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Gabi	
  Reinmann



Didaktisches Design
Von der Lerntheorie zur Gestaltungsstrategie
Lerntheore=sche	
  Kenntnisse	
  machen	
  einen	
  noch	
  nicht	
  zum	
  didak=schen	
  Designer,	
  weil	
  Lerntheorien	
  keine
unmiDelbar	
  handlungsprak=sche	
  Relevanz	
  haben.	
  Sie	
  liefern	
  dennoch	
  eine	
  wich=ge	
  Grundlage	
  für	
  reflek-­‐
=erte	
   didak=sche	
   Entscheidungen,	
   weil	
   sie	
   für	
   verschiedene	
   Sichtweisen	
   auf	
   das	
   Phänomen	
   Lernen	
   und
damit	
   verbundene	
   Lehrstrategien	
   sensibel	
   machen.	
   Behaviorismus,	
   Kogni=vismus,	
   Konstruk=vismus	
   und
(mit	
   Einschränkung)	
   Konnek=vismus	
   gelten	
   als	
   Paradigmen,	
   die	
   in	
   dieser	
   EigenschaR	
   sowohl	
   die
Lehr-­‐/Lern-­‐Forschung	
  als	
  auch	
  die	
  Auffassung	
  von	
  Lehren	
  und	
  Lernen	
  in	
  der	
  Praxis	
  beeinflussen	
  und	
  den
jeweiligen	
   „Mainstream“	
   mit	
   formen.	
   Um	
   zu	
   einer	
   Gestaltungsstrategie	
   zu	
   kommen,	
   sind	
   die	
   konkreten
Ziele	
   eines	
   Lehrvorhabens	
   allerdings	
   entscheidender.	
   Lehrzieltaxonomien	
   unterstützen	
   eine	
   Analyse	
   der
Ziele,	
   unterliegen	
   aber	
   selbst	
   lerntheore=schen	
   Einflüssen	
   und	
   können	
   einsei=g	
   sein.	
   Darbietendes	
   und
entdecken-­‐lassendes	
  Lehren	
  sind	
  zwei	
  klassische	
  Formate,	
  die	
  je	
  nach	
  Zielsetzung	
  in	
  mehr	
  oder	
  weniger
ausgeprägter	
  Reinform	
  der	
  Lernumgebung	
  eine	
  bes=mmte	
  Ausrichtung	
  geben.	
  Je	
  weiter	
  solche	
  Formate
ausdifferenziert	
   werden,	
   umso	
   genauer	
   werden	
   sie	
   und	
   nehmen	
   den	
   Charakter	
   von	
   didak=schen	
   Sze-­‐
narien	
   an.	
   Für	
   diese	
   gibt	
   es	
   verschiedene	
   Ordnungsvorschläge	
   (Taxonomien),	
   die	
   einem	
   bei	
   der	
   Gestal-­‐
tungsstrategie	
   ebenfalls	
   behilflich	
   sein	
   können.	
   Lerntheorien	
   allein	
   sind	
   folglich	
   weder	
   ein	
   Garant	
   noch
eine	
  große	
  Hilfe	
  für	
  die	
  didak=sche	
  Praxis.	
  In	
  Kombina=on	
  mit	
  Wissen	
  über	
  Lehrziele	
  und	
  deren	
  Analyse,
über	
   verschiedene	
   Ausrichtungen	
   von	
   Lernumgebungen	
   und	
   didak=sche	
   Szenarien	
   aber	
   sind	
   sie	
   unver-­‐
zichtbar	
  für	
  ein	
  professionelles	
  Didak=sches	
  Design	
  beim	
  technologiegestützten	
  Lehren.	
  




                                        Theorie	
  und	
  Praxis
                          Quelle:	
  Arenamontanus/FlickR




                                                                                                        Schnupperversion
                                                                                Platzhalter	
  für	
  	
  
                                                                                Einschätzung	
  des	
  Ar6kels	
  alle	
  weiteren	
  Kapitel	
  des	
  Lehrbuchs
                                                                                  ....	
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1. Einführung:	
  Der	
  Stellenwert	
  von	
  Lerntheorien	
  
                                                                                           Ziel belegt sein, langfristige Expertise in einem Feld
Es ist eine wiederkehrende Frage, welche lerntheore-                                       aufzubauen. Als Experte oder Expertin strebt man
tischen Hintergründe man eigentlich kennen muss,                                           umfassendes Wissen und flexibles Können auch in
um eine technologiegestützte Lernumgebung erfolg-                                          wenig vorhersehbaren Problemsituationen und eine
reich gestalten zu können. Viele Novizen auf dem                                           bestimmte Haltung an.
Gebiet des Lehrens und Lernens gehen davon aus                                                 Alle diese Lernformen basieren auf Erfahrung
oder hegen zumindest die Hoffnung, dass ihnen das                                          und verändern die Dispositionen einer Person.
Wissen über die wichtigsten Lerntheorien den Weg                                           Gleichzeitig sind die Art der Erfahrung und die Qua-
im Didaktischen Design weist: „Sag mir, welche                                             lität des potenziell resultierenden Wissens und
Lerntheorie du bevorzugst, und ich sage dir, was zu                                        Könnens sehr unterschiedlich. Bis heute gibt es keine
tun ist.“ Diese Erwartung ist ebenso illusorisch wie                                       Lerntheorie, die alle denkbaren Lernformen zufrie-
die Annahme falsch ist, in der Gestaltungspraxis                                           denstellend beschreiben, geschweige denn erklären
seien lerntheoretische Kenntnisse letztlich über-                                          könnte. Es ist also geradezu notwendig, dass es
flüssig. Es stellt sich also die Frage, welchen Stel-                                      mehrere Lerntheorien gibt, die jeweils Akzente
lenwert Lerntheorien insbesondere für Grund-                                               setzen und nur bestimmte Formen oder Aspekte von
satzentscheidungen im Didaktischen Design                                                  Lernen im Blick haben und andere ausblenden. Jede
haben. Der Begriff des Didaktischen Designs wird in                                        Lerntheorie bewegt sich allerdings (mindestens in
diesem Beitrag in einem neutral beschreibenden                                             ihrer Entstehung) im gerade dominierenden wissen-
Sinne verwendet und schließt damit alle Ansätze ein,                                       schaftlichen Zeitgeist. Lehr-/Lernforscher/innen und
die gemeinhin verschiedenen Paradigmen wie z. B.                                           Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des Di-
Kognitivismus und Konstruktivismus zugeordnet                                              daktischen Designs sind wie andere Wissenschaft-
werden. Didaktisches Design steht damit auch über                                          ler/innen „Kinder ihrer Zeit“ und nehmen eine
Begriffen wie Instruktionsdesign, das in der deut-                                         eigene Perspektive ein, mit der Folge, dass man deren
schen Fassung im Übrigen wesentlich enger definiert                                        Erkenntnisse nicht als einzig gültige Wahrheit be-
ist als das englische Pendant „instructional design“.                                      trachten darf. Die jeweils vorherrschende oder auch
    Mit Grundsatzentscheidungen sind solche Ent-                                           präferierte Lerntheorie prägt die Lehr-/Lern-Auf-
scheidungen gemeint, die den „Charakter“ einer Ler-                                        fassung von Entwicklerinnen und Entwicklern didak-
numgebung prägen, der wiederum Einfluss auf viele                                          tischer Designs sowie Lehrenden wie auch die von
weitere Detailentscheidungen hat: etwa auf Auswahl                                         Lernenden.
und mediale Aufbereitung von Inhalten, auf Ge-
staltung von Aufgaben zur inhaltlichen Auseinander-                                              Lerntheorien	
   konzentrieren	
   sich	
   darauf,	
   möglichst
setzung, auf Technologiewahl und -einsatz etc. Was
aber sind Lerntheorien genau?
                                                                                             !   global	
   zu	
   beschreiben	
   und	
   zu	
   erklären,	
   wie	
   Lernen	
   ge-­‐
                                                                                                 nerell	
  „funk=oniert“.	
  Sie	
  bewegen	
  sich	
  (mindestens	
  in
    Lerntheorien konzentrieren sich darauf, mög-                                                 ihrer	
   Entstehung)	
   im	
   gerade	
   dominierenden	
   Zeitgeist
lichst global zu beschreiben und zu erklären, wie                                                und	
  beeinflussen	
  Lehr-­‐/Lern-­‐Auffassungen.
Lernen generell „funktioniert“. Lernen wird ge-
meinhin als Erfahrungsprozess aufgefasst, der dazu                                         Das ist ein wichtiger, oft übersehener Punkt, denn:
führt, dass eine Person relativ stabile Dispositionen                                      Wenn Lerntheorien implizit wirken, dann sind sie
für direkt beobachtbares Verhalten (Können) oder                                           nicht Ausgangspunkt einer bewussten Gestaltungs-
nicht sichtbares „Verhalten“ (Wissen) aufbaut (vgl.                                        strategie, sondern ein eher unkontrollierter Einfluss-
Bodemann et al., 2004). Das aber kann viel heißen:                                         faktor, der reflektierte Gestaltungsentscheidungen
(a) Lernen kann sich darauf reduzieren, sich zu infor-                                     möglicherweise behindert. Kenntnis über Lern-
mieren. Es genügt einem dann, Informationen zu                                             theorien kann also in einem ersten Schritt dabei
gegebener Zeit wiederzuerkennen, mit denen man                                             helfen, mögliche implizite Wirkungen zu erkennen
sich beschäftigt hat. (b) Lernen kann auch anspruchs-                                      und offen zu legen. Ob sie einen in einem zweiten
voller gemeint sein und darauf hinauslaufen, dass                                          Schritt auch darin unterstützen, zu einer Gestaltungs-
man über neues Wissen tatsächlich verfügt. Dieses                                          strategie zu kommen, gilt es zu klären. Zu diesem
möchte man dann wiedergeben und irgendwo ein-                                              Zweck werden zunächst einmal die gängigsten
setzen können. (c) Lernen kann explizit darauf aus-                                        großen Lerntheorien in aller Kürze beschrieben.
gelegt sein, einen bestimmten Problemtyp zu lösen.
Das ist mit dem Anspruch verbunden, die erworbene
Kompetenz konkret anzuwenden und damit zu


                                                                                                      Schnupperversion
                                                                              ....	
  Vollversion	
  und	
  alle	
  weiteren	
  Kapitel	
  des	
  Lehrbuchs
                                                                                 	
   ab	
  Anfang	
  Februar	
  2011	
  mit	
  freiem	
  Zugang	
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Didak=sches	
  Design.	
  Von	
  der	
  Lerntheorie	
  zur	
  Gestaltungsstrategie)	
  —	
  3


2. Lerntheorien:	
  Eine	
  Übersicht                                         gilt als Sonderform des Verhaltens und wird als eine
                                                                              Art Trainingsvorgang verstanden. Beim Lehren soll
Der	
  Behaviorismus	
  und	
  das	
  Reiz-­‐ReakNons-­‐Modell	
  
                                                                              bezogen auf ein bestimmtes Ziel Verhalten gesteuert
Wer schon etwas vom Behaviorismus gehört hat,                                 und verändert werden. Fast zwangsläufig resultiert
denkt meist als erstes an speichelnde Hunde und he-                           aus dieser Auffassung eine eher autoritäre Rolle des
beldrückende Tauben oder Ratten. Berühmte Tier-                               Lehrenden: Er hat eine starke Machtposition und
versuche spielen im Behaviorismus in der Tat eine                             entscheidet, was wie zu lernen ist. Er gestaltet „Reiz-
Rolle, bilden aber nur auffällige Wegmarken einer                             situationen“ und Konsequenzen so, dass die ange-
Lerntheorie, deren Prinzipien die (Lern-)Psychologie                          strebten Lernergebnisse eintreten und stabilisiert
bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts dominiert haben.                           werden. Das Kommunikationsverhältnis zwischen
Grundlage des Behaviorismus ist das Reiz-Reak-                                Lehrenden und Lernenden ist unidirektional (Baum-
tions-Modell. An den mentalen, im Gehirn ablau-
fenden Prozessen zwischen Reiz und Reaktion ist der                                    Lernen	
  gilt	
  im	
  Behaviorismus	
  als	
  Sonderform	
  des	
  Ver-­‐
Behaviorismus dagegen nicht interessiert (Black-Box-                             !     haltens,	
  das	
  sich	
  durch	
  geeignete	
  Reizsitua=onen	
  und
                                                                                       Konsequenzen	
  steuern	
  und	
  verändern	
  lässt.
Denken). Das Gehirn wird als ein Organ angesehen,
das auf Reize mit angeborenen oder erlernten Verhal-
tensweisen reagiert. Nachfolgende Konsequenzen                                gartner et al., 2004). Der Lernende ist in behavioris-
gelten als neue Reize, die das Verhalten formen.                              tisch gestalteten Lernumgebungen durchaus sichtbar
Damit sind die beiden Konditionierungsformen an-                              aktiv. Allerdings sind diese Aktivitäten für den Leh-
gesprochen, die den Behaviorismus kennzeichnen:                               renden nur im Hinblick auf den „Output“ (Lerner-
Beim klassischen Konditionieren wird ein an sich                              gebnisse) von Interesse.
neutraler Reiz zeitlich mit einem Reiz gekoppelt, der
                                                                              Der	
   KogniNvismus	
   und	
   die	
   InformaNonsverarbeitungs-­‐
eine (reflexartige) Reaktion auslöst, sodass der erstere
                                                                              perspekNve	
  
später auch allein die Reaktion bedingt. Das funktio-
niert besonders gut bei physiologischen, aber auch                            Der Kognitivismus beansprucht spätestens seit
emotionalen Reaktionen wie Furcht und Stress                                  Beginn der 1980er Jahre den lerntheoretischen Füh-
(Watson & Rayner, 1920). Beim operanten Kondi-                                rungsanspruch. Seine Ursprünge liegen in techni-
tionieren wird ein spontanes Verhalten mit einem                              schen und mathematischen Gebieten (Kybernetik,
angenehmen Reiz (positiv) oder durch Entfernung                               Informationstheorie, Künstlichen Intelligenz); er wird
eines unangenehmen Reizes (negativ) verstärkt und                             als Informationsverarbeitungsparadigma bezeichnet
auf diese Weise geformt (Skinner, 1954). Dass Ver-                            (vgl. Baumgartner & Payr, 1999). Anders als der Be-
haltensweisen nicht nur durch eigenes Tun und Ver-                            haviorismus interessiert sich der Kognitivismus nicht
stärkungen, sondern auch durch Beobachtung und                                für die direkte Verbindung von Reizen und Reak-
Nachahmung erlernt werden können, hat Bandura                                 tionen, sondern dafür, mit welchen Methoden Men-
(1977) mit dem Lernen am Modell gezeigt: Hier                                 schen zu Problemlösungen kommen. Lernen gilt als
fungiert das Modellverhalten als Hinweisreiz für eine                         ein mentaler Prozess, der sich analog zur Informati-
Nachahmungsreaktion. Nachgeahmt wird das Ver-                                 onsverarbeitung im Computer modellieren lässt. Die
halten vor allem dann, wenn das Modell einem selbst                           Aufnahme und Verarbeitung von Information führt
ähnlich ist und erfolgreich war. Die Prinzipien des                           zu Wissen, das im Gehirn repräsentiert ist und ge-
Behaviorismus werden in diesem Modell um ko-                                  speichert wird. Lehr-/Lern-Prozesse stellt man sich
gnitive Aspekte erweitert.                                                    als meist sprachlich codierte Informationsüber-
   Behavioristische Lerntheorien beruhen auf einer                            tragung vom Sender (Lehrender) zum Empfänger
großen Anzahl von Laboruntersuchungen, in denen                               (Lernender) vor. Diese Vorstellungen aus der Nach-
man sich grundsätzlich nur für beobachtbares Ver-                             richten- und Computertechnik haben vor allem die
halten interessiert; innere Vorgänge kommen erst in                           Gedächtnisforschung in hohem Maße beflügelt. Seit
Banduras Prinzip der Nachahmung allmählich zum                                einigen Jahren werden diese durch den konnektionis-
Tragen. Forschungsmethodisch setzt der Behavio-                               tischen Ansatz ergänzt oder modifiziert, der mit bio-
rismus auf experimentalpsychologische Verfahren,                              logischen Modellen über Gehirn und neuronale
um Ursache-Wirkungsbeziehungen aufzudecken und                                Netze arbeitet (vgl. Rey, 2009).
Prozesse der Verhaltensänderung möglichst eindeutig                               Im Rahmen kognitivistischer Forschung sucht
beschreiben und erklären zu können. Das Men-                                  man in (quasi-)experimentellen Studien nach Ur-
schenbild im Behaviorismus ist stark geprägt von                              sache-Wirkungs-Mechanismen und Zusammen-
Konditionierung auf und durch äußere Reize. Lernen                            hängen von Variablen. Der Computer dient als wich-


                                                                                                          Schnupperversion
                                                                                 ....	
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  und	
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4	
  	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


tiges Hilfsmittel zur Simulation regelhafter Zusam-                                         diesem Hintergrund Lernumgebungen, die komplexe
menhänge. Das Menschenbild im Kognitivismus ist                                             Probleme bieten, Authentizität und Situiertheit von
weniger mechanistisch als im Behaviorismus, weil                                            Inhalten und Aufgaben sicherstellen, multiple Per-
man dem Menschen auch zielgerichtetes Handeln                                               spektiven berücksichtigen, eigene Erfahrung und Re-
und Problemlösen und nicht nur reaktives Verhalten                                          flexion anregen und Anlässe zum sozialen Austausch
unterstellt. Kennzeichnend ist aber auch hier die                                           geben (Reusser, 2006). Wissen ist für den Konstrukti-
Suche nach berechenbaren Beziehungen und Regeln                                             vismus eine individuelle und soziale Konstruktions-
innerhalb von und zwischen kognitiven Prozessen.                                            leistung des Menschen. Forschungsmethodisch kon-
Der Lernende hat eine aktive Rolle, ist aber nicht                                          zentriert man sich konsequenterweise auf Feldstudien
selbsttätig. Die Lehrenden nämlich bereiten Inhalte                                         mit teilnehmender Beobachtung und interpretative
und Probleme didaktisch auf, um den Informations-                                           Verfahren, mit dem Ziel, komplexe Phänomene
verarbeitungsprozess zu erleichtern; sie haben die                                          besser zu verstehen. Anthropologisch betrachtet gilt
„Problemhoheit“ und bestimmen weitgehend, was                                               der Mensch im Konstruktivismus als Erschaffer
wie gelernt wird. Das Kommunikationsverhältnis ist                                          seiner eigenen Realität, als „Welterzeuger“, der nicht
bidirektional, ohne dass aber Lehrende und Lernende                                         nur reagiert oder Informationen verarbeitet, sondern
tatsächlich gleichberechtigte Rollen haben (Baum-                                           gestaltend in seine Umwelt eingreift und diese ver-
gartner et al., 2004). Anders als im Behaviorismus                                          ändert. Da Lehren und Lernen als unterschiedliche
steuert der Lehrende den Output allerdings nicht                                            Systeme gelten, die allenfalls lose miteinander ge-
über die Gestaltung von Reizen und Konsequenzen,                                            koppelt sind, erscheint Lehren als direkte Vermittlung
sondern durch tutorielle Unterstützung.                                                     wenig sinnvoll. Der aktive Part liegt eindeutig beim
                                                                                            Lernenden, sodass die Rolle des Lehrenden nur mehr
         Der	
   Kogni=vismus	
   betrachtet	
   Lernen	
   als	
   einen	
   men-­‐        darin bestehen kann, Lernaktivitäten anzustoßen und
  !      talen	
   Prozess,	
   der	
   ähnlich	
   wie	
   die	
   Informa=onsverar-­‐
         beitung	
   im	
   Computer	
   abläuR	
   und	
   zu	
   Wissensreprä-­‐
                                                                                            Lernende bei der Identifikation und Lösung von
                                                                                            komplexen Problemen zu unterstützen – entweder
         senta=onen	
  im	
  Gehirn	
  führt.                                               direkt durch soziale Interaktion oder indirekt durch
                                                                                            die Gestaltung von Kontexten. Als Coach hat der
Der	
   KonstrukNvismus	
   und	
   die	
   Vorstellung	
   vom	
   Men-­‐                  Lehrende im Vergleich zum Lernenden zwar einen
schen	
  als	
  Welterzeuger	
                                                              Erfahrungsvorsprung; die Zusammenarbeit aber wird
Es gibt verschiedene, alte und neuere, Varianten des                                        als gleichberechtigt betrachtet. Das Kommunikations-
Konstruktivismus mit Bezug zur Erkenntnistheorie,                                           verhältnis ist demnach nicht nur bidirektional,
Evolutionstheorie, Neurobiologie, Gehirnforschung,                                          sondern ausgewogen (Baumgartner et al., 2004).
Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Wissens-
soziologie, Kognitionsforschung etc. (vgl. Pörksen,                                                Im	
   Konstruk=vismus	
   gilt	
   Lernen	
   als	
   ak=ver	
   und	
   auto-­‐
2001). Gemeinsam ist ihnen allen die Auffassung,
dass sich Realität nicht objektiv wahrnehmen, be-
                                                                                              !    poie=scher	
  Konstruk=onsvorgang,	
  der	
  durch	
  Kontexte
                                                                                                   und	
   komplexe	
   Probleme	
   allenfalls	
   angeregt	
   oder	
   ge-­‐
schreiben und erklären lässt und folglich weder direkt                                             stört	
  werden	
  kann.
noch voraussetzungsfrei erkannt werden kann.
Vielmehr beruhe jeder Wahrnehmungs-, Erkenntnis-                                            Der	
   KonnekNvismus	
   und	
   die	
   Vision	
   vom	
   Leben	
   und
und Denkprozess auf den Konstruktionen eines Be-                                            Lernen	
  in	
  Netzwerken	
  
obachters. Es interessiert daher weniger, was „wahr“                                        Ob der Konnektivismus ebenfalls eine eigene Lern-
ist (weil sich das gar nicht feststellen lässt), sondern                                    theorie darstellt, ist höchst umstritten. Eine der
eher, was sich als nützlich bzw. viabel erweist (von                                        Hauptthesen des Konnektivismus besteht darin, dass
Glasersfeld, 1996). Für den Konstruktivismus ist der                                        sich Lernen als ein selbstorganisierter Prozess in
menschliche Organismus ein System, das zwar ener-                                           Netzwerken vollzieht und allem voran darin besteht,
getisch offen und mit der Umwelt strukturell ge-                                            Verbindungen herzustellen. Damit verlagert sich das
koppelt ist. Er ist aber gleichzeitig informationell ge-                                    Interesse von den innerpsychischen Abläufen einer
schlossen, sodass unser Gehirn nur auf die bereits                                          Person auf das, was diese in realen oder virtuellen
verarbeitete und interpretierte Information von                                             Netzwerken, bestehend aus Personen und Artefakten
außen reagiert (Autopoiesis). Lernen ist folglich                                           bzw. Informationsquellen (verteiltes Wissen), macht
ebenfalls ein aktiver, aber zudem ein autopoietischer                                       (vgl. Moser, 2008). Zugrunde liegt die gegenwärtige
Vorgang, der von außen nur angeregt oder gestört                                            Beobachtung, dass Menschen in einer stark techni-
werden kann. Vertreter des pädagogisch-didakti-                                             sierten und mediatisierten Welt eher neue Zusam-
schen („neuen“) Konstruktivismus postulieren vor                                            menhänge herstellen als genuin Neues konstruieren.


                                                                                                        Schnupperversion
                                                                                     ....	
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Didak=sches	
  Design.	
  Von	
  der	
  Lerntheorie	
  zur	
  Gestaltungsstrategie)	
  —	
  5


Eine eher normative Forderung des Konnektivismus                                       weise ist die programmierte Instruktion eine Aus-
ist, nicht mehr nur durch eigene Erfahrung zu lernen                                   koppelung aus dem behavioristischen Paradigma und
und Wissensinhalte per se zu erwerben, sondern in                                      kann einen z.B. bei der Gestaltung eines Computer-
einer sich rasch ändernden Welt Entscheidungen zu                                      Based Trainings zum Vokabellernen unterstützen.
treffen (was bereits als Lernakt gilt), Verbindungen                                   Die Elaborationstheorie stammt aus dem kogniti-
zwischen Wissensbereichen zu erkennen und dazu in                                      vistischen Paradigma und liefert Vorschläge, wie man
Netzwerken zu partizipieren (Bernhardt & Kirchner,                                     Lerninhalte in einer bestimmten Form anordnet und
2007). Während sich Behaviorismus, Kognitivismus                                       aufbereitet. Problemorientierte Modelle wie die An-
und Konstruktivismus wissenschaftstheoretisch re-                                      chored Instruction o d e r Goal-based Scenarios
lativ deutlich positionieren lassen, ist dies beim Kon-                                schließlich werden gemeinhin dem konstruktivisti-
nektivismus schwer und in der Literatur nicht explizit                                 schen Paradigma zugeordnet und geben Anregungen
aufgearbeitet. Während der Mensch im Konstrukti-                                       dafür, wie man komplexe Lernumgebungen u.a. nar-
vismus als Erschaffer und Gestalter seiner eigenen                                     rativ gestalten kann. Doch selbst diese Modelle
Realität gilt, hat er im Konnektivismus als Teil eines                                 liefern in der Regel keine Anleitungen, wie man be-
Netzwerkes nur mehr Gestaltungsmacht auf Form                                          stimmte Inhalte auswählt und aufbereitet, Instruk-
und Ausprägung neuer Verbindungen. Die ablau-                                          tionen und Aufgaben gestaltet, Feedback gibt etc. Sie
fenden Prozesse gelten als emergent und können in                                      nehmen einem auch nicht die Grundsatzent-
der Folge kaum geplant oder von außen gesteuert                                        scheidung ab, welchen Charakter eine Lernumgebung
werden. Eine wie auch immer geartete Vermittlungs-                                     überhaupt haben sollte. Wie aber, so muss man
didaktik ist nicht möglich. Der aktive Part dürfte also                                fragen, kommt man dann zu einer Gestaltungsstra-
nicht bei dem, sondern bei den Lernenden liegen,                                       tegie, wenn dies Lerntheorien nicht leisten können?
die sich im besten Fall gegenseitig unterstützen, vor
allem informell und voneinander sowie von den sie                                               Lerntheorien	
   sind	
   keine	
   handlungsprak=schen
umgebenden Informationsquellen lernen. Ein Leh-
render scheint prinzipiell nicht nötig; allenfalls könnte
                                                                                          !     Theorien,	
   aus	
   denen	
   sich	
   Regeln	
   für	
   didak=sche	
   Ent-­‐
                                                                                                scheidungen	
   ableiten	
   lassen.	
   Sie	
  beeinflussen	
  aber	
  er-­‐
ihm die Aufgabe obliegen, Netzwerke – für eine                                                  heblich	
   Lehr-­‐/Lern-­‐Auffassungen und	
   haben	
   entspre-­‐
                                                                                                                                              	
  
Kommunikation ohne Hierarchien – zu ermöglichen.                                                chend	
   indirekte	
   Wirkungen	
   auf	
   das	
   Didak=sche
                                                                                                Design.

                                                                                       3. Ziele	
  als	
  Grundlage	
  für	
  didakNsche	
  Grundsatzent-­‐
        Nach	
   Auffassung	
   des	
   Konnek=vismus	
   ist	
   Lernen	
   ein        scheidungen	
  
   !    selbstorganisierter	
   Prozess	
   in	
   realen	
   oder	
   virtuellen
        Netzwerken,	
   der	
   vor	
   allem	
   darin	
   besteht,	
   Verbin-­‐     Lehrziele	
  als	
  Ausgangspunkt	
  im	
  didakNschen	
  Design	
  
        dungen	
  herzustellen.                                                        Wer eine technologiebasierte Lernumgebung ge-
                                                                                       stalten will, muss wissen, welchen Zweck sie erfüllen
Fazit:	
   Lerntheorien	
   und	
   ihre	
   Wirkung	
   im	
   DidakNschen            soll und welche Ziele man damit unter welchen Be-
Design	
                                                                               dingungen erreichen will. Nur dann kann der didak-
Als Paradigmen sind Lerntheorien Orientierungs-                                        tische Designer eine Idee vom Ganzen und darauf
ideale, mit denen man das Lernen erforschen kann.                                      aufbauend eine Strategie entwickeln, die den Cha-
Sie bedingen die Sichtweise in der Forschung, legen                                    rakter der Lernumgebung prägt. Lerntheoretische
Forschungsfragen nahe und blenden andere aus,                                          Kenntnisse sind hier weder ausreichend noch prak-
lenken Strategien und Methoden der Datenerhebung                                       tisch besonders hilfreich. Entscheidend ist vielmehr
und -auswertung. In ihrer jeweiligen Hochzeit prägen                                   zu klären, ob man etwa Lernende vor sich hat oder
Lerntheorien auch die Auffassung von Lernen und                                        ansprechen will, die (a) sich einfach nur über be-
Lehren in der Praxis inklusive Welt- und Men-                                          stimmte Inhalte informieren oder (b) sich Wissen an-
schenbild. Lerntheorien haben aus dieser Perspektive                                   eignen oder (c) Kompetenzen zum Problemlösen er-
betrachtet eine große, aber diffuse Wirkung auf das                                    werben oder (d) langfristig Expertise auf- oder aus-
Didaktische Design. Gleichzeitig sind sie keine hand-                                  bauen wollen. Der Informationssuchende möchte
lungspraktischen Theorien, aus denen sich konkrete                                     aufbereitete Inhalte, bringt womöglich wenig Zeit mit
didaktische Entscheidungen systematisch ableiten                                       und will sich nicht in komplexe Dialoge verstricken.
lassen. Zwischen einer Lerntheorie und dem Handeln                                     Lernende etwa in der Schule oder zu Beginn eines
in der Praxis liegen mindestens didaktische Modelle,                                   Studiums haben den Anspruch, verständliche Infor-
die sich explizit oder auch nur implizit auf eine Lern-                                mationen und Hilfen zu erhalten, um sich Wissen an-
theorie beziehen (vgl. Reinmann, 2005): Beispiels-                                     zueignen, das sie vor allem in Prüfungen brauchen.


                                                                                                                    Schnupperversion
                                                                                          ....	
  Vollversion	
  und	
  alle	
  weiteren	
  Kapitel	
  des	
  Lehrbuchs
                                                                                             	
   ab	
  Anfang	
  Februar	
  2011	
  mit	
  freiem	
  Zugang	
  unter
                                                                                                                     h@p://l3t.tugraz.at
6	
  	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)



   In der Praxis : Eine Analogie für den Einstieg
   Was	
   ist	
   wesentlich,	
   um	
   zu	
   einer	
   Gestaltungsstrategie	
   zu      kennen:	
  Soll	
  der	
  Garten	
  der	
  Ruhe	
  und	
  Erholung	
  oder	
  Kindern
   kommen?	
   Zum	
   Eins=eg	
   in	
   eine	
   Antwort	
   auf	
   diese	
   Frage      zum	
  Spielen	
  dienen,	
  soll	
  er	
  das	
  Auge	
  erfreuen	
  oder	
  Ort	
  eines
   könnte	
   ein	
   analoger	
   Gedanke	
   hilfreich	
   sein:	
   Wer	
   einen        neuen	
   Hobbys	
   werden?	
   Ist	
   der	
   Garten	
   groß	
   oder	
   klein,
   Garten	
   anlegen	
   will,	
   braucht	
   erst	
   einmal	
   eine	
   Idee	
   vom   schamg	
   oder	
   sonnig?	
   Was	
   soll	
   er	
   kosten	
   und	
   wie	
   viel
   Ganzen.	
  Notwendig	
  ist	
  außerdem	
  ein	
  Mindestmaß	
  an	
  Wissen             Aufwand	
  darf	
  er	
  in	
  der	
  Pflege	
  machen?	
  Ist	
  der	
  Gärtner	
  ein-­‐
   über	
   verschiedene	
   Pflanzen	
   und	
   deren	
   Ansprüche	
   z.B.	
   an        fallslos,	
  wird	
  er	
  machen,	
  was	
  der	
  Mainstream	
  hergibt.	
  Ist	
  er
   Boden,	
  Licht	
  und	
  Temperatur.	
  Botanisches	
  Wissen	
  allein	
  aber         gedankenlos,	
   wird	
   er	
   den	
   Mainstream	
   ebenfalls	
   reprodu-­‐
   genügt	
   nicht,	
   um	
   zu	
   einem	
   zufriedenstellenden	
   Ergebnis	
   zu    zieren,	
   ohne	
   dass	
   ihm	
   das	
   bewusst	
   ist.	
   Versteht	
   er	
   dagegen
   kommen,	
   denn:	
   Ein	
   Garten	
   entsteht	
   üblicherweise	
   nicht            sein	
   Handwerk,	
   plant	
   er	
   bewusst	
   und	
   eigenständig	
   sowie	
   mit
   einfach	
   so,	
   sondern	
   mit	
   bes=mmten	
   Zielen	
   unter	
   be-­‐         präzisem	
  Blick	
  auf	
  Ziele	
  und	
  Gegebenheiten.
   s=mmten	
   Bedingungen.	
   Genau	
   die	
   muss	
   der	
   Gärtner



                                                                                            Chancen	
  und	
  Grenzen	
  von	
  Lehrzieltaxonomien
Lernende, die bereits einen Beruf oder andere Auf-
gaben vor sich sehen, erwarten von einem Lernan-                                            Eine Taxonomie ist ein Klassifikationsschema, mit
gebot die Möglichkeit, sich auszuprobieren, ihr                                             dem man Gegenstände, Prozesse oder Phänomene
Wissen anzuwenden und Probleme damit lösen zu                                               systematisch nach einheitlichen Regeln oder Prin-
können. Der angehende oder schon ausgebildete Ex-                                           zipien ordnet. Eine Lehrzieltaxonomie ist also ein
perte dagegen ist an Details und Spezialwissen seiner                                       Klassifikationsschema, um Lehrziele zu ordnen. Ein
Peers interessiert, will sich austauschen und lernen,                                       mögliches Ordnungskriterium ist der Abstrakti-
indem er an seinem Fachgebiet mitarbeitet. Es sind                                          onsgrad von Lehrzielen: In dem Fall kann man z.B.
genau diese Lernziele inklusive der Rahmenbedin-                                            konkrete von abstrakten Lehrzielen trennen. Ist das
gungen (Größe und Eigenschaft der Zielgruppe,                                               Kriterium inhaltlich, dann unterscheidet man etwa
Umfang verfügbarer zeitlicher und anderer Res-                                              fachliche von überfachlichen Lehrzielen. Das Kri-
sourcen etc.), die man explizit machen und analy-                                           terium kann auch verschiedene Dimensionen des
sieren muss, um die ersten didaktischen Entschei-                                           Lernens heranziehen und kognitive, emotional-moti-
dungen treffen zu können, die eine Lernumgebung                                             vationale und motorische Lehrziele postulieren. In-
für weitere Detailentscheidungen rahmen.                                                    nerhalb einer Lehrzielkategorie (z.B. der kognitiven)
   In der Hand der Gestalter/innen des didaktischen                                         wird sehr häufig das Kriterium Schwierigkeits- oder
Designs werden Lernziele zu Lehrzielen. Da das                                              Komplexitätsgrad herangezogen. Manche Lehrziel-
Lernen der Grund allen Lehrens ist (oder zumindest                                          taxonomien kombinieren zwei Ordnungskriterien
sein sollte), ist der Gedanke nicht abwegig, den Be-                                        und kommen auf diesem Wege zu einer Matrix. Das
griff der Lernziele dem der Lehrziele vorzuziehen.                                          klassische Beispiel unter den Lehrzieltaxonomien ist
Allerdings kann man weder davon ausgehen, dass                                              die Taxonomie von Bloom und Mitarbeitern, die be-
Lernende alle Lehrziele als eigene Lernziele über-                                          reits in den 1950er Jahren entwickelt wurde und zwi-
nehmen, noch kann man als Lehrender wirklich                                                schen kognitiven, affektiven und psychomotorischen
genau wissen, was die innersten Ziele der Lernenden                                         Lehrzielen differenziert. Am umfangreichsten ausge-
im Einzelnen sind (Klauer & Leutner, 2007). Lehr-                                           arbeitet wurde der Bereich der kognitiven Lehr-
ziele mögen als Begriff „autoritärer“ klingen, be-                                          ziele: Hier werden sechs Klassen von Lehrzielen un-
zeichnen aber besser, worum es beim Didaktischen                                            terschieden, die hierarchisch (nach Schwierigkeitsgrad
Design tatsächlich geht. Die oben verwendeten Be-                                           und Komplexität) aufeinander aufbauen: Kenntnisse,
griffe wie Information, Wissen, Kompetenz und Ex-                                           Verständnis, Anwendung, Analyse, Synthese, Beur-
pertise, die in der Literatur allesamt umfangreich                                          teilung (Bloom & Krathwohl, 1956). Tabelle 1 gibt
(wenn auch nicht einheitlich) präzisiert sind, können                                       einen Überblick, wann diese Lehrziele als erreicht
eine erste Möglichkeit sein, um verschiedene Lehr-                                          gelten können.
ziele grob zu unterscheiden. Für konkrete Gestal-                                               45 Jahre später haben Anderson und Krathwohl
tungsmaßnahmen aber ist das nicht ausreichend. Hier                                         (2001) eine Revision der Taxonomie von Bloom vor-
bieten sich stattdessen verschiedene Lehrzieltaxo-                                          gelegt. Dabei wurde die eindimensionale Taxonomie
nomien an.                                                                                  in zwei Dimensionen, nämlich „Wissen“ und „ko-
                                                                                            gnitive Prozesse“, aufgegliedert und zu einer Matrix


                                                                                                            Schnupperversion
                                                                                    ....	
  Vollversion	
  und	
  alle	
  weiteren	
  Kapitel	
  des	
  Lehrbuchs
                                                                                       	
   ab	
  Anfang	
  Februar	
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Didak=sches	
  Design.	
  Von	
  der	
  Lerntheorie	
  zur	
  Gestaltungsstrategie)	
  —	
  7




               Lehrziel                                                      Lehrziel	
  ist	
  erreicht,	
  wenn	
  der	
  Lernende
      Kenntnisse                      Sachverhalte	
  beschreiben,	
  definieren	
  und	
  erinnern	
  kann.
      Verständnis                     in	
  eigenen	
  Worten	
  Zusammenhänge	
  beschreiben,	
  Sachlagen	
  interpre=eren,	
  vergleichen	
  kann.
      Anwendung                       Berechnungen	
  durchführen,	
  Regeln	
  anwenden,	
  Verbindungen	
  herstellen,	
  Schlussfolgerungen	
  ablei-­‐
                                      ten	
  kann.
      Analyse                         die	
  Bestandteile	
  eines	
  Ganzen	
  erkennen	
  und	
  ihr	
  Zusammenwirken	
  durchschauen,	
  Problemquellen
                                      finden	
  und	
  zwischen	
  Fakten	
  und	
  Schlussfolgerungen	
  unterscheiden	
  kann.
      Synthese                        aus	
  vorgegeben	
  Bestandteilen	
  etwas	
  Neues	
  schaffen,	
  eine	
  Struktur	
  aupauen,	
  Prozeduren	
  entwi-­‐
                                      ckeln	
  oder	
  Lösungen	
  entwerfen	
  kann.
      Beurteilung                     fundierte	
  Bewertungen	
  von	
  komplexen	
  Sachverhalten	
  vornehmen,	
  Urteile	
  fällen	
  und	
  die	
  effizien-­‐
                                      testen	
  Lösungswege	
  für	
  schwierige	
  Probleme	
  ermiDeln	
  kann.

      Tabelle	
  1:	
  Kognitive	
  Lehrziele	
  nach	
  Benjamin	
  Bloom

kombiniert. Diese Matrix bezieht sich ausschließlich                                      tionellen Kontext kaum vermeidbaren Prüfungen
auf den Bereich der Kognition; die ursprünglich                                           (Assessment) in die didaktischen Überlegungen mit
ebenfalls aufgenommenen affektiven und motori-                                            einzubeziehen. Nur wer die Ziele klar formuliert hat,
schen Lehrziele fallen in der revidierten Fassung weg.                                    kann auch valide Assessment-Formen gestalten, die
Die kognitiven Prozesse werden in Verbform be-                                            zu einer Lernumgebung passen.
schrieben und repräsentieren von links nach rechts                                           Als Alternative zu klassischen Lehrzieltaxonomien
wiederum eine steigende Komplexität (siehe Tabelle                                        werden mitunter Lernzieltypen empfohlen (Oser &
2). Das Wissen erhält als eigene Dimension weitere                                        Patry, 1990). Diese unterscheiden sich von klassi-
Unterkategorien, die ein Kontinuum vom Fakten-                                            schen Lehrzielen dadurch, dass sie weder hierarchisch
wissen zum metakognitiven Wissen (Wissen über das                                         oder nach Dimensionen des Lernens klassifiziert
eigene Wissen) bilden.                                                                    werden noch der Zweiteilung in eine Inhalts- und
Lehrzieltaxonomien können eine große Hilfe für die                                        Verhaltenskomponente folgen; auch auf eine Opera-
Planung eines Lernangebots sein: Wer als didakti-                                         tionalisierung wird verzichtet. Jeder Lernzieltyp ist
scher Designer eine Liste oder Matrix verschiedener                                       einer bestimmten Lernform zugeordnet und bildet
Lehrziele vor sich hat, wird sich leichter bewusst, was                                   mit dieser ein Basismodell. Ein Beispiel für ein
mit einer Lernumgebung erreicht werden soll, welche                                       solches Basismodell ist das Lernen durch Eigener-
Erwartungen unrealistisch sind und an welche Mög-                                         fahrung und entdeckendes Lernen, bei dem sich
                                                                                          Lernende Erfahrungswissen aneignen. Ein zweites
          Mit	
   einer	
   Lehrzieltaxonomie	
   ordnet	
   man	
   Lehrziele,           Beispiel ist die Begriffs- und Konzeptbildung, bei der
  !       opera=onalisiert	
   diese	
   und	
   erleichtert	
   die	
   Kon-­‐
          struk=on	
  geeigneter	
  Assessment-­‐Formen.
                                                                                          es um den Aufbau von Fakten, Sachverhalten und
                                                                                          vernetztem Wissen geht. Ein drittes Beispiel stellen
                                                                                          Routinebildung und Training von Fertigkeiten mit
                                                                                          dem Ziel der Automatisierung dar.
lichkeiten man noch gar nicht gedacht hat. Handelt es
sich um ein Lernangebot, das im Rahmen einer Bil-
dungsinstitution durchgeführt werden soll, helfen
Lehrzieltaxonomien außerdem dabei, die im institu-



                                                                                    Dimension	
  kogniNve	
  Prozesse
         Dimension	
  Wissen                Erinnern            Verstehen             Anwenden              Analysieren                Bewerten   Erschaffen
      Faktenwissen
      Konzeptwissen
      Prozesswissen
      Metakogni=ves	
  Wissen

      Tabelle	
  2:	
  Revision	
  der	
  Bloomschen	
  Taxonomie	
  nach	
  Anderson	
  und	
  Krathwohl	
  (2001)



                                                                                                                        Schnupperversion
                                                                                              ....	
  Vollversion	
  und	
  alle	
  weiteren	
  Kapitel	
  des	
  Lehrbuchs
                                                                                                 	
   ab	
  Anfang	
  Februar	
  2011	
  mit	
  freiem	
  Zugang	
  unter
                                                                                                                         h@p://l3t.tugraz.at
8	
  	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


4. Gestaltungsstrategie:	
  Von	
  der	
  Ausrichtung	
  zum	
  di-­‐                      S. 199 f.). Didaktische Szenarien liegen gewisser-
dakNschen	
  Szenario	
                                                                    maßen zwischen den hoch-abstrakten didaktischen
                                                                                           Ausrichtungen bzw. Formaten einerseits und didakti-
Ausrichtungen	
  und	
  Formate	
  einer	
  Lernumgebung
                                                                                           schen Methoden andererseits. Es gibt eine ganze
Ziele sind ein wichtiger Ausgangspunkt, um den Cha-                                        Reihe von Versuchen, diese Szenarien (ähnlich wie
rakter bzw. die Ausrichtung einer Lernumgebung                                             Lehrziele) nach didaktischen Dimensionen zu ordnen
festzulegen. Mit der Ausrichtung fallen Grund-                                             (vgl. Baumgartner, 2006). Die resultierenden Taxo-
satzentscheidungen darüber, ob eine Lernumgebung                                           nomien unterliegen im Falle des technologiege-
z.B. (a) vor allem instruktional orientiert und eher                                       stützten Lernens in der Regel weniger stark lerntheo-
geschlossen oder (b) primär problemorientiert und                                          retischen Einflüssen wie Formate, sind dafür aber
eher offen konzipiert ist oder (c) beides in unter-                                        „anfälliger“ für den technologischen Wandel. Ende
schiedlichem Ausmaß kombiniert. Diese Unter-                                               der 1990er Jahre schlagen Back et al. (1998) anhand
scheidung geht auf eine alte Kontroverse zwischen                                          von distributiven, interaktiven und kollaborativen
David Ausubel und Jerome Bruner darüber zurück,                                            Technologien eine relativ einfache Unterscheidung
wie rezeptiv versus aktiv (oder besser: produktiv) das                                     folgender Szenarien vor: (a) ein lehrerzentriertes Sze-
Lernen erfolgt bzw. erfolgen sollte (Neber, 1987). Be-                                     nario zur Informationsvermittlung, (b) ein lernerzen-
steht das Ziel vorrangig darin, rezeptives Lernen zu                                       triertes Szenario zum Wissens- und Fertigkeitserwerb
fördern, konzentrieren sich Lehraktivitäten darauf,                                        und (c) ein teamzentriertes Szenario zur Wissens-
Inhalte lerngerecht aufzubereiten und Lernende darin                                       teilung und zum Problemlösen.
anzuleiten, sich diese anzueignen (darbietendes                                                Ein relativ neuer Ordnungsvorschlag für didak-
Lehren nach Ausubel oder direkte Instruktion). Be-                                         tische Szenarien postuliert folgende drei „Paar-Di-
steht das Kernziel dagegen darin, produktives                                              mensionen“ mit jeweils drei Ausprägungen (Schul-
Lernen zu fördern, werden konstruktive Aktivitäten                                         meister et al., 2008): (1) den Grad der Virtualität eines
wie Problemlösen in eigens gestalteten Kontexten                                           Lernangebots und die Gruppengröße, für die sich das
wichtig (entdecken-lassendes Lehren nach Bruner                                            Lernangebot eignet, (2) den Grad der Synchronizität
oder problemorientierte Förderung). Mitunter                                               und der (Multi-)Medialität sowie (3) den Anteil von
werden solche typischen Konzeptionen bzw. Ausrich-                                         Inhalt (Content) versus Kommunikation und den
tungen einer Lernumgebung auch als Formate be-                                             Grad der Aktivität. Die Matrix aus jedem Dimen-
zeichnet, die sich in mehreren Dimensionen unter-                                          sionen-Paar ergibt jeweils neun Szenarien. Tabelle 3
scheiden können: z.B. im Umgang mit Wissen (Re-                                            verdeutlicht das Vorgehen am Beispiel des ersten Di-
zeption oder Anwendung), in der Steuerungsinstanz                                          mensionen-Paars.
(Fremd- oder Selbststeuerung), in der Sozialform                                               Bildet man für jedes Dimensionen-Paar eine
(Einzellernen oder kooperatives Lernen) etc.                                               solche Kreuztabelle, lassen sich laut Schulmeister et
(Schnotz et al., 2004). Je mehr Dimensionen man an-                                        al. (2008) prinzipiell alle Formen der Lehre damit er-
nimmt, deren Ausprägung variiert, umso mehr Kom-                                           fassen. Die hohe Granularität der Taxonomie bezahlt
binationen sind möglich. Man kann sich also nicht                                          man allerdings mit Unübersichtlichkeit, weshalb die
nur zwei, sondern sehr viele Formate konstruieren.                                         Autoren empfehlen, sich auf den Grad der Virtua-
Dies führt letztlich zu verschiedenen didaktischen                                         lität, der Synchronizität und die Gruppengröße mit je
Szenarien.                                                                                 zwei Ausprägungen zu konzentrieren, was in acht
                                                                                           Grundtypen mediendidaktischer Szenarien mündet.
         Darbietendes	
   und	
   entdecken-­‐lassendes	
   Lehren	
   sind                    Didaktische Taxonomien dieser Art wurden und
   !     zwei	
   typische	
   und	
   alt	
   bekannte	
   Ausrichtungen	
   bzw.
         Formate,	
   die	
   verschiedene	
   Lernformen	
   fördern	
   und
                                                                                           werden primär dazu entwickelt, die Vielfalt, die man
                                                                                           in der technologiegestützten Bildungspraxis vor-
         ebenso	
  verschiedene	
  Bezeichnungen	
  tragen.                                findet, beschreiben und einordnen zu können. Erst in
                                                                                           zweiter Linie eignen sie sich auch dazu, didaktische
DidakNsche	
  Szenarien	
  und	
  deren	
  Ordnung	
                                       Aktivitäten anzuregen, indem sie einen Überblick
                                                                                           über Beispiele geben oder als Vorbilder wirken,
Unter einem didaktischen Szenario versteht man ein                                         sofern auch empirische Befunde oder praktische Er-
komplexes Bildungsarrangement, bestehend aus einer                                         fahrungen zu einzelnen didaktischen Szenarien vor-
bestimmten Organisationsform (u.a. abhängig von                                            liegen.
der Institution), einer konkreten Umgebung und
einer Lehr-/Lern-Situation, in der mehrere Lehrme-
thoden zum Tragen kommen (Schulmeister, 2006,


                                                                                                    Schnupperversion
                                                                                ....	
  Vollversion	
  und	
  alle	
  weiteren	
  Kapitel	
  des	
  Lehrbuchs
                                                                                   	
   ab	
  Anfang	
  Februar	
  2011	
  mit	
  freiem	
  Zugang	
  unter
                                                                                                           h@p://l3t.tugraz.at
Didak=sches	
  Design.	
  Von	
  der	
  Lerntheorie	
  zur	
  Gestaltungsstrategie)	
  —	
  9



                                                                                                     Gruppengröße

                                                      Individuelles	
  Lernen                     Lernen	
  in	
  Gruppen                    Lernen	
  in	
  Großgruppen

      Virtualität            Präsenz           z.	
  B.	
  Teleteaching                    z.	
  B.	
  virtuelles	
  Klassenzimmer z.	
  B.	
  Podcast

                           Integriert          z.	
  B.	
  Aufgaben	
  im	
  LMS           EnFällt                                      z.B.	
  Tutoring

                             Virtuell          z.	
  B.	
  Lernen	
  mit	
  Skript         z.	
  B.	
  Live-­‐Gruppenarbeit             z.	
  B.	
  Webserver-­‐Zugriff


    Tabelle	
  3:	
  Kreuztabelle	
  aus	
  Virtualität	
  und	
  Gruppengröße.	
  Quelle:	
  Schulmeister	
  et	
  al.,	
  2008


Von	
  der	
  Lerntheorie	
  zum	
  didakNschen	
  Handeln	
  
                                                                                                        Formulieren	
   Sie	
   mindestens	
   zwei	
   Argumente,	
   warum
Der Weg von der Lerntheorie zum eigentlichen di-
daktischen Handeln ist weit: Lerntheorien öffnen                                                 ?      es	
   rela=v	
   schwer	
   ist,	
   eine	
   konkrete	
   Lernumgebung
                                                                                                        einem	
   lerntheore=schen	
   Paradigma	
   genau	
   zuzu-­‐
dem Lehrenden die Augen dafür, was Lernen alles                                                         ordnen.	
   Welchen	
   Sinn	
   kann	
   eine	
   solche	
   Zuordnung
bedeuten kann, aus welchen Perspektiven sich Lernen                                                     haben?	
  
betrachten lässt, welche vielfältigen Beschreibungs-
sprachen sich dafür eignen und welche Erklärungen
naheliegen, wenn man Lernen (wie auch das Aus-                                                          Die	
   Grenzen	
   zwischen	
   Formaten	
   bzw.	
   Ausrichtungen
bleiben von Lernen) nachvollziehen und beeinflussen                                              ?      einer	
  Lernumgebung	
  und	
  didak=schen	
  Szenarien	
  sind
                                                                                                        fließend:	
  Wo	
  ziehen	
  Sie	
  die	
  Grenze	
  und	
  warum?	
  
will. Im besten Fall helfen lerntheoretische Kennt-
nisse auch dabei, eigene implizit wirkende Lernauf-
fassungen zu entdecken und zu verhindern, dass sie                                                      Was	
   erhoffen	
   Sie	
   sich	
   von	
   lerntheore=schen	
   Kennt-­‐
didaktische Entscheidungen unkontrolliert stören.
Allenfalls über Erkenntnisse aus der Forschung
                                                                                                 ?      nissen	
   für	
   didak=sche	
   Entscheidungen	
   in	
   der	
   Praxis?
                                                                                                        Hat	
  sich	
  Ihre	
  Antwort	
  darauf	
  verändert,	
  nachdem	
  Sie
mögen Lerntheorien auch eine Hilfe dabei sein, zu                                                       diesen	
   Text	
   gelesen	
   haben?	
   Wenn	
   ja,	
   in	
   welche
einer didaktischen Grundsatzentscheidung über die                                                       Richtung?
Ausrichtung einer Lernumgebung zu gelangen. Aus-
schlaggebend für letztere aber sind allem voran die                                                     Empfehlungen	
  zur	
  weiteren	
  Lektüre
Ziele des jeweiligen Lehrvorhabens, weshalb deren
Analyse so wichtig ist, wenn es darum geht, eine Ge-                                             !       ▸ Klauer,	
   K.J.	
   &	
   Leutner,	
   D.	
   (2007).	
   Lehren	
   und
                                                                                                           Lernen.	
  Einführung	
  in	
  die	
  Instruk=onspsychologie.
staltungsstrategie zu erarbeiten. Die konkreten Ziele                                                      Weinheim:	
  Beltz.	
  
sind letztlich auch ausschlaggebend, welches didak-                                                      ▸ Reinmann,	
   G.	
   (2010).	
   Studientext	
   Didak=sches
tische Szenario man wählt bzw. zu welchem didakti-                                                         D e s i g n .	
   M ü n c h e n .	
   U R L :	
   h D p : / / l e r n e n -­‐
schen Szenario man gelangt. Lehrzieltaxonomien                                                             unibw.de/sites/default/files/Studientext_DD_April
                                                                                                           10.pdf	
  
bieten hierfür eine systematisierende Hilfe, haben al-                                                   ▸ Schulmeister,	
  R.	
  (2006).	
  eLearning:	
  Einsichten	
  und
lerdings auch den Nachteil, dass sie sich relativ ein-                                                     Aussichten.	
  München:	
  Oldenbourg.
seitig auf kognitive Ziele konzentrieren und damit
andere womöglich verdrängen. Auch Lehrzieltaxo-
                                                                                              Literatur	
  
nomien sind oft lerntheoretisch geprägt. Didakti-
schen Szenarien sowie didaktische Taxonomien                                                  ▸ Anderson, L.W. & Krathwohl, D.R. (2001). A taxonomy for
können als Vorbild oder als kreativer Impuls wirken,                                            learning, teaching, and assessment. A revision of Bloom´s ta-
weshalb deren Kenntnis das didaktische Handeln er-                                              xonomy of educational outcomes. New York: Longman.
leichtern kann.                                                                               ▸ Back, A.; Seufert, S. & Kramhöller, S. (1998). Technology
                                                                                                enabled Management Education – Die Lernumgebung MBE
                                                                                                Genius im Bereich Executive Study an der Universität St.
        Schreiben	
  Sie	
  die	
  wich=gsten	
  S=chpunkte	
  heraus,	
  mit                   Gallen. io Management, 21(3), 36–42.
  ?     denen	
   man	
   verschiedene	
   Lerntheorien	
   kennzeichnen
        kann,	
  und	
  stellen	
  Sie	
  diese	
  in	
  einer	
  Tabelle	
  zusammen:
                                                                                              ▸ Bandura, A. (1977). Social learning theory. Englewood Cliffs:
                                                                                                Prentice Hall.
        In	
  welchen	
  Dimensionen	
  unterscheiden	
  sie	
  sich?	
  Wie
        sind	
  Sie	
  auf	
  Ihre	
  Dimensionen	
  gekommen?                                ▸ Baumgartner, P. & Payr, S. (1999). Lernen mit Software. Inns-
                                                                                                bruck: Studien-Verlag.




                                                                                                                             Schnupperversion
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10	
  	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


▸ Baumgartner, P. (2006). E-Learning-Szenarien. Vorarbeiten zu                          ▸ Pörksen, B. (2001). Die Gewissheit der Ungewissheit. Ge-
  einer didaktischen Taxonomie. In: E. Seiler Schiedt; S. Kälin &                         spräche zum Konstruktivismus. Heidelberg: Carl-Auer-
  C. Sengstag (Hrsg.), E-Learning – alltagstaugliche Innovation?,                         Systeme.
  Münster: Waxmann, 238-247.                                                            ▸ Reinmann, G. (2005). Blended Learning in der Lehrerbildung.
▸ Baumgartner, P.; Häfele, H. & Maier-Häfele, K. (2004).                                  Grundlagen für die Konzeption innovativer Lernumgebungen.
  Content Management Systeme in e-Education. Innsbruck: Stu-                              Lengerich: Pabst.
  dienverlag.                                                                           ▸ Reusser, K. (2006). Konstruktivismus – vom epistemologischen
▸ Bernhardt, T. & Kirchner, M. (2007). E-Learning 2.0 im                                  Leitbegriff zur Erneuerung der didaktischen Kultur. In: M.
  Einsatz – „Du bist der Autor!“ – Vom Nutzer zum WikiBlog-                               Baer; M. Fuchs; P. Füglister; K. Reusser & H. Wyss (Hrsg.), Di-
  Caster. Boizenburg: Hülsbusch.                                                          daktik auf psychologischer Grundlage. Von Hans Aeblis kogni-
▸ Bloom, B.S. & Krathwohl, D.R. (1956). Taxonomy of educa-                                tionspsychologischer Didaktik zur modernen Lehr-Lernfor-
  tional objectives: The classification of educational goals, by a                        schung, Bern: hep, 151-168.
  committee of college and university examiners. Handbook I:                            ▸ Rey, G.D. (2009). E-Learning. Theorien, Gestaltungsempfeh-
  Cognitive Domain. New York: Longmans, Green.                                            lungen und Forschung. Bern: Huber.
▸ Bodenmann, G.; Perrez, M.; Schär, M. & Trepp, A. (2004).                              ▸ Schnotz, W.; Eckhardt, A.; Molz, M.; Niegemann, H.M. &
  Klassische Lerntheorien. Grundlagen und Anwendungen in                                  Hochscheid-Mauel, D. (2004). Deconstructing instructional
  Erziehung und Psychotherapie. Bern: Huber.                                              design models: Toward an integrative conceptual framework
▸ Glasersfeld, von E. (1996). Radikaler Konstruktivismus. Idee,                           for instructional design research. In: H. Niegemann; D. Leutner
  Ergebnisse, Probleme. Frankfurt am Main: Suhrkamp.                                      & R. Brünken (Hrsg.), Instructional design for multimedia
▸ Klauer, K.J. & Leutner, D. (2007). Lehren und Lernen. Ein-                              learning, Münster: Waxmann, 71-90.
  führung in die Instruktionspsychologie. Weinheim: Beltz.                              ▸ Schulmeister, R. (2006). eLearning: Einsichten und Aussichten.
▸ Moser, H. (2008). Einführung in die Netzdidaktik. Lehren und                            München: Oldenbourg.
  Lernen in der Wissensgesellschaft. Baltmannsweiler: Schneider                         ▸ Schulmeister, R.; Mayrberger, K.; Breiter, A.; Fischer, A.;
  Verlag Hohengehren.                                                                     Hofmann, J. & Vogel, M. (2008). Didaktik und IT-Service-Ma-
▸ Neber, H. (1987). Problemlösen und Instruktion. Psychologie                             nagement für Hochschulen. URL:
  in Erziehung und Unterricht, 34, 241-246.                                               http://www.mmkh.de/upload/dokumente/Referenzrahmen_
▸ Oser, F. & Patry, J.-L. (1990). Choreographien unterrichtlichen                         Qualitaetssicherung_elearning_April09.pdf [04-07-2010].
  Lernens. Basismodelle des Unterrichts. Berichte zur Erzie-                            ▸ Skinner, B.F. (1954). The science of learning and the art of tea-
  hungswissenschaft Nr. 89. Freiburg (Schweiz): Pädagogisches                             ching. American Psychologist, 11, 221-233.
  Institut der Universität Freiburg.                                                    ▸ Watson, J.B. & Rayner, R. (1920). Conditioned emotional reac-
                                                                                          tions. Journal of Experimental Psychology, 3, 1-14.




                                                                                                   Schnupperversion
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Schnupperkapitel zum Lehrbuch

  • 1. Gabi  Reinmann Didaktisches Design Von der Lerntheorie zur Gestaltungsstrategie Lerntheore=sche  Kenntnisse  machen  einen  noch  nicht  zum  didak=schen  Designer,  weil  Lerntheorien  keine unmiDelbar  handlungsprak=sche  Relevanz  haben.  Sie  liefern  dennoch  eine  wich=ge  Grundlage  für  reflek-­‐ =erte   didak=sche   Entscheidungen,   weil   sie   für   verschiedene   Sichtweisen   auf   das   Phänomen   Lernen   und damit   verbundene   Lehrstrategien   sensibel   machen.   Behaviorismus,   Kogni=vismus,   Konstruk=vismus   und (mit   Einschränkung)   Konnek=vismus   gelten   als   Paradigmen,   die   in   dieser   EigenschaR   sowohl   die Lehr-­‐/Lern-­‐Forschung  als  auch  die  Auffassung  von  Lehren  und  Lernen  in  der  Praxis  beeinflussen  und  den jeweiligen   „Mainstream“   mit   formen.   Um   zu   einer   Gestaltungsstrategie   zu   kommen,   sind   die   konkreten Ziele   eines   Lehrvorhabens   allerdings   entscheidender.   Lehrzieltaxonomien   unterstützen   eine   Analyse   der Ziele,   unterliegen   aber   selbst   lerntheore=schen   Einflüssen   und   können   einsei=g   sein.   Darbietendes   und entdecken-­‐lassendes  Lehren  sind  zwei  klassische  Formate,  die  je  nach  Zielsetzung  in  mehr  oder  weniger ausgeprägter  Reinform  der  Lernumgebung  eine  bes=mmte  Ausrichtung  geben.  Je  weiter  solche  Formate ausdifferenziert   werden,   umso   genauer   werden   sie   und   nehmen   den   Charakter   von   didak=schen   Sze-­‐ narien   an.   Für   diese   gibt   es   verschiedene   Ordnungsvorschläge   (Taxonomien),   die   einem   bei   der   Gestal-­‐ tungsstrategie   ebenfalls   behilflich   sein   können.   Lerntheorien   allein   sind   folglich   weder   ein   Garant   noch eine  große  Hilfe  für  die  didak=sche  Praxis.  In  Kombina=on  mit  Wissen  über  Lehrziele  und  deren  Analyse, über   verschiedene   Ausrichtungen   von   Lernumgebungen   und   didak=sche   Szenarien   aber   sind   sie   unver-­‐ zichtbar  für  ein  professionelles  Didak=sches  Design  beim  technologiegestützten  Lehren.   Theorie  und  Praxis Quelle:  Arenamontanus/FlickR Schnupperversion Platzhalter  für     Einschätzung  des  Ar6kels  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs ....  Vollversion  und   Bewertung Hashtag  fAnfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter   ab   ür  weitere  Materialien  #l3t  #lerntheorie h@p://l3t.tugraz.at Link  zu  L3T:  hBp://l3t.tugraz.at
  • 2. 2    —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) handeln. (d) Schließlich kann das Lernen mit dem 1. Einführung:  Der  Stellenwert  von  Lerntheorien   Ziel belegt sein, langfristige Expertise in einem Feld Es ist eine wiederkehrende Frage, welche lerntheore- aufzubauen. Als Experte oder Expertin strebt man tischen Hintergründe man eigentlich kennen muss, umfassendes Wissen und flexibles Können auch in um eine technologiegestützte Lernumgebung erfolg- wenig vorhersehbaren Problemsituationen und eine reich gestalten zu können. Viele Novizen auf dem bestimmte Haltung an. Gebiet des Lehrens und Lernens gehen davon aus Alle diese Lernformen basieren auf Erfahrung oder hegen zumindest die Hoffnung, dass ihnen das und verändern die Dispositionen einer Person. Wissen über die wichtigsten Lerntheorien den Weg Gleichzeitig sind die Art der Erfahrung und die Qua- im Didaktischen Design weist: „Sag mir, welche lität des potenziell resultierenden Wissens und Lerntheorie du bevorzugst, und ich sage dir, was zu Könnens sehr unterschiedlich. Bis heute gibt es keine tun ist.“ Diese Erwartung ist ebenso illusorisch wie Lerntheorie, die alle denkbaren Lernformen zufrie- die Annahme falsch ist, in der Gestaltungspraxis denstellend beschreiben, geschweige denn erklären seien lerntheoretische Kenntnisse letztlich über- könnte. Es ist also geradezu notwendig, dass es flüssig. Es stellt sich also die Frage, welchen Stel- mehrere Lerntheorien gibt, die jeweils Akzente lenwert Lerntheorien insbesondere für Grund- setzen und nur bestimmte Formen oder Aspekte von satzentscheidungen im Didaktischen Design Lernen im Blick haben und andere ausblenden. Jede haben. Der Begriff des Didaktischen Designs wird in Lerntheorie bewegt sich allerdings (mindestens in diesem Beitrag in einem neutral beschreibenden ihrer Entstehung) im gerade dominierenden wissen- Sinne verwendet und schließt damit alle Ansätze ein, schaftlichen Zeitgeist. Lehr-/Lernforscher/innen und die gemeinhin verschiedenen Paradigmen wie z. B. Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des Di- Kognitivismus und Konstruktivismus zugeordnet daktischen Designs sind wie andere Wissenschaft- werden. Didaktisches Design steht damit auch über ler/innen „Kinder ihrer Zeit“ und nehmen eine Begriffen wie Instruktionsdesign, das in der deut- eigene Perspektive ein, mit der Folge, dass man deren schen Fassung im Übrigen wesentlich enger definiert Erkenntnisse nicht als einzig gültige Wahrheit be- ist als das englische Pendant „instructional design“. trachten darf. Die jeweils vorherrschende oder auch Mit Grundsatzentscheidungen sind solche Ent- präferierte Lerntheorie prägt die Lehr-/Lern-Auf- scheidungen gemeint, die den „Charakter“ einer Ler- fassung von Entwicklerinnen und Entwicklern didak- numgebung prägen, der wiederum Einfluss auf viele tischer Designs sowie Lehrenden wie auch die von weitere Detailentscheidungen hat: etwa auf Auswahl Lernenden. und mediale Aufbereitung von Inhalten, auf Ge- staltung von Aufgaben zur inhaltlichen Auseinander- Lerntheorien   konzentrieren   sich   darauf,   möglichst setzung, auf Technologiewahl und -einsatz etc. Was aber sind Lerntheorien genau? ! global   zu   beschreiben   und   zu   erklären,   wie   Lernen   ge-­‐ nerell  „funk=oniert“.  Sie  bewegen  sich  (mindestens  in Lerntheorien konzentrieren sich darauf, mög- ihrer   Entstehung)   im   gerade   dominierenden   Zeitgeist lichst global zu beschreiben und zu erklären, wie und  beeinflussen  Lehr-­‐/Lern-­‐Auffassungen. Lernen generell „funktioniert“. Lernen wird ge- meinhin als Erfahrungsprozess aufgefasst, der dazu Das ist ein wichtiger, oft übersehener Punkt, denn: führt, dass eine Person relativ stabile Dispositionen Wenn Lerntheorien implizit wirken, dann sind sie für direkt beobachtbares Verhalten (Können) oder nicht Ausgangspunkt einer bewussten Gestaltungs- nicht sichtbares „Verhalten“ (Wissen) aufbaut (vgl. strategie, sondern ein eher unkontrollierter Einfluss- Bodemann et al., 2004). Das aber kann viel heißen: faktor, der reflektierte Gestaltungsentscheidungen (a) Lernen kann sich darauf reduzieren, sich zu infor- möglicherweise behindert. Kenntnis über Lern- mieren. Es genügt einem dann, Informationen zu theorien kann also in einem ersten Schritt dabei gegebener Zeit wiederzuerkennen, mit denen man helfen, mögliche implizite Wirkungen zu erkennen sich beschäftigt hat. (b) Lernen kann auch anspruchs- und offen zu legen. Ob sie einen in einem zweiten voller gemeint sein und darauf hinauslaufen, dass Schritt auch darin unterstützen, zu einer Gestaltungs- man über neues Wissen tatsächlich verfügt. Dieses strategie zu kommen, gilt es zu klären. Zu diesem möchte man dann wiedergeben und irgendwo ein- Zweck werden zunächst einmal die gängigsten setzen können. (c) Lernen kann explizit darauf aus- großen Lerntheorien in aller Kürze beschrieben. gelegt sein, einen bestimmten Problemtyp zu lösen. Das ist mit dem Anspruch verbunden, die erworbene Kompetenz konkret anzuwenden und damit zu Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 3. Didak=sches  Design.  Von  der  Lerntheorie  zur  Gestaltungsstrategie)  —  3 2. Lerntheorien:  Eine  Übersicht gilt als Sonderform des Verhaltens und wird als eine Art Trainingsvorgang verstanden. Beim Lehren soll Der  Behaviorismus  und  das  Reiz-­‐ReakNons-­‐Modell   bezogen auf ein bestimmtes Ziel Verhalten gesteuert Wer schon etwas vom Behaviorismus gehört hat, und verändert werden. Fast zwangsläufig resultiert denkt meist als erstes an speichelnde Hunde und he- aus dieser Auffassung eine eher autoritäre Rolle des beldrückende Tauben oder Ratten. Berühmte Tier- Lehrenden: Er hat eine starke Machtposition und versuche spielen im Behaviorismus in der Tat eine entscheidet, was wie zu lernen ist. Er gestaltet „Reiz- Rolle, bilden aber nur auffällige Wegmarken einer situationen“ und Konsequenzen so, dass die ange- Lerntheorie, deren Prinzipien die (Lern-)Psychologie strebten Lernergebnisse eintreten und stabilisiert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts dominiert haben. werden. Das Kommunikationsverhältnis zwischen Grundlage des Behaviorismus ist das Reiz-Reak- Lehrenden und Lernenden ist unidirektional (Baum- tions-Modell. An den mentalen, im Gehirn ablau- fenden Prozessen zwischen Reiz und Reaktion ist der Lernen  gilt  im  Behaviorismus  als  Sonderform  des  Ver-­‐ Behaviorismus dagegen nicht interessiert (Black-Box- ! haltens,  das  sich  durch  geeignete  Reizsitua=onen  und Konsequenzen  steuern  und  verändern  lässt. Denken). Das Gehirn wird als ein Organ angesehen, das auf Reize mit angeborenen oder erlernten Verhal- tensweisen reagiert. Nachfolgende Konsequenzen gartner et al., 2004). Der Lernende ist in behavioris- gelten als neue Reize, die das Verhalten formen. tisch gestalteten Lernumgebungen durchaus sichtbar Damit sind die beiden Konditionierungsformen an- aktiv. Allerdings sind diese Aktivitäten für den Leh- gesprochen, die den Behaviorismus kennzeichnen: renden nur im Hinblick auf den „Output“ (Lerner- Beim klassischen Konditionieren wird ein an sich gebnisse) von Interesse. neutraler Reiz zeitlich mit einem Reiz gekoppelt, der Der   KogniNvismus   und   die   InformaNonsverarbeitungs-­‐ eine (reflexartige) Reaktion auslöst, sodass der erstere perspekNve   später auch allein die Reaktion bedingt. Das funktio- niert besonders gut bei physiologischen, aber auch Der Kognitivismus beansprucht spätestens seit emotionalen Reaktionen wie Furcht und Stress Beginn der 1980er Jahre den lerntheoretischen Füh- (Watson & Rayner, 1920). Beim operanten Kondi- rungsanspruch. Seine Ursprünge liegen in techni- tionieren wird ein spontanes Verhalten mit einem schen und mathematischen Gebieten (Kybernetik, angenehmen Reiz (positiv) oder durch Entfernung Informationstheorie, Künstlichen Intelligenz); er wird eines unangenehmen Reizes (negativ) verstärkt und als Informationsverarbeitungsparadigma bezeichnet auf diese Weise geformt (Skinner, 1954). Dass Ver- (vgl. Baumgartner & Payr, 1999). Anders als der Be- haltensweisen nicht nur durch eigenes Tun und Ver- haviorismus interessiert sich der Kognitivismus nicht stärkungen, sondern auch durch Beobachtung und für die direkte Verbindung von Reizen und Reak- Nachahmung erlernt werden können, hat Bandura tionen, sondern dafür, mit welchen Methoden Men- (1977) mit dem Lernen am Modell gezeigt: Hier schen zu Problemlösungen kommen. Lernen gilt als fungiert das Modellverhalten als Hinweisreiz für eine ein mentaler Prozess, der sich analog zur Informati- Nachahmungsreaktion. Nachgeahmt wird das Ver- onsverarbeitung im Computer modellieren lässt. Die halten vor allem dann, wenn das Modell einem selbst Aufnahme und Verarbeitung von Information führt ähnlich ist und erfolgreich war. Die Prinzipien des zu Wissen, das im Gehirn repräsentiert ist und ge- Behaviorismus werden in diesem Modell um ko- speichert wird. Lehr-/Lern-Prozesse stellt man sich gnitive Aspekte erweitert. als meist sprachlich codierte Informationsüber- Behavioristische Lerntheorien beruhen auf einer tragung vom Sender (Lehrender) zum Empfänger großen Anzahl von Laboruntersuchungen, in denen (Lernender) vor. Diese Vorstellungen aus der Nach- man sich grundsätzlich nur für beobachtbares Ver- richten- und Computertechnik haben vor allem die halten interessiert; innere Vorgänge kommen erst in Gedächtnisforschung in hohem Maße beflügelt. Seit Banduras Prinzip der Nachahmung allmählich zum einigen Jahren werden diese durch den konnektionis- Tragen. Forschungsmethodisch setzt der Behavio- tischen Ansatz ergänzt oder modifiziert, der mit bio- rismus auf experimentalpsychologische Verfahren, logischen Modellen über Gehirn und neuronale um Ursache-Wirkungsbeziehungen aufzudecken und Netze arbeitet (vgl. Rey, 2009). Prozesse der Verhaltensänderung möglichst eindeutig Im Rahmen kognitivistischer Forschung sucht beschreiben und erklären zu können. Das Men- man in (quasi-)experimentellen Studien nach Ur- schenbild im Behaviorismus ist stark geprägt von sache-Wirkungs-Mechanismen und Zusammen- Konditionierung auf und durch äußere Reize. Lernen hängen von Variablen. Der Computer dient als wich- Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 4. 4    —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) tiges Hilfsmittel zur Simulation regelhafter Zusam- diesem Hintergrund Lernumgebungen, die komplexe menhänge. Das Menschenbild im Kognitivismus ist Probleme bieten, Authentizität und Situiertheit von weniger mechanistisch als im Behaviorismus, weil Inhalten und Aufgaben sicherstellen, multiple Per- man dem Menschen auch zielgerichtetes Handeln spektiven berücksichtigen, eigene Erfahrung und Re- und Problemlösen und nicht nur reaktives Verhalten flexion anregen und Anlässe zum sozialen Austausch unterstellt. Kennzeichnend ist aber auch hier die geben (Reusser, 2006). Wissen ist für den Konstrukti- Suche nach berechenbaren Beziehungen und Regeln vismus eine individuelle und soziale Konstruktions- innerhalb von und zwischen kognitiven Prozessen. leistung des Menschen. Forschungsmethodisch kon- Der Lernende hat eine aktive Rolle, ist aber nicht zentriert man sich konsequenterweise auf Feldstudien selbsttätig. Die Lehrenden nämlich bereiten Inhalte mit teilnehmender Beobachtung und interpretative und Probleme didaktisch auf, um den Informations- Verfahren, mit dem Ziel, komplexe Phänomene verarbeitungsprozess zu erleichtern; sie haben die besser zu verstehen. Anthropologisch betrachtet gilt „Problemhoheit“ und bestimmen weitgehend, was der Mensch im Konstruktivismus als Erschaffer wie gelernt wird. Das Kommunikationsverhältnis ist seiner eigenen Realität, als „Welterzeuger“, der nicht bidirektional, ohne dass aber Lehrende und Lernende nur reagiert oder Informationen verarbeitet, sondern tatsächlich gleichberechtigte Rollen haben (Baum- gestaltend in seine Umwelt eingreift und diese ver- gartner et al., 2004). Anders als im Behaviorismus ändert. Da Lehren und Lernen als unterschiedliche steuert der Lehrende den Output allerdings nicht Systeme gelten, die allenfalls lose miteinander ge- über die Gestaltung von Reizen und Konsequenzen, koppelt sind, erscheint Lehren als direkte Vermittlung sondern durch tutorielle Unterstützung. wenig sinnvoll. Der aktive Part liegt eindeutig beim Lernenden, sodass die Rolle des Lehrenden nur mehr Der   Kogni=vismus   betrachtet   Lernen   als   einen   men-­‐ darin bestehen kann, Lernaktivitäten anzustoßen und ! talen   Prozess,   der   ähnlich   wie   die   Informa=onsverar-­‐ beitung   im   Computer   abläuR   und   zu   Wissensreprä-­‐ Lernende bei der Identifikation und Lösung von komplexen Problemen zu unterstützen – entweder senta=onen  im  Gehirn  führt. direkt durch soziale Interaktion oder indirekt durch die Gestaltung von Kontexten. Als Coach hat der Der   KonstrukNvismus   und   die   Vorstellung   vom   Men-­‐ Lehrende im Vergleich zum Lernenden zwar einen schen  als  Welterzeuger   Erfahrungsvorsprung; die Zusammenarbeit aber wird Es gibt verschiedene, alte und neuere, Varianten des als gleichberechtigt betrachtet. Das Kommunikations- Konstruktivismus mit Bezug zur Erkenntnistheorie, verhältnis ist demnach nicht nur bidirektional, Evolutionstheorie, Neurobiologie, Gehirnforschung, sondern ausgewogen (Baumgartner et al., 2004). Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Wissens- soziologie, Kognitionsforschung etc. (vgl. Pörksen, Im   Konstruk=vismus   gilt   Lernen   als   ak=ver   und   auto-­‐ 2001). Gemeinsam ist ihnen allen die Auffassung, dass sich Realität nicht objektiv wahrnehmen, be- ! poie=scher  Konstruk=onsvorgang,  der  durch  Kontexte und   komplexe   Probleme   allenfalls   angeregt   oder   ge-­‐ schreiben und erklären lässt und folglich weder direkt stört  werden  kann. noch voraussetzungsfrei erkannt werden kann. Vielmehr beruhe jeder Wahrnehmungs-, Erkenntnis- Der   KonnekNvismus   und   die   Vision   vom   Leben   und und Denkprozess auf den Konstruktionen eines Be- Lernen  in  Netzwerken   obachters. Es interessiert daher weniger, was „wahr“ Ob der Konnektivismus ebenfalls eine eigene Lern- ist (weil sich das gar nicht feststellen lässt), sondern theorie darstellt, ist höchst umstritten. Eine der eher, was sich als nützlich bzw. viabel erweist (von Hauptthesen des Konnektivismus besteht darin, dass Glasersfeld, 1996). Für den Konstruktivismus ist der sich Lernen als ein selbstorganisierter Prozess in menschliche Organismus ein System, das zwar ener- Netzwerken vollzieht und allem voran darin besteht, getisch offen und mit der Umwelt strukturell ge- Verbindungen herzustellen. Damit verlagert sich das koppelt ist. Er ist aber gleichzeitig informationell ge- Interesse von den innerpsychischen Abläufen einer schlossen, sodass unser Gehirn nur auf die bereits Person auf das, was diese in realen oder virtuellen verarbeitete und interpretierte Information von Netzwerken, bestehend aus Personen und Artefakten außen reagiert (Autopoiesis). Lernen ist folglich bzw. Informationsquellen (verteiltes Wissen), macht ebenfalls ein aktiver, aber zudem ein autopoietischer (vgl. Moser, 2008). Zugrunde liegt die gegenwärtige Vorgang, der von außen nur angeregt oder gestört Beobachtung, dass Menschen in einer stark techni- werden kann. Vertreter des pädagogisch-didakti- sierten und mediatisierten Welt eher neue Zusam- schen („neuen“) Konstruktivismus postulieren vor menhänge herstellen als genuin Neues konstruieren. Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 5. Didak=sches  Design.  Von  der  Lerntheorie  zur  Gestaltungsstrategie)  —  5 Eine eher normative Forderung des Konnektivismus weise ist die programmierte Instruktion eine Aus- ist, nicht mehr nur durch eigene Erfahrung zu lernen koppelung aus dem behavioristischen Paradigma und und Wissensinhalte per se zu erwerben, sondern in kann einen z.B. bei der Gestaltung eines Computer- einer sich rasch ändernden Welt Entscheidungen zu Based Trainings zum Vokabellernen unterstützen. treffen (was bereits als Lernakt gilt), Verbindungen Die Elaborationstheorie stammt aus dem kogniti- zwischen Wissensbereichen zu erkennen und dazu in vistischen Paradigma und liefert Vorschläge, wie man Netzwerken zu partizipieren (Bernhardt & Kirchner, Lerninhalte in einer bestimmten Form anordnet und 2007). Während sich Behaviorismus, Kognitivismus aufbereitet. Problemorientierte Modelle wie die An- und Konstruktivismus wissenschaftstheoretisch re- chored Instruction o d e r Goal-based Scenarios lativ deutlich positionieren lassen, ist dies beim Kon- schließlich werden gemeinhin dem konstruktivisti- nektivismus schwer und in der Literatur nicht explizit schen Paradigma zugeordnet und geben Anregungen aufgearbeitet. Während der Mensch im Konstrukti- dafür, wie man komplexe Lernumgebungen u.a. nar- vismus als Erschaffer und Gestalter seiner eigenen rativ gestalten kann. Doch selbst diese Modelle Realität gilt, hat er im Konnektivismus als Teil eines liefern in der Regel keine Anleitungen, wie man be- Netzwerkes nur mehr Gestaltungsmacht auf Form stimmte Inhalte auswählt und aufbereitet, Instruk- und Ausprägung neuer Verbindungen. Die ablau- tionen und Aufgaben gestaltet, Feedback gibt etc. Sie fenden Prozesse gelten als emergent und können in nehmen einem auch nicht die Grundsatzent- der Folge kaum geplant oder von außen gesteuert scheidung ab, welchen Charakter eine Lernumgebung werden. Eine wie auch immer geartete Vermittlungs- überhaupt haben sollte. Wie aber, so muss man didaktik ist nicht möglich. Der aktive Part dürfte also fragen, kommt man dann zu einer Gestaltungsstra- nicht bei dem, sondern bei den Lernenden liegen, tegie, wenn dies Lerntheorien nicht leisten können? die sich im besten Fall gegenseitig unterstützen, vor allem informell und voneinander sowie von den sie Lerntheorien   sind   keine   handlungsprak=schen umgebenden Informationsquellen lernen. Ein Leh- render scheint prinzipiell nicht nötig; allenfalls könnte ! Theorien,   aus   denen   sich   Regeln   für   didak=sche   Ent-­‐ scheidungen   ableiten   lassen.   Sie  beeinflussen  aber  er-­‐ ihm die Aufgabe obliegen, Netzwerke – für eine heblich   Lehr-­‐/Lern-­‐Auffassungen und   haben   entspre-­‐   Kommunikation ohne Hierarchien – zu ermöglichen. chend   indirekte   Wirkungen   auf   das   Didak=sche Design. 3. Ziele  als  Grundlage  für  didakNsche  Grundsatzent-­‐ Nach   Auffassung   des   Konnek=vismus   ist   Lernen   ein scheidungen   ! selbstorganisierter   Prozess   in   realen   oder   virtuellen Netzwerken,   der   vor   allem   darin   besteht,   Verbin-­‐ Lehrziele  als  Ausgangspunkt  im  didakNschen  Design   dungen  herzustellen. Wer eine technologiebasierte Lernumgebung ge- stalten will, muss wissen, welchen Zweck sie erfüllen Fazit:   Lerntheorien   und   ihre   Wirkung   im   DidakNschen soll und welche Ziele man damit unter welchen Be- Design   dingungen erreichen will. Nur dann kann der didak- Als Paradigmen sind Lerntheorien Orientierungs- tische Designer eine Idee vom Ganzen und darauf ideale, mit denen man das Lernen erforschen kann. aufbauend eine Strategie entwickeln, die den Cha- Sie bedingen die Sichtweise in der Forschung, legen rakter der Lernumgebung prägt. Lerntheoretische Forschungsfragen nahe und blenden andere aus, Kenntnisse sind hier weder ausreichend noch prak- lenken Strategien und Methoden der Datenerhebung tisch besonders hilfreich. Entscheidend ist vielmehr und -auswertung. In ihrer jeweiligen Hochzeit prägen zu klären, ob man etwa Lernende vor sich hat oder Lerntheorien auch die Auffassung von Lernen und ansprechen will, die (a) sich einfach nur über be- Lehren in der Praxis inklusive Welt- und Men- stimmte Inhalte informieren oder (b) sich Wissen an- schenbild. Lerntheorien haben aus dieser Perspektive eignen oder (c) Kompetenzen zum Problemlösen er- betrachtet eine große, aber diffuse Wirkung auf das werben oder (d) langfristig Expertise auf- oder aus- Didaktische Design. Gleichzeitig sind sie keine hand- bauen wollen. Der Informationssuchende möchte lungspraktischen Theorien, aus denen sich konkrete aufbereitete Inhalte, bringt womöglich wenig Zeit mit didaktische Entscheidungen systematisch ableiten und will sich nicht in komplexe Dialoge verstricken. lassen. Zwischen einer Lerntheorie und dem Handeln Lernende etwa in der Schule oder zu Beginn eines in der Praxis liegen mindestens didaktische Modelle, Studiums haben den Anspruch, verständliche Infor- die sich explizit oder auch nur implizit auf eine Lern- mationen und Hilfen zu erhalten, um sich Wissen an- theorie beziehen (vgl. Reinmann, 2005): Beispiels- zueignen, das sie vor allem in Prüfungen brauchen. Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 6. 6    —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) In der Praxis : Eine Analogie für den Einstieg Was   ist   wesentlich,   um   zu   einer   Gestaltungsstrategie   zu kennen:  Soll  der  Garten  der  Ruhe  und  Erholung  oder  Kindern kommen?   Zum   Eins=eg   in   eine   Antwort   auf   diese   Frage zum  Spielen  dienen,  soll  er  das  Auge  erfreuen  oder  Ort  eines könnte   ein   analoger   Gedanke   hilfreich   sein:   Wer   einen neuen   Hobbys   werden?   Ist   der   Garten   groß   oder   klein, Garten   anlegen   will,   braucht   erst   einmal   eine   Idee   vom schamg   oder   sonnig?   Was   soll   er   kosten   und   wie   viel Ganzen.  Notwendig  ist  außerdem  ein  Mindestmaß  an  Wissen Aufwand  darf  er  in  der  Pflege  machen?  Ist  der  Gärtner  ein-­‐ über   verschiedene   Pflanzen   und   deren   Ansprüche   z.B.   an fallslos,  wird  er  machen,  was  der  Mainstream  hergibt.  Ist  er Boden,  Licht  und  Temperatur.  Botanisches  Wissen  allein  aber gedankenlos,   wird   er   den   Mainstream   ebenfalls   reprodu-­‐ genügt   nicht,   um   zu   einem   zufriedenstellenden   Ergebnis   zu zieren,   ohne   dass   ihm   das   bewusst   ist.   Versteht   er   dagegen kommen,   denn:   Ein   Garten   entsteht   üblicherweise   nicht sein   Handwerk,   plant   er   bewusst   und   eigenständig   sowie   mit einfach   so,   sondern   mit   bes=mmten   Zielen   unter   be-­‐ präzisem  Blick  auf  Ziele  und  Gegebenheiten. s=mmten   Bedingungen.   Genau   die   muss   der   Gärtner Chancen  und  Grenzen  von  Lehrzieltaxonomien Lernende, die bereits einen Beruf oder andere Auf- gaben vor sich sehen, erwarten von einem Lernan- Eine Taxonomie ist ein Klassifikationsschema, mit gebot die Möglichkeit, sich auszuprobieren, ihr dem man Gegenstände, Prozesse oder Phänomene Wissen anzuwenden und Probleme damit lösen zu systematisch nach einheitlichen Regeln oder Prin- können. Der angehende oder schon ausgebildete Ex- zipien ordnet. Eine Lehrzieltaxonomie ist also ein perte dagegen ist an Details und Spezialwissen seiner Klassifikationsschema, um Lehrziele zu ordnen. Ein Peers interessiert, will sich austauschen und lernen, mögliches Ordnungskriterium ist der Abstrakti- indem er an seinem Fachgebiet mitarbeitet. Es sind onsgrad von Lehrzielen: In dem Fall kann man z.B. genau diese Lernziele inklusive der Rahmenbedin- konkrete von abstrakten Lehrzielen trennen. Ist das gungen (Größe und Eigenschaft der Zielgruppe, Kriterium inhaltlich, dann unterscheidet man etwa Umfang verfügbarer zeitlicher und anderer Res- fachliche von überfachlichen Lehrzielen. Das Kri- sourcen etc.), die man explizit machen und analy- terium kann auch verschiedene Dimensionen des sieren muss, um die ersten didaktischen Entschei- Lernens heranziehen und kognitive, emotional-moti- dungen treffen zu können, die eine Lernumgebung vationale und motorische Lehrziele postulieren. In- für weitere Detailentscheidungen rahmen. nerhalb einer Lehrzielkategorie (z.B. der kognitiven) In der Hand der Gestalter/innen des didaktischen wird sehr häufig das Kriterium Schwierigkeits- oder Designs werden Lernziele zu Lehrzielen. Da das Komplexitätsgrad herangezogen. Manche Lehrziel- Lernen der Grund allen Lehrens ist (oder zumindest taxonomien kombinieren zwei Ordnungskriterien sein sollte), ist der Gedanke nicht abwegig, den Be- und kommen auf diesem Wege zu einer Matrix. Das griff der Lernziele dem der Lehrziele vorzuziehen. klassische Beispiel unter den Lehrzieltaxonomien ist Allerdings kann man weder davon ausgehen, dass die Taxonomie von Bloom und Mitarbeitern, die be- Lernende alle Lehrziele als eigene Lernziele über- reits in den 1950er Jahren entwickelt wurde und zwi- nehmen, noch kann man als Lehrender wirklich schen kognitiven, affektiven und psychomotorischen genau wissen, was die innersten Ziele der Lernenden Lehrzielen differenziert. Am umfangreichsten ausge- im Einzelnen sind (Klauer & Leutner, 2007). Lehr- arbeitet wurde der Bereich der kognitiven Lehr- ziele mögen als Begriff „autoritärer“ klingen, be- ziele: Hier werden sechs Klassen von Lehrzielen un- zeichnen aber besser, worum es beim Didaktischen terschieden, die hierarchisch (nach Schwierigkeitsgrad Design tatsächlich geht. Die oben verwendeten Be- und Komplexität) aufeinander aufbauen: Kenntnisse, griffe wie Information, Wissen, Kompetenz und Ex- Verständnis, Anwendung, Analyse, Synthese, Beur- pertise, die in der Literatur allesamt umfangreich teilung (Bloom & Krathwohl, 1956). Tabelle 1 gibt (wenn auch nicht einheitlich) präzisiert sind, können einen Überblick, wann diese Lehrziele als erreicht eine erste Möglichkeit sein, um verschiedene Lehr- gelten können. ziele grob zu unterscheiden. Für konkrete Gestal- 45 Jahre später haben Anderson und Krathwohl tungsmaßnahmen aber ist das nicht ausreichend. Hier (2001) eine Revision der Taxonomie von Bloom vor- bieten sich stattdessen verschiedene Lehrzieltaxo- gelegt. Dabei wurde die eindimensionale Taxonomie nomien an. in zwei Dimensionen, nämlich „Wissen“ und „ko- gnitive Prozesse“, aufgegliedert und zu einer Matrix Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 7. Didak=sches  Design.  Von  der  Lerntheorie  zur  Gestaltungsstrategie)  —  7 Lehrziel Lehrziel  ist  erreicht,  wenn  der  Lernende Kenntnisse Sachverhalte  beschreiben,  definieren  und  erinnern  kann. Verständnis in  eigenen  Worten  Zusammenhänge  beschreiben,  Sachlagen  interpre=eren,  vergleichen  kann. Anwendung Berechnungen  durchführen,  Regeln  anwenden,  Verbindungen  herstellen,  Schlussfolgerungen  ablei-­‐ ten  kann. Analyse die  Bestandteile  eines  Ganzen  erkennen  und  ihr  Zusammenwirken  durchschauen,  Problemquellen finden  und  zwischen  Fakten  und  Schlussfolgerungen  unterscheiden  kann. Synthese aus  vorgegeben  Bestandteilen  etwas  Neues  schaffen,  eine  Struktur  aupauen,  Prozeduren  entwi-­‐ ckeln  oder  Lösungen  entwerfen  kann. Beurteilung fundierte  Bewertungen  von  komplexen  Sachverhalten  vornehmen,  Urteile  fällen  und  die  effizien-­‐ testen  Lösungswege  für  schwierige  Probleme  ermiDeln  kann. Tabelle  1:  Kognitive  Lehrziele  nach  Benjamin  Bloom kombiniert. Diese Matrix bezieht sich ausschließlich tionellen Kontext kaum vermeidbaren Prüfungen auf den Bereich der Kognition; die ursprünglich (Assessment) in die didaktischen Überlegungen mit ebenfalls aufgenommenen affektiven und motori- einzubeziehen. Nur wer die Ziele klar formuliert hat, schen Lehrziele fallen in der revidierten Fassung weg. kann auch valide Assessment-Formen gestalten, die Die kognitiven Prozesse werden in Verbform be- zu einer Lernumgebung passen. schrieben und repräsentieren von links nach rechts Als Alternative zu klassischen Lehrzieltaxonomien wiederum eine steigende Komplexität (siehe Tabelle werden mitunter Lernzieltypen empfohlen (Oser & 2). Das Wissen erhält als eigene Dimension weitere Patry, 1990). Diese unterscheiden sich von klassi- Unterkategorien, die ein Kontinuum vom Fakten- schen Lehrzielen dadurch, dass sie weder hierarchisch wissen zum metakognitiven Wissen (Wissen über das oder nach Dimensionen des Lernens klassifiziert eigene Wissen) bilden. werden noch der Zweiteilung in eine Inhalts- und Lehrzieltaxonomien können eine große Hilfe für die Verhaltenskomponente folgen; auch auf eine Opera- Planung eines Lernangebots sein: Wer als didakti- tionalisierung wird verzichtet. Jeder Lernzieltyp ist scher Designer eine Liste oder Matrix verschiedener einer bestimmten Lernform zugeordnet und bildet Lehrziele vor sich hat, wird sich leichter bewusst, was mit dieser ein Basismodell. Ein Beispiel für ein mit einer Lernumgebung erreicht werden soll, welche solches Basismodell ist das Lernen durch Eigener- Erwartungen unrealistisch sind und an welche Mög- fahrung und entdeckendes Lernen, bei dem sich Lernende Erfahrungswissen aneignen. Ein zweites Mit   einer   Lehrzieltaxonomie   ordnet   man   Lehrziele, Beispiel ist die Begriffs- und Konzeptbildung, bei der ! opera=onalisiert   diese   und   erleichtert   die   Kon-­‐ struk=on  geeigneter  Assessment-­‐Formen. es um den Aufbau von Fakten, Sachverhalten und vernetztem Wissen geht. Ein drittes Beispiel stellen Routinebildung und Training von Fertigkeiten mit dem Ziel der Automatisierung dar. lichkeiten man noch gar nicht gedacht hat. Handelt es sich um ein Lernangebot, das im Rahmen einer Bil- dungsinstitution durchgeführt werden soll, helfen Lehrzieltaxonomien außerdem dabei, die im institu- Dimension  kogniNve  Prozesse Dimension  Wissen Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Bewerten Erschaffen Faktenwissen Konzeptwissen Prozesswissen Metakogni=ves  Wissen Tabelle  2:  Revision  der  Bloomschen  Taxonomie  nach  Anderson  und  Krathwohl  (2001) Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 8. 8    —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) 4. Gestaltungsstrategie:  Von  der  Ausrichtung  zum  di-­‐ S. 199 f.). Didaktische Szenarien liegen gewisser- dakNschen  Szenario   maßen zwischen den hoch-abstrakten didaktischen Ausrichtungen bzw. Formaten einerseits und didakti- Ausrichtungen  und  Formate  einer  Lernumgebung schen Methoden andererseits. Es gibt eine ganze Ziele sind ein wichtiger Ausgangspunkt, um den Cha- Reihe von Versuchen, diese Szenarien (ähnlich wie rakter bzw. die Ausrichtung einer Lernumgebung Lehrziele) nach didaktischen Dimensionen zu ordnen festzulegen. Mit der Ausrichtung fallen Grund- (vgl. Baumgartner, 2006). Die resultierenden Taxo- satzentscheidungen darüber, ob eine Lernumgebung nomien unterliegen im Falle des technologiege- z.B. (a) vor allem instruktional orientiert und eher stützten Lernens in der Regel weniger stark lerntheo- geschlossen oder (b) primär problemorientiert und retischen Einflüssen wie Formate, sind dafür aber eher offen konzipiert ist oder (c) beides in unter- „anfälliger“ für den technologischen Wandel. Ende schiedlichem Ausmaß kombiniert. Diese Unter- der 1990er Jahre schlagen Back et al. (1998) anhand scheidung geht auf eine alte Kontroverse zwischen von distributiven, interaktiven und kollaborativen David Ausubel und Jerome Bruner darüber zurück, Technologien eine relativ einfache Unterscheidung wie rezeptiv versus aktiv (oder besser: produktiv) das folgender Szenarien vor: (a) ein lehrerzentriertes Sze- Lernen erfolgt bzw. erfolgen sollte (Neber, 1987). Be- nario zur Informationsvermittlung, (b) ein lernerzen- steht das Ziel vorrangig darin, rezeptives Lernen zu triertes Szenario zum Wissens- und Fertigkeitserwerb fördern, konzentrieren sich Lehraktivitäten darauf, und (c) ein teamzentriertes Szenario zur Wissens- Inhalte lerngerecht aufzubereiten und Lernende darin teilung und zum Problemlösen. anzuleiten, sich diese anzueignen (darbietendes Ein relativ neuer Ordnungsvorschlag für didak- Lehren nach Ausubel oder direkte Instruktion). Be- tische Szenarien postuliert folgende drei „Paar-Di- steht das Kernziel dagegen darin, produktives mensionen“ mit jeweils drei Ausprägungen (Schul- Lernen zu fördern, werden konstruktive Aktivitäten meister et al., 2008): (1) den Grad der Virtualität eines wie Problemlösen in eigens gestalteten Kontexten Lernangebots und die Gruppengröße, für die sich das wichtig (entdecken-lassendes Lehren nach Bruner Lernangebot eignet, (2) den Grad der Synchronizität oder problemorientierte Förderung). Mitunter und der (Multi-)Medialität sowie (3) den Anteil von werden solche typischen Konzeptionen bzw. Ausrich- Inhalt (Content) versus Kommunikation und den tungen einer Lernumgebung auch als Formate be- Grad der Aktivität. Die Matrix aus jedem Dimen- zeichnet, die sich in mehreren Dimensionen unter- sionen-Paar ergibt jeweils neun Szenarien. Tabelle 3 scheiden können: z.B. im Umgang mit Wissen (Re- verdeutlicht das Vorgehen am Beispiel des ersten Di- zeption oder Anwendung), in der Steuerungsinstanz mensionen-Paars. (Fremd- oder Selbststeuerung), in der Sozialform Bildet man für jedes Dimensionen-Paar eine (Einzellernen oder kooperatives Lernen) etc. solche Kreuztabelle, lassen sich laut Schulmeister et (Schnotz et al., 2004). Je mehr Dimensionen man an- al. (2008) prinzipiell alle Formen der Lehre damit er- nimmt, deren Ausprägung variiert, umso mehr Kom- fassen. Die hohe Granularität der Taxonomie bezahlt binationen sind möglich. Man kann sich also nicht man allerdings mit Unübersichtlichkeit, weshalb die nur zwei, sondern sehr viele Formate konstruieren. Autoren empfehlen, sich auf den Grad der Virtua- Dies führt letztlich zu verschiedenen didaktischen lität, der Synchronizität und die Gruppengröße mit je Szenarien. zwei Ausprägungen zu konzentrieren, was in acht Grundtypen mediendidaktischer Szenarien mündet. Darbietendes   und   entdecken-­‐lassendes   Lehren   sind Didaktische Taxonomien dieser Art wurden und ! zwei   typische   und   alt   bekannte   Ausrichtungen   bzw. Formate,   die   verschiedene   Lernformen   fördern   und werden primär dazu entwickelt, die Vielfalt, die man in der technologiegestützten Bildungspraxis vor- ebenso  verschiedene  Bezeichnungen  tragen. findet, beschreiben und einordnen zu können. Erst in zweiter Linie eignen sie sich auch dazu, didaktische DidakNsche  Szenarien  und  deren  Ordnung   Aktivitäten anzuregen, indem sie einen Überblick über Beispiele geben oder als Vorbilder wirken, Unter einem didaktischen Szenario versteht man ein sofern auch empirische Befunde oder praktische Er- komplexes Bildungsarrangement, bestehend aus einer fahrungen zu einzelnen didaktischen Szenarien vor- bestimmten Organisationsform (u.a. abhängig von liegen. der Institution), einer konkreten Umgebung und einer Lehr-/Lern-Situation, in der mehrere Lehrme- thoden zum Tragen kommen (Schulmeister, 2006, Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 9. Didak=sches  Design.  Von  der  Lerntheorie  zur  Gestaltungsstrategie)  —  9 Gruppengröße Individuelles  Lernen Lernen  in  Gruppen Lernen  in  Großgruppen Virtualität Präsenz z.  B.  Teleteaching z.  B.  virtuelles  Klassenzimmer z.  B.  Podcast Integriert z.  B.  Aufgaben  im  LMS EnFällt z.B.  Tutoring Virtuell z.  B.  Lernen  mit  Skript z.  B.  Live-­‐Gruppenarbeit z.  B.  Webserver-­‐Zugriff Tabelle  3:  Kreuztabelle  aus  Virtualität  und  Gruppengröße.  Quelle:  Schulmeister  et  al.,  2008 Von  der  Lerntheorie  zum  didakNschen  Handeln   Formulieren   Sie   mindestens   zwei   Argumente,   warum Der Weg von der Lerntheorie zum eigentlichen di- daktischen Handeln ist weit: Lerntheorien öffnen ? es   rela=v   schwer   ist,   eine   konkrete   Lernumgebung einem   lerntheore=schen   Paradigma   genau   zuzu-­‐ dem Lehrenden die Augen dafür, was Lernen alles ordnen.   Welchen   Sinn   kann   eine   solche   Zuordnung bedeuten kann, aus welchen Perspektiven sich Lernen haben?   betrachten lässt, welche vielfältigen Beschreibungs- sprachen sich dafür eignen und welche Erklärungen naheliegen, wenn man Lernen (wie auch das Aus- Die   Grenzen   zwischen   Formaten   bzw.   Ausrichtungen bleiben von Lernen) nachvollziehen und beeinflussen ? einer  Lernumgebung  und  didak=schen  Szenarien  sind fließend:  Wo  ziehen  Sie  die  Grenze  und  warum?   will. Im besten Fall helfen lerntheoretische Kennt- nisse auch dabei, eigene implizit wirkende Lernauf- fassungen zu entdecken und zu verhindern, dass sie Was   erhoffen   Sie   sich   von   lerntheore=schen   Kennt-­‐ didaktische Entscheidungen unkontrolliert stören. Allenfalls über Erkenntnisse aus der Forschung ? nissen   für   didak=sche   Entscheidungen   in   der   Praxis? Hat  sich  Ihre  Antwort  darauf  verändert,  nachdem  Sie mögen Lerntheorien auch eine Hilfe dabei sein, zu diesen   Text   gelesen   haben?   Wenn   ja,   in   welche einer didaktischen Grundsatzentscheidung über die Richtung? Ausrichtung einer Lernumgebung zu gelangen. Aus- schlaggebend für letztere aber sind allem voran die Empfehlungen  zur  weiteren  Lektüre Ziele des jeweiligen Lehrvorhabens, weshalb deren Analyse so wichtig ist, wenn es darum geht, eine Ge- ! ▸ Klauer,   K.J.   &   Leutner,   D.   (2007).   Lehren   und Lernen.  Einführung  in  die  Instruk=onspsychologie. staltungsstrategie zu erarbeiten. Die konkreten Ziele Weinheim:  Beltz.   sind letztlich auch ausschlaggebend, welches didak- ▸ Reinmann,   G.   (2010).   Studientext   Didak=sches tische Szenario man wählt bzw. zu welchem didakti- D e s i g n .   M ü n c h e n .   U R L :   h D p : / / l e r n e n -­‐ schen Szenario man gelangt. Lehrzieltaxonomien unibw.de/sites/default/files/Studientext_DD_April 10.pdf   bieten hierfür eine systematisierende Hilfe, haben al- ▸ Schulmeister,  R.  (2006).  eLearning:  Einsichten  und lerdings auch den Nachteil, dass sie sich relativ ein- Aussichten.  München:  Oldenbourg. seitig auf kognitive Ziele konzentrieren und damit andere womöglich verdrängen. Auch Lehrzieltaxo- Literatur   nomien sind oft lerntheoretisch geprägt. Didakti- schen Szenarien sowie didaktische Taxonomien ▸ Anderson, L.W. & Krathwohl, D.R. (2001). A taxonomy for können als Vorbild oder als kreativer Impuls wirken, learning, teaching, and assessment. A revision of Bloom´s ta- weshalb deren Kenntnis das didaktische Handeln er- xonomy of educational outcomes. New York: Longman. leichtern kann. ▸ Back, A.; Seufert, S. & Kramhöller, S. (1998). Technology enabled Management Education – Die Lernumgebung MBE Genius im Bereich Executive Study an der Universität St. Schreiben  Sie  die  wich=gsten  S=chpunkte  heraus,  mit Gallen. io Management, 21(3), 36–42. ? denen   man   verschiedene   Lerntheorien   kennzeichnen kann,  und  stellen  Sie  diese  in  einer  Tabelle  zusammen: ▸ Bandura, A. (1977). Social learning theory. Englewood Cliffs: Prentice Hall. In  welchen  Dimensionen  unterscheiden  sie  sich?  Wie sind  Sie  auf  Ihre  Dimensionen  gekommen? ▸ Baumgartner, P. & Payr, S. (1999). Lernen mit Software. Inns- bruck: Studien-Verlag. Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at
  • 10. 10    —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) ▸ Baumgartner, P. (2006). E-Learning-Szenarien. Vorarbeiten zu ▸ Pörksen, B. (2001). Die Gewissheit der Ungewissheit. Ge- einer didaktischen Taxonomie. In: E. Seiler Schiedt; S. Kälin & spräche zum Konstruktivismus. Heidelberg: Carl-Auer- C. Sengstag (Hrsg.), E-Learning – alltagstaugliche Innovation?, Systeme. Münster: Waxmann, 238-247. ▸ Reinmann, G. (2005). Blended Learning in der Lehrerbildung. ▸ Baumgartner, P.; Häfele, H. & Maier-Häfele, K. (2004). Grundlagen für die Konzeption innovativer Lernumgebungen. Content Management Systeme in e-Education. Innsbruck: Stu- Lengerich: Pabst. dienverlag. ▸ Reusser, K. (2006). Konstruktivismus – vom epistemologischen ▸ Bernhardt, T. & Kirchner, M. (2007). E-Learning 2.0 im Leitbegriff zur Erneuerung der didaktischen Kultur. In: M. Einsatz – „Du bist der Autor!“ – Vom Nutzer zum WikiBlog- Baer; M. Fuchs; P. Füglister; K. Reusser & H. Wyss (Hrsg.), Di- Caster. Boizenburg: Hülsbusch. daktik auf psychologischer Grundlage. Von Hans Aeblis kogni- ▸ Bloom, B.S. & Krathwohl, D.R. (1956). Taxonomy of educa- tionspsychologischer Didaktik zur modernen Lehr-Lernfor- tional objectives: The classification of educational goals, by a schung, Bern: hep, 151-168. committee of college and university examiners. Handbook I: ▸ Rey, G.D. (2009). E-Learning. Theorien, Gestaltungsempfeh- Cognitive Domain. New York: Longmans, Green. lungen und Forschung. Bern: Huber. ▸ Bodenmann, G.; Perrez, M.; Schär, M. & Trepp, A. (2004). ▸ Schnotz, W.; Eckhardt, A.; Molz, M.; Niegemann, H.M. & Klassische Lerntheorien. Grundlagen und Anwendungen in Hochscheid-Mauel, D. (2004). Deconstructing instructional Erziehung und Psychotherapie. Bern: Huber. design models: Toward an integrative conceptual framework ▸ Glasersfeld, von E. (1996). Radikaler Konstruktivismus. Idee, for instructional design research. In: H. Niegemann; D. Leutner Ergebnisse, Probleme. Frankfurt am Main: Suhrkamp. & R. Brünken (Hrsg.), Instructional design for multimedia ▸ Klauer, K.J. & Leutner, D. (2007). Lehren und Lernen. Ein- learning, Münster: Waxmann, 71-90. führung in die Instruktionspsychologie. Weinheim: Beltz. ▸ Schulmeister, R. (2006). eLearning: Einsichten und Aussichten. ▸ Moser, H. (2008). Einführung in die Netzdidaktik. Lehren und München: Oldenbourg. Lernen in der Wissensgesellschaft. Baltmannsweiler: Schneider ▸ Schulmeister, R.; Mayrberger, K.; Breiter, A.; Fischer, A.; Verlag Hohengehren. Hofmann, J. & Vogel, M. (2008). Didaktik und IT-Service-Ma- ▸ Neber, H. (1987). Problemlösen und Instruktion. Psychologie nagement für Hochschulen. URL: in Erziehung und Unterricht, 34, 241-246. http://www.mmkh.de/upload/dokumente/Referenzrahmen_ ▸ Oser, F. & Patry, J.-L. (1990). Choreographien unterrichtlichen Qualitaetssicherung_elearning_April09.pdf [04-07-2010]. Lernens. Basismodelle des Unterrichts. Berichte zur Erzie- ▸ Skinner, B.F. (1954). The science of learning and the art of tea- hungswissenschaft Nr. 89. Freiburg (Schweiz): Pädagogisches ching. American Psychologist, 11, 221-233. Institut der Universität Freiburg. ▸ Watson, J.B. & Rayner, R. (1920). Conditioned emotional reac- tions. Journal of Experimental Psychology, 3, 1-14. Schnupperversion ....  Vollversion  und  alle  weiteren  Kapitel  des  Lehrbuchs   ab  Anfang  Februar  2011  mit  freiem  Zugang  unter h@p://l3t.tugraz.at