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ENERGIEEFFIZIENZ UND
ENERGIEMANAGEMENT IN
INDUSTRIEUNTERNEHMEN
Editorial




ENERGIEEFFIZIENZ UND ENERGIEMANAGEMENT
IN INDUSTRIEUNTERNEHMEN
Das Thema Energieeffizienz rückt im Zuge der Diskussionen um Nachhaltigkeit
immer mehr in den Fokus vieler Industriebetriebe.
Dieser Insight Report beleuchtet dieses aktuelle Thema und wagt einige Aus-
blicke in ein Feld, das für viele Unternehmen noch Neuland ist.

Beim Thema Energieeffizienz hängt vieles un-                  wir es vor ein paar Jahren noch mit unseren
mittelbar damit zusammen, vorhandene Denk-                    Haus- und Industrieabfällen gemacht haben. In
muster aufzubrechen und neue Ansätze aufzu-                   vielen Betrieben ist Energie nichts anderes als
zeigen. Es ist nicht wirklich schwierig Energie               ein Abfallprodukt, das entsorgt werden muss.
einzusparen, solange noch Mengen an Energie                   Absehbar ist daher, dass sich einiges ändern
verschwendet werden. Damit erklärt sich auch                  wird und auch muss.
die Skepsis einiger Experten bezüglich der Nei-
                                                              Von der Entsorgung zur
                                                              Verwertung
                                                              Ebenso wie die Entsorgungsbranche, werden
                                                              sich viele Unternehmen im Hinblick auf die
                                                              Energieeffizienz neu erfinden müssen. Schließ-
                                                              lich spricht die Entsorgungsbranche mittlerweile
                                                              auch nicht mehr von „Abfall“. Das Produkt hat
                                                              sich nicht geändert, jedoch heißt es heute „Se-
                                                              kundärrohstoff“. Der dramatische Wandel in
                                                              dieser Branche ist ein gutes Beispiel für die
                                                              Entwicklung der Ressourcennutzung in Deutsch-
                                                              land und der EU. Primär geht es dabei darum,
                                                              eine bestimmte Ressource, sei es nun Sekun-
                                                              därrohstoff oder Energie, möglichst lange wert-
                                                              schöpfend zu nutzen. Ebenso wie in der Entsor-
                                                              gung fragen sich nun viele, wie man die frei
                                                              werdende Energie doch noch verwenden kann.

                                                              Aus dieser Frage ergeben sich viele Ansätze, die
                                                              sich nicht einmal auf die Anlagen der produzie-
                                                              renden Unternehmen beziehen müssen. Erste
                                                              Denkansätze lassen sich auch bei den Energie-
                                                              versorgern ableiten. Betrachtet man den Kraft-
                                                              werkspark in Deutschland und in anderen Län-
                                                              dern, so stellt man fest, dass diese meist über
gung von Unternehmen „grüne“ Energie zu                       einen Kühlturm oder ein Kühlbecken verfügen.
beziehen. Die meisten Branchenvertreter halten                Das, was von den normalen Bürgern als aufstei-
dies für einen falschen Schritt. Deutlich wichti-             gender Qualm wahrgenommen wird, ist nichts
ger sei es, die Verschwendung von Energie zu                  anderes als eine riesige Energiewolke, die un-
stoppen und damit die eigene Energieeffizienz                 genutzt in der Atmosphäre verpufft. Wer dies
zu steigern.                                                  verstanden und verinnerlicht hat, könnte auf die
                                                              Idee kommen, aus dem eigenen Betrieb einen
Für viele Unternehmen stellt die Steigerung der               Kühlturm machen zu wollen um über eine Men-
eigenen Energieeffizienz kein besonderes Hin-                 ge Energie zu verfügen. Diese Möglichkeit nut-
dernis dar. Sie beginnt bereits mit der Feststel-             zen z.B. Papierwerke bereits, um ihre energiein-
lung, dass aus der eigenen Anlage über ein                    tensiven Prozesse versorgen zu können.
Rohr Energie an die Luft gelangt und somit frei               Obschon dies eine gute Lösung für die Energie-
wird. Bisher wurde diesem Thema nur wenig                     versorgung darstellt, ist es nur der Beginn eines
Beachtung geschenkt. Vielerorts wird Energie                  möglichen Wertschöpfungskreislaufes.
aktuell noch so behandelt und betrachtet, wie


                                                             2
     T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
Um diesen Ansatz etwas besser zu verstehen,                       Energiepreise. So konnte man in den vergange-
soll wiederum ein Beispiel aus der Entsor-                        nen Jahren einen starken Zusammenhang mit
gungswirtschaft dienen. Genau genommen                            der Weltwirtschaftskrise feststellen. Der Verfall
wagen wir einen Blick auf die Papierindustrie.
                                                                  der Energiepreise hatte auch gleichzeitig deutli-
Diese ist heutzutage nicht mehr von der Entsor-
gungsbranche zu trennen. Seit der Einführung                      che Auswirkungen auf die Bestrebungen der
des Recyclingpapiers nimmt die Entwicklung des                    Unternehmen, effizienter zu werden. Mittlerwei-
Wertschöpfungskreislaufes dieser Ressource                        le ziehen die Preise für Energie wieder an, wo-
einen rasanten Lauf. Wo früher zwischen Papier                    mit das Thema Energieeffizienz wieder mehr in
und Recyclingpapier unterschieden wurde, fin-                     den Vordergrund der unternehmerischen Be-
den wir heute ca. 15 Recyclingpa-
                                                                                 trachtung rückt.
piersorten, die von den Entsor-
gungsunternehmen          unter-
                                                                                    Generell können diverse Stell-
schieden werden. Jede dieser
Sorten stellt eine bestimmte                                                       schrauben in Unternehmen
Qualität des Rohstoffes dar.                                                    identifiziert werden, mit denen
Somit lässt sich die ur-                                                          sich die Energieeffizienz erhö-
sprüngliche Ressource –                                                            hen lässt. Darunter fallen all-
die Holzfaser – in einem                                                           tägliche Dinge wie beispiels-
spiralförmigen Kreislauf dar-
                                                                                  weise die Beleuchtung oder
stellen. In diesem Kreislauf
dreht sich diese Spirale ca. 15-                                                 Beheizung der Geschäftsräume.
mal, bevor der Rohstoff nicht                                                      Ebenso gehören in diesen
mehr genutzt werden kann. Am                                                       Bereich sowohl der Prozess der
Ende dieser Spirale steht die thermische Ver-                                      Produktion, als auch die In-
wertung, die aus der restlichen Faser Energie                                  standhaltung und Nutzung von
erzeugt. Im Vergleich hierzu kommt das vorhe-
                                                                  abfallenden Restenergien (Energierückgewin-
rige Beispiel der Papierwerke, die Restenergien
nutzen, auf zwei Kreisläufe in der Wertschöp-                     nung). Diese Faktoren sind bei den aktiven
fungsspirale. Denkbar sind jedoch deutlich                        Unternehmen bereits stark verinnerlicht worden.
mehr.                                                             Interessant wird es für die Unternehmen nun
                                                                  auch, das Engineering der eigenen Anlagen, die
Wirtschaftlichkeit und                                            Optimierung des Produktionsablaufes oder so-
                                                                  gar das Engineering der eigenen Produkte vor
Nachhaltigkeit
                                                                  dem Hintergrund der Energieeffizienz zu be-
Einige Unternehmen erkennen nicht nur die                         trachten.
Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienz, sondern
                                                                  Viele Energieeffizienzmaßnahmen können sogar
auch deren Nachhaltigkeit. Dabei spielen auch
                                                                  ohne Budget umgesetzt werden und rentieren
die Themen „unternehmerische Verantwortung“
                                                                  sich vom ersten Tag an. Somit bleiben lediglich
und „Imagepflege“ eine wichtige Rolle. Aus die-
                                                                  die Fragen im Raum stehen: „Wie weit sind die
sem Grund werden zum Teil Projekte mit einem
                                                                  Unternehmen bereit das Thema Energieeffizienz
„Return of Investment“ von fünf Jahren und
                                                                  in den Vordergrund zu stellen?“ und „welche der
mehr in den Unternehmen geprüft. Dennoch
                                                                  Stellschrauben werden sie nutzen?“
bleibt der treibende Faktor die Entwicklung der




INHALTSVERZEICHNIS
Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen ............................................. 2
Sieben Stellschrauben für die Entwicklung des Energiemanagements in Unternehmen .................. 4
Regulierung der Energieeffizienz verschärft sich ......................................................................... 5
16001 – Und was kommt dann? ............................................................................................... 6
Endogene und exogene Einflüsse in den kommenden Jahren - agieren vs. reagieren .................... 7
Energieeffizienzanalyse in der Praxis ......................................................................................... 9




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      T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
Stellschrauben Energieeffizienz



Sieben Stellschrauben für die Entwicklung von
Energiemanagement in Unternehmen
Die Diskussion um die optimale Nutzung von Energie und die bisher umgesetz-
ten Projekte, führen durch ihre Vielschichtigkeit unmittelbar zu der Erkenntnis,
dass sich die Effizienzsteigerung durch ein Energiemanagement anhand diver-
ser Stellschrauben steuern lässt. Die folgende Betrachtung soll einen ersten
Überblick über die einzelnen Effizienzhebel bieten, die auch als Phasenmodell
für Energieeffizienz in Unternehmen betrachtet werden können.

Energieeffizienz startet häufig im Management                 bislang durchgeführten Maßnahmen der aktiven
eines Unternehmens. Die Arbeit daran beginnt                  Unternehmen lassen sich sieben Stellschrauben
jedoch auf der mittleren Führungsebene. In der                identifizieren, anhand derer diverse Maßnahmen
Regel wird in einem Unternehmen ein Verant-                   ergriffen werden können. Die Hebel für Energie-
wortlicher für das Thema Energieeffizienz fest-               effizienz stellen sich wie folgt dar:
gelegt. Meist verfügt der Verantwortliche nicht
über ausreichende Kenntnisse in diesem                        I. Identifikation von Verschwendung: Wo
                                                              wird Leistung eingefordert, die nicht notwendig
                                                              ist?

                                                                       II. Vermeidung von Wegwerfmenta-
                                                                       lität: Wie können Restenergien noch
                                                                          sinnvoll genutzt werden?

                                                                           III. Lastmanagement: Wie kann
                                                                           die Produktion oder der Betrieb sinn-
                                                                           voll organisiert werden, damit die
                                                                          Lastspitzen gesenkt werden?

                                                                         IV. Produktionseffizienz: Wie kön-
                                                                             nen die Anlagen am effizientesten
                                                                             gefahren werden?

                                                                                   V. Anlageneffizienz: Welche
                                                                                   Anlagen sind die effizientesten
                                                                                   am Markt?

                                                                                  VI. Methodeneffizienz: Mit
                                                                                 welcher    Produktionsmethode
                                                                                benötigt das Produkt am wenigs-
                                                                             ten Energie?

                                                                 VII. Produkteffizienz: Wie kann ich mein
                                                              Produkt energieeffizient gestalten?



                                                              Die Stellschrauben lassen sich jeweils einzeln
                                                              betrachten und einsetzen. Die Praxis zeigt den-
                                                              noch häufig, dass der überwiegende Teil der
Bereich. Hier empfiehlt sich zunächst eine einfa-             Unternehmen zunächst die Energierückgewin-
che Betrachtungsweise der Möglichkeiten, die                  nung und die Abschaltung von nicht benötigten
sich einem Unternehmen durch Energieeffi-                     Leistungen betrachtet, bevor weitere Ebenen
zienzmaßnahmen bieten. Auf Grundlage der                      hinzugezogen werden.




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     T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
Rechtliche Rahmenbedingungen



Regulierung der Energieeffizienz verschärft sich
Neben steigenden Energiepreisen, bestehen für einige Unternehmen noch wei-
tere treibende Faktoren. Im Wesentlichen sind dies gesetzliche Vorgaben und
Regulierungsmechanismen. So bestehen verschiedene Bestrebungen auf Bun-
des- und auf EU-Ebene, den Umgang mit Energie zu regulieren.

„Durch politische, gesellschaftliche und Umwelt-               überfällig. Vorreiter in der Regulation des
einflüsse wird man gezwungen sich mit dem                      Automobilsektors waren ausgerechnet die USA,
Thema Energiemanagement zu beschäftigen.“                      wo sich das Äquivalent zur deutschen
Dr. Jörg Meyer (Leiter des Schwerpunktes Ener-                 Abwrackprämie als bahnbrechendes Modell
gie & Klimaschutz, Siemens AG)                                 erwiesen hat. Anders als in Deutschland war in
                                                               den USA eine der Voraussetzungen für den
Diese Aussage betrachtend, kann man feststel-                  Erhalt der Prämie der Erwerb eines Fahrzeuges
len, dass sich neben gesellschaftlichen                        mit geringem Verbrauch. Dies bedeutet
Einflüssen und Umweltaspekten auch die                         gleichzeitig einen enormen Wettbewerbsvorteil
politischen Rahmenbedingungen zunehmend                        für Unternehmen, die frühzeitig auf effiziente
verschärfen. Neben den Normen DIN EN 16001                     Modelle gesetzt haben. Weiterhin bedeutet es,
und ISO 50001, denen in diesem Insight Report                  dass auch ein Energiemanagement als
ein eigener Artikel gewidmet ist, bestehen auch                Wettbewerbsvorteil betrachtet werden kann.
erste tiefe Eingriffe in eines der Hoheitsgebiete




                       Dr. Jörg Meyer, Leiter des Schwerpunktes Energie & Klimaschutz der Siemens AG




der Unternehmen: das Produktdesign. Ein weit                   „Durch Energiemanagement gewinnt man Zeit
bekanntes Beispiel hierfür ist das stufenweise                 und kann somit als Unternehmen agieren, statt
vorangebrachte Glühbirnenverbot. Mit diesem                    nur reagieren zu können.“ So Dr. Jörg Meyer.
regulatorischen Eingriff wird das Thema Pro-
dukteffizienz, welches von vielen Unternehmen                  Es ist selten sinnvoll den Regularien hinterher zu
lange nicht ernst genommen wurde, Realität.                    laufen. Die aktuell eher schleppend umge-
                                                               setzten Energieziele der EU lassen erahnen,
An anderer Stelle wächst zugleich der Druck auf                dass sich die Regularien weiter verschärfen
weitere Branchen. Die Automobilindustrie                       werden. Eine aktive Energiestrategie kann somit
verpflichtete sich bereits zu mehr Transparenz                 nur von Vorteil sein.
in Bezug auf den Energieverbrauch. Hier steigt
auch der Druck von Seite der Verbraucher
innerhalb der letzten Jahre deutlich. Vor dem
Hintergrund, dass ein Energieverbrauchssiegel
in der Elektronikindustrie bereits seit Jahren
eingesetzt wird, erscheint dieser Schritt längst



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Rechtliche Rahmenbedingungen



16001 – Und was kommt dann?
Nein − dies ist kein Ausblick in das Jahr 16001. Gemeint ist die Umsetzung der
DIN EN 16001 in energieintensiven Unternehmen. Ganz so lange sollte es auch
nicht dauern, bis diese Norm in den Unternehmen umgesetzt wird, denn selbi-
ge wirft aktuell viele Fragen für Unternehmen auf. Insbesondere die Frage
nach der Beschaffenheit eines nach DIN EN 16001 zertifizierten Energiemana-
gementsystems steht im Raum.

"16001 gibt nur die Grund-                                                          Insgesamt bietet das EEG drei
parameter vor. Wie die                                                              verschiedene Möglichkeiten der
Unternehmen diese umset-                                                            Zertifizierung     eines  EnMS.
zen, bleibt ihnen selber                                                            Diese kann entweder über ein
überlassen. Ein Automobil-                                                          funktionierendes und nach ISO
hersteller wird dieses The-                                                         14001 zertifiziertes UMS (Um-
ma anders umsetzen als                                                              weltmanagementsystem) oder
beispielsweise ein Lüftungs-                                                        selbiges zertifiziert nach EMAS
hersteller." Sylvia Wahren                                                          (Eco-Management and Audit
(Fraunhofer Institut für                                                            Scheme) erreicht werden. Die
Produktionstechnik      und                                                         dritte Möglichkeit ist die Er-
Automatisie-rungstechnik,                                                           bringung eines anderen Nach-
TEEM)                                                                               weises. Voraussetzung hierfür
                                                                                    ist eine sachgemäße Erhebung
Mit dieser Aussage findet                                                           von Daten sowie Bewertung
sich der Grundgedanke                                                               der Einsparpotenziale nach
dieser Norm direkt wieder-                                                          ökologischen und wirtschaftli-
gegeben. Anfang 2009 fiel                                                           chen Kriterien. Die Möglichkeit
für energieintensive Unter-                                                         ein eigenes EnMS zertifizieren
nehmen der Startschuss.                                                             zu lassen, bietet sich seit 01.
Seit diesem Zeitpunkt kön-                                                          Juli 2009 mit der Norm DIN EN
nen sie von einer Aus-                                                              16001. Diese legt den Grund-
gleichsregelung über das                                                            rahmen für ein solches System
EEG (Erneuerbare Energie                                                            fest. DIN EN 16001 bietet
Gesetz)    profitieren. Als    Sylvia Wahren vom Fraunhofer Institut für            zudem eine gute Grundlage
Voraussetzung für diese Produktionstechnik und Automatisierungstech-                um den eigenen Betrieb zu-
Vergünstigung      gibt der                   nik(TEEM)                             künftig nach internationalen
Gesetzgeber die Einführung                                                          Anforderungen der ISO 50001
eines EnMS (Energiemana-                                                            zertifizieren zu lassen.
gementsystems) vor. In
diesem Punkt sehen die                                                   Obwohl der Spielraum von den
Unternehmen aktuell die größten Schwierigkei- Regulatoren recht groß gestaltet wurde, über-
ten, denn ein solches System muss zertifiziert wiegt aktuell noch die Unsicherheit bei den
sein. Wer diesbezüglich weiterführende Infor- Unternehmen. Diese sind sich noch nicht klar,
mationen sucht, ist gut beraten, einen ersten welche Eigen-schaften solch ein System mit sich
Blick in den Leitfaden für Unternehmen und bringen muss, um auch als EnMS nach DIN EN
Organisationen des Umwelt-bundesamtes (DIN 16001 zertifiziert zu werden. Aktuell besteht
EN 16001: Energiemanage-mentsysteme in der zudem kaum ein Angebot an Systemen die „out
Praxis; Quelle: www.umweltbundesamt.de) zu of the box“ implementiert werden können und
werfen. Viele Fragen können bereits hier geklärt die Zertifizierung bereits mitbringen.
werden.




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     T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
Einflussfaktoren



Endogene und exogene Einflüsse in den
kommenden Jahren - agieren vs. reagieren
Die Themen Energieeffizienz und Energiemanagement in Unternehmen unter-
liegen einer Fülle an Einflüssen. Neben dem wichtigsten Einfluss, den Energie-
kosten, bestehen weitere exo- und endogene Faktoren, die eine Weiterent-
wicklung dieses Themas in Unternehmen beeinflussen.

In einem Punkt sind sich Experten einig: In den               wie die Energiepreise und der Wettbewerb,
kommenden Jahren wird es einen hohen Bedarf                   beeinflussen auch diese die Entwicklung der
an Energieeffizienzmaßnahmen geben.                           Energieeffizienz von Unternehmen positiv. Hinzu
                                                              kommen die Rohstoffverknappung, neue Pro-
Viele der Unternehmen sehen bereits heute das                 duktionsverfahren, effizientere Prozesse im Un-
Energiemanagement als einen Wettbewerbsvor-                   ternehmen sowie anfallende Ersatzinvestitionen.
teil. Dies betrifft nicht nur den Wettbewerb
unter den einzelnen Marktakteuren. Das Thema                  Diesen Einflüssen sind alle Unternehmen gleich-
                                                                  ermaßen aussetzt. Dabei spielt es keine
                                                                                 Rolle, ob ein Unternehmen
                                                                                 ein Energiemanagement hat
                                                                                oder nicht. Also stellt sich
                                                                             weniger die Frage, ob sich ein
                                                                             Unternehmen mit dem Thema
                                                                             Energie auseinander setzt, son-
                                                                             dern eher, wann dies passiert.
                                                                            Hierbei gilt es eine aktive Strate-
                                                                             gie gegenüber einer passiven,
                                                                               reaktiven Strategie abzuwägen.
                                                                                 Beide     Strategien   können
                                                                                 richtig oder falsch sein. Pau-
                                                                                      schalisierend wäre bei-
                                                                                       spielsweise eine aktive
                                                                                       Strategie besonders für
                                                                                   energieintensive      Unter-
                                                                                    nehmen von Vorteil, an-
                                                                                           ders als für Unter-
                                                                                             nehmen, bei de-
                                                                                             nen das Thema
                                                                                           Energie ein verhält-
                                                                                          nismäßig     geringer
                                                                                           Posten in der Kos-
                                                                                           tenrechnung      ist.
                                                                                           Letztere können es
                                                                                           sich erlauben, auf
                                                                                         regulatorische Eingrif-
                                                                                      fe zu reagieren und so-
Energieeffi-                      zienz   spielt              mit nur das Nötigste in dieser Hinsicht zu reali-
auch eine Rolle, wenn es um den Standortwett-                 sieren.
bewerb geht. Es bietet sich auch an, um die
Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Standorten in                  Der vorherrschende Effizienzdruck ist hiernach
Niedriglohnländern nicht zu verlieren. Der Fak-               für die Kleinverbraucher eine Zusatzbelastung,
tor Wettbewerb beeinflusst das Energiema-                     während dieser für die energieintensiven Unter-
nagement eines Unternehmens somit nicht nur                   nehmen eine neue Möglichkeit darstellt, aktiv
durch interne unternehmerische Belange, son-                  am Markt teilzunehmen. Die Vorreiter werden
dern auch durch externe Einflüsse.                            dabei unweigerlich das Feld nach sich ziehen.

Selbstverständlich stellen auch die bereits er-
wähnten gesetzlichen Rahmenbedingungen
einen wichtigen exogenen Faktor dar. Ebenso



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On Demand



Fachvorträge „On-Demand“ verfügbar
Weiterführende Fachvorträge zum Thema Energieeffizienz und Energiemanagement in
Industrieunternehmen sind ab sofort „On-Demand“ verfügbar.




     Auf unserer diesjährigen Fachtagung "Energieeffizienz und Energiemanagement in In-
     dustrieunternehmen" vom 27. - 28.10.2010 in Wiesbaden wurden ausgewählte Vorträge von
     renommierten Unternehmen live aufgezeichnet.

     Waren Sie zeitlich eingebunden und konnten unsere Fachtagung nicht besuchen, oder waren
     Sie sogar vor Ort und möchten die Gelegenheit nutzen, ausgewählte Vorträge erneut anzuse-
     hen? Diese Möglichkeit möchten wir Ihnen mit dem „On-Demand-Special“ anbieten.

     Nutzen Sie diese Chance und erhalten Sie neben Ihren persönlichen Zugangsdaten zu den auf-
     gezeichneten Vorträgen ebenfalls das digitale Konferenzmaterial (als CD).

     Unter folgendem Link www.UnityLivestream.com/TACookDemo können Sie sich bereits jetzt ein
     Bild von der Qualität der Aufzeichnung machen und kleine Ausschnitte aus einigen Vorträgen
     ansehen. Jeder Besteller erhält zusätzlich die CD-Rom mit den PDFs aller Vorträge.




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Effizienzanalyse



Energieeffizienzanalyse in der Praxis
Bevor Unternehmen ein Energiemanagementsystem implementieren, sollte zu-
nächst einmal eine Effizienzanalyse stattfinden. Gute Beispiele für eine erfolg-
reiche Umsetzung bieten die Unternehmen WKW Automotive und Amcor Fle-
xibles Singen.

Die      Unternehmen       WKW      Automotive                um ein MW, so bringt dies eine Ersparnis von
(Aluminiumverarbeitung) und Amcor Flexibles                   ca. 7.000 Euro/Monat, ohne dass der
Singen (Hersteller von Primärverpackungen)                    Energieverbrauch gesenkt wird. Solch ein
machen      vor,   wie   eine  Effizienzanalyse               Verhalten bei Industrieunternehmen mit hohen
erfolgreich durchgeführt werden kann. Eine                    Spitzenlasten bringt auch eine gewisse
erfolgreiche Umsetzung ermöglicht im Falle von                Nachhaltigkeit mit sich. So könnte Energie in
WKW einen „Return of
Investment“ von acht
Monaten        auf     das
Gesamtprojekt. Der erste
Grundstein     für   einen
schnellen Kapitalrückfluss
kann mit einer sauber
durchgeführten Analyse
gelegt werden.

Die Herangehensweisen
bei einer Analyse können
unterschiedlich sein. So
setzen viele Unterneh-
men auf eine eigene
unternehmensspezifische
Lösung. Andere Unter-
nehmen wie beispiels-                                         Ulrich Leutgeb, WKW Automotive

weise Amcor Flexibles
Singen setzen wiederum
auf     Standardmethoden
wie „Six Sigma“, um das
                                                              Deutschland deutlich günstiger werden, wenn
Thema Energiebedarf zu analysieren. In jedem
                                                              die Unternehmen Ihre Spitzenlasten im Griff
Fall ist eine gute Datenbasis unerlässlich. Für
                                                              hätten, da die von den Energieversorgern bereit
Industriebetriebe ist es ratsam, zunächst die
wesentlichen Verbraucher zu identifizieren, um                gehaltene Ausgleichsleistung besonders stark zu
                                                              Buche schlägt. Andererseits können durch eine
diese anschließend in ein Energiedaten-
management einzubinden. Jeder wichtige                        Effizienzanalyse    zugleich   auch     falsche
                                                              Energieabrechnungen identifiziert werden. Der
Verbraucher sollte hierfür mit einer eigenen
                                                              Verbraucher emanzipiert sich sozusagen vom
Zählereinheit      ausgestattet    werden.     Als
Messintervall für die Darstellung von Lastkurven              Versorger.
hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Auslesung
viertelstündlich    vorzunehmen.      In    vielen            Wie führt eine Analyse zu
Unternehmen besteht die nötige Infrastruktur
hierfür noch nicht, was Investitionen nach sich
                                                              Lastverschiebungen?
zieht. Schließlich wird eine neue IT-Infrastruktur
aus      Zählern     und    Datensammelpunkten                Die Durchführung einer Effizienzanalyse führte
erforderlich. Der Aufwand hierfür liegt schnell               bei WKW Automotive zu der Erkenntnis, dass
im fünfstelligen Bereich. Dennoch ist eine solche             der Energieverbrauch einer Anlage nicht nur
Investition selbst dann lohnenswert, wenn                     vom Verbraucher (Anlage) abhängt, sondern
überhaupt keine Energie eingespart wird. Im                   auch von dem Produkt, welches gerade
Falle der WKW konnte beispielsweise durch eine                produziert wird. Die WKW Automotive gibt
Analyse die Lastkurve des Unternehmens                        hierfür zwei Fallbeispiele:
verteilt und somit die bereitgestellte Spitzenlast
gesenkt werden. Schafft ein Unternehmen durch
Lastverteilung eine Absenkung der Spitzenlast



                                                             9
     T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
Warmaushärteöfen                                              Ratschläge von Experten
„Bestimmte Produkte brauchen im Ofen mehr                     Praktiker geben diverse Tipps und Ratschläge
Energie als andere. Sobald man dies erkennt,                  für    die  Umsetzung    einer  Analyse    in
kann man die Produktion der energieintensiven                 Unternehmen.
Produkte in die Nachtschicht legen, wenn
Energie zum einen günstig und die Lastkurve                   Einige davon sind:
niedrig ist. Wichtig ist hierbei jedoch der Faktor
Mensch. Es bringt natürlich alles nichts, wenn                 „Man braucht mehrere Leute die auch
alle Öfen gleichzeitig in die Aufheizphase gehen.               dahinter stehen und das ganze pushen!“
Die müssen natürlich versetzt starten.“ Ulrich                  Ulrich Leutgeb (WKW Automotive)
Leutgeb (WKW Automotive)                                       „Es bringt nichts, der Produktion Vorgaben
                                                                zu machen. Das Controlling ist hierbei nur
Strangpressen                                                   dafür da, um Transparenz zu schaffen und
                                                                diese zu kommunizieren. Die Produktion
„Bestimmte Legierungen benötigen
bei der Presse mehr Kraft. Diese
wurden bislang häufig tagsüber
produziert. Dieser Verbrauch wäre
ohne ein EMS nicht sichtbar
gewesen.“ Ulrich Leutgeb (WKW
Automotive)

Diese beiden Beispiele machen
deutlich,      wie      weit     eine
Effizienzanalyse in die betriebliche
Struktur eingreifen kann und welche
Möglichkeiten sich dadurch den
Unternehmen        bieten.      WKW
Automotive konnte durch eine solche
Analyse die eigene Produktion
optimieren ohne das Produkt oder
die Lieferzeiten zu verändern. Bei                                   Peter Ritter, Amcor Flexibles Singen
Amcor Flexibles Singen wurde mittels
einer     Analyse    die     gesamte
Beleuchtungsanlage des Werkes neu
gestaltet und optimiert.
                                                                muss selber entscheiden, was sinnvoll ist
Nutzen im Überblick                                             und was nicht. Schließlich steht die
                                                                Belieferung der Kunden im Vordergrund.
                                                                Man muss die Produktion auch nicht
Neben den bereits erwähnten Nutzen einer
                                                                zwingend in die Pflicht nehmen. Sobald der
Analyse, ergibt sich auch noch Folgendes:
                                                                Verbrauch transparent ist, kommen die auf
                                                                ihre eigenen Ideen und Einsparpotenziale.“
 Die Einführung des EMS führt zu einem
                                                                Ulrich Leutgeb (WKW Automotive)
  deutlich reduzierten Lastverlauf. Die
                                                               „Man braucht nicht immer direkte KPI´s für
  Lastspitze kann um über 10% gesenkt
                                                                Six Sigma sondern kann auch etwas
  werden.
                                                                ungenauere KPI´s nehmen, sofern das
 Durch die beschriebenen Maßnahmen kann
                                                                Potenzial hoch genug ist, da man dadurch
  der Preis für die KWh deutlich gesenkt
                                                                viel erreicht.“ Peter Ritter (Amcor Flexibles
  werden.
                                                                Singen)
 Das gewonnene Wissen kann auch bei der
                                                               „Quick Wins können auch ohne Six Sigma
  Anschaffung neuer Anlagenteile und
                                                                generieret werden.“ Peter Ritter (Amcor
  Maschinen eingesetzt werden.
                                                                Flexibles Singen)
 Insgesamt kann der Energieverbrauch in
  einigen    Bereichen   nachweisbar und
                                                              Weitere Praxisbeispiele lassen sich in der Xing-
  transparent gesenkt werden.
                                                              Diskussionsgruppe „Effizientes Energiemanage-
                                                              ment in Unternehmen und Verwaltung“ nach-
                                                              lesen.




                                                            10
     T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
T.A. Cook Research & Studies
Neben dem neuen Insight Report bietet das Research & Studies Team noch weitere Leis-
tungen rund um das Thema Informationen.



Aktuelle Multi-Client-Studien rund um Asset Performance Management

   Marktstudie: Technische Dienstleistungen
    für Turnarounds in Petrochemischen Anlagen
    D-A-CH (555 Seiten; Preis: 3900€)

   RFID BEST PRACTICE | Einsatz von
    RFID in der Instandhaltung (198 Seiten; 900€)

   Offshore Wind Farm Operations &
    Maintenance (2900€)

   Technical services for Turnarounds
    in petrochemical plants Western Europe (5900€)

   BEST PRACTICE | Scheduling of Turnarounds

   Marktliberalisierung Strom und Gas -Konsequenzen für
    Technische Services (73 Seiten; 900€)

   Zukunft der Instandhaltung in der Utility-Industrie (46 Seiten; kostenlos)




Exklusive Erhebungen als Grundlage für Ihre Entscheidungen

Kunden mit individuellen und wettbewerbsbezogenen Fragestellungen bietet T.A. Cook Research & Studies die
Möglichkeit, diese über eine Auftragsstudie (Single-Client-Studie) zu beantworten. Durch Auftragsstudien eröffnen
wir Ihnen die Möglichkeit, Inhalte und Umfang einer Studie zielgerichtet auf ihre unternehmensspezifischen Be-
dürfnisse zuzuschneiden. Unser Team unterbreitet Ihnen auf Basis eines abgestimmten Scopes gerne unverbind-
lich ein Projektangebot.




        T.A. Cook Research & Studies

        Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin |
        Telefon (030) 88 43 07-0 | Telefax (030)88 43 07-30
        Mateus Siwek | Mail: m.siwek@tacook.com

        Der Bereich Research & Studies beschäftigt sich mit detaillierten Markt- und Unternehmensanalysen im
        Umfeld von Asset Performance Management. Der Fokus des Teams liegt in der systematischen Aufberei-
        tung und Beantwortung aktueller Marktanforderungen sowie zu erwartender Entwicklungen und deren
        Konsequenzen für die Marktteilnehmer. Neben den jeweiligen Themenstudien erarbeiten wir Trendbe-
        richte und pflegen spezifische Knowledge-Datenbanken, welche im Rahmen individueller Auftragsstudien
        genutzt werden können.




                                                                  11
           T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
Autor: Mateus Siwek
                          Mateus Siwek ist als Projektleiter Studien bei T.A.                     Kontakt
                          Cook & Partner Consultants GmbH für die Erstel-                         E-Mail: m.siwek@tacook.com
                          lung von Marktstudien und -analysen im Bereich                          Tel.:   +49 (0)30 88 43 07-0
                          Asset Performance Management verantwortlich.
                          Zuvor war er bei einem Marktforschungsunter-
                          nehmen im Bereich Utility tätig und wirkte an der
                          Erarbeitung unterschiedlicher Studien mit.




Insight Report ist ein Service von T.A. Cook Research & Studies

Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu diesem oder zukünftigen Insight Reports haben, freuen wir uns auf ihren Anruf
oder ihre Mail:
T.A. Cook Consultants | Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin | Fon (030) 88 43 07-0 | Mail: service@tacook.com

T.A. Cook ist eine auf Asset Performance Management spezialisierte Managementberatung mit Büros in Berlin, Birmingham, Houston,
London, Raleigh und Rio de Janeiro. Kernkompetenz des Beratungsunternehmens ist die nachhaltige Implementierung von Asset,
Service und Operations Excellence. Als Change-Management-Spezialist setzt das Beratungshaus messbare Produktivitäts- und Wertstei-
gerung um. T.A. Cook bietet hierzu umfangreiche Dienstleistungen an, die alle Managementprozesse – von der Strategie über die
Führung bis zur Organisation – nachhaltig auf Effektivität und Effizienz ausrichten. Die T.A. Cook Academy ist darüber hinaus führender
Tagungsveranstalter für internationale Konferenzen und Seminare zum Asset Performance Management. Dazu zählen jährliche Summits
wie die MainDays sowie Events zu Shutdown & Turnaround oder Capex Management. Kunden von T.A. Cook sind anlagenintensive
Unternehmen der Prozess- und Utility-Industrie sowie deren Infrastruktur-Dienstleister. Hierzu zählen Unternehmen der Branchen Erdöl,
Chemie, Kunststoff, Pharma, Bergbau, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Gas-, Wasser- und Stromversorger. Weitere Infor-
mationen finden Sie unter www.tacook.com

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INSIGHT REPORT Energieeffizienz

  • 2. Editorial ENERGIEEFFIZIENZ UND ENERGIEMANAGEMENT IN INDUSTRIEUNTERNEHMEN Das Thema Energieeffizienz rückt im Zuge der Diskussionen um Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus vieler Industriebetriebe. Dieser Insight Report beleuchtet dieses aktuelle Thema und wagt einige Aus- blicke in ein Feld, das für viele Unternehmen noch Neuland ist. Beim Thema Energieeffizienz hängt vieles un- wir es vor ein paar Jahren noch mit unseren mittelbar damit zusammen, vorhandene Denk- Haus- und Industrieabfällen gemacht haben. In muster aufzubrechen und neue Ansätze aufzu- vielen Betrieben ist Energie nichts anderes als zeigen. Es ist nicht wirklich schwierig Energie ein Abfallprodukt, das entsorgt werden muss. einzusparen, solange noch Mengen an Energie Absehbar ist daher, dass sich einiges ändern verschwendet werden. Damit erklärt sich auch wird und auch muss. die Skepsis einiger Experten bezüglich der Nei- Von der Entsorgung zur Verwertung Ebenso wie die Entsorgungsbranche, werden sich viele Unternehmen im Hinblick auf die Energieeffizienz neu erfinden müssen. Schließ- lich spricht die Entsorgungsbranche mittlerweile auch nicht mehr von „Abfall“. Das Produkt hat sich nicht geändert, jedoch heißt es heute „Se- kundärrohstoff“. Der dramatische Wandel in dieser Branche ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung der Ressourcennutzung in Deutsch- land und der EU. Primär geht es dabei darum, eine bestimmte Ressource, sei es nun Sekun- därrohstoff oder Energie, möglichst lange wert- schöpfend zu nutzen. Ebenso wie in der Entsor- gung fragen sich nun viele, wie man die frei werdende Energie doch noch verwenden kann. Aus dieser Frage ergeben sich viele Ansätze, die sich nicht einmal auf die Anlagen der produzie- renden Unternehmen beziehen müssen. Erste Denkansätze lassen sich auch bei den Energie- versorgern ableiten. Betrachtet man den Kraft- werkspark in Deutschland und in anderen Län- dern, so stellt man fest, dass diese meist über gung von Unternehmen „grüne“ Energie zu einen Kühlturm oder ein Kühlbecken verfügen. beziehen. Die meisten Branchenvertreter halten Das, was von den normalen Bürgern als aufstei- dies für einen falschen Schritt. Deutlich wichti- gender Qualm wahrgenommen wird, ist nichts ger sei es, die Verschwendung von Energie zu anderes als eine riesige Energiewolke, die un- stoppen und damit die eigene Energieeffizienz genutzt in der Atmosphäre verpufft. Wer dies zu steigern. verstanden und verinnerlicht hat, könnte auf die Idee kommen, aus dem eigenen Betrieb einen Für viele Unternehmen stellt die Steigerung der Kühlturm machen zu wollen um über eine Men- eigenen Energieeffizienz kein besonderes Hin- ge Energie zu verfügen. Diese Möglichkeit nut- dernis dar. Sie beginnt bereits mit der Feststel- zen z.B. Papierwerke bereits, um ihre energiein- lung, dass aus der eigenen Anlage über ein tensiven Prozesse versorgen zu können. Rohr Energie an die Luft gelangt und somit frei Obschon dies eine gute Lösung für die Energie- wird. Bisher wurde diesem Thema nur wenig versorgung darstellt, ist es nur der Beginn eines Beachtung geschenkt. Vielerorts wird Energie möglichen Wertschöpfungskreislaufes. aktuell noch so behandelt und betrachtet, wie 2 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 3. Um diesen Ansatz etwas besser zu verstehen, Energiepreise. So konnte man in den vergange- soll wiederum ein Beispiel aus der Entsor- nen Jahren einen starken Zusammenhang mit gungswirtschaft dienen. Genau genommen der Weltwirtschaftskrise feststellen. Der Verfall wagen wir einen Blick auf die Papierindustrie. der Energiepreise hatte auch gleichzeitig deutli- Diese ist heutzutage nicht mehr von der Entsor- gungsbranche zu trennen. Seit der Einführung che Auswirkungen auf die Bestrebungen der des Recyclingpapiers nimmt die Entwicklung des Unternehmen, effizienter zu werden. Mittlerwei- Wertschöpfungskreislaufes dieser Ressource le ziehen die Preise für Energie wieder an, wo- einen rasanten Lauf. Wo früher zwischen Papier mit das Thema Energieeffizienz wieder mehr in und Recyclingpapier unterschieden wurde, fin- den Vordergrund der unternehmerischen Be- den wir heute ca. 15 Recyclingpa- trachtung rückt. piersorten, die von den Entsor- gungsunternehmen unter- Generell können diverse Stell- schieden werden. Jede dieser Sorten stellt eine bestimmte schrauben in Unternehmen Qualität des Rohstoffes dar. identifiziert werden, mit denen Somit lässt sich die ur- sich die Energieeffizienz erhö- sprüngliche Ressource – hen lässt. Darunter fallen all- die Holzfaser – in einem tägliche Dinge wie beispiels- spiralförmigen Kreislauf dar- weise die Beleuchtung oder stellen. In diesem Kreislauf dreht sich diese Spirale ca. 15- Beheizung der Geschäftsräume. mal, bevor der Rohstoff nicht Ebenso gehören in diesen mehr genutzt werden kann. Am Bereich sowohl der Prozess der Ende dieser Spirale steht die thermische Ver- Produktion, als auch die In- wertung, die aus der restlichen Faser Energie standhaltung und Nutzung von erzeugt. Im Vergleich hierzu kommt das vorhe- abfallenden Restenergien (Energierückgewin- rige Beispiel der Papierwerke, die Restenergien nutzen, auf zwei Kreisläufe in der Wertschöp- nung). Diese Faktoren sind bei den aktiven fungsspirale. Denkbar sind jedoch deutlich Unternehmen bereits stark verinnerlicht worden. mehr. Interessant wird es für die Unternehmen nun auch, das Engineering der eigenen Anlagen, die Wirtschaftlichkeit und Optimierung des Produktionsablaufes oder so- gar das Engineering der eigenen Produkte vor Nachhaltigkeit dem Hintergrund der Energieeffizienz zu be- Einige Unternehmen erkennen nicht nur die trachten. Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienz, sondern Viele Energieeffizienzmaßnahmen können sogar auch deren Nachhaltigkeit. Dabei spielen auch ohne Budget umgesetzt werden und rentieren die Themen „unternehmerische Verantwortung“ sich vom ersten Tag an. Somit bleiben lediglich und „Imagepflege“ eine wichtige Rolle. Aus die- die Fragen im Raum stehen: „Wie weit sind die sem Grund werden zum Teil Projekte mit einem Unternehmen bereit das Thema Energieeffizienz „Return of Investment“ von fünf Jahren und in den Vordergrund zu stellen?“ und „welche der mehr in den Unternehmen geprüft. Dennoch Stellschrauben werden sie nutzen?“ bleibt der treibende Faktor die Entwicklung der INHALTSVERZEICHNIS Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen ............................................. 2 Sieben Stellschrauben für die Entwicklung des Energiemanagements in Unternehmen .................. 4 Regulierung der Energieeffizienz verschärft sich ......................................................................... 5 16001 – Und was kommt dann? ............................................................................................... 6 Endogene und exogene Einflüsse in den kommenden Jahren - agieren vs. reagieren .................... 7 Energieeffizienzanalyse in der Praxis ......................................................................................... 9 3 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 4. Stellschrauben Energieeffizienz Sieben Stellschrauben für die Entwicklung von Energiemanagement in Unternehmen Die Diskussion um die optimale Nutzung von Energie und die bisher umgesetz- ten Projekte, führen durch ihre Vielschichtigkeit unmittelbar zu der Erkenntnis, dass sich die Effizienzsteigerung durch ein Energiemanagement anhand diver- ser Stellschrauben steuern lässt. Die folgende Betrachtung soll einen ersten Überblick über die einzelnen Effizienzhebel bieten, die auch als Phasenmodell für Energieeffizienz in Unternehmen betrachtet werden können. Energieeffizienz startet häufig im Management bislang durchgeführten Maßnahmen der aktiven eines Unternehmens. Die Arbeit daran beginnt Unternehmen lassen sich sieben Stellschrauben jedoch auf der mittleren Führungsebene. In der identifizieren, anhand derer diverse Maßnahmen Regel wird in einem Unternehmen ein Verant- ergriffen werden können. Die Hebel für Energie- wortlicher für das Thema Energieeffizienz fest- effizienz stellen sich wie folgt dar: gelegt. Meist verfügt der Verantwortliche nicht über ausreichende Kenntnisse in diesem I. Identifikation von Verschwendung: Wo wird Leistung eingefordert, die nicht notwendig ist? II. Vermeidung von Wegwerfmenta- lität: Wie können Restenergien noch sinnvoll genutzt werden? III. Lastmanagement: Wie kann die Produktion oder der Betrieb sinn- voll organisiert werden, damit die Lastspitzen gesenkt werden? IV. Produktionseffizienz: Wie kön- nen die Anlagen am effizientesten gefahren werden? V. Anlageneffizienz: Welche Anlagen sind die effizientesten am Markt? VI. Methodeneffizienz: Mit welcher Produktionsmethode benötigt das Produkt am wenigs- ten Energie? VII. Produkteffizienz: Wie kann ich mein Produkt energieeffizient gestalten? Die Stellschrauben lassen sich jeweils einzeln betrachten und einsetzen. Die Praxis zeigt den- noch häufig, dass der überwiegende Teil der Bereich. Hier empfiehlt sich zunächst eine einfa- Unternehmen zunächst die Energierückgewin- che Betrachtungsweise der Möglichkeiten, die nung und die Abschaltung von nicht benötigten sich einem Unternehmen durch Energieeffi- Leistungen betrachtet, bevor weitere Ebenen zienzmaßnahmen bieten. Auf Grundlage der hinzugezogen werden. 4 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 5. Rechtliche Rahmenbedingungen Regulierung der Energieeffizienz verschärft sich Neben steigenden Energiepreisen, bestehen für einige Unternehmen noch wei- tere treibende Faktoren. Im Wesentlichen sind dies gesetzliche Vorgaben und Regulierungsmechanismen. So bestehen verschiedene Bestrebungen auf Bun- des- und auf EU-Ebene, den Umgang mit Energie zu regulieren. „Durch politische, gesellschaftliche und Umwelt- überfällig. Vorreiter in der Regulation des einflüsse wird man gezwungen sich mit dem Automobilsektors waren ausgerechnet die USA, Thema Energiemanagement zu beschäftigen.“ wo sich das Äquivalent zur deutschen Dr. Jörg Meyer (Leiter des Schwerpunktes Ener- Abwrackprämie als bahnbrechendes Modell gie & Klimaschutz, Siemens AG) erwiesen hat. Anders als in Deutschland war in den USA eine der Voraussetzungen für den Diese Aussage betrachtend, kann man feststel- Erhalt der Prämie der Erwerb eines Fahrzeuges len, dass sich neben gesellschaftlichen mit geringem Verbrauch. Dies bedeutet Einflüssen und Umweltaspekten auch die gleichzeitig einen enormen Wettbewerbsvorteil politischen Rahmenbedingungen zunehmend für Unternehmen, die frühzeitig auf effiziente verschärfen. Neben den Normen DIN EN 16001 Modelle gesetzt haben. Weiterhin bedeutet es, und ISO 50001, denen in diesem Insight Report dass auch ein Energiemanagement als ein eigener Artikel gewidmet ist, bestehen auch Wettbewerbsvorteil betrachtet werden kann. erste tiefe Eingriffe in eines der Hoheitsgebiete Dr. Jörg Meyer, Leiter des Schwerpunktes Energie & Klimaschutz der Siemens AG der Unternehmen: das Produktdesign. Ein weit „Durch Energiemanagement gewinnt man Zeit bekanntes Beispiel hierfür ist das stufenweise und kann somit als Unternehmen agieren, statt vorangebrachte Glühbirnenverbot. Mit diesem nur reagieren zu können.“ So Dr. Jörg Meyer. regulatorischen Eingriff wird das Thema Pro- dukteffizienz, welches von vielen Unternehmen Es ist selten sinnvoll den Regularien hinterher zu lange nicht ernst genommen wurde, Realität. laufen. Die aktuell eher schleppend umge- setzten Energieziele der EU lassen erahnen, An anderer Stelle wächst zugleich der Druck auf dass sich die Regularien weiter verschärfen weitere Branchen. Die Automobilindustrie werden. Eine aktive Energiestrategie kann somit verpflichtete sich bereits zu mehr Transparenz nur von Vorteil sein. in Bezug auf den Energieverbrauch. Hier steigt auch der Druck von Seite der Verbraucher innerhalb der letzten Jahre deutlich. Vor dem Hintergrund, dass ein Energieverbrauchssiegel in der Elektronikindustrie bereits seit Jahren eingesetzt wird, erscheint dieser Schritt längst 5 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 6. Rechtliche Rahmenbedingungen 16001 – Und was kommt dann? Nein − dies ist kein Ausblick in das Jahr 16001. Gemeint ist die Umsetzung der DIN EN 16001 in energieintensiven Unternehmen. Ganz so lange sollte es auch nicht dauern, bis diese Norm in den Unternehmen umgesetzt wird, denn selbi- ge wirft aktuell viele Fragen für Unternehmen auf. Insbesondere die Frage nach der Beschaffenheit eines nach DIN EN 16001 zertifizierten Energiemana- gementsystems steht im Raum. "16001 gibt nur die Grund- Insgesamt bietet das EEG drei parameter vor. Wie die verschiedene Möglichkeiten der Unternehmen diese umset- Zertifizierung eines EnMS. zen, bleibt ihnen selber Diese kann entweder über ein überlassen. Ein Automobil- funktionierendes und nach ISO hersteller wird dieses The- 14001 zertifiziertes UMS (Um- ma anders umsetzen als weltmanagementsystem) oder beispielsweise ein Lüftungs- selbiges zertifiziert nach EMAS hersteller." Sylvia Wahren (Eco-Management and Audit (Fraunhofer Institut für Scheme) erreicht werden. Die Produktionstechnik und dritte Möglichkeit ist die Er- Automatisie-rungstechnik, bringung eines anderen Nach- TEEM) weises. Voraussetzung hierfür ist eine sachgemäße Erhebung Mit dieser Aussage findet von Daten sowie Bewertung sich der Grundgedanke der Einsparpotenziale nach dieser Norm direkt wieder- ökologischen und wirtschaftli- gegeben. Anfang 2009 fiel chen Kriterien. Die Möglichkeit für energieintensive Unter- ein eigenes EnMS zertifizieren nehmen der Startschuss. zu lassen, bietet sich seit 01. Seit diesem Zeitpunkt kön- Juli 2009 mit der Norm DIN EN nen sie von einer Aus- 16001. Diese legt den Grund- gleichsregelung über das rahmen für ein solches System EEG (Erneuerbare Energie fest. DIN EN 16001 bietet Gesetz) profitieren. Als Sylvia Wahren vom Fraunhofer Institut für zudem eine gute Grundlage Voraussetzung für diese Produktionstechnik und Automatisierungstech- um den eigenen Betrieb zu- Vergünstigung gibt der nik(TEEM) künftig nach internationalen Gesetzgeber die Einführung Anforderungen der ISO 50001 eines EnMS (Energiemana- zertifizieren zu lassen. gementsystems) vor. In diesem Punkt sehen die Obwohl der Spielraum von den Unternehmen aktuell die größten Schwierigkei- Regulatoren recht groß gestaltet wurde, über- ten, denn ein solches System muss zertifiziert wiegt aktuell noch die Unsicherheit bei den sein. Wer diesbezüglich weiterführende Infor- Unternehmen. Diese sind sich noch nicht klar, mationen sucht, ist gut beraten, einen ersten welche Eigen-schaften solch ein System mit sich Blick in den Leitfaden für Unternehmen und bringen muss, um auch als EnMS nach DIN EN Organisationen des Umwelt-bundesamtes (DIN 16001 zertifiziert zu werden. Aktuell besteht EN 16001: Energiemanage-mentsysteme in der zudem kaum ein Angebot an Systemen die „out Praxis; Quelle: www.umweltbundesamt.de) zu of the box“ implementiert werden können und werfen. Viele Fragen können bereits hier geklärt die Zertifizierung bereits mitbringen. werden. 6 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 7. Einflussfaktoren Endogene und exogene Einflüsse in den kommenden Jahren - agieren vs. reagieren Die Themen Energieeffizienz und Energiemanagement in Unternehmen unter- liegen einer Fülle an Einflüssen. Neben dem wichtigsten Einfluss, den Energie- kosten, bestehen weitere exo- und endogene Faktoren, die eine Weiterent- wicklung dieses Themas in Unternehmen beeinflussen. In einem Punkt sind sich Experten einig: In den wie die Energiepreise und der Wettbewerb, kommenden Jahren wird es einen hohen Bedarf beeinflussen auch diese die Entwicklung der an Energieeffizienzmaßnahmen geben. Energieeffizienz von Unternehmen positiv. Hinzu kommen die Rohstoffverknappung, neue Pro- Viele der Unternehmen sehen bereits heute das duktionsverfahren, effizientere Prozesse im Un- Energiemanagement als einen Wettbewerbsvor- ternehmen sowie anfallende Ersatzinvestitionen. teil. Dies betrifft nicht nur den Wettbewerb unter den einzelnen Marktakteuren. Das Thema Diesen Einflüssen sind alle Unternehmen gleich- ermaßen aussetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Unternehmen ein Energiemanagement hat oder nicht. Also stellt sich weniger die Frage, ob sich ein Unternehmen mit dem Thema Energie auseinander setzt, son- dern eher, wann dies passiert. Hierbei gilt es eine aktive Strate- gie gegenüber einer passiven, reaktiven Strategie abzuwägen. Beide Strategien können richtig oder falsch sein. Pau- schalisierend wäre bei- spielsweise eine aktive Strategie besonders für energieintensive Unter- nehmen von Vorteil, an- ders als für Unter- nehmen, bei de- nen das Thema Energie ein verhält- nismäßig geringer Posten in der Kos- tenrechnung ist. Letztere können es sich erlauben, auf regulatorische Eingrif- fe zu reagieren und so- Energieeffi- zienz spielt mit nur das Nötigste in dieser Hinsicht zu reali- auch eine Rolle, wenn es um den Standortwett- sieren. bewerb geht. Es bietet sich auch an, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Standorten in Der vorherrschende Effizienzdruck ist hiernach Niedriglohnländern nicht zu verlieren. Der Fak- für die Kleinverbraucher eine Zusatzbelastung, tor Wettbewerb beeinflusst das Energiema- während dieser für die energieintensiven Unter- nagement eines Unternehmens somit nicht nur nehmen eine neue Möglichkeit darstellt, aktiv durch interne unternehmerische Belange, son- am Markt teilzunehmen. Die Vorreiter werden dern auch durch externe Einflüsse. dabei unweigerlich das Feld nach sich ziehen. Selbstverständlich stellen auch die bereits er- wähnten gesetzlichen Rahmenbedingungen einen wichtigen exogenen Faktor dar. Ebenso 7 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 8. On Demand Fachvorträge „On-Demand“ verfügbar Weiterführende Fachvorträge zum Thema Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen sind ab sofort „On-Demand“ verfügbar. Auf unserer diesjährigen Fachtagung "Energieeffizienz und Energiemanagement in In- dustrieunternehmen" vom 27. - 28.10.2010 in Wiesbaden wurden ausgewählte Vorträge von renommierten Unternehmen live aufgezeichnet. Waren Sie zeitlich eingebunden und konnten unsere Fachtagung nicht besuchen, oder waren Sie sogar vor Ort und möchten die Gelegenheit nutzen, ausgewählte Vorträge erneut anzuse- hen? Diese Möglichkeit möchten wir Ihnen mit dem „On-Demand-Special“ anbieten. Nutzen Sie diese Chance und erhalten Sie neben Ihren persönlichen Zugangsdaten zu den auf- gezeichneten Vorträgen ebenfalls das digitale Konferenzmaterial (als CD). Unter folgendem Link www.UnityLivestream.com/TACookDemo können Sie sich bereits jetzt ein Bild von der Qualität der Aufzeichnung machen und kleine Ausschnitte aus einigen Vorträgen ansehen. Jeder Besteller erhält zusätzlich die CD-Rom mit den PDFs aller Vorträge. 8 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 9. Effizienzanalyse Energieeffizienzanalyse in der Praxis Bevor Unternehmen ein Energiemanagementsystem implementieren, sollte zu- nächst einmal eine Effizienzanalyse stattfinden. Gute Beispiele für eine erfolg- reiche Umsetzung bieten die Unternehmen WKW Automotive und Amcor Fle- xibles Singen. Die Unternehmen WKW Automotive um ein MW, so bringt dies eine Ersparnis von (Aluminiumverarbeitung) und Amcor Flexibles ca. 7.000 Euro/Monat, ohne dass der Singen (Hersteller von Primärverpackungen) Energieverbrauch gesenkt wird. Solch ein machen vor, wie eine Effizienzanalyse Verhalten bei Industrieunternehmen mit hohen erfolgreich durchgeführt werden kann. Eine Spitzenlasten bringt auch eine gewisse erfolgreiche Umsetzung ermöglicht im Falle von Nachhaltigkeit mit sich. So könnte Energie in WKW einen „Return of Investment“ von acht Monaten auf das Gesamtprojekt. Der erste Grundstein für einen schnellen Kapitalrückfluss kann mit einer sauber durchgeführten Analyse gelegt werden. Die Herangehensweisen bei einer Analyse können unterschiedlich sein. So setzen viele Unterneh- men auf eine eigene unternehmensspezifische Lösung. Andere Unter- nehmen wie beispiels- Ulrich Leutgeb, WKW Automotive weise Amcor Flexibles Singen setzen wiederum auf Standardmethoden wie „Six Sigma“, um das Deutschland deutlich günstiger werden, wenn Thema Energiebedarf zu analysieren. In jedem die Unternehmen Ihre Spitzenlasten im Griff Fall ist eine gute Datenbasis unerlässlich. Für hätten, da die von den Energieversorgern bereit Industriebetriebe ist es ratsam, zunächst die wesentlichen Verbraucher zu identifizieren, um gehaltene Ausgleichsleistung besonders stark zu Buche schlägt. Andererseits können durch eine diese anschließend in ein Energiedaten- management einzubinden. Jeder wichtige Effizienzanalyse zugleich auch falsche Energieabrechnungen identifiziert werden. Der Verbraucher sollte hierfür mit einer eigenen Verbraucher emanzipiert sich sozusagen vom Zählereinheit ausgestattet werden. Als Messintervall für die Darstellung von Lastkurven Versorger. hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Auslesung viertelstündlich vorzunehmen. In vielen Wie führt eine Analyse zu Unternehmen besteht die nötige Infrastruktur hierfür noch nicht, was Investitionen nach sich Lastverschiebungen? zieht. Schließlich wird eine neue IT-Infrastruktur aus Zählern und Datensammelpunkten Die Durchführung einer Effizienzanalyse führte erforderlich. Der Aufwand hierfür liegt schnell bei WKW Automotive zu der Erkenntnis, dass im fünfstelligen Bereich. Dennoch ist eine solche der Energieverbrauch einer Anlage nicht nur Investition selbst dann lohnenswert, wenn vom Verbraucher (Anlage) abhängt, sondern überhaupt keine Energie eingespart wird. Im auch von dem Produkt, welches gerade Falle der WKW konnte beispielsweise durch eine produziert wird. Die WKW Automotive gibt Analyse die Lastkurve des Unternehmens hierfür zwei Fallbeispiele: verteilt und somit die bereitgestellte Spitzenlast gesenkt werden. Schafft ein Unternehmen durch Lastverteilung eine Absenkung der Spitzenlast 9 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 10. Warmaushärteöfen Ratschläge von Experten „Bestimmte Produkte brauchen im Ofen mehr Praktiker geben diverse Tipps und Ratschläge Energie als andere. Sobald man dies erkennt, für die Umsetzung einer Analyse in kann man die Produktion der energieintensiven Unternehmen. Produkte in die Nachtschicht legen, wenn Energie zum einen günstig und die Lastkurve Einige davon sind: niedrig ist. Wichtig ist hierbei jedoch der Faktor Mensch. Es bringt natürlich alles nichts, wenn  „Man braucht mehrere Leute die auch alle Öfen gleichzeitig in die Aufheizphase gehen. dahinter stehen und das ganze pushen!“ Die müssen natürlich versetzt starten.“ Ulrich Ulrich Leutgeb (WKW Automotive) Leutgeb (WKW Automotive)  „Es bringt nichts, der Produktion Vorgaben zu machen. Das Controlling ist hierbei nur Strangpressen dafür da, um Transparenz zu schaffen und diese zu kommunizieren. Die Produktion „Bestimmte Legierungen benötigen bei der Presse mehr Kraft. Diese wurden bislang häufig tagsüber produziert. Dieser Verbrauch wäre ohne ein EMS nicht sichtbar gewesen.“ Ulrich Leutgeb (WKW Automotive) Diese beiden Beispiele machen deutlich, wie weit eine Effizienzanalyse in die betriebliche Struktur eingreifen kann und welche Möglichkeiten sich dadurch den Unternehmen bieten. WKW Automotive konnte durch eine solche Analyse die eigene Produktion optimieren ohne das Produkt oder die Lieferzeiten zu verändern. Bei Peter Ritter, Amcor Flexibles Singen Amcor Flexibles Singen wurde mittels einer Analyse die gesamte Beleuchtungsanlage des Werkes neu gestaltet und optimiert. muss selber entscheiden, was sinnvoll ist Nutzen im Überblick und was nicht. Schließlich steht die Belieferung der Kunden im Vordergrund. Man muss die Produktion auch nicht Neben den bereits erwähnten Nutzen einer zwingend in die Pflicht nehmen. Sobald der Analyse, ergibt sich auch noch Folgendes: Verbrauch transparent ist, kommen die auf ihre eigenen Ideen und Einsparpotenziale.“  Die Einführung des EMS führt zu einem Ulrich Leutgeb (WKW Automotive) deutlich reduzierten Lastverlauf. Die  „Man braucht nicht immer direkte KPI´s für Lastspitze kann um über 10% gesenkt Six Sigma sondern kann auch etwas werden. ungenauere KPI´s nehmen, sofern das  Durch die beschriebenen Maßnahmen kann Potenzial hoch genug ist, da man dadurch der Preis für die KWh deutlich gesenkt viel erreicht.“ Peter Ritter (Amcor Flexibles werden. Singen)  Das gewonnene Wissen kann auch bei der  „Quick Wins können auch ohne Six Sigma Anschaffung neuer Anlagenteile und generieret werden.“ Peter Ritter (Amcor Maschinen eingesetzt werden. Flexibles Singen)  Insgesamt kann der Energieverbrauch in einigen Bereichen nachweisbar und Weitere Praxisbeispiele lassen sich in der Xing- transparent gesenkt werden. Diskussionsgruppe „Effizientes Energiemanage- ment in Unternehmen und Verwaltung“ nach- lesen. 10 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 11. T.A. Cook Research & Studies Neben dem neuen Insight Report bietet das Research & Studies Team noch weitere Leis- tungen rund um das Thema Informationen. Aktuelle Multi-Client-Studien rund um Asset Performance Management  Marktstudie: Technische Dienstleistungen für Turnarounds in Petrochemischen Anlagen D-A-CH (555 Seiten; Preis: 3900€)  RFID BEST PRACTICE | Einsatz von RFID in der Instandhaltung (198 Seiten; 900€)  Offshore Wind Farm Operations & Maintenance (2900€)  Technical services for Turnarounds in petrochemical plants Western Europe (5900€)  BEST PRACTICE | Scheduling of Turnarounds  Marktliberalisierung Strom und Gas -Konsequenzen für Technische Services (73 Seiten; 900€)  Zukunft der Instandhaltung in der Utility-Industrie (46 Seiten; kostenlos) Exklusive Erhebungen als Grundlage für Ihre Entscheidungen Kunden mit individuellen und wettbewerbsbezogenen Fragestellungen bietet T.A. Cook Research & Studies die Möglichkeit, diese über eine Auftragsstudie (Single-Client-Studie) zu beantworten. Durch Auftragsstudien eröffnen wir Ihnen die Möglichkeit, Inhalte und Umfang einer Studie zielgerichtet auf ihre unternehmensspezifischen Be- dürfnisse zuzuschneiden. Unser Team unterbreitet Ihnen auf Basis eines abgestimmten Scopes gerne unverbind- lich ein Projektangebot. T.A. Cook Research & Studies Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin | Telefon (030) 88 43 07-0 | Telefax (030)88 43 07-30 Mateus Siwek | Mail: m.siwek@tacook.com Der Bereich Research & Studies beschäftigt sich mit detaillierten Markt- und Unternehmensanalysen im Umfeld von Asset Performance Management. Der Fokus des Teams liegt in der systematischen Aufberei- tung und Beantwortung aktueller Marktanforderungen sowie zu erwartender Entwicklungen und deren Konsequenzen für die Marktteilnehmer. Neben den jeweiligen Themenstudien erarbeiten wir Trendbe- richte und pflegen spezifische Knowledge-Datenbanken, welche im Rahmen individueller Auftragsstudien genutzt werden können. 11 T.A. Cook Consultants Insight Report 02 – 12/2010 | Energieeffizienz und Energiemanagement in Industrieunternehmen
  • 12. Autor: Mateus Siwek Mateus Siwek ist als Projektleiter Studien bei T.A. Kontakt Cook & Partner Consultants GmbH für die Erstel- E-Mail: m.siwek@tacook.com lung von Marktstudien und -analysen im Bereich Tel.: +49 (0)30 88 43 07-0 Asset Performance Management verantwortlich. Zuvor war er bei einem Marktforschungsunter- nehmen im Bereich Utility tätig und wirkte an der Erarbeitung unterschiedlicher Studien mit. Insight Report ist ein Service von T.A. Cook Research & Studies Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu diesem oder zukünftigen Insight Reports haben, freuen wir uns auf ihren Anruf oder ihre Mail: T.A. Cook Consultants | Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin | Fon (030) 88 43 07-0 | Mail: service@tacook.com T.A. Cook ist eine auf Asset Performance Management spezialisierte Managementberatung mit Büros in Berlin, Birmingham, Houston, London, Raleigh und Rio de Janeiro. Kernkompetenz des Beratungsunternehmens ist die nachhaltige Implementierung von Asset, Service und Operations Excellence. Als Change-Management-Spezialist setzt das Beratungshaus messbare Produktivitäts- und Wertstei- gerung um. T.A. Cook bietet hierzu umfangreiche Dienstleistungen an, die alle Managementprozesse – von der Strategie über die Führung bis zur Organisation – nachhaltig auf Effektivität und Effizienz ausrichten. Die T.A. Cook Academy ist darüber hinaus führender Tagungsveranstalter für internationale Konferenzen und Seminare zum Asset Performance Management. Dazu zählen jährliche Summits wie die MainDays sowie Events zu Shutdown & Turnaround oder Capex Management. Kunden von T.A. Cook sind anlagenintensive Unternehmen der Prozess- und Utility-Industrie sowie deren Infrastruktur-Dienstleister. Hierzu zählen Unternehmen der Branchen Erdöl, Chemie, Kunststoff, Pharma, Bergbau, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Gas-, Wasser- und Stromversorger. Weitere Infor- mationen finden Sie unter www.tacook.com