research on International Economic Relations Working Paper No. 232. IC- RIER, Delhi. Nicht immer ist also ersichtlich, ob es sich bei der Reihe um eine Workingpaper- Serie oder eine Zeitschrift handelt. Dies muss dann teilweise in Katalogen über- prüft werden. Schlussbemerkung Dies sind ein paar grobe Anhaltspunkte bei der Entschlüsselung des Codes. Als wichtigsten Kniff sollten Sie sich merken, dass teilweise nicht mit dem Titel des zitierten Werks weiter recherchiert werden kann, sondern mit dem Buchtitel oder Zeitschriftentitel, in dem dieses Werk enthalten ist. Sollten im Zusammenhang mit der Entschlüsselung von Literaturverzeichnissen oder zu Themen der Wirtschaftswissenschaften Fragen auftauchen, fragen Sie EconDesk (http://www.econdesk.de) oder nutzen Sie das fachübergreifende On- line-Tutorial LOTSE (http://lotse.uni-muenster.de). Recherchekniffe_IV_final / Seite 2 von 2