Die aus Internetsuchmaschinen bekannte Technologie der indexgestützten Recherche findet im bibliothekarischen Bereich und auch darüber hinaus immer mehr Anhänger. Discovery Systeme profitieren von dieser Technik und bringen zusätzlich zur hohen Performanz und Skalierbarkeit viele der in Bibliotheken nachgefragten Funktionalitäten im Paket mit.
Eine Bibliothek erhält mit einem Discovery System eine nutzerfreundliche Möglichkeit zur Präsentation ihrer sämtlichen elektronischen Bestände und angeschlossenen Dienstleistungen. So sind Verfügbarkeitsrecherchen in OPACs, Fernleihen, das Anreichern von Suchergebnissen mit Covern, Inhaltsverzeichnissen oder Buchhandelsinformationen, der Export von Metadaten in Literaturverwaltungssoftware etc., über offene Standardschnittstellen einfach als zentrale Services einzubinden. Eine Google-ähnliche Suche mit Facettierung der Rechercheergebnisse gibt es selbstverständlich inklusiv.
Die Herausforderung besteht darin, die Flexibilität des Systems zu nutzen um eine noch konsequentere Ausrichtung auf den Nutzer umzusetzen. Dies wirkt sich naturgemäß auf die grundlegende Konzeption und damit auf den Aufbau und die Konfiguration eines Discovery Systems aus. Basierend auf Erkenntnissen durch Studien aus Umfragen und Statistiken lassen sich die Bedürfnisse der eigenen Nutzer identifizieren und Handlungsanweisungen zum Aufbau eines solchen zielgruppenspezifischen Services ableiten.
Der Weg eines ‚out-of-the-box' Discovery Systems (VuFind) hin zu einer Anwendung als disziplinär ausgerichtete, nutzerorientierte Informationsplattform wird hier am Beispiel SOWIPORT dargestellt.
Nah am Nutzer (Steinberg) - Konzept und Umsetzung eines Discovery-Services mit konsequenter Zielgruppenorientierung
1. Nah am Nutzer
Konzept und Umsetzung eines Discovery-
Services mit konsequenter
Zielgruppenorientierung
Jan Steinberg (GESIS, Köln), 12. März 2013
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
+++ 11. - 14. März 2013 +++ Congress Center Leipzig +++
2. Inhalt
2
• und
• Daten und Vernetzung
• -relevante Projekte
• Features, Erweiterungen – und die Gründe
dafür
• Resumée
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
3. • zentrale Anlaufstelle für Nutzer sozialwissenschaftlicher
Informationen
• Integration von Literaturnachweisen, Personen,
Institutionen, Projekten und Forschungsdaten
(derzeit 19 Datenquellen)
• Aktuelles: Veranstaltungskalender, Call for Papers,
Neuerscheinungen
• Vernetzung von Suchbegriffen sowie von Informationen
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
4. 2
Unser Projekt:
mit
- Open Source
- schnell
- leicht konfigurier- und erweiterbar
- variable Schnittstellen
- lebendige Community
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5. Inhalt
2
• und
• Daten und Vernetzung
• -relevante Projekte
• Features, Erweiterungen – und die Gründe
dafür
• Resumée
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6. - SOLIS (ca. 435.000 DEs)
- SSOAR (ca. 22.000 Metadaten zu
OA-Volltexten)
- Cambridge Scientific Abstracts
– Proquest CSA (ca. 4,7 Mio. DEs)
- Partnerdatenbanken
(USB Köln, IAB, FES, FISB, WZB
etc.)
Zielgruppe
- SOFIS (ca. 50.000 DEs) –
Derzeit insgesamt über 7 Mio. Projektinformationen der
Literaturdatensätze letzten 10 Jahre
(Ausschnitt von insgesamt
- More to come: SOJ, PAO ca. 110.000 DEs)
- dbk Datenbestandskatalog
(ca. 5.000 Studieninfos)
- über 600.000
verzeichnete Volltextlinks,
- SSOAR
(ca. 22.000 Volltexte)
LITERATUR PROJEKTE FORSCHUNGS-
DATEN
Volltexte
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
7. Vernetzung in GESIS-Daten
Referenzen und Zitationen
Literatur-Output
SOLIS –
SOFIS – Literatur
Projekte TheSoz
Institutionen
Affiliationen
dbk – Personen- fulltext
namen SSOAR –
Forschungsdaten
OA-Volltexte
9. Inhalt
2
• und
• Daten und Vernetzung
• -relevante Projekte
• Features, Erweiterungen – und die Gründe
dafür
• Resumée
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
10. -Projekt: Smart Harvesting für sozialwissenschaftliche
Open Access-Literatur und Forschungsdaten
• Disambiguierung von Personennamen
• Identifikation und Aggregation von Duplikaten und DB-
Feldern
• Forschungsdaten-Literatur-Verknüpfung u.a. über
Autorenidentifikation
• Fehleridentifikation und Datenverifikation sowie
Metadatenaddition über Suchmaschinenanfragen
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11. -Projekt: InFoLiS – Integration von Forschungsdaten
und Literatur in den Sozialwissenschaften
• Automatische Erkennung von Referenzen zu
Forschungsdaten in Literaturmetadaten
• Matching auf DOIs in da|ra
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12. Inhouse-Projekt: Referenzen / Zitationen
• 8,6 Mio. Referenzen aus CSA
• Verlinken von Referenzen mit den entsprechenden
Dokumenten in
• Generierung von Zitationen in referenzierten
Dokumenten und Backlinking
• Grundlage: Einmalige Referenzlieferung von Proquest
für CSA-PS, CSA-SA und CSA-SSA
• Laufende Verzeichnung von Referenzen in SOLIS
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13. Inhalt
2
• und
• Daten und Vernetzung
• -relevante Projekte
• Features, Erweiterungen – und die Gründe
dafür
• Resumée
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
14. Usability / Nutzerverhalten
Instrumente:
• Statistiken (Logfile-Analysen)
• Interviewreihe
• Nutzerstudien / Studienreviews
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15. Heatmap
• Zeigt an, wo geklickt
wird, auch wenn dort
keine Funktion
• Gibt Hinweise auf
Nutzung und Nicht-
nutzung von Inhalten
• Interpretation mit
Vorsicht!
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16. Einfache Suche
GESIS-Interviewreihe: „über eine Suchmaske möglichst alle
einschlägigen Datenbanken…“
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17. Sucherweiterung
• Autocomplete
• Search Term Recommendation (STR)
• Heterogenitätsservice (deaktivierbar) – über
Crosskonkordanzen und Übersetzungen
• Ähnliche Dokumente
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18. Erweiterte Suche
„… gezielte Nutzung von
Recherchen nimmt mit
Berufserfahrung zu…“
Logfiles: Erweiterte Suche
wird häufiger genutzt als
die einfache.
• …
• Speichern von Suchen
• RSS-Feed
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19. Dublettengruppierung
• Ca. 700.000 Dokumente kommen mehrfach im
gesamten Datenbestand vor.
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20. Facetten
Nutzung Facetten
sowiport 2011
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
21. Sortierung
‚Jahr absteigend‘- und Relevanzsortierung werden favorisiert.
= > Aktualität im hohen Nutzerinteresse
Zwei Möglichkeiten zur Optimierung:
- Rankingproblematik in Discovery-Systemen
umgehen / abschwächen
- Relevanz um den Faktor Aktualität
erweitern.
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22. Inhalt
2
• und
• Daten und Vernetzung
• -relevante Projekte
• Features, Erweiterungen – und die Gründe
dafür
• Resumée
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
23. Resumée / Lessons learned
• Discovery-Systeme bieten viel out-of-the-box.
• Konfigurationen und Erweiterungen sind verfügbar.
• Individualisierungen sind sehr gut möglich.
• Herauszufinden, was der Nutzer wirklich benötigt, ist
nicht trivial.
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten
25. Neuere Studien:
[Janneke Adema; Paul Rutten](2010): Digital Monographs in the Humanities and Social Sciences: Report on User Needs
(OAPEN Project Report). Amsterdam.
Sillipigni Connaway; Timothy Dickey (2010): The digital information seeker: Report of findings from selected OCLC, RIN, and
JISC user behaviour projects. London.
Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (2010): Bedürfnisse der ZBW-Zielgruppen im Bereich
Informationsmangement: Zusammenfassung der qualitativen und quantitativen Ergebnisse. Kiel/Hamburg.
Alison Head; Michael Eisenberg (2009): How College Students Seek Information in the Digital Age. Washington. (Project
Information Literacy).
JISC (2008): Information behaviour of the researcher of the future. London.
JISC (2010): User Behaviour Observational Study: User Behaviour in Resource Discovery. London.
Sebastian Nix (2010): Das Internet als Informationsressource für die Frankreichforschung: Eine Befragung deutscher und
französischer Experten. Berlin. Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Bd. 262.
OCLC (2008): Online Catalogs: What Users and Librarians Want. [Dublin, Ohio]
Maria Zens (2012): Findestrategien erfahrener Sozialwissenschaftler: Ausgewählte Ergebnisse einer GESIS-Interviewreihe. Köln.
5. Kongress Bibliothek und Information Deutschland – Wissenswelten neu gestalten