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134 Informatik/Informationsgesellschaft



          von I.-Systemen für multimediale An-                      Informationsgesellschaft
          wendungen. Schwerpunkt sind audiovi-                      [information society]
          suelle Medien (u.a. Ton, Bild) und deren
          digitale Gewinnung, Übertragung und
          Wiedergabe (Kommunikationstechnolo-                       Grundsätzlich handelt es sich bei dem
          gie, ↑ Netzwerktechnik). Medieni. ist im                  Konzept der „I.“ um eine diagnostisch (be-
          Wesentl. eine stark anwendungsorientier-                  stimmend) motivierte Idee, die den Kom-
          te und inter-/multidisziplinäre Wiss., an                 plex der aktuell als evident geltenden in-
          der u.a. die Disziplinen I., Audio-/Video-                terdisziplinären wiss. Vorhersagen über
          ↑ Technik, Gestaltung, Ergonomie und                      die beobachtbaren Tendenzen erfasst, die
          Management beteiligt sind. Kernaufgaben                   sich auf der Basis der radikalen techno-
          sind u.a. die Entwicklung und der Betrieb                 logischen Innovationen (↑ Informations-
          netzgestützter Informationssysteme („On-                  und. Kommunikationstechnologie) ent-
          line-Medien“, z.B. im world wide web) und                 falten, sowie zunehmend alle Komplexe
          die Entwicklung von „Offline-Medien“,                      der Vergesellschaftung (Wirtschaft, Kul-
          z.B. auf CD/DVD und sonstigen multime-                    tur, Politik sowie Alltag bzw. Lebenswei-
          diafähigen Informationsspeichern.                         se) betreffen: In den Leitmedien werden
                                                                    sie gerne mittels quantitativer Angaben
                                               Günter Franke        wie differenzierte statistische Explikati-
                                                                    onen, z.B. zu den kontinuierlich steigen-
          >> Kommunikationstechnik; Informations-                   den Zahlen der Internetnutzer etc. veran-
          technologie; Medienkonzeption; Kommunika-                 schaulicht.
          tionspraxis; Interkulturelle Wirtschaftskom-                 [Informationsgesellschaft als trans-
          munikation; Mediennetzwerke; Kybernetik;                  disziplinäres Konzept] Die Bezeich-
          Kommunikative Kompetenz; Databasemar-                     nung „I.“ setzte sich durch, obwohl sie
          keting; Customer Relationship Management.                 nur auf die ökonom. bedeutende quanti-
                                                                    tative Zunahme der Informationen – ggf.
                                                                    ihrer Komplexität – hinweist, das gesamte
          Literatur: BLEICH H. (2005): Bosse der Fasern. Die In-    Ausmaß des beobachtbaren gesellschaftl.
          frastruktur des Internet, in: c‘t 7/2005, S. 88-93. CO-   Wandels jedoch nicht ausreichend reprä-
          MER, D. (2004): Computernetzwerke und Internets,          sentiert. Noch weniger ausführlich sind
          München/London. GUMM, H.-P., SOMMER, M. (2004):           parallel verwendete Bezeichnungen wie
          Einführung in die Informatik, München. KAUFFELS,          Wissens-, Erlebnis- oder Risikogesell-
          F.-J. (2003): Lokale Netze, 2 Bde., Bonn. KERSKEN, S.     schaft, die lediglich Teiltendenzen der
          (2005): Handbuch für Fachinformatiker, Bonn. MEI-         beobachtbaren Entwicklung ansprechen.
          NEL, CH., SACK, H. (2004): WWW-Kommunikation,             Die Bezeichnung ↑ Mediengesellschaft
          Internetworking, Web-Technologien, Berlin, Heidel-        wird – analog zu dem interaktionistisch
          berg, New York. SCHNEIDER, U., WERNER, D. (2004):         geprägten Begriff Kommunikationsge-
          Taschenbuch der Informatik, Leipzig. STEINMETZ, R.        sellschaft – parallel oder in Verbindung
          (1999): Multimedia Technologie – Grundlagen, Kom-         mit „I.“ verwendet und betont die quali-
          ponenten und Systeme, Berlin et al. VDI (1991): Tech-     tative Tendenz zur Autonomisierung ei-
          nikbewertung: Begriffe und Grundlagen (Richtlinie         nes eigendynamischen/„eigensinnigen“
          3780), Düsseldorf. WERNER M. (2002): Information          Mediensystems, welches zunehmend die
          und Codierung, Braunschweig/Wiesbaden. WERNER             gesamte Ges. durchdringt und, system-
          M. (2003): Nachrichtentechnik, Braunschweig, Wies-        theoret.-konstruktivistisch betrachtet, die
          baden. [Internetquellen] Webseiten der Gesellschaft       Wirklichkeitskonstruktion bestimmt.
          für Informatik: http://www.gi-ev.de. Webseiten der           Die Kernkategorie Information schließt
          IEEE: http://standards.ieee.org.                          für E. v. ↑ Glasersfeld „alle möglichen For-




LEXIKONSATZ.indd 134                                                                                     17.10.2006 08:19:49
Informationsgesellschaft 135



       men von Wissen ein, insbesondere Wis-           art und Organisationsform der audiovisu-
       sen, das zur Aus- oder Weiterführung von        ellen Medien beobachtet. Im Zusammen-
       Handlungen oder Denkvorgängen nötig             hang mit der Theorie des kommunikativen
       ist“ (s. auch ↑ Informationsübertragung         Handelns (Habermas 1981) genießt die
       und ↑ Wissen als Konstrukt) und wird            Habermas’sche Forschung gegenwär-
       über den Begriff „Differenz“ mit Verweis        tig einen hohen Stellenwert für das Ver-
       auf Shands (1967) als ‚anything that makes      ständnis des Zusammenwirkens von Ges.
       a difference’ definiert (s. auch ↑ Kommu-        und Kommunikation.
       nikation und ↑ Informationstheorie). Der           Im aktuellen Diskurs zur I. „prüft“ das
       im diagnostisch-prognostischen Konzept          reduktionistische Paradigma, inwiefern die
       der „I.“ thematisierte Wandel, der gesamt-      I. allein auf die Technologieentwicklung
       gesellschaftl. Prozesse wie Medialisierung      zurückgeführt werden kann. Parallel
       (s. ↑ Medialität), Virtualisierung, Kom-        neigen immer mehr Forscher dazu, die
       merzialisierung, Individualisierung und         Emergenz (Entstehung der neuen Qua-
       Erlebnisorientierung (s. ↑ Erlebnis) um-        litäten − Strukturen o. Eigenschaften −
       fasst, kann aus dem quantitativ verstan-        eines Ganzen, die nicht allein aus ihren
       denen Konzept der „Information“ kaum            Bestandteilen ableitbar/erklärbar sind)
       allein abgeleitet werden.                       im Bezug auf die I. anzuerkennen: Infol-
          Zum Verständnis der mit dem Teil-            ge der technologisch forcierten Optimie-
       begriff Gesellschaft gemeinten gesell-          rung der kommunikativen Netzwerke,
       schaftl. Evolutionsphase kann die These         verändern sich auch die grundlegenden
       von ↑ Luhmann (1975: 16) beitragen, dass        Relevanzstrukturen der soz. Wirklichkeit
       die „Hauptphasen der gesellschaftlichen         (s. auch ↑ Mediengesellschaft), die das ge-
       Evolution […] durch Veränderungen in            genwärtige Konzept der „I.“ tendenziell
       den jeweils dominierenden Kommuni-              transdisziplinär (gemeinsame Konzep-
       kationsweisen“ gekennzeichnet sind und          te von Wissenschaftlichkeit) und mindes-
       dass komplexere Gesellschaftssysteme            tens interdisziplinär (fachübergreifende
       erst durch neuartige Kommunikations-            Ansätze) anlegen, sowie prinzipiell holis-
       formen integriert und aufrechterhalten          tisch (ganzheitlich) und inhaltlich wei-
       werden. Entscheidend ist bei Luhmann            testgehend offen machen.
       (1970, 1975) das Verständnis von Ge-               Im Folgenden wird die diagnostische
       sellschaft als ein umfassendes Sozial-          Qualität des Ausgangsbegriffs (terminus
       system, das er als die Menge aller Kom-         a quo) durch den prognostisch motivier-
       munikationen definiert, die prinzipiell          ten Ausblick des Zielbegriffs (terminus ad
       füreinander erreichbar sind. Im Hinblick        quem) ergänzt, um das Konzept der I. sei-
       auf die techn. ermöglichte Verbreitung          nem globalen Anspruch entsprechend zu
       bzw. Verflechtung von Kommunikation              positionieren.
       geht er von einer Weltgesellschaft aus. (Vgl.      [Historischer Definitionsdiskurs]
       Marcinkowski 2002). Eine transsoziologi-        Obwohl selbst keine Prämisse von Wis-
       sche (im Sinne einer Integrationswissen-        senschaftlichkeit, zählt die Diagnose- und
       schaft) und ausgeprägt kritische Analyse        Vorhersagekraft traditionell zu den Vorzü-
       der ↑ Öffentlichkeit als zentrale Kategorie     gen wiss. Erkenntnis. Vor allem bestätigte
       einer bürgerlichen Ges. gibt außerdem           Prognosen werden für den Beweis aufge-
       ↑ Habermas (1962) in „Strukturwandel            stellter Thesen instrumentalisiert; Vorher-
       der Öffentlichkeit“, wo er frühbürgerli-        sagen erscheinen deshalb methodologisch
       che und spätkapitalistische Öffentlichkei-      nützlich: Durch ihre Bestätigung – als In-
       ten (kritische vs. manipulative Publizi-        diz für die Richtigkeit – gewinnen Theori-
       tät) am Beispiel der Medienentwicklung          en an Geltung.
       seit Mitte des 19. Jh. unterscheidet und           Aus diesem Grund wird der seit den
       den deutlichen Wandel im 20. Jh. durch          1960er Jahren vor allem in Japan und
       Reichweite, Wirksamkeit, Finanzierungs-         den USA bekannt gewordene diagnostisch




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          fundierte Komplex der „Informationsge-           nologie führt zum „Informationalis-
          sellschaft“ als ein wiss. tragbarer Begriff      mus“, der neuen materiellen Basis der
          verwendet. Als „information economy“             Ges.; (b) Die Restrukturierung des öko-
          etablierte sich dieses Konzept zuerst im         nom. Systems führt zum „globalen in-
          wirtschaftlichen Kontext, später wurde           formationellen Kapitalismus“; (c) Eine
          er von der Politik (politics) anerkannt und      „Kultur realer Virtualität“ kommt auf.
          zunehmend gesellschaftswiss. konzeptu-           (Vgl. Steinbicker 2001: 17-108).
          alisiert.                                           [I. als sozial-ökonomisches Gesell-
             Analog zu der Idee der Industriege-           schaftsmodell] Analog zu den marxisti-
          sellschaft, die im 19. Jh. als historisch        schen Gesellschaftsmodellen bestimmen
          neuartige Gesellschaftsform entdeckt             in den meisten im Diskurs etablierten
          wurde (vgl. etwa Claude Henri de Saint           Klassifikationen primär die wirtschaftl.
          Simon, Auguste Comte und Herbert                 Faktoren (Produktionsverhältnisse) die
          Spencer), wird I. als ein gesellschaftl. Mo-     Gesellschaftsform. So wird mit dem Be-
          dell konzeptualisiert, das sich innerhalb        griff „Industriegesellschaft“ der hist.
          der Dienstleistungsgesellschaft entfaltet und    Wandel von einer landwirtschaftl. zu ei-
          die Industriegesellschaft ablöste.               ner maschinellen Massenproduktion er-
             [Klassische Ansätze von I.] Die ge-           fasst. Das Konzept bezieht sich vor allem
          genwärtig tradierte Idee der I. stammt,          auf das marktorientierte Modell (Kapi-
          historisch gesehen, aus mehreren the-            talismus); nach dem Zweiten Weltkrieg
          oret. Konzepten seit den 60er Jahren             wurde jedoch zwischen kapitalistischen
          des 20. Jh. Steinbicker (2001) verweist          und sozialistischen Industriegesellschaf-
          u.a. auf vier grundlegende Ansätze: (1)          ten unterschieden. Ab Ende des 20. Jh.
          Das „Johoka Shakai“-Konzept von                  wird zunehmend eine „post-industriel-
          Tadao Umesao (verfasst 1963 in Japan)            le“ Dienstleistungsgesellschaft konzipiert,
          bezeichnet die „Industrialisierung des           weil ihre Anzeichen − der Rückgang von
          Geistes“ als eine universale Stufe in der        industriespezifischen Tätigkeiten die Zu-
          Evolution der Menschheit. (2) Der Ent-           nahme an Dienstleistungen − gut beob-
          wurf der „Wissensgesellschaft“ von F.            achtbar werden.
          Drucker, einleitend dargestellt in The Age          Der Begriff I. verweist somit primär auf
          of Discontinuity (1969), zählt ↑ Wissen und      ein Gesellschaftsmodell, das sich auf der
          Information zu den basalen Ressourcen            Grundlage der Kommunikations- und In-
          der modernen Ges. (3) Das analytische            formationstechnologien bzw. −infrastruk-
          Schema der „post-industriellen Ge-               turen entfaltet, welche eine offene, inter-
          sellschaft“ beschreibt D. Bell systema-          aktive, verteilte, billige, leistungsfähige,
          tisch in The Coming of Post-Industrial Society   kompatible, fehlertolerante, multimediale,
          (1976) als tiefgreifenden Strukturwandel         benutzerfreundliche Informationstechnik
          der Industriegesellschaft. Bell konzipiert       (vgl. Capurro 1995) und speziell ↑ Netz-
          die „post-industrielle Gesellschaft“             werktechnik ermöglichen und demzu-
          als eine Dienstleistungs-, Wissens- und          folge wirtschaftl., pol., soz. und kulturelle
          kommunale Ges. (4) Die Theorie der „In-          Prozesse auf eine revolutionäre Weise de-
          formationellen Gesellschaft“ von M.              terminieren. Als Kernpunkte dieser Ent-
          Castells, beschrieben in einer Trilogie un-      wicklung gelten radikale Innovationen
          ter dem Gesamttitel The Information Age          der Netzwerktechnik, die Konvergenz
          (Castells 1996, 97, 98), umfasst eine ein-       von ↑ Interaktionsmedien bzw. Telematik,
          schlägige Analyse des aufkommenden In-           Datenverarbeitung, Informations-, Kom-
          formationszeitalters. Die treibende Kraft        munikations- und Medien-Technologien.
          des Wandels beschreibt der Autor als Zu-         Allein das Internet zieht umfassende öko-
          sammenwirken dreier unabhängiger Ent-            nom., pol. und soz. Auswirkungen nach
          wicklungen seit dem Ende der 60er Jahre:         sich. Die Folgen dieser radikalen Innova-
          (a) die revolutionäre ↑ Informationstech-        tionen sind in den Markt- und Verwal-




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Informationsgesellschaft 137



       tungsstrukturen (governance) erkennbar.         Entwicklung zu integrierten Multimedia-
       Sie wirken sich auf die Sicherheit (security)   Universaldiensten, [v] der massenhaften
       aus und offenbaren die Empfindlichkeit           Aneignung von Basisqualifikationen zur
       und Zerbrechlichkeit der I. (zumindest in       Beschaffung, Nutzung und Aktualisie-
       ihrer aktuellen Phase).                         rung von Informationen, und schließlich
          Informationstechnologien revolutio-          [vi] der Informatisierung aller Berufe und
       nierten in wenigen Jahren nahezu alle           ihrer höheren Wissensintensität Faktoren
       Lebensbereiche und Wirtschaftsbran-             gesellschaftlicher Veränderung.
       chen. Ohne sie ist inzwischen weder                Die fortschreitende Vernetzungskomp-
       hochtechnologische Produktions- und             lexität der Industrie und des Finanzsek-
       Logistikoptimierung (R. Wagner 1996 er-         tors scheint Produktions- und Beschäf-
       wähnt die sog. just-in-time-Produktion          tigungsverhältnisse weltweit radikal zu
       als „fertigungssynchrone Beschaffung der        verändern und (geografisch) zu verla-
       Vorleistungen bei kleinstmöglicher Lager-       gern. Erheblich sind auch Forschung
       haltung“ als Beispiel) noch Businesspro-        und ↑ Bildung betroffen: Revolutionäre
       zessoptimierungen (markführend sind             Forschungsmethoden und −perspektiven
       u.a. Oracle, SAP und IBM) oder etwa On-         werden realisierbar (z.B. Genom- und
       line-Marketing (s. auch ↑ Dialogmarke-          Proteom-Forschung), weil sie Verfahren
       ting) denkbar. In den meisten Architektur-      entwickeln/optimieren (Gentechnik), die
       oder Maschinenbaubereichen ermöglicht           u.a. hoch profitable Wirtschaftszweige
       „computergestützte Konstruktion“ mit-           (z.B. Bio-, Nanotechnologie) versprechen.
       hilfe von CAD-Systemen (Computer                Beinahe alle Wirtschaftsbranchen (Ge-
       Aided Design) bahnbrechende Lösungen.           sundheits-, Energie-, Umweltbereiche)
       Fast in allen Branchen sind mittlerweise        sind längerfristig an den „Hochtechnolo-
       (Online-)Datenbanklösungen und Con-             gien“ interessiert. Auch Architektur/Städ-
       tent Management Systeme (CMS) im                tebau wird sich revolutionieren, weil sich
       Einsatz, die informations- bzw. datenin-        auch diese Branchen den neuen Lebens-,
       tensive Arbeitsabläufe effektiv stützen.        Arbeits- (↑ Telearbeit) und somit auch
       Fortschrittliche Arbeits-, Lern- und Ver-       den Wohnbedingungen anpassen werden
       waltungmodelle wie ↑ Telearbeit, E-Lear-        (Arbeiten zu Hause). Die gesamte Ent-
       ning oder E-Government sind ebenfalls           wicklung relativiert auch fundamentale
       neuen Informationstechnologien zu ver-          soz.-philos. Paradigmen (Diskussion über
       danken. Und nicht zuletzt sind es ↑ In-         die sog. Bioethik). Andererseits erzwingt
       teraktionsmedien (darunter telematische         die Herausforderung, immer umfassende-
       Anwendungen), die unser Alltag mittler-         re ökonom. Prozesse zu koordinieren, die
       weile sichtbar verändert haben. Neben           Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Poli-
       diesen und anderen – seit Ende des letzten      tik, Kultur und Religion dazu, rechtzeitig
       Jh. in den sog. Industrieges. offensichtlich    die Weichen von der Nationalökonomie
       gewordenen (nicht nur wirtschafftlichen)        zur Weltwirtschaft zu stellen, um die
       – Vorzügen der Informationstechnologie          „kritische“ Phase der Globalisierung soz.-
       wurden globale sozialökonom. Folgen             und umweltpol. verträglich zu machen.
       evident.                                        (Vgl. Walterskirchen 2005: 257)
          Systematisch betrachtet sieht Kaase             Das sozioökonom. Potential der I. ist so-
       (1999) an der Schwelle des Jahrtausends         mit vielgestaltig; seine Entfaltung hängt
       neben der [i] wachsenden wirtschaftl.           davon ab, inwieweit die transdisziplinär
       Bedeutung des Informationssektors, [ii]         orientierten Wissenschaften (darunter
       in der exponentiellen Zunahme der na-           die ↑ Kommunikationswissenschaft) die
       turwissenschaftlichen Erkenntnisse, [iii]       mannigfaltigen Antriebskräfte der o.g.
       dem raschen Anstieg verfügbarer In-             Prozesse erkennen und wie gut bzw. un-
       formationen durch Datennetze, [iv] der          mittelbar Politik und Wirtschaft ihre sozi-




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          oökonom. Regulationsmöglichkeiten ent-           stände gelten Spionage und Sabotage, die
          sprechend der gesicherten Erkenntnisse           meistens von professionellen Hackern be-
          nutzen.                                          trieben werden.
             [↑ Öffentlichkeit und I.] Der vor al-            Für viele Beobachter gelten globale
          lem soziol. bzw. pol. tradierte Begriff der      Vernetzung, Medialisierung und Virtuali-
          Öffentlichkeit, der prinzipiell als Gesamt-      sierung als infrastrukturelle Faktoren, die
          heit der (an einem Ereignis direkt oder          die aktuelle Form und das Ausmaß des
          indirekt) teilnehmenden Personen ver-            fundamentalistisch motivierten Terroris-
          standen wird, verliert zunehmend sei-            mus erst ermöglichen. So formieren sich
          ne traditionelle Bedeutung einer Öffent-         islamistische Terrorgruppen zunehmend
          lichkeit (vgl. Fohrmann/Orzessek, Hrsg.,         als dezentrierte, selbständig agierende
          2002): Die vernetzungsbedingte Dissozi-          Netzwerke, virtuell gekoppelt durch ge-
          ation (Aufspaltung) in mehrere multiple          meinsame Ideologieansätze. Auch die
          oder diffuse Medien- oder Teilöffentlichkeiten   Medienwirksamkeit der Terrorakte spielt
          ist insbesondere im neuen öffentl. Medi-         eine Rolle im modernen Terrorismus.
          um Internet beobachtbar, welches virtu-          Der Erfolg der aktuellen Strategien, der
          elle Räume schafft und unterhält. Auch           Terrorabwehr, Verkehrs- und Veranstal-
          im Singular verwendet, meint der Begriff         tungssicherheit mit einschließt, basiert
          Öffentlichkeit deshalb diese neuartige Plu-      zunehmend auf dem Verständnis dieser
          ralität.                                         Mechanismen. Präventionsmaßnahmen
             Oft ablehnend-kritisch bis enthusias-         offenbaren neben den ethischen auch
          tisch rezepiert ist die Entfaltung der I. in     menschen- (Schutz der Privatsphäre) und
          der o.g. Bedeutung weder in der öffentl.         medienrechtliche Fragen (↑ Medienrecht).
          noch in der wiss. Diskussion kaum be-               Von der Seite der Unterhaltungs- und
          streitbar, denn die qualitativen Wandlun-        Softwareindustrie wird zunehmend das
          gen werden in ihrer Nachhaltigkeit – ent-        sog. Raubkopieren der kommerziellen In-
          sprechend der aktuell als wiss. geltenden        formations- und Medienprodukte beklagt,
          ↑ Methoden – empirisch nachweisbar:              was kontroverse Diskussionen hervor-
          Sowohl qualitativ/quantitativ, soziol. oder      bringt. Neben der Kriminalisierung und
          systemtheoret. begründete Beobachtun-            Verfolgung solcher Delikte werden funda-
          gen liefern mittlerweile eine gesicherte         mentale Eigenschaften des intellektuellen
          Grundlage für die Wissenschaftlichkeit           Eigentums (z.B. prinzipiell unbegrenzte
          des Begriffs der I. (Schink 2003). Dis-          und nur mühsam begrenzbare Kopierbar-
          kutiert werden vor allem die sichtbaren          keit der Texte, Bilder, Dateien) diskutiert
          Folgen der weltweit beobachtbaren öko-           und somit nach neuen Modellen – wie
          nom.-infrastrukturellen Tendenzen (Glo-          Open-Source-Bewegungen im Softwarebe-
          balisierung), sowie ihre strategisch-pol.        reich etwa mit dem weltweit verbreiteten
          Regulationsmöglichkeiten (Investitionen,         Betriebssystem Linux – gesucht.
          Gesetzgebung, Präventivmaßnahmen)                   Immer stärker rücken kriminelle De-
          z.B. in Bezug auf die Standort-, Sicher-         likte in die öffentl. Diskussion, die für die
          heits-, Bildungs- oder Erziehungspolitik.        aktuelle Phase der I. charakteristisch sind:
             Neben den wirtschaftl. oder kultur-           Aus rechtlicher Sicht erfasst das Bundes-
          bezogenen Fragestellungen beschäftigen           ministerium des Innern (BMI) unter dem
          vor allem neue Sicherheitsprobleme die           Begriff „Internet-Kriminalität“ vor allem
          ↑ Öffentlichkeit, die in Verbindung mit          die Verbreitung von Kinderpornografie,
          I. auftreten: Ernsthaft diskutiert werden        Volksverhetzung, extremistischer Pro-
          Problemkomplexe der Datensicherheit              paganda, Kreditkartenbetrug, verbote-
          wie Schutz gegen Computerviren, Abwehr           nem Glücksspiel (s. auch ↑ Spiel) bis hin
          gegen das sog. Spamming oder Phishing.           zu unlauterer Werbung, Urheberrechts-
          Als Motive für diese spezifischen Tatbe-          verletzungen und dem illegalen Verkauf




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       von Waffen, Betäubungsmitteln und Me-             Eine mutige Vision lieferte P. Teilhard
       dikamenten. Die sog. „Hackingdelikte“          de Chardin in den 1920er Jahren in sei-
       werden als Angriffe verstanden, die sich       nem Aufsatz „Mensch im Kosmos“ (neu-
       gegen die Infrastruktur oder die Verfüg-       ere Aufl. 1999), in dem er die aus der
       barkeit von Dienstleistungen im Internet       Vernetzung der Menschheit resultieren-
       richten.                                       de Verwandlung der Erde in eine Sozi-
          Trotz der oft kontroversen öffentl. Dis-    osphäre erläutert. Er beschreibt das Ziel
       kussion über den Regulationsbedarf der         unserer Evolution als das mit Hilfe der
       I. ist im internationalen soziol. Diskurs      Technik erreichbare Zusammenwachsen
       tendenziell eine ausgewogene Haltung           der Einzelwesen zu einem denkenden
       gegenüber der Technologieentwicklung           Gemeinwesen, das er Noosphäre nennt;
       beobachtbar, die z.B. mit dem von Cas-         das Konzept wurde z.B. von Wernad-
       tells 1996 als „Kranzberg’s first law“ for-     ski (1926) weiterentwickelt. ↑ McLuhan
       mulierten Lehrsatz erfasst werden kann:        (1979) definiert Noosphäre als „ein
       „technology is neither good nor bad“. Die-     technisches Gehirn für die Welt“.
       se prinzipielle Haltung resultiert aus der        Auf internationalen Symposien und
       Komplexität der technogenen Prozesse,          in zahlreichen Aufsatzsammlungen zur
       die aktuell weder eindeutig transdiszip-       I. werden mittlerweile Visionen und Sze-
       linär diagnostiziert noch prognostiziert       narien diskutiert, die Potential (vor al-
       werden können.                                 lem Chancen und Herausforderungen,
          [Potential der I.] Das oben bereits         aber auch Konflikte und Risiken) der I.
       eingehend skizzierte Konzept der I. er-        im Hinblick auf die wirtschaftl., pol. und
       weist sich zunehmend als (wiss.) brauch-       kulturelle Regulation, Gestaltung und
       bar, da es hilft, gesellschaftsübergreifende   Anpassung veranschaulichen. Die meis-
       Zusammenhänge zu erklären, die auf der         ten von ihnen betreffen erkenntnisthe-
       Grundlage einer Reihe von (postmodernen)       oret., wirtschaftliche, kulturelle, soziale,
       Tendenzen existenziell bedeutend werden        pol. und didaktische Paradigmen und
       und die „psychische, kognitive, organisa-      Prozesse sowie unterschiedl. Interessen-
       torische und technologische“ Eigenart der      gruppen.
       neuen Epoche formen (vgl. Walterskir-             Ferner fördern Modernisierungspro-
       chen 2005: 255). Seit einigen Jahren gilt      zesse des Informationszeitalters neuar-
       die I. als eingetreten, obschon nicht voll-    tige Konfliktpotentiale der gesellschaftl.
       ständig entfaltet (vgl. Schink 2003). Neue     Machteliten: Weil sich der Inhalt, die
       Tendenzen wie Informationsverdichtung,         Reichweite, die Dauerhaftigkeit und die
       Medialisierung, Virtualisierung, Kom-          Repräsentation von Interessen ändern,
       merzialisierung, Individualisierung und        führt der Verlust des Gleichgewichts zwi-
       Erlebnisorientierung lassen sich erkennen.     schen institutionalisierten Interessenkon-
       Ihre Folge- oder Parallelentwicklungen         flikten und einer durch Konsenseliten
       wie eine Pluralisierung von Lebensstilen,      getragenen gesellschaftl. Stabilität zur
       die besonders in Jugendkulturen (artificial     Spannung zwischen „sektoralen“ (auch
       tribes, vgl. Farin 2001) beobachtbar wird,     Teil- oder Funktionseliten genannt) und
       die zunehmende Risikoorientierung (Ex-         „gesamt-gesellschaftlichen“ (konsensuell
       tremsportarten,       Börsenspekulationen)     bzw. allg. anerkannten) Eliten (vgl. Hitz-
       oder etwa der psychologische Narzissmus        ler 2004).
       als Motivationsfaktor persönlicher Iden-          Je nach Stellenwert, den man der In-
       titätsdynamik werden zu Forschungsge-          formationsprozessen und der Kommuni-
       genständen. Aus diesen Tendenzen wer-          kation in der Ges. zuschreibt, lassen sich
       den neue Bezeichnungen wie „Zeitalter          die meisten Ansätze (neben der optimis-
       der Jugend“ oder „Risikogesellschaft“ ab-      tischen/pessimistischen Haltung zur I.)
       geleitet. (Vgl. Walterskirchen 2005).          nach „Radikalität“ des Wandels systema-




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          tisieren, den sie für möglich halten: Wenn      manifestiert diese Eigenschaft jedoch
          die systemtheoret. Betrachtung nach             nicht (Meretz 2000). Es ist also dem soz.
          ↑ Luhmann (1970, 1975) die Ges. im We-          Entwurf des Menschen überlassen, ob er
          sentlichen als selbstregulierendes (autopoi-    die Knappheit ggf. künstlich herstellen
          etisches) Kommunikationssystem versteht,        will oder ob er die Chance erkennt, einen
          kann die technogene Intensivierung des          anderen Antrieb der Selbstregulation für
          letzteren die Relevanzstrukturen der Ges.       die Wertschöpfung zu nutzen (z.B. Me-
          verwandeln oder die soz. Wirklichkeit           chanismus der Selbstentfaltung, vgl. Meretz
          (mit ihren intersubjektiven Konstrukten         2000).
          wie Zeit, s.↑ Konzeptuelle Zeitkonstrukti-         In einem anderen Diskurs berichtet S.
          on, Raum, Dinglichkeit bzw. Objektwelt,         J. ↑ Schmidt (2000) von der Entfaltung
          s.↑ Objektivität) erneuern. Besonders in        einer besonderen Ressource einer ↑ Me-
          kybernetisch und kognitivistisch inspirierten   diengesellschaft, der ↑ Aufmerksamkeit,
          Modellen, die (wahrnehmungsbezoge-              die sogar Eigenschaften einer Währung
          nes) ↑ Wissen als „Konstruktion von In-         besitzt (weil sie von ihrer Natur aus knapp
          varianten“ verstehen, „mit deren Hilfe der      ist) und sich parallel zu der Leitwährung
          Organismus seine Erfahrungen assimilie-         Geld behauptet. Beobachtet man – in ei-
          ren und organisieren kann“ (Richards/v.         ner weiteren Perspektive – die Selbstre-
          Glasersfeld 2000: 194), wird die Ges., die      gulations-Muster der jugendlichen Erleb-
          sich „aus den kommunikativen Interak-           niswelten, sog. Szenen (vgl. Farin, Hitzler),
          tionsweisen individueller kognitiver We-        findet man Modelle der Vergesellschaf-
          sen“ (Roth 2000: 284) aufbaut, ebenfalls        tung vor, in denen Aufmerksamkeit die soz.
          als kognitives Konstrukt verstanden. Der        Dynamik bestimmt.
          radikal-konstruktivistische Diskurs nach J.        An diesen einzelnen Beispielen wird
          Piaget, H. ↑ Maturana, E. v. ↑ Glasersfeld,     die zunehmende Verflechtung von Wirt-
          S. J. ↑ Schmidt, G. Roth, P. Hejl liefert       schaft, Medien, Kultur und Politik sowie
          plausible Erklärungsmodelle dafür, wie          die Mannigfaltigkeit der in den recht-
          Menschen ihre (soz.) Wirklichkeit(en)           zeitig erkannten Synergien verborgenen
          konstruieren.                                   Chancen evident, welche die angefange-
             Die Entfaltung des Potentials einer I.       ne Informationsära für viable Modelle,
          schöpft aus dem Zusammenwirken von              Entwürfe und Konzepte noch entfalten
          Prinzipien der Selbstregulation (Ma-            kann und welche Gefahren und Risiken
          turana spricht von Autopoiese) − z.B. im        sie birgt.
          Bezug auf die kognitiv-intersubjektiven
          Systeme − und der soz. Konstruktion                                              Leon Tsvasman
          der viablen („lebbaren“, „gangbaren“, vgl.
          v. Glasersfeld) Wirklichkeit. Beide sind        >>Informationstheorie; Informationsübertra-
          ambivalent, also weder „positiv“ noch           gung; Mediengesellschaft; Intersubjektivität;
          „negativ“ vorbestimmt. Die Chancen lie-         Medialität; Cyberspace; konzeptuelle Zeitkon-
          gen in der Verwirklichungskraft des Men-        struktion; Erlebnis; Manipulation; Kommuni-
          schen, der seine Welt u.a. durch tätige Se-     kationspraxis; Interkulturelle Wirtschaftskom-
          lektion von Differenzen (kommunikatives         munikation; Mediennetzwerke.
          Handeln) kreiert. Disziplinübergreifend
          verdeutlichen viele gegenwärtig disku-
          tierten Beobachtungen und Ansätze jene          Literatur (Auswahl): CAPURRO, R. (1995): Leben im
          Chancen, die eine I. eröffnet, wenn bei-        Informationszeitalter, Berlin. HABERMAS, J. (1962):
          de Prinzipien berücksichtigt werden: So         Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen
          gründet bekanntlich die Selbstregulation        zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft.
          des Marktes auf der natürlichen Knapp-          Frankfurt a. M. HABERMAS, J. (1981 u.ö.): Theorie
          heit von Ressourcen (Rohstoffe, Energie,        des kommunikativen Handelns, Band 1: Handlungs-
          Arbeit), die Information als Ressource          rationalität und gesellschaftliche Rationalisierung,




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Informationstechnologie 141



       Band 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft,          Informationstechnologie
       Frankfurt a. M. HITZLER, R., HORNBOSTEL, S., MOHR,            [information technology, IT]
       C. (2004): Elitenmacht. Aus der Reihe: Soziologie der
       Politik Bd. 5, Wiesbaden. HITZLER, R., BUCHER, TH.,
       NIEDERBACHER, A. (2005): Leben in Szenen. Formen              IT ist ein ugs. Begriff für Informati-
       jugendlicher Vergemeinschaftung heute, 2. Aufl.,               onstechnik und deren ingenieurmäßige
       Wiesbaden. HITZLER, R., PFADENHAUER, M. (Hrsg.)               Anwendung. Der Begriff bedeutet im ei-
       (2005): Gegenwärtige Zukünfte. Interpretative Beiträ-         gentlichen Sinn das (ingenieurmäßige)
       ge zur sozialwissenschaftlichen Diagnose und Progno-          ↑ Wissen über die techn.-physik. Grund-
       se, Wiesbaden. LUHMANN, N. (1970, 1975, 1981, 1987,           lagen, Verfahren, Prozesse und Geräte der
       1990, 1995): Soziologische Aufklärung 1-6, Opladen.           Informationstechnik.
       LUHMANN, N. (1975): Veränderungen im System ge-                  I umfasst die Gewinnung, Verarbei-
       sellschaftlicher Kommunikation und die Massenmedi-            tung, Übertragung (↑ Kommunikations-
       en, in: Schatz, O. [Hrsg.]: Die elektronischen Revoluti-      technik) und Wiedergabe von Daten und
       on. Wie gefährlich sind die Massenmedien, S.13-30,            Informationen mit Hilfe (heute digitaler)
       Zitat S.16, Graz. LUHMANN, N. (1984): Soziale Systeme:        techn. Geräte und Infrastruktur. Auf der
       Grundriss einer allgemeinen Theorie, Frankfurt a. M.          Seite der Informationsgewinnung müs-
       MACKAY, D. M. (1969): Information, Mechanism and              sen geeignete Abtast-Aufnahmegeräte
       Meaning, Cambridge. MARCINKOWSKI, F. (2002):                  zur Verfügung stehen, z.B. Kameras (Bild,
       Massenmedien und die Integration der Gesellschaft             Video), Scanner (Grafik, Bild), Mikrofon
       aus Sicht der autopoietischen Systemtheorie: Steigern         (Audio), deren physik. analoge (zeit-/
       die Medien das Reflexionspotential sozialer Systeme?,          wert-kontinuierliche) Signale durch geeig-
       in: Imhof, K., Jarren, O., Blum, R. (eds.): Integration und   nete Signalwandler in digitale Repräsenta-
       Medien. Mediensymposium Luzern, Vol. 7, Wiesbaden,            tionsform (Codierung) überführt werden.
       S. 110-121. MERETZ, S., SCHLEMM, A. (2000), Subjekti-         Diese digitalen Daten können dann in
       vität, Selbstentfaltung und Selbstorganisation: http://       digitalen Systemen (z.B. Computer) wei-
       www.kritische-informatik.de/selbst.htm. SHANDS, H.            terverarbeitet (gefiltert, codiert, volumen-
       C. (1967): Novelty as Object: Precis for a General Psy-       reduziert) und anschließend übertragen
       chological Theory, in: Archive for General Psychology,        werden. Auf der Empfängerseite müssen
       17: 1-4. STEINBICKER, J. (2001): Zur Theorie der Infor-       diese Daten für menschl. Nutzer wieder
       mationsgesellschaft. Ein Vergleich der Ansätze von            in eine den Sinnesmodalitäten des Men-
       Peter Drucker, Daniel Bell und Manuel Castells, Opla-         schen zugängliche Form überführt wer-
       den. TEILHARD DE CHARDIN, P. (1999): Der Mensch im            den, unter Einsatz techn. Geräte wie z.B.
       Kosmos, München. WAGNER, R. (1996): Die Informa-              Bildschirmwiedergabegeräten (Monitor),
       tionsgesellschaft: Chancen für eine neue Lebensqua-           Drucker, Audiowiedergabesystem (Laut-
       lität am Beginn des dritten Jahrtausends, Münster,            sprecher). Dabei werden sie durch geeig-
       New York, München. WERNADSKI, V. I. [Vernadsky, V.            nete techn. (Digital-Analog)-Wandler
       I.], (1926) The Biosphere; engl. Übers. 1998. [Internet-      wieder in analoge Signalform überführt.
       quellen] Technologien der Informationsgesellschaft:              Techn. gewonnene Informationen, die
       http://www.oeaw.ac.at/ita/ebene3/d2-2i.htm (Stand:            derart für die Wahrnehmung durch men-
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Tsvasman2006 Informationsgesellschaft Artikel

  • 1. 134 Informatik/Informationsgesellschaft von I.-Systemen für multimediale An- Informationsgesellschaft wendungen. Schwerpunkt sind audiovi- [information society] suelle Medien (u.a. Ton, Bild) und deren digitale Gewinnung, Übertragung und Wiedergabe (Kommunikationstechnolo- Grundsätzlich handelt es sich bei dem gie, ↑ Netzwerktechnik). Medieni. ist im Konzept der „I.“ um eine diagnostisch (be- Wesentl. eine stark anwendungsorientier- stimmend) motivierte Idee, die den Kom- te und inter-/multidisziplinäre Wiss., an plex der aktuell als evident geltenden in- der u.a. die Disziplinen I., Audio-/Video- terdisziplinären wiss. Vorhersagen über ↑ Technik, Gestaltung, Ergonomie und die beobachtbaren Tendenzen erfasst, die Management beteiligt sind. Kernaufgaben sich auf der Basis der radikalen techno- sind u.a. die Entwicklung und der Betrieb logischen Innovationen (↑ Informations- netzgestützter Informationssysteme („On- und. Kommunikationstechnologie) ent- line-Medien“, z.B. im world wide web) und falten, sowie zunehmend alle Komplexe die Entwicklung von „Offline-Medien“, der Vergesellschaftung (Wirtschaft, Kul- z.B. auf CD/DVD und sonstigen multime- tur, Politik sowie Alltag bzw. Lebenswei- diafähigen Informationsspeichern. se) betreffen: In den Leitmedien werden sie gerne mittels quantitativer Angaben Günter Franke wie differenzierte statistische Explikati- onen, z.B. zu den kontinuierlich steigen- >> Kommunikationstechnik; Informations- den Zahlen der Internetnutzer etc. veran- technologie; Medienkonzeption; Kommunika- schaulicht. tionspraxis; Interkulturelle Wirtschaftskom- [Informationsgesellschaft als trans- munikation; Mediennetzwerke; Kybernetik; disziplinäres Konzept] Die Bezeich- Kommunikative Kompetenz; Databasemar- nung „I.“ setzte sich durch, obwohl sie keting; Customer Relationship Management. nur auf die ökonom. bedeutende quanti- tative Zunahme der Informationen – ggf. ihrer Komplexität – hinweist, das gesamte Literatur: BLEICH H. (2005): Bosse der Fasern. Die In- Ausmaß des beobachtbaren gesellschaftl. frastruktur des Internet, in: c‘t 7/2005, S. 88-93. CO- Wandels jedoch nicht ausreichend reprä- MER, D. (2004): Computernetzwerke und Internets, sentiert. Noch weniger ausführlich sind München/London. GUMM, H.-P., SOMMER, M. (2004): parallel verwendete Bezeichnungen wie Einführung in die Informatik, München. KAUFFELS, Wissens-, Erlebnis- oder Risikogesell- F.-J. (2003): Lokale Netze, 2 Bde., Bonn. KERSKEN, S. schaft, die lediglich Teiltendenzen der (2005): Handbuch für Fachinformatiker, Bonn. MEI- beobachtbaren Entwicklung ansprechen. NEL, CH., SACK, H. (2004): WWW-Kommunikation, Die Bezeichnung ↑ Mediengesellschaft Internetworking, Web-Technologien, Berlin, Heidel- wird – analog zu dem interaktionistisch berg, New York. SCHNEIDER, U., WERNER, D. (2004): geprägten Begriff Kommunikationsge- Taschenbuch der Informatik, Leipzig. STEINMETZ, R. sellschaft – parallel oder in Verbindung (1999): Multimedia Technologie – Grundlagen, Kom- mit „I.“ verwendet und betont die quali- ponenten und Systeme, Berlin et al. VDI (1991): Tech- tative Tendenz zur Autonomisierung ei- nikbewertung: Begriffe und Grundlagen (Richtlinie nes eigendynamischen/„eigensinnigen“ 3780), Düsseldorf. WERNER M. (2002): Information Mediensystems, welches zunehmend die und Codierung, Braunschweig/Wiesbaden. WERNER gesamte Ges. durchdringt und, system- M. (2003): Nachrichtentechnik, Braunschweig, Wies- theoret.-konstruktivistisch betrachtet, die baden. [Internetquellen] Webseiten der Gesellschaft Wirklichkeitskonstruktion bestimmt. für Informatik: http://www.gi-ev.de. Webseiten der Die Kernkategorie Information schließt IEEE: http://standards.ieee.org. für E. v. ↑ Glasersfeld „alle möglichen For- LEXIKONSATZ.indd 134 17.10.2006 08:19:49
  • 2. Informationsgesellschaft 135 men von Wissen ein, insbesondere Wis- art und Organisationsform der audiovisu- sen, das zur Aus- oder Weiterführung von ellen Medien beobachtet. Im Zusammen- Handlungen oder Denkvorgängen nötig hang mit der Theorie des kommunikativen ist“ (s. auch ↑ Informationsübertragung Handelns (Habermas 1981) genießt die und ↑ Wissen als Konstrukt) und wird Habermas’sche Forschung gegenwär- über den Begriff „Differenz“ mit Verweis tig einen hohen Stellenwert für das Ver- auf Shands (1967) als ‚anything that makes ständnis des Zusammenwirkens von Ges. a difference’ definiert (s. auch ↑ Kommu- und Kommunikation. nikation und ↑ Informationstheorie). Der Im aktuellen Diskurs zur I. „prüft“ das im diagnostisch-prognostischen Konzept reduktionistische Paradigma, inwiefern die der „I.“ thematisierte Wandel, der gesamt- I. allein auf die Technologieentwicklung gesellschaftl. Prozesse wie Medialisierung zurückgeführt werden kann. Parallel (s. ↑ Medialität), Virtualisierung, Kom- neigen immer mehr Forscher dazu, die merzialisierung, Individualisierung und Emergenz (Entstehung der neuen Qua- Erlebnisorientierung (s. ↑ Erlebnis) um- litäten − Strukturen o. Eigenschaften − fasst, kann aus dem quantitativ verstan- eines Ganzen, die nicht allein aus ihren denen Konzept der „Information“ kaum Bestandteilen ableitbar/erklärbar sind) allein abgeleitet werden. im Bezug auf die I. anzuerkennen: Infol- Zum Verständnis der mit dem Teil- ge der technologisch forcierten Optimie- begriff Gesellschaft gemeinten gesell- rung der kommunikativen Netzwerke, schaftl. Evolutionsphase kann die These verändern sich auch die grundlegenden von ↑ Luhmann (1975: 16) beitragen, dass Relevanzstrukturen der soz. Wirklichkeit die „Hauptphasen der gesellschaftlichen (s. auch ↑ Mediengesellschaft), die das ge- Evolution […] durch Veränderungen in genwärtige Konzept der „I.“ tendenziell den jeweils dominierenden Kommuni- transdisziplinär (gemeinsame Konzep- kationsweisen“ gekennzeichnet sind und te von Wissenschaftlichkeit) und mindes- dass komplexere Gesellschaftssysteme tens interdisziplinär (fachübergreifende erst durch neuartige Kommunikations- Ansätze) anlegen, sowie prinzipiell holis- formen integriert und aufrechterhalten tisch (ganzheitlich) und inhaltlich wei- werden. Entscheidend ist bei Luhmann testgehend offen machen. (1970, 1975) das Verständnis von Ge- Im Folgenden wird die diagnostische sellschaft als ein umfassendes Sozial- Qualität des Ausgangsbegriffs (terminus system, das er als die Menge aller Kom- a quo) durch den prognostisch motivier- munikationen definiert, die prinzipiell ten Ausblick des Zielbegriffs (terminus ad füreinander erreichbar sind. Im Hinblick quem) ergänzt, um das Konzept der I. sei- auf die techn. ermöglichte Verbreitung nem globalen Anspruch entsprechend zu bzw. Verflechtung von Kommunikation positionieren. geht er von einer Weltgesellschaft aus. (Vgl. [Historischer Definitionsdiskurs] Marcinkowski 2002). Eine transsoziologi- Obwohl selbst keine Prämisse von Wis- sche (im Sinne einer Integrationswissen- senschaftlichkeit, zählt die Diagnose- und schaft) und ausgeprägt kritische Analyse Vorhersagekraft traditionell zu den Vorzü- der ↑ Öffentlichkeit als zentrale Kategorie gen wiss. Erkenntnis. Vor allem bestätigte einer bürgerlichen Ges. gibt außerdem Prognosen werden für den Beweis aufge- ↑ Habermas (1962) in „Strukturwandel stellter Thesen instrumentalisiert; Vorher- der Öffentlichkeit“, wo er frühbürgerli- sagen erscheinen deshalb methodologisch che und spätkapitalistische Öffentlichkei- nützlich: Durch ihre Bestätigung – als In- ten (kritische vs. manipulative Publizi- diz für die Richtigkeit – gewinnen Theori- tät) am Beispiel der Medienentwicklung en an Geltung. seit Mitte des 19. Jh. unterscheidet und Aus diesem Grund wird der seit den den deutlichen Wandel im 20. Jh. durch 1960er Jahren vor allem in Japan und Reichweite, Wirksamkeit, Finanzierungs- den USA bekannt gewordene diagnostisch LEXIKONSATZ.indd 135 17.10.2006 08:19:49
  • 3. 136 Informationsgesellschaft fundierte Komplex der „Informationsge- nologie führt zum „Informationalis- sellschaft“ als ein wiss. tragbarer Begriff mus“, der neuen materiellen Basis der verwendet. Als „information economy“ Ges.; (b) Die Restrukturierung des öko- etablierte sich dieses Konzept zuerst im nom. Systems führt zum „globalen in- wirtschaftlichen Kontext, später wurde formationellen Kapitalismus“; (c) Eine er von der Politik (politics) anerkannt und „Kultur realer Virtualität“ kommt auf. zunehmend gesellschaftswiss. konzeptu- (Vgl. Steinbicker 2001: 17-108). alisiert. [I. als sozial-ökonomisches Gesell- Analog zu der Idee der Industriege- schaftsmodell] Analog zu den marxisti- sellschaft, die im 19. Jh. als historisch schen Gesellschaftsmodellen bestimmen neuartige Gesellschaftsform entdeckt in den meisten im Diskurs etablierten wurde (vgl. etwa Claude Henri de Saint Klassifikationen primär die wirtschaftl. Simon, Auguste Comte und Herbert Faktoren (Produktionsverhältnisse) die Spencer), wird I. als ein gesellschaftl. Mo- Gesellschaftsform. So wird mit dem Be- dell konzeptualisiert, das sich innerhalb griff „Industriegesellschaft“ der hist. der Dienstleistungsgesellschaft entfaltet und Wandel von einer landwirtschaftl. zu ei- die Industriegesellschaft ablöste. ner maschinellen Massenproduktion er- [Klassische Ansätze von I.] Die ge- fasst. Das Konzept bezieht sich vor allem genwärtig tradierte Idee der I. stammt, auf das marktorientierte Modell (Kapi- historisch gesehen, aus mehreren the- talismus); nach dem Zweiten Weltkrieg oret. Konzepten seit den 60er Jahren wurde jedoch zwischen kapitalistischen des 20. Jh. Steinbicker (2001) verweist und sozialistischen Industriegesellschaf- u.a. auf vier grundlegende Ansätze: (1) ten unterschieden. Ab Ende des 20. Jh. Das „Johoka Shakai“-Konzept von wird zunehmend eine „post-industriel- Tadao Umesao (verfasst 1963 in Japan) le“ Dienstleistungsgesellschaft konzipiert, bezeichnet die „Industrialisierung des weil ihre Anzeichen − der Rückgang von Geistes“ als eine universale Stufe in der industriespezifischen Tätigkeiten die Zu- Evolution der Menschheit. (2) Der Ent- nahme an Dienstleistungen − gut beob- wurf der „Wissensgesellschaft“ von F. achtbar werden. Drucker, einleitend dargestellt in The Age Der Begriff I. verweist somit primär auf of Discontinuity (1969), zählt ↑ Wissen und ein Gesellschaftsmodell, das sich auf der Information zu den basalen Ressourcen Grundlage der Kommunikations- und In- der modernen Ges. (3) Das analytische formationstechnologien bzw. −infrastruk- Schema der „post-industriellen Ge- turen entfaltet, welche eine offene, inter- sellschaft“ beschreibt D. Bell systema- aktive, verteilte, billige, leistungsfähige, tisch in The Coming of Post-Industrial Society kompatible, fehlertolerante, multimediale, (1976) als tiefgreifenden Strukturwandel benutzerfreundliche Informationstechnik der Industriegesellschaft. Bell konzipiert (vgl. Capurro 1995) und speziell ↑ Netz- die „post-industrielle Gesellschaft“ werktechnik ermöglichen und demzu- als eine Dienstleistungs-, Wissens- und folge wirtschaftl., pol., soz. und kulturelle kommunale Ges. (4) Die Theorie der „In- Prozesse auf eine revolutionäre Weise de- formationellen Gesellschaft“ von M. terminieren. Als Kernpunkte dieser Ent- Castells, beschrieben in einer Trilogie un- wicklung gelten radikale Innovationen ter dem Gesamttitel The Information Age der Netzwerktechnik, die Konvergenz (Castells 1996, 97, 98), umfasst eine ein- von ↑ Interaktionsmedien bzw. Telematik, schlägige Analyse des aufkommenden In- Datenverarbeitung, Informations-, Kom- formationszeitalters. Die treibende Kraft munikations- und Medien-Technologien. des Wandels beschreibt der Autor als Zu- Allein das Internet zieht umfassende öko- sammenwirken dreier unabhängiger Ent- nom., pol. und soz. Auswirkungen nach wicklungen seit dem Ende der 60er Jahre: sich. Die Folgen dieser radikalen Innova- (a) die revolutionäre ↑ Informationstech- tionen sind in den Markt- und Verwal- LEXIKONSATZ.indd 136 17.10.2006 08:19:50
  • 4. Informationsgesellschaft 137 tungsstrukturen (governance) erkennbar. Entwicklung zu integrierten Multimedia- Sie wirken sich auf die Sicherheit (security) Universaldiensten, [v] der massenhaften aus und offenbaren die Empfindlichkeit Aneignung von Basisqualifikationen zur und Zerbrechlichkeit der I. (zumindest in Beschaffung, Nutzung und Aktualisie- ihrer aktuellen Phase). rung von Informationen, und schließlich Informationstechnologien revolutio- [vi] der Informatisierung aller Berufe und nierten in wenigen Jahren nahezu alle ihrer höheren Wissensintensität Faktoren Lebensbereiche und Wirtschaftsbran- gesellschaftlicher Veränderung. chen. Ohne sie ist inzwischen weder Die fortschreitende Vernetzungskomp- hochtechnologische Produktions- und lexität der Industrie und des Finanzsek- Logistikoptimierung (R. Wagner 1996 er- tors scheint Produktions- und Beschäf- wähnt die sog. just-in-time-Produktion tigungsverhältnisse weltweit radikal zu als „fertigungssynchrone Beschaffung der verändern und (geografisch) zu verla- Vorleistungen bei kleinstmöglicher Lager- gern. Erheblich sind auch Forschung haltung“ als Beispiel) noch Businesspro- und ↑ Bildung betroffen: Revolutionäre zessoptimierungen (markführend sind Forschungsmethoden und −perspektiven u.a. Oracle, SAP und IBM) oder etwa On- werden realisierbar (z.B. Genom- und line-Marketing (s. auch ↑ Dialogmarke- Proteom-Forschung), weil sie Verfahren ting) denkbar. In den meisten Architektur- entwickeln/optimieren (Gentechnik), die oder Maschinenbaubereichen ermöglicht u.a. hoch profitable Wirtschaftszweige „computergestützte Konstruktion“ mit- (z.B. Bio-, Nanotechnologie) versprechen. hilfe von CAD-Systemen (Computer Beinahe alle Wirtschaftsbranchen (Ge- Aided Design) bahnbrechende Lösungen. sundheits-, Energie-, Umweltbereiche) Fast in allen Branchen sind mittlerweise sind längerfristig an den „Hochtechnolo- (Online-)Datenbanklösungen und Con- gien“ interessiert. Auch Architektur/Städ- tent Management Systeme (CMS) im tebau wird sich revolutionieren, weil sich Einsatz, die informations- bzw. datenin- auch diese Branchen den neuen Lebens-, tensive Arbeitsabläufe effektiv stützen. Arbeits- (↑ Telearbeit) und somit auch Fortschrittliche Arbeits-, Lern- und Ver- den Wohnbedingungen anpassen werden waltungmodelle wie ↑ Telearbeit, E-Lear- (Arbeiten zu Hause). Die gesamte Ent- ning oder E-Government sind ebenfalls wicklung relativiert auch fundamentale neuen Informationstechnologien zu ver- soz.-philos. Paradigmen (Diskussion über danken. Und nicht zuletzt sind es ↑ In- die sog. Bioethik). Andererseits erzwingt teraktionsmedien (darunter telematische die Herausforderung, immer umfassende- Anwendungen), die unser Alltag mittler- re ökonom. Prozesse zu koordinieren, die weile sichtbar verändert haben. Neben Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Poli- diesen und anderen – seit Ende des letzten tik, Kultur und Religion dazu, rechtzeitig Jh. in den sog. Industrieges. offensichtlich die Weichen von der Nationalökonomie gewordenen (nicht nur wirtschafftlichen) zur Weltwirtschaft zu stellen, um die – Vorzügen der Informationstechnologie „kritische“ Phase der Globalisierung soz.- wurden globale sozialökonom. Folgen und umweltpol. verträglich zu machen. evident. (Vgl. Walterskirchen 2005: 257) Systematisch betrachtet sieht Kaase Das sozioökonom. Potential der I. ist so- (1999) an der Schwelle des Jahrtausends mit vielgestaltig; seine Entfaltung hängt neben der [i] wachsenden wirtschaftl. davon ab, inwieweit die transdisziplinär Bedeutung des Informationssektors, [ii] orientierten Wissenschaften (darunter in der exponentiellen Zunahme der na- die ↑ Kommunikationswissenschaft) die turwissenschaftlichen Erkenntnisse, [iii] mannigfaltigen Antriebskräfte der o.g. dem raschen Anstieg verfügbarer In- Prozesse erkennen und wie gut bzw. un- formationen durch Datennetze, [iv] der mittelbar Politik und Wirtschaft ihre sozi- LEXIKONSATZ.indd 137 17.10.2006 08:19:50
  • 5. 138 Informationsgesellschaft oökonom. Regulationsmöglichkeiten ent- stände gelten Spionage und Sabotage, die sprechend der gesicherten Erkenntnisse meistens von professionellen Hackern be- nutzen. trieben werden. [↑ Öffentlichkeit und I.] Der vor al- Für viele Beobachter gelten globale lem soziol. bzw. pol. tradierte Begriff der Vernetzung, Medialisierung und Virtuali- Öffentlichkeit, der prinzipiell als Gesamt- sierung als infrastrukturelle Faktoren, die heit der (an einem Ereignis direkt oder die aktuelle Form und das Ausmaß des indirekt) teilnehmenden Personen ver- fundamentalistisch motivierten Terroris- standen wird, verliert zunehmend sei- mus erst ermöglichen. So formieren sich ne traditionelle Bedeutung einer Öffent- islamistische Terrorgruppen zunehmend lichkeit (vgl. Fohrmann/Orzessek, Hrsg., als dezentrierte, selbständig agierende 2002): Die vernetzungsbedingte Dissozi- Netzwerke, virtuell gekoppelt durch ge- ation (Aufspaltung) in mehrere multiple meinsame Ideologieansätze. Auch die oder diffuse Medien- oder Teilöffentlichkeiten Medienwirksamkeit der Terrorakte spielt ist insbesondere im neuen öffentl. Medi- eine Rolle im modernen Terrorismus. um Internet beobachtbar, welches virtu- Der Erfolg der aktuellen Strategien, der elle Räume schafft und unterhält. Auch Terrorabwehr, Verkehrs- und Veranstal- im Singular verwendet, meint der Begriff tungssicherheit mit einschließt, basiert Öffentlichkeit deshalb diese neuartige Plu- zunehmend auf dem Verständnis dieser ralität. Mechanismen. Präventionsmaßnahmen Oft ablehnend-kritisch bis enthusias- offenbaren neben den ethischen auch tisch rezepiert ist die Entfaltung der I. in menschen- (Schutz der Privatsphäre) und der o.g. Bedeutung weder in der öffentl. medienrechtliche Fragen (↑ Medienrecht). noch in der wiss. Diskussion kaum be- Von der Seite der Unterhaltungs- und streitbar, denn die qualitativen Wandlun- Softwareindustrie wird zunehmend das gen werden in ihrer Nachhaltigkeit – ent- sog. Raubkopieren der kommerziellen In- sprechend der aktuell als wiss. geltenden formations- und Medienprodukte beklagt, ↑ Methoden – empirisch nachweisbar: was kontroverse Diskussionen hervor- Sowohl qualitativ/quantitativ, soziol. oder bringt. Neben der Kriminalisierung und systemtheoret. begründete Beobachtun- Verfolgung solcher Delikte werden funda- gen liefern mittlerweile eine gesicherte mentale Eigenschaften des intellektuellen Grundlage für die Wissenschaftlichkeit Eigentums (z.B. prinzipiell unbegrenzte des Begriffs der I. (Schink 2003). Dis- und nur mühsam begrenzbare Kopierbar- kutiert werden vor allem die sichtbaren keit der Texte, Bilder, Dateien) diskutiert Folgen der weltweit beobachtbaren öko- und somit nach neuen Modellen – wie nom.-infrastrukturellen Tendenzen (Glo- Open-Source-Bewegungen im Softwarebe- balisierung), sowie ihre strategisch-pol. reich etwa mit dem weltweit verbreiteten Regulationsmöglichkeiten (Investitionen, Betriebssystem Linux – gesucht. Gesetzgebung, Präventivmaßnahmen) Immer stärker rücken kriminelle De- z.B. in Bezug auf die Standort-, Sicher- likte in die öffentl. Diskussion, die für die heits-, Bildungs- oder Erziehungspolitik. aktuelle Phase der I. charakteristisch sind: Neben den wirtschaftl. oder kultur- Aus rechtlicher Sicht erfasst das Bundes- bezogenen Fragestellungen beschäftigen ministerium des Innern (BMI) unter dem vor allem neue Sicherheitsprobleme die Begriff „Internet-Kriminalität“ vor allem ↑ Öffentlichkeit, die in Verbindung mit die Verbreitung von Kinderpornografie, I. auftreten: Ernsthaft diskutiert werden Volksverhetzung, extremistischer Pro- Problemkomplexe der Datensicherheit paganda, Kreditkartenbetrug, verbote- wie Schutz gegen Computerviren, Abwehr nem Glücksspiel (s. auch ↑ Spiel) bis hin gegen das sog. Spamming oder Phishing. zu unlauterer Werbung, Urheberrechts- Als Motive für diese spezifischen Tatbe- verletzungen und dem illegalen Verkauf LEXIKONSATZ.indd 138 17.10.2006 08:19:51
  • 6. Informationsgesellschaft 139 von Waffen, Betäubungsmitteln und Me- Eine mutige Vision lieferte P. Teilhard dikamenten. Die sog. „Hackingdelikte“ de Chardin in den 1920er Jahren in sei- werden als Angriffe verstanden, die sich nem Aufsatz „Mensch im Kosmos“ (neu- gegen die Infrastruktur oder die Verfüg- ere Aufl. 1999), in dem er die aus der barkeit von Dienstleistungen im Internet Vernetzung der Menschheit resultieren- richten. de Verwandlung der Erde in eine Sozi- Trotz der oft kontroversen öffentl. Dis- osphäre erläutert. Er beschreibt das Ziel kussion über den Regulationsbedarf der unserer Evolution als das mit Hilfe der I. ist im internationalen soziol. Diskurs Technik erreichbare Zusammenwachsen tendenziell eine ausgewogene Haltung der Einzelwesen zu einem denkenden gegenüber der Technologieentwicklung Gemeinwesen, das er Noosphäre nennt; beobachtbar, die z.B. mit dem von Cas- das Konzept wurde z.B. von Wernad- tells 1996 als „Kranzberg’s first law“ for- ski (1926) weiterentwickelt. ↑ McLuhan mulierten Lehrsatz erfasst werden kann: (1979) definiert Noosphäre als „ein „technology is neither good nor bad“. Die- technisches Gehirn für die Welt“. se prinzipielle Haltung resultiert aus der Auf internationalen Symposien und Komplexität der technogenen Prozesse, in zahlreichen Aufsatzsammlungen zur die aktuell weder eindeutig transdiszip- I. werden mittlerweile Visionen und Sze- linär diagnostiziert noch prognostiziert narien diskutiert, die Potential (vor al- werden können. lem Chancen und Herausforderungen, [Potential der I.] Das oben bereits aber auch Konflikte und Risiken) der I. eingehend skizzierte Konzept der I. er- im Hinblick auf die wirtschaftl., pol. und weist sich zunehmend als (wiss.) brauch- kulturelle Regulation, Gestaltung und bar, da es hilft, gesellschaftsübergreifende Anpassung veranschaulichen. Die meis- Zusammenhänge zu erklären, die auf der ten von ihnen betreffen erkenntnisthe- Grundlage einer Reihe von (postmodernen) oret., wirtschaftliche, kulturelle, soziale, Tendenzen existenziell bedeutend werden pol. und didaktische Paradigmen und und die „psychische, kognitive, organisa- Prozesse sowie unterschiedl. Interessen- torische und technologische“ Eigenart der gruppen. neuen Epoche formen (vgl. Walterskir- Ferner fördern Modernisierungspro- chen 2005: 255). Seit einigen Jahren gilt zesse des Informationszeitalters neuar- die I. als eingetreten, obschon nicht voll- tige Konfliktpotentiale der gesellschaftl. ständig entfaltet (vgl. Schink 2003). Neue Machteliten: Weil sich der Inhalt, die Tendenzen wie Informationsverdichtung, Reichweite, die Dauerhaftigkeit und die Medialisierung, Virtualisierung, Kom- Repräsentation von Interessen ändern, merzialisierung, Individualisierung und führt der Verlust des Gleichgewichts zwi- Erlebnisorientierung lassen sich erkennen. schen institutionalisierten Interessenkon- Ihre Folge- oder Parallelentwicklungen flikten und einer durch Konsenseliten wie eine Pluralisierung von Lebensstilen, getragenen gesellschaftl. Stabilität zur die besonders in Jugendkulturen (artificial Spannung zwischen „sektoralen“ (auch tribes, vgl. Farin 2001) beobachtbar wird, Teil- oder Funktionseliten genannt) und die zunehmende Risikoorientierung (Ex- „gesamt-gesellschaftlichen“ (konsensuell tremsportarten, Börsenspekulationen) bzw. allg. anerkannten) Eliten (vgl. Hitz- oder etwa der psychologische Narzissmus ler 2004). als Motivationsfaktor persönlicher Iden- Je nach Stellenwert, den man der In- titätsdynamik werden zu Forschungsge- formationsprozessen und der Kommuni- genständen. Aus diesen Tendenzen wer- kation in der Ges. zuschreibt, lassen sich den neue Bezeichnungen wie „Zeitalter die meisten Ansätze (neben der optimis- der Jugend“ oder „Risikogesellschaft“ ab- tischen/pessimistischen Haltung zur I.) geleitet. (Vgl. Walterskirchen 2005). nach „Radikalität“ des Wandels systema- LEXIKONSATZ.indd 139 17.10.2006 08:19:51
  • 7. 140 Informationsgesellschaft tisieren, den sie für möglich halten: Wenn manifestiert diese Eigenschaft jedoch die systemtheoret. Betrachtung nach nicht (Meretz 2000). Es ist also dem soz. ↑ Luhmann (1970, 1975) die Ges. im We- Entwurf des Menschen überlassen, ob er sentlichen als selbstregulierendes (autopoi- die Knappheit ggf. künstlich herstellen etisches) Kommunikationssystem versteht, will oder ob er die Chance erkennt, einen kann die technogene Intensivierung des anderen Antrieb der Selbstregulation für letzteren die Relevanzstrukturen der Ges. die Wertschöpfung zu nutzen (z.B. Me- verwandeln oder die soz. Wirklichkeit chanismus der Selbstentfaltung, vgl. Meretz (mit ihren intersubjektiven Konstrukten 2000). wie Zeit, s.↑ Konzeptuelle Zeitkonstrukti- In einem anderen Diskurs berichtet S. on, Raum, Dinglichkeit bzw. Objektwelt, J. ↑ Schmidt (2000) von der Entfaltung s.↑ Objektivität) erneuern. Besonders in einer besonderen Ressource einer ↑ Me- kybernetisch und kognitivistisch inspirierten diengesellschaft, der ↑ Aufmerksamkeit, Modellen, die (wahrnehmungsbezoge- die sogar Eigenschaften einer Währung nes) ↑ Wissen als „Konstruktion von In- besitzt (weil sie von ihrer Natur aus knapp varianten“ verstehen, „mit deren Hilfe der ist) und sich parallel zu der Leitwährung Organismus seine Erfahrungen assimilie- Geld behauptet. Beobachtet man – in ei- ren und organisieren kann“ (Richards/v. ner weiteren Perspektive – die Selbstre- Glasersfeld 2000: 194), wird die Ges., die gulations-Muster der jugendlichen Erleb- sich „aus den kommunikativen Interak- niswelten, sog. Szenen (vgl. Farin, Hitzler), tionsweisen individueller kognitiver We- findet man Modelle der Vergesellschaf- sen“ (Roth 2000: 284) aufbaut, ebenfalls tung vor, in denen Aufmerksamkeit die soz. als kognitives Konstrukt verstanden. Der Dynamik bestimmt. radikal-konstruktivistische Diskurs nach J. An diesen einzelnen Beispielen wird Piaget, H. ↑ Maturana, E. v. ↑ Glasersfeld, die zunehmende Verflechtung von Wirt- S. J. ↑ Schmidt, G. Roth, P. Hejl liefert schaft, Medien, Kultur und Politik sowie plausible Erklärungsmodelle dafür, wie die Mannigfaltigkeit der in den recht- Menschen ihre (soz.) Wirklichkeit(en) zeitig erkannten Synergien verborgenen konstruieren. Chancen evident, welche die angefange- Die Entfaltung des Potentials einer I. ne Informationsära für viable Modelle, schöpft aus dem Zusammenwirken von Entwürfe und Konzepte noch entfalten Prinzipien der Selbstregulation (Ma- kann und welche Gefahren und Risiken turana spricht von Autopoiese) − z.B. im sie birgt. Bezug auf die kognitiv-intersubjektiven Systeme − und der soz. Konstruktion Leon Tsvasman der viablen („lebbaren“, „gangbaren“, vgl. v. Glasersfeld) Wirklichkeit. Beide sind >>Informationstheorie; Informationsübertra- ambivalent, also weder „positiv“ noch gung; Mediengesellschaft; Intersubjektivität; „negativ“ vorbestimmt. Die Chancen lie- Medialität; Cyberspace; konzeptuelle Zeitkon- gen in der Verwirklichungskraft des Men- struktion; Erlebnis; Manipulation; Kommuni- schen, der seine Welt u.a. durch tätige Se- kationspraxis; Interkulturelle Wirtschaftskom- lektion von Differenzen (kommunikatives munikation; Mediennetzwerke. Handeln) kreiert. Disziplinübergreifend verdeutlichen viele gegenwärtig disku- tierten Beobachtungen und Ansätze jene Literatur (Auswahl): CAPURRO, R. (1995): Leben im Chancen, die eine I. eröffnet, wenn bei- Informationszeitalter, Berlin. HABERMAS, J. (1962): de Prinzipien berücksichtigt werden: So Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen gründet bekanntlich die Selbstregulation zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. des Marktes auf der natürlichen Knapp- Frankfurt a. M. HABERMAS, J. (1981 u.ö.): Theorie heit von Ressourcen (Rohstoffe, Energie, des kommunikativen Handelns, Band 1: Handlungs- Arbeit), die Information als Ressource rationalität und gesellschaftliche Rationalisierung, LEXIKONSATZ.indd 140 17.10.2006 08:19:51
  • 8. Informationstechnologie 141 Band 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft, Informationstechnologie Frankfurt a. M. HITZLER, R., HORNBOSTEL, S., MOHR, [information technology, IT] C. (2004): Elitenmacht. Aus der Reihe: Soziologie der Politik Bd. 5, Wiesbaden. HITZLER, R., BUCHER, TH., NIEDERBACHER, A. (2005): Leben in Szenen. Formen IT ist ein ugs. Begriff für Informati- jugendlicher Vergemeinschaftung heute, 2. Aufl., onstechnik und deren ingenieurmäßige Wiesbaden. HITZLER, R., PFADENHAUER, M. (Hrsg.) Anwendung. Der Begriff bedeutet im ei- (2005): Gegenwärtige Zukünfte. Interpretative Beiträ- gentlichen Sinn das (ingenieurmäßige) ge zur sozialwissenschaftlichen Diagnose und Progno- ↑ Wissen über die techn.-physik. Grund- se, Wiesbaden. LUHMANN, N. (1970, 1975, 1981, 1987, lagen, Verfahren, Prozesse und Geräte der 1990, 1995): Soziologische Aufklärung 1-6, Opladen. Informationstechnik. LUHMANN, N. (1975): Veränderungen im System ge- I umfasst die Gewinnung, Verarbei- sellschaftlicher Kommunikation und die Massenmedi- tung, Übertragung (↑ Kommunikations- en, in: Schatz, O. [Hrsg.]: Die elektronischen Revoluti- technik) und Wiedergabe von Daten und on. Wie gefährlich sind die Massenmedien, S.13-30, Informationen mit Hilfe (heute digitaler) Zitat S.16, Graz. LUHMANN, N. (1984): Soziale Systeme: techn. Geräte und Infrastruktur. Auf der Grundriss einer allgemeinen Theorie, Frankfurt a. M. Seite der Informationsgewinnung müs- MACKAY, D. M. (1969): Information, Mechanism and sen geeignete Abtast-Aufnahmegeräte Meaning, Cambridge. MARCINKOWSKI, F. (2002): zur Verfügung stehen, z.B. Kameras (Bild, Massenmedien und die Integration der Gesellschaft Video), Scanner (Grafik, Bild), Mikrofon aus Sicht der autopoietischen Systemtheorie: Steigern (Audio), deren physik. analoge (zeit-/ die Medien das Reflexionspotential sozialer Systeme?, wert-kontinuierliche) Signale durch geeig- in: Imhof, K., Jarren, O., Blum, R. (eds.): Integration und nete Signalwandler in digitale Repräsenta- Medien. Mediensymposium Luzern, Vol. 7, Wiesbaden, tionsform (Codierung) überführt werden. S. 110-121. MERETZ, S., SCHLEMM, A. (2000), Subjekti- Diese digitalen Daten können dann in vität, Selbstentfaltung und Selbstorganisation: http:// digitalen Systemen (z.B. Computer) wei- www.kritische-informatik.de/selbst.htm. SHANDS, H. terverarbeitet (gefiltert, codiert, volumen- C. (1967): Novelty as Object: Precis for a General Psy- reduziert) und anschließend übertragen chological Theory, in: Archive for General Psychology, werden. Auf der Empfängerseite müssen 17: 1-4. STEINBICKER, J. (2001): Zur Theorie der Infor- diese Daten für menschl. Nutzer wieder mationsgesellschaft. Ein Vergleich der Ansätze von in eine den Sinnesmodalitäten des Men- Peter Drucker, Daniel Bell und Manuel Castells, Opla- schen zugängliche Form überführt wer- den. TEILHARD DE CHARDIN, P. (1999): Der Mensch im den, unter Einsatz techn. Geräte wie z.B. Kosmos, München. WAGNER, R. (1996): Die Informa- Bildschirmwiedergabegeräten (Monitor), tionsgesellschaft: Chancen für eine neue Lebensqua- Drucker, Audiowiedergabesystem (Laut- lität am Beginn des dritten Jahrtausends, Münster, sprecher). Dabei werden sie durch geeig- New York, München. WERNADSKI, V. I. [Vernadsky, V. nete techn. (Digital-Analog)-Wandler I.], (1926) The Biosphere; engl. Übers. 1998. [Internet- wieder in analoge Signalform überführt. quellen] Technologien der Informationsgesellschaft: Techn. gewonnene Informationen, die http://www.oeaw.ac.at/ita/ebene3/d2-2i.htm (Stand: derart für die Wahrnehmung durch men- 25.07.2006); Kritische Informatik: http://www.kriti- schl. Sinne bestimmt sind, werden ugs. sche-informatik.de/selbst.htm (Stand: 25.07.2006). als Digitale Medien bezeichnet. Für die versch. Sinnesmodalitäten des Menschen werden unterschiedl. und häufig zusam- mengesetzte (multimediale) Informati- onsformate verwendet. Für die Übertra- gung derartiger Information werden bei begrenzter Bandbreite des Übertragungs- kanals häufig Verfahren zur Reduktion der Datenrate (Datenvolumen pro Zeitein- LEXIKONSATZ.indd 141 17.10.2006 08:19:52