1. Das kann nicht gesund sein und kostet die Volks-
wirtschaft Jahr um Jahr Milliarden und die Un-
ternehmen etliche Millionen, wenn die Beleg-
schaft nicht volle Leistung zeigt, sondern krank
macht, krank wird und in miesen Verhältnissen
arbeiten muss.
Offizielle Statistiken belegen Mißstände
Zahlreiche Studien wurden unternommen, um
den Status quo der Arbeitswelt zu untersuchen.
Der Bund Deutscher Psychologinnen und Psy-
chologen untersuchte 2008 Belastungsfaktoren
in der bundesdeutschen Belegschaft und fand
sehr markante, krankmachende Elemente: An-
gefangen bei zuviel Arbeit (erhöhtem Work-
load), zu wenig Partizipation (Chef entscheidet
alles alleine, alle anderen dackeln hinterher),
über defizitäre Führung (Chef ist ein Idiot), bis
hin zu wenig Zukunftsaussichten und Jobgaran-
tien. Der Deutsche Gewerkschaftsbund spiegelt
ähnliches in seinem Index Gute Arbeit, der jähr-
lich neu ermittelt wird. Ebenso zeigt die jährli-
che Gallup-Engagementstudie ebenfalls auf, wie
wenig emotional gebunden die bundesdeutsche
Belegschaft an ihre Arbeitgeber sind.
Was sagen die Krankenkassen?
Bei denen sieht es nicht besser aus. Alle kons-
tatieren, dass seelische Leiden, wie Depression
und Burnout stark zugenommen haben und Rü-
ckenprobleme, sowie Herz-/Kreislauferkrankun-
gen möglicherweise bald überholen. Zählt man
alle Fakten zusammen, müssen wir festhalten,
dass es der deutschen Belegschaft gar nicht gut
KL·Connect informiert 5
Über die Rolle von psychologischer Gesundheit:
Ein falscher Führungsstil kann krank machen.
geht, dabei ist die Gesundheit der Belegschaft
elementar wichtig, um Unternehmen am Laufen
zu halten, Produkte für den Markt zu produzie-
ren und das Überleben zu sichern. Wir brauchen
gesundes Personal, wenn wir zukunftsfähig blei-
ben wollen. Aber das Thema Gesundheit wird
von vielen ignoranten Managern leider völlig
vernachlässigt und in die Privatverantwortung
abgeschoben, die am Arbeitsplatz nichts zu su-
chen habe.
Die Auswirkungen der Ignoranz
Fast bei allen Erkrankungen spielen andere Men-
schen (Kollegen, Vorgesetzte) eine maßgebliche
Rolle. Menschen sind eben keine Arbeitsmaschi-
nen, die man beliebig justieren könnte, damit sie
besser funktionieren. Besonders in technischen
Branchen geistert diese Vorstellung noch durch
die Werkshallen. Auch die Idee, dass Menschen
nur mehr Druck („Führung“, mehr Drill, mehr
Lautstärke im Ton) bräuchten, dann würden die
Probleme schon zu lösen sein, entstammt eher
aus völlig überholten Industriezeitaltern als pro-
fessionellen, zeitgemäßen Managementmodel-
len. Die Macho-Kulturen sind heute nicht mehr
gefragt und kontraproduktiv.
Das Soziale spielt eine elementare Rolle
Hingegen spielen für eine gesundheitserhalten-
de und leistungsförderliche Mitarbeiterführung
ganz andere Eigenschaften die entscheidende
Rolle. Alle Studien belegen, dass der Mensch
ein sehr soziales Wesen ist. Er braucht Gemein-
schaft, Vertrauen, Geborgenheit, Freundschaft,
Arbeiten Sie auch in einem Irrenhaus? Dieser Vergleich wird mir in vielen Seminaren als Beschreibung für die aktuelle Arbeits-
welt durch viele Branchen hierdurch genannt. Ein zweiter kursierender Begriff ist Kindergarten und ein dritter Affengehege. Nun,
der Vergleich von Vorgesetzten und KollegInnen mit Tieren ist nicht immer falsch, manchmal sogar treffend, in jedem Fall aber
bezeichnend für die gefühlte Lage in Deutschlands Büros.
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Sinn, Leidenschaft, Ansporn, Herausforderung.
Ausgleich kann sich jeder Mitarbeiter privat in
der Familie als Regenerationsort holen, in ange-
nehmen Freundschaften oder einem Hobby zum
Auftanken. Sollte eines davon nicht erholsam
sein und die Batterien aufladen, gilt es hier für
Ausgleich zu sorgen. Niemand, der sich gerade
scheiden lässt, kann hoch konzentriert bei der
Arbeit sein. Schließlich schleppt er den ganzen
Tag sein Sorgenpäckchen durch die Flure. Solche
Umstände wollen gesehen und beachtet werden.
Für solche und etliche andere Themen brauchen
Führungskräfte und Vorgesetzte ein soziales
Händchen. Wer allerdings selbst angeschlagen
ist, kann nicht einfühlsam führen, lässt Mitarbei-
ter emotional völlig verarmt auf der Strecke und
verliert selbst den Zugang zum Reichtum mensch-
licher Emotionen.
Visionäre gesucht
Andererseits gibt es gerade heute eine Lücke
an inspirierenden Visionen, die so etwas wie
Sinn vermitteln. Wer keinen Sinn in seiner Tätig-
keit sieht, stumpft ab und macht bald nur noch
Dienst nach Vorschrift. Viele Managementeta-
gen glauben doch tatsächlich, dass der Entwurf
einer Unternehmensvision – geschrieben von
einer Werbeagentur, gedruckt auf geduldigem
Hochglanzpapier und unbeachtet aufgehängt in
den Unternehmensfluren – die Lösung sei. Wer
selbst keine Visionen mehr hat, beauftragt eben
andere. Wir brauchen deutlich mehr Sinn und
Ziel, um gesund und erstrebenswert einer Beru-
fung zu folgen, statt nur noch in seelenlosen Pro-
fitmaschinen unser Dasein zu fristen. Sinn lässt
sich aber eben nicht von oben vorgeben. Besser
fahren Unternehmen damit, ihre Belegschaft in
diesem Kreativprozess einzubeziehen und ge-
meinsam mit den Mitarbeitern ihre Ziele zu for-
mulieren und auch umzusetzen. Die Vision selbst
ist und bleibt dabei selbstverständlich Chefsache.
Die Lösungen für eine gesunde Arbeitswelt im Überblick:
1. Visionäre Manager an der Spitze des Unternehmens mit Rückgrad und sozialem
Charakter.
2. Eine Führungskultur, die emotional intelligent Mitarbeiter abholt und ernstnimmt,
und so Loyalität und Leistung erntet.
3. Eine Führung, die auf tragfähige Beziehungen der Zusammenarbeit achtet und
den Wert der Betriebsfamilie lebt, statt sie auf Poster schreiben zu lassen.
4. Eine Unternehmenskultur, der psychologische Gesundheit und die private
Situation der Belegschaft nicht egal ist, sondern den ganzen Menschen sehen.
5. Unternehmen mit Herz statt seelenlose Profitmaschinen, die Menschen nur
halbherzig einatmen, um sie vollmundig wieder auf den Arbeitsmarkt auszuatmen.
Über den Autor
Tobias Illig, Dipl.-Sozialpädagoge (FH),
M.A. in Pädagogik, BWL und Psycholo-
gie, ist Leiter des „Instituts für Positives
Management“, Neustadt und u.a. Lehr-
beauftragter an diversen Hochschulen
Sozial kompetente Führung fördert Leistungsbereitschaft und Gesunderhaltung.