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Autokauf ohne Pannen

Expertentipps für den Neu- und Gebrauchtwagenkauf




  Reproduktionen, Übersetzungen, Verbreitung, Weiterverarbeitung oder
 ähnliche Handlungen zu kommerziellen oder nichtkommerziellen Zwecken
  sowie Wiederverkauf sind ohne die schriftliche Zustimmung des Autors
                            nicht gestattet.


                         Copyright 2007 hwg
Diese Publikation wurde nach bestem Wissen recherchiert und erstellt.
Verlag und Autor können jedoch keinerlei Haftung für Ideen, Konzepte,
Empfehlungen und Sachverhalte übernehmen.
Die publizierten Tipps and Ratschläge sind als Hilfen zu verstehen, um
jeweils zu eigenen Lösungen zu kommen. Der Autokauf – ob neu oder
gebraucht – unterliegt einem ständigen Wandel, nicht zuletzt durch
immer neue Produkte und Aktionen der Händler. Er unterliegt somit
auch einem schnellen Wechsel der Gegebenheiten, Präferenzen der
Käufer, den jeweils geltenden juristischen Voraussetzungen, Steuern,
Versicherungen, und er muss deshalb regelmäßig an die aktuellen
Konditionen angepasst werden.
Der Verlag und Autor fordern nicht dazu auf, ein bestimmtes Modell bei
einem bestimmten Händler oder im Internet zu kaufen. Sie geben auch
keine Empfehlungen für Marken oder Händler. Der Autokauf bleibt
immer auch eine ganze individuelle Angelegenheit jedes einzelnen.
Informieren Sie sich über gesetzliche Vorschriften, technische
Erfordernisse, Steuern und Versicherungen.
Konsultieren Sie vor einem konkreten Kauf einen fachkundigen Berater
Ihrer Wahl oder einen der Automobilclubs, die in der Regel nützliche
Tipps und aktuelle Ratschläge bereithalten.
Kommerziell orientierte Webseiten müssen immer einer juristischen
Prüfung unterzogen werden.


Als Leserin und Leser dieses Ebooks möchten wir Sie ausdrücklich
darauf hinweisen, dass keine Erfolgsgarantien oder Ähnliches
gewährleistet werden können. Auch kann keinerlei Verantwortung für
jegliche Art von Folgen, die Ihnen oder anderen Lesern im
Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches entstehen, übernommen
werden. Der Leser ist für die aus diesem Buch resultierenden Ideen und
Aktionen selbst verantwortlich.




                                                                         2
Inhalt:
S.   6: Vorwort „Böse Falle Autokauf?“
S.   7: Das ganz persönliche Limit
S.   7: Einmalige und wiederkehrende Nebenkosten
S.   8: Grundsätzlich: Neuwagen oder Gebrauchter?
S.   9: Ein preiswerter Neuer macht dem Alten Konkurrenz
S.   9: Der Neuwagenkauf
S. 10: Wo finde ich die richtigen Angebote?
S. 10: Man braucht Zeit beim Autokauf
S. 11: Das Gesamt-Paket macht´s!
S. 11: Der Trick mit der Ausstattung
S. 12: Der Barzahler ist im Vorteil
S. 12: Das Schnäppchen mit dem Auslaufmodell
S. 12: Was ist eine Tageszulassung?
S. 13: Wie komme ich an einen EU-Neuwagen?
S. 13: Re-Importe – was ist das?
S. 13: Probleme mit der Garantie?
S. 14: Wie steht´s mit Fußmatten oder Verbandskasten?
S. 14: Fragt vorher einen guten Freund!
S. 14: Der Kaufvertrag
S. 15: Nichts aufschwatzen lassen!
S. 15: Grundsätzliches zum Kaufvertrag
S. 16: Wie schütze ich mich vor Preiserhöhungen?
S. 16: Fallen auch beim Neuwagenkauf
S. 17: Der sichere Geld-Transfer
S. 18: Neuwagenkauf von Privat
S. 18: Wie komme ich an einen Jahreswagen?
S. 19: Altwagen in Zahlung geben
S. 19: Die Finanzierung: 0,9 Prozent – geht das?
S. 20: Kann ich die Rate über die gesamte Laufzeit bezahlen?
S. 21: Wiederverkaufswert
S. 21: Leasing – was ist das?


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S. 22: Ist Leasing nur etwas für Geschäftsleute?
S. 22: Fallstrick Kilometerbegrenzung
S. 23: Zwittermodelle zwischen Leasing und Ratenkredit
S. 23: Grundsätzliches zur Technik
S. 24: Welche Technik: Benzin, Diesel
S. 24: Gas oder Hybrid?
S. 24: Dieselfahrzeuge
S. 25: Benzin oder Gas?
S. 25: Hybrid – macht das nicht Angst?
S. 26: Die Nebenkosten: Worauf ich achten muss
S. 26: Die Anmeldung des Wagens
S. 27: Welche „Papiere“ brauche ich?
S. 28: Überführungskosten – was ist das?
S. 29: Rücklagen für Unvorhergesehenes
S. 29: Pflege und Wartung für Werterhalt und Sicherheit
S. 29: Sich vor Pannen schützen
S. 30: Zusätzliche Investitionen – wofür?
S. 30: Die technische Überwachung des Wagens
S. 31: Vorsicht beim Tuning an Autos!
S. 31: Von Versicherungen und Schadensklassen
S. 32: KFZ-Steuern: Kommt die reine CO2-Steuer?
S. 33: Service Glas-Reparatur
S. 33: Neuwagen übers Internet
S. 34: Der Gebrauchtwagenkauf: Worauf muss ich achten?
S. 35: Die Checkliste für den Gebrauchtwagen
S. 43. Lassen Sie sich den Personalausweis zeigen!
S. 43: Nehmen Sie einen Zeugen zur Geldübergabe mit!
S. 44: Der Kaufvertrag ist auch hier das A & O
S. 44: Meiden Sie merkwürdige Übergabeorte!
S. 43: Vorsicht vor Gebrauchtwagenmärkten
S. 45: Schauen Sie genau in die Papiere
S. 45: Eine gute Nase ist Gold wert!


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S. 46: Wo finde ich gute Ersatzteile?
S. 47: Chiptuning – was ist das?
S. 48: Pflegen und sparsam fahren
S. 49: Schlusswort




                                        5
Vorwort: Böse Falle Autokauf?


Auch der Autokauf will gelernt sein. So manches vermeintliche
Schnäppchen erweist sich im Nachhinein als böse Falle – oder als Fass
ohne Boden. Heute, im Zeitalter von Garantie und Mängelhaftung auch
bei Gebrauchten, verkauft kein seriöser Händler mehr einen Altwagen
unter 3.000 Euro. Das Risiko ist ihm einfach zu groß, dass doch noch
das eine oder andere Teil im Laufe eines Jahres seinen Geist aufgibt. So
mancher Käufer im Internet ist schon böse hereingefallen. Wer nimmt
beispielsweise nicht gerne das Angebot eines Verkäufers an, das Auto
bis vor die eigene Haustür zu liefern. Herunterrollen lässt sich das
Schnäppchen vom Hänger vielleicht noch, und der Vertrag ist schnell
unterschrieben. Doch was ist, wenn der Wagen auf dem Weg zur
Zulassungsstelle schon bockt? Da ist guter Rat buchstäblich teuer. Denn
oft treten solche Händler unter einem Nicknamen im Internet auf, und
die wirkliche Anschrift ist dann nur schwer oder gar nicht festzustellen.
Es gilt unter Privatleuten in solchen Fällen das gute alte
„Händlerehrenwort: Gekauft wie gesehen“, und schon sitzt man auf
seinem „Schnäppchen“, zahlt eine Reparatur nach der anderen und sagt
sich dann doch: „Hätte ich nur das etwas teurere Angebot des
Vertragshändlers angenommen.“ Denn am Ende zahlt man genau so
viel, hat aber immer noch kein fahrtüchtiges Gefährt.
Eine andere Masche bei Neuwagen macht im Augenblick Furore. Da
werden noble Karossen günstig angeboten, und der interessierte Käufer
wird mit einem Koffer voller Geld an irgendeinen dubiosen Ort gelockt.
Oft ist es ein seriöses Hotel, und das Ambiente der piekfeinen Suite
blendet. Doch eh sich der ahnungslose Kunde versieht, ist er sein Geld
los – und der Wagen bleibt weiter ein (Alb-) Traum.


Wie man sieht, der Autokauf ist gar nicht so einfach. Dazu braucht der
Interessent komplexe Kenntnisse über Steuern und Versicherungen,
Schadensklassen, Wartung und Reparatur-Anfälligkeit. Gar nicht außer


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acht zu lassen, ist heute der horrend hohe Benzinpreis. Ob
Hybridtechnik oder Gastank, Benziner oder Diesel, Kleinwagen oder
Limousine, das alles will vorher bedacht sein. Schließlich bleibt der
Autokauf immer auch eine ganz individuelle Angelegenheit. Jeder
potenzielle Interessent stellt andere Anforderungen an „seinen“ Wagen.
Ist man Fahranfänger oder geübt? Braucht man den Wagen in der
Stadt oder über Land? Welchen Betrag hat man zur Verfügung? Wie
bequem muss das Auto sein? Neu oder gebraucht; auf pump oder bar?
EU-Wagen, Jahreswagen oder Tageszulassung? Dazu hilft dieses Ebook
und gibt nützliche Tipps für den Erstkäufer. Wer sich ein Auto
anschaffen will, und das möglichst ohne Pannen, muss dieses Ebook
unbedingt vorher gelesen haben.


Das ganz persönliche Limit


Bevor man sich für den Kauf eines Autos entscheidet, muss man sein
ganz persönliches finanzielles Limit festlegen. Was darf der Wagen
maximal kosten? Wie viel kann ich für ihn aufbringen, ohne mich in
meinen persönlichen Lebensumständen einzuschränken? Das ist das A
und O vor jedem Autokauf. So mancher musste schon nach einiger Zeit
die Segel streichen und seinen Autotraum bitter begraben, den
Kreditvertrag aufkündigen und den Wagen durch die Bank verwerten
lassen. Dabei sind es nicht allein die Anschaffungskosten eines Autos.


Einmalige und wiederkehrende Nebenkosten


So hat man einen ersten Überblick. Nun darf der Interessent
jedoch nicht den Fehler machen und diesen Betrag komplett in den Kauf
investieren. Denn man muss wissen, dass das Auto eine Reihe von
einmaligen und wiederkehrenden Nebenkosten hat. Beispiel: Habe ich
10.000 Euro auf der hohen Kante liegen, kann ich nicht unbedingt den
kompletten Betrag ausgeben, weil unter Umständen die monatlichen


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Nebenkosten zu viel von meinem Budget beanspruchen. Was nutzt mir
also am Ende ein gutes Auto, das 10.000 Euro gekostet hat und noch
lange hält? Aber die monatlichen Ausgaben für Steuern, Versicherung,
Benzin, Inspektion, eventuell Reparatur oder Unfallschaden,
Reifenabnutzung oder Zusatzinvestition wie Winterreifen lassen mir
kaum noch Spielraum.
Also, die grundsätzliche Entscheidung hängt eng von den eigenen
Möglichkeiten und auch den Folgekosten ab, zu denen später noch
Konkretes gesagt wird.




Grundsätzliches: Neuwagen oder Gebrauchter?


Es bleibt nun die grundsätzliche Frage: Neuwagen oder Gebrauchter?
Ein guter Gebrauchter ist heutzutage preislich nicht mehr weit von
einem Neuwagen-Schnäppchen entfernt. Beispiel: Kein seriöser Händler
bietet heute noch einen Gebrauchtwagen unter 3.000 Euro an. Das
Risiko, das bei der heutigen gesetzlichen Lage einen professionellen
Autohändler auch zur einjährigen Mängelhaftung für Gebrauchte
verpflichtet, ist einfach zu groß. Ein seriöser Händler wird auch für einen
Gebrauchtwagen immer zusätzlich eine ein- oder zweijährige Garantie
mit anbieten. Da die Gefahr dann aber bei ganz billigen Fahrzeugen ein-
fach zu groß wäre, dass innerhalb der Gewährleistungsfrist der
Garantiefall eintritt, trifft man auf solche Gebrauchtwagen vornehmlich
im Internet oder auf privaten Automärkten. Also finden sich bei seriösen
Händlern heute gute Gebrauchte in der Regel erst ab 3.500 Euro
aufwärts.




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Ein preiswerter Neuer macht dem Alten Konkurrenz


Wenn man derzeit Neuwagen-Aktionen betrachtet, die versteckte
Rabatte enthalten, dann ist die Entscheidung „neu oder
gebraucht“ wirklich nicht leicht. Da bot ein Händler noch kürzlich einen
nagelneuen Kleinwagen für 10.000 Euro an und garantierte in jedem
Fall eine 2.500 Euro Gutschrift für den alten – ganz egal, wie der aussah.
So hatte man für 7.500 Euro ein niegelnagelneues Auto mit Dreijahres-
Garantie. Und ein Händler aus Fernost bot gleich ohne Wenn und Aber
seinen Kleinwagen neu mit einem bestechendem Ausstattungspaket wie
Servolenkung, elektrischen Fensterhebern und getönter Windschutz-
scheibe sowie Brillenfach für 7.390 Euro an.
Aber Neuwagen ist – erstaunlicherweise – nicht gleich Neuwagen, wie
wir später noch sehen werden.


Der Neuwagenkauf


Was muss ich beim Neuwagenkauf beachten? Wie erreiche ich für mein
Geld ein optimales Ergebnis? Auch diese Fragen hängen zunächst
einmal eng von den eigenen Lebensumständen ab. Das fängt schon mit
der Frage an: Nutze ich das Auto für mich alleine? Habe ich eine Familie?
Wie viele Personen sind in der Regel zu transportieren? … und vieles
mehr. Brauche ich einen Zwei- oder Viertürer? Reicht ein Kleinwagen
aus oder muss es schon etwas geräumiger sein? Welchen Vorteil hat
eine Heckklappe? Muss ich einen Kinderwagen transportieren? Kann ich
mich auch mit einem ausländischen Fahrzeug anfreunden oder muss es
der solide Deutsche sein? Vor einem Neuwagenkauf muss man sich also
grundsätzlich zunächst mit diesen Fragen beschäftigen und sie
entscheiden.




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Wo finde ich die richtigen Angebote?


Man sollte Angebote vergleichen, die Offerten in Tageszeitungen an
Wochenenden und Anzeigenblättern unter der Woche sorgfältig
studieren und ruhig die Händler gegenseitig ausspielen. Auch im
Internet finden sich Autovergleiche, und es gibt sogar Agenturen, die
einem den Handel beim Händler abnehmen – natürlich gegen eine
Provision, die am Ende den eigenen Vorteil etwas schmälert. Man kann
ruhig beim Autohändler damit argumentieren, man bekäme das gleiche
Modell bei der Konkurrenz um so viel billiger, würde ja eigentlich gerne
hier kaufen, aber… Nachdem das Rabattgesetz nicht mehr existiert,
kann man gerade bei einer solchen „Großinvestition“ wie dem Autokauf
ganz offen mit den Verkäufern um Nachlässe feilschen. Hat man einen
Richtwert über das günstigste Angebot, geht man zu mindestens zwei
verschiedenen Anbietern und redet konkret über den Kauf. Eventuell
sucht man noch einen dritten oder vierten Händler auf. Dabei erweist es
sich durchaus als nützlich, bei hartnäckigen Verkäufern seine
Visitenkarte abzugeben und zu sagen: „Sie kennen mein Angebot.
Wenn Sie es sich doch noch überlegen, rufen Sie mich bitte an.“ In
vielen Fällen funktioniert das, wenn man nicht überzogen hat, oder
zumindest redet man noch einmal über den Preis. Man hat jedenfalls
deutlich sein Interesse an dem Wagen bekundet


Man braucht Zeit beim Autokauf


Ein Autokauf sollte nie unter zeitlichem Druck geschehen und dem
Händler gegenüber nicht als ein Notkauf erkennbar werden. Manchmal
muss man einen Verkäufer auch zwei- oder dreimal aufsuchen und
immer wieder neu verhandeln. Gerade beim Autokauf sollte man einen
nüchternen Kopf behalten und sich nicht von Optik blenden lassen und
überhastet entscheiden.




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Das Gesamt-Paket macht´s!


Wichtig ist es, das Angebot als ganzes zu betrachten, also mit den
Zusatzausstattungen wie Radio, CD-Player oder, was heutzutage gerne
gemacht wird, mit Draufgaben wie Tankgutschein, Versiche-
rungsübernahme, einem Satz Reifen extra oder kostenlosen
Inspektionen. Teils recht seltsame Blüten treibt der Autoverkauf derzeit.
Da werden die Steuern für die nächsten Jahre übernommen, oder der
Neuwagen wird auf Jahre kostenlos gewartet. Man muss alles genau
berechnen und miteinander vergleichen. Der Preis unter dem Strich ist
entscheidend. Und es ist heutzutage bei der Fülle und Kreativität an
Aktionen nicht gerade einfacher geworden. Beim Neuwagenkauf heißt
es also immer wieder: Rechnen, rechnen und nochmals rechnen!


Der Trick mit der Ausstattung


Vorsicht bei der Ausstattung eines Wagens. Oft erweisen sich
vermeintliche Sondermodelle als Fass ohne Boden. Schaut man genauer
hin, so ist die Servolenkung extra zu bezahlen, kostet der elektrische
Fensterheber mehr, ist der Beifahrer-Airbag nicht inbegriffen und so
weiter. Jeder muss wissen, was er von einem Auto verlangt, und danach
ist der Endpreis zu kalkulieren. Grundsätzlich gilt: Wagen aus südlichen
Ländern oder Fernost beispielsweise bieten schon in der
Grundausstattung wesentlich mehr als deutsche, bei denen viele Extras
zu Buche schlagen. Auch hier gilt: genau vergleichen, Vor- und
Nachteile gegeneinander abwägen.




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Der Barzahler ist im Vorteil


Grundsätzlich gilt beim Neuwagenkauf: Wer bar bezahlt, ist im Vorteil.
Wenn der Verkäufer Bar- oder Kartengeld bekommt, muss er nicht mit
einer Bank über einen Kredit verhandeln oder einen Altwagen als „totes
Kapital“ in Zahlung nehmen. Wer mit Bargeld kommt, kann heute mehr
als 20 Prozent Rabatt erreichen, und das sind schon einige tausend Euro.


Das Schnäppchen mit dem Auslaufmodell


Grundsätzlich gilt: Wer nicht unbedingt Wert auf das neueste Top-
Modell aus dem Genfer Auto-Salon legt, der sollte Ausschau nach
Auslaufmodellen halten. Viele Händler bieten solche Wagen, von denen
demnächst neue Modelle auf den Markt kommen, zu Top-
Sonderkonditionen mit einem Nachlass von 20 Prozent und mehr an.
Der Hinweis auf ein Auslaufmodell wirkt manchmal Wunder. Dann ist
der Spielraum beim Autokauf plötzlich ganz groß.


Was ist eine Tageszulassung?


Gerne verbilligen Händler ihre Wagen durch eine so genannte „Tages-
zulassung“. Der Wagen wird kurzzeitig auf das Autohaus angemeldet.
Den Kilometerzähler stört das oft gar nicht, weil der nach wie vor bei 20,
30 oder 50 Kilometern stehen bleibt. Lediglich ein Vorbesitzer ist im
Kraftfahrzeugbrief eingetragen, was aber auch nicht tragisch ist.
Gerichte in Deutschland haben dazu bereits entschieden, dass eine
solche Tageszulassung den Wert eines Fahrzeugs nicht mindert. Für
jeden sei ersichtlich, dass das Autohaus den Wagen angemeldet und
nicht übermäßig strapaziert habe. Selbst wenn man offensichtlich laut
Brief nur Zweitbesitzer sei, mache dies nichts am Wert aus.




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Es lohnt sich also, den Händler auf die Möglichkeit der Tageszulassung
anzusprechen. Das kann schnell mal einige hundert, wenn nicht gar
tausend Euro Ersparnis einbringen.


Wie komme ich an einen EU-Neuwagen?


Die zweite Möglichkeit, günstig an ein Neufahrzeug zu kommen, ist der
so genannte EU-Wagen. Das sind solche Autos, die in der Europäischen
Union produziert und nach Deutschland importiert wurden. Dabei kann
es sich auch um deutsche Marken handeln. Sie werden in manchen
Ländern wie in Italien oder Spanien günstiger auf den Markt gebracht,
weil die Kaufkraft dort eben geringer ist. Solche Autos importieren
darauf spezialisierte Händler nach Deutschland, und sie sind erheblich
(heute bis zu minus 30 Prozent) billiger als das „vermeintliche Original“.
Es ist im Prinzip das gleiche Fahrzeug, das man bei einem deutschen
Vertragshändler kauft.


Re-Importe – was ist das?


Oft handelt es sich auch um so genannte re-importierte Wagen, das
sind solche Autos, die in Deutschland zum Beispiel für den spanischen
Markt produziert wurden, in Spanien eben billiger sind und von
Händlern nach Deutschland wieder zurück importiert werden – also
Original-Fahrzeuge.


Probleme mit der Garantie?


Vorsicht aber: Die Garantiefrage muss zuvor eindeutig geklärt sein. Es
kann Probleme geben, wenn das Auto während der Garantiezeit einen
Motor- oder Getriebeschaden bekommt. Für den Fall kann ich natürlich
nicht nach Spanien oder Italien zur Reparatur fahren. Es muss
sichergestellt sein, dass dieser Service auch bei meinem


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Vertragshändler um die Ecke möglich ist. Allerdings setzt sich heute
mehr und mehr die europaweite Dreijahres-Fahrzeuggarantie durch, die
eine Reparatur bei jedem Vertragshändler erlaubt.


Wie steht´s mit Fußmatten oder Verbandskasten?


Auch heute noch zieht immer die obligatorische Frage nach den
Fußmatten, dem Verbandskasten oder dem Warndreieck. Händler geben
sie dann bei einem Neuwagenkauf am Ende – manchmal murrend –
doch noch mit obendrauf. Das sind im Originalpreis wieder einmal 50
oder 100 Euro und mehr an Zugabe.
Fragen, fragen, fragen heißt die Devise beim Autokauf. Wo gibt man
schon mal 10.000 oder 15.000 Euro auf einmal aus!


Fragt vorher einen guten Freund!


Ein Autokauf will also in allen seinen Facetten gut überlegt sein. Man
sollte auch immer am Ende jeden Autokaufs auf den Rat guter Freunde
hören. Oft ist man selbst von dem Objekt der Begierde so geblendet,
dass sich natürliche Kontrollmechanismen automatisch abschalten. So
ist der gute Rat eines Außenstehenden, der die Dinge nüchterner sieht
und vielleicht von dem schicken Cabrio nicht so beeindruckt ist, Gold
wert.


Der Kaufvertrag


Der Käufer sollte nie zu früh einen Kaufvertrag für ein neues Auto
unterschreiben. Auch hierbei gilt: Sorgfältig durchlesen, auf das
Kleingedruckte achten. Vor allem mündliche Nebenabsprachen oder
Zugeständnisse müssen schriftlich fixiert sein. Man darf sich nicht nur
auf das Wort des Verkäufers verlassen, auch wenn er noch so gut
bekannt ist. Ein Autokauf ist kein Brötchenkauf, und man sollte sich den


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Wagen bei der Übergabe ganz genau anschauen. Manchmal stellt der
Neubesitzer erst am Ende doch eine kleine Macke fest, einen Kratzer
oder eine kleine Delle, die in der Lichtreflexion vorher nicht erkennbar
war. Der ordentliche Kaufvertrag enthält exakt das bestellte Modell mit
der gewählten Ausstattung, Farbe und Zusätzen, und er enthält auch
einen relativ exakten Liefertermin bei Wunschbestellung.


Nichts aufschwatzen lassen!


Vorsicht: Händler verkaufen gerne das, „was derzeit auf Halde“ ist,
sprich im Ausstellungsraum steht. Das entspricht aber nur in den
seltensten Fällen den eigenen, individuellen Vorstellungen. Manch einer
braucht das Schiebedach gar nicht, dafür aber eine Klima-Anlage oder
umgekehrt. Lassen Sie sich also nicht zu einem Modell überreden, das
nicht so ganz Ihren Vorstellungen entspricht. Verkäufer-Taktik ist
immer, auf das zurückzugreifen, was gerade da ist. Entweder, Sie
können sich damit anfreunden und handeln noch etwas. Oder aber Sie
wollen unbedingt das, was Sie persönlich brauchen. Bedenken Sie
immer: Sie fahren schließlich jahrelang mit dem Wagen, und wollen sich
nicht täglich über die mangelnde Wunschausstattung ärgern!


Grundsätzliches zum Kaufvertrag


Grundsätzlich gilt: Der Kaufvertrag für einen Neuwagen ist zunächst nur
eine Bestellung. Er wird in der Regel handschriftlich auf einem Formular
des Händlers ausgefüllt. Erst danach bekommt der Kunde eine
schriftliche, gedruckte Vertragsbestätigung mit Lieferfristen zugeschickt.
Diese Bestätigung sollte man genau durchlesen und mit der Bestellung
vergleichen. Stimmt alles überein? Wenn nicht, muss man sofort auf
den oder die Abweichungen hinweisen. Der Kunde kann aber auch ganz
auf die Annahme des Vertrages verzichten, wenn die Bestätigung in
wichtigen Punkten von der Bestellung abweicht. Bei den Lieferfristen


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lässt sich ein Händler nur ungern genau festlegen. Dennoch sind in der
Vertragsbestätigung meistens relativ genaue Zeitrahmen festgelegt,
also etwa Lieferung innerhalb von sechs Wochen ab dem 1. 1. 2008.
Überschreitet der Händler dann diese Frist, sollte man ihn schriftlich
anmahnen, innerhalb der nächsten zehn Tage zu liefern, und ihn damit
nach § 284 I BGB unter Verzug setzen. Nach geltender Urteilspraxis
muss man dem Händler danach in einer zweiten Mahnung schriftlich
abermals eine Frist von wiederum zehn Tagen zur Lieferung einräumen.
Gleichzeitig ist in dieser zweiten Mahnung anzudrohen, danach vom
Vertrag zurückzutreten und Schadensersatz wegen Nichterfüllung zu
verlangen (§ 326 BGB).


Wie schütze ich mich vor Preiserhöhungen?


Vorsicht auch bei so genannten Preisausgleichungs-Klauseln! Man sollte
immer einen Inklusiv-Vertrag aushandeln und sich nicht auf Klauseln
einlassen, die im Falle einer werksseitigen Preisanhebung diese an den
Kunden weitergeben wird. Solche Regelungen dürfen auch nicht über
das Kleingedruckte in den allgemeinen Geschäfts -bedingungen geregelt
werden. Sie müssen, wenn überhaupt, handschriftlich auf der
Bestellung formuliert werden.


Fallen auch beim Neuwagenkauf


Ein Kunde kaufte bei einem Händler aus einem Zeitungs-Sonderangebot
einen fernöstlichen Kleinwagen. Im Anzeigentext war von einem
Originalwagen die Rede, nicht von einer Tageszulassung. Der Kunde
staunte dann aber nicht schlecht, als er nur als Zweitbesitzer im
Kraftfahrzeugbrief eingetragen war. In Wirklichkeit stellte sich der
Neuwagen doch als Tageszulassung heraus. Erfolgreich reklamierte er
bei dem Händler und bekam dann zusätzlich noch die erste Inspektion
im Wert von 180 Euro obendrauf!


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Eine Falle ganz besonderer Art ist neu. Da werden per Zeitungsinserat
teure Nobelwagen, nicht immer nur Neuwagen, zu einem verlockend
günstigen Preis angeboten. Der Haken dabei ist, dass der Interessent
mit viel Bargeld in der Tasche zum Ort der Übergabe gelockt wird. Meist
ist dies ein nobles Hotel oder eine andere unverfängliche Umgebung.
Doch ehe sich der Kunde versieht, ist er entweder durch einen Trick
oder gar durch einen handgreiflichen Überfall sein Geld los. Vorsicht
also vor solchen Autokäufen. Man begibt sich unter Umständen auch
selbst in Gefahr.


Der sichere Geld-Transfer


Man sollte bei einem privaten Autogeschäft nie mit einem Koffer voller
Geld alleine zum Autokauf anreisen. Es gibt auch andere Möglichkeiten
des Geldtransfers, etwa durch einen von der Bank beglaubigten
Barscheck oder über einen Treuhänder. Man sollte auch nie den vollen
Preis vor der Autoübergabe bezahlen und möglichst Zeugen dabei
haben. Es kann auch nicht schaden, sich den Personalausweis oder
Reisepass des Verkäufers zeigen zu lassen, wenn er nicht bekannt oder
in einem renommierten Autohaus ist. Auch bei der Bezahlung im
Autohaus – immerhin handelt es sich hier oft um große Summen – gilt:
Vorsicht beim Geld-Transfer. Schon so mancher ist in der Bank dabei
beobachtet worden, wie er einen höheren Geldbetrag von seinem Konto
abhob. Das weckt bisweilen kriminelle Begehrlichkeiten. Auf jeden Fall
sollte man sich immer, auch im Autohaus, die Geldübergabe und die
exakte Summe bestätigen lassen.




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Neuwagenkauf von Privat


Grundsätzlich gilt: Welcher Privatmann tritt schon als Autohändler auf?
Das ist höchst selten und sollte einen grundsätzlich stutzig machen.
Vorsicht also bei privatem Neuwagenkauf. Gleiches wie oben gilt auch
hier: Kein Geld vor Übergabe, Kauf nur unter Zeugen seines Vertrauens,
möglichst kein Bargeld übergeben und einen ordentlichen Kaufvertrag
abschließen. Gute Musterverträge findet man zum Beispiel bei den
großen Automobilclubs. Manchmal wird ein solcher Service aber nur
Clubmitgliedern angeboten. Vorsicht auch hier: Nicht gleich einen
Aufnahmeantrag unterschreiben. Denn auch im Internet finden sich
solche kostenlosen Formular-Angebote, zum Beispiel auch über so
genannte Anwalt-Hotlines.


Wie komme ich an einen Jahreswagen?

Beliebt ist auch der so genannte Jahreswagen. Firmenangehörige einer
deutschen Nobelmarke zum Beispiel aus dem süddeutschen
Untertürkheim und auch Wolfsburger bieten regelmäßig in Zeitungen
und mittlerweile auch im Internet ihre manchmal weniger als ein Jahr
alten Karossen an. Warum? Werksangehörige dürfen sich jedes Jahr
einen Neuwagen zu Sonderkonditionen leisten. Das sind dann so
genannte Deputate – ähnlich wie die Kumpel im Bergbau früher Kohle
von der Zeche bekamen. Das Werk versteuert dann meist sogar den
geldwerten Vorteil des Mitarbeiters. Die Werksangehörigen können dann
das Auto getrost nach einem Jahr für sie immer noch gewinnbringend
mit bis zu 30 Prozent Abschlag vom Neupreis verkaufen. Mit dem
erzielten Erlös bestellen sie sich gleich wieder einen Neuwagen in ihrem
eigenen Werk zu Sonderkonditionen. Der Käufer bekommt ein relativ
neues, gut erhaltenes Fahrzeug weit unter Neupreis. Bei den heute
üblichen drei Jahren Garantiezeit gibt´s dann gleichzeitig auch noch die
Rest-Garantie für den Wagen mit dazu – also nahezu risikolos.
Jahreswagen können aber auch Vorführwagen, Firmenautos oder

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Leasingfahrzeuge sein. Sie sind ebenfalls beim örtlichen Händler
manchmal im Angebot. Vorsicht aber hier: Man weiß nie, wer alles den
Wagen gefahren hat und wie er gepflegt wurde. Deshalb lohnt sich ein
Blick ins Inspektionsheft. Ist die Wartung des Wagens lückenlos? Denn
nur so ist die Garantie auch gewährleistet. Und bei solchen Vorführ- und
Leasingautos lohnt es sich schon einmal, etwas genauer hinzuschauen
und eine Probefahrt zu machen.




Altwagen in Zahlung geben


Gibt der Kunde einen Altwagen beim Händler in Zahlung, hat er in der
Regel nicht so gute Karten – und einen engeren Verhandlungsspielraum.
Aber viele Händler tricksen auch hier schon längst, indem sie einen weit
überzogenen Preis für den Altwagen verrechnen und dann nicht so viel
Nachlass auf den Neuen gewähren. Unter dem Strich bleibt ein
Neuwagen zu einem guten Preis, allerdings nicht so gut, als hätte man
nur Bares auf den Tisch gelegt. Ein seriöser Händler wird immer die so
genannte „Schwacke-Liste“ zur Hand nehmen, wenn er einen Altwagen
bewertet. Das ist ein guter Anhaltspunkt für den aktuellen Wert jedes
Gebrauchten, wobei Sonderausstattungen und Besonderheiten wie gute
Pflege oder Beschädigungen Plus- oder Minuspunkte ergeben.


Die Finanzierung: 0,9 Prozent – geht das?


Viele große Autofirmen ködern auch mit erstaunlichen Finanzierungs-
angeboten. Vorsicht: Genau hinschauen gilt hier in der Regel und sich
den Vertrag genau durchlesen, darauf achten, ob Provisionen
einbezogen sind und was den effektiven Jahreszins ausmacht. Aber:
Angebote wie 1,9 Prozent Finanzierung sind schon nicht von der Hand
zu weisen, manchmal auch für nur 0,9 Prozent. In der Regel hat jeder
Autohändler eine Auto-Finanzierungsbank im Rücken. Vorsicht: Es lohnt


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sich, auch hier zu vergleichen. Jede Bank finanziert auch einen Autokauf.
Unter Umständen bekommt man bei seiner eigenen Bank oder
Sparkasse aufgrund längjähriger Beziehungen günstigere Konditionen
für die Neuwagen-Finanzierung als bei der Händler-Bank. In der Regel
werden zwar nur Neuwagen finanziert, aber auch Gebrauchte sind auf
Kredit zu bekommen. Dabei muss man wissen, dass die Bank als
Sicherheit den Kraftfahrzeugbrief verlangt. Vorsicht: Immer darauf
achten, dass man nach Tilgung des Kredits auch diesen Brief wieder
zurückbekommt, denn nur der weist einen auch als Besitzer des
Wagens aus.


Kann ich die Rate über die gesamte Laufzeit bezahlen?


Ganz wichtig bei einer Auto-Finanzierung ist die Frage, die sich jeder
stellen sollte, bevor er einen Auto-Kredit unterschreibt: Kann ich die
monatliche Rate über die volle Laufzeit durchhalten? Unter Umständen
sind größere Ausgaben absehbar, etwa eine alte Waschmaschine oder
ein anfälliges Fernsehgerät. Dann wird guter Rat teuer, wenn die
Investition während des Autokredits nun doch plötzlich ansteht. Man
muss also die persönlichen Voraussetzungen für einen Ratenkauf mit-
bringen. Man darf auch nicht übersehen, dass sich Autokauf-Finanzierer
den Kredit oft absichern oder bei der Schufa eintragen lassen. Vor
Vertragsunterzeichnung sollte man genau auf das Kleingedruckte im
Vertrag achten. Was passiert, wenn der Käufer einmal eine Rate nicht
bezahlen kann? Muss er dann sein Auto sofort von der Bank verwerten
lassen, sprich an die Bank zurückgeben? Tritt er unter Umständen im
Kreditvertrag auch sein Gehalt gegenüber der Bank ab? Das böse
Erwachen kommt möglicherweise erst hinterher, wenn die Gehalts-
pfändung beim Arbeitgeber auch noch peinliche Nachfragen aufwirft und
möglicherweise den Arbeitsplatz gefährdet. Oder man beantragt einen
Kredit für neue Möbel, und der Verkäufer sagt einem plötzlich: „Sie
haben sich aber gerade ein neues Auto geleistet!“ Schon ist das


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Problem mit dem auf Pump finanzierten Wagen da. Denn heutzutage
können Firmen teils innerhalb von 30 Minuten einen Kreditantrag bei
der Schufa prüfen lassen.


Wiederverkaufswert


Das Gesamt-Paket ist immer im Auge zu behalten: Welchen Wagen
bekommt man für welchen Zinssatz oder für welches Geld? Wie ist der
Wiederverkaufswert? Wie hoch ist der Spritverbrauch? Unter
Umständen rechnet sich eben der Exot doch nicht. Man hat zwar eine
günstige Finanzierung, die sich aber am Ende bei einem geringeren
Wiederverkauf doch nicht als günstig erweist. Und was nutzt ein Wagen,
der zu viel Benzin verbraucht?
Wenn man den Mehrverbrauch dann auf den Zinssatz und die
monatliche Rate rechnet, kommt unter Umständen ein ganz anderes
Ergebnis heraus.


Leasing – was ist das?


Leasing ist das vermeintliche Zauberwort für den schmalen Geldbeutel.
Man muss wissen, dass man beim so genannten Leasing-Verfahren kein
Eigentum am Auto erwirbt. Beim Leasing leiht man sich nur ein neues
Auto. Man zahlt also jeden Monat für die Nutzung eines bestimmten –
meist – Neuwagens. Daran sind Bedingungen wie eine dauerhafte, teure
Vollkasko-Versicherung geknüpft. Manchmal verlangt die Leasing-Bank
auch den Nachweis einer Garage.




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Ist Leasing nur etwas für Geschäftsleute?


Leasing lohnt sich eigentlich nur für Geschäftsleute, die die volle
Leasingrate jeden Monat von der Steuer absetzen können. Das heißt:
In der vollen Höhe der monatlichen Rate braucht der Nutzer eigene
Einkünfte nicht zu versteuern – in der Regel, wenn er den Wagen nur
rein geschäftlich nutzt, sonst legt das Finanzamt einen privaten Anteil
fest. Die Mehrwertsteuer der Rate kann er sich beim Finanzamt direkt
zurückholen. Wer also monatlich 200 Euro für ein neues Auto bezahlt,
das ihm hinterher nicht gehört, braucht für 200 Euro der eigenen
Einkünfte keine Steuern zu bezahlen. Er bekommt außerdem direkt
vom Finanzamt 19 Prozent Mehrwertsteuer der Rate zurück,
beziehungsweise er verrechnet sie gleich mit der Mehrwertsteuer, die
er bei seinen eigenen Einnahmen den Kunden in Rechnung stellt und
normalerweise ans Finanzamt weiterleiten müsste. Leasing ist also
ein Finanzierungsmodell für Freiberufler wie Steuerberater und
Rechtsanwälte oder für Firmen und für Geschäftsleute. Wer sich als
Privatmann einen Leasingvertrag aufschwatzen lässt, der hat am Ende
wenig davon.


Fallstrick Kilometerbegrenzung


Ein Fallstrick lauert allerdings auch in Leasingverträgen: Es wird eine
jährliche Kilometerleistung nach den Bedürfnissen des Nutzers festge-
legt (danach richtet sich auch die Höhe der monatlichen Leasingrate!),
also 15.000 oder 20.000 Kilometer pro Jahr. Im Vertrag steht dann in
der Regel ein Ausgleichsbetrag für jeden Kilometer, der zusätzlich über
diesem Limit gefahren wird. Stehen also 25.000 Kilometer pro Jahr statt
der vereinbarten 20.000 Kilometer auf dem Tacho, muss der Kunde für
jeden zu viel gefahrenen Kilometer am Ende draufzahlen. Das kann eine
satte Nachforderung bedeuten. In einem weiteren Punkt ist beim
Leasing Vorsicht geboten: Wer den Wagen nicht pflegt und ramponiert,


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muss am Ende noch für die Reparatur aufkommen, zumindest aber die
Selbstbeteiligung seiner Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen.
Das sind dann zusätzlich 300 oder 650 Euro je nach Vertrag sowie die
Höherstufung in der Vollkaskoversicherung.


Zwittermodelle zwischen Leasing und Ratenkredit


Mittlerweile haben sich zur Finanzierung von Neuwagen Zwittermodelle
aus Leasing- und Kreditvertrag entwickelt, um sie auch für
Privatleute schmackhaft zu machen. So verlangen manche Firmen eine
Anzahlung und legen einen Restwert nach der Leasing- (oder Raten-)
Laufzeit fest. Zu diesem Restwert kann der Käufer am Ende der Laufzeit
den Wagen erwerben, aus dem Vertrag aussteigen oder den Restbetrag
durch einen neuen Kredit finanzieren.


Grundsätzliches zur Technik


Früher galten Wagen aus Italien, Frankreich oder Spanien als eher
anfälligere Fahrzeuge. Vergleichbaren Typen aus deutscher Produktion
schrieb man eine größere Zuverlässigkeit zu. Heute gehen die
Statistiken über Reparaturanfälligkeit querbeet. Seitdem Automo-
bilhersteller weltweit kooperieren, hat sich die Technik angeglichen. Es
gibt heutzutage allgemein gültige Standards, die keine großen
technischen Unterschiede einzelner Modellreihen erkennen lassen. Im
Gegenteil: Motoren des Typs X finden sich mittlerweile auch im Typ Y
wieder. Einzelne Komponenten sind austauschbar, sehen teils baugleich
aus. Fahrzeuge des Typs Y sind in der Werkstatt des Typs X zu
reparieren.




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Welche Technik: Benzin, Diesel, Gas, Bio oder Hybrid?


Wichtig ist auch die Frage, für welche Technik man sich entscheidet.
Gerade vor dem Hintergrund steigender und stark schwankender
Benzinpreise stellt sich diese Frage heutzutage mehr und mehr. Die
Erderwärmung infolge der auch durch Autoabgase verursachten
Kohlendioxid-Emissionen kommt hinzu. Hybridfahrzeuge, Elektro-, Gas-,
Biodiesel-, Bioethanol-, Diesel- oder Benzinmotoren sind hier die Frage.
Mit Sprit sparenden Autos ist man nicht nur auf der relativ sicheren
Seite, sondern schont damit auch sein eigenes Kraftfahrzeug-Budget
und die Umwelt. Deshalb spielt bei der Entscheidung für ein neues Auto
auch der Benzinverbrauch eine wichtige Rolle.


Dieselmotor


Die einst gepriesenen Vorteile von Dieselfahrzeugen sind mittlerweile
dahingeschmolzen. Der vom Diesel verursachte Russ hat außerdem
dazu geführt hat, dass die erhöhte Steuer für Dieselautos den gerin-
geren und preiswerteren Kraftstoffverbrauch wieder auffrisst. Früher
galt die grobe Regel: Wer längere Strecken auf der Autobahn fährt,
sollte sich einen Dieselwagen zulegen. Heute heißt die Regel wohl eher:
Diesel nur mit neuester Technik, also mit einem Russpartikelfilter.
Dazu später beim Kapitel über Gebrauchtwagen mehr. Biodiesel oder
Bioethanol werden aus Mais oder Raps gewonnen und können dem
normalen Diesel beigemischt werden. Sie sind ebenfalls steuerbefreit,
aber noch nicht so verbreitet. Umweltschützer kritisieren, dass dafür
große Flächen gebraucht werden, die wiederum CO2-Ausstoß produ-
zieren.




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Benzin oder Gas?


Aber besser noch gilt heute eher: Am besten wäre grundsätzlich ein
geringer Spritverbrauch, Stichwort „Drei-Liter-Auto“ oder gar Gas.
Sprit sparende Kleinwagen, die mit wenigen Litern Kraftstoff fahren,
kommen mehr und mehr auf den Markt und erobern jetzt sogar
Amerika. Die relativ neue Alternative Gas ist immer mehr im Kommen
und garantiert noch bis zum Jahr 2018 eine Befreiung von der
Mineralölsteuer. So ist zumindest bis zu diesem Zeitpunkt sicher
gestellt, dass derjenige, der mit einem Gas betriebenen Fahrzeug fährt,
auf im Vergleich zu Super und Diesel günstige Kraftstoffpreise setzen
darf. Eine nachträgliche Umrüstung auf Gas mit etwa 2.000 Euro
Investitionskosten lohnt sich aber erst ab einer Leistung von 50.000
Kilometern. So kann jeder selbst errechnen, ob sich ein Umbau für ihn
lohnt. Das Netz an Tankstellen mit Gas weitet sich in Europa immer
mehr in aus. Die Technik ist absolut sicher und hat zudem den Vorteil,
dass ein solches Auto bivalent fährt, das heißt, Gas- und Benzinbetrieb
sind beide möglich. Wenn der Gasvorrat zu Ende geht, schaltet sich
der Wagen auf Benzin um. Auf jeden Fall spart man langfristig etwa die
Hälfte der Energiekosten, denn ein Liter Gas kostet heute etwa nur
rund 60 Cent. Zudem hat der Gasfahrer die relative Sicherheit, dass
bis zum Jahr 2018 die Mineralölsteuer beim Gas auf jeden Fall nicht
aufs Gaspedal tritt.


Hybrid – macht das nicht Angst?


Das Neuste auf dem Automarkt ist die so genannte Hybrid-Technik, die
Elektro- und Benzinmotor kombiniert. Der Hybrid-Wagen ist das Auto
der Zukunft. Der Benzinmotor schaltet sich immer dann automatisch ab,
wenn er nicht gebraucht wird. Gleichzeitig wird die Batterie ständig
aufgeladen. Bei 20.000 Kilometern Jahresleistung soll er gegenüber
einem herkömmlichen Diesel-Fahrzeug eine Tonne weniger an


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Kohlendioxid-Ausstoss produzieren. Und der Kraftstoffverbrauch
reduziert sich auf rund vier bis fünf Liter pro 100 Kilometer.


Die Nebenkosten: Worauf ich achten muss


Bevor man sich ein Auto kauft, sollte man sich darüber im Klaren sein,
dass der Preis für den Wagen längst nicht alles ist. Es gibt leider kaum
jemanden, der einem die ganze Wahrheit rund ums Auto sagt. Wer sich
für einen fahrbaren Untersatz entscheidet, hat es grundsätzlich mit
Folgekosten zu tun. Vor dem Autokauf steht also die exakte Analyse der
Nebenkosten. Man muss wissen, was der Wagen tatsächlich monatlich
kostet.


Die Anmeldung des Wagens


Die einmaligen Nebenkosten sind beispielsweise die Anmeldung des
Wagens bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle inklusive der
Nummernschilder. Oft bietet das der Händler oder Verkäufer mit an,
allerdings gegen zusätzliche Berechnung. Und die ist bei ihm natürlich
teurer, als wenn man es selbst macht. Der Händler oder Verkäufer
nimmt in der Regel für diesen Service rund 100 Euro. Macht man es
selbst, kommt man mit knapp 50 Euro hin: die Gebühr für die
Anmeldung und das Anfertigen der Schilder. Meistens befinden sich
(teure) Schildermacher direkt neben der Zulassungsstelle. Für den
halben Preis bekäme man die Nummernschilder bei jedem normalen
Schildermacher. Aber wer geht schon weiter, wenn der Laden direkt in
der Nähe ist und man die Schilder ja auch sofort braucht, damit der
Beamte Prüfplaketten und Siegel aufkleben kann.




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Welche „Papiere“ brauche ich?


Für die Anmeldung braucht man „Papiere“. Der Händler weiß das und
macht das professionell, oft durch speziell geschulte Boten, die nichts
anderes tun, als täglich eine Reihe von Wagen an- und abzumelden. Die
haben auch meist den Vortritt bei den Zulassungsstellen. Wer seinen
Wagen selbst anmeldet, braucht den Kraftfahrzeugbrief, die
Versicherungskarte (früher Doppelkarte) und seinen Personalausweis.
Meldet man den Wagen für jemanden anderen an, was grundsätzlich
geht, braucht man zusätzlich eine Vollmacht: „Hiermit beauftrage ich
Herrn Meier, Musterstraße 13, 23456 Musterhausen, den PKW XY auf
meinen Namen bei der Stadt Musterhausen anzumelden, Datum,
Unterschrift“. Dazu benötigt der Anmelder den Personalausweis des
Besitzers. Schon so mancher musste bei der Zulassungsstelle erleben,
dass er nach einer Stunde Wartezeit nicht alle Papiere dabei hatte.
Dann hilft nichts. Man muss die ganze Prozedur noch einmal von vorne
über sich ergehen lassen und die Papiere vervollständigen. Also: Vorher
genau checken, ob man alles komplett hat, auch darauf achten, dass
der Personalausweis nicht abgelaufen ist und dass man die richtige
Zulassungsstelle erwischt. Wer nämlich auf dem Personalausweis in der
Stadt X gemeldet ist, kann den Wagen nicht in der Stadt Y anmelden. In
der Regel geht die Zulassung nur am Wohnort.




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Überführungskosten – was ist das?


Vorsicht ist beim Neuwagenkauf auch noch in einem anderen Punkt
geboten: Oft ist kleingedruckt im Vertrag des Autokaufs versteckt eine
– nicht unerhebliche – Pauschale für Überführung und Anmeldung
enthalten, so zwischen 599 und 750 Euro. Was heißt hier Überführung?
Das eine Werk liegt in Wolfsburg, das andere in Rüsselsheim, und so
mancher fernöstliche Importeur kommt über den Hamburger Hafen mit
seinen Fahrzeugen nach Frankfurt, Berlin oder München. Per Bahn und
LKW werden diese Neufahrzeuge dann zum Händler hin „überführt“. So
mancher Autoverkäufer genehmigt sich aber hier ein dickes Zubrot
dadurch, dass er kleinere Transporter hat und sich die Wagen vom Werk
selbst abholt. Das kann der Privatmann natürlich auch, setzt sich in den
Zug und löst ein einfaches Ticket nach Frankfurt oder Wolfsburg, spart
dadurch locker mal einige hundert Euro. Das macht in der Regel aber
keiner, also muss man diese Kosten miteinplanen. Man ist als Neuwa-
genkäufer dann immer plötzlich über-rascht, wenn aus dem ursprüng-
lichen Listenpreis glatt einige hundert Euro mehr werden. Insbesondere
stolze Nobelkarossen-Besitzer ließen es sich früher nicht nehmen, ihren
Wagen in Untertürkheim selbst abzuholen, waren das doch immer auch
mit einem Empfang und anderen kleineren Zugaben oder
Annehmlichkeiten verbunden. Heute inszenieren Autohäuser vor Ort
immer mehr die Übergabe des neuen Wagens als Event. Lassen Sie sich
von diesem Schnickschnack nicht blenden. Sagen Sie sich immer: Sie
haben alles selbst bezahlt. Ein seriöses Autohaus blendet nicht mit
versteckten Kosten, sondern spielt mit offenen Karten!




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Rücklagen für Unvorhergesehenes


Ein gewisses Polster für Unwägbarkeiten lohnt sich auf jeden Fall zu
schaffen. Jeder Hausbesitzer bildet Rücklagen für ein später eventuell
undichtes Dach. So braucht der Autobesitzer auch Rücklagen für eine
Reparatur, Inspektion oder für Winterreifen. Man sollte also immer
einen bestimmten Betrag für unvorhergesehene Ereignisse rund ums
Auto zurücklegen, vielleicht monatlich in die Spardose legen oder ein
Sparbuch dafür anlegen.


Auto braucht Pflege und Wartung für Werterhalt und Sicherheit


Eine böse Überraschung kann am Ende derjenige erleben, der sich um
die Pflege seines Neuwagens beizeiten kaum Sorgen macht. Zur
Grundausstattung jeden Neuwagens gehört ein so genanntes
Wartungsheft. Darin sind genau die Intervalle enthalten, in denen kleine
und große Inspektion anfallen, Ölwechsel oder ein Wechsel
der Bremsflüssigkeit vorzunehmen sind. Eine ordentlich dokumentierte
Wartung des Fahrzeugs ist Garant für den Werterhalt. Man darf sich
also nicht wundern, wenn beim Wiederverkauf des unge-pflegten Autos
teils erhebliche Einbußen drohen.


Sich vor Pannen schützen


Und schließlich vermeidet ein regelmäßiger Check auch unvorher-
gesehene Pannen. Wenn der Motor plötzlich mit zu wenig Öl fährt,
nimmt er genau so Schaden wie die Bremsen, die nicht genügend
Flüssigkeit für den ausreichenden Druck haben. Das kann mitunter auch
für die Insassen gefährlich werden. Und schließlich nutzen sich
besonders beanspruchte Teile wie Bremsen, Reifen oder
Scheibenwischer mit der Zeit ab und verlieren entweder ihre Funktion
oder Sicherheit.


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Zusätzliche Investitionen – wofür?


Deshalb fällt die eine oder andere Investition im Laufe der Zeit an,
insbesondere für Winterreifen, die bei entsprechender Witterung
mittlerweile Pflicht sind, oder für Scheibenwischer. Auch Bremsbeläge
sind Verschleißteile, die regelmäßig kontrolliert werden müssen. Ein
Quietschen beim Bremsen sollte dem Fahrer den notwendigen Hinweis
geben, da einmal genauer hinzuschauen.


Die technische Überwachung des Wagens


Übrigens, Neuwagen bekommen von vornherein eine technische
Abnahme für drei Jahre (sonst nur immer für zwei Jahre). Dennoch
sollte man sich anhand der entsprechenden Prüfplakette auf dem
Nummernschild immer selbst davon versichern, wann der Wagen zur
Prüfung wieder vorgestellt werden muss. Es ist schon passiert, dass ein
Neuwagenbesitzer nach einem Jahr die Aufforderung erhielt, seinen
Wagen doch bitte schleunigst prüfen zu lassen. Da hatte wohl jemand
im Amt geschlafen, aber die Prüfplakette ist entscheidend. Und der
Fahrer ist immer für den ordnungsgemäßen Zustand seines Wagens
verantwortlich. Auch die so genannte „AU“ (Abgasuntersuchung) muss
regelmäßig alle zwei Jahre durchgeführt werden. Nicht mehr nur der
TÜV, sondern auch andere Prüfstellen wie die DEKRA nehmen solche
regelmäßigen Überprüfungen an Kraftfahrzeugen aller Art vor und
stellen die entsprechenden Bescheinigungen aus und vergeben die
Prüfplaketten. Alles kostet zusätzliches Geld. Bei einem Neuwagen darf
der Kunde getrost von einem ordnungsgemäßen Check durch die
Werkstatt ausgehen, bevor der Wagen ausgeliefert wird. Das gleiche gilt
für den Gebrauchten vom Händler.




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Vorsicht beim Tuning an Autos!


So mancher träumt von breiteren Reifen oder einem dröhnenden
Doppelrohr am Auspuffende. Aber nicht alles ist erlaubt. Der eine oder
andere sportliche Autofahrer hat in der Polizeikontrolle schon eine böse
Überraschung erlebt. Vieles geht, aber nicht alles ist zulässig. Man sollte
sich das Aufpeppen seines Autos vorher vom Fachmann bestätigen
lassen. Vor allem müssen Veränderungen am Wagen von der
technischen Überwachung genehmigt sein und in den Kraftfahrzeugbrief
und -schein eingetragen werden. Das ist nämlich der sicherste Weg,
unbeschadet durch die Polizeikontrolle zu kommen. Seriöse
Ersatzteilhändler liefern selbstverständlich das entsprechende
Genehmigungsdokument – das sind in der Regel entweder
Patenturkunden oder amtliche Bescheinigungen der technischen
Überwachung – gleich mit. (siehe hinten Chiptuning)


Von Versicherungen und Schadensklassen
Ein ganz erheblicher Kostenfaktor beim Auto ist die Versicherung des
Kraftfahrzeugs. Manchmal scheitert ein Kauf schon daran. Denn
Fahranfänger bauen bekanntlich aufgrund ihrer Unerfahrenheit häufiger
Unfälle und müssen somit generell höhere Versicherungsprämien
bezahlen. Sie werden in die höchste Schadensfreiheitsklasse 0
eingestuft, das heißt, sie haben 240 Prozent der Grundprämie zu zahlen.
Häufig helfen sich Fahranfänger damit, dass sie ein Auto erst einmal auf
den Namen von Vater oder Mutter als deren Zweitwagen zulassen. Das
spart meistens die Hälfte der Prämie für Haftpflicht- und
Vollkaskoversicherung. Später kann man dann sogar diese
Schadensfreiheitsklasse, die ja im Laufe der Jahre, wenn man keinen
Unfall baut, immer weniger wird, selbst übernehmen. Bei der
Finanzierung und beim Leasing von Autos sind Vollkaskoversicherungen,
die auch einen selbst verursachten Schaden abdecken, Pflicht. Es macht
außerdem Sinn, bei einem Neuwagen mindestens in den ersten drei


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Jahren selbst eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Wie schnell ist
ein Neuwagen durch einen Unfall zum Totalschaden geworden. Dann
sind buchstäblich 10.000 bis 20.000 Euro und mehr mit einem Mal
futsch. Tipp: Die von den Autohändlern meist mit angebotenen Ver-
sicherungen sind nicht unbedingt immer die günstigsten. Vergleichen
lohnt sich auch hier, bevor man hinterher feststellt, dass man einige
hundert Euro zu viel bezahlt. Schließlich verdient der Händler ja auch
noch an der Vermittlung. Das Internet bietet gute
Vergleichsmöglichkeiten, aber auch Fachzeitschriften und
Automobilclubs. Hier kann man mit entsprechenden Programmen den
günstigsten Tarif berechnen lassen. Aber Vorsicht: Man muss sich auch
das Leistungspaket genau anschauen. Manche Versicherer ködern mit
einer günstigen Prämie. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass
man bei Glasbruch 300 Euro Selbstbeteiligung hat, bei einem selbst
verschuldeten Unfall 650 oder gar 1.000 Euro, und am Ende fragt man
sich: Wofür habe ich eigentlich die Versicherung? Bevor man dann
nämlich im Schadensfall 450 Euro für eine neue Windschutzscheibe
abrechnet und im nächsten Jahr höher gestuft wird, zahlt man den
Schaden aus der eigenen Tasche.




KFZ-Steuern: Kommt die reine CO2-Steuer?


Bei der Entscheidung für einen Neuwagen spielt auch eine Rolle, wie viel
Kraftfahrzeugsteuer ich für den von mir ausgesuchten Wagen bezahlen
muss. Die Regel früher: Je größer der Wagen, je mehr Hubraum er
hatte, um so höher fiel die Steuer aus. Es war eine nach
Kubikzentimetern Hubraum bemessene Steuer. Heute werden die Sätze
immer mehr in Europa standardisiert und berücksichtigen neben dem
Hubraum des Motors auch die Einstufung in Schadstoffklassen.
Diskutiert wird im Augenblick die Einführung einer reinen CO2-
Kraftfahrzeugsteuer. So soll sie allein nach dem Schadstoffausstoß


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berechnet werden. Die vor einiger Zeit noch praktizierte Besteuerung,
nach der Neuwagen in den ersten Jahren steuerfrei ausgingen, ist
längst passé. Mittlerweile müssen auch Benziner mit Kat mehr bezahlen,
Diesel ohne Russpartikelfilter sowieso. Die Nachrüstung mit einem
Russfilter bei Dieselfahrzeugen wurde bezuschusst. Es lohnt sich auch
hier, die jeweils aktuellen Steuersätze vorher berechnen zu lassen. Das
ist im Internet möglich, aber hier helfen auch Automobilclubs und
Autohändler. Immer vergleichen und das Komplett-Ergebnis unter dem
Strich betrachten.


Service Glas-Reparatur


Schnell ist es passiert: Der Lkw auf der Autobahn wirbelt kleine
Steinchen auf, und schnell splittert auf der Wundschutzscheibe des
dahinter fahrenden Wagens ein winziges Stück Glas ab. Bevor man
seine Teilkaskoversicherung dafür in Anspruch nimmt, sollte man einen
speziellen Service der Versicherer nutzen. Die haben nämlich mit dem
führenden Autoglas-Unternehmen vereinbart, solche kleinen Schäden
an den Autoscheiben erfolgreich zu reparieren. Dies kostet den Fahrer
nichts – und die Versicherungen nur einen Bruchteil von dem, was eine
komplette neue Scheibe ausmachen würde. Bevor man also seine
Versicherung in Anspruch nimmt, sollte man – allerdings rechtzeitig –
die Scheibe mit einem Spezialharz ausbessern lassen, bevor sie durch
weitere Erschütterungen ganz zerbricht.


Neuwagen übers Internet


Der Neuwagenkauf kann heutzutage natürlich auch über das World
Wide Web erfolgen. Bei den zahlreichen Aktionen der Händler und den
vielfältigen Sonderangeboten über Tageszulassung und EU-Wagen vor
Ort ist dieses Geschäft aber eher die Ausnahme. Dennoch: Wer sich für
einen Neuen im Internet entscheidet, sollte besonders vorsichtig sein


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und den Kauf gut absichern: durch Musterverträge, Zeugen und
fachkundige Begleitung. Insbesondere ist dringend zu raten, die doch
relativ hohe Summe über einen Treuhänder abzuwickeln, was seriöse
Internet-Auktionen auch anbieten. Das sichert vor unliebsamen
Überraschungen. Denn das alte Prinzip „Erst die Ware, dann das
Geld“ ist so garantiert und es schützt vor bösen Pannen beim
Neuwagenkauf.


Der Gebrauchtwagenkauf: Worauf muss ich achten?


So schön der Traum vom eigenen Neuwagen auch ist, so
unerschwinglich kann er aber ebenso werden. Deshalb führt für viele
kein Weg daran vorbei, nach einem Gebrauchten Ausschau zu halten.
„Zuallererst kauft das Auge mit“ ist ein alter Händlerspruch, und der gilt
ganz besonders für gebrauchte Autos. Es gibt zahlreiche Tricks, einen
Alten aufzupolieren. Angefangen vom Cockpitspray über spezielle
Reifensprays, die auch noch halb abgefahrene Reifen wie neu
erscheinen lassen, bis hin zu polierten Roststellen oder frisierten
Tachometern hat es schon alles gegeben. Setzen Sie dagegen: Vier
Augen sehen mehr als zwei. Nehmen sie einen guten Freund mit, der
vom Auto etwas versteht, und schauen Sie sich den Wagen ganz genau
an, am besten auch von unten. Denn da kann selbst der Laie grobe
Schnitzer sofort erkennen, etwa wenn es im Bereich des Motors feucht
ist und das Öl schon tropft, oder wenn Dellen noch vom letzten Unfall
zeugen. Aber selbst wenn alles schön kaschiert ist, braucht man
zuverlässigen Rat, und der ist eigentlich nur bei einem Gutachter zu
bekommen. Der sicherste Weg ist, auch wenn es einige Euro mehr
kostet, einen Fachmann draufschauen zu lassen. Die Automobilclubs
bieten manchmal sogar kostenlos oder für eine kleine Gebühr den
Service an ihren Prüfcontainern an. Vielleicht kann man auch
unkompliziert bei seiner Tankstelle auf die Bühne fahren und selbst
unter den Wagen schauen oder den Meister einen kritischen Blick aufs


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Modell werfen lassen. Der sicherste Weg ist hin zu den technischen
Prüfstellen. Hier kann man auch einfach den Gebrauchtwagen zur
Ausstellung einer neuen Prüfplakette vorstellen. Selbst wenn Mängel
festgestellt werden und man das Auto noch einmal gegen eine weitere
Gebühr vorbeibringen muss, weiß der potenzielle Erwerber aber auf
jeden Fall, woran er ist. Denn die Ingenieure der Überwachungsvereine
verstehen etwas von Autos und geben es einem Schwarz auf Weiß in
der amtlichen Mängelliste. Günstige Gebrauchte werden meist von
Privatpersonen angeboten, und da gilt es besonders aufzupassen.


Die Checkliste für den Gebrauchtwagen


Worauf ist ganz besonders bei einem alten Wagen zu achten? Woran
erkenne ich Mängel oder dass ein Gebrauchtwogen ok ist? Anhand einer
Checkliste sollte man vorher folgendes prüfen:


  • Ein Blick unter die Motorhaube zeigt, ob der Wagen gepflegt oder
     präpariert ist. Dabei ist die Taschenlampe ein wichtiges Hilfsmittel.
     Bei einer professionellen Motorwäsche, die das angebotene
     Gebrauchtfahrzeug wie neu erscheinen lässt, könnte ein undichter
     Zylinderkopf kaschiert sein. Allzu dreckige Motorblöcke deuten
     aber auch auf wenig Pflege hin. Auch hier ist Vorsicht geboten und
     der Blick ins Wartungsheft angesagt.


  • Bestehen Sie darauf, unter den Wagen zu schauen. Achten Sie
     dabei auf feuchte Stellen im Bereich des Motorblocks, Getriebes
     und der Servolenkung. Auch sie könnten auf undichte Stellen,
     etwa am Zylinderkopf, hindeuten.


  • Schauen Sie sich den Wagen von unten ganz genau an. Achten
     Sie dabei auf Beulen und Beschädigungen des Unterboden-
     schutzes. Dies könnten Hinweise auf Unfälle sein wie auch frische


                                                                       35
neue Unterbodenschutzstellen. Da wurde nach dem Ausbeulen
   oder Geraderichten bestimmt nachgespritzt.


• Sind Gummimanschetten von Lenkung und Antriebswellen
   beschädigt? Dann war hier ein Steinmarder am Werke, und die
   Reparatur ist nicht unerheblich, weil sie sehr arbeitsintensiv ist.


• Die gesamte Auspuffanlage von vorne bis hinten überprüfen, die
   Übergänge von Rohren in Töpfe genau untersuchen.
  Hier sind die Sollbruchstellen, die schnell einige hundert Euro für
   ein Ersatzteil ausmachen. Hier finden sich schnell kleine
   Risse oder Löcher, die über kurz oder lang die gesamte Anlage
   außer Gefecht setzen.


• Drücken Sie den Wagen kräftig an jedem der vier Kotflügel mit
   Schwung nach unten. Schwingt der Wagen nach, sind die
   Stoßdämpfer garantiert demnächst auszuwechseln. Bei guten
   Stoßdämpfern stoppt der Schwung sofort. Und kontrollieren Sie,
   ob die Stoßdämpfer Öl verlieren. Auch das deutet einen Verschleiß
   an.


• Werfen Sie einen Blick in den Behälter für die Kühlflüssigkeit. Ist
   er nicht mehr randvoll und stellen Sie hier eine „braune
   Suppe“ fest, dann ist hier etwas faul.


• Desgleichen den Deckel mit der Bremsflüssigkeit öffnen und
   kontrollieren, ob genug im Leitungssystem ist und der Behälter
   randvoll ist.


• Nehmen Sie den Peilstab für die Ölstandsanzeige heraus, wischen
   Sie die Spitze der Maßanzeige einmal mit einem Tuch ab und
   stecken ihn wieder in den Tank. Ziehen Sie ihn nun erneut heraus


                                                                         36
und schauen Sie sich die Anzeige am Ende genau an: Hat der
      Motor genug Öl, und wie sieht das Öl aus? Schwarz oder noch
      gelb? Pechschwarzes Öl kann auf einen ungepflegten Wagen
      hindeuten, der schon längst den nächsten Ölwechsel verträgt. Zu
      wenig Öl (das sieht man an den Maßeinheiten, unterhalb der
      untersten Einkerbung wird’s sehr kritisch!) könnte ein Anzeichen
      dafür sein, dass der Wagen schon lange mit niedrigem Ölstand
      fährt und eventuell die Motorkolben dadurch schon heiß gelaufen
      sind und beschädigt wurden. Lassen Sie sich schriftlich bestätigen,
      dass der Wagen auf 1.000 Kilometer nicht mehr als einen Liter
      Öl verbraucht. Alles, was darüber liegt, wird kritisch. Schauen
      Sie sich die Batterie genau an: Oxidieren die Pole bereits weiß,
      dann steht womöglich der Neukauf eines Ersatzteils an.


•     Funktionieren die Scheibenwischer noch ordentlich oder
      hinterlassen sie Streifen auf der Scheibe?


    • Sind Heizung und Gebläse noch in Ordnung?


    • Lassen sich elektrischer Fensterheber und Außenspiegel bedienen?


    • Kontrollieren Sie genau die Reifen und Felgen. Sind sie
      unterschiedlich stark abgefahren – dies passiert meistens an den
      Innenseiten -, dann ist das ein Hinweis darauf, dass der Wagen
      aus der Spur ist. Er muss also einen kräftigen Stoß aufs Rad
      bekommen haben. Die Spur muss jetzt unbedingt neu vermessen
      und eingestellt werden, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
      Einen Fehler in der Geometrie des Wagens stellt man aber auch
      bei einer Probefahrt fest. Bei etwas höherer Geschwindigkeit ab
      80 Km/h zum Beispiel fängt das Lenkrad an zu flattern oder zu
      zittern. Außerdem prüft man das dadurch, indem man eine
      längere Strecke geradeaus fährt. Man hält die Hand nur leicht am


                                                                         37
Lenkrad und beobachtet, ob der Wagen aus der Spur nach links
   oder rechts zieht.


• Macken in Felgen deuten ebenfalls auf Bordstein-Kontakt – und
   damit auf eventuell defekte Reifen hin. Schauen Sie sich die
   Reifen an den Außenrändern genau an. Sind sie porös oder von
   Bordsteinen abgeschabt? Oder gar wunderschön mit schwarzem
   Lack kaschiert? Frisch silberne Felgen sind garantiert gerade
   erst nachgespritzt! Lassen Sie sich nicht blenden. Der Rost
   kommt schon nach wenigen Tagen wieder durch.


• Messen Sie die Profiltiefe der Reifen nach: 1,6 Millimeter reichen
   zwar so gerade noch vor dem kritischen Auge des Polizisten, doch
   sicher ist etwas anderes. Der nächste Satz Reifen wird schon bald
   fällig. Es sollten also mindestens 2,5 bis 3 Millimeter Profil noch
   vorhanden sein.


• Wird Ihnen ein Wagen mit Winterreifen vorgestellt, fragen Sie
   nach dem Satz Sommerreifen.


• Kann ich die Handbremse ausreichend fest anziehen oder rastet
   sie schon nach dem ersten Haken ein?


• Sind die Bremsen noch in Ordnung? Manchmal kann man durch
   die Felgen auf die Scheibenbremsen hindurchschauen und
   erkennen, ob die glänzenden Stahlscheiben Riefen haben.
   Erkennen Sie gar Rost, ist Vorsicht geboten. Kann man das aber
   nicht von außen erkennen, sollte man ein Rad kurz abmontieren
   und hinter „die Kulissen“ schauen.




                                                                         38
• Ein Blick unter die Fußmatten lohnt sich: Ist es darunter feucht
   oder trocken? Mufft es im Innenraum? Dann ist die Karosserie
   irgendwo undicht.


• Die Sicherheitsgurte sollte man sich auf jeden Fall ganz genau
   ansehen. Sind sie noch fest in ihrer Verankerung und rollen sie
   sich wieder vollständig auf oder hängen sie bereits ausgeleiert nur
   noch herum?


• Wie sieht der Fahrersitz aus? Ist er bereits durchgesessen oder
   blendet ein schöner Stoffüberzug? Schauen Sie ruhig einmal
   darunter. Ist der Sitz eventuell schon beschädigt? Dies könnten
   Hinweise darauf sein, dass der Wagen wesentlich mehr als die
   angegebenen 100.000 Kilometer gelaufen ist.


• Den Wagen unbedingt bei Tageslicht und trockenem Wetter in
   Augenschein nehmen. Dämmerung und Regen kaschieren Macken
   und Lackschäden wie auch ein ungewaschenes Auto.


• Achten Sie bei der äußeren Betrachtung auf Unebenheiten
   zwischen Tür und Rahmen oder Motorhaube and Karosserie.
   Leichte Verschiebungen oder zu breite Spalten deuten auf einen
   Unfall hin.


• Genau die Scheinwerfer betrachten: Ist das Glas durch
   Steinschlag beschädigt, dann wird schon bald Wasser eindringen,
   und das Chrom oxidiert. Ein neuer Hauptscheinwerfer kann teuer
   werden.


• Kontrollieren Sie, ob alle Lichter funktionieren. Treten Sie auf die
   Bremsen und betätigen Sie die Blinker, kontrollieren Sie die
   Warnblink-Anlage!


                                                                     39
• Den Innenraum sollte man sich genau anschauen. Wie gepflegt ist
  er, funktionieren Radio und Player? Wie sieht es Im Kofferraum
  aus, wurde nachlackiert?


• Kontrollieren Sie die Vollständigkeit der Ausstattung: Sind
  funktionstüchtiger Ersatzreifen, Wagenheber und Schrauben-
  schlüssel für den Notfall vorhanden? Ist die Bedienungsanleitung
  da, das Scheckheft?


• Fragen Sie ausdrücklich, ob der Wagen unfallfrei ist, wenn nein,
  welche Unfälle er hatte. Lassen Sie sich die Reparaturbelege
  zeigen.


• Fragen Sie nach dem Tachostand und lassen sich schriftlich
  bestätigen, dass der Tacho nicht manipuliert wurde und die
  Kilometerleistung der tatsächlichen entspricht. Es reicht nicht
  „Kilometerstand laut Tacho“.


• Schauen Sie genau in den Kraftfahrzeugbrief nach den
  Vorbesitzern. Wie viele Personen haben den Wagen bereits wie
  lange gefahren. Waren es häufiger eher kurze Abstände, dann
  konnte sich wohl niemand so recht mit dem Auto anfreunden.


• Stimmt der Verkäufer mit dem derzeit eingetragenen Besitzer
  überein? Hat der Anbieter erst seit kurzem den Wagen, dann ist
  etwas faul.


• Ein Hinweis auf viele neue Ersatzteile ist auch ein Hinweis darauf,
  dass es dem angebotenen Wagen gar nicht gut geht.




                                                                     40
• Schauen Sie genau auf alle Gummidichtungen an Fenstern und
  Türen. Sind sie porös oder weisen sie winzig Lackreste auf? Wenn
  ja, wurde hier garantiert nachlackiert.


• Den Lack des Wagens sollte man rundum aus einigen Metern
  Entfernung anschauen. Weist er Farbunterschiede/Schattierungen
  auf? Wenn ja, wurde hier ebenfalls nachlackiert. Gerade bei
  Metallic-Lackierungen ist das gut erkennbar.


• Auf Roststellen achten. Manchmal deuten sie sich schon durch
  kleine Aufwölbungen wie bei aufgequollener Pappe unter dem
  glänzenden Lack an. Besonders sind solche Stellen an Radkästen
  zu finden und dort, wo sich Wasser sammeln kann. Schauen Sie
  sich genau die Unterseiten von Türen und Hauben an. Streifen Sie
  mit der Hand über die Unterseite der Tür. Scharfe Unebenheiten
  bedeuten Rost.


• Prüfen Sie unter dem Wagen, ob Rost tragende Teile der
  Karosserie gefährdet.


• Vorsicht bei getunten Fahrzeugen. Frontspoiler oder Spezial-
  Auspuff sollten Sie nicht blenden, sondern Ihnen sagen: Sie
  haben es hier mit einem sportlichen, aber leider auch
  verschleißfreudigeren Vorbesitzer zu tun.


• Verlangen Sie Unterlagen über die letzte technische und
  Abgasuntersuchung (nicht älter als 3 Monate!) des Wagens.
  Welcher CO2-Ausstoß wurde gemessen? Lassen Sie sich die
  Prüfberichte zeigen, die im übrigen auch immer im Auto
  mitgeführt werden müssen.




                                                                   41
• Wie lange sind die Prüfplaketten für technische Abnahme und
  Abgasuntersuchung noch gültig. Müssen Sie schon bald den
  angebotenen Wagen erneut vorstellen – unter Umständen mit
  dem Risiko, dass er wegen Mängel stillgelegt wird?
  Gebrauchtwagen werden gerne „Noch zwei Jahre TÜV-
  frei“ angeboten. Lassen Sie sich davon nicht blenden. Auch die
  Prüfer kann man täuschen. Das muss nicht heißen, dass der
  angebotene Wagen wirklich seinen verlangten Kaufpreis wert ist.
  Schalten Sie den Motor ein und hören Sie sich die Geräusche
  durchs offene Fenster (!) genau an: Klappert und schellt etwas?
  Läuft der Motor rund oder spuckt und bockt er? Treten Sie ruhig
  einmal kräftig aufs Gaspedal oder besser: Lassen Sie einen
  Freund den Motor einmal aufheulen und achten Sie genau auf „die
  Musik“. Manchmal hört man auch hier schon einen Defekt an
  Motor, Wasserpumpe, Getriebe oder Lichtmaschine und Anlasser.
  Es ist schwierig, und nur der Fachmann vermag einem da
  wirkungsvoll zu helfen.


• Verlangen Sie auf jeden Fall eine Probefahrt: Wie lässt sich das
  Getriebe schalten. Sind die einzelnen Gänge geschmeidig oder
  haken sie? Schleift die Kupplung oder ist sie exakt eingestellt;
  schlägt sie sofort an? Wie startet der Anlasser des Wagens: zügig
  oder zögerlich? Welches Spiel hat das Lenkrad, schlägt es sofort
  bei Betätigung an?


• Und schauen Sie sich den Verkäufer genau an. Wirkt er seriös?
  Fragt er am Telefon schon „Welchen Wagen meinen Sie?“, dann
  handelt es sich garantiert um einen Händler. Bringt er das Auto
  gar mit einem roten Nummernschild vorbei, dann haben Sie es
  mit einem Profi zu tun – Vorsicht!




                                                                     42
• Fragen Sie ausdrücklich bei älteren Wagen nach dem Kata -
     lysator, der Steuerklasse und klären Sie bei Dieselfahr- zeugen
     die Nachrüstung mit einem Russpartikelfilter. Lassen
     Sie sich möglichst den letzten Steuerbescheid zu dem
     angebotenen Auto zeigen.


  • Fragen Sie auch nach der Versicherungseinstufung. Es gibt
     nämlich bestimmte Wagen einer Marke aus Untertürkheim, die bei
     jungen Fahranfängern sehr beliebt ist. Da mit diesem Typ aber
     auch verhältnismäßig mehr Unfälle passieren, wird er von
     vornherein höher eingestuft. Ähnlich ist es mit Cabrios. Weil die
     nämlich einfacher zu stehlen sind, wird auch hier die Versicherung
     manchmal automatisch teurer.


Lassen Sie sich den Personalausweis zeigen!


Man sollte sich bei einem privaten Gebrauchtwagen-Geschäft mehr als
einmal absichern, zumal man meist den Anbieter zum ersten Mal sieht
oder übers Internet bei den bekannten Auktionen nur einen Nicknamen
erfährt. Verlangen Sie den Personalausweis, notieren Sie sich die
genaue Adresse und den Namen. Achten Sie darauf, dass diese Daten
exakt im Kaufvertrag stehen. Nur so haben Sie später die Möglichkeit,
versteckte Mängel zu reklamieren. Es gilt nämlich auch hier: Treten
innerhalb von sechs Monaten nach dem Kauf gravierende Mängel auf,
geht auch der Gesetzgeber automatisch davon aus, dass dies dem
Verkäufer bekannt sein musste, so dass dieser auch haftet.


Nehmen Sie einen Zeugen zur Geldübergabe mit!


Nun kann man nicht wie beim Hausbau einen geringen Teil der
Kaufsumme zur Sicherheit für eine bestimmte Zeit zurückbehalten.
Dafür ist es aber um so notwendiger, die Übergabe des Geldes unter


                                                                         43
Zeugen vorzunehmen. Eine Begleitung ist hier sowieso angesagt, wenn
es sich um größere Summen handelt. Am besten wäre natürlich ein
von der Bank beglaubigter Barscheck. Darauf lassen sich aber nur die
Wenigsten ein.




Der Kaufvertrag ist auch hier das A & O


Automobilclubs und Anwälte-Hotlines im Internet sowie diverse andere
Adressen bieten sichere Muster-Kaufverträge an, die man auf jeden Fall
zum Gebrauchtwagenkauf mitnehmen sollte. Im Idealfall lässt sich darin
auch eine Garantie festlegen, auf jeden Fall sollte aber auf die
Mängelhaftung auch beim Privatgeschäft geachtet werden. Die schon
oben beschriebenen Hinweise zum Ölverbrauch, zur Kilometerleistung
oder zu Vor-Unfällen sollten, wenn nicht schon im Vertrag aufgeführt,
handschriftlich nachgetragen werden.




Meiden Sie merkwürdige Übergabeorte!


Lassen Sie sich zur Wagenübergabe nie an dunkle, versteckte oder
merkwürdige Orte locken. Stellen Sie zur Not Publikum her, indem Sie
Bekannte mitnehmen, oder schlagen Sie einen anderen Übergabeort vor.
Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Verhandeln Sie nur mit dem
Verkäufer des Wagens. Manchmal bringen die nämlich noch
„Experten“ oder Freunde mit, die in den schillerndsten Farben auf Sie
einreden.




                                                                        44
Vorsicht vor Gebrauchtwagenmärkten


Seien Sie vorsichtig auf großen Plätzen, auf denen solche
Gebrauchtwagenmärkte stattfinden. Oft bilden sich ganze Verkäufer-
Cliquen, oder das Gewühl ist so groß, dass man leicht den Kaufpreis für
den Wagen auch schon vorher quitt sein kann. Ist man sich nicht ganz
sicher, lohnt sich die Vereinbarung eines Checks beim Fachmann. Wer
sich darauf einlässt, hat nichts zu verbergen. Der ist seriös. Hören Sie
nicht auf Argumente wie „Das Geräusch ist bei dem Wagen dieses Typs
immer“ oder wenn das Auto nicht gleich anspringt „Der hat drei Tage in
der Garage gestanden“. Das sind alles faule Ausreden.


Schauen Sie genau in die Papiere


Oft werden Gebrauchte mit nachträglichen Ein- oder Umbauten
angeboten. Schauen Sie genau in den Kraftfahrzeugbrief oder –schein,
ob diese Veränderungen auch eingetragen sind. Wenn nicht, haben Sie
vielleicht schon bald ein Problem. Wer ganz sicher gehen will, vergleicht
auch die im Motorblock eingestanzte Fahrgestellnummer mit der
Nummer im Brief – man weiß ja nie?


Eine gute Nase ist Gold wert!


Riechen, riechen, riechen – so witzig das klingen mag, aber beim
Gebrauchtauto hat schon so manchem sein gutes Näschen geholfen.
Riecht es nach Öl und Schmierstoffen unter der Motorhaube, ist sicher
etwas undicht. Spürt man im Innenraum des Wagens Gestank nach
Abgasen, kann das nicht nur gefährlich sein, sondern auch darauf
hindeuten, dass Schläuche nicht richtig sitzen oder von Mardern
zerknabbert wurden. Ist es muffig im Innern, dringt vielleicht
Feuchtigkeit vom Boden oder aus undichten Türen in den Wagen. Prüfen
Sie auf jeden Fall bei einem älteren Cabrio die Dichtigkeit des


                                                                           45
einklappbaren Daches. Hier sollten Sie auch die Mechanik näher unter
die Lupe nehmen.


Wo finde ich gute Ersatzteile?


Selbst wenn der Kauf eines alten Autos nach gewisser Zeit doch seinen
Tribut zollt und man das eine oder andere Ersatzteil braucht, sollte man
folgendes beachten: Möglichst baugleiche oder Original-Teile einbauen.
Hier reicht manchmal schon das eigene kritische Auge. Man vergleicht
beides und sieht grob, ob es passt und ähnlich aussieht. Viel wichtiger
ist aber die Sicherheit des Wagens selbst. So mancher ist schon im
Internet auf wahnsinnig billige Bremsbeläge hereingefallen, die in
Fernost kopiert wurden, aber nicht die Sicherheit des Originals bieten.
Manchmal wird einem auch noch durch den irreführenden Aufdruck das
Original vorgegaukelt. Hier lohnt schon bei bestimmten
Sicherheitsrelevanten Teilen der Gang zum Vertragshändler. Manchmal
kann man aber auch auf dem Schrottplatz fündig werden. Findige
Bastler schlachten nämlich gezielt alte Autos aus und verkaufen nur
Teile. So mancher handelt nur mit Lichtmaschinen, Vergasern oder
Getrieben. Man kann Glück haben und vielleicht sogar das Teil aus
einem baugleichen Wagen bekommen, das man gerade braucht. Solche
Original-Gebraucht-Ersatzteile finden sich auch im Internet und bei
Auktionen. Ein weiterer Tipp: Wenn man den Tankstellenbesitzer am die
Ecke gut kennt, schickt man ihn vor. Der bekommt sicher einen
Großhändlerrabatt auch für die Originalteile vom Händler und gibt Sie
einem dann weiter, wenn man fleißig bei ihm weitertankt.




                                                                          46
Chip-Tuning – was ist das?


Neben dem rein äußerlichen Tuning am Auto gibt es auch das so
genannte Chip-Tuning wie beim Turbodiesel der Name schon sagt.
Hierbei wird die Leistung des Motors (beim Ottomotor gasdynamisch,
beim Dieselmotor mechanisch) optimiert, manchmal um bis zu knapp
50 Prozent. Was früher als Frisieren des Mofas galt, mit dem man die
Zweiräder schneller machte, wird heute durch eine Optimierung von
Motor und Getriebe erreicht. Man steigert die Leistung eines Motors,
indem man die Steuerung austauscht. Diese befindet sich meistens auf
einem wiederbeschreibbaren Chip. Beim so genannten Chip-Tuning
verknüpft man optimiert alle für Steuerung und Regelung des Motors
relevanten Daten: so zum Beispiel die angesaugte Luftmasse, die
Temperatur des Motors oder der Ladedruck des Turboladers. Man
optimiert so die Ausspritz-Menge des Treibstoffs, den Zeitpunkt und
bestimmt den Zündzeitpunkt für jeden Zylinder. So lässt sich jeder
Motor per Chip-Tuning optimiert steuern. Seriöse Anbieter eines solchen
Chip-Tunings gewähren Garantie auf Motor und Getriebe für etwa
100.000 Kilometer oder drei Jahre. Allerdings ist der Nachweis eines
Defekts, der auf das Chip-Tuning zurückzuführen ist, schwierig.
Grundsätzlich geht man aber davon aus, dass nur hin und wieder der
Motor bis zur Leistungsgrenze belastet wird. Bei längerem Abruf des
Limits verschleißt der Motor auch schneller. Langzeitbeobachtungen
haben gezeigt, dass vermehrt Schäden am Turbolader auftraten. Man
muss beim Chip-Tuning aber auch wissen, dass selten die
versprochenen Leistungssteigerungen erreicht werden. Manchmal
erreicht man sogar das Gegenteil, wenn sich ein versprochener
geringerer Kraftstoffverbrauch (Eco-Tuning) in Mehrverbrauch
umschlägt. Vorsicht: Die Leistungssteigerung muss in die
Kraftfahrzeugpapiere eingetragen werden und durch TÜV oder DEKRA
vorher abgenommen sein. Andernfalls läuft der Fahrer auch Gefahr,
seinen Versicherungsschutz zu verlieren.


                                                                       47
Pflegen und sparsam fahren


„Wer sein Auto liebt, der schiebt“ – sollte sicher nicht die Devise für den
Gebrauchten sein. Deshalb braucht auch ein Alter gute Pflege. So hat
man auch länger noch Freude an ihm. Man darf einen Gebrauchtwagen
nie mit dem Gefühl fahren, der ist ja sowieso alt, eine Beule mehr oder
weniger macht auch nichts mehr. Wer weiß? Vielleicht will man ihn ja
doch noch einmal verkaufen. Also Pflege ist alles, auch was die
Inspektionen angeht. Auch ein Gebrauchtauto muss gelegentlich neues
Öl haben oder eine neue Kühlerflüssigkeit. Man muss ihn winterfest
machen und die Reifen überprüfen, wie bei einem Neuwagen. Durch die
richtige Fahrweise spart man enorm. Bereits bei zehn Sekunden
Standzeit lohnt es sich, den Motor abzuschalten. Schneller mal in den
nächsten Gang hochschalten, das spart Benzin. Man kann auch schon
50 Stundenkilometer mit dem vierten Gang fahren. Generell gilt: Über
3000 Umdrehungen pro Minute wird´s teuer. Man fährt sparsam unter
3000 Umdrehungen. Die meisten Wagen haben einen Drehzahlmesser.
Schauen Sie gelegentlich mal darauf! Viele wissen gar nicht, dass der
richtige Reifendruck Einfluss auf den Benzinverbrauch hat. Der Wagen
läuft einfach gleichmäßiger, runder, mit weniger Widerstand.
Kavalierstarts sorgen immer auch für einen enormen Spritverbrauch.
Wie sorglos lädt so mancher sein Handy über den Zigarettenanzünder
im Auto auf oder lässt die Stereoanlage laufen. Das kostet alles Strom
und damit auch Kraftstoff. Im Winter lässt man oft den Wagen erst
einmal für fünf Minuten warm laufen oder wartet gar, bis die vereisten
Scheiben wieder frei sind. Auch das kostet zusätzliche Energie. Man
kann ruhig kalt starten und langsam fahren. Wichtig ist auch: Ballast
abwerfen. Alles, was nicht unbedingt in den Wagen gehört oder was
man an Aufbauten nicht braucht, etwa einen Dachgepäckträ-ger, sollte
man zu Hause lassen. Unnützes Gewicht erfordert einen zusätzlichen
Energieaufwand. Unnütze Aufbauten sorgen wiederum für mehr
Luftwiderstand, was Kraftstoffverbrauch ebenfalls erhöht. Dazu gibt es


                                                                         48
auch spezielle Schulungen der Automobilclubs und anderer Anbieter
(Internet!), in denen man eine Energie sparende Fahrweise lernen kann.
Solche Kurse empfehlen sich vor allem für ungeübte Autofahrer,
Wiedereinsteiger und Fahranfänger. Nicht alles lernt man in der
Fahrschule.


Schlusswort


Dieses Ebook hilft, Pannen beim Autokauf – ob alt oder neu – zu
vermeiden. Insbesondere die hier enthaltene Checkliste sollte man auf
jeden Fall zum Gebrauchtwagenkauf mitnehmen und Punkt für Punkt
abhaken. Der Autokauf ist „artenreich“, das heißt: Hier lauern viele
Fallen. Mit dem reinen Kauf ist es nicht getan. Dieses Ebook versucht
somit auch einen Gesamtüberblick zu geben und über den Tellerrand
hinauszuschauen. Wie Sie auch immer entscheiden: Nichts ist so
individuell wie das eigene Auto. Man kann hier keine Messlatte auflegen.
Jeder muss für sich selbst eine möglichst passgenaue Bedarfsanalyse
erstellen und sie dann abarbeiten.


Viel Erfolg beim Autokauf!




                                                                        49

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E book autokauf

  • 1. Autokauf ohne Pannen Expertentipps für den Neu- und Gebrauchtwagenkauf Reproduktionen, Übersetzungen, Verbreitung, Weiterverarbeitung oder ähnliche Handlungen zu kommerziellen oder nichtkommerziellen Zwecken sowie Wiederverkauf sind ohne die schriftliche Zustimmung des Autors nicht gestattet. Copyright 2007 hwg
  • 2. Diese Publikation wurde nach bestem Wissen recherchiert und erstellt. Verlag und Autor können jedoch keinerlei Haftung für Ideen, Konzepte, Empfehlungen und Sachverhalte übernehmen. Die publizierten Tipps and Ratschläge sind als Hilfen zu verstehen, um jeweils zu eigenen Lösungen zu kommen. Der Autokauf – ob neu oder gebraucht – unterliegt einem ständigen Wandel, nicht zuletzt durch immer neue Produkte und Aktionen der Händler. Er unterliegt somit auch einem schnellen Wechsel der Gegebenheiten, Präferenzen der Käufer, den jeweils geltenden juristischen Voraussetzungen, Steuern, Versicherungen, und er muss deshalb regelmäßig an die aktuellen Konditionen angepasst werden. Der Verlag und Autor fordern nicht dazu auf, ein bestimmtes Modell bei einem bestimmten Händler oder im Internet zu kaufen. Sie geben auch keine Empfehlungen für Marken oder Händler. Der Autokauf bleibt immer auch eine ganze individuelle Angelegenheit jedes einzelnen. Informieren Sie sich über gesetzliche Vorschriften, technische Erfordernisse, Steuern und Versicherungen. Konsultieren Sie vor einem konkreten Kauf einen fachkundigen Berater Ihrer Wahl oder einen der Automobilclubs, die in der Regel nützliche Tipps und aktuelle Ratschläge bereithalten. Kommerziell orientierte Webseiten müssen immer einer juristischen Prüfung unterzogen werden. Als Leserin und Leser dieses Ebooks möchten wir Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Erfolgsgarantien oder Ähnliches gewährleistet werden können. Auch kann keinerlei Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die Ihnen oder anderen Lesern im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches entstehen, übernommen werden. Der Leser ist für die aus diesem Buch resultierenden Ideen und Aktionen selbst verantwortlich. 2
  • 3. Inhalt: S. 6: Vorwort „Böse Falle Autokauf?“ S. 7: Das ganz persönliche Limit S. 7: Einmalige und wiederkehrende Nebenkosten S. 8: Grundsätzlich: Neuwagen oder Gebrauchter? S. 9: Ein preiswerter Neuer macht dem Alten Konkurrenz S. 9: Der Neuwagenkauf S. 10: Wo finde ich die richtigen Angebote? S. 10: Man braucht Zeit beim Autokauf S. 11: Das Gesamt-Paket macht´s! S. 11: Der Trick mit der Ausstattung S. 12: Der Barzahler ist im Vorteil S. 12: Das Schnäppchen mit dem Auslaufmodell S. 12: Was ist eine Tageszulassung? S. 13: Wie komme ich an einen EU-Neuwagen? S. 13: Re-Importe – was ist das? S. 13: Probleme mit der Garantie? S. 14: Wie steht´s mit Fußmatten oder Verbandskasten? S. 14: Fragt vorher einen guten Freund! S. 14: Der Kaufvertrag S. 15: Nichts aufschwatzen lassen! S. 15: Grundsätzliches zum Kaufvertrag S. 16: Wie schütze ich mich vor Preiserhöhungen? S. 16: Fallen auch beim Neuwagenkauf S. 17: Der sichere Geld-Transfer S. 18: Neuwagenkauf von Privat S. 18: Wie komme ich an einen Jahreswagen? S. 19: Altwagen in Zahlung geben S. 19: Die Finanzierung: 0,9 Prozent – geht das? S. 20: Kann ich die Rate über die gesamte Laufzeit bezahlen? S. 21: Wiederverkaufswert S. 21: Leasing – was ist das? 3
  • 4. S. 22: Ist Leasing nur etwas für Geschäftsleute? S. 22: Fallstrick Kilometerbegrenzung S. 23: Zwittermodelle zwischen Leasing und Ratenkredit S. 23: Grundsätzliches zur Technik S. 24: Welche Technik: Benzin, Diesel S. 24: Gas oder Hybrid? S. 24: Dieselfahrzeuge S. 25: Benzin oder Gas? S. 25: Hybrid – macht das nicht Angst? S. 26: Die Nebenkosten: Worauf ich achten muss S. 26: Die Anmeldung des Wagens S. 27: Welche „Papiere“ brauche ich? S. 28: Überführungskosten – was ist das? S. 29: Rücklagen für Unvorhergesehenes S. 29: Pflege und Wartung für Werterhalt und Sicherheit S. 29: Sich vor Pannen schützen S. 30: Zusätzliche Investitionen – wofür? S. 30: Die technische Überwachung des Wagens S. 31: Vorsicht beim Tuning an Autos! S. 31: Von Versicherungen und Schadensklassen S. 32: KFZ-Steuern: Kommt die reine CO2-Steuer? S. 33: Service Glas-Reparatur S. 33: Neuwagen übers Internet S. 34: Der Gebrauchtwagenkauf: Worauf muss ich achten? S. 35: Die Checkliste für den Gebrauchtwagen S. 43. Lassen Sie sich den Personalausweis zeigen! S. 43: Nehmen Sie einen Zeugen zur Geldübergabe mit! S. 44: Der Kaufvertrag ist auch hier das A & O S. 44: Meiden Sie merkwürdige Übergabeorte! S. 43: Vorsicht vor Gebrauchtwagenmärkten S. 45: Schauen Sie genau in die Papiere S. 45: Eine gute Nase ist Gold wert! 4
  • 5. S. 46: Wo finde ich gute Ersatzteile? S. 47: Chiptuning – was ist das? S. 48: Pflegen und sparsam fahren S. 49: Schlusswort 5
  • 6. Vorwort: Böse Falle Autokauf? Auch der Autokauf will gelernt sein. So manches vermeintliche Schnäppchen erweist sich im Nachhinein als böse Falle – oder als Fass ohne Boden. Heute, im Zeitalter von Garantie und Mängelhaftung auch bei Gebrauchten, verkauft kein seriöser Händler mehr einen Altwagen unter 3.000 Euro. Das Risiko ist ihm einfach zu groß, dass doch noch das eine oder andere Teil im Laufe eines Jahres seinen Geist aufgibt. So mancher Käufer im Internet ist schon böse hereingefallen. Wer nimmt beispielsweise nicht gerne das Angebot eines Verkäufers an, das Auto bis vor die eigene Haustür zu liefern. Herunterrollen lässt sich das Schnäppchen vom Hänger vielleicht noch, und der Vertrag ist schnell unterschrieben. Doch was ist, wenn der Wagen auf dem Weg zur Zulassungsstelle schon bockt? Da ist guter Rat buchstäblich teuer. Denn oft treten solche Händler unter einem Nicknamen im Internet auf, und die wirkliche Anschrift ist dann nur schwer oder gar nicht festzustellen. Es gilt unter Privatleuten in solchen Fällen das gute alte „Händlerehrenwort: Gekauft wie gesehen“, und schon sitzt man auf seinem „Schnäppchen“, zahlt eine Reparatur nach der anderen und sagt sich dann doch: „Hätte ich nur das etwas teurere Angebot des Vertragshändlers angenommen.“ Denn am Ende zahlt man genau so viel, hat aber immer noch kein fahrtüchtiges Gefährt. Eine andere Masche bei Neuwagen macht im Augenblick Furore. Da werden noble Karossen günstig angeboten, und der interessierte Käufer wird mit einem Koffer voller Geld an irgendeinen dubiosen Ort gelockt. Oft ist es ein seriöses Hotel, und das Ambiente der piekfeinen Suite blendet. Doch eh sich der ahnungslose Kunde versieht, ist er sein Geld los – und der Wagen bleibt weiter ein (Alb-) Traum. Wie man sieht, der Autokauf ist gar nicht so einfach. Dazu braucht der Interessent komplexe Kenntnisse über Steuern und Versicherungen, Schadensklassen, Wartung und Reparatur-Anfälligkeit. Gar nicht außer 6
  • 7. acht zu lassen, ist heute der horrend hohe Benzinpreis. Ob Hybridtechnik oder Gastank, Benziner oder Diesel, Kleinwagen oder Limousine, das alles will vorher bedacht sein. Schließlich bleibt der Autokauf immer auch eine ganz individuelle Angelegenheit. Jeder potenzielle Interessent stellt andere Anforderungen an „seinen“ Wagen. Ist man Fahranfänger oder geübt? Braucht man den Wagen in der Stadt oder über Land? Welchen Betrag hat man zur Verfügung? Wie bequem muss das Auto sein? Neu oder gebraucht; auf pump oder bar? EU-Wagen, Jahreswagen oder Tageszulassung? Dazu hilft dieses Ebook und gibt nützliche Tipps für den Erstkäufer. Wer sich ein Auto anschaffen will, und das möglichst ohne Pannen, muss dieses Ebook unbedingt vorher gelesen haben. Das ganz persönliche Limit Bevor man sich für den Kauf eines Autos entscheidet, muss man sein ganz persönliches finanzielles Limit festlegen. Was darf der Wagen maximal kosten? Wie viel kann ich für ihn aufbringen, ohne mich in meinen persönlichen Lebensumständen einzuschränken? Das ist das A und O vor jedem Autokauf. So mancher musste schon nach einiger Zeit die Segel streichen und seinen Autotraum bitter begraben, den Kreditvertrag aufkündigen und den Wagen durch die Bank verwerten lassen. Dabei sind es nicht allein die Anschaffungskosten eines Autos. Einmalige und wiederkehrende Nebenkosten So hat man einen ersten Überblick. Nun darf der Interessent jedoch nicht den Fehler machen und diesen Betrag komplett in den Kauf investieren. Denn man muss wissen, dass das Auto eine Reihe von einmaligen und wiederkehrenden Nebenkosten hat. Beispiel: Habe ich 10.000 Euro auf der hohen Kante liegen, kann ich nicht unbedingt den kompletten Betrag ausgeben, weil unter Umständen die monatlichen 7
  • 8. Nebenkosten zu viel von meinem Budget beanspruchen. Was nutzt mir also am Ende ein gutes Auto, das 10.000 Euro gekostet hat und noch lange hält? Aber die monatlichen Ausgaben für Steuern, Versicherung, Benzin, Inspektion, eventuell Reparatur oder Unfallschaden, Reifenabnutzung oder Zusatzinvestition wie Winterreifen lassen mir kaum noch Spielraum. Also, die grundsätzliche Entscheidung hängt eng von den eigenen Möglichkeiten und auch den Folgekosten ab, zu denen später noch Konkretes gesagt wird. Grundsätzliches: Neuwagen oder Gebrauchter? Es bleibt nun die grundsätzliche Frage: Neuwagen oder Gebrauchter? Ein guter Gebrauchter ist heutzutage preislich nicht mehr weit von einem Neuwagen-Schnäppchen entfernt. Beispiel: Kein seriöser Händler bietet heute noch einen Gebrauchtwagen unter 3.000 Euro an. Das Risiko, das bei der heutigen gesetzlichen Lage einen professionellen Autohändler auch zur einjährigen Mängelhaftung für Gebrauchte verpflichtet, ist einfach zu groß. Ein seriöser Händler wird auch für einen Gebrauchtwagen immer zusätzlich eine ein- oder zweijährige Garantie mit anbieten. Da die Gefahr dann aber bei ganz billigen Fahrzeugen ein- fach zu groß wäre, dass innerhalb der Gewährleistungsfrist der Garantiefall eintritt, trifft man auf solche Gebrauchtwagen vornehmlich im Internet oder auf privaten Automärkten. Also finden sich bei seriösen Händlern heute gute Gebrauchte in der Regel erst ab 3.500 Euro aufwärts. 8
  • 9. Ein preiswerter Neuer macht dem Alten Konkurrenz Wenn man derzeit Neuwagen-Aktionen betrachtet, die versteckte Rabatte enthalten, dann ist die Entscheidung „neu oder gebraucht“ wirklich nicht leicht. Da bot ein Händler noch kürzlich einen nagelneuen Kleinwagen für 10.000 Euro an und garantierte in jedem Fall eine 2.500 Euro Gutschrift für den alten – ganz egal, wie der aussah. So hatte man für 7.500 Euro ein niegelnagelneues Auto mit Dreijahres- Garantie. Und ein Händler aus Fernost bot gleich ohne Wenn und Aber seinen Kleinwagen neu mit einem bestechendem Ausstattungspaket wie Servolenkung, elektrischen Fensterhebern und getönter Windschutz- scheibe sowie Brillenfach für 7.390 Euro an. Aber Neuwagen ist – erstaunlicherweise – nicht gleich Neuwagen, wie wir später noch sehen werden. Der Neuwagenkauf Was muss ich beim Neuwagenkauf beachten? Wie erreiche ich für mein Geld ein optimales Ergebnis? Auch diese Fragen hängen zunächst einmal eng von den eigenen Lebensumständen ab. Das fängt schon mit der Frage an: Nutze ich das Auto für mich alleine? Habe ich eine Familie? Wie viele Personen sind in der Regel zu transportieren? … und vieles mehr. Brauche ich einen Zwei- oder Viertürer? Reicht ein Kleinwagen aus oder muss es schon etwas geräumiger sein? Welchen Vorteil hat eine Heckklappe? Muss ich einen Kinderwagen transportieren? Kann ich mich auch mit einem ausländischen Fahrzeug anfreunden oder muss es der solide Deutsche sein? Vor einem Neuwagenkauf muss man sich also grundsätzlich zunächst mit diesen Fragen beschäftigen und sie entscheiden. 9
  • 10. Wo finde ich die richtigen Angebote? Man sollte Angebote vergleichen, die Offerten in Tageszeitungen an Wochenenden und Anzeigenblättern unter der Woche sorgfältig studieren und ruhig die Händler gegenseitig ausspielen. Auch im Internet finden sich Autovergleiche, und es gibt sogar Agenturen, die einem den Handel beim Händler abnehmen – natürlich gegen eine Provision, die am Ende den eigenen Vorteil etwas schmälert. Man kann ruhig beim Autohändler damit argumentieren, man bekäme das gleiche Modell bei der Konkurrenz um so viel billiger, würde ja eigentlich gerne hier kaufen, aber… Nachdem das Rabattgesetz nicht mehr existiert, kann man gerade bei einer solchen „Großinvestition“ wie dem Autokauf ganz offen mit den Verkäufern um Nachlässe feilschen. Hat man einen Richtwert über das günstigste Angebot, geht man zu mindestens zwei verschiedenen Anbietern und redet konkret über den Kauf. Eventuell sucht man noch einen dritten oder vierten Händler auf. Dabei erweist es sich durchaus als nützlich, bei hartnäckigen Verkäufern seine Visitenkarte abzugeben und zu sagen: „Sie kennen mein Angebot. Wenn Sie es sich doch noch überlegen, rufen Sie mich bitte an.“ In vielen Fällen funktioniert das, wenn man nicht überzogen hat, oder zumindest redet man noch einmal über den Preis. Man hat jedenfalls deutlich sein Interesse an dem Wagen bekundet Man braucht Zeit beim Autokauf Ein Autokauf sollte nie unter zeitlichem Druck geschehen und dem Händler gegenüber nicht als ein Notkauf erkennbar werden. Manchmal muss man einen Verkäufer auch zwei- oder dreimal aufsuchen und immer wieder neu verhandeln. Gerade beim Autokauf sollte man einen nüchternen Kopf behalten und sich nicht von Optik blenden lassen und überhastet entscheiden. 10
  • 11. Das Gesamt-Paket macht´s! Wichtig ist es, das Angebot als ganzes zu betrachten, also mit den Zusatzausstattungen wie Radio, CD-Player oder, was heutzutage gerne gemacht wird, mit Draufgaben wie Tankgutschein, Versiche- rungsübernahme, einem Satz Reifen extra oder kostenlosen Inspektionen. Teils recht seltsame Blüten treibt der Autoverkauf derzeit. Da werden die Steuern für die nächsten Jahre übernommen, oder der Neuwagen wird auf Jahre kostenlos gewartet. Man muss alles genau berechnen und miteinander vergleichen. Der Preis unter dem Strich ist entscheidend. Und es ist heutzutage bei der Fülle und Kreativität an Aktionen nicht gerade einfacher geworden. Beim Neuwagenkauf heißt es also immer wieder: Rechnen, rechnen und nochmals rechnen! Der Trick mit der Ausstattung Vorsicht bei der Ausstattung eines Wagens. Oft erweisen sich vermeintliche Sondermodelle als Fass ohne Boden. Schaut man genauer hin, so ist die Servolenkung extra zu bezahlen, kostet der elektrische Fensterheber mehr, ist der Beifahrer-Airbag nicht inbegriffen und so weiter. Jeder muss wissen, was er von einem Auto verlangt, und danach ist der Endpreis zu kalkulieren. Grundsätzlich gilt: Wagen aus südlichen Ländern oder Fernost beispielsweise bieten schon in der Grundausstattung wesentlich mehr als deutsche, bei denen viele Extras zu Buche schlagen. Auch hier gilt: genau vergleichen, Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. 11
  • 12. Der Barzahler ist im Vorteil Grundsätzlich gilt beim Neuwagenkauf: Wer bar bezahlt, ist im Vorteil. Wenn der Verkäufer Bar- oder Kartengeld bekommt, muss er nicht mit einer Bank über einen Kredit verhandeln oder einen Altwagen als „totes Kapital“ in Zahlung nehmen. Wer mit Bargeld kommt, kann heute mehr als 20 Prozent Rabatt erreichen, und das sind schon einige tausend Euro. Das Schnäppchen mit dem Auslaufmodell Grundsätzlich gilt: Wer nicht unbedingt Wert auf das neueste Top- Modell aus dem Genfer Auto-Salon legt, der sollte Ausschau nach Auslaufmodellen halten. Viele Händler bieten solche Wagen, von denen demnächst neue Modelle auf den Markt kommen, zu Top- Sonderkonditionen mit einem Nachlass von 20 Prozent und mehr an. Der Hinweis auf ein Auslaufmodell wirkt manchmal Wunder. Dann ist der Spielraum beim Autokauf plötzlich ganz groß. Was ist eine Tageszulassung? Gerne verbilligen Händler ihre Wagen durch eine so genannte „Tages- zulassung“. Der Wagen wird kurzzeitig auf das Autohaus angemeldet. Den Kilometerzähler stört das oft gar nicht, weil der nach wie vor bei 20, 30 oder 50 Kilometern stehen bleibt. Lediglich ein Vorbesitzer ist im Kraftfahrzeugbrief eingetragen, was aber auch nicht tragisch ist. Gerichte in Deutschland haben dazu bereits entschieden, dass eine solche Tageszulassung den Wert eines Fahrzeugs nicht mindert. Für jeden sei ersichtlich, dass das Autohaus den Wagen angemeldet und nicht übermäßig strapaziert habe. Selbst wenn man offensichtlich laut Brief nur Zweitbesitzer sei, mache dies nichts am Wert aus. 12
  • 13. Es lohnt sich also, den Händler auf die Möglichkeit der Tageszulassung anzusprechen. Das kann schnell mal einige hundert, wenn nicht gar tausend Euro Ersparnis einbringen. Wie komme ich an einen EU-Neuwagen? Die zweite Möglichkeit, günstig an ein Neufahrzeug zu kommen, ist der so genannte EU-Wagen. Das sind solche Autos, die in der Europäischen Union produziert und nach Deutschland importiert wurden. Dabei kann es sich auch um deutsche Marken handeln. Sie werden in manchen Ländern wie in Italien oder Spanien günstiger auf den Markt gebracht, weil die Kaufkraft dort eben geringer ist. Solche Autos importieren darauf spezialisierte Händler nach Deutschland, und sie sind erheblich (heute bis zu minus 30 Prozent) billiger als das „vermeintliche Original“. Es ist im Prinzip das gleiche Fahrzeug, das man bei einem deutschen Vertragshändler kauft. Re-Importe – was ist das? Oft handelt es sich auch um so genannte re-importierte Wagen, das sind solche Autos, die in Deutschland zum Beispiel für den spanischen Markt produziert wurden, in Spanien eben billiger sind und von Händlern nach Deutschland wieder zurück importiert werden – also Original-Fahrzeuge. Probleme mit der Garantie? Vorsicht aber: Die Garantiefrage muss zuvor eindeutig geklärt sein. Es kann Probleme geben, wenn das Auto während der Garantiezeit einen Motor- oder Getriebeschaden bekommt. Für den Fall kann ich natürlich nicht nach Spanien oder Italien zur Reparatur fahren. Es muss sichergestellt sein, dass dieser Service auch bei meinem 13
  • 14. Vertragshändler um die Ecke möglich ist. Allerdings setzt sich heute mehr und mehr die europaweite Dreijahres-Fahrzeuggarantie durch, die eine Reparatur bei jedem Vertragshändler erlaubt. Wie steht´s mit Fußmatten oder Verbandskasten? Auch heute noch zieht immer die obligatorische Frage nach den Fußmatten, dem Verbandskasten oder dem Warndreieck. Händler geben sie dann bei einem Neuwagenkauf am Ende – manchmal murrend – doch noch mit obendrauf. Das sind im Originalpreis wieder einmal 50 oder 100 Euro und mehr an Zugabe. Fragen, fragen, fragen heißt die Devise beim Autokauf. Wo gibt man schon mal 10.000 oder 15.000 Euro auf einmal aus! Fragt vorher einen guten Freund! Ein Autokauf will also in allen seinen Facetten gut überlegt sein. Man sollte auch immer am Ende jeden Autokaufs auf den Rat guter Freunde hören. Oft ist man selbst von dem Objekt der Begierde so geblendet, dass sich natürliche Kontrollmechanismen automatisch abschalten. So ist der gute Rat eines Außenstehenden, der die Dinge nüchterner sieht und vielleicht von dem schicken Cabrio nicht so beeindruckt ist, Gold wert. Der Kaufvertrag Der Käufer sollte nie zu früh einen Kaufvertrag für ein neues Auto unterschreiben. Auch hierbei gilt: Sorgfältig durchlesen, auf das Kleingedruckte achten. Vor allem mündliche Nebenabsprachen oder Zugeständnisse müssen schriftlich fixiert sein. Man darf sich nicht nur auf das Wort des Verkäufers verlassen, auch wenn er noch so gut bekannt ist. Ein Autokauf ist kein Brötchenkauf, und man sollte sich den 14
  • 15. Wagen bei der Übergabe ganz genau anschauen. Manchmal stellt der Neubesitzer erst am Ende doch eine kleine Macke fest, einen Kratzer oder eine kleine Delle, die in der Lichtreflexion vorher nicht erkennbar war. Der ordentliche Kaufvertrag enthält exakt das bestellte Modell mit der gewählten Ausstattung, Farbe und Zusätzen, und er enthält auch einen relativ exakten Liefertermin bei Wunschbestellung. Nichts aufschwatzen lassen! Vorsicht: Händler verkaufen gerne das, „was derzeit auf Halde“ ist, sprich im Ausstellungsraum steht. Das entspricht aber nur in den seltensten Fällen den eigenen, individuellen Vorstellungen. Manch einer braucht das Schiebedach gar nicht, dafür aber eine Klima-Anlage oder umgekehrt. Lassen Sie sich also nicht zu einem Modell überreden, das nicht so ganz Ihren Vorstellungen entspricht. Verkäufer-Taktik ist immer, auf das zurückzugreifen, was gerade da ist. Entweder, Sie können sich damit anfreunden und handeln noch etwas. Oder aber Sie wollen unbedingt das, was Sie persönlich brauchen. Bedenken Sie immer: Sie fahren schließlich jahrelang mit dem Wagen, und wollen sich nicht täglich über die mangelnde Wunschausstattung ärgern! Grundsätzliches zum Kaufvertrag Grundsätzlich gilt: Der Kaufvertrag für einen Neuwagen ist zunächst nur eine Bestellung. Er wird in der Regel handschriftlich auf einem Formular des Händlers ausgefüllt. Erst danach bekommt der Kunde eine schriftliche, gedruckte Vertragsbestätigung mit Lieferfristen zugeschickt. Diese Bestätigung sollte man genau durchlesen und mit der Bestellung vergleichen. Stimmt alles überein? Wenn nicht, muss man sofort auf den oder die Abweichungen hinweisen. Der Kunde kann aber auch ganz auf die Annahme des Vertrages verzichten, wenn die Bestätigung in wichtigen Punkten von der Bestellung abweicht. Bei den Lieferfristen 15
  • 16. lässt sich ein Händler nur ungern genau festlegen. Dennoch sind in der Vertragsbestätigung meistens relativ genaue Zeitrahmen festgelegt, also etwa Lieferung innerhalb von sechs Wochen ab dem 1. 1. 2008. Überschreitet der Händler dann diese Frist, sollte man ihn schriftlich anmahnen, innerhalb der nächsten zehn Tage zu liefern, und ihn damit nach § 284 I BGB unter Verzug setzen. Nach geltender Urteilspraxis muss man dem Händler danach in einer zweiten Mahnung schriftlich abermals eine Frist von wiederum zehn Tagen zur Lieferung einräumen. Gleichzeitig ist in dieser zweiten Mahnung anzudrohen, danach vom Vertrag zurückzutreten und Schadensersatz wegen Nichterfüllung zu verlangen (§ 326 BGB). Wie schütze ich mich vor Preiserhöhungen? Vorsicht auch bei so genannten Preisausgleichungs-Klauseln! Man sollte immer einen Inklusiv-Vertrag aushandeln und sich nicht auf Klauseln einlassen, die im Falle einer werksseitigen Preisanhebung diese an den Kunden weitergeben wird. Solche Regelungen dürfen auch nicht über das Kleingedruckte in den allgemeinen Geschäfts -bedingungen geregelt werden. Sie müssen, wenn überhaupt, handschriftlich auf der Bestellung formuliert werden. Fallen auch beim Neuwagenkauf Ein Kunde kaufte bei einem Händler aus einem Zeitungs-Sonderangebot einen fernöstlichen Kleinwagen. Im Anzeigentext war von einem Originalwagen die Rede, nicht von einer Tageszulassung. Der Kunde staunte dann aber nicht schlecht, als er nur als Zweitbesitzer im Kraftfahrzeugbrief eingetragen war. In Wirklichkeit stellte sich der Neuwagen doch als Tageszulassung heraus. Erfolgreich reklamierte er bei dem Händler und bekam dann zusätzlich noch die erste Inspektion im Wert von 180 Euro obendrauf! 16
  • 17. Eine Falle ganz besonderer Art ist neu. Da werden per Zeitungsinserat teure Nobelwagen, nicht immer nur Neuwagen, zu einem verlockend günstigen Preis angeboten. Der Haken dabei ist, dass der Interessent mit viel Bargeld in der Tasche zum Ort der Übergabe gelockt wird. Meist ist dies ein nobles Hotel oder eine andere unverfängliche Umgebung. Doch ehe sich der Kunde versieht, ist er entweder durch einen Trick oder gar durch einen handgreiflichen Überfall sein Geld los. Vorsicht also vor solchen Autokäufen. Man begibt sich unter Umständen auch selbst in Gefahr. Der sichere Geld-Transfer Man sollte bei einem privaten Autogeschäft nie mit einem Koffer voller Geld alleine zum Autokauf anreisen. Es gibt auch andere Möglichkeiten des Geldtransfers, etwa durch einen von der Bank beglaubigten Barscheck oder über einen Treuhänder. Man sollte auch nie den vollen Preis vor der Autoübergabe bezahlen und möglichst Zeugen dabei haben. Es kann auch nicht schaden, sich den Personalausweis oder Reisepass des Verkäufers zeigen zu lassen, wenn er nicht bekannt oder in einem renommierten Autohaus ist. Auch bei der Bezahlung im Autohaus – immerhin handelt es sich hier oft um große Summen – gilt: Vorsicht beim Geld-Transfer. Schon so mancher ist in der Bank dabei beobachtet worden, wie er einen höheren Geldbetrag von seinem Konto abhob. Das weckt bisweilen kriminelle Begehrlichkeiten. Auf jeden Fall sollte man sich immer, auch im Autohaus, die Geldübergabe und die exakte Summe bestätigen lassen. 17
  • 18. Neuwagenkauf von Privat Grundsätzlich gilt: Welcher Privatmann tritt schon als Autohändler auf? Das ist höchst selten und sollte einen grundsätzlich stutzig machen. Vorsicht also bei privatem Neuwagenkauf. Gleiches wie oben gilt auch hier: Kein Geld vor Übergabe, Kauf nur unter Zeugen seines Vertrauens, möglichst kein Bargeld übergeben und einen ordentlichen Kaufvertrag abschließen. Gute Musterverträge findet man zum Beispiel bei den großen Automobilclubs. Manchmal wird ein solcher Service aber nur Clubmitgliedern angeboten. Vorsicht auch hier: Nicht gleich einen Aufnahmeantrag unterschreiben. Denn auch im Internet finden sich solche kostenlosen Formular-Angebote, zum Beispiel auch über so genannte Anwalt-Hotlines. Wie komme ich an einen Jahreswagen? Beliebt ist auch der so genannte Jahreswagen. Firmenangehörige einer deutschen Nobelmarke zum Beispiel aus dem süddeutschen Untertürkheim und auch Wolfsburger bieten regelmäßig in Zeitungen und mittlerweile auch im Internet ihre manchmal weniger als ein Jahr alten Karossen an. Warum? Werksangehörige dürfen sich jedes Jahr einen Neuwagen zu Sonderkonditionen leisten. Das sind dann so genannte Deputate – ähnlich wie die Kumpel im Bergbau früher Kohle von der Zeche bekamen. Das Werk versteuert dann meist sogar den geldwerten Vorteil des Mitarbeiters. Die Werksangehörigen können dann das Auto getrost nach einem Jahr für sie immer noch gewinnbringend mit bis zu 30 Prozent Abschlag vom Neupreis verkaufen. Mit dem erzielten Erlös bestellen sie sich gleich wieder einen Neuwagen in ihrem eigenen Werk zu Sonderkonditionen. Der Käufer bekommt ein relativ neues, gut erhaltenes Fahrzeug weit unter Neupreis. Bei den heute üblichen drei Jahren Garantiezeit gibt´s dann gleichzeitig auch noch die Rest-Garantie für den Wagen mit dazu – also nahezu risikolos. Jahreswagen können aber auch Vorführwagen, Firmenautos oder 18
  • 19. Leasingfahrzeuge sein. Sie sind ebenfalls beim örtlichen Händler manchmal im Angebot. Vorsicht aber hier: Man weiß nie, wer alles den Wagen gefahren hat und wie er gepflegt wurde. Deshalb lohnt sich ein Blick ins Inspektionsheft. Ist die Wartung des Wagens lückenlos? Denn nur so ist die Garantie auch gewährleistet. Und bei solchen Vorführ- und Leasingautos lohnt es sich schon einmal, etwas genauer hinzuschauen und eine Probefahrt zu machen. Altwagen in Zahlung geben Gibt der Kunde einen Altwagen beim Händler in Zahlung, hat er in der Regel nicht so gute Karten – und einen engeren Verhandlungsspielraum. Aber viele Händler tricksen auch hier schon längst, indem sie einen weit überzogenen Preis für den Altwagen verrechnen und dann nicht so viel Nachlass auf den Neuen gewähren. Unter dem Strich bleibt ein Neuwagen zu einem guten Preis, allerdings nicht so gut, als hätte man nur Bares auf den Tisch gelegt. Ein seriöser Händler wird immer die so genannte „Schwacke-Liste“ zur Hand nehmen, wenn er einen Altwagen bewertet. Das ist ein guter Anhaltspunkt für den aktuellen Wert jedes Gebrauchten, wobei Sonderausstattungen und Besonderheiten wie gute Pflege oder Beschädigungen Plus- oder Minuspunkte ergeben. Die Finanzierung: 0,9 Prozent – geht das? Viele große Autofirmen ködern auch mit erstaunlichen Finanzierungs- angeboten. Vorsicht: Genau hinschauen gilt hier in der Regel und sich den Vertrag genau durchlesen, darauf achten, ob Provisionen einbezogen sind und was den effektiven Jahreszins ausmacht. Aber: Angebote wie 1,9 Prozent Finanzierung sind schon nicht von der Hand zu weisen, manchmal auch für nur 0,9 Prozent. In der Regel hat jeder Autohändler eine Auto-Finanzierungsbank im Rücken. Vorsicht: Es lohnt 19
  • 20. sich, auch hier zu vergleichen. Jede Bank finanziert auch einen Autokauf. Unter Umständen bekommt man bei seiner eigenen Bank oder Sparkasse aufgrund längjähriger Beziehungen günstigere Konditionen für die Neuwagen-Finanzierung als bei der Händler-Bank. In der Regel werden zwar nur Neuwagen finanziert, aber auch Gebrauchte sind auf Kredit zu bekommen. Dabei muss man wissen, dass die Bank als Sicherheit den Kraftfahrzeugbrief verlangt. Vorsicht: Immer darauf achten, dass man nach Tilgung des Kredits auch diesen Brief wieder zurückbekommt, denn nur der weist einen auch als Besitzer des Wagens aus. Kann ich die Rate über die gesamte Laufzeit bezahlen? Ganz wichtig bei einer Auto-Finanzierung ist die Frage, die sich jeder stellen sollte, bevor er einen Auto-Kredit unterschreibt: Kann ich die monatliche Rate über die volle Laufzeit durchhalten? Unter Umständen sind größere Ausgaben absehbar, etwa eine alte Waschmaschine oder ein anfälliges Fernsehgerät. Dann wird guter Rat teuer, wenn die Investition während des Autokredits nun doch plötzlich ansteht. Man muss also die persönlichen Voraussetzungen für einen Ratenkauf mit- bringen. Man darf auch nicht übersehen, dass sich Autokauf-Finanzierer den Kredit oft absichern oder bei der Schufa eintragen lassen. Vor Vertragsunterzeichnung sollte man genau auf das Kleingedruckte im Vertrag achten. Was passiert, wenn der Käufer einmal eine Rate nicht bezahlen kann? Muss er dann sein Auto sofort von der Bank verwerten lassen, sprich an die Bank zurückgeben? Tritt er unter Umständen im Kreditvertrag auch sein Gehalt gegenüber der Bank ab? Das böse Erwachen kommt möglicherweise erst hinterher, wenn die Gehalts- pfändung beim Arbeitgeber auch noch peinliche Nachfragen aufwirft und möglicherweise den Arbeitsplatz gefährdet. Oder man beantragt einen Kredit für neue Möbel, und der Verkäufer sagt einem plötzlich: „Sie haben sich aber gerade ein neues Auto geleistet!“ Schon ist das 20
  • 21. Problem mit dem auf Pump finanzierten Wagen da. Denn heutzutage können Firmen teils innerhalb von 30 Minuten einen Kreditantrag bei der Schufa prüfen lassen. Wiederverkaufswert Das Gesamt-Paket ist immer im Auge zu behalten: Welchen Wagen bekommt man für welchen Zinssatz oder für welches Geld? Wie ist der Wiederverkaufswert? Wie hoch ist der Spritverbrauch? Unter Umständen rechnet sich eben der Exot doch nicht. Man hat zwar eine günstige Finanzierung, die sich aber am Ende bei einem geringeren Wiederverkauf doch nicht als günstig erweist. Und was nutzt ein Wagen, der zu viel Benzin verbraucht? Wenn man den Mehrverbrauch dann auf den Zinssatz und die monatliche Rate rechnet, kommt unter Umständen ein ganz anderes Ergebnis heraus. Leasing – was ist das? Leasing ist das vermeintliche Zauberwort für den schmalen Geldbeutel. Man muss wissen, dass man beim so genannten Leasing-Verfahren kein Eigentum am Auto erwirbt. Beim Leasing leiht man sich nur ein neues Auto. Man zahlt also jeden Monat für die Nutzung eines bestimmten – meist – Neuwagens. Daran sind Bedingungen wie eine dauerhafte, teure Vollkasko-Versicherung geknüpft. Manchmal verlangt die Leasing-Bank auch den Nachweis einer Garage. 21
  • 22. Ist Leasing nur etwas für Geschäftsleute? Leasing lohnt sich eigentlich nur für Geschäftsleute, die die volle Leasingrate jeden Monat von der Steuer absetzen können. Das heißt: In der vollen Höhe der monatlichen Rate braucht der Nutzer eigene Einkünfte nicht zu versteuern – in der Regel, wenn er den Wagen nur rein geschäftlich nutzt, sonst legt das Finanzamt einen privaten Anteil fest. Die Mehrwertsteuer der Rate kann er sich beim Finanzamt direkt zurückholen. Wer also monatlich 200 Euro für ein neues Auto bezahlt, das ihm hinterher nicht gehört, braucht für 200 Euro der eigenen Einkünfte keine Steuern zu bezahlen. Er bekommt außerdem direkt vom Finanzamt 19 Prozent Mehrwertsteuer der Rate zurück, beziehungsweise er verrechnet sie gleich mit der Mehrwertsteuer, die er bei seinen eigenen Einnahmen den Kunden in Rechnung stellt und normalerweise ans Finanzamt weiterleiten müsste. Leasing ist also ein Finanzierungsmodell für Freiberufler wie Steuerberater und Rechtsanwälte oder für Firmen und für Geschäftsleute. Wer sich als Privatmann einen Leasingvertrag aufschwatzen lässt, der hat am Ende wenig davon. Fallstrick Kilometerbegrenzung Ein Fallstrick lauert allerdings auch in Leasingverträgen: Es wird eine jährliche Kilometerleistung nach den Bedürfnissen des Nutzers festge- legt (danach richtet sich auch die Höhe der monatlichen Leasingrate!), also 15.000 oder 20.000 Kilometer pro Jahr. Im Vertrag steht dann in der Regel ein Ausgleichsbetrag für jeden Kilometer, der zusätzlich über diesem Limit gefahren wird. Stehen also 25.000 Kilometer pro Jahr statt der vereinbarten 20.000 Kilometer auf dem Tacho, muss der Kunde für jeden zu viel gefahrenen Kilometer am Ende draufzahlen. Das kann eine satte Nachforderung bedeuten. In einem weiteren Punkt ist beim Leasing Vorsicht geboten: Wer den Wagen nicht pflegt und ramponiert, 22
  • 23. muss am Ende noch für die Reparatur aufkommen, zumindest aber die Selbstbeteiligung seiner Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen. Das sind dann zusätzlich 300 oder 650 Euro je nach Vertrag sowie die Höherstufung in der Vollkaskoversicherung. Zwittermodelle zwischen Leasing und Ratenkredit Mittlerweile haben sich zur Finanzierung von Neuwagen Zwittermodelle aus Leasing- und Kreditvertrag entwickelt, um sie auch für Privatleute schmackhaft zu machen. So verlangen manche Firmen eine Anzahlung und legen einen Restwert nach der Leasing- (oder Raten-) Laufzeit fest. Zu diesem Restwert kann der Käufer am Ende der Laufzeit den Wagen erwerben, aus dem Vertrag aussteigen oder den Restbetrag durch einen neuen Kredit finanzieren. Grundsätzliches zur Technik Früher galten Wagen aus Italien, Frankreich oder Spanien als eher anfälligere Fahrzeuge. Vergleichbaren Typen aus deutscher Produktion schrieb man eine größere Zuverlässigkeit zu. Heute gehen die Statistiken über Reparaturanfälligkeit querbeet. Seitdem Automo- bilhersteller weltweit kooperieren, hat sich die Technik angeglichen. Es gibt heutzutage allgemein gültige Standards, die keine großen technischen Unterschiede einzelner Modellreihen erkennen lassen. Im Gegenteil: Motoren des Typs X finden sich mittlerweile auch im Typ Y wieder. Einzelne Komponenten sind austauschbar, sehen teils baugleich aus. Fahrzeuge des Typs Y sind in der Werkstatt des Typs X zu reparieren. 23
  • 24. Welche Technik: Benzin, Diesel, Gas, Bio oder Hybrid? Wichtig ist auch die Frage, für welche Technik man sich entscheidet. Gerade vor dem Hintergrund steigender und stark schwankender Benzinpreise stellt sich diese Frage heutzutage mehr und mehr. Die Erderwärmung infolge der auch durch Autoabgase verursachten Kohlendioxid-Emissionen kommt hinzu. Hybridfahrzeuge, Elektro-, Gas-, Biodiesel-, Bioethanol-, Diesel- oder Benzinmotoren sind hier die Frage. Mit Sprit sparenden Autos ist man nicht nur auf der relativ sicheren Seite, sondern schont damit auch sein eigenes Kraftfahrzeug-Budget und die Umwelt. Deshalb spielt bei der Entscheidung für ein neues Auto auch der Benzinverbrauch eine wichtige Rolle. Dieselmotor Die einst gepriesenen Vorteile von Dieselfahrzeugen sind mittlerweile dahingeschmolzen. Der vom Diesel verursachte Russ hat außerdem dazu geführt hat, dass die erhöhte Steuer für Dieselautos den gerin- geren und preiswerteren Kraftstoffverbrauch wieder auffrisst. Früher galt die grobe Regel: Wer längere Strecken auf der Autobahn fährt, sollte sich einen Dieselwagen zulegen. Heute heißt die Regel wohl eher: Diesel nur mit neuester Technik, also mit einem Russpartikelfilter. Dazu später beim Kapitel über Gebrauchtwagen mehr. Biodiesel oder Bioethanol werden aus Mais oder Raps gewonnen und können dem normalen Diesel beigemischt werden. Sie sind ebenfalls steuerbefreit, aber noch nicht so verbreitet. Umweltschützer kritisieren, dass dafür große Flächen gebraucht werden, die wiederum CO2-Ausstoß produ- zieren. 24
  • 25. Benzin oder Gas? Aber besser noch gilt heute eher: Am besten wäre grundsätzlich ein geringer Spritverbrauch, Stichwort „Drei-Liter-Auto“ oder gar Gas. Sprit sparende Kleinwagen, die mit wenigen Litern Kraftstoff fahren, kommen mehr und mehr auf den Markt und erobern jetzt sogar Amerika. Die relativ neue Alternative Gas ist immer mehr im Kommen und garantiert noch bis zum Jahr 2018 eine Befreiung von der Mineralölsteuer. So ist zumindest bis zu diesem Zeitpunkt sicher gestellt, dass derjenige, der mit einem Gas betriebenen Fahrzeug fährt, auf im Vergleich zu Super und Diesel günstige Kraftstoffpreise setzen darf. Eine nachträgliche Umrüstung auf Gas mit etwa 2.000 Euro Investitionskosten lohnt sich aber erst ab einer Leistung von 50.000 Kilometern. So kann jeder selbst errechnen, ob sich ein Umbau für ihn lohnt. Das Netz an Tankstellen mit Gas weitet sich in Europa immer mehr in aus. Die Technik ist absolut sicher und hat zudem den Vorteil, dass ein solches Auto bivalent fährt, das heißt, Gas- und Benzinbetrieb sind beide möglich. Wenn der Gasvorrat zu Ende geht, schaltet sich der Wagen auf Benzin um. Auf jeden Fall spart man langfristig etwa die Hälfte der Energiekosten, denn ein Liter Gas kostet heute etwa nur rund 60 Cent. Zudem hat der Gasfahrer die relative Sicherheit, dass bis zum Jahr 2018 die Mineralölsteuer beim Gas auf jeden Fall nicht aufs Gaspedal tritt. Hybrid – macht das nicht Angst? Das Neuste auf dem Automarkt ist die so genannte Hybrid-Technik, die Elektro- und Benzinmotor kombiniert. Der Hybrid-Wagen ist das Auto der Zukunft. Der Benzinmotor schaltet sich immer dann automatisch ab, wenn er nicht gebraucht wird. Gleichzeitig wird die Batterie ständig aufgeladen. Bei 20.000 Kilometern Jahresleistung soll er gegenüber einem herkömmlichen Diesel-Fahrzeug eine Tonne weniger an 25
  • 26. Kohlendioxid-Ausstoss produzieren. Und der Kraftstoffverbrauch reduziert sich auf rund vier bis fünf Liter pro 100 Kilometer. Die Nebenkosten: Worauf ich achten muss Bevor man sich ein Auto kauft, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass der Preis für den Wagen längst nicht alles ist. Es gibt leider kaum jemanden, der einem die ganze Wahrheit rund ums Auto sagt. Wer sich für einen fahrbaren Untersatz entscheidet, hat es grundsätzlich mit Folgekosten zu tun. Vor dem Autokauf steht also die exakte Analyse der Nebenkosten. Man muss wissen, was der Wagen tatsächlich monatlich kostet. Die Anmeldung des Wagens Die einmaligen Nebenkosten sind beispielsweise die Anmeldung des Wagens bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle inklusive der Nummernschilder. Oft bietet das der Händler oder Verkäufer mit an, allerdings gegen zusätzliche Berechnung. Und die ist bei ihm natürlich teurer, als wenn man es selbst macht. Der Händler oder Verkäufer nimmt in der Regel für diesen Service rund 100 Euro. Macht man es selbst, kommt man mit knapp 50 Euro hin: die Gebühr für die Anmeldung und das Anfertigen der Schilder. Meistens befinden sich (teure) Schildermacher direkt neben der Zulassungsstelle. Für den halben Preis bekäme man die Nummernschilder bei jedem normalen Schildermacher. Aber wer geht schon weiter, wenn der Laden direkt in der Nähe ist und man die Schilder ja auch sofort braucht, damit der Beamte Prüfplaketten und Siegel aufkleben kann. 26
  • 27. Welche „Papiere“ brauche ich? Für die Anmeldung braucht man „Papiere“. Der Händler weiß das und macht das professionell, oft durch speziell geschulte Boten, die nichts anderes tun, als täglich eine Reihe von Wagen an- und abzumelden. Die haben auch meist den Vortritt bei den Zulassungsstellen. Wer seinen Wagen selbst anmeldet, braucht den Kraftfahrzeugbrief, die Versicherungskarte (früher Doppelkarte) und seinen Personalausweis. Meldet man den Wagen für jemanden anderen an, was grundsätzlich geht, braucht man zusätzlich eine Vollmacht: „Hiermit beauftrage ich Herrn Meier, Musterstraße 13, 23456 Musterhausen, den PKW XY auf meinen Namen bei der Stadt Musterhausen anzumelden, Datum, Unterschrift“. Dazu benötigt der Anmelder den Personalausweis des Besitzers. Schon so mancher musste bei der Zulassungsstelle erleben, dass er nach einer Stunde Wartezeit nicht alle Papiere dabei hatte. Dann hilft nichts. Man muss die ganze Prozedur noch einmal von vorne über sich ergehen lassen und die Papiere vervollständigen. Also: Vorher genau checken, ob man alles komplett hat, auch darauf achten, dass der Personalausweis nicht abgelaufen ist und dass man die richtige Zulassungsstelle erwischt. Wer nämlich auf dem Personalausweis in der Stadt X gemeldet ist, kann den Wagen nicht in der Stadt Y anmelden. In der Regel geht die Zulassung nur am Wohnort. 27
  • 28. Überführungskosten – was ist das? Vorsicht ist beim Neuwagenkauf auch noch in einem anderen Punkt geboten: Oft ist kleingedruckt im Vertrag des Autokaufs versteckt eine – nicht unerhebliche – Pauschale für Überführung und Anmeldung enthalten, so zwischen 599 und 750 Euro. Was heißt hier Überführung? Das eine Werk liegt in Wolfsburg, das andere in Rüsselsheim, und so mancher fernöstliche Importeur kommt über den Hamburger Hafen mit seinen Fahrzeugen nach Frankfurt, Berlin oder München. Per Bahn und LKW werden diese Neufahrzeuge dann zum Händler hin „überführt“. So mancher Autoverkäufer genehmigt sich aber hier ein dickes Zubrot dadurch, dass er kleinere Transporter hat und sich die Wagen vom Werk selbst abholt. Das kann der Privatmann natürlich auch, setzt sich in den Zug und löst ein einfaches Ticket nach Frankfurt oder Wolfsburg, spart dadurch locker mal einige hundert Euro. Das macht in der Regel aber keiner, also muss man diese Kosten miteinplanen. Man ist als Neuwa- genkäufer dann immer plötzlich über-rascht, wenn aus dem ursprüng- lichen Listenpreis glatt einige hundert Euro mehr werden. Insbesondere stolze Nobelkarossen-Besitzer ließen es sich früher nicht nehmen, ihren Wagen in Untertürkheim selbst abzuholen, waren das doch immer auch mit einem Empfang und anderen kleineren Zugaben oder Annehmlichkeiten verbunden. Heute inszenieren Autohäuser vor Ort immer mehr die Übergabe des neuen Wagens als Event. Lassen Sie sich von diesem Schnickschnack nicht blenden. Sagen Sie sich immer: Sie haben alles selbst bezahlt. Ein seriöses Autohaus blendet nicht mit versteckten Kosten, sondern spielt mit offenen Karten! 28
  • 29. Rücklagen für Unvorhergesehenes Ein gewisses Polster für Unwägbarkeiten lohnt sich auf jeden Fall zu schaffen. Jeder Hausbesitzer bildet Rücklagen für ein später eventuell undichtes Dach. So braucht der Autobesitzer auch Rücklagen für eine Reparatur, Inspektion oder für Winterreifen. Man sollte also immer einen bestimmten Betrag für unvorhergesehene Ereignisse rund ums Auto zurücklegen, vielleicht monatlich in die Spardose legen oder ein Sparbuch dafür anlegen. Auto braucht Pflege und Wartung für Werterhalt und Sicherheit Eine böse Überraschung kann am Ende derjenige erleben, der sich um die Pflege seines Neuwagens beizeiten kaum Sorgen macht. Zur Grundausstattung jeden Neuwagens gehört ein so genanntes Wartungsheft. Darin sind genau die Intervalle enthalten, in denen kleine und große Inspektion anfallen, Ölwechsel oder ein Wechsel der Bremsflüssigkeit vorzunehmen sind. Eine ordentlich dokumentierte Wartung des Fahrzeugs ist Garant für den Werterhalt. Man darf sich also nicht wundern, wenn beim Wiederverkauf des unge-pflegten Autos teils erhebliche Einbußen drohen. Sich vor Pannen schützen Und schließlich vermeidet ein regelmäßiger Check auch unvorher- gesehene Pannen. Wenn der Motor plötzlich mit zu wenig Öl fährt, nimmt er genau so Schaden wie die Bremsen, die nicht genügend Flüssigkeit für den ausreichenden Druck haben. Das kann mitunter auch für die Insassen gefährlich werden. Und schließlich nutzen sich besonders beanspruchte Teile wie Bremsen, Reifen oder Scheibenwischer mit der Zeit ab und verlieren entweder ihre Funktion oder Sicherheit. 29
  • 30. Zusätzliche Investitionen – wofür? Deshalb fällt die eine oder andere Investition im Laufe der Zeit an, insbesondere für Winterreifen, die bei entsprechender Witterung mittlerweile Pflicht sind, oder für Scheibenwischer. Auch Bremsbeläge sind Verschleißteile, die regelmäßig kontrolliert werden müssen. Ein Quietschen beim Bremsen sollte dem Fahrer den notwendigen Hinweis geben, da einmal genauer hinzuschauen. Die technische Überwachung des Wagens Übrigens, Neuwagen bekommen von vornherein eine technische Abnahme für drei Jahre (sonst nur immer für zwei Jahre). Dennoch sollte man sich anhand der entsprechenden Prüfplakette auf dem Nummernschild immer selbst davon versichern, wann der Wagen zur Prüfung wieder vorgestellt werden muss. Es ist schon passiert, dass ein Neuwagenbesitzer nach einem Jahr die Aufforderung erhielt, seinen Wagen doch bitte schleunigst prüfen zu lassen. Da hatte wohl jemand im Amt geschlafen, aber die Prüfplakette ist entscheidend. Und der Fahrer ist immer für den ordnungsgemäßen Zustand seines Wagens verantwortlich. Auch die so genannte „AU“ (Abgasuntersuchung) muss regelmäßig alle zwei Jahre durchgeführt werden. Nicht mehr nur der TÜV, sondern auch andere Prüfstellen wie die DEKRA nehmen solche regelmäßigen Überprüfungen an Kraftfahrzeugen aller Art vor und stellen die entsprechenden Bescheinigungen aus und vergeben die Prüfplaketten. Alles kostet zusätzliches Geld. Bei einem Neuwagen darf der Kunde getrost von einem ordnungsgemäßen Check durch die Werkstatt ausgehen, bevor der Wagen ausgeliefert wird. Das gleiche gilt für den Gebrauchten vom Händler. 30
  • 31. Vorsicht beim Tuning an Autos! So mancher träumt von breiteren Reifen oder einem dröhnenden Doppelrohr am Auspuffende. Aber nicht alles ist erlaubt. Der eine oder andere sportliche Autofahrer hat in der Polizeikontrolle schon eine böse Überraschung erlebt. Vieles geht, aber nicht alles ist zulässig. Man sollte sich das Aufpeppen seines Autos vorher vom Fachmann bestätigen lassen. Vor allem müssen Veränderungen am Wagen von der technischen Überwachung genehmigt sein und in den Kraftfahrzeugbrief und -schein eingetragen werden. Das ist nämlich der sicherste Weg, unbeschadet durch die Polizeikontrolle zu kommen. Seriöse Ersatzteilhändler liefern selbstverständlich das entsprechende Genehmigungsdokument – das sind in der Regel entweder Patenturkunden oder amtliche Bescheinigungen der technischen Überwachung – gleich mit. (siehe hinten Chiptuning) Von Versicherungen und Schadensklassen Ein ganz erheblicher Kostenfaktor beim Auto ist die Versicherung des Kraftfahrzeugs. Manchmal scheitert ein Kauf schon daran. Denn Fahranfänger bauen bekanntlich aufgrund ihrer Unerfahrenheit häufiger Unfälle und müssen somit generell höhere Versicherungsprämien bezahlen. Sie werden in die höchste Schadensfreiheitsklasse 0 eingestuft, das heißt, sie haben 240 Prozent der Grundprämie zu zahlen. Häufig helfen sich Fahranfänger damit, dass sie ein Auto erst einmal auf den Namen von Vater oder Mutter als deren Zweitwagen zulassen. Das spart meistens die Hälfte der Prämie für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung. Später kann man dann sogar diese Schadensfreiheitsklasse, die ja im Laufe der Jahre, wenn man keinen Unfall baut, immer weniger wird, selbst übernehmen. Bei der Finanzierung und beim Leasing von Autos sind Vollkaskoversicherungen, die auch einen selbst verursachten Schaden abdecken, Pflicht. Es macht außerdem Sinn, bei einem Neuwagen mindestens in den ersten drei 31
  • 32. Jahren selbst eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Wie schnell ist ein Neuwagen durch einen Unfall zum Totalschaden geworden. Dann sind buchstäblich 10.000 bis 20.000 Euro und mehr mit einem Mal futsch. Tipp: Die von den Autohändlern meist mit angebotenen Ver- sicherungen sind nicht unbedingt immer die günstigsten. Vergleichen lohnt sich auch hier, bevor man hinterher feststellt, dass man einige hundert Euro zu viel bezahlt. Schließlich verdient der Händler ja auch noch an der Vermittlung. Das Internet bietet gute Vergleichsmöglichkeiten, aber auch Fachzeitschriften und Automobilclubs. Hier kann man mit entsprechenden Programmen den günstigsten Tarif berechnen lassen. Aber Vorsicht: Man muss sich auch das Leistungspaket genau anschauen. Manche Versicherer ködern mit einer günstigen Prämie. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass man bei Glasbruch 300 Euro Selbstbeteiligung hat, bei einem selbst verschuldeten Unfall 650 oder gar 1.000 Euro, und am Ende fragt man sich: Wofür habe ich eigentlich die Versicherung? Bevor man dann nämlich im Schadensfall 450 Euro für eine neue Windschutzscheibe abrechnet und im nächsten Jahr höher gestuft wird, zahlt man den Schaden aus der eigenen Tasche. KFZ-Steuern: Kommt die reine CO2-Steuer? Bei der Entscheidung für einen Neuwagen spielt auch eine Rolle, wie viel Kraftfahrzeugsteuer ich für den von mir ausgesuchten Wagen bezahlen muss. Die Regel früher: Je größer der Wagen, je mehr Hubraum er hatte, um so höher fiel die Steuer aus. Es war eine nach Kubikzentimetern Hubraum bemessene Steuer. Heute werden die Sätze immer mehr in Europa standardisiert und berücksichtigen neben dem Hubraum des Motors auch die Einstufung in Schadstoffklassen. Diskutiert wird im Augenblick die Einführung einer reinen CO2- Kraftfahrzeugsteuer. So soll sie allein nach dem Schadstoffausstoß 32
  • 33. berechnet werden. Die vor einiger Zeit noch praktizierte Besteuerung, nach der Neuwagen in den ersten Jahren steuerfrei ausgingen, ist längst passé. Mittlerweile müssen auch Benziner mit Kat mehr bezahlen, Diesel ohne Russpartikelfilter sowieso. Die Nachrüstung mit einem Russfilter bei Dieselfahrzeugen wurde bezuschusst. Es lohnt sich auch hier, die jeweils aktuellen Steuersätze vorher berechnen zu lassen. Das ist im Internet möglich, aber hier helfen auch Automobilclubs und Autohändler. Immer vergleichen und das Komplett-Ergebnis unter dem Strich betrachten. Service Glas-Reparatur Schnell ist es passiert: Der Lkw auf der Autobahn wirbelt kleine Steinchen auf, und schnell splittert auf der Wundschutzscheibe des dahinter fahrenden Wagens ein winziges Stück Glas ab. Bevor man seine Teilkaskoversicherung dafür in Anspruch nimmt, sollte man einen speziellen Service der Versicherer nutzen. Die haben nämlich mit dem führenden Autoglas-Unternehmen vereinbart, solche kleinen Schäden an den Autoscheiben erfolgreich zu reparieren. Dies kostet den Fahrer nichts – und die Versicherungen nur einen Bruchteil von dem, was eine komplette neue Scheibe ausmachen würde. Bevor man also seine Versicherung in Anspruch nimmt, sollte man – allerdings rechtzeitig – die Scheibe mit einem Spezialharz ausbessern lassen, bevor sie durch weitere Erschütterungen ganz zerbricht. Neuwagen übers Internet Der Neuwagenkauf kann heutzutage natürlich auch über das World Wide Web erfolgen. Bei den zahlreichen Aktionen der Händler und den vielfältigen Sonderangeboten über Tageszulassung und EU-Wagen vor Ort ist dieses Geschäft aber eher die Ausnahme. Dennoch: Wer sich für einen Neuen im Internet entscheidet, sollte besonders vorsichtig sein 33
  • 34. und den Kauf gut absichern: durch Musterverträge, Zeugen und fachkundige Begleitung. Insbesondere ist dringend zu raten, die doch relativ hohe Summe über einen Treuhänder abzuwickeln, was seriöse Internet-Auktionen auch anbieten. Das sichert vor unliebsamen Überraschungen. Denn das alte Prinzip „Erst die Ware, dann das Geld“ ist so garantiert und es schützt vor bösen Pannen beim Neuwagenkauf. Der Gebrauchtwagenkauf: Worauf muss ich achten? So schön der Traum vom eigenen Neuwagen auch ist, so unerschwinglich kann er aber ebenso werden. Deshalb führt für viele kein Weg daran vorbei, nach einem Gebrauchten Ausschau zu halten. „Zuallererst kauft das Auge mit“ ist ein alter Händlerspruch, und der gilt ganz besonders für gebrauchte Autos. Es gibt zahlreiche Tricks, einen Alten aufzupolieren. Angefangen vom Cockpitspray über spezielle Reifensprays, die auch noch halb abgefahrene Reifen wie neu erscheinen lassen, bis hin zu polierten Roststellen oder frisierten Tachometern hat es schon alles gegeben. Setzen Sie dagegen: Vier Augen sehen mehr als zwei. Nehmen sie einen guten Freund mit, der vom Auto etwas versteht, und schauen Sie sich den Wagen ganz genau an, am besten auch von unten. Denn da kann selbst der Laie grobe Schnitzer sofort erkennen, etwa wenn es im Bereich des Motors feucht ist und das Öl schon tropft, oder wenn Dellen noch vom letzten Unfall zeugen. Aber selbst wenn alles schön kaschiert ist, braucht man zuverlässigen Rat, und der ist eigentlich nur bei einem Gutachter zu bekommen. Der sicherste Weg ist, auch wenn es einige Euro mehr kostet, einen Fachmann draufschauen zu lassen. Die Automobilclubs bieten manchmal sogar kostenlos oder für eine kleine Gebühr den Service an ihren Prüfcontainern an. Vielleicht kann man auch unkompliziert bei seiner Tankstelle auf die Bühne fahren und selbst unter den Wagen schauen oder den Meister einen kritischen Blick aufs 34
  • 35. Modell werfen lassen. Der sicherste Weg ist hin zu den technischen Prüfstellen. Hier kann man auch einfach den Gebrauchtwagen zur Ausstellung einer neuen Prüfplakette vorstellen. Selbst wenn Mängel festgestellt werden und man das Auto noch einmal gegen eine weitere Gebühr vorbeibringen muss, weiß der potenzielle Erwerber aber auf jeden Fall, woran er ist. Denn die Ingenieure der Überwachungsvereine verstehen etwas von Autos und geben es einem Schwarz auf Weiß in der amtlichen Mängelliste. Günstige Gebrauchte werden meist von Privatpersonen angeboten, und da gilt es besonders aufzupassen. Die Checkliste für den Gebrauchtwagen Worauf ist ganz besonders bei einem alten Wagen zu achten? Woran erkenne ich Mängel oder dass ein Gebrauchtwogen ok ist? Anhand einer Checkliste sollte man vorher folgendes prüfen: • Ein Blick unter die Motorhaube zeigt, ob der Wagen gepflegt oder präpariert ist. Dabei ist die Taschenlampe ein wichtiges Hilfsmittel. Bei einer professionellen Motorwäsche, die das angebotene Gebrauchtfahrzeug wie neu erscheinen lässt, könnte ein undichter Zylinderkopf kaschiert sein. Allzu dreckige Motorblöcke deuten aber auch auf wenig Pflege hin. Auch hier ist Vorsicht geboten und der Blick ins Wartungsheft angesagt. • Bestehen Sie darauf, unter den Wagen zu schauen. Achten Sie dabei auf feuchte Stellen im Bereich des Motorblocks, Getriebes und der Servolenkung. Auch sie könnten auf undichte Stellen, etwa am Zylinderkopf, hindeuten. • Schauen Sie sich den Wagen von unten ganz genau an. Achten Sie dabei auf Beulen und Beschädigungen des Unterboden- schutzes. Dies könnten Hinweise auf Unfälle sein wie auch frische 35
  • 36. neue Unterbodenschutzstellen. Da wurde nach dem Ausbeulen oder Geraderichten bestimmt nachgespritzt. • Sind Gummimanschetten von Lenkung und Antriebswellen beschädigt? Dann war hier ein Steinmarder am Werke, und die Reparatur ist nicht unerheblich, weil sie sehr arbeitsintensiv ist. • Die gesamte Auspuffanlage von vorne bis hinten überprüfen, die Übergänge von Rohren in Töpfe genau untersuchen. Hier sind die Sollbruchstellen, die schnell einige hundert Euro für ein Ersatzteil ausmachen. Hier finden sich schnell kleine Risse oder Löcher, die über kurz oder lang die gesamte Anlage außer Gefecht setzen. • Drücken Sie den Wagen kräftig an jedem der vier Kotflügel mit Schwung nach unten. Schwingt der Wagen nach, sind die Stoßdämpfer garantiert demnächst auszuwechseln. Bei guten Stoßdämpfern stoppt der Schwung sofort. Und kontrollieren Sie, ob die Stoßdämpfer Öl verlieren. Auch das deutet einen Verschleiß an. • Werfen Sie einen Blick in den Behälter für die Kühlflüssigkeit. Ist er nicht mehr randvoll und stellen Sie hier eine „braune Suppe“ fest, dann ist hier etwas faul. • Desgleichen den Deckel mit der Bremsflüssigkeit öffnen und kontrollieren, ob genug im Leitungssystem ist und der Behälter randvoll ist. • Nehmen Sie den Peilstab für die Ölstandsanzeige heraus, wischen Sie die Spitze der Maßanzeige einmal mit einem Tuch ab und stecken ihn wieder in den Tank. Ziehen Sie ihn nun erneut heraus 36
  • 37. und schauen Sie sich die Anzeige am Ende genau an: Hat der Motor genug Öl, und wie sieht das Öl aus? Schwarz oder noch gelb? Pechschwarzes Öl kann auf einen ungepflegten Wagen hindeuten, der schon längst den nächsten Ölwechsel verträgt. Zu wenig Öl (das sieht man an den Maßeinheiten, unterhalb der untersten Einkerbung wird’s sehr kritisch!) könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Wagen schon lange mit niedrigem Ölstand fährt und eventuell die Motorkolben dadurch schon heiß gelaufen sind und beschädigt wurden. Lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass der Wagen auf 1.000 Kilometer nicht mehr als einen Liter Öl verbraucht. Alles, was darüber liegt, wird kritisch. Schauen Sie sich die Batterie genau an: Oxidieren die Pole bereits weiß, dann steht womöglich der Neukauf eines Ersatzteils an. • Funktionieren die Scheibenwischer noch ordentlich oder hinterlassen sie Streifen auf der Scheibe? • Sind Heizung und Gebläse noch in Ordnung? • Lassen sich elektrischer Fensterheber und Außenspiegel bedienen? • Kontrollieren Sie genau die Reifen und Felgen. Sind sie unterschiedlich stark abgefahren – dies passiert meistens an den Innenseiten -, dann ist das ein Hinweis darauf, dass der Wagen aus der Spur ist. Er muss also einen kräftigen Stoß aufs Rad bekommen haben. Die Spur muss jetzt unbedingt neu vermessen und eingestellt werden, was mit erheblichen Kosten verbunden ist. Einen Fehler in der Geometrie des Wagens stellt man aber auch bei einer Probefahrt fest. Bei etwas höherer Geschwindigkeit ab 80 Km/h zum Beispiel fängt das Lenkrad an zu flattern oder zu zittern. Außerdem prüft man das dadurch, indem man eine längere Strecke geradeaus fährt. Man hält die Hand nur leicht am 37
  • 38. Lenkrad und beobachtet, ob der Wagen aus der Spur nach links oder rechts zieht. • Macken in Felgen deuten ebenfalls auf Bordstein-Kontakt – und damit auf eventuell defekte Reifen hin. Schauen Sie sich die Reifen an den Außenrändern genau an. Sind sie porös oder von Bordsteinen abgeschabt? Oder gar wunderschön mit schwarzem Lack kaschiert? Frisch silberne Felgen sind garantiert gerade erst nachgespritzt! Lassen Sie sich nicht blenden. Der Rost kommt schon nach wenigen Tagen wieder durch. • Messen Sie die Profiltiefe der Reifen nach: 1,6 Millimeter reichen zwar so gerade noch vor dem kritischen Auge des Polizisten, doch sicher ist etwas anderes. Der nächste Satz Reifen wird schon bald fällig. Es sollten also mindestens 2,5 bis 3 Millimeter Profil noch vorhanden sein. • Wird Ihnen ein Wagen mit Winterreifen vorgestellt, fragen Sie nach dem Satz Sommerreifen. • Kann ich die Handbremse ausreichend fest anziehen oder rastet sie schon nach dem ersten Haken ein? • Sind die Bremsen noch in Ordnung? Manchmal kann man durch die Felgen auf die Scheibenbremsen hindurchschauen und erkennen, ob die glänzenden Stahlscheiben Riefen haben. Erkennen Sie gar Rost, ist Vorsicht geboten. Kann man das aber nicht von außen erkennen, sollte man ein Rad kurz abmontieren und hinter „die Kulissen“ schauen. 38
  • 39. • Ein Blick unter die Fußmatten lohnt sich: Ist es darunter feucht oder trocken? Mufft es im Innenraum? Dann ist die Karosserie irgendwo undicht. • Die Sicherheitsgurte sollte man sich auf jeden Fall ganz genau ansehen. Sind sie noch fest in ihrer Verankerung und rollen sie sich wieder vollständig auf oder hängen sie bereits ausgeleiert nur noch herum? • Wie sieht der Fahrersitz aus? Ist er bereits durchgesessen oder blendet ein schöner Stoffüberzug? Schauen Sie ruhig einmal darunter. Ist der Sitz eventuell schon beschädigt? Dies könnten Hinweise darauf sein, dass der Wagen wesentlich mehr als die angegebenen 100.000 Kilometer gelaufen ist. • Den Wagen unbedingt bei Tageslicht und trockenem Wetter in Augenschein nehmen. Dämmerung und Regen kaschieren Macken und Lackschäden wie auch ein ungewaschenes Auto. • Achten Sie bei der äußeren Betrachtung auf Unebenheiten zwischen Tür und Rahmen oder Motorhaube and Karosserie. Leichte Verschiebungen oder zu breite Spalten deuten auf einen Unfall hin. • Genau die Scheinwerfer betrachten: Ist das Glas durch Steinschlag beschädigt, dann wird schon bald Wasser eindringen, und das Chrom oxidiert. Ein neuer Hauptscheinwerfer kann teuer werden. • Kontrollieren Sie, ob alle Lichter funktionieren. Treten Sie auf die Bremsen und betätigen Sie die Blinker, kontrollieren Sie die Warnblink-Anlage! 39
  • 40. • Den Innenraum sollte man sich genau anschauen. Wie gepflegt ist er, funktionieren Radio und Player? Wie sieht es Im Kofferraum aus, wurde nachlackiert? • Kontrollieren Sie die Vollständigkeit der Ausstattung: Sind funktionstüchtiger Ersatzreifen, Wagenheber und Schrauben- schlüssel für den Notfall vorhanden? Ist die Bedienungsanleitung da, das Scheckheft? • Fragen Sie ausdrücklich, ob der Wagen unfallfrei ist, wenn nein, welche Unfälle er hatte. Lassen Sie sich die Reparaturbelege zeigen. • Fragen Sie nach dem Tachostand und lassen sich schriftlich bestätigen, dass der Tacho nicht manipuliert wurde und die Kilometerleistung der tatsächlichen entspricht. Es reicht nicht „Kilometerstand laut Tacho“. • Schauen Sie genau in den Kraftfahrzeugbrief nach den Vorbesitzern. Wie viele Personen haben den Wagen bereits wie lange gefahren. Waren es häufiger eher kurze Abstände, dann konnte sich wohl niemand so recht mit dem Auto anfreunden. • Stimmt der Verkäufer mit dem derzeit eingetragenen Besitzer überein? Hat der Anbieter erst seit kurzem den Wagen, dann ist etwas faul. • Ein Hinweis auf viele neue Ersatzteile ist auch ein Hinweis darauf, dass es dem angebotenen Wagen gar nicht gut geht. 40
  • 41. • Schauen Sie genau auf alle Gummidichtungen an Fenstern und Türen. Sind sie porös oder weisen sie winzig Lackreste auf? Wenn ja, wurde hier garantiert nachlackiert. • Den Lack des Wagens sollte man rundum aus einigen Metern Entfernung anschauen. Weist er Farbunterschiede/Schattierungen auf? Wenn ja, wurde hier ebenfalls nachlackiert. Gerade bei Metallic-Lackierungen ist das gut erkennbar. • Auf Roststellen achten. Manchmal deuten sie sich schon durch kleine Aufwölbungen wie bei aufgequollener Pappe unter dem glänzenden Lack an. Besonders sind solche Stellen an Radkästen zu finden und dort, wo sich Wasser sammeln kann. Schauen Sie sich genau die Unterseiten von Türen und Hauben an. Streifen Sie mit der Hand über die Unterseite der Tür. Scharfe Unebenheiten bedeuten Rost. • Prüfen Sie unter dem Wagen, ob Rost tragende Teile der Karosserie gefährdet. • Vorsicht bei getunten Fahrzeugen. Frontspoiler oder Spezial- Auspuff sollten Sie nicht blenden, sondern Ihnen sagen: Sie haben es hier mit einem sportlichen, aber leider auch verschleißfreudigeren Vorbesitzer zu tun. • Verlangen Sie Unterlagen über die letzte technische und Abgasuntersuchung (nicht älter als 3 Monate!) des Wagens. Welcher CO2-Ausstoß wurde gemessen? Lassen Sie sich die Prüfberichte zeigen, die im übrigen auch immer im Auto mitgeführt werden müssen. 41
  • 42. • Wie lange sind die Prüfplaketten für technische Abnahme und Abgasuntersuchung noch gültig. Müssen Sie schon bald den angebotenen Wagen erneut vorstellen – unter Umständen mit dem Risiko, dass er wegen Mängel stillgelegt wird? Gebrauchtwagen werden gerne „Noch zwei Jahre TÜV- frei“ angeboten. Lassen Sie sich davon nicht blenden. Auch die Prüfer kann man täuschen. Das muss nicht heißen, dass der angebotene Wagen wirklich seinen verlangten Kaufpreis wert ist. Schalten Sie den Motor ein und hören Sie sich die Geräusche durchs offene Fenster (!) genau an: Klappert und schellt etwas? Läuft der Motor rund oder spuckt und bockt er? Treten Sie ruhig einmal kräftig aufs Gaspedal oder besser: Lassen Sie einen Freund den Motor einmal aufheulen und achten Sie genau auf „die Musik“. Manchmal hört man auch hier schon einen Defekt an Motor, Wasserpumpe, Getriebe oder Lichtmaschine und Anlasser. Es ist schwierig, und nur der Fachmann vermag einem da wirkungsvoll zu helfen. • Verlangen Sie auf jeden Fall eine Probefahrt: Wie lässt sich das Getriebe schalten. Sind die einzelnen Gänge geschmeidig oder haken sie? Schleift die Kupplung oder ist sie exakt eingestellt; schlägt sie sofort an? Wie startet der Anlasser des Wagens: zügig oder zögerlich? Welches Spiel hat das Lenkrad, schlägt es sofort bei Betätigung an? • Und schauen Sie sich den Verkäufer genau an. Wirkt er seriös? Fragt er am Telefon schon „Welchen Wagen meinen Sie?“, dann handelt es sich garantiert um einen Händler. Bringt er das Auto gar mit einem roten Nummernschild vorbei, dann haben Sie es mit einem Profi zu tun – Vorsicht! 42
  • 43. • Fragen Sie ausdrücklich bei älteren Wagen nach dem Kata - lysator, der Steuerklasse und klären Sie bei Dieselfahr- zeugen die Nachrüstung mit einem Russpartikelfilter. Lassen Sie sich möglichst den letzten Steuerbescheid zu dem angebotenen Auto zeigen. • Fragen Sie auch nach der Versicherungseinstufung. Es gibt nämlich bestimmte Wagen einer Marke aus Untertürkheim, die bei jungen Fahranfängern sehr beliebt ist. Da mit diesem Typ aber auch verhältnismäßig mehr Unfälle passieren, wird er von vornherein höher eingestuft. Ähnlich ist es mit Cabrios. Weil die nämlich einfacher zu stehlen sind, wird auch hier die Versicherung manchmal automatisch teurer. Lassen Sie sich den Personalausweis zeigen! Man sollte sich bei einem privaten Gebrauchtwagen-Geschäft mehr als einmal absichern, zumal man meist den Anbieter zum ersten Mal sieht oder übers Internet bei den bekannten Auktionen nur einen Nicknamen erfährt. Verlangen Sie den Personalausweis, notieren Sie sich die genaue Adresse und den Namen. Achten Sie darauf, dass diese Daten exakt im Kaufvertrag stehen. Nur so haben Sie später die Möglichkeit, versteckte Mängel zu reklamieren. Es gilt nämlich auch hier: Treten innerhalb von sechs Monaten nach dem Kauf gravierende Mängel auf, geht auch der Gesetzgeber automatisch davon aus, dass dies dem Verkäufer bekannt sein musste, so dass dieser auch haftet. Nehmen Sie einen Zeugen zur Geldübergabe mit! Nun kann man nicht wie beim Hausbau einen geringen Teil der Kaufsumme zur Sicherheit für eine bestimmte Zeit zurückbehalten. Dafür ist es aber um so notwendiger, die Übergabe des Geldes unter 43
  • 44. Zeugen vorzunehmen. Eine Begleitung ist hier sowieso angesagt, wenn es sich um größere Summen handelt. Am besten wäre natürlich ein von der Bank beglaubigter Barscheck. Darauf lassen sich aber nur die Wenigsten ein. Der Kaufvertrag ist auch hier das A & O Automobilclubs und Anwälte-Hotlines im Internet sowie diverse andere Adressen bieten sichere Muster-Kaufverträge an, die man auf jeden Fall zum Gebrauchtwagenkauf mitnehmen sollte. Im Idealfall lässt sich darin auch eine Garantie festlegen, auf jeden Fall sollte aber auf die Mängelhaftung auch beim Privatgeschäft geachtet werden. Die schon oben beschriebenen Hinweise zum Ölverbrauch, zur Kilometerleistung oder zu Vor-Unfällen sollten, wenn nicht schon im Vertrag aufgeführt, handschriftlich nachgetragen werden. Meiden Sie merkwürdige Übergabeorte! Lassen Sie sich zur Wagenübergabe nie an dunkle, versteckte oder merkwürdige Orte locken. Stellen Sie zur Not Publikum her, indem Sie Bekannte mitnehmen, oder schlagen Sie einen anderen Übergabeort vor. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Verhandeln Sie nur mit dem Verkäufer des Wagens. Manchmal bringen die nämlich noch „Experten“ oder Freunde mit, die in den schillerndsten Farben auf Sie einreden. 44
  • 45. Vorsicht vor Gebrauchtwagenmärkten Seien Sie vorsichtig auf großen Plätzen, auf denen solche Gebrauchtwagenmärkte stattfinden. Oft bilden sich ganze Verkäufer- Cliquen, oder das Gewühl ist so groß, dass man leicht den Kaufpreis für den Wagen auch schon vorher quitt sein kann. Ist man sich nicht ganz sicher, lohnt sich die Vereinbarung eines Checks beim Fachmann. Wer sich darauf einlässt, hat nichts zu verbergen. Der ist seriös. Hören Sie nicht auf Argumente wie „Das Geräusch ist bei dem Wagen dieses Typs immer“ oder wenn das Auto nicht gleich anspringt „Der hat drei Tage in der Garage gestanden“. Das sind alles faule Ausreden. Schauen Sie genau in die Papiere Oft werden Gebrauchte mit nachträglichen Ein- oder Umbauten angeboten. Schauen Sie genau in den Kraftfahrzeugbrief oder –schein, ob diese Veränderungen auch eingetragen sind. Wenn nicht, haben Sie vielleicht schon bald ein Problem. Wer ganz sicher gehen will, vergleicht auch die im Motorblock eingestanzte Fahrgestellnummer mit der Nummer im Brief – man weiß ja nie? Eine gute Nase ist Gold wert! Riechen, riechen, riechen – so witzig das klingen mag, aber beim Gebrauchtauto hat schon so manchem sein gutes Näschen geholfen. Riecht es nach Öl und Schmierstoffen unter der Motorhaube, ist sicher etwas undicht. Spürt man im Innenraum des Wagens Gestank nach Abgasen, kann das nicht nur gefährlich sein, sondern auch darauf hindeuten, dass Schläuche nicht richtig sitzen oder von Mardern zerknabbert wurden. Ist es muffig im Innern, dringt vielleicht Feuchtigkeit vom Boden oder aus undichten Türen in den Wagen. Prüfen Sie auf jeden Fall bei einem älteren Cabrio die Dichtigkeit des 45
  • 46. einklappbaren Daches. Hier sollten Sie auch die Mechanik näher unter die Lupe nehmen. Wo finde ich gute Ersatzteile? Selbst wenn der Kauf eines alten Autos nach gewisser Zeit doch seinen Tribut zollt und man das eine oder andere Ersatzteil braucht, sollte man folgendes beachten: Möglichst baugleiche oder Original-Teile einbauen. Hier reicht manchmal schon das eigene kritische Auge. Man vergleicht beides und sieht grob, ob es passt und ähnlich aussieht. Viel wichtiger ist aber die Sicherheit des Wagens selbst. So mancher ist schon im Internet auf wahnsinnig billige Bremsbeläge hereingefallen, die in Fernost kopiert wurden, aber nicht die Sicherheit des Originals bieten. Manchmal wird einem auch noch durch den irreführenden Aufdruck das Original vorgegaukelt. Hier lohnt schon bei bestimmten Sicherheitsrelevanten Teilen der Gang zum Vertragshändler. Manchmal kann man aber auch auf dem Schrottplatz fündig werden. Findige Bastler schlachten nämlich gezielt alte Autos aus und verkaufen nur Teile. So mancher handelt nur mit Lichtmaschinen, Vergasern oder Getrieben. Man kann Glück haben und vielleicht sogar das Teil aus einem baugleichen Wagen bekommen, das man gerade braucht. Solche Original-Gebraucht-Ersatzteile finden sich auch im Internet und bei Auktionen. Ein weiterer Tipp: Wenn man den Tankstellenbesitzer am die Ecke gut kennt, schickt man ihn vor. Der bekommt sicher einen Großhändlerrabatt auch für die Originalteile vom Händler und gibt Sie einem dann weiter, wenn man fleißig bei ihm weitertankt. 46
  • 47. Chip-Tuning – was ist das? Neben dem rein äußerlichen Tuning am Auto gibt es auch das so genannte Chip-Tuning wie beim Turbodiesel der Name schon sagt. Hierbei wird die Leistung des Motors (beim Ottomotor gasdynamisch, beim Dieselmotor mechanisch) optimiert, manchmal um bis zu knapp 50 Prozent. Was früher als Frisieren des Mofas galt, mit dem man die Zweiräder schneller machte, wird heute durch eine Optimierung von Motor und Getriebe erreicht. Man steigert die Leistung eines Motors, indem man die Steuerung austauscht. Diese befindet sich meistens auf einem wiederbeschreibbaren Chip. Beim so genannten Chip-Tuning verknüpft man optimiert alle für Steuerung und Regelung des Motors relevanten Daten: so zum Beispiel die angesaugte Luftmasse, die Temperatur des Motors oder der Ladedruck des Turboladers. Man optimiert so die Ausspritz-Menge des Treibstoffs, den Zeitpunkt und bestimmt den Zündzeitpunkt für jeden Zylinder. So lässt sich jeder Motor per Chip-Tuning optimiert steuern. Seriöse Anbieter eines solchen Chip-Tunings gewähren Garantie auf Motor und Getriebe für etwa 100.000 Kilometer oder drei Jahre. Allerdings ist der Nachweis eines Defekts, der auf das Chip-Tuning zurückzuführen ist, schwierig. Grundsätzlich geht man aber davon aus, dass nur hin und wieder der Motor bis zur Leistungsgrenze belastet wird. Bei längerem Abruf des Limits verschleißt der Motor auch schneller. Langzeitbeobachtungen haben gezeigt, dass vermehrt Schäden am Turbolader auftraten. Man muss beim Chip-Tuning aber auch wissen, dass selten die versprochenen Leistungssteigerungen erreicht werden. Manchmal erreicht man sogar das Gegenteil, wenn sich ein versprochener geringerer Kraftstoffverbrauch (Eco-Tuning) in Mehrverbrauch umschlägt. Vorsicht: Die Leistungssteigerung muss in die Kraftfahrzeugpapiere eingetragen werden und durch TÜV oder DEKRA vorher abgenommen sein. Andernfalls läuft der Fahrer auch Gefahr, seinen Versicherungsschutz zu verlieren. 47
  • 48. Pflegen und sparsam fahren „Wer sein Auto liebt, der schiebt“ – sollte sicher nicht die Devise für den Gebrauchten sein. Deshalb braucht auch ein Alter gute Pflege. So hat man auch länger noch Freude an ihm. Man darf einen Gebrauchtwagen nie mit dem Gefühl fahren, der ist ja sowieso alt, eine Beule mehr oder weniger macht auch nichts mehr. Wer weiß? Vielleicht will man ihn ja doch noch einmal verkaufen. Also Pflege ist alles, auch was die Inspektionen angeht. Auch ein Gebrauchtauto muss gelegentlich neues Öl haben oder eine neue Kühlerflüssigkeit. Man muss ihn winterfest machen und die Reifen überprüfen, wie bei einem Neuwagen. Durch die richtige Fahrweise spart man enorm. Bereits bei zehn Sekunden Standzeit lohnt es sich, den Motor abzuschalten. Schneller mal in den nächsten Gang hochschalten, das spart Benzin. Man kann auch schon 50 Stundenkilometer mit dem vierten Gang fahren. Generell gilt: Über 3000 Umdrehungen pro Minute wird´s teuer. Man fährt sparsam unter 3000 Umdrehungen. Die meisten Wagen haben einen Drehzahlmesser. Schauen Sie gelegentlich mal darauf! Viele wissen gar nicht, dass der richtige Reifendruck Einfluss auf den Benzinverbrauch hat. Der Wagen läuft einfach gleichmäßiger, runder, mit weniger Widerstand. Kavalierstarts sorgen immer auch für einen enormen Spritverbrauch. Wie sorglos lädt so mancher sein Handy über den Zigarettenanzünder im Auto auf oder lässt die Stereoanlage laufen. Das kostet alles Strom und damit auch Kraftstoff. Im Winter lässt man oft den Wagen erst einmal für fünf Minuten warm laufen oder wartet gar, bis die vereisten Scheiben wieder frei sind. Auch das kostet zusätzliche Energie. Man kann ruhig kalt starten und langsam fahren. Wichtig ist auch: Ballast abwerfen. Alles, was nicht unbedingt in den Wagen gehört oder was man an Aufbauten nicht braucht, etwa einen Dachgepäckträ-ger, sollte man zu Hause lassen. Unnützes Gewicht erfordert einen zusätzlichen Energieaufwand. Unnütze Aufbauten sorgen wiederum für mehr Luftwiderstand, was Kraftstoffverbrauch ebenfalls erhöht. Dazu gibt es 48
  • 49. auch spezielle Schulungen der Automobilclubs und anderer Anbieter (Internet!), in denen man eine Energie sparende Fahrweise lernen kann. Solche Kurse empfehlen sich vor allem für ungeübte Autofahrer, Wiedereinsteiger und Fahranfänger. Nicht alles lernt man in der Fahrschule. Schlusswort Dieses Ebook hilft, Pannen beim Autokauf – ob alt oder neu – zu vermeiden. Insbesondere die hier enthaltene Checkliste sollte man auf jeden Fall zum Gebrauchtwagenkauf mitnehmen und Punkt für Punkt abhaken. Der Autokauf ist „artenreich“, das heißt: Hier lauern viele Fallen. Mit dem reinen Kauf ist es nicht getan. Dieses Ebook versucht somit auch einen Gesamtüberblick zu geben und über den Tellerrand hinauszuschauen. Wie Sie auch immer entscheiden: Nichts ist so individuell wie das eigene Auto. Man kann hier keine Messlatte auflegen. Jeder muss für sich selbst eine möglichst passgenaue Bedarfsanalyse erstellen und sie dann abarbeiten. Viel Erfolg beim Autokauf! 49