2. Inhaltsverzeichnis
1. Der „Neue Gesundheitstourismus“ im Überblick .............................................................................................. 3
2. Gesundheitstouristische Marktsituation für Flächendestinationen ..............................................................7
3. Handlungshilfen, Erfolgsfaktoren und Impulse für innovative Angebote ................................................ 9
3.1 Erfolgsfaktor „Profilbildung“ ....................................................................................................................... 9
3.2 Erfolgsfaktor „Qualität“ ................................................................................................................................14
3.3 Erfolgsfaktor „Netzwerkmanagement“ ....................................................................................................16
3.4 Erfolgsfaktor „Marketing und Vertriebskompetenz“ .............................................................................18
4. Fazit ........................................................................................................................................................................ 22
3. Branchenreport „Flächendestinationen“ 3
1. Der „Neue Gesundheitstourismus“
im Überblick
Projekt „Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland“
Wie sehen erfolgreiche Angebote im Gesundheitstourismus aus? Welche Produktanforderungen müssen
Anbieter erfüllen? Welche Trends und Neuerungen gibt es, was sind Innovationen und wie lassen sich diese
umsetzen? Welches sind die Erfolgsstrategien? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des vom Deutschen
Tourismusverband e. V. (DTV) initiierten und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geför
derten Projektes „Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland“. Über 400 Hinweisen aus einer bundes
weiten Veranstaltungsreihe, Experteninterviews und umfassenden Recherchen zu innovativen Ansätzen
und Best Practices ist der DTV nachgegangen.
Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zusammengefasst, der einen umfassenden Überblick zu den
Projektergebnissen bietet. Vertiefend dazu wurden insgesamt sieben Branchenreports zu verschiedenen
gesundheitstouristischen Anbietersegmenten verfasst.
ƒ Alle Informationen zum Projekt, zum Download des Leitfadens und der Branchenreports unter
www.innovativergesundheitstourismus.de oder www.bmwi.de
Branchenreport „Gesundheitstourismus für Flächendestinationen“
Ihnen stehen neben dieser Ausgabe mit speziell zugeschnittenen Informationen für Flächendestinationen
sechs weitere Branchenreports zu folgenden Themen zur Verfügung: „Kurorte und Heilbäder“, „Beherber
gungsanbieter“, „Kliniken und Gesundheitszentren“, „Medizintechnik und Kommunikationstechnologie“
sowie „Städtedestinationen“ und „Gesundheitsregionen und Gesundheitsinitiativen“.
Neben einer einführenden Beschreibung der Marktsituation mit Blick auf den Status quo und auf zukünftige
Entwicklungen stehen den interessierten Fachlesern Praxisbeispiele, Checklisten und Handlungsempfeh
lungen für die jeweiligen Segmente zur Verfügung. Eine Auswahl innovativer Ansätze, guter Beispiele und
Hintergründe soll Orientierung bieten, interessante Impulse für die eigene Marktbearbeitung geben und
wichtige Erfolgsfaktoren aufzeigen.
Neue Nachfrageformen, technischer Fortschritt und 1 Neue Zielgruppen und neue Bedürfnisse
Kooperationen – der Zukunftsmarkt Gesundheits durch den demographischen Wandel
tourismus bietet vielfältige Chancen für die Anbieter
aus Tourismus und Gesundheitswirtschaft. Die Markt Der demographische Wandel bietet Chancen, erfor
und Trendforscher bescheinigen dem Gesundheits dert aber auch im Gesundheitstourismus ein Umden
tourismus in den nächsten Jahren einen klaren Be ken. Barrierefreiheit und eine medizinischtherapeu
deutungszuwachs (vgl. Leitfaden S. 11). Immer mehr tische Grundsicherung am Urlaubsort sind nur einige
Menschen sind bereit, auch im Urlaub etwas für ihre Beispiele, um sich auf die älter werdende Zielgruppe
Gesundheit zu tun. Der demographische Wandel, einzustellen. Aufgrund von Mobilitätseinschränkun
wachsendes Gesundheitsbewusstsein und Werte gen oder chronischen Krankheiten will man in Zu
wandel, neue Altersanforderungen, Lebensstile, Be kunft nicht auf den Urlaub verzichten müssen. Das
dürfnislagen und Indikationen aber auch der Einsatz heißt spezielle Service und Komfortleistungen stellen
neuer Technologien – für Anbieter aus Tourismus besondere Ansprüche der älteren Zielgruppe dar,
und Gesundheitswirtschaft ergeben sich zahlreiche die sich in der gesamten Dienstleistungskette wider
Möglichkeiten der Angebotsgestaltung und Speziali spiegeln sollten. Aber auch zielgerichtete Präventi
sierung. Was sind die wichtigsten Treiber für die onsangebote für „Better Aging“ und Programme, die
Entwicklung des „Neuen Gesundheitstourismus“? die besonderen Bedürfnislagen bei alterstypischen
4. 4 Branchenreport „Flächendestinationen“
Erkrankungen in einem urlaubstypischen Ambiente 4 Innovationen und neue Kooperationen
berücksichtigen, haben gute Chancen. auf Anbieterseite
Nicht nur ältere Menschen nutzen künftig gesund Neue Möglichkeiten können sich zudem durch den
heitstouristische Angebote. Neue Nachfrage entsteht Einsatz neuer Technologien im Gesundheitstouris
mit großer Dynamik auch durch jüngere, mitten im mus ergeben: Präventivdiagnostik mittels Hightech
Arbeitsleben stehenden Menschen mit hohen Anfor Checkups, Einsatz von Telemedizin, Nachbetreuung
derungen im privaten und beruflichen Lebensum gesundheitstouristischer Aufenthalte am Wohnort.
feld. Stressprävention wird gerade für wertschöp Angetrieben von der medizinischen und technologi
fungsstarke und jüngere Nachfragesegmente immer schen Entwicklung entstehen innovative Angebots
bedeutsamer. formen. Neue, einfache und preisgünstige Diagno
se und Behandlungsformen (zum Beispiel mit Ein
2 Gesundheit wird zum Lifestyle satz von Sensoren) ermöglichen massentaugliche
Produkte im Präventionsmarkt. OnlineCoaching
Die Deutschen sind sich zunehmend bewusst, dass Instrumente ergeben beispielsweise gänzlich neue
sie selbst für ihre Gesundheit verantwortlich sind Formen des Dialogmarketings und der Kundenbin
und eine Eigenvorsorge persönlich lohnend ist. dung. Die Möglichkeiten zum unterstützenden Ein
Mehr Eigenverantwortung für die Gesundheit ergibt satz von Telekommunikation bei Präventions
sich dabei nicht nur aus dem stetigen Rückzug der angeboten in den Bereichen Stressmanagement,
Sozialversicherungsträger. Immer mehr Menschen Ernährung oder Bewegung sind noch längst nicht
fördern aktiv eine gesunde Lebensweise – auch im ausgeschöpft.
Urlaub. „Soft Health“, die Durchdringung gesund
heitlicher Aspekte in fast allen Wirtschafts und Zukunftsmarkt Gesundheitstourismus –
Lebensbereichen, hält Einzug in den Tourismus. Der Angebotspotenziale
Wunsch zum Erhalt der physischen und psychischen
Leistungsfähigkeit äußert sich auch in neuen konkre Günstige Rahmenbedingungen und neue Nachfra
ten Produkten, die sich beispielsweise um mentale gepotenziale bedeuten jedoch nicht automatisches
Gesundheit, Selfness und innere Balance oder Ernäh Wachstum. Der Markt steht derzeit an der Schwelle
rungsurlaube drehen. Klassische Erholungsformen zu einem „Neuen Gesundheitstourismus“, der zu
wie Wandern und Radfahren werden zudem mit nehmend an Fahrt gewinnt. Neben selbstzahlerori
nachweislich gesundheitlichen Mehrwerten aufge entierten Angeboten ist vor dem Hintergrund demo
laden. graphischer Wandel und Fachkräftemangel auch
das betriebliche Gesundheitsmanagement als Chan
3 Neue Rahmenbedingungen durch ce für den Gesundheitstourismus zu nennen.
Öffnung der Marktstrukturen
Die Ergebnisse des Projektes „Innovativer Gesund
In der Vergangenheit war der Gesundheitstouris heitstourismus in Deutschland“ haben zwar gezeigt:
mus in Deutschland vor allem von kurativen Aufent Viele Anbieter und Kooperationen bearbeiten den
halten in prädikatisierten Kurorten und Heilbädern Markt bereits erfolgreich. Deutlich wurde aber auch,
geprägt. Im Zuge der Veränderungen im Gesund dass sich der „Neue Gesundheitstourismus“ insge
heitswesen haben sich die Rahmenbedingungen samt noch in einer frühen Marktphase befindet. Tou
inzwischen aber grundlegend geändert. Durch den rismus und Gesundheitswirtschaft fangen erst an,
Rückzug der Sozialversicherungsträger werden die Synergien systematisch zu nutzen.
einstmals marktprägenden, kurfokussierten Anbie
ter zur Neuausrichtung angeregt. Gleichzeitig wird Doch in welchen konkreten Bereichen lassen sich ge
der Weg frei für neue Anbieter. Diese partizipieren sundheitstouristische Angebote entwickeln und er
nicht nur am gesundheitstouristischen Markt, son folgreich am Markt platzieren? Generell lässt sich der
dern prägen diesen durch innovative, zielgruppen Gesundheitstourismus drei verschiedenen Ausrich
scharfe Angebotsformen und neue Vertriebswege. tungen zuordnen (vgl. Infobox). Neben klassischen
5. Branchenreport „Flächendestinationen“ 5
Projekt „Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland“
Gesundheitstourismus i.w.S. Beispiele Motivation und Ziel
1 Urlaub für gesunde Personen ƒ Familienurlaub an der See (Abhärtung, ƒ klassische Urlaubsmotivation
gruppen mit gesundheitlichen Reizklima) ƒ keine primäre gesundheitliche Zielsetzung
Mehrwerten ƒ Wellness und Genussurlaub ƒ Gesundheit als Mehrwert
ƒ Aktiv und Sporturlaub
2 Urlaub für gesundheit ƒ barrierefreier Urlaub für Personen mit ƒ klassische Urlaubsmotivation
lich eingeschränkte Mobilitätseinschränkungen ƒ spezialisierte gesundheitliche
Personengruppen ƒ betreuter Urlaub für chronisch Kranke und Versorgung am Urlaubsort entsprechend
Angehörige Einschränkung
3 Primär gesundheitsorien Ohne Indikation: ƒ klar definierte medizinischtherapeutisch
tierte Reiseformen bzw. ƒ Primärprävention geprägte Motivation und Zielsetzung
Angebotssparten ƒ Leistungsfähigkeit
ƒ Attraktivität
Indikationsbezogen:
ƒ Sekundär und Tertiärprävention
ƒ Rehabilitation
ƒ Heilung und Linderung
Quelle: PROJECT M & KECK MEDICAL 2011
ƒ Ausführliche Informationen zu den verschiedenen gesundheitsorientierten Reiseformen
finden Sie im Leitfaden „Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland“ unter
www.innovativergesundheitstourismus.de oder www.bmwi.de
Erholungsreisen, die mit gesundheitstouristischen rung insbesondere für den Gesundheitstourismus
Elementen aufgeladen sind und sich an gesunde im engeren Sinne, der mit primär gesundheitsorien
Personen richten (1), zählen auch Urlaubsangebote tierten Reiseformen (3) beschrieben werden kann.
für gesundheitlich eingeschränkte Personengrup Dazu zählen:
pen (2) zum Gesundheitsurlaub im weiteren Sinne.
Beide Formen versprechen gesundheitliche Mehr ƒ indikationsunabhängige Angebotssparten –
werte für den Gast ohne vorrangig auf Gesundheits richten sich an gesunde Personen und zielen auf
förderung bzw. Gesundheitserhaltung ausgerichtet die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfä
zu sein. Den Kernbereich des Gesundheitstourismus higkeit ab
stellen die primär gesundheitsorientierten Reisefor
men bzw. Angebotssparten (3) dar. Ihnen liegen klar ƒ Primärprävention mit den Zielen der Krank
definierte medizinischtherapeutische Ziele zu heitsvermeidung, Gesundheitserhaltung und
Grunde. Aus dem Spektrum der gesundheitstouristi dem Aufbau von Kompetenzen für eine
schen Ausrichtungen ergibt sich eine Vielzahl an gesundheitsfördernde Lebensweise
Möglichkeiten für die Entwicklung und Platzierung
von Angeboten. ƒ Erhöhung der Leistungsfähigkeit
Am Markt für Gesundheitstourismus gewinnt der ƒ Erhöhung der Attraktivität
medizinische Aspekt zusehends an Bedeutung – die
Nachfrage wird vielfältiger und differenzierter, eine ƒ indikationsbezogene Angebotssparten –
stärkere Indikations, Bedürfnis und Nutzenorien richten sich an Personen, bei denen ein gesund
tierung der Kunden ist zu beobachten. Für Anbieter heitliches Problem bzw. eine Diagnose bereits
ergeben sich hieraus gute Chancen zur Spezialisie vorliegt
6. 6 Branchenreport „Flächendestinationen“
ƒ Sekundär und Tertiärprävention mit dem Ziel ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der
der Früherkennung, der Verhinderung der Gesundheit
Verschlimmerung oder des Wiederauftretens
einer Erkrankung ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung
und Linderung
Welche Merkmale kennzeichnen den „Neuen Gesundheitstourismus“?
Dieser…
ƒ gehört künftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination – Sicherheit, Komfort und Barrierefreiheit
gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Älteren an Bedeutung und werden als wichtige
Angebotsbestandteile nachgefragt.
ƒ wird zunehmend differenzierter – für Anbieter ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten der Spezialisie
rung auf Subthemen und für die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indi
kationen).
ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern – messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise
sind gefragt, reine Wohlfühlangebote verlieren zusehends an Bedeutung.
ƒ wird indikationsorientierter – Primärprävention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in
ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundär und Tertiärprävention
abgelöst.
ƒ wird nachhaltiger – Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem
Ziel der langfristigen Lebensstiländerung bzw. des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden, krank
heiten und Attraktivitätsverlust werden immer bedeutender.
ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote, die über den Aufenthalt hinausgehen –
gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld übertragen.
ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle
rie, Fitnessanbietern und Ärzten etc., um den vielfältigen Anforderungen der Gäste gerecht werden zu
können.
ƒ benötigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen, touristischen Marketingkanäle –
veränderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu
nikation, die eine zielgerichtete Ansprache ermöglichen.
7. Branchenreport „Flächendestinationen“ 7
2. Gesundheitstouristische Marktsituation für
Flächendestinationen
Für Flächendestinationen gewinnt der Gesundheits nung (z. B. Meditationswandern, Yoga, QiGong usw.)
tourismus zunehmend an Bedeutung. Nahezu alle kombiniert werden. Hinzu kommen neue Entwick
touristischen Marketingorganisationen der Bundes lungen, die Natur und Landschaft an sich unter the
länder bewerben mittlerweile gesundheitstouristi rapeutischen Gesichtspunkten gesundheitsfördernd
sche Angebote, auch immer mehr regionale Destina einsetzen (Landschaftstherapie).
tionen und Reisegebiete setzen auf dieses wichtige
Thema. Koordination und Kooperation
„Zurück zur Natur“ Ein konkretes Engagement von Destinationen im
Gesundheitstourismus ist zum einen an die Existenz
Während in städtischen Destinationen in Zukunft vor geeigneter medizinischtherapeutischer Anbieter
allem ein urban geprägter Gesundheits und Medi sowie (gesundheits)touristischer Betriebe in der
zintourismus mit Schwerpunkt HighTechMedizin Region geknüpft. Zum anderen müssen Strukturen
eine Rolle spielen wird, können die ländlich gepräg und Netzwerke vorhanden sein, die das Zusammen
ten Destinationen ihre natürlichen Ressourcen im bringen von Tourismus und Gesundheitsdienstleis
Gesundheitstourismus gewinnbringend einsetzen. tern unterstützen können. Die Initiierung und För
Unter dem Motto „Zurück zur Natur“ verschwimmen derung von Anbieternetzwerken ist eine erfolgskriti
die Grenzen zwischen klassischem Erholungs und sche Größe im Gesundheitstourismus. Gerade für
Gesundheitsurlaub zunehmend. Immer mehr Anbie solitäre und kleinere Anbieter aus der Beherbergung
ter orientieren sich dabei auch am Trend für einen sind Kooperationen mit einzelnen oder mehreren
ganzheitlichen, gesunden Lebensstil mit Schwer medizinischtherapeutischen Leistungsträgern oder
punkt Bio, Natur, Gesundheit und Entschleunigung. Partnern aus anderen Bereichen unabdingbar. Hier
Dieser wird insbesondere von der von Marktforschern können Netzwerke durch Unterstützung bei Pro
als „LOHAS“ (Lifestyle of Health and Sustainability) duktentwicklung und Qualitätssicherung dazu bei
betitelten Zielgruppe gelebt. Als Gegentrend zur tragen, Markteintrittshürden zu überwinden. Zum
Hektik und Technisierung des Alltags wachsen auch Teil übernehmen die Managementorganisationen
die Sehnsucht nach dem Handfesten, Authentischen der Destinationen diese Aufgabe, weitaus seltener
und der Bezug zur Natur. Dies lässt sich hervorra werden eigene gesundheitstouristische Kompetenz
gend mit gesundheitlichen Angebotsmodulen vor zentren gebildet. Die meisten Netzwerke stehen
allem im Bereich der Primärprävention (Bewegung, aber erst am Anfang ihrer Arbeit und Erfolge zeigen
Entspannung und Ernährung) kombinieren. sich zunächst punktuell.
Neue Angebotsformen Gesundheitstouristische
Vermarktungsplattformen
Beispielsweise bekommen die touristisch bedeuten
den Themenfelder Wandern und Radfahren nicht Die Projektergebnisse haben eindeutig gezeigt: Es
nur einen neuen gesundheitlichen „Anstrich“, son gibt viele gute gesundheitstouristische Programme.
dern werden durch gezielte Aufbereitung des gesund Doch mangelt es häufig an einer attraktiven ziel
heitlichen Nutzens und unter professioneller Anlei gruppengerechten Verpackung der Angebote. Platt
tung zu innovativen Angeboten, wie viele Beispiele formen, auf denen Kunden erreicht werden können,
in diesem Report aufzeigen werden. Zum Teil erfolgt sind noch Mangelware. Hintergrund ist, dass sich
sogar eine Spezialisierung auf Indikationen und die Destinationen oftmals nicht auf die herkömmlichen
Integration modernster Technologien (Ortungssyste touristischen Vermarktungs und Vertriebswege
me, Monitoring von Vitalwerten, Telemedizin usw.). verlassen können. Gerade bei indikationsorientier
Die wachsende Bedeutung der psychosozialen bzw. ten Angebotsformen müssen neue Wege gesucht
mentalen Gesundheit greifen Destinationen ebenso werden, um potenzielle Kunden gezielt abzuholen.
auf, indem landschaftliche Ressourcen mit gesund Sollen beispielsweise Diabetiker oder Allergiker an
heitlichen Maßnahmen der Bewegung und Entspan gesprochen werden, bieten sich spezifische Kanäle
8. 8 Branchenreport „Flächendestinationen“
und Kommunikationsplattformen (zum Beispiel Dia
betikermagazine, Zeitschriften von Selbsthilfegrup
pen, OnlineGesundheitsratgeber, Reiseplattformen
für Indikationen usw.) an. Welche Möglichkeiten
Destinationen nutzen können, zeigen Hinweise und
Beispiele in diesem Report ab Seite 9.
9. Branchenreport „Flächendestinationen“ 9
3. Handlungshilfen, Erfolgsfaktoren und
Impulse für innovative Angebote
3.1 Erfolgsfaktor „Profilbildung“ der Flächendestination vorhanden sind. Einige Emp
fehlungen hierzu: Geben Sie der Analyse eine hohe
Die Entwicklung eines einzigartigen gesundheits Priorität. Und vor allem: Beziehen Sie unbedingt
touristischen Profils kann auch für Flächendestinati medizinischtherapeutisches Fachwissen aus der
onen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil Region in die Analyse ein. Um Unausgewogenheiten
bedeuten. Die Möglichkeiten, die der gesundheits zu vermeiden, sollten Sie dabei immer mehrere regi
touristische Markt für die Herausarbeitung individu onale Spezialisten involvieren.
eller und spezialisierter Angebotsformen bietet, sind
vielfältig und hängen natürlich von vielen Faktoren Praxisbeispiele: Trend Mentale Gesund
ab, wie beispielsweise der Größe der Destination heit – Ausrichtung von Destinationen auf
oder dem Potenzial geeigneter Anbieter in der je das innere Wohlbefinden
weiligen Reiseregion. Für die Destinationen stellen
sich daher die Fragen: Können wir ein eindeutiges ƒ Das Projekt IchZeit Rheinland-Pfalz greift den Me
Profil überhaupt ausbilden? Ergeben sich einer oder gatrend „Mentale Gesundheit“ auf. Es beschreibt
ggf. mehrere thematische Schwerpunkte innerhalb die erste inhaltlich klar positionierte Landesstra
des Gesundheitstourismus? Welche regionalen tegie zum Thema Gesundheit in Deutschland.
Besonderheiten gibt es in unserer Destination, wie Durch die Berücksichtigung der Qualitätsvorga
können wir diese für eine Profilbildung einsetzen? ben sowohl touristischer als auch medizinisch
Wer organisiert den Prozess? Welche Partner sind therapeutischer Systeme bietet IchZeit eine kon
notwendig? sequente Qualitäts und Kundenorientierung. Die
Kampagne umfasst drei Produktsegmente:
Erfolgsfaktoren zur Profilbildung „Medical Mental Wellness“, „Wellness“ und „Ent
schleunigung“ und ist damit für eine Vielzahl von
Für das Gelingen sind verschiedene Erfolgsfaktoren Anbietern umsetzbar. Das Projekt zeichnet sich
relevant. Viele der nachfolgend aufgeführten Bei durch eine breite Einbindung von Partnern aus
spiele aus Destinationen weisen gemeinsame Tourismus und Medizin/Psychologie aus.
Erfolgsstrategien auf, die für eine Spezialisierung in (www.ichzeit.info)
Frage kommen können. Strategisch betrachtet bein
haltet das Vorgehen zur Profilierung zunächst drei ƒ Auf dem Meditationsweg Ammergauer Alpen wird
Arbeitsschritte: die Verbindung von Wandern und Meditation
geschaffen. Die Angebote zielen darauf ab, Men
ƒ Schritt 1: Ansätze für die Profilbildung in der schen zu helfen, ihre persönlichen Möglichkeiten
Destination aufspüren besser wahrzunehmen und zu nutzen. Es sind
geführte Wanderungen mit Körpertherapeuten
ƒ Schritt 2: Ehrliche Bewertung der Potenziale für (z. B. Psychotherapeuten) und Pilgerführern über
die Profilbildung mehrtägige Pauschalen oder Tageswanderungen
buchbar. Individualwanderer können begleitend
ƒ Schritt 3: Das Profil konsequent entwickeln die Broschüre mit Hinweisen zu den „Kraftorten“
oder die SmartphoneApplikation verwenden.
Schritt 1: Ansätze für Profilbildung in Neben einer Navigationsfunktion und Hinweisen
der Destination aufspüren zu Sehenswürdigkeiten entlang des Wanderwegs
kann sich der Wanderer zu jeder der 15 Stationen
Der erste Schritt könnte auch als „Analyse der regio meditative Texte zur symbolischen Bedeutung
nalen Potenziale“ bezeichnet werden. Hierbei geht der Station anhören (www.ammergaueralpen.
es um die Frage, welche Möglichkeiten und Ansätze de/meditationswegammergaueralpen.html)
für Spezialisierungen und Schwerpunktbildung in
10. 10 Branchenreport „Flächendestinationen“
Checkliste: So spüren Sie Möglichkeiten zur geeigneten Profilbildung in Ihrer
Destination auf:
ƒ Wo steht die Destination ganz allgemein im gesundheitstouristischen Wettbewerb?
ƒ Werden grundlegende Angebotskriterien wie attraktive Landschaft und ein grundsätzlich vorhandenes
touristisches Rahmenangebot vorgehalten?
ƒ Welche Trends und Entwicklungen gilt es zu berücksichtigen, auch gesamtgesellschaftlich gesehen, gibt
es Anknüpfungspunkte für den Gesundheitstourismus?
ƒ Gibt es Zahlen aus der Marktforschung (zum Beispiel gesundheitstouristische und/oder regionale
Gäste und Imagebefragungen)?
ƒ Welche medizinischtherapeutischen Anbieter sind in der Destination besonders vertreten? Wo liegen
die medizinischtherapeutischen Kernkompetenzen?
ƒ Bei welchen Anbietern stimmt die Qualität, bei welchen nicht? Welche Anbieter können mitgenommen
werden, welche nicht? Dies gilt sowohl für den medizinischtherapeutischen als auch touristischen
Bereich.
ƒ Über welche natürlichen Alleinstellungen verfügen die Region und ihre einzelnen Orte, wie lassen sich
diese für den „Neuen Gesundheitstourismus“ nutzen?
ƒ Über welche traditionellen Kernkompetenzen verfügt die Region, wie können diese in die heutige Zeit
übertragen werden? Können diese im Zuge neuer Trends ggf. wieder aktiviert und modern aufgeladen
werden?
ƒ Welche Netzwerke und Initiativen gibt es in der Flächendestination und auf der übergeordneten Ebene
(Bundesländer, Gesundheitsregionen usw.), wie lassen sich diese einbinden?
Schritt 2: Ehrliche Bewertung der therapeutischen Anbieter in der Lage und willens
Potenziale für die Profilbildung sind, die erforderlichen Kapazitäten für die Umset
zung der Spezialisierung bereit zu stellen. Gehen Sie
Wenn Sie die Analyse durchgeführt und Spezialisie die Stärken und Schwächen Ihrer Destination genau
rungspotenziale heraus gefiltert haben, nehmen Sie und intensiv durch. Betrachten Sie auch die Chancen
eine ehrliche Überprüfung der Potenziale vor. Es ist und Risiken aufgrund der Rahmenbedingungen
u. a. zu prüfen, ob insbesondere die medizinisch und des Markt und Wettbewerbsumfelds.
Checkliste: So erkennen Sie, ob eine mögliche Spezialisierung wirklich am Markt
funktioniert:
ƒ Kann aus der gewünschten Spezialisierung ein echter Wettbewerbsvorteil abgeleitet werden? Ist eine
echte Alleinstellung vorhanden?
ƒ Sind die medizinischen Spezialisierungen von überregionaler Bedeutung? Für die Bewertung der medizi
11. Branchenreport „Flächendestinationen“ 11
nischen Spezialisierungen ist in der Regel ein Benchmarking sowohl der Ausstattung als auch der Kompe
tenzträger erforderlich.
ƒ Was macht die Konkurrenz? Setzen schon andere auf eine ähnliche Strategie?
ƒ Gibt es hinreichend Kunden für die mögliche Spezialisierung, wie groß sind die Nachfragepotenziale,
sind sie langfristig stabil? Kann ich hierfür Marktforschungsdaten nutzen?
ƒ Ist die Spezialisierung nachhaltig und langfristig tragfähig oder morgen bereits „ein alter Hut“?
ƒ Lässt sich das angestrebte Profil einfach von den Wettbewerbern kopieren, oder wird es, zum Beispiel
über die Verbindung mit speziellen regionalen natürlichen Potenzialen, schwer kopierbar?
ƒ Reichen die Potenziale (im Hinblick auf Anbieter, Kompetenzen, Infrastruktur und Netzwerke) aus, um
eine glaubwürdige Spezialisierung oder klare Produktlinien aufzubauen?
ƒ Sind vor allem die medizinischtherapeutischen Anbieter in der Lage und willens, die erforderlichen
Kapazitäten für die Umsetzung der Spezialisierung bereitzustellen?
ƒ Verfügt die Region über die erforderliche infrastrukturelle Ausstattung für die Umsetzung der Speziali
sierung? Was ist zu investieren, welches sind die Investitionshürden?
ƒ Welche Vorgaben sind unter Berücksichtigung medizinischtherapeutischer Fachstandards oder sonsti
ger Qualitätsvorgaben zu berücksichtigen, um die Spezialisierung umzusetzen?
ƒ Lässt sich die Spezialisierung entlang der gesamten Dienstleistungskette umsetzen? Gibt es ausreichend
Anbieter, stimmt die Qualität, können Lücken ggf. durch Neuansiedlungen geschlossen werden?
Schritt 3: Das Profil konsequent Praxisbeispiel: Hohe Tauern – Gesundheits
entwickeln urlaub für Allergiker als Spezialisierung auf
eine Indikation
Letztlich geht es für die Destination darum, auf Basis
der gewünschten Spezialisierung(en) ein authenti ƒ Gesundheitsurlaub für Allergiker und Asthmati
sches Leistungsversprechen zu definieren, dieses lang ker in zertifizierten Partnerbetrieben (Hotellerie)
fristig und ganzheitlich aufzubauen und umzusetzen. in einem vorbildlichen Destinationsnetzwerk bie
tet Tauern Health e. V. Innerhalb der Region
Machen Sie sich dabei nichts vor: Der Aufbau eines kooperieren Beherbergungsanbieter mit lokalen
erfolgreichen Leistungsversprechens, das zu einem Ärzten, der Tourismusregion und dem National
echten Wettbewerbsvorteil wird, ist ein Weg, der park und bieten im Sommerhalbjahr spezielle Auf
mitunter mehrere Jahre in Anspruch nimmt und enthalte für Allergiker an. Sogar ein „zertifizierter
eines erheblichen Ressourceneinsatzes bedarf. Ob Gesundheitserfolg“ wird ab einem Aufenthalt von
ggf. mehrere Spezialisierungen möglich und sinn mindestens 14 Tagen angeboten. Gesundheitliche
voll sind, hängt natürlich von den Potenzialen und Mehrwerte ergeben sich unter anderem aus der
auch vom Größenzuschnitt der jeweiligen Flächen Kombination von ausgewählten Wanderungen
destination ab. Der konsequenteste Weg umfasst eine unter Anleitung von NationalparkRangern und
ganzheitliche Profilierung, die sowohl die gesamte einem mindestens einstündigen täglichen Aufent
Markenbildung als auch die Produkt, Infrastruktur, halt an einem Wasserfall (der Aufenthalt im Sprüh
Qualitäts sowie Serviceentwicklung umfasst. nebel des Wasserfalls bewirkt eine nachhaltige
12. 12 Branchenreport „Flächendestinationen“
funktionelle, symptomatische und immunologi tet, ihre Entwicklung steht demnach am Anfang.
sche Verbesserung bei allergischem Asthma). Im Der gesamte Prozess umfasst neben dem Aufbau
Paket enthalten sind eine Start und eine Schluss notwendiger Strukturen und Netzwerke, Produkt
untersuchung. Die Unterbringung erfolgt in all entwicklung, Markenbildung und Entwicklung
ergikerfreundlichen Zimmern. Vertriebsschwer zum Profil thematisch passender Infrastruktur
punkte dieser Kooperation sind beispielsweise (www.gesundheitslandschaftvulkaneifel.de)
Selbsthilfegruppen, Verbände (z. B. Deutscher All
ergie und Asthmabund e. V.) sowie ausgewählte Praxisbeispiel: Mit innovativen Techno
Messen und Kongresse. Gesundheitswanderun logien Destinationen für blinde und seh
gen und Atemschulungen ergänzen das Angebot, behinderte Menschen erlebbar machen
das wissenschaftlich durch die Paracelsus Medizi
nische Privatuniversität Salzburg begleitet wird. ƒ Im Rahmen des EUgeförderten Projekts „Guide
(www.hohetauernhealth.at) 4Blind – Neue Wege im Tourismus auch für blin
de und sehbehinderte Menschen“ werden derzeit
Praxisbeispiel: Gesundheitslandschaft SoftwareLösungen entwickelt, um das touristi
Vulkaneifel – Gesundheitsförderung durch sche Angebot für blinde und sehbehinderte Men
Natur und Landschaftstherapie schen zu erweitern. Dazu gehören unter anderem
die Entwicklung geeigneter touristischer Stadt
ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombi rundgänge mit Hilfe eines GPSSystems, die geziel
niert medizinischtherapeutische Angebote (The te Einbeziehung und Nutzung des ÖPNV durch
rapie und Prävention) mit therapeutisch unter Kommunikation zwischen einem mobilen Endge
stützenden Natur und Landschaftserlebnissen. Es rät eines sehbehinderten/blinden Menschen und
erfolgt eine Profilierung der Destination mit Hilfe den Bussen sowie die Installation von geführten
der natürlichen Ressourcen in Verbindung mit Tandemradrouten unter Einsatz mobiler Endge
der Landschaftstherapie. Die weitere Basis stellen räte, mit denen touristisch interessante Informa
über 100 Anbieter mit gesundheitstouristischer tionen vermittelt werden. (www.guide4blind.de)
Ausrichtung dar. Die Initiative wurde 2010 gestar
Checkliste: So setzen Sie die Spezialisierung erfolgreich um:
ƒ Konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der angestrebten Zielgruppe(n) bzw. an den indikations
spezifischen Bedürfnissen (sofern angestrebt).
ƒ Untermauerung der Glaubwürdigkeit der Spezialisierung durch den medizinischtherapeutischen
Nachweis gesundheitsfördernder Mehrwerte für den Gast (zum Beispiel durch eine begleitende wissen
schaftliche Evaluation in Kooperation mit Forschungseinrichtungen).
ƒ Konsequente Qualitätssicherung durch Management der gesamten spezialisierungsrelevanten Dienst
leistungskette.
ƒ Bildung von regionalen bzw. örtlichen Serviceketten und netzwerken, Verstärkung durch regelmäßige
Netzwerktreffen und Maßnahmen innerhalb des Netzwerkes.
ƒ Erarbeitung und Umsetzung eines Entwicklungsplanes für die spezialisierungsrelevante Infrastruktur.
ƒ Ingangsetzung einer konsequent zielgruppenbezogenen Angebots/Produktentwicklung für innovative
Produkt und Serviceansätze.
ƒ Aufbau eines internen Qualitätsmanagements.
13. Branchenreport „Flächendestinationen“ 13
ƒ Aufbau eines Wissensmanagements und transfers für spezialisierungsrelevante Fragestellungen.
ƒ Aufbau von aus der Spezialisierung gewachsenen Kooperationen zu Medizintechnik, zu Kommunika
tionsunternehmen, zu Patienten und Ärzteverbänden, zur Wissenschaft usw.
ƒ Entwicklung neuer Vermarktungs und Vertriebskooperationen unter Nutzung zielgruppen bzw.
indikationsspezifischer Plattformen.
ƒ Konsequente Markenbildung der Destination rund um die gewählte Spezialisierung.
Die gesundheitliche Aufladung bedeutender touris dern kombiniert eine leichte Wanderung mit
tischer Themen mit großem Nachfragevolumen wie gezielten Kraft und Koordinationsübungen, die
Wandern und Radfahren können Destinationen die Ausdauer verbessern und die Entspannung
auch zu einem unverwechselbaren Profil verhelfen. fördern – die Primärprävention ist hier im Fokus.
Nachfolgende Beispiele stellen hierfür interessante
Ansätze dar: ƒ Deutschlandweit werden dafür Gesundheitswan
derführer ausgebildet und zertifiziert. Die Daten
Praxisbeispiel: Gesunder Wanderurlaub bank der dazugehörigen Internetplattform
trotz Risiko im Teutoburger Wald ermöglicht eine gezielte Suche nach Gesund
heitswanderungen, die in Destinationen zum
ƒ Heilbäder, Kur und Tourismusorte des Teutobur Einsatz kommen können.
ger Waldes haben sich unter dem Dach des Teu (www.gesundheitswanderfuehrer.de)
toburger Waldes zusammengeschlossen, um in
der VitalWanderWelt ein 160 km langes Wander ƒ Das Deutsche Wanderabzeichen vom Deutschen
wegenetz für Gesundheitswanderer aufzubauen. Wanderverband wird von rund 60 Krankenkas
Neben der Gesundheitsförderung steht hier auch sen als Präventionsmaßnahme anerkannt und
klar die Prävention im Mittelpunkt des Zusam richtet sich an Personen, die regelmäßig im Ver
menschlusses. Die Wege sind je nach Beschaffen ein wandern und so ihre Gesundheit fördern.
heit und Länge zwischen 2 km bis 14 km für Gäste Über die neue Internetplattform sollen nun noch
mit unterschiedlichen Bedürfnissen/Indikationen mehr Menschen für das Wandern begeistert wer
ausgelegt. Therapeutische Angebote bei Herz den. Die Seite gibt Wandertipps und Informatio
KreislaufErkrankungen, Stress, COPD, Tinnitus nen zu den Ausgabestellen des WanderFitness
und Adipositas werden ärztlich begeleitet und Passes sowie zu diversen Wanderaktivitäten der
die empfohlenen Wanderungen können teleme Vereine – von Gesundheitswandern, Nordic Wal
dizinisch überwacht oder von Therapeuten be king, Geocaching bis zum Radwandern.
gleitet werden. Das Projekt für gesunden und (www.deutscheswanderabzeichen.de)
aktiven Urlaub gehört zu den Preisträgern im
„Land der Ideen 2011“, einer Initiative der Bundes Praxisbeispiel: Gesundes Wandern regio
regierung und der deutschen Wirtschaft. nenübergreifend
(www.vitalwanderwelt.de)
ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad PeterstalGriesbach,
Praxisbeispiele: Profilierung des Themas Ferienregion Daun, Losheim am See) kooperieren
Gesundheitswandern durch den Deutschen drei Partnerregionen in einem Netzwerk für Wan
Wanderverband derangebote mit Präventionstrainer. Nach dem
Motto „Wandern statt Wartezimmer“ steht auf
ƒ Der Deutsche Wanderverband ist auch Ansprech dem Programm einer jeden GenussZeitReise zu
partner, wenn es um gesundheitliche Fragen rund Beginn ein persönlicher Check, der einen sport
um das Thema Wandern geht. Gesundheitswan wissenschaftlichen Fitnesstest beinhaltet. Zudem
14. 14 Branchenreport „Flächendestinationen“
wird eine Schulung der Herzfrequenzmessung Praxisbeispiel: Gesunde Radrouten in
mit der Pulsuhr angeboten und ein Impulsvor NordrheinWestfahlen
trag „Lebensqualität durch Bewegung“ gegeben.
Täglich finden geführte Wanderungen mit unter ƒ Das Onlineportal „Gesunde Radrouten“ des Zent
schiedlichen Schwerpunkten wie zum Beispiel rums für Gesundheit an der Deutschen Sport
Nordic Walking, schonende Rückenschule usw. hochschule Köln richtet sich an gesunde Radfah
statt. Nach einem Abschlussgespräch besteht die rer verschiedener Leistungslevel und gibt eine
Möglichkeit, ein Nachbetreuungsangebot in An Hilfestellung für effektives und gesundes Radfah
spruch zu nehmen. (www.tourismus.saarland.de/ ren. In einem dreistufigen Onlineverfahren wird
de/genusszeitreise) die Ausdauerleistungsfähigkeit ermittelt und – je
nach gewünschter Region und Route – die per
Praxisbeispiel: Gesundes Wandern mit sönliche Komfortgeschwindigkeit berechnet. Mit
Diabetes Wegbeschreibung und GPSTrack kann die Tour
unter sporttherapeutischer Anleitung gestartet
ƒ Angebote wie die von der Initiative „Aktiv gegen werden. (www.gesunderadrouten.de)
Diabetes“ ins Leben gerufene Aktion „Diabetiker
auf dem Westweg“ eignen sich hervorragend 3.2 Erfolgsfaktor „Qualität“
auch als übertragbares Angebotsfeld für Flächen
destinationen. Ein Begleitfahrzeug transportiert Qualitätsorientierung und management
das Gepäck und Teilnehmer, die eine Pause brau
chen. Die Teilnehmer erhalten ein Blutzucker Wenn es um Gesundheit geht, ist die Glaubwürdig
testgerät, Teststreifen und Schrittzähler von keit und qualitative Absicherung von Angeboten
SponsoringPartnern der Industrie. Während der sehr wichtig. Qualität und Qualifizierungen entspre
Wanderungen wird der Blutzucker regelmäßig chend der jeweiligen Ausrichtung der Programme
gemessen und zusammen mit den gelaufenen und umfassende Qualitätsinitiativen werden immer
Kilometern, den aufgenommen Kohlenhydraten bedeutsamer. Strategien, die einen Rahmen für die
und den blutzuckersenkenden Medikamenten Produktentwicklung des Gesundheitstourismus
dokumentiert. (www.aktivgegendiabetes.de) geben können und zur Qualitätssicherung bzw. stei
gerung bei den Anbieterbetrieben in den Destinatio
Praxisbeispiel: Gesundheitsfördernde nen beitragen können, werden auch auf Destinati
Radtouren onsebene benötigt.
ƒ Die RadfitWoche bietet verschiedene gesund Der Markt bietet ein Fülle an gesundheitstouristi
heitsfördernde Radtouren und einen einwöchi schen Qualitätssystemen, die zum Teil destinations
gen Aufenthalt im Ostseehotel Damp. Die Touren spezifisch zugeschnitten sind (zum Beispiel WellVi
werden durch zertifizierte Trainer angeleitet. tal in Bayern), zum Teil mit eigenen Gütesiegeln
Neben der Bereitstellung der Ausrüstung erfolgt kommunizieren (zum Beispiel Wellness Stars) und
eine Einweisung in Technik und Einstellung des teilweise auch stark vertriebsorientiert bzw. im Rah
Fahrrades. Kenntnisse zur Belastungssteuerung men von Marketingkooperationen (zum Beispiel
und Wirkung eines Ausdauertrainings sowie Wellness Hotels Deutschland) zum Einsatz kommen.
Trainingsmethoden und prinzipien werden ver Verbrauchern fällt es allerdings schwer, sich in der
mittelt. Das in Zusammenarbeit mit dem Zent Flut an unterschiedlichen Siegeln zu orientieren.
rum für Gesundheit der Deutschen Sporthoch Demzufolge ist von einer Einführung neuer Systeme
schule Köln entwickelte Angebot wird als Präven im Sinne zusätzlicher Gütesiegel eher abzuraten.
tionsangebot von Krankenkassen anerkannt Nichts desto trotz sollten eigene gesundheitstouristi
und bezuschusst. (www.ostseeresortdamp.de/ sche Qualitätskriterien entwickelt werden, die sich
de/radfitwoche) beispielsweise an anerkannten und etablierten Sys
temen orientieren können oder auf bestehende
15. Branchenreport „Flächendestinationen“ 15
Gesundheitstouristische Qualitätssysteme (Auswahl)
Länderspezifische Qualitätssysteme:
ƒ WellVital und WellVital Präventiv in Bayern (www.wellvital.de)
ƒ IchZeit in RheinlandPfalz (www.ichzeit.info)
ƒ Qualitätshandbuch Gesundheitstourismus in SchleswigHolstein (www.shgesundheitstourismus.de)
ƒ Mit den KSternen besteht in BadenWürttemberg die Möglichkeit, eine Klassifizierung von Kliniken,
Sanatorien und Gesundheitszentren in Kurorten vornehmen zu lassen, die den Beherbergungsbereich
und den medizinischentherapeutischen Bereich bewertet. (www.heilbaederbw.de)
Länderübergreifend:
ƒ Wellness Stars bzw. Medical Wellness Stars (www.wellnessstars.de)
ƒ Wellnesshotels Deutschland (www.whd.de)
ƒ Der jüngst initiierte Deutsche Arbeitskreis Medical Wellness (DAKMW) verabschiedete Qualitätsstan
dards, die sich aus zwei StandardSystemen zusammensetzen: dem Quality Standard Medical Wellness
und dem Quality Standard Hospitality. (www.argemedicalwellness.de)
ƒ Hotel Verband Deutschland (IHA) mit Verbandskriterien „WellnessHotel“. Darüber hinaus gibt es den
„IHASpa Service Check“ (www.hotellerie.de)
ƒ Deutscher Wellnessverband mit dem „Deutschen Wellness Zertifikat“ (www.wellnessverband.de)
ƒ Deutscher Medical Wellness Verband mit Zertifikat und in Zusammenarbeit mit der TÜV Rheinland
Group (www.dmwv.de)
Labels aufsetzen. Diese lassen sich beispielsweise an Schnittstelle zur wohnortnahen (Nach)Betreuung
die Umsetzung von Marketingmaßnahmen unter optimal gewährleisten. Das heißt ein umfassendes
dem Dach einer Destination knüpfen. Qualitätsmanagement beinhaltet:
Von entscheidender Bedeutung ist jedoch, dass ƒ Strukturqualität: Diese setzt sich zusammen aus
sowohl touristische als auch medizinischtherapeuti Personalqualität und qualifizierung sowie der
sche Qualitätsstandards zur Anwendung kommen Qualität der eingesetzten Hardware.
sollten. Darüber hinaus sollten Qualitätssysteme so
ausgerichtet sein, dass der Prozess, der von den Pro ƒ Prozessqualität: Verständnis der Leistungserbrin
grammanbietern und/oder geeigneten Partnern gung als Prozess, gegliedert in mehrere Phasen
sicher zu stellen ist, nicht nach dem Aufenthalt des und Teilprozesse. Entlang der gesamten Leis
Gastes endet. Im Sinne der Nachhaltigkeit und auch tungskette für den Gast bzw. Patienten und über
aufgrund der hervorragenden Möglichkeiten der alle Phasen des Aufenthaltes muss ein durchge
Kundenbindung sind diejenigen Produkte und hendes Qualitätsniveau gewährleistet werden.
Anbieter am Markt besonders erfolgreich, die die
16. 16 Branchenreport „Flächendestinationen“
Gesundheitsspezifische Fachstandards
Im Leitfaden „Prävention“ des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (Download unter
www.gkvspitzenverband.de/Praevention_Leitfaden.gkvnet) finden sich wesentliche Grundlagen und Anfor
derungen, die für das gesundheitstouristische Kernangebot im Bereich der Primärprävention (Bewegung,
Entspannung, Ernährung) gelten.
Darüber hinaus können je nach gesundheitstouristischer Ausrichtung und Grad der notwendigen medizi
nischtherapeutischen Begleitung weitere Qualitätsstandards zum Tragen kommen. Bei indikationsorien
tierten Programmen sind entsprechende indikationsspezifische Fachstandards (u. a.: Leitlinien der Arbeits
gemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF: www.awmf.org), Leitlinien
medizinischer Berufsverbände wie dem Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten
(ZVK: www.zvk.org), ISOZertifizierungen für beispielsweise Kliniken, Leitlinien der Kooperation für Trans
parenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ: www.ktq.de) usw.)
Im „Neuen Gesundheitstourismus“ sind neben den besseren Marktwahrnehmung und den Aufbau von
touristischen (zum Beispiel DeHoGa Klassifizierung, Marken, Produkt und Qualitätsentwicklung. Diese
ServiceQualität Deutschland usw.) vor allem die Ein Aufgaben kommen auch im Gesundheitstourismus
haltung der medizinischtherapeutischen Standards zum Tragen. Hierbei stellt die Verknüpfung der
von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus Branchen Medizin bzw. Gesundheitswirtschaft und
stellt eine konsequente Umsetzung medizinischer Tourismus eine der zentralen Herausforderungen
Qualitätsstandards oftmals einen Leistungsvorteil dar. Denn gerade an der Schnittstelle zu Medizin
gegenüber der Konkurrenz dar. und Gesundheitswirtschaft entstehen oftmals inno
vative, zielgruppenscharfe Produkte, die eine echte
Praxisbeispiel: IchZeit RheinlandPfalz Alleinstellung für Destinationen mit sich bringen
können.
ƒ Die von der Fachgruppe Entspannungsverfahren
des Bundesverbandes der Deutschen Psychologen Das Engagement von Flächendestinationen kann
aufgeführten Entspannungstechniken stellen auf unterschiedliche Weise und Intensität erfolgen –
gesundheitswissenschaftlich anerkannte Anwen vom Aufbau und der Führung eines eigenen thema
dungen zur Stressbewältigung und Entspannung tischen Netzwerkes zum Gesundheitstourismus bis
dar. Sie sind Teil der Kriterienliste für IchZeit zur Unterstützung von und Integration in bestehen
Betriebe, die über die RheinlandPfalz Tourismus de Netzwerke. Beispielsweise erkennen immer mehr
GmbH vermarktet werden, und unterstreichen die Gesundheitsregionen inzwischen den Gesundheits
qualitätsgestützte Schwerpunktsetzung in Rich und Medizintourismus als Chance und wichtiges
tung „Mentale Gesundheit“. (www.ichzeit.info) Handlungsfeld. Netzwerke des Gesundheitstouris
mus befinden sich zum Beispiel in einzelnen Kuror
3.3 Erfolgsfaktor ten und Heilbädern, teilweise auch in Form von in
„Netzwerkmanagement“ terkommunalen Kooperationen zur arbeitsteiligen
Marktbearbeitung und Kompetenzverstärkung, zum
Netzwerkmanagement – Medizin und Beispiel durch mehrere Kurorte oder Leistungsanbie
Tourismus Hand in Hand ter. Diese Voraussetzungen sind im Vorfeld genau
zu prüfen.
Zu den klassischen Aufgaben gerade von größeren
Destinationen gehört die Unterstützung bzw. Durch Vernetzung hört sich einfach an – und jeder wird
führung von Netzwerkarbeit. Dies betrifft beispiels hinsichtlich der Wichtigkeit der Vernetzung zustim
weise die Bündelung der Ressourcen der Region zur men. Gerade an der Schnittstelle zwischen Medizin
17. Branchenreport „Flächendestinationen“ 17
Erfolgsfaktoren im Netzwerkmanagement
ƒ Intensive Einbindung der medizinischtherapeutischen Anbieter und Akteure.
ƒ Nachhaltige, aufgabenadäquate Finanz und Personalausstattung für Kooperationen und Netzwerke.
ƒ Starke „Kümmerer“ auf Augenhöhe mit Gesundheitswirtschaft und Tourismus.
ƒ Langfristige Zusammenarbeit und Ausrichtung auf Qualitätsentwicklung.
ƒ Knowhow im Hinblick auf Netzwerkbildung, stabilisierung und umsetzung.
und Tourismus gibt es jedoch mitunter große Prob pflegebedürftigen Kindern, Gesundheitswochen
leme. Einige Erfolgsfaktoren können im Folgenden für Diabetiker und deren Angehörige, FerienDia
aufgezeigt werden. Weitere gute Beispiele für Netz lyse, betreuter Urlaub für Demenzerkrankte und
werkmanagement finden sich zudem im Branchen deren Angehörige sowie Asthmaschulungen für
report „Gesundheitsregionen und Gesundheitsiniti Familien. Abgerundet wird das Angebot durch
ativen“, auf den an dieser Stelle verwiesen wird. Gesundheitschecks, die sich vor allem an Manager
richten und in spezialisierter Gesundheitshotelle
Praxisbeispiel: Vernetzung von rie direkt oder in Kooperation mit Kliniken durch
Tourismus und Gesundheitswirtschaft – geführt werden. In Zukunft soll der Fokus noch
Gesundheitsinsel Rügen stärker auf Vermarktung und Vertrieb gelegt wer
den. Hierbei wird die Verknüpfung mit der Tou
ƒ Die Gesundheitsinsel Rügen e.V. stellt eine insel rismuszentrale Rügen als Schaltstelle des gesam
weite Vernetzung von Anbietern aus Gesundheits ten touristischen Inselmarketings weiter ausge
wirtschaft (z. B. Kliniken, Krankenkassen, Ärzte, baut. Gesundheitsprogramme sollen verstärkt in
Apotheken, Physiotherapeuten, Fitnesstrainer) die Marketing und Vertriebskanäle (Angebots
und Tourismus (z. B. Hotellerie, Tourismusorgani broschüren, Webauftritt) der Tourismuszentrale
sationen, Freizeitanbieter) dar. Ziel ist es, indivi integriert werden.
duellen Erholungsurlaub mit professionellem, (www.gesundheitsinselruegen.de)
medizinischen Service zu verknüpfen und so die
Insel Rügen im Segment des Gesundheitstouris Praxisbeispiel: Xundheitswelt – Das Wald
mus stärker zu profilieren. Dafür haben sich mitt viertler Wanderparadies
lerweile mehr als 70 Mitglieder in einem Verein
zusammengefunden. Es geht darum, sowohl die ƒ Im mehrfach prämierten Netzwerk Xundheitswelt
gesundheitliche Versorgung der Inselbevölke (Waldviertel, Österreich) haben sich unter der Fe
rung mit attraktiven Angeboten zu verbessern als derführung des Moorheilbades Harbach und des
auch den Gesundheitstourismus der Destination HerzKreislaufZentrums Groß Gerungs sieben
weiterzuentwickeln. Das Netzwerkmanagement Waldviertler Beherbergungsbetriebe (Pensionen
übernimmt eine eigens eingerichtete Geschäfts und Hotels) zusammengeschlossen. Die Xundheits
stelle, die vielfältige Projekte und PRAufgaben welt steht für Erholung, Vorbeugung, Behandlung
umsetzt sowie die Produktentwicklung koordi und Rehabilitation und bietet gesundheitsbewus
niert. Die im Netzwerk entwickelten gesundheit sten Gästen spezielle Vorsorge, Gesundheits und
lichen Programme ergänzen die auf der Insel Sportangebote im (Kurz)Urlaub. Neben dem me
schon zahlreich vorhandenen Wellnessangebote dizinischen Angebot der privatwirtschaftlichen
um stärker medizinisch orientierte Urlaubsange Netzwerkpartner wird ein Schwerpunkt auf gesun
bote. Beispiele hierfür sind Familienurlaub mit de und ausgewogene Ernährung in den Betrieben
18. 18 Branchenreport „Flächendestinationen“
gelegt. Mit dem regionalen Zusammenschluss urlaub.at, in die ein Gesundheitblog mit Promi
und der Spezialisierung auf Gesundheitsthemen bloggern (aus TV und Medien, Mediziner usw.)
werden räumliche Standortnachteile klar wettge eingebunden ist. (www.gesundheitsurlaub.at,
macht. (www.xundheitswelt.at) www.gesundheitsurlaubblog.at,
www.oberoesterreichtourismus.at)
Praxisbeispiel: Themenspezifische Innova
tionsförderung im WellnessCluster Tirol Praxisbeispiel: Strategischer Zusammen
schluss einzelner Gemeinden bzw. Ferien
ƒ In dem WellnessCluster Tirol haben sich über regionen zur Gesundheitslandschaft
100 innovationsstarke Unternehmen, Institutio Vulkaneifel
nen und Hochschulen entlang der gesamten
Wertschöpfungskette (zum Beispiel Hardware ƒ Die Verbandsgemeinden Ulm, Daun und Mander
und Anlagenbau, Wellness und Gesundheitsan scheid in RheinlandPfalz haben sich mit dem Ziel,
wendungen, Wellnesshotels, Planung, Consulting, ihre Region als Destination im Gesundheitstouris
Software und Forschung) zusammengefunden, mus erfolgreich zu profilieren, zu der Gesundheits
um das Alpenland als führende Wellness und landschaft Vulkaneifel zusammengeschlossen.
Gesundheitsregion zu positionieren. Koordinie Die Entwicklung der Region zu einer „therapeuti
rende Zusammen, Entwicklungs und Expansi schen Landschaft“ wird angestrebt. Das umfas
onsarbeit werden fokussiert. In der Destination sende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem
wird die WellnessBranche durch gezielte Aktivi die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich,
täten des Clusters, wie Wissens und Technologie Daun und Manderscheid, die Abstimmung und
transfer, Networking, gebündelte Marketing Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi
maßnahmen sowie Aus und Weiterbildungsiniti schen Infrastruktur sowie die Zusammenführung
ativen, vorangetrieben und professionalisiert. der touristischen Organisationsstrukturen und
(www.standorttirol.at) sämtlicher Marketingaktivitäten der drei Ver
bandsgemeinden. Darüber hinaus werden Aufbau,
Praxisbeispiel: Netzwerk Gesundheitsland Koordinierung und Pflege eines medizinischtou
Oberösterreich ristischen Dienstleistungsnetzwerks (bereits als
Genossenschaft gegründet) forciert. Im Rahmen
ƒ In Oberösterreich wird der Gesundheits und des Ideenwettbewerbs für Heilbäder und Kurorte
Wellnesstourismus als strategisches Kernthema in RheinlandPfalz wurde das Projekt ausgezeich
geführt. Das Netzwerk Gesundheitsland Ober net. (www.gesundheitslandschaftvulkaneifel.de)
österreich vereint die Angebote der Kurorte, Ther
men, Gesundheits und Wellnesshotels. Angebots 3.4 Erfolgsfaktor „Marketing und
schwerpunkte im Bereich Gesundheit sind u. a.: Vertriebskompetenz“
Ernährung, Rheuma, Atemwege, Herz, Augen,
Venen, Lebenskraft/Lebensenergie/Stressma Gesundheitsspezifische Vermarktung
nagement, gesunder Schlaf. Mit einem „Gesund und Vertriebskompetenz aufbauen
heitsBureau Oberösterreich“ wurden niedergelas
sene Ärzte, Firmen, themenaffine Organisationen Aufgrund der starken Spezialisierung gesundheits
(z. B. Apothekerkammer) sowie Multiplikatoren touristischer Produkte müssen Angebotsentwick
aus Wirtschaft und Medizin über das Vorsorge lung, Vermarktung und Vertrieb von Anfang an
und Gesundheitsurlaubsangebot der Gesundheits noch enger verbunden werden. Klassische touristi
partner informiert. Hieraus sind nachhaltige Ko sche Vertriebswege reichen nicht aus, neue Wege
operationen, wie etwa die Zusammenarbeit mit und Partnerschaften für die gesundheitstouristische
der Ärztekammer, Versicherungen oder auch mit Vermarktung und den Vertrieb sind erforderlich.
Vereinen im Aus und Weiterbildungsbereich
entstanden. Zu den Marketingaktivitäten gehört Transparenz und Glaubwürdigkeit haben im Gesund
u.a. die Gesundheitsplattform www.gesundheits heitstourismus höchste Relevanz. Das gilt auch für
19. Branchenreport „Flächendestinationen“ 19
die werbliche Darstellung. Zu den Erfolgsfaktoren in bote. Hierbei können gerade Möglichkeiten im On
der Kommunikation gesundheitstouristischer Ange lineMarketing (Websites, Blogs, Social Media mit
bote zählen insbesondere die Herausstellung der der Einbindung sowohl medizinischtherapeuti
medizinischtherapeutischen Kompetenzen und die scher als auch touristischer Experten usw.) genutzt
Vermittlung eines glaubwürdigen Nutzens der Ange werden.
Checkliste: Auf Kundengruppen zugeschnittene Kanäle bedienen
Vermarktung und Vertrieb können sich je nach grundsätzlicher Ausrichtung sowie medizinischtherapeu
tischer Intensität der Programme unterschiedlich darstellen:
Auf Gesundheit oder sogar Indikationen spezialisierte Reiseveranstalter:
ƒ Vertriebskooperationen mit Reiseveranstaltern, die das Wellness und Gesundheitssegment bedienen
sind Dr. Holiday (www.drholiday.de), Akon Aktivreisen (www.akon.de), TuiVital (www.tui.com) oder
Ameropa Medical Wellness & Spa mit starker Indikationsorientierung (www.ameropa.de) um nur einige
beispielhaft anzuführen. Derpart (www.derpart24.de) und Mediplusreisen (www.mediplusreisen.de)
gingen unlängst eine Kooperation ein, die ebenfalls ein umfangreiches Schulungsprogramm für
Reisebüromitarbeiter mit anschließender Zertifizierung zum „Gesundheitsreisebüro“ beinhalten.
ƒ Sollen die Angebote durch Krankenkassen bezuschusst werden, sind Qualitätskriterien des GKVLeit
fadens Prävention für die Gesundheitsmodule anzusetzen.
Andere Vertriebskanäle können sein:
ƒ Im Bereich Primärprävention: Kooperationen mit Fitness und Ausrüstungsanbietern oder mobilen Kom
munikationsplattformen, z. B. Fitness und Gesundheitsapps für das mobile Internet/Smartphones, Social
MediaPlattformen wie Facebook
ƒ Im Bereich Sekundär/Tertiärprävention, Heilung und Linderung: OnlineDiskussionsforen, Selbsthilfe
gruppen, Interessengruppen und Betroffenenverbände, Ärzte, Mitarbeiter von Unternehmen (Betrieb
liche Gesundheitsförderung), Kooperationen mit der Pharmabranche, Medizintechnik, Apotheken,
Krankenkassen, Anbieter Bildungsurlaub usw.
Checkliste: Kommunikation
ƒ Offensive Integration der medizinischtherapeutischen Kompetenzen in die Außendarstellung der Pro
gramme und Anbieter: transparente Darstellung der Kompetenzen und Qualifikationen, möglichst per
sonalisiert. Wenn es um Gesundheit geht, müssen Vertrauen und Sicherheit bedient und überzeugende
Mehrwerte kommuniziert werden!
ƒ Alleinstellung und Mehrwerte betonen: Klare Herausstellung der Alleinstellungsmerkmale und Nen
nung der für den Kunden/Gast/Patienten relevanten nachprüfbaren Fakten. Die Nutzung von glaubwür
digen Testimonials (insbesondere im indikationsorientierten Bereich) und die transparente Darstellung
von Abläufen sind von Vorteil.
20. 20 Branchenreport „Flächendestinationen“
ƒ Gesundheit soll Spaß bereiten: Trotz Technisierung und professioneller medizinischer Kompetenzen – die
Vermittlung von Lebenslust, Spaß und Genuss sollte nicht nur bei Programmen der Prävention, sondern
bei allen gesundheitsorientierten Angeboten berücksichtigt werden.
Praxisbeispiel: WellVital Präventiv, entsprechenden Leistungsträgern führt, ist inte
Kooperationen griert. Ergänzt wird das Angebot durch Experten
blogs zu den Themen Balance, Wellness und Ge
ƒ Qualitätsgesicherte Gesundheitspauschalen mit sundheit, bei denen sich die Besucher Ratschläge
Präventionsprogrammen, Ernährungs und Ent zu den relevanten Themengebieten einholen
spannungskursen werden von den bayerischen können. (http://gesundheit.burgenland.info)
Heilbädern und Kurorten gemeinsam mit der
Bayern Tourismus Marketing GmbH über die Praxisbeispiel: Offensives OnlineMarketing
Plattform WellVital Präventiv vermarktet. Inner im Berchtesgadener Land
halb einer aktuellen Aktion liegt ein besonderer
Fokus auf dem Thema Rücken. Neben der Mög ƒ Die regionalen Wellness und Gesundheitspro
lichkeit, Rückenübungen per Video online zu dukte des Berchtesgardener Land werden offen
sehen (Expertentipps), kombiniert ein WellVital siv auf verschiedenen, innovativen Vertriebs und
Rückenposter eine urlaubs und wohnortnahe Vermarktungswegen beworben (zum Beispiel
Umsetzung der Übungen. WellVitalAngebote Direct Marketing – online und offline; Dialogmar
werden auch in externen Vertriebskanälen unter keting via Social Media: Zur Ansprache der jünge
der Marke implementiert, aktuelles Beispiel ist ren Zielgruppe wurde beispielsweise ein Face
der Wellnessfinder, der auch als iPhoneApp er bookPersonalityQuiz zur Bestimmung des Well
hältlich ist. Das Angebot von Wellvital Präventiv nessTyps entwickelt; Spa Camp als Fachforum für
bzw. WellVital wird intensiv über etablierte End Gesundheits und Wellnessanbieter). Über Blogs,
verbrauchermagazine kommuniziert, zum Bei Facebook, Audio/VideoPortale, Bewertungsplatt
spiel Merian guide „Touren und Kuren in Bayern“ formen, Fansites, Wissens und NewsSeiten wird
oder im WohlfühlenMagazin der Süddeutschen eine Verbindung zwischen traditionellen, authen
Zeitung; Durchführung von EKampagnen: u. a. tischen Kur und Gesundheitsthemen und inno
Einrichtung von Landingpages (bei einer Landing vativen MarketingThemen hergestellt. Neuartig
Page steht ein bestimmtes Angebot im eigenen ist auch das SpaCamp (eine offene Tagung, bei
Internetauftritt im Mittelpunkt, was z. B. auf der die Themen von den Teilnehmern selbst ent
anderen Plattformen beworben wird, in diesem wickelt werden) in Bad Reichenhall, das weltweit
Fall das Zielgruppenportal www.wellness.info). erste BarCamp zum Thema Spa, Wellness und
Ein wesentliches Element ist die Integration eines Gesundheit. (www.berchtesgadenerland.com;
ResponseElements (z. B. Anfrageformular, Link www.spacamp.de).
zum Webshop oder CallBackButton)
(www.bayern.by/gesundheitsurlaubbayern Praxisbeispiele: Crossmarketing zwischen
praevention) Getränkehersteller und Gesundheits
tourismus in Sachsen sowie Rheinland
Praxisbeispiel: Gesundheitsberater Pfalz
Burgenland – Einbindung von Experten
in das OnlineMarketing ƒ Die Lichtenauer Mineralquellen GmbH hat das
Thema Wellness nicht nur in sein Getränkeange
ƒ Der Gesundheitsberater Burgenland ist eine bot integriert. Im OnlinePortal werden neben
Plattform, die die Angebote der Region aus den vielfältigen Informationen zum Thema Wellness
Bereichen Wellness, Beauty, Gesundheit und Fit auch Wellnesspauschalen, teilweise mit thera
ness bündelt. Eine detaillierte Suchmaske, die zu peutischen Bausteinen, angeboten. In Sachsen,
21. Branchenreport „Flächendestinationen“ 21
Thüringen und Brandenburg kooperieren sie mit AllergieNetzwerk ist auch ein virtuelles Sprech
18 Wellnesshotels und bieten online direkte Bu zimmer. Es vernetzt Allergiker untereinander
chungsmöglichkeiten für die Arrangements an. sowie zusätzlich mit Medizinern. Solche oder ähn
Daneben wird mit „Lichtblick – Der Lichtenauer liche Betroffenenportale können eine gute Platt
Wellness & Familienführer“ ein Urlaubsmagazin form für Gesundheitsurlaube bieten.
mit Wellness Tipps und Pauschalen veröffentlicht. (www.myallergo.de)
In Kooperation mit dem Sächsischen Heilbäder
verband können WellnessGeschenkgutscheine Praxisbeispiel: Tele und Onlinecoaching –
erworben werden. (www.lichtenauer.com). medizinische Betreuung auch über den
Urlaub hinaus
ƒ Gemeinsam mit der Brohler Mineral und Heil
brunnen GmbH startete die IchZeit der Rhein ƒ Bereits bestehende Tele und OnlineServices zur
landPfalz Tourismus GmbH eine Marketing und medizinischen Vor und Nachbetreuung von Pati
Vertriebsaktion. Auf gesonderten Rückenetiket enten lassen sich zukünftig verstärkt gesundheits
ten wird auf den Zusammenhang zwischen Was touristisch nutzen. Im Rahmen von Coaching
ser und einer gesunden mentalen Balance hinge angeboten werden Patienten telefonisch oder
wiesen. Die Rückenetiketten werden auf vier Mil online durch medizinisch ausgebildetes Fachper
lionen BrohlerWasserflaschen aufgeklebt und sonal betreut. Für Destinationen ergibt sich aus
im Quellgebiet NordrheinWestfalen verkauft. Kooperationen mit entsprechenden Anbietern
Eine gesonderte Landingpage auf www.ichzeit.info die Chance, nachhaltig gesundheitsfördernde
wird weitere Informationen und Anregungen Angebote zu schaffen, dadurch Mehrwerte für
geben. (www.ichzeit.info) die Gäste zu generieren und langfristig die Kun
denbindung zu erhöhen.
Praxisbeispiel: Kooperationen mit
indikationsorientierten Internetportalen ƒ xxwell ist ein OnlineGesundheitsanbieter, der
„Urlaub für Allergiker“ und „myAllergo“ eine Beratung in fünf Segmenten anbietet: Diät,
Ernährungsumstellung, Rauchentwöhnung, kör
ƒ Es gibt mehr als 38 Millionen Allergiker in Deutsch perliche und mentale Fitness. Hierfür stellt er
land. Die Website „Urlaub für Allergiker“ enthält OnlineCoaches und Personal Trainer zur Verfü
Tipps zu Reisen für Allergiker mit integriertem gung. Die Programme orientieren sich an allge
Hotelfinder. 25 Hotels aus Deutschland, Öster meinen Bestimmungen wie die der DGE (Deut
reich, Spanien und Italien sind bereits gelistet. sche Gesellschaft für Ernährung e. V.), WHO
Zusätzliche Reiseinfos für Allergiker zu Urlaubs (Weltgesundheitsorganisation) usw. Die Software
planung, Medikamenten und Verpflegung im kann nahtlos in den OnlineAuftritt integriert
Ausland sowie umfassende Informationen für werden (z. B. Gesundheitsdestinationen). Sie kann
Betroffene zu Ursache, Diagnose und Therapie zur Trainingsbegleitung und Nachbetreuung der
einzelner Allergien werden bereitgestellt. Durch Kunden dienen und so den nachhaltigen Gesund
Partnerschaften mit indikationsorientierten Por heitseffekt unterstützen. (www.xxwell.com)
talen wie „Urlaub für Allergiker“ lässt sich insbe
sondere für Flächendestinationen, die auf be
stimmte Indikationen ausgerichtet sind, die Er
reichbarkeit der forcierten Zielgruppe steigern.
(www.urlaubfuerallergiker.de)
ƒ myAllergo ist ein Netzwerk speziell für Allergiker.
Ein Redaktionsteam, das jeden Tag die wichtigs
ten und auch unterhaltsamen Nachrichten sam
melt und kanalisiert, stellt diese Informationen
zielgerichtet dem Allergiker zur Verfügung. Das
22. 22 Branchenreport „Flächendestinationen“
4. Fazit
Der „Neue Gesundheitstourismus“ bietet Flächen ƒ Die verschiedenen Varianten des gesundheitsori
destinationen hervorragende Ansätze für ein erfolg entierten Urlaubs haben gute Zukunftschancen,
reiches Marktengagement – von der Ebene der Bun wenn sie eine klare Kundenorientierung (Pro
desländer bis hin zu kleineren Destinationen. Die Im duktnutzen) vorweisen. Im Hinblick auf die Zu
pulse kommen vor allem von attraktiven Angeboten kunftssicherung sind Produktqualität und Ver
in einem naturnahen Ferienambiente, meist präven antwortung der Programmanbieter wichtige
tionsorientiert und an der Schnittstelle von Erholungs Schlagworte. Flächendestinationen können im
und Gesundheitstourismus. Wichtige touristische Sinne der Qualitätssicherung und verbesserung
Themen wie Wandern und Rad fahren erlangen mit mit Produkt und Qualitätskonzepten einen für
einer stärkeren Gesundheitsausrichtung neue Be die Marktansprache notwendigen Rahmen vor
deutung und beziehen auf innovative Art und Weise geben. Darüber hinaus müssen bei Vermark
neue Technologien mit ein. Andere Beispiele zielen tungs und Vertriebsaktivitäten über klassische
sogar auf die gesundheitsfördernde Wirkung von Ansprachemechanismen im Tourismus hinaus
Landschaft an sich ab und kombinieren diese mit neue Wege gegangen, branchenübergreifend
Bewegungs und Entspannungsprogrammen. Oft Partner gesucht sowie neue Plattformen entwi
stecken umfassende Entwicklungs und Netzwerk ckelt und verstärkt genutzt werden.
prozesse hinter diesen neuen Destinationsinitiati
ven. Sie stehen derzeit noch am Anfang der Marktbe ƒ Erfolgreiche Flächendestinationen kombinieren
arbeitung. die Konzentration auf ein Schwerpunktthema
mit Markenbildung, umfassender Netzwerkar
Vor dem Hintergrund des demographischen Wan beit nach innen und außen (Wissenschaft, Indus
dels werden aber auch indikationsspezifische Pro trie) und abgestimmter Infrastrukturentwicklung.
gramme klar an Bedeutung zunehmen. Neben pri Werden diese Voraussetzungen ebenso wie ein
märpräventiven Angebotsformen des Erholungstou umfassendes Qualitätsmanagement erfüllt, ist
rismus werden solche gesundheitstouristischen dies die beste Basis für innovative und zukunfts
Module in Zukunft wohl in jeder Destination dazu fähige Angebote.
gehören. Trotz aller damit verbundenen medizinisch
therapeutischen Erfordernisse wird auch künftig ein
grundsätzlich attraktives touristisches Angebot (land
schaftlich, kulturell usw). zu den übergreifenden
Erfolgsfaktoren im Gesundheitstourismus gehören.
Die Auswertung der Projektergebnisse hat gezeigt,
dass folgende strategische Überlegungen aus Sicht
der Flächendestinationen für die erfolgreiche Markt
bearbeitung berücksichtigt werden sollten:
ƒ Aufbau eines gesundheitstouristischen Profils
und Bündelung bzw. Entwicklung qualitativ
hochwertiger und klar strukturierter Angebote
entsprechend der Kompetenzen und Möglichkei
ten von Region und Anbietern (touristisch und
medizinischtherapeutisch).
23. Branchenreport „Flächendestinationen“ 23
Impressum
Text und Redaktion
PROJECT M GmbH
Cornelius Obier, Christoph Creutzburg
www.projectm.de
KECK MEDICAL GmbH
Dr. med. Andreas Keck
www.keckmedical.de
Institut für Tourismus und Bäderforschung
in Nordeuropa GmbH (N.I.T.)
Prof. Dr. Martin Lohmann
www.nitkiel.de
Gestaltung
PRpetuum GmbH, München
Bildnachweis
RWDesign – Fotolia (Titel)
Herausgeber
Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Bundesministerium für
Technologie ist mit dem audit berufundfamilie®
Wirtschaft und Technologie (BMWi)
für seine familienfreundliche Personalpolitik
Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von
11019 Berlin der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der
www.bmwi.de Gemeinnützigen HertieStiftung, verliehen.
Stand
August 2011
Diese pdfBroschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Technologie herausgegeben. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf
weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der
Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen,
an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Infor
mationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer
bung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zuge
gangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als
Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.