Das Erwachsenenbildungs-Magazin "dreieck" wird 2-3mal jährlich vom Salzburger Bildungswerk herausgegeben. Es beinhaltet die Darstellung und Auseinandersetzung mit aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen
Themen und fungiert als Mitteilungs- und Serviceblatt über Veranstaltungen
des Salzburger Bildungswerkes.
Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in
der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen,
PolitikerInnen sowie Medien.
1. Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 02/2012
Erotisches Kapital –
Profit oder Stigma?
Europa in der
Schuldenfalle?
RIO PLUS/MINUS 20
Im Alter mehr Zeit
für Engagement?!
salzburger
bildungswerk
2. Das Team des Salzburger Bildungswerkes
Direktion Karin MARESCH Gemeindeentwicklung
Günther SIGNITZER Sekretariat Salzburg
Geschäftsführung Tel: 0 662-87 26 91-12 Alexander GLAS
Tel: 0 662-87 26 91-14 karin.maresch@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-13
g.signitzer@sbw.salzburg.at Isolde MRWA alexander.glas@sbw.salzburg.at
Sarah Baier Organisation Milica GLIBO
Sekretariat Tel: 0 6277-77 94 Tel: 0 662-87 26 91-27
Tel: 0 662-87 26 91-24 isolde.mrwa@sbw.salzburg.at milica.glibo@sbw.salzburg.at
sarah.baier@sbw.salzburg.at Manuela Pleninger Anita MOSER
Richard BRESCHAR Öffentlichkeitsarbeit Tel: 0 662-87 26 91-18
Örtliche Bildungswerke Tel: 0 662-87 26 91-16 anita.moser@sbw.salzburg.at
Tel: 0 662-87 26 91-19 manuela.pleninger@sbw.salzburg.at
richard.breschar@sbw.salzburg.at Brigitte SINGER Forum Familie
Sonja CHRIST Institut für Elternbildung Andrea-Maria GRUBER
Sekretariat/Buchhaltung Tel: 0 662-87 26 91-15 Pongau, Tel: 0664-8284180
Tel: 0 662-87 26 91-11 b.singer@sbw.salzburg.at forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at
sonja.christ@sbw.salzburg.at Christa WIELAND Wolfgang Mayr
Hans EDER Institut für Seniorenbildung Flachgau, Tel: 0664-8284238
Institut für Internationale Solidarität Örtliche Bildungswerke forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at
Tel: 0 662-87 26 91-20 Tel: 0 662-87 26 91-17 Corona RETTENBACHER
hans.eder@sbw.salzburg.at christa.wieland@sbw.salzburg.at Tennengau, Tel: 0664-8565527
Wolfgang Forthofer forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at
Institut für Europa Institut für Medienbildung Christine Schläffer
Tel: 0 662-87 26 91-21 Martin SEIBT Pinzgau, Tel: 0664-8284179
w.forthofer@sbw.salzburg.at Geschäftsführung forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at
Ulrike FREIDL Tel: 0 662-82 20 23-12 Monika Weilharter
Sekretariat seibt@imb-salzburg.at Lungau, Tel: 0664-8284237
Tel: 0 662-87 26 91-22 Monika HOHENLOHE forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at
ulrike.freidl@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-82 20 23
Michaela Habetseder office@imb-salzburg.at
Öffentlichkeitsarbeit
m.habetseder@sbw.salzburg.at
Qualitätssiegel
Salzburger Bildungswerk
Salzburger
Bildungswerk SBWbildungswerk
Qualitätstestiert
bis 2016
Veranstaltungstipps
Bildungswochen Ring-Jahrestagung 2012 – „Aktives Altern und
Pfarrwerfen, 22. bis 30. September 2012 der Dialog zwischen den Generationen als
Göriach, 14. bis 20. Oktober 2012 Herausforderung für die Erwachsenenbildung“.
Weißbach bei Lofer, 11. bis 18. November 2012 Wien, 21./22. September 2012
Werfenweng, 6. bis 13. Oktober 2012
Herbsttagung 2012 mit Jahreshauptversammlung
lern.fest der Lernenden Region Tennengau Salzburg, 9./10. November 2012
Salzberghalle Hallein, 6. Oktober 2012, 9.00 bis 17.00 Uhr
4. 4 |
Foto: iStock
08 Erwachsenenbildung 10 Eltern-, Frauen- und
Seniorenbildung 17 Gemeindeentwicklung
Blickpunkte Gemeindeentwicklung
06 Schreibwerk findet statt 17 Ausgezeichnet: Orte der Begegnung
08 Pensionierte Esel und verträgliches Reisen 18 Gemeinschaftspflege im Generationendorf Hallein-Rif
19 „Herz für Hallein“ prämiert Ideen
20 Behindert und trotzdem voll dabei!
Erwachsenenbildung
08 Qualitätsauszeichnung für Seniorentanz Österreich
09 Punkt für Punkt zum Schmunzelpunkt Europa und Politische Bildung
21 Nie wieder Krieg!
22 Elixhausen goes to Brüssel
22 Politik in Österreich und in der EU
Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung 23 Der Europatag im Europark
10 Geglückter Start oder voll daneben? 23 Das Institut für Europa geht auf Reisen
12 Erotisches Kapital – Profit oder Stigma?
13 Lebensqualität im Alter
14 „Wunschoma“ Pinzgau
15 Forum Familie informiert Internationale Solidarität
16 GLOSSE: Wenn die gläserne Decke zur 24 Biolandbau als Option. Erfolge und Hürden
Betondecke wird 25 RIO PLUS/MINUS 20
„Das war unsere Zeit“
Mehr dazu auf Seite 27
02/2012 dreieck
5. | 5
Inhalt
„Nicht jeder ist ein
Aussteiger“
... in zwei Stunden von Hof
bis nach Neuseeland
Mehr dazu auf
30 Aus Gemeinde und Bezirk
Seite 30
33 Institut für Medienbildung
Aus der Direktion Arbeitskreise
26 Anpacken im Ehrenamt 34 Im Alter mehr Zeit für Engagement?!
27 „Das war unsere Zeit!“
28 Bildung mit Qualität
29 Unter einem Dach: Gemeindeverwaltung,
Bildung und Kultur Personalia
36 Neue Gesichter – Neue Ideen
37 Das Salzburger Bildungswerk trauert um
Hans Katschthaler
Aus Gemeinde und Bezirk 37 Das Salzburger Bildungswerk gratuliert
30 lassische Musik, kreatives Malen, ein kriminelles
K 38 Sepp Scheibl – ein Nachruf
Menü und Jazz 38 Silberner Dank an Gerhard Haslauer
30 Nicht jeder ist ein Aussteiger 38 Zum Gedenken
31 Kneippen anstatt Kaffeetrinken
32 Tu was, dann tut sich was!
32 Hundstage in Bad Hofgastein
33 Europa in der Schuldenfalle? Veranstaltungstipps
02 Veranstaltungstipps
Institut für Medienbildung
33 Cybercheckers
dreieck 02/2012
6. 6 | B lic k p u n k te
Foto: by_BirgitH_pixelio.de
Schreibwerk findet statt
Ingrid Foller, Teilnehmerin und Bildungswerk-
Itzling betreibt ehrenamtlich eine offene leiterin in Itzling, betreibt die Schreibwerkstatt
ehrenamtlich und mit Herz.
Schreibwerkstatt
Ein generationenübergreifendes Interview mit JONATHAN MARLER und HERMANN HANDLECHNER
W
ir schreiben, um unsere Sicht Handlechner, Pensionär und Aktivist, und Warum habt ihr euch für eine Schreib-
„
auf das Leben zu vertiefen, dem jüngsten Autor der Schreibwerkstatt, werkstatt entschieden – eure Motivation?
um es zweimal zu spüren – im Jonathan Marler, getroffen, um mehr über Hermann: Sicherlich Neugierde, aber auch
Augenblick des Erlebens und in der Rück- Motivation und Mehrwert zu erfahren. der Wunsch ein eigenes Buch zu schreiben,
schau“, so Schreibwerkstattleiterin Elisa- den ich mir bereits erfüllen konnte. (siehe
beth Fereberger. Mit Unterstützung von Wie bzw. von wem habt ihr von der Buchtipp: Es muss nicht immer Jakobsweg
Ingrid Foller, Leiterin des Bildungswerkes in Schreibwerkstatt erfahren? sein).
Itzling, ist es gelungen, eine Schreibwerk- Jonathan: Von einer Bekannten, sie wusste Jonathan: Ich schreibe seit ich zehn Jah-
statt zu etablieren, die nicht nur Spaß am dass ich gerne schreibe und hat sich für re alt bin, das Schreiben hat sich mehr für
Schreiben vermittelt. Die Schreibwerkstatt mich auf die Suche begeben. Das ABZ mich entschieden als ich für das Schreiben.
ist ein Ort der Begegnung und geistigen (ArbeiterInnen-Begegnungszentrum) liegt Ich habe einfach Spaß daran.
Auseinandersetzung. Die TeilnehmerInnen ganz in meiner Nähe und ist daher ideal.
sind interessiert an Sprache, Stil, Ausdruck Hermann: Von Maria Wimmer aus dem ABZ, Stört es dich nicht, dass alle anderen in
und Formulierungen, aber auch am gegen- ich habe vorher noch nie an einer Schreib- der Schreibwerkstatt über bis zu 40 Jahre
seitigen Austausch. Entstanden sind bisher werkstatt teilgenommen und fand die Idee älter sind als du?
ein Hörbuch sowie ein 90 Seiten starkes interessant. Jonathan: Nein, überhaupt nicht, ich bin
Lesebuch. Wir haben uns mit Hermann gerne mit Älteren unterwegs und kann es
02/2012 dreieck
7. Bl i ck p u nk te | 7
Vergeltung
chte von JONATHAN MARL
ER
Buchtipp
Eine Kurzgeschi
gekommen
rkte, woher Sona
da. Niemand beme
Plöt zlich stand sie cken. Sie sah sich um. Nie-
annte in ihrem Na Pfosten
war. Die Sonne br h stand, an den
r. Doch plötzlic
mand nahm Notiz von ih sie gut kannte . Ralin. Er
hnt, jemand, den . „Hallo
eines Hauses gele hatten des Hauses
d trat aus dem Sc
sah zu ihr hinüber un du, ich hatte dich schon ver-
zu sehen. Weißt ich zu dir kom-
Sona, schön dich ch gesagt, dass
n. „Du hast do ch ich sie!“ er-
mi sst“, sagte Rali te. Jetzt brau
ich Hilfe bräuch t nicht dein
men könnte, wenn jemanden? Das is
uchst du wieder en mehr. Bitte!“
wi derte Sona. „Bra schon lang kein
itte. Ich hatte
Ernst, oder?“ „B nd an. „Na gut,
ich hab
altbekannten Freu
fl ehte Sona ihren sie durchsehen .“ Damit ging
Lager. Du kannst men, öffnete
noch ein paar im ihm. Als sie anka
d Sona folgte nach ihr
Ra lin zum Lager un e hinein. Er ging
Lager und ließ si . Willst du ihn
Ra lin die Tore zum Neuen Testraum
HERMANN HANDLECHNER und
habe auch einen
ins Gebäude. „Ich mand drin.“ INGRID SCHANDL-JELINEK
te Ralin. „Es ist auch schon je
sprobieren?“ frag g. Er führte sie Es muss nicht immer Jakobsweg
au hrie sie freudi
ts wie rein!“ Sc en in der sein. Am Griechischen Fernwan-
„Wirklich?! Nich r. „Er liegt hint
fnete ihr die Tü derweg „E 4“.
zu m Testraum und öf Sona zu der Ec ke. Sie erkann-
n. Erfreut ging
Ecke.“ Sagte Rali cht ging Verlag: Colorama, 180 Seiten
Sack lag. Das Li
der Ecke nur ein
te zu spät, dass in in gurgelnden Lauten aus ihrer ISB: 978-3-902692-53-5
Der Schrei ging s Ohr: „Du
aus. Sie schrie. flüsterte ihr in
bückte sich und an.“ Es war das
Ke hle unter. Ralin tzt bist du dr
Ein amüsant-provokanter Reisebericht
nicht bezahlt. Je
hast den letzten
eines Öko-Rucksack-Touristen.
hörte... reibwerkstatt.
letzte, das sie üler und Autor in der Sch Es gibt tatsächlich Typen, die wandern
Jonathan Marler ist Sch
in Griechenland herum, mutterseelen-
allein und das noch im August, anno
2002. Das Tempo ist bei 35 Grad nicht das
allergrößte, der Rucksack mit 15 kg trägt
Gleichaltrigen nur empfehlen. Ich freue bekommen und durfte ihn bei einer Veran- auch zum langsamen Vorwärtskommen
mich alle zwei Wochen auf die Schreib- staltung im ABZ Itzling vortragen. bei. Aber da gibt es eben den EU, den
werkstatt. Meine Schulkollegen verstehen Europäischen Fernwanderweg. Von dem
das nicht so wirklich, sie wissen nicht, was Hat sich an deinem Schreibstil etwas ge- hat sich der Autor am Peloponnes ein
sie verpassen. ändert, seit du bei der Schreibwerkstatt Teilstück ausgesucht. Davon berichtet
Schreiben ist gut und befreit, egal in wel- dabei bist? er manch Seltsames, Ungereimtes und
chem Alter. Jonathan: Ja, auf jeden Fall. Ich bin jetzt seit Abenteuerliches. Der Titel ist natürlich
fast einem Jahr dabei und mein Schreibstil als Gegenstück zu den vielen Jakobsweg-
Worin seht ihr den Nutzen bzw. wurde detailgetreuer und spannender. Büchern entstanden. Gemeinsam ist
Mehrwert? aber, dass man sich Start und Ziel ein-
Vielen Dank für das Interview!
Hermann: Ich finde es spannend, neue fach selbst aussuchen kann. Es hat sich
Schreibstile kennenzulernen, aber auch die Jonathan Marler, Schüler, 15 Jahre, und Hermann auch herumgesprochen, dass nicht alle
Handlechner, Pensionär, sind beide Teilnehmer der
fachmännische Beratung durch Elisabeth Schreibwerkstatt des Salzburger Bildungswerkes Jakobspilger das Ziel Santiago erreichen.
Fereberger und den Erfahrungsaustausch Itzling. Auch dem ÖKO-Rucksacktouristen ging
untereinander schätze ich. es nicht besser, er hat sein ursprüngliches
Jonathan: Es macht Spaß und entspannt, Treffpunkt ist jeweils das ABZ-Arbeite- Ziel nicht erreicht. Er hat sich aber vor-
außerdem habe ich das Gefühl, die anderen rInnen-Begegnungs-Zentrum in Itzling, je- genommen, den höchsten Berg des Pe-
freuen sich über meine Texte. Ich kann mich den zweiten Dienstag von 16.00-18.00 Uhr. loponnes, den Profitis Ilias, später doch
noch an meinen ersten Text in der Schreib- Nähere Infos bei Dipl. Ing. Richard Breschar, nochmals zu besteigen.
werkstatt erinnern, ein Text über Zeit. Ich E-Mail: richard.breschar@sbw.salzburg.at
habe sehr gutes Feedback von den anderen (MP)
dreieck 02/2012
8. 8 | B lic k p u n k te
Pensionierte Esel und verträgliches Reisen
VON HERMANN HANDLECHNER
Corfu Donkey Rescue – streicheln. Alle 62 Grautiere für einige Tage
Ein Programm für 62 pensionierte Esel – oder auch länger – zu betreuen, heißt für
in Korfu mich nicht Arbeit, sondern einfach Freude.
Donkeys heißen sie auf Englisch und Res- Die großen Augen – etwas versteckt unter
cue bedeutet natürlich, dass sie für einen den „Fliegengittern“ – das sanfte Wesen
geruhsamen Lebensabend gerettet wer- und das muntere trab-trab, ein ganz tolles
den. Um den Hals haben sie alle ein kleines Erlebnis. Es versteht sich von selbst, dass
Namensschild. Nur für die Gäste und die es dafür keine Bezahlung geben kann. Das
HelferInnen. Denn die Chefin – eine Englän- Projekt CDR wird von Spenden getragen. Verträglich reisen?!
derin namens Judy Quinn – ruft alle beim Dafür können die Helfer ganz in der Nähe Und wie kommt man dort hin? Mit dem Zug
Namen. Braun, hell, dunkel, grau, alle Far- (ca. 1 km) in der Pension Achilleos um 10 €/ von Salzburg nach Venedig, von dort mit
ben sieht man. Manchmal hinkt einer oder Tag ein einfaches Quartier beziehen. Alles der Fähre nach Griechenland (Korfu, Igou-
hat ein Bein eingebunden. Die Mehrzahl zusammen einen Urlaub wert, denn man menitsa oder Patras), und mit dem Bus (dort
aber ist recht gesund und munter, man kann auch dazwischen die schöne Insel heißt er Leoforio) fährt es sich etwa halb
merkt, sie werden gut versorgt. Alle freuen Korfu genießen. so teuer wie bei uns. Auch die Eisenbahn
sich über Zuneigung, Pflege, bürsten und Nähere Infos: www.corfu-donkeys.com ist ab Patras eine romantische Alternative.
Also mit öffentlichen Verkehrsmitteln sprich
„Verträglich Reisen“. Diese Art ist nicht nur
ökologischer, sondern meist auch güns-
tiger, wenn man etwas mehr Zeit hat und
am Schiff nicht den Komfort einer Kabine
benötigt. Variabel zusätzlich, denn die Rück-
fahrkarte dieser Fähren gilt 1 Jahr lang.
Als Abschluss noch die Aussage eines grie-
chischen Kapitäns einer Fähre nach Santo-
rin: „Wer mit dem Flugzeug nach Santorin
kommt, verpasst den schönsten Anblick der
Ägäis.“
Hermann Handlechner, Autor in der Schreibwerk-
statt des Salzburger Bildungswerkes Itzling, ist unter
anderem Mitglied des Naturschutzbundes Salzburg.
| E r wac h se n e n b i l d u n g
Qualitätsauszeichnung für Seniorentanz Österreich
D
er Bundesverband Seniorentanz Österreich hat das Qua- Erwachsenenbildung (ARGE SEB). Dieses Zertifikat ist eine Bestäti-
litätsentwicklungsverfahren S-QS des Vereins Salzbur- gung dafür, dass der Verein „Bundesverband Seniorentanz Öster-
ger Erwachsenenbildung erfolgreich abgeschlossen. Die reich“ organisatorisch und inhaltlich sehr gut aufgestellt ist und
Übergabe des Zertifikates erfolgte durch Prof. Dr. Martin Wiede- sich durch ausgebildete und sehr engagierte TanzlehrerInnen
mair, den Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Salzburger auszeichnet.
02/2012 dreieck
9. Er wa ch s en e nb ild u ng | 9
Punkt für Punkt zum Schmunzelpunkt!
VON KATRIN REITER
D
as Netzwerk Bildungsberatung Salz- sich das Netzwerk der Aufgabe verschrie-
burg bietet professionelle, vertrau- ben, zukünftig Beratungs- und Weiter-
liche, neutrale und kostenfreie Infor- bildungsangebote gezielter aufeinander
mation und Beratung zu Bildung und Beruf abzustimmen, um individuellen und regi-
für alle ab 15 Jahren. onalen Bedürfnissen besser entgegen zu
Es geht darum, Fragen abzuklären und zu kommen. Damit diese Aufgabe erfüllt wer-
besprechen, wie Sie Ihre Wünsche, Vorstel- den kann, werden zahlreiche Einrichtungen
lungen verwirklichen können. Diese Anlie- Ihre ganz persönlichen Anliegen stehen da- aus der Berufs- und Bildungsberatung für
gen können ganz unterschiedliche sein, bei im Mittelpunkt. Erwachsene, aus der Erwachsenenbildung
wie beispielsweise zu hinterfragen, worin sowie aus Sozialeinrichtungen in Stadt und
ich gut bin, welche Tätigkeiten ich gerne Ein starkes Team: Das Netzwerk Land in den kommenden Jahren enger zu-
mache. Die Beraterin, der Berater schlüsselt Bildungsberatung Salzburg sammenarbeiten.
mit Ihnen Ihre Fähigkeiten und Stärken auf Die PartnerInnen – Verein Salzburger Er-
und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen die wachsenenbildung, BiBer Bildungsbera- Gefördert aus Mitteln des Bundesminis-
nächsten Schritte, damit Sie Ihr Vorhaben tung, FrauArbeit, Verein VIELE, AK Kompe- teriums für Unterricht, Kunst und Kultur,
erfolgreich umsetzen können. Wenn Sie tenzberatung, WKS-Karriereberatung sowie Abteilung Erwachsenenbildung, des Euro-
sich bereits für einen bestimmten Bereich die Lernenden Regionen – arbeiten einer- päischen Sozialfonds, des Landes Salzburg,
interessieren oder im Beruf weiterkommen seits gemeinsam an der Umsetzung einer der Landeshauptstadt Salzburg sowie des
wollen, erhalten Sie in der Bildungsberatung flächendeckenden, trägerneutralen und Arbeitsmarktservice Salzburg.
Informationen, welche Weiterbildungen kostenlosen Bildungs- und Berufsberatung Katrin Reiter, MA ist Projektkoordinatorin für das
es gibt und wo sie angeboten werden. im ganzen Land Salzburg. Andererseits hat Netzwerk Bildungsberatung Salzburg.
Haben Sie bereits eine konkrete Weiterbil-
dung im Auge, erhalten Sie Informationen
über finanzielle Unterstützung. Unser Bera-
tungsmotto lautet: Möglichkeiten gemein-
sam entdecken. ... und so möchten wir Sie
im Gespräch Schritt für Schritt zu Ihrem
Schmunzelpunkt geleiten, der meist dann
auftaucht, wenn Sie Ihre Wege und Alterna-
tiven kennen.
Das aktuelle Angebot vom Netzwerk finden
Sie unter www.bildungsberatung-salzburg.
at. Zusätzlich zum persönlichen Einzel- oder
Gruppenberatungsgespräch bieten unsere
Partnereinrichtungen folgende Specials:
3 iBer: Kommt auch gerne vor Ort, wenn
B
sich 3 bis 4 Personen zusammenfinden.
3 Arbeit: Workshops zur beruflichen
Frau
Zukunft, Gehaltsverhandlungen, ...
3 IELE: Kompetenzberatungen in Deutsch,
V
Englisch, Türkisch, Albanisch und BSK Im Bild die Mitglieder des Netzwerkes (v.li.): Mag. Norbert Hemetsberger (WK Karriereberatung),
3 K Kompetenzberatung: Berufsinteres-
A
Mag. Hilla Lindhuber (AK Kompetenzberatung), Mag. Angela Lindenthaler (Verein VIELE),
Mag. Christine Bauer-Grechenig (BiBer Bildungsberatung), Dr. Martin Wiedemair (Salzburger EB –
senstest, Lehrlingsrecht
Projektleitung), Dr. Danielle Bidasio (FrauArbeit gemn. GmbH) und Katrin Reiter, MA (Salzburger
3 KS-Karriereberatung: Lehrstellenbörse,
W
EB – Projektkoordination).
Berufsinformationscomputer
dreieck 02/2012
10. 10 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung
Geglückter Start oder voll daneben?
Doch „Bindung“ ist mehr als „bonding“, ist
mehr als der Frühkontakt nach der Geburt:
Die Bindungsentwicklung ist ein Prozess,
der sich über die ersten drei bis vier Lebens-
jahre eines Kindes erstreckt und in der Regel
am Ende des ersten Lebensjahres ein klar
identifizierbares Bindungsmuster erkennen
lässt. Am Ende einer gelungenen Bindungs-
entwicklung sind Kinder in der Lage, sich in
die Gefühlswelt anderer hineinzuversetzen
und die Absichten anderer besser zu erken-
nen bzw. einzubeziehen. Das ist frühestens
ab ca. drei Jahren möglich.
Foto: by_Alexandra H._pixelio.de
Eine gute und sichere Bindungsentwick-
lung hängt von den drei „v“ ab: Eine Be-
zugsperson soll „verlässlich, vertraut und
vorhersehbar“ sein, dann kann ein Kind sein
Bindungsbedürfnis ausreichend stillen, eine
gefestigte Vorstellung von sich selbst auf-
bauen und mit Lust und Neugier die Welt
erkunden.
Interview mit Dr. Dores Beckord-Datterl, Psychologin und
Psychotherapeutin – Teil 1 Warum ist das Thema Bindung in den
letzten Jahren so häufig thematisiert
D
rei- bis sechsmal im Jahr flattert bei Danke zu sagen, sondern im folgenden Ge- worden?
über 28.600 Müttern und Vätern aus spräch nochmals Themen anzusprechen, die Die Bindungstheorie ist in der Entwicklungs-
Salzburg ein „Elternbrief“ ins Haus. im Hintergrund ihrer Arbeit und Erfahrung psychologie in den letzten Jahrzehnten zu
Passend zum Alter versteht sich. Sie beschäf- immer wichtig waren. einer der erfolgreichsten Beziehungstheo-
tigen sich mit aktuellen Entwicklungsthemen rien avanciert, nicht zuletzt, weil sie empi-
des eigenen Kindes und liefern hilfreiche Liebe Dores, in der intensiven Zeit der Zu- risch-naturwissenschaftlich überprüfbare
Tipps und Informationen in den ersten sechs sammenarbeit sind uns die verschiedensten Aussagen zulässt.
Lebensjahren – und das alles gratis. Die El- Themen untergekommen und haben uns Doch so populär die Bindungstheorie auch
ternbriefe des Landes Salzburg werden vom auch bei den Elternbriefen mehr oder weni- ist, oft wird sie missverstanden bzw. ver-
Salzburger Bildungswerk herausgegeben, ger lange beschäftigt. Eines dieser Themen kürzt dargestellt oder mit nicht überprüften
koordiniert und inhaltlich betreut. ist der vieldiskutierte Begriff des „bondings“, Aussagen und „Glaubenssätzen“ vermischt,
Um die Inhalte immer auf dem wissenschaft- der frühen Bindung. was in der politischen und fachlichen Welt
lich und medizinisch aktuellen Stand zu hal- immer wieder zu kontrovers diskutierten
ten, begleiten viele ExpertInnen aus Salzburg Welche Qualität braucht dieses Handlungsempfehlungen führt – Stichwort:
die Redaktion der Elternbriefe. Darunter seit „bonding“, um Kindern einen guten Start Kinderbetreuung von unter Dreijährigen
vielen Jahren die Psychologin und Psycho- zu ermöglichen? und „Wieviel Mutter braucht ein Kind“.
therapeutin Dr. Dores Beckord-Datterl, die Unter „bonding“ verstehen wir vor allem
mit ihrer reichhaltigen Erfahrung aus der El- die positive Auswirkung der frühen „Prä- Auf der einen Seite haben Eltern ein
ternberatung die inhaltliche Treffsicherheit gungsbindung“ zwischen Mutter und Kind großes Bedürfnis nach Orientierung,
jedes einzelnen Briefes mitbegleitet hat. Seit nach der Geburt, beispielsweise durch die andererseits hören wir in den Medien im-
dem Sommer 2012 ist sie nun in Pension. Das Schaffung eines Rooming-In-Angebots auf mer wieder von schrecklichen Fällen von
nehmen wir nicht nur zum Anlass, aufrichtig den Geburtenstationen. Vernachlässigung, die sicherlich nur die
01/2012 dreieck
11. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 11
Dr. Dores
Beckord-Datterl,
Spitze des Eisbergs sind. Was passiert hier um den Alltag mit ihren Kindern zu beste- Psychologin
und Psycho-
in den Familien? hen, aber auch das Sprachrohr sein für die
therapeutin
Jeder von uns trägt seine Lebensgeschichte altersentsprechenden Entwicklungsthemen
mit sich, in der gute Erfahrungen aber auch von Kindern und das Ermutigen und Lust
Verletzungen bis hin zu traumatischen Er- Machen, sich auf die Beziehung mit Kindern So wissen wir zum Beispiel, dass die posi-
lebnissen festgeschrieben sind. Und wir einzulassen, weil ich überzeugt bin, dass es tiven Effekte von Rooming-In auf der Ge-
Menschen handeln nicht immer vernünftig sich lohnt. burtenstation noch keine sichere Bindung
– vor allem dann nicht, wenn wir stark unter ausmachen; es erleichtert nur die Bindungs-
Druck geraten und gestresst sind. Eltern, die Ist diese Form eine Art von Begleitung für anbahnung, die zu Hause ausgebaut und
mit ihren Kindern nicht liebevoll umgehen, Eltern? weitergeführt werden muss.
sind meist schwer belastet oder wurden sel- Ja, ich glaube schon, wenn auch nicht für Wir können heute sensible Phasen für die
ber schlecht behandelt; dann sind sie nicht alle – man muss Freude am Lesen und Re- Bindungsentwicklung identifizieren. So
fähig, sich in die Bedürfnisse (kleiner) Kinder flektieren haben. scheint gesichert zu sein, dass das Fehlen
hineinzufühlen. Sie sind so stark mit sich einer speziellen Bindungsbeziehung nach
selbst beschäftigt bzw. damit, ihre innere Welche Ziele verfolgt die Salutogenese? dem 6. Lebensmonat schädigende Einflüs-
Not zu verstecken, dass alles Andere um sie Im Gegensatz zur Pathogenese, die er- se auf die Entwicklung nehmen wird (das zu
herum in den Hintergrund gerät. Also Vor- forscht, was krank macht, beschäftigt wissen, ist wichtig für die Vermittlung von
sicht vor Vorurteilen bzw. Verurteilungen, sich die Salutogenese mit dem Wissen, Pflege- und Adoptivkindern). Aber ist es
aber nicht Freispruch vor elterlicher Verant- wie gesunde Entwicklung gelingen kann. nicht auch tröstlich zu wissen, dass wir dazu
wortung – im Zweifelsfall oder in einer Not- Was braucht es, um Krisen zu bewältigen, einige Wochen Zeit haben? Und wir brau-
lage bedeutet das: Hilfe annehmen. „Schatzsuche“ statt „Fehlersuche“, Fokus chen eine achtsame Gestaltung von Über-
auf die Gesundheitsförderung und weniger gängen, zum Beispiel bei der Eingewöh-
Was ist das Besondere für einen guten Start auf die Krankheitsvermeidung. nung von einer Bezugsperson zur nächsten
von Anfang an, was brauchen Eltern dafür? Vertrauensperson. Wir kommen nicht auf
Auch aufgeschlossene Eltern brauchen ein Was versteht man unter frühen Hilfen? einer Einbahnstraße ins Leben – wenn das
Netz von niederschwelligen Angeboten, wo Es geht hier um die Übernahme politischer so wäre, hätte die Menschheit nicht über-
sie bei Bedarf Information, Unterstützung, Verantwortung, Unterstützungsangebote lebt. Wir sprechen auch von der Plastizität
Anregungen und Begleitung bekommen. für Familien mit Babys und Kleinkindern zu unseres Gehirns.
Eltern, die ihre Fehlhaltungen selbst nicht installieren und zu vernetzen, um ein Auf-
erkennen, brauchen ein mutiges soziales wachsen in körperlicher, emotionaler und In der nächsten Ausgabe des „dreiecks“
Umfeld, das sich einmischt, wenn sichtbar sozialer Gesundheit zu ermöglichen. lesen Sie unter anderem: Werden Eltern
wird, dass es Kindern schlecht geht. Es ist zu wenig auf die ersten Monate und Jahre
nicht leicht, Zivilcourage zu zeigen, um klar Wenn der Start der Eltern-Kind-Beziehung vorbereitet? Wann beginnt Erziehung? Und
und deutlich gegen Kindesvernachlässi- nicht so optimal geglückt ist (Kaiser- wie können wir Väter mehr ins Boot holen?
gung und Kindeswohlgefährdung aufzutre- schnitt, Depressionen der Mutter ...), kön- (BS)
ten – aber da sind wir alle gefordert. Heißt nen Eltern hier etwas nachholen oder ist
es doch: „... es braucht ein Dorf, um ein Kind der Zug abgefahren?
aufzuziehen“! Ich sehe es als Fortschritt, die frühe Kindheit
zu erforschen und aufzuzeigen, wie frühe Wenn Sie die Elternbriefe bestellen
Du hast jahrelang an der Erstellung und Prägungen die weitere neurobiologische wollen, können Sie das jederzeit un-
Aktualisierung der Elternbriefe des Landes Entwicklung beeinflussen. Aber wir dürfen kompliziert machen – entweder über
Salzburg, die vom Salzburger Bildungs- nie vergessen, dass sich unser Leben auf eine Bestellkarte, die Sie im Salzburger
werk herausgegeben werden, mitgear- einem Entwicklungskontinuum befindet Bildungswerk erhalten:
beitet. Welche Haltung war dir dabei am und es um längerfristige Effekte und die office@sbw.salzburg.at (Betreff:
wichtigsten? Dauer von Beziehungseinflüssen geht, die Bestellkarte Elternbriefe) oder unter:
Vor allem Respekt vor den Eltern, die vielfäl- schließlich verinnerlicht und innere „Ar- elternbriefe.salzburg.at/bestellung
tige Herausforderungen meistern müssen, beitsmodelle“ werden.
dreieck 02/2012
12. 12 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung
Erotisches Kapital – Profit oder Stigma?
D
er bereits 19. Frauensalon platzte Kontrolle über ihre sexuellen Aktivitäten
Anfang Juli fast aus allen Nähten, so und ihre sexuellen Ausdrucksformen zuzu-
groß schien das Interesse am Thema gestehen. Viele Feministinnen haben durch
„Erotisches Kapital – Profit oder Stigma?“ zu die patriarchalische Sicht der Dinge eine Ge-
sein. Frauen aller Altersstufen (von 18 bis hirnwäsche erfahren, sodass sie nicht mehr
80 Jahren) konnten ihre ganz persönliche in der Lage sind zu sehen, dass Sexualität
Frauenerfahrung vorweisen und diskutier- und erotisches Kapital Machtinstrumente
ten einen Abend lang mit Adelheid Stieger von Frauen sein können.“
MBA, Diplomierte Sexualberaterin und -pä- Denn Männer haben alles getan, um Frauen
dagogin aus Linz, und der Salzburger Philo- daran zu hindern, ihren großen Vorteil ge-
sophin Dr. Anne Siegetsleitner. genüber Männern auszunutzen.
Erotisches Kapital wird vermarktet wie nie! Diese Gemengelage an Themen und An-
Frauen sind dabei nicht die Hauptgewinne- Im Bild die Salonieren Brigitte Singer, Alexandra reizen zum Widerspruch oder zur Diskussi-
Schmidt und Edeltraud Zlanabitnig-Leeb
rinnen – warum? Frauen dürfen nur ohne on hat uns bewogen, dieses heiße Thema
(stehend, v.li.). Im Salon zu Gast (v.li.): Adelheid
Flirt beruflich erfolgreich sein, damit alles Stieger, Moderatorin Regina Augustin und in den Salon zu „zerren“. Adelheid Stieger,
politisch und feministisch korrekt ist. Wir Anne Siegetsleitner. ebenfalls Fachfrau für Business und Ma-
fragten uns, wer von weiblichen Werten nagementtrainings, stellte sich mit Anne
profitiert, und dürfen kluge Frauen auch mischt mit feministischer Scharfsinnigkeit Siegetsleitner, die den philosophischen
hübsch sein? Welche ethischen Wertig- ergibt das dann tatsächlich einige Einblicke Weitblick repräsentierte, diesem explosiven
keiten stecken hinter der Macht des ero- in die Welt des Erfolges von Frauen. feministischen Diskurs.
tischen Kapitals, und wie können Frauen Kapital aus weiblichen Reizen lässt Männer Bei scharfen Nüssen und frechen Früchten
in dieser Kontroverse ihren persönlichen oft sehr viel Geld verdienen, in jedem Fall ging das Gespräch der beiden sehr genau
Standpunkt erringen – ohne Vorurteile, profitieren mehr Männer von weiblicher auf die Machtverhältnisse ein, innerhalb
aber mit selbstbewusstem Auftritt? Erotik als Frauen selbst. Frauen, die ihres für derer sich diese Zuteilung von Chancen im
sich erfolgreich nutzen, werden verächtlich Arbeitsleben abspielt. Der Erfolgsfaktor Ero-
Weiblicher Erfolg und männlicher abgewertet. tisches Kapital wird am Arbeitsmarkt mitt-
Reichtum Bringt uns wirklich nur Intelligenz weiter? Ist lerweile bewusst verlangt und auch einge-
Von Leihmüttern und Callgirls, von Super- es die Anleitung zum Tabubruch, wenn wir setzt. Denn zum einen steht die Einheit des
frauen und weiblichen Reizen und vielen sehr uns mit der Frage auseinandersetzen, ob Körper-Geist-Seele-Bewusstseins ganz stark
kontroversen Themen rund um weiblichen Frauen ihr Sex-Appeal und ihre Schönheit im Kontakt mit der eigenen Ausstrahlung
Erfolg war an diesem Abend die Rede. für sich selber profitabel nutzen dürfen? und soll uns durch dieses Selbstbewusst-
Wenn Soziologinnen sich Gedanken machen, Männern ist Geldgier gestattet – Frauen sein vermitteln. Doch neben dieser Le-
wie Menschen an die Spitze der Gesellschaft nicht, und Männer nehmen sich als Ge- benslust, wie die Sexualtherapeutin Stieger
kommen, ist das ein sehr differenzierter schlecht das Recht, die Bedingungen für den immer wieder betonte, ist die Erotik auch
Blick auf alle Mechanismen, die Menschen sexuellen Zugriff auf Frauen zu diktieren. ein Bestandteil der Arbeitslust, der Lust am
so agieren lassen, wie sie eben agieren. Ge- Die Struktur dieses Tabus beinhaltet weit- aktiven Leben. Es stellt sich daher schon
reichende Folgen: So wird klar, dass die alte auch immer die Frage, wie weit Frauen
Weisheit, dass Liebe für Geld nicht käuflich das für sich nutzen. Berechtigt nutzen. Ein
Dazu ein Buchtipp ist, die unabsichtlichen Nebenfolgen in Ver- wichtiger Appell ging dahingehend auch
bindung bringen, dass Dienstleistungen von der Philosophin aus, die immer wieder
Dr. CATHERINE HAKIM am Menschen und Pflegeberufe derart konstatierte, dass es eine Frage der realen
Erotisches Kapital gering entlohnt werden – was Wirtschafts- Machtverhältnisse sei, wer diese Attribute
Das Geheimnis erfolg- wissenschafterInnen belegen. Es macht uns bestimmt. Und die Machtverhältnisse sind
reicher Menschen außerdem täglich klar, dass Vermögen ein aktuell zugunsten der Männer verteilt, da
Verlag: campus männlich besetzter Faktor ist. dürfen wir uns nicht täuschen lassen, trotz
ISBN: 978-3-593-39468-8 Die Soziologin Dr. Catherine Hakim konsta- aller wiederkehrenden Lippenbekennt-
376 Seiten, tiert: „Faktisch lehnt der Feminismus in all nisse, dass Geschlechtergleichheit schon
€ 20,60 seinen Farben und Facetten Sex und Sexua- hergestellt sei.
lität ab, statt danach zu trachten, Frauen die Da capo! Es gibt noch viel zu tun! (BS)
02/2012 dreieck
13. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 13
Lebensqualität im Alter
10 Jahre „Selbst bestimmt
und kreativ“
K
ennen Sie das auch: Sie treffen einen
Bekannten zufällig im Supermarkt,
winken ihm zu und ... ja genau, wie
war doch noch sein Name? Ludwig, nein Le-
opold, in jedem Fall irgendetwas mit ‚L’, und
bevor es peinlich wird, machen Sie lieber,
dass Sie zur Kasse kommen – schnell weg,
sonst merkt der namenlose Bekannte noch,
dass Sie gar nicht mehr wissen, wie er heißt
Foto: Fotolia
... und so verlassen Sie das Geschäft mit dem
Gefühl: Ja, der ist aber alt geworden!
Es stimmt schon: Das Thema „Älter werden“
eröffnet nicht nur schöne Aussichten, son- können. Dem Trainingsprogramm liegt eine dern auch, weil unsere engagierten Refe-
dern weckt durchaus auch unangenehme wissenschaftliche Studie der Universität rentInnen, die speziell für die Durchführung
Gefühle. Der Verlust der eigenen Kräfte und Erlangen zugrunde, in der nachgewiesen dieser Kurse ausgebildet wurden, neben
der Gedächtnisleistung sowie der lieber werden konnte, dass die Verbindung von ihrem fachlichen Wissen auch jede Menge
Menschen gehören ebenso zu den weniger Gedächtnisübungen mit Bewegungsein- Freude und Herzblut in die Gestaltung der
schönen Seiten wie die Angst, pflegebe- heiten zu einer deutlichen Steigerung der Kurseinheiten einbringen. Für viele Seni-
dürftig zu werden und das selbstständige Gedächtnisleistung und Mobilität führt. Das orinnen und Senioren sind die Kurstage
Leben aufgeben zu müssen. Gerade diese sind wesentliche Faktoren dafür, möglichst zu echten Höhepunkten einer Woche ge-
negativen Vorstellungsbilder verhindern lange selbstständig und somit auch selbst worden, weil Orte der Begegnung und der
leider oftmals die eigene Auseinanderset- bestimmt leben zu können. Darüber hinaus Freundschaft entstanden sind, die Halt ge-
zung mit dem Älter werden und verdecken werden im Rahmen der Kurseinheiten aber ben und vor dem Alleinsein schützen.
dabei, wie viel Potential auch in dieser Le- auch spezifische Fragen des Alters thema-
bensphase liegt bzw. liegen kann. Genau tisiert, die dazu dienen, kreative Lösungs- „Selbst bestimmt und kreativ“-Kurse kön-
das, nämlich das Potential der nachberuf- möglichkeiten für das eigene Älter werden nen von jedem örtlichen Bildungswerk ge-
lichen Lebensphase zu fördern, ist seit zehn in Gesprächen mit Gleichgesinnten zu ent- bucht werden und finden ab Herbst auch
Jahren Ziel der Kursreihe „Selbst bestimmt wickeln. Dass Lebensqualität nicht alleine wieder in Salzburg im Haus Corso in der Im-
und kreativ“ im Salzburger Bildungswerk. vom körperlichen Befinden abhängig ist, bergstraße 2 statt. Ein Kurs mit insgesamt
Schon allein dieser lange Zeitraum macht sondern sich wesentlich auch darüber defi- 10 Treffen kostet 40 Euro pro TeilnehmerIn,
deutlich, dass dieses Angebot nicht nur auf niert, wie man schwierigen und herausfor- wobei es an vielen Orten auch Förderungen
große Resonanz bei den TeilnehmerInnen dernden Situationen des Lebens begegnet, durch die Gemeinde gibt.
stößt, sondern offensichtlich auch zu einem wie Veränderungsprozesse und Abschied- (CW)
Fixpunkt der Kursangebote für ältere Men- nehmen gemeistert werden, und wie es
schen im Bundesland Salzburg gehört. gelingt, mit den nicht erfüllten Lebenswün-
schen oder nicht geglückten Beziehungen Sind Sie neugierig geworden?
Wir sehen noch lange nicht alt aus! umzugehen, zeigen uns unter anderem all Gerne informiere ich Sie über dieses
Gedächtnistraining und motorische Übun- jene Menschen, die zwar körperlich krank Angebot und unterstütze Sie bei der
gen bilden die Basis des Kursangebots, sind, aber voller Freude mitten im Leben Organisation: Mag. Christa Wieland,
das sich an Menschen richtet, welche die stehen. Institut für Seniorenbildung,
Gesundheit von Körper, Geist und Seele Das Aufgreifen all dieser Facetten des Al- Tel: 0662-872691-17,
möglichst lange erhalten wollen, um so Le- terns gelingt nicht nur deshalb so gut, weil E-Mail: christa.wieland@sbw.salzburg.at
bensfreude bis ins hohe Alter genießen zu in kleinen Gruppen gearbeitet wird, son-
dreieck 02/2012
14. 14 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung
Viel Spaß haben Alfons und Eva
„Wunschoma“ Pinzgau Baumgartner aus Lofer mit den
Wunschenkerln Sophie und Lisa.
Eine Verbindung zum gegenseitigen Vorteil
VON CHRISTINE SCHLÄFFER
D
ie Großfamilie inklusive Großeltern Projektkoordinatorin Klaudia Kaiser kennt milien ist die Vermittlung im Rahmen des
gibt es nur noch selten. Damit fehlt alle Betreuungspersonen und Familien Leader-Projekts kostenlos.
neben dem sozialen Netz auch die persönlich und klärt im Vorfeld die Vorstel- Die Gegenleistung der Familie an die
Betreuung durch die Großeltern, die die lungen und Anforderungen der Familien „Wunschgroßeltern“ ist Vereinbarungssa-
Familie wesentlich unterstützen und ent- und der „Wunschgroßeltern“ genau ab. Die che; ehrenamtlicher Einsatz oder auch ge-
lasten können. In der Stadt Salzburg und passende Vermittlung braucht auch manch- genseitige Dienstleistungen sind ebenso
Umgebung gibt es bereits seit 15 Jahren mal etwas Zeit, geht es doch nicht um eine möglich wie eine stundenweise Aufwands-
den „Leihomadienst“ des Katholischen Fa- möglichst rasche Erledigung, sondern um entschädigung.
milienverbandes. Auch im Pinzgau gab es verantwortungsvolles Zusammenführen Letztendlich entscheiden Betreuungsper-
immer wieder Nachfragen nach Leihgroß- der passenden Menschen. son und Familie, ob sie miteinander können
eltern. Mit Hilfe der Finanzierung durch und sich auf die „Wunschoma-Beziehung“
Leader-Mittel und durch das Familienres- Alle Betreuungspersonen sind unfall- und einlassen möchten – die Vorauswahl und
sort konnte im November 2011 das Projekt haftpflichtversichert und nehmen an päda- Vermittlung erfolgt mit bestem Wissen und
„Wunschoma Pinzgau“ gestartet werden. gogischen Weiterbildungen teil – sowohl Gewissen, aber ohne Garantie für die Eig-
für die „Wunschomas“ als auch für die Fa- nung bzw. Zufriedenheit.
02/2012 dreieck
15. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 15
Wunschomas und -opas gesucht!
Sobald die Familie ihre Wunschoma bzw. Wunschoma/-opa
den Wunschopa gefunden hat, steht die
Betreuungsperson längerfristig – auch für
unvorhergesehene Einsätze – zur Verfü- Wenn Sie sich als Wunschoma/-opa im Pinzgau
gung. Fallweises Einspringen – so wie es engagieren oder Ihre Wunschgroßeltern finden
auch eigene Großeltern tun würden – wird möchten, dann melden Sie sich bei
zwischen Familie und Wunschoma bzw. Klaudia Kaiser (Wunschoma-Koordinatorin)
-opa selbst organisiert. Tel: 0676-789 91 74, E-Mail: wunschoma@gmail.com
Der Projektstart im Herbst war sehr erfolg- Das Projekt „Wunschoma“ im Pinzgau wird aus EU-Mitteln gefördert und ist eine Koope-
reich. Bis jetzt haben sich 26 Wunschomas ration von Kath. Familienverband, pinzgauermutmacher, Forum Familie, Leader-Region
und -opas zwischen 47 und 70 Jahren ge- Nationalpark Hohe Tauern und dem Familienressort des Landes Salzburg.
meldet, von der pensionierten Hotelbesit-
zerin bis zur Mindestrentnerin, die nicht nur Landesweiter Leihomadienst des Katholischen Familienverbandes
Zeit zur Verfügung hat, sondern auch einen Vermittelt seit 15 Jahren Leihomas/-opas im Großraum Salzburg, in den Bezirken sowie
kleinen Zuverdienst sucht ... seit einiger Zeit im Tiroler Unterland
Tel: 0662-8047-1240 (Mo-Fr, 8.00 bis 12.00 Uhr), E-Mail: info-sbg@familie.at
Auf der Familienseite gibt es mehr als 40 An-
fragen aus den Pinzgauer Gemeinden von
Unken bis Neukirchen. Viele Familien haben
schon ihre „Wunschgroßeltern“ gefunden, der dreijährigen Projektlaufzeit Verschie- mittlung“ eine unverzichtbare Dienstleis-
wobei darauf geschaut wurde, die Vermitt- denes auszuprobieren – so der Versuch, tung geworden ist und als dauerhaftes
lung möglichst in der eigenen Gemeinde Omas mit stundenweiser Entlohnung ge- Angebot im Pinzgau bestehen bleibt.
oder in unmittelbarer Nähe zu machen. nauso einzusetzen wie Ehrenamtliche (auf
Der Bedarf an Omas und Opas ist aber weit eigenen Wunsch) oder solche Betreuungs- Christine Schläffer leitet das Forum Familie Pinzgau
- Elternservice des Landes – Hilfe bei Fragen zur Kin-
größer, und so werden laufend interessierte personen, die sich kleine Anerkennungs- derbetreuung. Infos über materielle Förderungen
Personen gesucht – im gesamten Pinzgau dienste oder ab und zu mal eine Einladung Beihilfen. Wegweiser zu Hilfs- und Beratungsstellen.
und ganz besonders im Raum Bruck. zum Essen wünschen. Unterstützung und Begleitung bei neuen Familien-
projekten.
Eine Charakteristik des Leader-Projekts im Nach der dreijährigen Projektlaufzeit wün-
Pinzgau ist auch die Möglichkeit, während schen wir uns, dass die „Wunschomaver-
Forum Familie informiert
Online-Broschüre „Geld für die Familienkassa – Beihilfen Förderungen“
Gerade in schwierigen Zeiten wollen wir Familien den Die Broschüre enthält viele Neuerungen, wie zum Beispiel
Zugang zu Finanzhilfen erleichtern. Änderungen bei der Familienbeihilfe, und ist in folgende Ab-
Soeben ist die neue und aktuelle Version unserer Online- schnitte gegliedert:
Broschüre erschienen: 3 or der Geburt
V
www.salzburg.gv.at/1204_forumfamilie_familienkassa.pdf 3 ach der Geburt – Kinderbetreuung
N
3 ördertipps für Schulkinder
F
Detaillierte Infos bekommen Familien und Interessierte auch 3 ördertipps für Lehrlinge
F
gerne direkt bei Forum Familie, den Elternservice-Stellen des 3 bbe in der Kassa finanzielle Notlagen
E
Landes in allen Bezirken: www.salzburg.gv.at/forumfamilie 3 inanzielle Erleichterungen für Menschen mit Behinderung
F
3 eiterführende Links
W
dreieck 02/2012
16. 16 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung
GLOSSE
Wenn die gläserne Decke zur
Betondecke wird
J
Mag. Brigitte Singer
etzt haben wir den Salat. Nicht nur am Die gute Nachricht ist: In Schulbüchern leitet das Institut für
Teller, damit wir Frauen auch ja schlank lesen Kinder jetzt von Ärztinnen, Mechani- Frauen- und Eltern-
sind, nein, auch im Berufsleben sieht es kerinnen, Vätern, die Kinder wickeln und in bildung im Salzbur-
nicht gerade so aus, als könnten Bildung den Kindergarten bringen (wenn es einen ger Bildungswerk.
und frühe Karriereplanung uns vor Herd, Platz gibt).
Küche, Kindern und Pensionskahlschlag
schützen. Die schlechte Nachricht ist: Frauen verdie- auf eine unsichtbare Barriere bezieht, die
nen immer noch um 30 Prozent weniger als Frauen davon abhält, Topjobs in Unterneh-
Es gibt sie ja jetzt die Karrierefrauen, die ge- Männer. Eine ganze Generation von Teil- men zu bekommen.
schafft haben, wovon viele Frauen der Ge- zeitmüttern und Teilzeitberufstätigen blickt
neration aus dem letzten Jahrtausend 19xx einer Pension in Armut entgegen. Aus der vielzitierten Gläsernen Decke ist
nur träumen konnten: erfolgreiche Wissen- eine aus Beton geworden. Da wundert
schafterinnen, Bankerinnen, Physikerinnen, es nicht, wenn Idylle wieder hoch im Kurs
Medizinerinnen, Nobelpreisträgerinnen (gibt steht. Es ist wirklich faszinierend, wie man-
es immerhin mehr als wir wissen, genauer cher Zeitgeist daherkommt: Magazine wie
gesagt 21). Noch nie waren die Anforde- Landlust oder Servus weisen dramatische
rungen an Frauen so enorm wie heute. Auflagenzuwächse auf. Sie beruhigen: kein
Nicht nur an die viel herbeizitierte Karriere- Tratsch, keine nervigen Promis, keine sozial-
frau. Nein, alle anderen sollen auch Super- politischen Probleme, keine Cybervokabeln
Hausfrauen, perfekte Mütter, eloquente aus dem Netz, die eh keiner versteht, der
Gesprächspartnerinnen, erfolgreiche Be- nicht dauernd damit zu tun hat, keine Ka-
rufsfrauen, attraktive Partnerinnen, tolle tastrophen, keine Korruption. Geschichten
Gastgeberinnen, serviceorientierte Mitar- über das gute Leben, die in allen von uns
beiterinnen, zufriedene, sexy Singlefrauen, schöne Erinnerungen wachrufen, an die
aktive Seniorinnen sein – wenn nötig, mit Kindheit, die noch in Ordnung war, die vie-
kleinen chirurgischen Verbesserungen, die len guten Sachen, die selbst gemacht wur-
unseren Wert am Beziehungs- und Arbeits- den, eine Zeit ohne Plastikmüll und Trash,
markt erhöhen sollen. wohin man schaut, Frauen, die in Schürzen
das beste Essen kochen (sogar ohne Strom
Die Nischenladys, die niemandem und ganz bio). Es wirkt alles so heimelig, so
gefährlich werden friedlich, so entschleunigt, so schön.
Sie alle haben eines gemeinsam mit den
Frauen, die vor 30 Jahren für die Gleich- Nein, nicht nur das. Es gibt sogar die Karri-
berechtigung der Frauen auf die Straßen In einem Artikel der Business Week wird das erefrauen, die sich ihren Freizeitkick beim
gegangen sind. Sie suchen immer noch „velvet ghetto Phenomenon“ (das sichere Marmeladeeinkochen holen. Bei der neu-
nach einem Weg, ein selbstbestimmtes und Ghetto-Phänomen) für Frauen in Manage- en Lust an der Idylle. Schließt sich hier der
gleichberechtigtes Leben mit gleicher Ent- mentpositionen verwendet, welches bei- Kreis? Bin ich in einer Zeitmaschine?
lohnung für gleiche Arbeit führen zu kön- spielweise in Kommunikationsberufen die
nen. Vielerorts hat sich die Meinung breit ge- Überlegung in den Raum stellt, dass sich Wir Frauen wollen eben immer
macht, der Feminismus habe sich ohnehin Frauen zwar im Management etablieren, nur das eine ...
erledigt. Manche wollen das Wort gar nicht aber keine Gefahr für Männer im Kampf
mehr in den Mund nehmen. Ist doch eh al- um Topmanagement-Jobs darstellen. Ähn-
… ja, Sie haben richtig geraten:
les gesetzlich verankert, schon durchge- lich dem viel gehörten und zitierten Begriff
setzt, nicht mehr zeitgemäß, von gestern ... „Glass ceiling“ (die gläserne Decke), die sich Glücklich sein!
(BS)
02/2012 dreieck
17. G emei n deentw ick lu ng | 17
Ausgezeichnet: Orte der Begegnung
51 Projektideen wurden beim Wettbewerb „Zsammkemma“ eingereicht. 8 Initiativen dürfen sich nun über
eine Auszeichnung freuen!
N
eue Impulse können Salzburgs
Gemeinden, Städte und Regionen
noch lebenswerter machen. Lan-
desrätin Dr. Tina Widmann startete deshalb
gemeinsam mit der Gemeindeentwicklung
Salzburg im Herbst 2011 den Wettbewerb
„Zsammkemma – Gemeinden schaffen
Orte der Begegnung“. Gesucht waren Orte,
Initiativen, Ideen, die Begegnung jeglicher
Art ermöglichen und fördern: Begegnung
zwischen Alt, Jung, MigrantInnen, Ortsan-
Foto: LPB
sässigen, Zugezogenen, Beeinträchtigten,
Andersdenkenden. „Mit diesem Wettbe-
werb wollen wir den sozialen Zusammen- die Qual der Wahl und vergab schließlich des generationenübergreifenden Projektes
halt in den Gemeinden stärken“, informiert neben den drei Hauptpreisen auch fünf An- im öffentlichen Raum: Gemeinschaft entwi-
Tina Widmann, „in einer Zeit abnehmenden erkennungspreise. ckeln, miteinander etwas erleben, Raum für
Engagements und unverbindlicher wer- Der 1. Preis geht an das Projekt „Die Spiel- Begegnung schaffen und wahrgenommen
dender Beziehungen soll damit bewusst platzköche“. In der Gemeinde Grödig werden.
ein solidaritätsfördernder Akzent gesetzt bieten die Verantwortlichen der Jugend-
werden“. arbeit und des islamischen Kultur- und Das Projekt „Mobile Märchenecke im Seni-
Sportvereins „Ihlas“ wöchentlich eine kin- orenheim“ wurde mit dem 2. Preis ausge-
Teilnehmen konnten alle Salzburgerinnen der- und jugendgerechte Kochaktion mit zeichnet. In die Märchenecke für Jung und
und Salzburger, öffentliche Einrichtungen Aufstrichen und einfachen Speisen aus Alt im Salzburger Stadtteil Parsch sind alle
oder die Gemeinden selbst. 51 Projektideen verschiedenen kulturellen Regionen an. Als eingeladen, die Geschichten und Märchen
wurden eingereicht, 8 wurden nun mit Rahmenprogramm wird Streetsoccer für lieben, vor allem natürlich auch Erzähler
einem Preis ausgezeichnet. Die Jury hatte Mädchen und Burschen geboten. Das Ziel aller Generationen und Kulturen! Die Ini-
tiatoren des Vereins Stadtteilentwicklung
Parsch wünschen sich eine bunte Mischung
von Märchen aus unserer Heimat und aus
Die sieben Jurymitglieder haben 8 Preise vergeben anderen Kulturen. Die Märchenecke soll
jedes Jahr in einem anderen Seniorenheim
Hauptpreise im Stadtteil ihren Platz finden. Ein Postwurf
1. Preis: Die Spielplatzköche: Kochen und Essen am Spielplatz (Grödig) informiert alle Bewohner über die Märchen-
2. Preis: Mobile Märchenecke im Seniorenheim: Märchenecke für Jung und Alt (Parsch) stunden, Kindergärten, Volksschule und Se-
3. Preis: Living Room: Wohnzimmer im Freien (Seeham) niorenheime werden speziell eingeladen.
Anerkennungspreise Living Room, das Wohnzimmer im Freien in
Miteinander in Köstendorf: Treffen aller Kulturen beim Kochen der Gemeinde Seeham, darf sich über den
Grenzenlos kochen in Parsch: Gemeinsam mit verschiedenen Kulturen und 3. Preis freuen. Das Jugendzentrum wird auf
Generationen dem Dorfplatz eine neue Form des Lebens-
BürgerInnen-Rat in St. Koloman raumes (living space) in Form eines Wohn-
Zsammhalten Zsammhelfen in Seeham: Hilfe im Alltagsleben durch Jugendliche zimmers (living room) gestalten. Dazu wird
Junge engagierte StraßwalchenerInnen: Förderung sozialen Engagements der Platz 10 Tage mit einem künstlichen
Boden verkleidet und Möbel wie in einem
Infos zu allen Projekten: www.gemeindeentwicklung.at Wohnzimmer arrangiert. Das Ziel bringt
Maria Erker, die Leiterin des Jugendzen-
dreieck 02/2012
18. 18 | Geme i n d e e nt w i c k l u ng
trums, kurz und bündig auf den Punkt: „Wir Akzente Salzburg. Keine Verpflichtung zur und Kommunikation begünstigen“, meint
wollen damit mitten im Ort einen neuen Mitgliedschaft, kein Eintritt und kein Kon- Tina Widmann, „doch ein Platz, ein Raum
Treffpunkt schaffen und zeigen, wie der sumzwang sollen zudem garantieren, dass oder Gebäude reicht nur in den wenigsten
öffentliche Raum belebt und auch anders möglichst viele Menschen das Angebot Fällen aus, um Begegnung zu fördern“. Ne-
genutzt werden kann“. nutzen können. „Auf Nachhaltigkeit, Inno- ben der räumlichen Infrastruktur brauche
vation sowie Dialog- und Begegnungsmög- es eine soziale Infrastruktur und die Initiati-
Kriterienkatalog unterstützte Jury lichkeit haben wir ebenfalls besonderen ve engagierter Menschen. „Dieser Wettbe-
bei Entscheidung Wert gelegt“, ergänzt Jurymitglied Ulrike werb hat zur Bewusstseinsbildung und So-
„Ein wesentliches Entscheidungskriterium Kendlbacher vom Referat für Familie und lidaritätsförderung einen wichtigen Beitrag
war für uns die Frage, ob die Orte der Be- Generationen. geleistet“. (MiHa)
gegnung niederschwellig und barrierefrei „Die Alltagsrealität zeigt, dass infrastruktu-
zugänglich und allen bekannt sind“, er- relle Voraussetzungen wie Sport-, Kultur-
läutert Jurymitglied Harald Brandner von oder Freizeitstätten zwar soziale Netzwerke
Gemeinschaftspflege im
Generationendorf Hallein-Rif
85, 63, 51, 42, 35, 15 … Jahre alt, – was verbindet durchgängig alle Generationen in Hallein-Rif?
Die Freude am gemeinsamen Tun!
VON BRIGITTE SCHMIDT
S
o wieder einmal geschehen im Mai: Gerade einen tollen Schuss hingelegt VerliererInnen gab es natürlich keine, der
Junge und Junggebliebene trafen und nah an der „Taube“ dran, der nächste olympische Gedanke zählte: Dabei sein
sich zu einem Stockschützenturnier Schuss verändert alles, und es gibt keinen ist alles! Eine Gruppe mit den wenigsten
am Rifer Spitz. Bei herrlichem Wetter und einzigen Punkt für die Gruppe. Es ist auf- Punkten gab es allerdings schon. Sie wur-
bester Stimmung wurden zuerst einmal regend, lustig, und es bleibt spannend bis de mit einem Kranz bester Speckwürste
die Regeln erklärt. Die Profis nahmen sich zum Schluss. geehrt und damit getröstet, dass das
der Neulinge an und stellten sich gedul- Ergebnis bei gutem Training das nächs-
dig allen Fragen. Gute Tipps und Ratschlä- Zur Siegerehrung traf man sich im Ver- te Mal schon viel besser ausfallen kann.
ge gab man sich gegenseitig weiter. Und einsheim des Siedlungsvereins Rif. Unser Apropos das nächste Mal: Wir alle freuen
dann konnte es auch schon losgehen. Bürgermeister Dr. Christian Stöckl, Vize- uns darauf, und vielleicht kommen noch
Gespielt wurde in generationenübergrei- bgm. Alois Rettensteiner und auch andere ein paar neue Teams dazu, die auch auf
fenden Teams. Mit Sportsgeist und auch Sponsoren sorgten für schöne Sachpreise, den Speckwurstkranz ein Auge haben.
mit Ehrgeiz gingen wir an die Sache ran. die mit Freude angenommen wurden.
Richtig leicht ist das Stockschießen nicht. Brigitte Schmidt vom Verein TREFFPUNKT-RIF.
02/2012 dreieck
19. G emei n deentw ick lu ng | 19
„Herz für Hallein“ prämiert Ideen
Gemeinschaft, Kommunikation und Integration fordern und fördern
VON ANITA MEMMER
V
or über einem Jahr (am 27. Jänner aufgestellt. Darin konnte man Vorschläge der verschiedenen Projekte ließen es sich
2011) startete in Hallein das Projekt und Ideen, aber vor allem eigene Initiativen auch Landesrätin Dr. Tina Widmann, Bgm.
„Ein Herz für Hallein“ (wir haben in deponieren. Dr. Christian Stöckl, Stadträtin Dr. Eveline
den vergangenen Ausgaben des „dreiecks“ Sampl-Schiestl und Bezirkshauptmann
laufend darüber berichtet). Mit dieser In- Impulse für ein lebendiges Mag. Helmut Fürst nicht nehmen, der Ver-
itiative wurden alle BewohnerInnen Hal- Miteinander anstaltung beizuwohnen.
leins ermutigt, selbst gegen Entfremdung, Anfang Mai 2012 erfolgte nun die Prämie-
Dr. Anita Memmer ist Initiatorin von „Ein Herz für
Vereinsamung und Werteverlust aktiv zu rung der insgesamt 13 eingereichten Initiati- Hallein“ und leitet gemeinsam mit Friedl Bahner das
werden. Zwischenmenschliche Brücken ven im Musikhaus Hallein. Durch den Abend Salzburger Bildungswerk Hallein.
sollten gebaut werden, um wieder mehr führte Jurymitglied Manfred Baumann, die
Nähe und Gemeinschaft spürbar werden zu musikalische Umrahmung gestaltete ein
lassen. Zu diesem Zweck wurden in Hallein Klarinettenquartett vom Musikum Hallein.
an zwölf verschiedenen Orten Briefkästen Neben den vielen aktiven TeilnehmerInnen
Auszeichnungen
Im Bild die Herz für Hallein- Folgende Initiativen wurden mit „Hal-
TeilnehmerInnen (1.Reihe v. leiner Münzen“ im Wert von je 850 Euro
li.) Ing. Gerald Höpflinger, Prof. (1. und 2. Platz) bzw. im Wert von je 200
Helmuth Hickmann, Dr. Anita
Euro (zwei 3. Plätze) ausgezeichnet:
Memmer (Projektinitiatorin),
Mag. Brigitte Längle, Esther
Strodl, Josef Grabner, Brigitte 1. und 2. Platz gingen ex aequo an das
Winkler, (2. Reihe v.li.) Maria Herz für Hallein-Märchen und mittler-
Seeleitner, Antonia Siller, Karin weile Maskottchen der Initiative „Lua-
Kogler, Doris Pichler, Karoline
na, das Koboldmädchen“ und an den
Haunsperger und Iris Moos-
leitner. „DOH-REH-TREFF“. Dieser hat sich zum
Ziel gesetzt, Jung und Alt zusammenzu-
führen. So entstand daraus die Initiative
Auszug aus „Luana, das Koboldmädchen“: „I FÜR DI – DU FÜR MI!“, ein Angebot für
aktive Nachbarschaftshilfe.
Der 3. Preis wurde ebenfalls geteilt und
ging ex aequo an die beiden Initiativen
Halleiner Chor-Weihnacht und Stadt-
führungen für MigrantInnen.
Alle weiteren Initiativen und Projekte
wurden mit Glasherzen von Alfarè aus-
gezeichnet.
Sie alle haben Herz für Hallein beweisen.
Die Initiativen der engagierten Hallei-
nerInnen bleiben bestehen, neue Ideen
sind jederzeit herzlich willkommen!
Ausführliche Projektbeschreibungen
finden Sie unter:
http://www.herzfuerhallein.at/
dreieck 02/2012