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Szenario-Projekt zur Versorgung von Menschen mit
        Demenz im Jahre 2030 (Sze-Dem)




                                       Ines Buscher
                 Niederrheinischer Pflegekongress: Krefeld 28./29.09.2011

Kerstin Goluchowicz, Ewa Dönitz, Bernd Beckert, Sabine Bartholomeyczik, Horst Christian Vollmar
Gliederung

Hintergrund
Ziele
Methode
Ergebnisse
Diskussion
Stärken und Schwächen




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz         Seite 2
Hintergrund

•  Die Anzahl der Menschen mit Demenz wird weltweit zunehmen!

•  Die Demenz wird zu einer zunehmenden gesellschaftlichen und
   gesundheitsökonomischen Herausforderung!

•  Wie sich die Versorgungssituation in der Zukunft gestalten wird und
   welche Weichen bereits heute gestellt werden könnten, um die
   zukünftige Situation in einer gewünschten Weise zu beeinflussen, ist
   unklar!




(vgl. Bickel 2002; vgl. Hallauer 2002; vgl. Rothgang 2010; vgl. Ziegler/Dohlhammer 2010)


DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz             Seite 3
Ziele
  Es sollen gezielte Entscheidungen getroffen werden,
      die die Weichenstellungen in die gewünschte
                  Richtung unterstützen.

•  Sze-Dem will den Blick für zukünftige Problemstellungen schärfen
   und Lösungsstrategien entwerfen
•  Das Projekt will den heutigen Akteuren in Forschung und Politik
   Handlungsoptionen und Empfehlungen für den Umgang mit der
   zukünftigen Situation aufzeigen
•  Hierzu wurden Szenarien für die Versorgungssituation von Menschen
   mit Demenz im Jahre 2030 entwickelt




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 4
Methode
 Die Szenario-Methode ist ein universelles Instrument,
      das komplexe Zukunftsfragen systematisch
                   behandeln kann.

•  Diskussion mit Studierenden (Ermittlung der Einflussfelder)
•  Experten-Workshop (Ermittlung relevanter Deskriptoren)
•  Literaturanalyse (Beschreibung des Ist-Zustandes der Deskriptoren
   und Ableitung von Ausprägungen)
•  Szenario-Workshop (Bewertung der gegenseitigen Beeinflussung der
   einzelnen Ausprägungen)



(vgl. Beckert et al. 2008; vgl. Grausemeier et al. 1996; vgl. Kosow/Gaßner 2008)

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz      Seite 5
Bildung konsistenter
    Problemanalyse und Identifikation                     Sammlung wichtiger Deskriptoren        Bildung und Auswahl alternativer
                                                                                                                                    Ausprägungsbündel mittels paarweiser
      der relevanten Einflussfelder                           zu den Einflussfeldern                      Ausprägungen
                                                                                                                                          Konsistenzbewertungen




                  Forschung &
                  Technologie


medizinische                              politischer &
Versorgung &                              juristischer
   Pflege             Versorgung            Rahmen
                       von MmD
                         2030



      Gesellschaft,                finanzieller
      Ethik & Werte                  Rahmen




                                                                  Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder




                                                                               Ausarbeitung der Szenarien
                                                                               und Szenario-Interpretation



    DZNE – Standort Witten                                                                                                                                    Seite 6
Methode
            Problemanalyse und Identifikation                                       Grundlagen
              der relevanten Einflussfelder
                                                                                    • Literatur

                            Forschung &                                             •  Seminare mit
                            Technologie                                             Studierenden

medizinische                                            politischer &
Versorgung &                                             juristischer
   Pflege                    Versorgung                    Rahmen
                              von MmD
                                2030


          Gesellschaft,                        finanzieller
          Ethik & Werte                          Rahmen


 DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                 Seite 7
Bildung konsistenter
    Problemanalyse und Identifikation                     Sammlung wichtiger Deskriptoren          Bildung und Auswahl alternativer
                                                                                                                                      Ausprägungsbündel mittels paarweiser
      der relevanten Einflussfelder                           zu den Einflussfeldern                        Ausprägungen
                                                                                                                                            Konsistenzbewertungen




                  Forschung &
                  Technologie
                                                                                   Deskriptor 1


medizinische                              politischer &           Regionale
                                                                Forschung &
Versorgung &                                                     Wirtschafts -     Deskriptor 2
                                          juristischer           Technologie
                                                                   struktur
   Pflege             Versorgung            Rahmen
                       von MmD
                         2030                                                      Deskriptor 3



                                                                                       …
      Gesellschaft,                finanzieller
      Ethik & Werte                  Rahmen




                                                                   Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder




                                                                                 Ausarbeitung der Szenarien
                                                                                 und Szenario-Interpretation



    DZNE – Standort Witten                                                                                                                                      Seite 8
Methode
                         Sammlung wichtiger Deskriptoren
                             zu den Einflussfeldern
                                                                                   Grundlagen
                                      Versorgungsangebote für Menschen
                                             mit Demenz und ihre                   •  Experten-
             Regionale                         Bezugspersonen                      Workshop („von
medizinische
          Wirtschafts        -                                                     der Stammzell-
                                         Konzeption und Umsetzung von
Versorgung &                                                                       forscherin
                                              Versorgungsplänen
            struktur



   Pflege                                                                          bis zur
                                                                                   Architektin“)
                                        Wohnsituation von Menschen mit
                                                    Demenz


                                                  Personalsituation



                                                Pflegearrangements


DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz            Seite 9
Bildung konsistenter
    Problemanalyse und Identifikation                     Sammlung wichtiger Deskriptoren          Bildung und Auswahl alternativer
                                                                                                                                      Ausprägungsbündel mittels paarweiser
      der relevanten Einflussfelder                           zu den Einflussfeldern                        Ausprägungen
                                                                                                                                            Konsistenzbewertungen




                  Forschung &                                                                                  Deskriptor 1
                  Technologie
                                                                                   Deskriptor 1


medizinische                              politischer &           Regionale
                                                                Forschung &
Versorgung &                                                     Wirtschafts -     Deskriptor 2
                                          juristischer           Technologie                                   Deskriptor 2
                                                                   struktur
   Pflege             Versorgung            Rahmen
                       von MmD
                         2030                                                      Deskriptor 3

                                                                                                               Deskriptor 3


                                                                                       …
      Gesellschaft,                finanzieller
      Ethik & Werte                  Rahmen
                                                                                                               Deskriptor 4




                                                                   Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder




                                                                                 Ausarbeitung der Szenarien
                                                                                 und Szenario-Interpretation



    DZNE – Standort Witten                                                                                                                                     Seite 10
Methode
          Bildung und Auswahl alternativer
                   Ausprägungen                                                     Grundlagen
                                  Vielfältige Wohnformen in                         •  Experten-
                                    ausreichender Anzahl                            Workshop („von
Wohnsituation
von Menschen                    Vielfältige Wohnformen aber                         der Stammzell-
 mit Demenz                      in unzureichender Anzahl                           forscherin
                                Variationsarme Wohnformen                           bis zur
                                                                                    Architektin“)
                                  Qualitativ angemessenes
                                    Personal verfügbar                              • Literatur-
                                  Personal verfügbar, aber                          sichtung
  Personal-                     nicht hinreichend qualifiziert
  situation
                                        Personalmangel



 DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                  Seite 11
Bildung konsistenter
    Problemanalyse und Identifikation                     Sammlung wichtiger Deskriptoren          Bildung und Auswahl alternativer
                                                                                                                                      Ausprägungsbündel mittels paarweiser
      der relevanten Einflussfelder                           zu den Einflussfeldern                        Ausprägungen
                                                                                                                                            Konsistenzbewertungen




                  Forschung &                                                                                  Deskriptor 1
                  Technologie
                                                                                   Deskriptor 1


medizinische                              politischer &           Regionale
                                                                Forschung &
Versorgung &                                                     Wirtschafts -     Deskriptor 2
                                          juristischer           Technologie                                   Deskriptor 2
                                                                   struktur
   Pflege             Versorgung            Rahmen                                                                                              5   2   4
                       von MmD                                                                                                                  4   3   3
                         2030                                                      Deskriptor 3                                                 3   5   2
                                                                                                                                                1   4   3
                                                                                                               Deskriptor 3


                                                                                       …
                                                                                                                                                4 3 2       3 1 5 2
      Gesellschaft,                finanzieller                                                                                                 3 1 5       2 3 3 4
      Ethik & Werte                  Rahmen
                                                                                                               Deskriptor 4




                                                                   Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder




                                                                                 Ausarbeitung der Szenarien
                                                                                 und Szenario-Interpretation



    DZNE – Standort Witten                                                                                                                                       Seite 12
Methode
     Bildung konsistenter Ausprägungsbündel mittels
           Paarweiser Konsistenzbewertungen
                                                                                       Grundlagen
                      Qualitativ              Personal
                        ange-                verfügbar,
                                                                  Personal-
                                                                                       •  Szenario-
                      messenes
                      Personal
                                             aber nicht
                                            hinreichend
                                                                   mangel              Workshop
                      verfügbar              qualifiziert

   Vielfältige
                                                                                       • Literatursichtung
                          4                     3                     3
 Wohnformen
in ausreichen-
  der Anzahl

  Vielfältige                                                                         Legende:
Wohnformen                                                                            1= totale Inkonsistenz
aber in unzu-
 reichender
                          3                     3                     3               2= partielle Inkonsistenz
   Anzahl                                                                             3= neutral
                                                                                      4= gegenseitige
 Variations-
                                                                                      Unterstützung
   arme
Wohnformen
                          2                     3                     4               5= starke gegenseitige
                                                                                      Unterstützung

   DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                        Seite 13
Bildung konsistenter
    Problemanalyse und Identifikation                     Sammlung wichtiger Deskriptoren          Bildung und Auswahl alternativer
                                                                                                                                      Ausprägungsbündel mittels paarweiser
      der relevanten Einflussfelder                           zu den Einflussfeldern                        Ausprägungen
                                                                                                                                            Konsistenzbewertungen




                  Forschung &                                                                                  Deskriptor 1
                  Technologie
                                                                                   Deskriptor 1


medizinische                              politischer &           Regionale
                                                                Forschung &
Versorgung &                                                     Wirtschafts -     Deskriptor 2
                                          juristischer           Technologie                                   Deskriptor 2
                                                                   struktur
   Pflege             Versorgung            Rahmen                                                                                              5   2   4
                       von MmD                                                                                                                  4   3   3
                         2030                                                      Deskriptor 3                                                 3   5   2
                                                                                                                                                1   4   3
                                                                                                               Deskriptor 3


                                                                                       …
                                                                                                                                                4 3 2       3 1 5 2
      Gesellschaft,                finanzieller                                                                                                 3 1 5       2 3 3 4
      Ethik & Werte                  Rahmen
                                                                                                               Deskriptor 4




                                                                   Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder




                                                                                 Ausarbeitung der Szenarien
                                                                                 und Szenario-Interpretation



    DZNE – Standort Witten                                                                                                                                       Seite 14
Methode
                    Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder




   Über 7 Billionen potenziell mögliche Kombinationen!




     Darstellung der euklidischen Distanz



DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz      Seite 15
Methode
                   Ausarbeitung der Szenarien                                      Grundlagen
                   und Szenario-Interpretation

                                                                                   •  Ergebnisse der
                                                                                   Szenario-
                                                                                   berechnungen

                                                                                   •  5 konsistente
                                                                                   Szenarien




                                                                                     Gregor Kierkowicz

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                      Seite 16
Ergebnisse
                                                                             „(…) In diesen Zeiten kann die
                                                                             Forschung kaum noch etwas für
                                                                             den Menschen erreichen. (…) Wen
                                                                             kümmert es, dass Menschen mit
                                                                             Demenz notdürftig von ihren
                                                                             Familien versorgt werden oder
                                                                             völlig verwahrlost in ihren
                                                                             Wohnungen dahin vegetieren? (…)
                                                                             Die staatliche
                                                                             „Gesundheitsversicherung“ hat
                                                                             die gesetzlichen Leistungen so
                                                                             weit runter gefahren, dass nur
                                                                             noch „die überlebenswichtigen
                                                                             Leistungen“ finanziert werden.
                                                                             Was für Menschen mit Demenz da
                                                                             noch übrig bleibt sind sedierende
                                                                             Präparate.(…)“ (Auszug aus der
                                                                             Storyline)




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                                                                             Positionschip enthalten, der mit
                                                                             der Überwachungszentrale der
                                                                             Wohnsiedlung verbunden ist und
                                                                             diese automatisch verständigt,
                                                                             wenn Herr S. seinen Flur verlässt.
                                                                             (…) Der alleinstehende Mann leidet
                                                                             sichtlich unter diesem Zustand
                                                                             ebenso wie unter Vereinsamung.
                                                                             (…) Herr S. hatte keine Wahl:
                                                                             Entweder blieb er unter Aufsicht in
                                                                             seiner Wohnung oder er hätte in
                                                                             das nächstgelegene Pflegeheim
                                                                             umziehen müssen. (…) Die
                                                                             Einzigen, die sich um Menschen
                                                                             wie ihn kümmern, sind preiswerte
                                                                             Arbeitskräfte (…)“ (Auszug aus der
                                                                             Storyline)




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                                                                             in der Woche eine
                                                                             Demenztrainerin. Eine junge
                                                                             Ärztin. Die erzählt mir was über
                                                                             irgendwelche Programme. Ich
                                                                             versteh kein Wort. (…) Dann kam
                                                                             die mit so einem technischen
                                                                             Quatsch an, den ich kaufen soll.
                                                                             Viel zu teuer und ich weiß gar nicht
                                                                             wie man damit umgeht. Soll mich
                                                                             angeblich entlasten. Und stell dir
                                                                             vor, da schlägt die mir noch vor zu
                                                                             einer Risikountersuchung zu
                                                                             gehen. (…) Als wenn ich das jetzt
                                                                             wissen will. Ich habe andere
                                                                             Probleme. (…)“ (Auszug aus der
                                                                             Storyline)




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                                                                              „Der 13-jährige Robert muss zur
                                                                              U10. Diese Untersuchung (…) ist
                                                                              mittlerweile bei allen 12-14
                                                                              jährigen Schülern Pflicht. Bei
                                                                              Robert wurde dabei mittels
                                                                              Genanalyse (…) festgestellt, dass
                                                                              er ein 65-prozentiges Risiko hat,
                                                                              bis zu seinem siebzigsten
                                                                              Lebensjahr an einer Alzheimer-
                                                                              Demenz zu erkranken. (…) Wegen
                                                                              des erhöhten Risikos hat ihn die
                                                                              Kinderärztin zur Impfung
                                                                              einbestellt. Eigentlich mag Robert
                                                                              keine Spritzen, aber seine Mutter
                                                                              hat gesagt, dass sie sonst seine
                                                                              Krankenkassenbeiträge nicht
                                                                              mehr bezahlen könne.
                                                                              (…)“ (Auszug aus der Storyline)




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                                                                              „(…) Gemeinsam mit der
                                                                              Demenzberaterin wurde der
                                                                              Hilfeplan angepasst. Frau B.
                                                                              erhält jetzt eine ambulante
                                                                              Tagesbetreuung. Die
                                                                              gerontopsychiatrische Fachkraft
                                                                              Frau A. besucht sie zweimal
                                                                              täglich für mehrere Stunden. Dank
                                                                              ihrer hohen kommunikativen
                                                                              Kompetenzen findet sie schnell
                                                                              einen Zugang zu Frau B. und kann
                                                                              Missverständnisse zwischen ihr
                                                                              und der Umwelt entschärfen.
                                                                              Auch wirkt Frau B. wesentlich
                                                                              entspannter, seitdem Frau A. mit
                                                                              ihr gemeinsam alte Fotoalben
                                                                              anschaut, ihren geliebten
                                                                              Beethoven hört und mit Duftölen
                                                                              und speziellem Licht für eine
                                                                              gemütliche Atmosphäre sorgt.
                                                                              (…)“ (Auszug aus der Storyline)


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Diskussion

•  Die Personalsituation wird schwierig, aber nicht hoffnungslos!
•  Die Versorgung von Menschen mit Demenz lässt sich kaum ohne die
   Nutzung ehrenamtlicher und ausländischer Kräfte abdecken!
•  Wirksame Interventionsmöglichkeiten können die gesellschaftliche Akzeptanz
   der Demenz als „normale Erkrankung“ unterstützen!
•  Die gesellschaftliche Definition der Demenz als „normale Krankheit“ kann
   positive Auswirkungen auf das bürgerschaftliche Engagement für Menschen
   mit Demenz haben!
•  Die Koordination der Versorgung, die v.a. den spezifischen Bedürfnissen der
   Generationen und den regionalen Gegebenheiten Rechnung trägt, ist
   möglich!
•  Innovationen können nachhaltig umgesetzt werden!




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz        Seite 22
Handlungsempfehlungen

 Basisprinzipien:
 •  Bei allen geplanten Maßnahmen ist stets das Wohl der Betroffenen zu
    berücksichtigen
 •  Dazu gehört auch eine Teilhabe der Menschen mit Demenz an allen
    Prozessen und Entscheidungen, die ihre Person betreffen



 Personalprobleme:
 •  Es sind wissenschaftliche und politische Konzepte zu entwickeln und zu
    evaluieren, wie der Personalmangel aufgefangen werden kann
 •  Konzepte sowie gesetzliche Regelungen zur Einwanderung von Fachkräften
    sind zu entwickeln und umzusetzen


 (vgl. Georgieff 2008,2009; vgl. von Kutzleben 2011)

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 23
Handlungsempfehlungen

 Forschungsförderung
 •  Die Versorgungsforschung (im Bereich der Demenz) sollte insgesamt durch
    ein höheres Fördervolumen gestärkt werden
 •  Sie sollte so gestaltet werden, dass auch „Freiheiten“ in Grundlagen-,
    translationaler, klinischer und anwendungsnaher Forschung möglich sind, um
    auf diese Weise kreative neue Ideen zu generieren
 •  Speziell die Implementierungsforschung sollte durch ein höheres
    Fördervolumen gestärkt werden, denn die besten Ergebnisse sind nutzlos,
    wenn sie nicht eingesetzt werden




 (vgl. BMBF 2010: vgl. Piot 2010)

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 24
Handlungsempfehlungen

 Grundlagenforschung und Technologie
 •  Neue therapeutische Verfahren sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und
    Sicherheit zu überprüfen
 •  Neue diagnostische Verfahren sind hinsichtlich ihrer therapeutischen
    Konsequenzen zu hinterfragen
 •  Ethische Konsequenzen (z.B. der Einsatz von Biomarkern, um das
    Alzheimer-Risiko zu ermitteln) sollten auf breiter gesellschaftlicher Basis
    diskutiert werden
 •  Unterstützende und autonomieförderenden Technologien sind hinsichtlich
    ihrer Effektivität und Effizienz zu untersuchen




 (vgl. Georgieff 2008)

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 25
Handlungsempfehlungen
 Professionelle Gesundheitsversorgung:
 •  Vorhandene Versorgungsstrukturen und -angebote sind bezogen auf ihren
    Nutzen für die Betroffenen nach wissenschaftlichen Kriterien zu evaluieren
    und weiterzuentwickeln
 •  Beratungs- und Versorgungsstrukturen sind so zu gestalten, dass sie für die
    Betroffenen transparent sind

 Familiäre Pflege und Ehrenamt:
 •  Selbsthilfegruppen sollten in ihrer Funktion des „Stimmorgans für Betroffene“
    weiter gefördert und in diesen Prozess einbezogen werden
 •  Unterstützende und entlastende Maßnahmen für pflegende Angehörige sind
    weiterzuentwickeln, zu evaluieren und zu vernetzen
 •  Der Gestaltung bürgerschaftlichen Engagements sollte besondere
    Aufmerksamkeit gewidmet werden
 (vgl.SVR 2009; vgl. Bührlen et al. 2008; vgl. Bierboom et al. 2011; vgl. Grass-Kapanke et al. 2008; vgl. IQWiG 2009;
    vgl. Olazaran et al. 2010; vgl. Sauer/Wißmann 2007; vgl. Vogelwiesche/ Sporket 2008)

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Handlungsempfehlungen

 Gesellschaft und Demenz
 •  Projekte der gemeindenahen Versorgung („Quartier“) sollten gefördert und
    wissenschaftlich evaluiert werden. Hierbei ist auch die Einbindung
    quartiersnaher Strukturen (Geschäfte, Kirchen, etc.) vorzusehen
 •  Haben sich Versorgungssettings, Pflegearrangements oder Technologien als
    sinnvoll erwiesen, so sollten diese nachhaltig in die Versorgung implementiert
    werden
 •  In der Gesellschaft ist die Sensibilität bezüglich der Demenzerkrankungen
    und den Folgen für die Betroffenen weiter zu stärken
 •  Impulse aus der Gesellschaft sollten an forschende Organisationen und
    Unternehmen weitergereicht werden



 (vgl. KDA 2007; vgl. Grebe 2010; vgl. Kruse 2010)


DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 27
Limitationen

•  Gefahr der Überschätzung der scheinbaren Genauigkeit explorativer Szenarien
•  Bewertung der Vorhersagegenauigkeit ist aufgrund des hypothetischen
   Charakters der Szenario-Methode nicht anwendbar
•  Szenarien beschreiben keine umfassenden Bilder der Zukunft und haben daher
   keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit
•  Die Qualität der Szenarien ist erheblich von der Kompetenz, der
   Informationsbasis und der Vorstellungskraft der beteiligten Experten abhängig
•  Stellen keine Vorhersage der Zukunft dar, denn alle Schritte beinhalten immer
   subjektive Einschätzungen und Bewertungen abstrahierter komplexer
   Sachverhalte durch Experten




(vgl. Bierbooms et al. 2011; vgl. Kosow/ Gaßner 2008; vgl. van Beek/Machenbach 1997; vgl. Wright et. al 2008; vgl. Schwarz
   1996; vgl. Fink/Schlake 2000, vgl. Ling/Hadridge 2000; vgl. Baker et al. 2006; vgl. Gausemeier et al. 1996)

 DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                              Seite 28
Stärken

•  Unterstützt die systematische Auseinandersetzung mit unsicheren alternativen
   Zukünften
•  Reduktion der wahrgenommene Komplexität der untersuchten Wechselwirkungen
   und macht Ergebnisse nachvollziehbar
•  Unterstützung einer zukunftsoffenen Denkweise, indem sie alternative
   Zukunftsentwicklungen berücksichtigt
•  gute Anschlussfähigkeit an weitere Verfahren der Zukunftsanalyse wie z.B. die
   Delphi-Befragung oder Roadmapping-Prozesse




(vgl. Bierbooms et al. 2011; vgl. Kosow/ Gaßner 2008; vgl. van Beek/ Machenbach 1997; vgl. Wright et. Al 2008; vgl.
   Schwarz 1996; vgl. Fink/Schlake 2000)

  DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                               Seite 29
Kontakt

           Vielen Dank für Ihre                                             Kontakte:
            Aufmerksamkeit!                                                 Dipl-PfleWi (FH) Ines Buscher;
                                                                            Wissenschaftliche Mitarbeiterin
                                                                            Ines.Buscher@dzne.de


                                                                            PD Dr. Horst Christian Vollmar,
                                                                            MPH; Projektleitung:
                                                                            Horst.Vollmar@dzne.de




                                                                            Verwendete Literatur kann bei
                                                                            der Referentin angefragt
                                                                            werden.


DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                    Seite 30
Literatur
Baker J, Lovell K, Harris N. How expert are the experts? An exploration of the concept of "expert" within Delphi panel
   techniques. Nurse Researcher 2006; 14:59-70.
Beckert B, Goluchowicz K, Kimpeler S. Die IT- und Medienwelt in Baden-Württemberg im Jahr 2020. Vier
   Basisszenarien. Stuttgart: MFG - Stiftung Baden-Württemberg, 2008.
Bickel H. Stand der Epidemiologie. In: Hallauer JF, Kurz A, editors. Weißbuch Demenz Versorgungssituation relevanter
   Demenzerkrankungen in Deutschland. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag, 2002:10-4.
Bierbooms JJ, Bongers IM, van Oers HA. A scenario analysis of the future residential requirements for people with
   mental health problems in Eindhoven. BMC Med Inform Decis Mak 2011; 11:1.
Bührlen B, Kickbusch I, Biedenkopf KH, Gaisser S, Henke KD, Meyer-Krahmer F, Nusser M, Reiß T.
   Innovationssystem Gesundheit: Ziele und Nutzen von Gesundheitsinnovationen : Ergebnisse des 1. MetaForums
   "Innovation im Gesundheitswesen". Fraunhofer IRB Verl., Stuttgart, 2008.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der
   Bundesregierung. Bonn, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 2010.
Fink A, Schlake O. Scenario management - an approach for strategic foresight. Competitive Intelligence Review 2000;
   11:37-45
Gausemeier J, Fink A, Schlake O. Szenario-Management: Planen und Führen nach Szenarien. München, Wien: Carl
   Hanser Verlag, 1996.
Georgieff P. Ambient Assistet Living. Marktpotenziale IT-unterstützter Pflege für ein selbstbestimmtes Alter. Stuttgart,
   Mannheim, Karlsruhe: MFG - Stiftung Baden-Württemberg, 2008.
Georgieff P. Aktives Alter(n) und Technik. Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zur Erhaltung
   und Betreuung der Gesundheit älterer Menschen zu Hause. Strategiefondprojekt "Demografie und Innovation".
   Karlsruhe: Frauenhofer-Institut für System und Innovationsforschung, 2009.
Grass-Kapanke B, Kunczik T, Gutzmann H. Studie zur Demenzversorgung im ambulanten Sektor - DIAS. In:
   Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, editor. Berlin, 2008.

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                                 Seite 31
Literatur
Grebe H. Diskursethnographische Altersbildforschung – Ein Entwurf für die Analyse von Bildern des hohen Alters in
   Medien und Alltag. In: van Elsbergen A, Engelhardt F, Stiefbold S, editors. Ansichten - Einsichten - Absichten
   Beiträge aus der Marburger Kulturwissenschaft. Marburg: Förderverein der Marburger kulturwissenschaftlichen
   Forschung und Europäischen Ethnologie e.V. , 2010:183-99.
Hallauer JF. Epidemiologie für Deutschland mit Prognose. In: Hallauer JF, Kurz A, editors. Weißbuch Demenz
   Versorgungssituation relevanter Demenzerkrankungen in Deutschland. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag,
   2002.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Abschlussbericht: Nichtmedikamentöse
   Behandlung der Alzheimer Demenz. IQWiG-Berichte. Köln: IQWiG - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
   Gesundheitswesen, 2009.
Kosow H, Gaßner R. Methoden der Zukunfts- und Szenarioanalyse - Überblick, Bewertung und Auswahlkriterien.
   Werkstatt Bericht. Berlin: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), 2008:88.
Kruse A. Lebensqualität bei Demenz? Zum gesellschaftlichen und individuellen Umgang mit einer Grenzsituation im
   Alter. In: Kruse A, editor. Menschenbild und Menschenwürde als grundlegende Kategorien der Lebensqualität
   demenzkranker Menschen. Heidelberg: Akademische Verlagsgesellschaft, 2010:8-26
Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), editor. Ergebnisanalyse des Werkstatt-Wettbewerbs Quartier und
   Handlungsempfehlungen. Köln: KDA/ Bertelsmann Stiftung, 2007.
Ling T, Hadridge P. The Madingley scenarios for the future context of healthcare: understanding today by imagining
   tomorrow. Br Homeopath J 2000; 89 Suppl 1:S3-7; discussion S8-9.
Olazaran J, Reisberg B, Clare L, Cruz I, Pena-Casanova J, Del Ser T, Woods B, Beck C, Auer S, Lai C, Spector A,
   Fazio S, Bond J, Kivipelto M, Brodaty H, Rojo JM, Collins H, Teri L, Mittelman M, Orrell M, Feldman HH, Muniz R.
   Nonpharmacological therapies in Alzheimer's disease: a systematic review of efficacy. Dementia and Geriatric
   Cognitive Disorders 2010; 30:161-78.



DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                              Seite 32
Literatur
Piot P. HIV-Infektion: Die Antwort auf die Pandemie muss neu konzipiert werden. Dtsch Arztebl 2010; 107:A-2330.
Rothgang H, Iwansky S, Müller R, Sauer S, Unger R. BARMER GEK Pflegereport 2010. Schwerpunktthema: Demenz
   und Pflege. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse. Schwäbisch Gmünd, 2010.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR). Gutachten 2009 des
   Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Koordination und Integration –
   Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens. Deutscher Bundestag, 2009.
Sauer P, Wißmann P. Niedrigschwellige Hilfen für Familien mit Demenz. Frankfurt: Mabuse-Verlag, 2007.
Schwartz P. The Art of the Long View. Paths to Strategic Insight for Yourself and your Company. New York, London,
   Toronto, Sydney, Auckland: Doubleday, 1996.
van Beeck EF, Mackenbach JP. Future health scenarios as a tool in the surveillance of unintentional injuries. Health
   Policy 1997; 40:13-28.
Vogelwiesche U, Sporket B. Strategien zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen in
   Deutschland und den Niederlanden. Berlin, Dortmund: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Institut für
   Gerontologie an der Universität Dortmund, 2008.
von Kutzleben M, Schmid W, Halek M, Holle B, Bartholomeyczik S. Community-dwelling persons with dementia: What
   do they need? What do they demand? What do they do? A systematic review of reviews on the subjective
   experiences of persons with dementia. Aging & Mental Health 2011; 15.
Wright G, Van der Heijden K, Burt G, Bradfield R, Cairns G. Scenario planning interventions in organizations : an
   analysis of the causes of success and failure. Futures 2008; 40:218-36.
Ziegler U, Doblhammer G. Zahl der Betroffenen steigt auf mindestens zwei Millionen. Prognose der Demenzfälle in
   Deutschland bis zum Jahr 2050. Demografische Forschung - Aus Erster Hand 2010; 7:4.




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz                              Seite 33
Fazit

•  Bei politisch und wirtschaftlich konstanten Rahmenbedingungen ist
   eine sehr gute Versorgung von Menschen mit Demenz möglich
•  Egal, wie erfolgreich oder nicht erfolgreich die Grundlagenforschung
   ist, die Investition in eine gute Versorgung zahlt sich für die
   Betroffenen auf jeden Fall aus
•  Voraussetzung ist ein Umdenken in der Gesellschaft




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 34
Fragestellung

•  Wie können Menschen mit Demenz in Zukunft versorgt werden?
•  Wer soll dies leisten?
•  Welche technischen Hilfsmittel könnten nutzbringend eingesetzt
   werden?
•  Welche therapeutischen Optionen werden voraussichtlich verfügbar
   sein?
•  Wie kann dies finanziert werden?
•  Welche Modelle zur Integration der Versorgung von Menschen mit
   Demenz in den gesamtgesellschaftlichen Kontext erscheinen
   sinnvoll?




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz        Seite 35
Beantwortung der Fragen
                                   Wer soll dies leisten?

•  Die Versorgung von Menschen mit Demenz lässt sich kaum ohne die
   Nutzung ehrenamtlicher und ausländischer Kräfte abdecken
•  Entsprechende Konzepte zur Förderung des Ehrenamtes sowie
   gesetzliche Reformationen der Einwanderungspolitik scheinen
   geradezu notwendig
•  Gesellschaftlichen Ressourcen sollten gebündelt werden, um die
   vorhandenen oder nachwachsenden professionellen Fachkräfte im
   Gesundheitswesen (Pflegende, Haus- und Fachärzte, u.a.)
   ausreichend zu qualifizieren und angemessen zu vergüten




DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 36
Beantwortung der Fragen
 Welche technischen Hilfsmittel könnten nutzbringend
                 ein gesetzt werden?

•  Der Szenario-Prozess konnte Auskunft darüber geben, wie
   technische Hilfsmittel in der Versorgung von Menschen mit Demenz
   eingesetzt werden können und sollen
•  Hilfsmittel können zum einen primär dazu dienen, Menschen mit
   Demenz zu überwachen; sie können aber auch dazu beitragen, die
   Autonomie der Betroffenen zu erhalten und zu fördern
•  Welche Entwicklungstendenz sich mehr durchsetzten wird, hängt im
   Wesentlichen von dem gesellschaftlichen Bild der Demenz und den
   personellen Ressourcen ab



DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 37
Beantwortung der Fragen
             Welche therapeutischen Optionen werden
                  voraussichtlich verfügbar sein?

•  Die Verbesserungen der therapeutischen Optionen werden zwar
   maßgeblich durch Forschung getriggert, zusätzlich sind aber
   politische Umsetzungsprogramme notwendig
•  Psychosoziale Interventionen haben eine hohe Bedeutung
•  Es kommt nicht auf die Wirksamkeit einzelner isolierter Interventionen
   an, sondern eher auf ein Gesamtkonzept, dass den Persönlichkeiten
   und den individuellen Lebensentwürfen der Betroffenen angepasst ist
•  Auch hier erweisen sich die Qualifikation des Personals, das
   gesellschaftliche Bild der Demenz und innovative Wohnkonzepte als
   zentrale fördernde Faktoren

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 38
Beantwortung der Fragen
                       Wie kann dies finanziert werden?

•  Die Entwicklung der wirtschaftliche Lage in Deutschland ist zentral
•  Aber auch bei einem moderaten Wirtschaftwachstum ist eine
   angemessene und sogar hochwertige Versorgung von Menschen mit
   Demenz möglich
•  Zum Anderen wird die gesellschaftliche Sensibilität für das Thema
   Demenz und die Bereitschaft hierfür Ressourcen einzusetzen, über
   die Mittelverteilung entscheiden
•  Im Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit sollten zumindest
   Basisleistungen der Versorgung und Pflege von Menschen mit
   Demenz solidarisch getragen werden



DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 39
Beantwortung der Fragen
Welche Modelle zur Integration der Versorgung von Menschen mit
  Demenz in den gesamtgesellschaftlichen Kontext erscheinen
                             sinnvoll?
•  politische Umsetzungsprogramme zur Verhaltensveränderung in der Bevölkerung
•  Vernetztes transparentes Informations- und Versorgungssystem
•  Zusammenarbeit von Beratungsstellen mit Selbsthilfegruppen für Menschen mit
   Demenz und pflegenden Angehörigen
•  Förderung eines entsprechenden Selbstverständnissens in den
   Gesundheitsprofessionen
•  Ausbau von bedürfnisgerechten Wohnformen und einer autonomieerhaltenden
   Infrastruktur
•  Zusammenarbeit zwischen professionellen Diensten, ehrenamtlichen Helfern,
   Kommunen, Architekten und Anbietern/ Entwicklern von Technologien
•  Strategien gegen den quantitativen und qualitativen Personalmangel
•  Unterstützung ehrenamtlicher Helfer und pflegender Angehöriger
•  Bereits bestehende Strukturen und Maßnahmen sollten nach wissenschaftlichen
   Kriterien evaluiert und weiter ausgebaut werden
DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 40
Beantwortung der Fragen
Wie können Menschen mit Demenz in Zukunft versorgt
                    werden?
•  Die Versorgungssituation kann in Zukunft nicht nur stabilisiert,
   sondern möglicherweise auch erheblich verbessert werden
•  Das geht auch bei einem prognostizierten Anstieg der
   Demenzerkrankungen auf ca. 2 Millionen Menschen und einem
   moderaten Wirtschaftwachstum und ohne die Entwicklung eines
   „Heilmittels“
•  Ein „Umdenken“ und konsekutiv ein anderer Umgang mit Menschen
   mit Demenz in der Gesellschaft sind dafür genauso notwendig, wie
   der gesellschaftliche Konsens, gut qualifiziertes Personal in
   ausreichender Anzahl auszubilden und zu finanzieren
•  Hierfür sollten umgehend entsprechende Handlungsstrategien
   entwickelt und umgesetzt werden

DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz   Seite 41
Methode
     Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder                            Grundlagen
                                                           Gut gemeint und
                                                          schlecht gemacht         •  Konsitenz-
                   Demenz meistern
                                                                                   matrix
                           Zusammenbruch der
                           Versorgungsstrukturen
                                                                                   • Szenario-
                                                                                   software




                 Demenz vermeiden

                                Verwahrung von
                                Menschen mit Demenz




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NPK2011: Szenario-Projekt zur Versorgung von Menschen mit Demenz im Jahre 2030

  • 1. Szenario-Projekt zur Versorgung von Menschen mit Demenz im Jahre 2030 (Sze-Dem) Ines Buscher Niederrheinischer Pflegekongress: Krefeld 28./29.09.2011 Kerstin Goluchowicz, Ewa Dönitz, Bernd Beckert, Sabine Bartholomeyczik, Horst Christian Vollmar
  • 2. Gliederung Hintergrund Ziele Methode Ergebnisse Diskussion Stärken und Schwächen DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 2
  • 3. Hintergrund •  Die Anzahl der Menschen mit Demenz wird weltweit zunehmen! •  Die Demenz wird zu einer zunehmenden gesellschaftlichen und gesundheitsökonomischen Herausforderung! •  Wie sich die Versorgungssituation in der Zukunft gestalten wird und welche Weichen bereits heute gestellt werden könnten, um die zukünftige Situation in einer gewünschten Weise zu beeinflussen, ist unklar! (vgl. Bickel 2002; vgl. Hallauer 2002; vgl. Rothgang 2010; vgl. Ziegler/Dohlhammer 2010) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 3
  • 4. Ziele Es sollen gezielte Entscheidungen getroffen werden, die die Weichenstellungen in die gewünschte Richtung unterstützen. •  Sze-Dem will den Blick für zukünftige Problemstellungen schärfen und Lösungsstrategien entwerfen •  Das Projekt will den heutigen Akteuren in Forschung und Politik Handlungsoptionen und Empfehlungen für den Umgang mit der zukünftigen Situation aufzeigen •  Hierzu wurden Szenarien für die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz im Jahre 2030 entwickelt DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 4
  • 5. Methode Die Szenario-Methode ist ein universelles Instrument, das komplexe Zukunftsfragen systematisch behandeln kann. •  Diskussion mit Studierenden (Ermittlung der Einflussfelder) •  Experten-Workshop (Ermittlung relevanter Deskriptoren) •  Literaturanalyse (Beschreibung des Ist-Zustandes der Deskriptoren und Ableitung von Ausprägungen) •  Szenario-Workshop (Bewertung der gegenseitigen Beeinflussung der einzelnen Ausprägungen) (vgl. Beckert et al. 2008; vgl. Grausemeier et al. 1996; vgl. Kosow/Gaßner 2008) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 5
  • 6. Bildung konsistenter Problemanalyse und Identifikation Sammlung wichtiger Deskriptoren Bildung und Auswahl alternativer Ausprägungsbündel mittels paarweiser der relevanten Einflussfelder zu den Einflussfeldern Ausprägungen Konsistenzbewertungen Forschung & Technologie medizinische politischer & Versorgung & juristischer Pflege Versorgung Rahmen von MmD 2030 Gesellschaft, finanzieller Ethik & Werte Rahmen Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Ausarbeitung der Szenarien und Szenario-Interpretation DZNE – Standort Witten Seite 6
  • 7. Methode Problemanalyse und Identifikation Grundlagen der relevanten Einflussfelder • Literatur Forschung & •  Seminare mit Technologie Studierenden medizinische politischer & Versorgung & juristischer Pflege Versorgung Rahmen von MmD 2030 Gesellschaft, finanzieller Ethik & Werte Rahmen DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 7
  • 8. Bildung konsistenter Problemanalyse und Identifikation Sammlung wichtiger Deskriptoren Bildung und Auswahl alternativer Ausprägungsbündel mittels paarweiser der relevanten Einflussfelder zu den Einflussfeldern Ausprägungen Konsistenzbewertungen Forschung & Technologie Deskriptor 1 medizinische politischer & Regionale Forschung & Versorgung & Wirtschafts - Deskriptor 2 juristischer Technologie struktur Pflege Versorgung Rahmen von MmD 2030 Deskriptor 3 … Gesellschaft, finanzieller Ethik & Werte Rahmen Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Ausarbeitung der Szenarien und Szenario-Interpretation DZNE – Standort Witten Seite 8
  • 9. Methode Sammlung wichtiger Deskriptoren zu den Einflussfeldern Grundlagen Versorgungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre •  Experten- Regionale Bezugspersonen Workshop („von medizinische Wirtschafts - der Stammzell- Konzeption und Umsetzung von Versorgung & forscherin Versorgungsplänen struktur Pflege bis zur Architektin“) Wohnsituation von Menschen mit Demenz Personalsituation Pflegearrangements DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 9
  • 10. Bildung konsistenter Problemanalyse und Identifikation Sammlung wichtiger Deskriptoren Bildung und Auswahl alternativer Ausprägungsbündel mittels paarweiser der relevanten Einflussfelder zu den Einflussfeldern Ausprägungen Konsistenzbewertungen Forschung & Deskriptor 1 Technologie Deskriptor 1 medizinische politischer & Regionale Forschung & Versorgung & Wirtschafts - Deskriptor 2 juristischer Technologie Deskriptor 2 struktur Pflege Versorgung Rahmen von MmD 2030 Deskriptor 3 Deskriptor 3 … Gesellschaft, finanzieller Ethik & Werte Rahmen Deskriptor 4 Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Ausarbeitung der Szenarien und Szenario-Interpretation DZNE – Standort Witten Seite 10
  • 11. Methode Bildung und Auswahl alternativer Ausprägungen Grundlagen Vielfältige Wohnformen in •  Experten- ausreichender Anzahl Workshop („von Wohnsituation von Menschen Vielfältige Wohnformen aber der Stammzell- mit Demenz in unzureichender Anzahl forscherin Variationsarme Wohnformen bis zur Architektin“) Qualitativ angemessenes Personal verfügbar • Literatur- Personal verfügbar, aber sichtung Personal- nicht hinreichend qualifiziert situation Personalmangel DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 11
  • 12. Bildung konsistenter Problemanalyse und Identifikation Sammlung wichtiger Deskriptoren Bildung und Auswahl alternativer Ausprägungsbündel mittels paarweiser der relevanten Einflussfelder zu den Einflussfeldern Ausprägungen Konsistenzbewertungen Forschung & Deskriptor 1 Technologie Deskriptor 1 medizinische politischer & Regionale Forschung & Versorgung & Wirtschafts - Deskriptor 2 juristischer Technologie Deskriptor 2 struktur Pflege Versorgung Rahmen 5 2 4 von MmD 4 3 3 2030 Deskriptor 3 3 5 2 1 4 3 Deskriptor 3 … 4 3 2 3 1 5 2 Gesellschaft, finanzieller 3 1 5 2 3 3 4 Ethik & Werte Rahmen Deskriptor 4 Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Ausarbeitung der Szenarien und Szenario-Interpretation DZNE – Standort Witten Seite 12
  • 13. Methode Bildung konsistenter Ausprägungsbündel mittels Paarweiser Konsistenzbewertungen Grundlagen Qualitativ Personal ange- verfügbar, Personal- •  Szenario- messenes Personal aber nicht hinreichend mangel Workshop verfügbar qualifiziert Vielfältige • Literatursichtung 4 3 3 Wohnformen in ausreichen- der Anzahl Vielfältige Legende: Wohnformen 1= totale Inkonsistenz aber in unzu- reichender 3 3 3 2= partielle Inkonsistenz Anzahl 3= neutral 4= gegenseitige Variations- Unterstützung arme Wohnformen 2 3 4 5= starke gegenseitige Unterstützung DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 13
  • 14. Bildung konsistenter Problemanalyse und Identifikation Sammlung wichtiger Deskriptoren Bildung und Auswahl alternativer Ausprägungsbündel mittels paarweiser der relevanten Einflussfelder zu den Einflussfeldern Ausprägungen Konsistenzbewertungen Forschung & Deskriptor 1 Technologie Deskriptor 1 medizinische politischer & Regionale Forschung & Versorgung & Wirtschafts - Deskriptor 2 juristischer Technologie Deskriptor 2 struktur Pflege Versorgung Rahmen 5 2 4 von MmD 4 3 3 2030 Deskriptor 3 3 5 2 1 4 3 Deskriptor 3 … 4 3 2 3 1 5 2 Gesellschaft, finanzieller 3 1 5 2 3 3 4 Ethik & Werte Rahmen Deskriptor 4 Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Ausarbeitung der Szenarien und Szenario-Interpretation DZNE – Standort Witten Seite 14
  • 15. Methode Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Über 7 Billionen potenziell mögliche Kombinationen! Darstellung der euklidischen Distanz DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 15
  • 16. Methode Ausarbeitung der Szenarien Grundlagen und Szenario-Interpretation •  Ergebnisse der Szenario- berechnungen •  5 konsistente Szenarien Gregor Kierkowicz DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 16
  • 17. Ergebnisse „(…) In diesen Zeiten kann die Forschung kaum noch etwas für den Menschen erreichen. (…) Wen kümmert es, dass Menschen mit Demenz notdürftig von ihren Familien versorgt werden oder völlig verwahrlost in ihren Wohnungen dahin vegetieren? (…) Die staatliche „Gesundheitsversicherung“ hat die gesetzlichen Leistungen so weit runter gefahren, dass nur noch „die überlebenswichtigen Leistungen“ finanziert werden. Was für Menschen mit Demenz da noch übrig bleibt sind sedierende Präparate.(…)“ (Auszug aus der Storyline) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 17
  • 18. Ergebnisse „(…) In der Uhr ist ein Positionschip enthalten, der mit der Überwachungszentrale der Wohnsiedlung verbunden ist und diese automatisch verständigt, wenn Herr S. seinen Flur verlässt. (…) Der alleinstehende Mann leidet sichtlich unter diesem Zustand ebenso wie unter Vereinsamung. (…) Herr S. hatte keine Wahl: Entweder blieb er unter Aufsicht in seiner Wohnung oder er hätte in das nächstgelegene Pflegeheim umziehen müssen. (…) Die Einzigen, die sich um Menschen wie ihn kümmern, sind preiswerte Arbeitskräfte (…)“ (Auszug aus der Storyline) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 18
  • 19. Ergebnisse „(…) jetzt schicken die mir einmal in der Woche eine Demenztrainerin. Eine junge Ärztin. Die erzählt mir was über irgendwelche Programme. Ich versteh kein Wort. (…) Dann kam die mit so einem technischen Quatsch an, den ich kaufen soll. Viel zu teuer und ich weiß gar nicht wie man damit umgeht. Soll mich angeblich entlasten. Und stell dir vor, da schlägt die mir noch vor zu einer Risikountersuchung zu gehen. (…) Als wenn ich das jetzt wissen will. Ich habe andere Probleme. (…)“ (Auszug aus der Storyline) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 19
  • 20. Ergebnisse „Der 13-jährige Robert muss zur U10. Diese Untersuchung (…) ist mittlerweile bei allen 12-14 jährigen Schülern Pflicht. Bei Robert wurde dabei mittels Genanalyse (…) festgestellt, dass er ein 65-prozentiges Risiko hat, bis zu seinem siebzigsten Lebensjahr an einer Alzheimer- Demenz zu erkranken. (…) Wegen des erhöhten Risikos hat ihn die Kinderärztin zur Impfung einbestellt. Eigentlich mag Robert keine Spritzen, aber seine Mutter hat gesagt, dass sie sonst seine Krankenkassenbeiträge nicht mehr bezahlen könne. (…)“ (Auszug aus der Storyline) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 20
  • 21. Ergebnisse „(…) Gemeinsam mit der Demenzberaterin wurde der Hilfeplan angepasst. Frau B. erhält jetzt eine ambulante Tagesbetreuung. Die gerontopsychiatrische Fachkraft Frau A. besucht sie zweimal täglich für mehrere Stunden. Dank ihrer hohen kommunikativen Kompetenzen findet sie schnell einen Zugang zu Frau B. und kann Missverständnisse zwischen ihr und der Umwelt entschärfen. Auch wirkt Frau B. wesentlich entspannter, seitdem Frau A. mit ihr gemeinsam alte Fotoalben anschaut, ihren geliebten Beethoven hört und mit Duftölen und speziellem Licht für eine gemütliche Atmosphäre sorgt. (…)“ (Auszug aus der Storyline) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 21
  • 22. Diskussion •  Die Personalsituation wird schwierig, aber nicht hoffnungslos! •  Die Versorgung von Menschen mit Demenz lässt sich kaum ohne die Nutzung ehrenamtlicher und ausländischer Kräfte abdecken! •  Wirksame Interventionsmöglichkeiten können die gesellschaftliche Akzeptanz der Demenz als „normale Erkrankung“ unterstützen! •  Die gesellschaftliche Definition der Demenz als „normale Krankheit“ kann positive Auswirkungen auf das bürgerschaftliche Engagement für Menschen mit Demenz haben! •  Die Koordination der Versorgung, die v.a. den spezifischen Bedürfnissen der Generationen und den regionalen Gegebenheiten Rechnung trägt, ist möglich! •  Innovationen können nachhaltig umgesetzt werden! DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 22
  • 23. Handlungsempfehlungen Basisprinzipien: •  Bei allen geplanten Maßnahmen ist stets das Wohl der Betroffenen zu berücksichtigen •  Dazu gehört auch eine Teilhabe der Menschen mit Demenz an allen Prozessen und Entscheidungen, die ihre Person betreffen Personalprobleme: •  Es sind wissenschaftliche und politische Konzepte zu entwickeln und zu evaluieren, wie der Personalmangel aufgefangen werden kann •  Konzepte sowie gesetzliche Regelungen zur Einwanderung von Fachkräften sind zu entwickeln und umzusetzen (vgl. Georgieff 2008,2009; vgl. von Kutzleben 2011) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 23
  • 24. Handlungsempfehlungen Forschungsförderung •  Die Versorgungsforschung (im Bereich der Demenz) sollte insgesamt durch ein höheres Fördervolumen gestärkt werden •  Sie sollte so gestaltet werden, dass auch „Freiheiten“ in Grundlagen-, translationaler, klinischer und anwendungsnaher Forschung möglich sind, um auf diese Weise kreative neue Ideen zu generieren •  Speziell die Implementierungsforschung sollte durch ein höheres Fördervolumen gestärkt werden, denn die besten Ergebnisse sind nutzlos, wenn sie nicht eingesetzt werden (vgl. BMBF 2010: vgl. Piot 2010) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 24
  • 25. Handlungsempfehlungen Grundlagenforschung und Technologie •  Neue therapeutische Verfahren sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit zu überprüfen •  Neue diagnostische Verfahren sind hinsichtlich ihrer therapeutischen Konsequenzen zu hinterfragen •  Ethische Konsequenzen (z.B. der Einsatz von Biomarkern, um das Alzheimer-Risiko zu ermitteln) sollten auf breiter gesellschaftlicher Basis diskutiert werden •  Unterstützende und autonomieförderenden Technologien sind hinsichtlich ihrer Effektivität und Effizienz zu untersuchen (vgl. Georgieff 2008) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 25
  • 26. Handlungsempfehlungen Professionelle Gesundheitsversorgung: •  Vorhandene Versorgungsstrukturen und -angebote sind bezogen auf ihren Nutzen für die Betroffenen nach wissenschaftlichen Kriterien zu evaluieren und weiterzuentwickeln •  Beratungs- und Versorgungsstrukturen sind so zu gestalten, dass sie für die Betroffenen transparent sind Familiäre Pflege und Ehrenamt: •  Selbsthilfegruppen sollten in ihrer Funktion des „Stimmorgans für Betroffene“ weiter gefördert und in diesen Prozess einbezogen werden •  Unterstützende und entlastende Maßnahmen für pflegende Angehörige sind weiterzuentwickeln, zu evaluieren und zu vernetzen •  Der Gestaltung bürgerschaftlichen Engagements sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden (vgl.SVR 2009; vgl. Bührlen et al. 2008; vgl. Bierboom et al. 2011; vgl. Grass-Kapanke et al. 2008; vgl. IQWiG 2009; vgl. Olazaran et al. 2010; vgl. Sauer/Wißmann 2007; vgl. Vogelwiesche/ Sporket 2008) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 26
  • 27. Handlungsempfehlungen Gesellschaft und Demenz •  Projekte der gemeindenahen Versorgung („Quartier“) sollten gefördert und wissenschaftlich evaluiert werden. Hierbei ist auch die Einbindung quartiersnaher Strukturen (Geschäfte, Kirchen, etc.) vorzusehen •  Haben sich Versorgungssettings, Pflegearrangements oder Technologien als sinnvoll erwiesen, so sollten diese nachhaltig in die Versorgung implementiert werden •  In der Gesellschaft ist die Sensibilität bezüglich der Demenzerkrankungen und den Folgen für die Betroffenen weiter zu stärken •  Impulse aus der Gesellschaft sollten an forschende Organisationen und Unternehmen weitergereicht werden (vgl. KDA 2007; vgl. Grebe 2010; vgl. Kruse 2010) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 27
  • 28. Limitationen •  Gefahr der Überschätzung der scheinbaren Genauigkeit explorativer Szenarien •  Bewertung der Vorhersagegenauigkeit ist aufgrund des hypothetischen Charakters der Szenario-Methode nicht anwendbar •  Szenarien beschreiben keine umfassenden Bilder der Zukunft und haben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit •  Die Qualität der Szenarien ist erheblich von der Kompetenz, der Informationsbasis und der Vorstellungskraft der beteiligten Experten abhängig •  Stellen keine Vorhersage der Zukunft dar, denn alle Schritte beinhalten immer subjektive Einschätzungen und Bewertungen abstrahierter komplexer Sachverhalte durch Experten (vgl. Bierbooms et al. 2011; vgl. Kosow/ Gaßner 2008; vgl. van Beek/Machenbach 1997; vgl. Wright et. al 2008; vgl. Schwarz 1996; vgl. Fink/Schlake 2000, vgl. Ling/Hadridge 2000; vgl. Baker et al. 2006; vgl. Gausemeier et al. 1996) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 28
  • 29. Stärken •  Unterstützt die systematische Auseinandersetzung mit unsicheren alternativen Zukünften •  Reduktion der wahrgenommene Komplexität der untersuchten Wechselwirkungen und macht Ergebnisse nachvollziehbar •  Unterstützung einer zukunftsoffenen Denkweise, indem sie alternative Zukunftsentwicklungen berücksichtigt •  gute Anschlussfähigkeit an weitere Verfahren der Zukunftsanalyse wie z.B. die Delphi-Befragung oder Roadmapping-Prozesse (vgl. Bierbooms et al. 2011; vgl. Kosow/ Gaßner 2008; vgl. van Beek/ Machenbach 1997; vgl. Wright et. Al 2008; vgl. Schwarz 1996; vgl. Fink/Schlake 2000) DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 29
  • 30. Kontakt Vielen Dank für Ihre Kontakte: Aufmerksamkeit! Dipl-PfleWi (FH) Ines Buscher; Wissenschaftliche Mitarbeiterin Ines.Buscher@dzne.de PD Dr. Horst Christian Vollmar, MPH; Projektleitung: Horst.Vollmar@dzne.de Verwendete Literatur kann bei der Referentin angefragt werden. DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 30
  • 31. Literatur Baker J, Lovell K, Harris N. How expert are the experts? An exploration of the concept of "expert" within Delphi panel techniques. Nurse Researcher 2006; 14:59-70. Beckert B, Goluchowicz K, Kimpeler S. Die IT- und Medienwelt in Baden-Württemberg im Jahr 2020. Vier Basisszenarien. Stuttgart: MFG - Stiftung Baden-Württemberg, 2008. Bickel H. Stand der Epidemiologie. In: Hallauer JF, Kurz A, editors. Weißbuch Demenz Versorgungssituation relevanter Demenzerkrankungen in Deutschland. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag, 2002:10-4. Bierbooms JJ, Bongers IM, van Oers HA. A scenario analysis of the future residential requirements for people with mental health problems in Eindhoven. BMC Med Inform Decis Mak 2011; 11:1. Bührlen B, Kickbusch I, Biedenkopf KH, Gaisser S, Henke KD, Meyer-Krahmer F, Nusser M, Reiß T. Innovationssystem Gesundheit: Ziele und Nutzen von Gesundheitsinnovationen : Ergebnisse des 1. MetaForums "Innovation im Gesundheitswesen". Fraunhofer IRB Verl., Stuttgart, 2008. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung. Bonn, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 2010. Fink A, Schlake O. Scenario management - an approach for strategic foresight. Competitive Intelligence Review 2000; 11:37-45 Gausemeier J, Fink A, Schlake O. Szenario-Management: Planen und Führen nach Szenarien. München, Wien: Carl Hanser Verlag, 1996. Georgieff P. Ambient Assistet Living. Marktpotenziale IT-unterstützter Pflege für ein selbstbestimmtes Alter. Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe: MFG - Stiftung Baden-Württemberg, 2008. Georgieff P. Aktives Alter(n) und Technik. Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zur Erhaltung und Betreuung der Gesundheit älterer Menschen zu Hause. Strategiefondprojekt "Demografie und Innovation". Karlsruhe: Frauenhofer-Institut für System und Innovationsforschung, 2009. Grass-Kapanke B, Kunczik T, Gutzmann H. Studie zur Demenzversorgung im ambulanten Sektor - DIAS. In: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, editor. Berlin, 2008. DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 31
  • 32. Literatur Grebe H. Diskursethnographische Altersbildforschung – Ein Entwurf für die Analyse von Bildern des hohen Alters in Medien und Alltag. In: van Elsbergen A, Engelhardt F, Stiefbold S, editors. Ansichten - Einsichten - Absichten Beiträge aus der Marburger Kulturwissenschaft. Marburg: Förderverein der Marburger kulturwissenschaftlichen Forschung und Europäischen Ethnologie e.V. , 2010:183-99. Hallauer JF. Epidemiologie für Deutschland mit Prognose. In: Hallauer JF, Kurz A, editors. Weißbuch Demenz Versorgungssituation relevanter Demenzerkrankungen in Deutschland. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag, 2002. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Abschlussbericht: Nichtmedikamentöse Behandlung der Alzheimer Demenz. IQWiG-Berichte. Köln: IQWiG - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, 2009. Kosow H, Gaßner R. Methoden der Zukunfts- und Szenarioanalyse - Überblick, Bewertung und Auswahlkriterien. Werkstatt Bericht. Berlin: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), 2008:88. Kruse A. Lebensqualität bei Demenz? Zum gesellschaftlichen und individuellen Umgang mit einer Grenzsituation im Alter. In: Kruse A, editor. Menschenbild und Menschenwürde als grundlegende Kategorien der Lebensqualität demenzkranker Menschen. Heidelberg: Akademische Verlagsgesellschaft, 2010:8-26 Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), editor. Ergebnisanalyse des Werkstatt-Wettbewerbs Quartier und Handlungsempfehlungen. Köln: KDA/ Bertelsmann Stiftung, 2007. Ling T, Hadridge P. The Madingley scenarios for the future context of healthcare: understanding today by imagining tomorrow. Br Homeopath J 2000; 89 Suppl 1:S3-7; discussion S8-9. Olazaran J, Reisberg B, Clare L, Cruz I, Pena-Casanova J, Del Ser T, Woods B, Beck C, Auer S, Lai C, Spector A, Fazio S, Bond J, Kivipelto M, Brodaty H, Rojo JM, Collins H, Teri L, Mittelman M, Orrell M, Feldman HH, Muniz R. Nonpharmacological therapies in Alzheimer's disease: a systematic review of efficacy. Dementia and Geriatric Cognitive Disorders 2010; 30:161-78. DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 32
  • 33. Literatur Piot P. HIV-Infektion: Die Antwort auf die Pandemie muss neu konzipiert werden. Dtsch Arztebl 2010; 107:A-2330. Rothgang H, Iwansky S, Müller R, Sauer S, Unger R. BARMER GEK Pflegereport 2010. Schwerpunktthema: Demenz und Pflege. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse. Schwäbisch Gmünd, 2010. Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR). Gutachten 2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Koordination und Integration – Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens. Deutscher Bundestag, 2009. Sauer P, Wißmann P. Niedrigschwellige Hilfen für Familien mit Demenz. Frankfurt: Mabuse-Verlag, 2007. Schwartz P. The Art of the Long View. Paths to Strategic Insight for Yourself and your Company. New York, London, Toronto, Sydney, Auckland: Doubleday, 1996. van Beeck EF, Mackenbach JP. Future health scenarios as a tool in the surveillance of unintentional injuries. Health Policy 1997; 40:13-28. Vogelwiesche U, Sporket B. Strategien zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen in Deutschland und den Niederlanden. Berlin, Dortmund: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund, 2008. von Kutzleben M, Schmid W, Halek M, Holle B, Bartholomeyczik S. Community-dwelling persons with dementia: What do they need? What do they demand? What do they do? A systematic review of reviews on the subjective experiences of persons with dementia. Aging & Mental Health 2011; 15. Wright G, Van der Heijden K, Burt G, Bradfield R, Cairns G. Scenario planning interventions in organizations : an analysis of the causes of success and failure. Futures 2008; 40:218-36. Ziegler U, Doblhammer G. Zahl der Betroffenen steigt auf mindestens zwei Millionen. Prognose der Demenzfälle in Deutschland bis zum Jahr 2050. Demografische Forschung - Aus Erster Hand 2010; 7:4. DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 33
  • 34. Fazit •  Bei politisch und wirtschaftlich konstanten Rahmenbedingungen ist eine sehr gute Versorgung von Menschen mit Demenz möglich •  Egal, wie erfolgreich oder nicht erfolgreich die Grundlagenforschung ist, die Investition in eine gute Versorgung zahlt sich für die Betroffenen auf jeden Fall aus •  Voraussetzung ist ein Umdenken in der Gesellschaft DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 34
  • 35. Fragestellung •  Wie können Menschen mit Demenz in Zukunft versorgt werden? •  Wer soll dies leisten? •  Welche technischen Hilfsmittel könnten nutzbringend eingesetzt werden? •  Welche therapeutischen Optionen werden voraussichtlich verfügbar sein? •  Wie kann dies finanziert werden? •  Welche Modelle zur Integration der Versorgung von Menschen mit Demenz in den gesamtgesellschaftlichen Kontext erscheinen sinnvoll? DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 35
  • 36. Beantwortung der Fragen Wer soll dies leisten? •  Die Versorgung von Menschen mit Demenz lässt sich kaum ohne die Nutzung ehrenamtlicher und ausländischer Kräfte abdecken •  Entsprechende Konzepte zur Förderung des Ehrenamtes sowie gesetzliche Reformationen der Einwanderungspolitik scheinen geradezu notwendig •  Gesellschaftlichen Ressourcen sollten gebündelt werden, um die vorhandenen oder nachwachsenden professionellen Fachkräfte im Gesundheitswesen (Pflegende, Haus- und Fachärzte, u.a.) ausreichend zu qualifizieren und angemessen zu vergüten DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 36
  • 37. Beantwortung der Fragen Welche technischen Hilfsmittel könnten nutzbringend ein gesetzt werden? •  Der Szenario-Prozess konnte Auskunft darüber geben, wie technische Hilfsmittel in der Versorgung von Menschen mit Demenz eingesetzt werden können und sollen •  Hilfsmittel können zum einen primär dazu dienen, Menschen mit Demenz zu überwachen; sie können aber auch dazu beitragen, die Autonomie der Betroffenen zu erhalten und zu fördern •  Welche Entwicklungstendenz sich mehr durchsetzten wird, hängt im Wesentlichen von dem gesellschaftlichen Bild der Demenz und den personellen Ressourcen ab DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 37
  • 38. Beantwortung der Fragen Welche therapeutischen Optionen werden voraussichtlich verfügbar sein? •  Die Verbesserungen der therapeutischen Optionen werden zwar maßgeblich durch Forschung getriggert, zusätzlich sind aber politische Umsetzungsprogramme notwendig •  Psychosoziale Interventionen haben eine hohe Bedeutung •  Es kommt nicht auf die Wirksamkeit einzelner isolierter Interventionen an, sondern eher auf ein Gesamtkonzept, dass den Persönlichkeiten und den individuellen Lebensentwürfen der Betroffenen angepasst ist •  Auch hier erweisen sich die Qualifikation des Personals, das gesellschaftliche Bild der Demenz und innovative Wohnkonzepte als zentrale fördernde Faktoren DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 38
  • 39. Beantwortung der Fragen Wie kann dies finanziert werden? •  Die Entwicklung der wirtschaftliche Lage in Deutschland ist zentral •  Aber auch bei einem moderaten Wirtschaftwachstum ist eine angemessene und sogar hochwertige Versorgung von Menschen mit Demenz möglich •  Zum Anderen wird die gesellschaftliche Sensibilität für das Thema Demenz und die Bereitschaft hierfür Ressourcen einzusetzen, über die Mittelverteilung entscheiden •  Im Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit sollten zumindest Basisleistungen der Versorgung und Pflege von Menschen mit Demenz solidarisch getragen werden DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 39
  • 40. Beantwortung der Fragen Welche Modelle zur Integration der Versorgung von Menschen mit Demenz in den gesamtgesellschaftlichen Kontext erscheinen sinnvoll? •  politische Umsetzungsprogramme zur Verhaltensveränderung in der Bevölkerung •  Vernetztes transparentes Informations- und Versorgungssystem •  Zusammenarbeit von Beratungsstellen mit Selbsthilfegruppen für Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen •  Förderung eines entsprechenden Selbstverständnissens in den Gesundheitsprofessionen •  Ausbau von bedürfnisgerechten Wohnformen und einer autonomieerhaltenden Infrastruktur •  Zusammenarbeit zwischen professionellen Diensten, ehrenamtlichen Helfern, Kommunen, Architekten und Anbietern/ Entwicklern von Technologien •  Strategien gegen den quantitativen und qualitativen Personalmangel •  Unterstützung ehrenamtlicher Helfer und pflegender Angehöriger •  Bereits bestehende Strukturen und Maßnahmen sollten nach wissenschaftlichen Kriterien evaluiert und weiter ausgebaut werden DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 40
  • 41. Beantwortung der Fragen Wie können Menschen mit Demenz in Zukunft versorgt werden? •  Die Versorgungssituation kann in Zukunft nicht nur stabilisiert, sondern möglicherweise auch erheblich verbessert werden •  Das geht auch bei einem prognostizierten Anstieg der Demenzerkrankungen auf ca. 2 Millionen Menschen und einem moderaten Wirtschaftwachstum und ohne die Entwicklung eines „Heilmittels“ •  Ein „Umdenken“ und konsekutiv ein anderer Umgang mit Menschen mit Demenz in der Gesellschaft sind dafür genauso notwendig, wie der gesellschaftliche Konsens, gut qualifiziertes Personal in ausreichender Anzahl auszubilden und zu finanzieren •  Hierfür sollten umgehend entsprechende Handlungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 41
  • 42. Methode Ermittlung und Auswahl konsistenter Zukunftsbilder Grundlagen Gut gemeint und schlecht gemacht •  Konsitenz- Demenz meistern matrix Zusammenbruch der Versorgungsstrukturen • Szenario- software Demenz vermeiden Verwahrung von Menschen mit Demenz DZNE e. V. – Witten / Institut für Versorgungsstrategien für Menschen mit Demenz Seite 42