Business Intelligence und Prozesse die auf BI-Lösungen basieren gehören zu den Kernelementen von datenbasierten Unternehmen. Bisherige Verfahren werden durch neue Techniken wie Big Data, Predictive Analytics oder Mobile BI in Frage gestellt und moderne Unternehmen müssen sich selektiv fragen, in welchen Bereichen komplexe Zusammenhänge zwingend durch neue Techniken und Methoden erfasst werden müssen, auch um der Datenflut durch globalisierte Märkte Herr zu werden.
Um einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von BI zu geben als auch diese zu diskutieren und in der Praxis zu zeigen hat das Team der Competence Site zusammen mit führenden Vertretern der Branche das kostenlose Competence Book „Business Intelligence“als E-Book realisiert.
Falls Sie Interesse an unseren Books haben, würden wir uns über eine Anfrage an team@competence-site.de freuen.
MES Kompakt II - Manufacturing Execution Systems im Zeitalter von Industrie 4...
BI kompakt - Business Intelligence für das datenbasierte Unternehmen (Competence Book Nr. 3) 2014
1. Competence Book Nr. 3
BI Kompakt
Business Intelligence für das datenbasierte Unternehmen
2. Competence Book - Business Intelligence
PARTNER - SPONSOREN DES COMPETENCE BOOKS
2
Partner des Competence Books BI
3. Competence Book - Business Intelligence
EDITORIAL
3
Quo Vadis Business Intelligence? Das war die Frage, die das Team der Com-petence
Site uns für das Competence Book BI KOMPAKT gestellt hat.
Consumerization, Agility, Big Data - neue Anforderungen und „disruptive“
Techniken stellen auf jeden Fall bisherige Business Intelligence-Strategien in
Frage. Sie versprechen im Gegenzug neue Einsichten in den Datenkosmos,
eine breitere Nutzung von Business Intelligence sowie neue Absatzchancen
für Anwenderunternehmen, denkt man nur an jenes Potenzial, das in der Ana-lyse
von Kundendaten in sozialen Netzwerken oder von Sensordaten steckt.
Das wirkt sich auch auf den Markt aus. Anbieter von Software und Ser-vices
für Business Intelligence profitieren vom großen Interesse und Inves-titionsbedarf
bei ihren Kunden. Entsprechend positiv entwickelt sich laut
der aktuellen BARC-Marktstudie der BI-Gesamtmarkt in Deutschland, den
mittlerweile über 250 Hersteller mit geschätzten 600 Produkten bedienen:
In den beiden Produktsegmenten „BI-Anwenderwerkzeuge“ und „Daten-management-
Software“ erhöhten sich in 2012 die Umsätze mit Lizenzen
und Wartung gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden
Euro. Und auch für die kommenden Jahre erwartet BARC ein durchschnitt-lich
zweistelliges Marktwachstum mit Übernahmen, aber auch neuen in-novativen
Anbietern und Produkten, die sich den großen fachlichen und
technischen Herausforderungen der kommenden Zeit stellen wollen.
Perspektivisch kann festgestellt werden: Daten haben sich zu einem ent-scheidenden
Wirtschaftsgut gewandelt, dessen Verfügbarkeit den künftigen
Unternehmenserfolg ganz wesentlich beeinflusst. Daten werden strate-gisch!
Voraussetzung ist aber eine austarierte BI-Strategie zwischen Be-stehendem
und Neuem, die eine flexible Nutzung von BI(-Prozessen) und
Daten erst ermöglicht und zugleich durch eine Data Governance absichert.
Hilfe verspricht der BARC BI Congress, der ganz im Zeichen dieser Ent-wicklung
steht und Unternehmen Orientierung, Best Practices und einen
direkten Draht zu Kollegen und Marktexperten bietet. An zwei Tagen er-warten
die Besucher Fachvorträge und exklusive Marktanalysen zu allen
wichtigen Trends in der Business Intelligence und im Datenmanagement,
ausführliche Produktvergleiche, spannende Anwendervorträge sowie der
„Best Practices Award“ für die innovativsten Unternehmen des Jahres.
Herausfordernde Zeiten also für IT, Fachbereiche und Management,
jetzt nicht den Anschluss im „data driven business“ zu verpas-sen,
gleichzeitig aber auch Zeiten des Aufbruchs. Wie sagte schon Ste-ve
Jobs: „Innovation unterscheidet den Vorreiter von den Verfolgern.“
Daher: Bleiben Sie innovativ!
Ihr Dr. Carsten Bange, CEO der BARC GmbH
Quo Vadis Business Intelligence?
Consumerization, Agility, Big Data
Zum Autor Dr. Carsten Bange:
Nach dem Erwerb der Allgemeinen Hochschul-reife
absolvierte Carsten Bange zunächst eine
Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskauf-mann
in Münster.
Zwischen 1994 und 1998 studierte Herr Ban-ge
Betriebswirtschaftslehre an der Bayerischen
Julius-Maximilians-Universität Würzburg und
arbeitete zwischen 1999 und 2001 als For-schungsassistent
am Lehrstuhl für BWL und
Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg
von Prof. Dr. Thome.
Neben der Entwicklung des BARC zum führen-den
Beratungs- und Analystenhaus für neutrale
Softwarebeurteilung und -auswahl ist Dr. Ban-ge
Dozent im MBA-Studiengang „Business In-tegration“
der Universität Würzburg.
4. Competence Book - Business Intelligence
Einleitung Grundlagen Anwendungen
2 Unser Kompetenz-Netzwerk
Partner des
Competence Books
3 Editorial Dr. Carsten Bange
Quo Vadis BI?
Consumerization, Agility,
Big Data
6 Grußwort Oracle
Daten effektiv nutzen
7 Grußwort IDL
Gewissheit und Kontrolle
über „flüssige Mittel“
8 Grußwort Microsoft
Schnellere Aha-Effekte aus
Big Data. Small Data.
All Data.
10 Zahlen kompakt
Infografik BI
14 Meinungen kompakt
Statements zu BI
20 Delphi-Roundtable BI I
Business Intelligence 2020
26 Delphi- Roundtable BI II
Business Analytik und
Perfomance Management
37 Neue Technologien I
Cloud, SaaS, Mobile BI -
muss das alles sein?
38 Neue Technologien II
Mobile Business Intelligence
40 Vorgehen I
Die vier Erfolgsfaktoren für
Business Intelligence
43 Vorgehen II
Softwareauswahl für
BI-Werkzeuge
46 Vorgehen III
Modelle als Basis für eine
agile Business Intelligence
48 Vorgehen IV
Agile BI Entwicklung
erfolgreich umsetzen
52 Vorgehen V
Mit Self-Service erfolgreich
im Bereich Business
Intelligence
54 Vorgehen VI
Self-Service Analytics als
nächste Evolution
60 Reporting und Kennzahlen I
Reporting Design - Status quo
und neue Wege...
64 Reporting und Kennzahlen II
Optimiertes Berichtswesen
mit SAP Business Planning &
Consolidation
68 Planung und Budgetierung I
Modern Budgeting:
Die Zukunft im Visier!
70 Unternehmenssteuerung
Big Data: Chancen und
Herausforderungen für die
Unternehmenssteuerung
74 Performance Management I
Top-Entscheider unzufrieden:
Ergebnisse der KPI-Studie
77 Performance Management II
Balanced Scorecard mit
BI verbinden
82 Performance Management III
Smarte CFOs setzen auf Unified
Performance Management
85 Analytics / Predictive I
Visual Analytics:
ein Lösungsansatz für
zukunftsorientierte Analysen
87 Analytics / Predictive II
Daten-Entdeckungsreise
90 Analytics / Predictive III
Big Data und Predictive
Analytics für alle?
INHALT
4
6. Competence Book - Business Intelligence
GRUSSWORTE
6
Unternehmen, die zur Steuerung ihrer Geschäfte über-durchschnittlich
stark auf Analysewerkzeuge setzten, sind
überdurchschnittlich erfolgreicher - diese Erkenntnis
von Tom Davenport in seinem Buch „Competing on Analytics“
aus dem Jahr 2007 ist heute wahrer denn je. Gemäß einer Gartner
Studie von 2012 hat Business Analytics bei den 2.300 befragten
CIOs weiterhin oberste Priorität.
Warum ist das so? Wir gehen heute davon aus, dass ca. 90% der
Daten weltweit in den letzten 2 Jahren entstanden sind, d.h.
das Datenvolumen wird sich bis 2020 verfünfzigfachen. Dabei
kommen fortwährend neue Informationen hinzu. Denken Sie nur
an Social Media Daten, das Nutzerverhalten auf Webseiten oder
auch ortsbezogene Dienste um Käuferverhalten zu analysieren
und zu optimieren. Aber auch rein technische Informationen wie
Sensordaten steigern die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen,
indem Wartungszyklen von Maschinen verkürzt werden und
Ausfälle über intelligente Mustererkennungen vorhergesagt
werden können.
Die zunehmende Nutzung von mobilen Endgeräten auf
Anwenderseite sorgt für ein völlig neuartiges Nutzerverhalten und
damit veränderte Ansprüche an analytische Systeme. Der
Anwender erwartet intelligente Inhalte ohne Wartezeit, die an
jedem Ort zu jeder Zeit zur Verfügung stehen.
Daten effektiv nutzen
Zur Autorin Christiane Toffolo-Haupt:
Christiane Toffolo-Haupt leitet als Senior Director Sales bei Oracle den Vertrieb für Bu-siness
Analytics Lösungen in Nord Europa.
Ihre Karriere bei Oracle begann sie im Jahre 2000 und hat seither mehrere Positionen
im nationalen und internationalen Vertriebsmanagement bekleidet. Nach den ersten 4
Jahren im Global Account Mangement, leitete Sie ab 2005 den Vertrieb für regionale
Großkunden in Süddeutschland und wechselte in 2009 in die Verantwortung des
Vertriebsdirektors Nordeuropa für Consulting Sales.
Im Jahre 2010 übernahm sie die Verantwortung für das Business Analytics Portfolio
zunächst für Deutschland und die Schweiz und seit Mitte 2012 für Nordeuropa.
Stand heute sind 60% der Unternehmen allerdings der
Auffassung, dass sie bereits jetzt schon über mehr Daten verfü-gen
als sie effektiv nutzen können – dies ist das Ergebnis einer
Umfrage, die Oracle 2012 unter mehr als 300 Entscheidungs-trägern
in USA und Kanada durchführte. Von diesen waren wiede-rum
93% der Auffassung, dass sie durch unzureichende Ausnut-zung
des Potenzials von analytischen Systemen Umsatz verlören.
Unternehmen, die sich im internationalen Wettbewerb behaup-ten
wollen, müssen Strategien entwickeln, um das Innovati-onspotenzial
von Technologietrends wie Big Data, In Memory,
Mobile und Social Media zu erschließen, wobei heute im Durch-schnitt
nur ca. 15% des IT Budgets für Innovationen allokiert
werden kann. 85% der verfügbaren Gelder werden für den Betrieb
und Weiterentwicklung bestehender Lösungen ausgegeben.
Oracle Business Analytics unterstützt Unternehmen dabei ihre
Prozesse zu optimieren, zu vereinfachen und damit techno-logischen
und finanziellen Spielraum für Innovationen zu schaf-fen.
Ich wünsche ich Ihnen spannende Lektüre mit diesem
Business Analytics e-book der Competence Site!
Herzliche Grüsse,
Ihre Christiane Toffolo-Haupt, Sr. Sales Director der Oracle
Deutschland B.V. & Co. KG
7. Competence Book - Business Intelligence
GRUSSWORTE
7
Nur mit Bauchgefühl ein Unternehmen managen? Längst
reichen Instinkt und Erfahrung nicht mehr aus, um Fir-men
erfolgreich durch die sich immer schneller verän-dernden
Zeiten zu führen.
Zuverlässige Informationen sind im komplexen und volatilen
Umfeld mehr denn je die Grundvoraussetzung für sichere Ent-scheidungen.
Im Fokus stehen dabei schon immer verlässliche
Finanzkennzahlen. Aber woher kommen die Zahlen, sind sie
valide, sind Währungsschwankungen berücksichtigt, sind alle
Gesellschaften erfasst, wie wirken sich Absatzeinbrüche in
bestimmten Regionen aus, welchen Einfluss haben wechselnde
Rohstoff-Einkaufspreise auf die Gesamtbilanz? Was bedeutet ein
verändertes Zahlungsverhalten meiner Kunden und wie erfahre
ich davon?
Um hier jederzeit den ersehnten Überblick zu haben, ist ein
durchweg integriertes und reibungslos funktionierendes
Gewissheit und Kontrolle
über „flüssige Mittel“
Berichtswesen nötig. Dazu müssen alle Beteiligten zusammen-arbeiten
und Menschen, Systeme und Organisation unter einen
Hut bringen.
Dass Unternehmen mit zunehmender Marktdynamik sowohl
system- als auch organisationsseitig neue Wege und Lösungen
finden müssen, steht außer Frage. Eines ist dabei durchweg klar:
Der Blick über den Abteilungs-Tellerrand und die unterneh-mensweite
Kooperation sind unabdingbare Voraussetzungen,
um die Performance des gesamten Unternehmens transparent
und valide darzustellen und daraus jederzeit passende Strategien
abzuleiten.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre – lassen Sie sich in-spirieren!
Ihr Harald Frühwacht, Geschäftsführender Gesellschafter der
IDL GmbH Mitte
Zum Autor Harald Frühwacht:
Harald Frühwacht ist seit 2006 geschäftsführender Gesellschafter der IDL GmbH
Mitte. Bereits 1991 startete er hier seine Karriere als betriebswirtschaftlicher
Berater, er realisierte verschiedenste Konsolidierungsprojekte und leitete die
fachliche Ent- und Weiterentwicklung der Konsolidierungssoftware IDLKONSIS.
Der Diplom-Kaufmann veröffentlichte seither verschiedenste Schriften zum The-ma
Rechnungswesen und hatte mehrere Jahre einen Lehrauftrag an der Europe-an
Business School im Bereich Konzernrechnungswesen inne.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt heute auf finanzwirtschaftlichen
Lösungen für den kommunalen Bereich.
8. Competence Book - Business Intelligence
GRUSSWORTE
8
Die oberste Priorität von Business Analytics besteht darin,
Zusammenhänge anhand von Daten einfacher zu verste-hen.
Vertraute Tools senken dabei die Akzeptanzhürden
für Führungskräfte, um Daten selbst zu analysieren. Sie unter-stützen
außerdem die Entscheidungsfindung im Team, indem
Daten zum Zeitpunkt und im Kontext der Entscheidungspro-zesse
bereitgestellt werden – egal auf welchem Endgerät. Nicht
umsonst sind Business Analytics-Software und BI-Tools heute
unverzichtbar, um schnell fundierte Geschäftsentscheidungen
zu treffen und den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern.
Eine große Herausforderung stellen für Unternehmen die bisher
noch nie da gewesenen Datenmengen dar. Glaubt man den Augu-ren,
ist die Nutzung intelligenter Datenströme der entscheidende
Wettbewerbsvorteil der Zukunft.
Glaubt man den Herstellern, ist Big Data der nächste Boom nach
dem Internet. Glaubt man den Beratern, gibt es eine Unzahl von
Fallstricken, angefangen von ethischen und rechtlichen Themen
über Verantwortlichkeiten und Prozessen im Unternehmen bis
hin zu neuen Anforderungen an die Agilität und Belastbarkeit
der IT.
Big Data ist dabei kein Hypethema. Vielmehr ist der Bedarf, ob-jektiv
betrachtet, längst da. Denn immer mehr Prozesse werden
digital gesteuert. Eine Vielzahl von Applikationen erzeugen Da-ten,
die es nicht nur abzuspeichern, sondern auch auszuwerten
Schnellere Aha-Effekte aus
Big Data. Small Data. All Data.
Zum Autor Daniel Weinmann:
Daniel Weinmann ist als Produktmarketing Manager für Data
Insights bei der Microsoft Deutschland GmbH beschäftigt.
Seine Themengebiete umfassen u.a. Business Intelligence,
Big Data sowie Mission Critical Applications auf Basis des
neuen SQL Servers 2014: Echtzeitanalyse und – transak-tionen
dank In-Memory Technologie, Power BI, HDInsight
(Hadoop für Windows Azure) und Always On.
gilt. Zugleich kommen Daten aus neuen Quellen hinzu, die bis-her
gar nicht in Erwägung gezogen wurden – wie beispielsweise
aus Social-Media-Kanälen. Denn wie gut Organisationen oder
Unternehmen ihre Kunden verstehen – und wie früh sie deren
Wünsche erkennen – wird immer mehr zum entscheidenden
Wettbewerbsvorteil.
Es stellen sich nun einige wichtige Fragen: Darf man den Trend
aussitzen? Und wenn nein, wo soll man anfangen?
Je nachdem, wo Sie derzeit im Bezug auf Big Data oder Business
Intelligence stehen, kann Sie Microsoft dabei unterstützen, prag-matische
Ansätze und Handlungsmöglichkeiten zu finden, um
IT und Prozesse auf neue Herausforderungen vorzubereiten. Im
einfachsten Falle geht es um einen noch einfacheren und schnel-leren
Einblick in vorhandene Daten, in der Ausbaustufe um die
Verlinkung von sozialen Netzen und anderen öffentlichen Daten,
und in der Königsklasse um die Echtzeitanalyse, mit kompro-misslosen
Anforderungen an Antwortzeiten und Flexibilität der
Systeme sowie Masse der Daten.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und viel Spaß beim
Lesen.
Beste Grüße
Daniel Weinmann, Product Marketing Manager der Microsoft
Deutschland GmbH
9.
10. Competence Book - Business Intelligence
INFOGRAFIK
Top 5 Ziele1 Top 5 Probleme3
77%
76%
73%
71%
66%
Im Geschäft bleiben
Vertrauen in Zahlen sicherstellen
Wirtschaflicher Ressourceneinsatz
Erfolge nachvollziehen
Im Geschäft flexibel bleiben
Komplexität
Anforderungsdefinitionen
Personalressourcen
Beachtung Management / GL
Datenqualität
Top 5 Anwendungsbereiche1
88%
Controlling 62%
Marketing / Vertrieb
42%
IT
26%
Logistik
26%
Einkauf
Top 5 Einsatzarten2
Analyse von Daten
Berichterstellung und -verteilung
Planung und Budgetierung
Forecast und rollierende Planung
Management Dashboard
28,6%
24,9%
19,7%
18,4%
16,5%
Tools2
82,6%
Dedizierte
BI-Software
8,7%
Operative Sys-teme
(ERP, CRM,
SCM etc.)
8,7%
Ausschließlich
Werkzeuge
zur
Tabellen-kalkulation
97%
84%
58%
49%
47%
10
Infografik Business Intelligence
11. Competence Book - Business Intelligence
INFOGRAFIK
Marktentwicklung für BI Software in Deutschland4
2006 2007 2008 2009 2010 2011
630
724
783
861
941
1046
in Millionen Euro
BI Trends2
Unstrukturierte
Daten und BI
100%
55%
30%
19%
100%
81%
56%
18%
Mobile BI
100%
73%
48%
17%
Predictive
Analytics
100%
60%
29%
16%
Internet
und BI
100%
54%
39%
15%
Geodaten
und BI
100%
39%
15%
Cloud und
BI
im Einsatz nicht im Einsatz
aber binnen 12
Monaten geplant
nicht im Einsatz
aber langfristig
geplant
nicht im Einsatz
und nicht geplant
geplant
11
12. Competence Book - Business Intelligence
INFOGRAFIK
Google Trends: Mobile, Cloud, Big Data,
Predictive Analytics und Self Service BI7
0
20
40
60
80
100
Self Service BI
Cloud BI
Predictive Analytics
Big Data
Mobile BI
Jan 10 Jan 11 Jan 12 Jan 13 Jan 14
Top 5 Vorteile
Predictive Analytics7
Top 5 Herausforderungen
Big Data7
Wettbewerbsvorteile
Neue Umsatzmöglichkeiten
Höhere Rentabilität
Mehr Kundenservice
Operative Effizienz
Personal
Schulungen
Datenverarbeitung in
Echtzeit
Lizenzkosten
Integration
68%
55%
52%
45%
44%
79%
77%
67%
64%
64%
12
13. Competence Book - Business Intelligence
INFOGRAFIK
Big Data Trendprognose für die Jahre 2012 bis 20175
(in Petabyte pro Monat)
Top 5 Aufgaben im
Daten-Management5
Top 5 Nutzen von
Big Data5
46%
43%
39%
34%
29%
Schutz der Informationen
Speicherung der Datenmengen
Kosten
Wachsende Komplexität der
Datenanalyse
Beschaffung aktueller Daten
35%
30%
28%
26%
24%
Controlling
Finanzplanung
Optimierung der IT-Infrastruktur
Vertriebsanalyse und -steuerung
Optimierung des
Kundenverhaltens
20000
40000
60000
80000
100000 Big Data
2012 2013 2014 2015 2016 2017
13
Quellen:
(1) „Business Intelligence und Advanced Analytics/ Data Mining“ - Institut für Business Intelligence der Steinbeis Hochschule Berlin
(2) „Business Intelligence im Mittelstand 2011/2012 “ - Unabhängige Anwenderbefragung des BARC-Institutes
(3) „Business-Intelligence-Studie 2010 “ - Studie der conunit GmbH in Kooperation mit der IBM Deutschland GmbH und der TU Chemnitz
(4) „Software für Business Intelligence“ - Artikel auf www.cfoworld.de
(5) http://bvmm.org/assets/components/gallery/connector.php?action=web/phpthumb&w=1024&zc=1&far=C&q=90&src=/assets/gallery/6/67.png
(6) Google Trends (2/2014)
(7) Ventana Research http://tonycosentino.ventanaresearch.com/tag/birt-analytics/
14. Competence Book - Business Intelligence
Potenziale BI
Meines Erachtens sind bei weitem noch nicht alle Potenziale ausge-schöpft,
die der BI-Markt an Innovationen bietet. Ich denke da etwa
an maßgeschneiderte Lösungen für KMU und Kleinstunternehmer.
Auch benötigen wir in Zukunft mehr branchenspezifische Angebote
wie etwa Geo- Intelligence-Systeme für Logistikunternehmen oder
Analyse-Tools für Social Media.
Bis 2020 ist das In-novationspotenzial
noch lange nicht er-schöpft.
In der Anwendungspraxis muss sachlich festgestellt werden, dass
die Applikationswelt mit den geweckten Erwartungen (noch) nicht
mithalten kann. Weder Big Data noch In-Memory-Computing oder
Mobile BI und Social Intelligence sind bereits in der Breite etabliert.
Das gilt im Besonderen für den Mittelstand.
Daten haben sich zu einem entscheidenden Wirt-schaftsgut
gewandelt, dessen Verfügbarkeit den
künftigen Unternehmenserfolg ganz wesentlich be-einflusst.
Daten werden strategisch!
Anbieter von Software und Services für Business Intelli-gence
profitieren von diesem großen Interesse und Investi-tionsbedarf
bei ihren Kunden.
Statements zu BI
Was sagen die führenden Köpfe zur Zukunft?
Bedeutung BI
STATEMENTS
BI-Lösungen werden schon in der nahen Zukunft für jeden kaufmännischen Angestellten und
Manager zum täglichen Handwerkszeug gehören.
14
15. Competence Book - Business Intelligence
Zukunft BI Consumerization, Agility, Big Data - neue
Anforderungen und „disruptive“ Techniken
stellen auf jeden Fall bisherige Business In-telligence-
Strategien in Frage.
Sie versprechen im Gegenzug neue Einsich-ten
in den Datenkosmos, eine breitere Nut-zung
von Business Intelligence sowie neue
Absatzchancen.
Wir stehen gerade am
Anfang, denn die ver-meitlich
klassischen
Themen wie Big Data,
In-Memory-Compu-ting,
Mobile BI und
Social Intelligence sind
unweigerlich mit Busi-ness
Intelligence ver-knüpft
und damit mit
Business Analytics:
Denn aus all diesen
Quellen sprudeln Da-ten
hervor.
Heute gibt es zwei unterschiedliche Zweige von Business Intel-ligence,
die man zusammen als Nachfolger von Business Intelli-gence
verstehen kann: Analytik und Performance Management.
Das Ganze geht oft einher mit
der Problematik fehlenden
Branchen-Know-hows auf der
Anbieterseite.
Herausforderungen BI Das größte sich stellende Pro-blem
ist, dass die wenigsten
BI-Anbieter dazu bereit sind,
sich in die individuellen Prob-lemstellungen
ihrer Kunden hin-einzuversetzen;
Tiefgreifende Änderun-gen
des Nutzungsver-haltens
wie etwa die
Verwendung eigener
Endgeräte („Bring Your
Own Device“) erfordern
ein Umdenken: Eine
weitere Herausforde-rung
besteht in der Kon-solidierung
der Daten
– auch in international
agierenden Unterneh-men.
Zudem ist darauf
zu achten, dass Fachan-wender
und IT frühzeitig
in BI-Projekte eingebun-den
sind.
Gut ausgebildete Mitarbeiter – darin liegt die wichtigste
Chance und Hürde zugleich. Denn wir brauchen Leute, die
das in den Daten liegende Potenzial abfragen und herausle-sen
können.
STATEMENTS
15
16. Competence Book - Business Intelligence
Self Service BI
Predictive Analytics ist vom
Prinzip her nichts Neues.
Das neue daran ist die Tatsa-che,
dass dies weitestgehend
automatisiert durch Algorith-men
und mit Hilfe riesiger Da-tenmengen
unterschiedlicher
Formate und Quellen gesche-hen
soll.
Und so gibt es eine Vielzahl
von Anwendungsfällen für
Predictive Analytics, üb-rigens
alles Beispiele, bei
denen sich ein ROI berech-nen
lässt
Predictive Analytics wird
künftig ein wesentlicher
Bestandteil von Busi-ness-
Analytics-Lösungen,
aber die Zukunft vorherzu-sagen
bleibt nach wie vor
ein Traum.
Predictive
Analytics
Die Anforderung, schnell und unkompliziert auf aktuell benötigte Informationen zurückgreifen zu
können, ist in der sich immer weiter beschleunigenden Geschäftswelt essentiell.
Die Beweglichkeit im BI-Umfeld wird
jedoch oftmals durch das Unvermögen
traditioneller BI-Werkzeuge getrübt.
...der Fachbereiche darf jedoch nicht
in eine allumfassende BI Anarchie
münden: Auch hier muss es eine wirk-same
BI Governance geben.
Die Anforderung,
schnell und un-kompliziert
auf
aktuell benötig-te
Informationen
zurückgreifen
zu können, ist
in der sich im-mer
weiter be-schleunigenden
Geschäftswelt
essentiell.
STATEMENTS
16
17. Competence Book - Business Intelligence
Daten-visualisierung
In der heutigen von Sprache-Bild-Verknüpfungen geprägten Gesellschaft, dem so genannten
„Optischen Zeitalter“ wo Bilder nahezu alle Lebens- und Wissensbereiche bestimmen, betrachte
ich Datenvisualisierung als ausschlaggebend um die wachsenden Zahlenberge leichter zugäng-lich
zu machen.
Bestärkt wird die hohe Relevanz der Datenvisuali-sierung
vor allem durch die aus der Gestaltpsycho-logie
stammende Erkenntnis der Bildüberlegen-heitswirkung
Manche Entwicklungen im Markt für Oberflächen
wie z.B. 3-D oder Gamification haben bei BI, wenn
die Daten für Geschäftsentscheidungen genutzt
werden sollen, meines Erachtens keinen Platz.
Stephen Few oder Dr. Rolf Hichert
kritisieren bereits seit einigen Jah-ren
die Auswüchse der Datenvisua-lisierung
und machen Vorschläge für
ein Information Design oder geben
ein Regelwerk vor.
Für die schnelle Aufnahme ist die grafische Visuali-sierung
mit Darstellung, aber wenn es darum geht,
Daten auf ihre Herkunft auf ihre Validität hin zu
überprüfen, ist der Blick in nichts zu ersetzen.
BIG DATA
vs. Datenschutz
Beruflich gesehen als langjähriger „BI Mann“ lautet meine Antwort: Mehr Daten eröffnen mehr
Chancen für Nutzen.
Hier treffen zwei Interes-senswelten
aufeinander: Die
der Kunden, die ihre Privat-sphäre
bestmöglich gewahrt
wissen wollen und die der
Unternehmen, die möglichst
viel über (potenzielle) Kun-den
und deren Gewohnhei-ten
/ Vorlieben in Erfahrung
bringen möchten.
Als Privatmensch beob-achte
ich die Debatte -
wie vermutlich die meis-ten
von uns - mit einem
etwas mulmigen Gefühl.
Die Grenze beim Sammeln und Auswerten von Daten ist
immer da zu ziehen, wo dies nicht mehr mit ethischen,
moralischen und rechtlichen Grundsätzen vereinbar ist.
STATEMENTS
17
19. Competence Book - Business Intelligence
Einleitung Grundlagen Anwendungen
2 Unser Kompetenz-Netzwerk
Partner des
Competence Books
3 Editorial Dr. Carsten Bange
Quo Vadis BI?
Consumerization, Agility,
Big Data
6 Grußwort Oracle
Daten effektiv nutzen
7 Grußwort IDL
Gewissheit und Kontrolle
über „flüssige Mittel“
8 Grußwort Microsoft
Schnellere Aha-Effekte aus
Big Data. Small Data.
All Data.
10 Zahlen kompakt
Infografik BI
14 Meinungen kompakt
Statements zu BI
20 Delphi-Roundtable BI I
Business Intelligence 2020
26 Delphi- Roundtable BI II
Business Analytik und
Perfomance Management
37 Neue Technologien I
Cloud, SaaS, Mobile BI -
muss das alles sein?
38 Neue Technologien II
Mobile Business Intelligence
40 Vorgehen I
Die vier Erfolgsfaktoren für
Business Intelligence
43 Vorgehen II
Softwareauswahl für
BI-Werkzeuge
46 Vorgehen III
Modelle als Basis für eine
agile Business Intelligence
48 Vorgehen IV
Agile BI Entwicklung
erfolgreich umsetzen
52 Vorgehen V
Mit Self-Service erfolgreich
im Bereich Business
Intelligence
54 Vorgehen VI
Self-Service Analytics als
nächste Evolution
60 Reporting und Kennzahlen I
Reporting Design - Status quo
und neue Wege...
64 Reporting und Kennzahlen II
Optimiertes Berichtswesen
mit SAP Business Planning &
Consolidation
68 Planung und Budgetierung I
Modern Budgeting:
Die Zukunft im Visier!
70 Unternehmenssteuerung
Big Data: Chancen und
Herausforderungen für die
Unternehmenssteuerung
74 Performance Management I
Top-Entscheider unzufrieden:
Ergebnisse der KPI-Studie
77 Performance Management II
Balanced Scorecard mit
BI verbinden
82 Performance Management III
Smarte CFOs setzen auf Unified
Performance Management
85 Analytics / Predictive I
Visual Analytics:
ein Lösungsansatz für
zukunftsorientierte Analysen
87 Analytics / Predictive II
Daten-Entdeckungsreise
90 Analytics / Predictive III
Big Data und Predictive
Analytics für alle?
INHALT
19
20. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - VIRTUAL ROUNDTABLE
20
Delphi-Roundtable BI 2020
Das Ende des Innovationspotenzials oder
der Start in ein neues BI-Zeitalter?
Schon seit Jahrzehnten setzen Unternehmen erfolgreich Bu-siness
Intelligence-Lösungen ein. Auch wichtigen Trends
wie Big Data und In-Memory-Computing, Mobile BI oder
Social Intelligence wird dabei bereits häufig Rechnung getragen.
Ist damit das Innovations- und Marktpotenzial ausgeschöpft?
Was ist heute State-Of-the-Art? Wie sieht es beim Mittelstand
aus? Wo tun sich noch spannende Zukunftsperspektiven bis
2020 auf? Wo liegen mögliche Stolpersteine bei BI-Projekten?
Das Orakel von Delphi können wir dazu nicht befragen, aber füh-rende
Köpfe der Branche. Zum Start unserer Initiative „Business
Intelligence 2020“ laden wir daher Sie als Branchen-Experten ein,
am virtuellen Delphi-Roundtable teilzunehmen. Ihre Antworten
bilden die Basis für alle weiteren Maßnahmen wie z.B. zukünf-tige
Themen-Specials oder weitere Roundtables zur Vertiefung.
Status quo und Potenziale im Business
Intelligence-Markt?
Liest man Beiträge zu Business Intelligence, entsteht oft der
Eindruck, dass das Thema und auch die neuesten Innovati-onen
wie Big Data und In-Memory-Computing, Mobile BI
und Social Intelligence bereits in der Breite etabliert sind.
Was ist heute schon wirklich State-of-the-Art - auch im
Mittelstand? Haben wir das Innovations- und Marktpoten-zial
also weitgehend ausgeschöpft oder gibt es doch noch
weiße Flecken (Märkte, Innovationen, ...), die man bis 2020
erschließen kann?
Dr. Thomas Keil
Bis 2020 ist das Innovationspotenzial noch lange nicht erschöpft.
Wir stehen gerade am Anfang, denn die vermeidlich klassischen
Themen wie Big Data, In-Memory-Computing, Mobile BI und
Social Intelligence sind unweigerlich mit Business Intelligence
verknüpft und damit mit Business Analytics: Denn aus all diesen
Quellen sprudeln Daten hervor, die in echtes Wissen transfo-miert
werden wollen, eben mittels High Performance Analytics.
Denn mit In-Memory lassen sich nun Anwendungen bauen, die
aufgrund ihrer Performance endlich auch die Akzeptanz der
Anwender finden werden. Mit Big Data wächst der Bedarf an
schnellen Einsichten in große Datenmengen und damit eines der
Treiber für einen „geregelten Datenhaushalt“ in Organisationen
jeder Größe. Und mit der Verbreitung von geschäftsrelevanten
Informationen auch über mobile Endgeräte wächst die Zahl der
Anwender.
Sie sehen, eine munteres Feld für weitere Innovationen auch
in Richtung Veränderung von Geschäftsmodellen. Und damit
bin ich beim Mittelstand, denn ich möchte sagen, dass jede
High-End-Innovationen bei Großunternehmen dem Mittelstand
den Spiegel vorhält, in dem er sehen kann, was auch für ihn wirk-lich
„drin“ ist, wenn man sich nur konsequent mit Business In-telligence
und dann im nächsten Schritt auch um Business Ana-lytics
kümmert. Zu fairen Preisen – wohl gemerkt!
Dr. Wolfgang Martin
Die neuen Themen wie Big Data, In-Memory-Computing und
Social Intelligence sind aktuell keineswegs etabliert, schon gar
nicht im Mittelstand. Es gibt heute eine große Lücke zwischen
Auszug aus dem Delphi-Roundtable u.a. mit Dr. Thomas Keil (SAS Institute GmbH),
Wolfgang Seybold (Cubeware Group), Dr. Sebastian Klenk (EXASOL AG) und
Dr. Wolfgang Martin (Wolfgang Martin Team)
21. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - VIRTUAL ROUNDTABLE
„Weder Big Data noch In-Memory-Computing oder Mobile BI und
Social Intelligence sind bereits in der Breite etabliert.“ - Wolfgang Seybold
21
dem Verständnis dieser Themen bei den
Anbietern und Markt-Experten einerseits
und der Realität in den Unternehmen an-dererseits.
Anbieter und Markt-Experten
haben es versäumt, die Kunden und Nut-zer
in diese Welt voll neuer Gelegenheiten
mitzunehmen und den Nutzen und das
Innovationspotenzial nachhaltig zu kom-munizieren.
Natürlich gibt es auch Aus-nahmen
wie die mittelständische Travian
Games in München, ein Mittelständler der
Online-Spiele anbietet. Bei Online-Spie-len
erzeugen die Clicks der Spieler Big
Data. Travian Games setzt zur Speiche-rung
Hadoop als Speicher in Kombina-tion
mit dem Data Warehouse ein (siehe
Wolfgang Martin Team Newsletter Nr. 88
vom Jan. 2013). Wenn eben das Geschäfts-modell
auf Information und Daten ba-siert,
dann ist man auch als Mittelständler
gefordert, neue Trends wie Big Data mög-lichst
schnell zu nutzen, um im Wettbe-werb
vorne zu bleiben. Anders sieht es
bei Mobile BI aus. Da im Privatbereich
Smartphones und Tablets bereits eine
gute Verbreitung erreicht haben, wächst
hier der Druck auch auf mittelständische
Unternehmen, Mobile BI einzusetzen. Bei
der Best in Cloud-Veranstaltung (Ende
Oktober 2013 in Frankfurt/M) gab es gute
Fallstudien, die diesen Fortschritt doku-mentieren,
beispielsweise Mobile BI aus
der Cloud bei Klaus Gross Straßenbau.
Wolfgang Seybold
In der Anwendungspraxis muss sachlich
festgestellt werden, dass die Applikati-onswelt
mit den geweckten Erwartungen
(noch) nicht mithalten kann: Weder Big
Data noch In-Memory-Computing oder
Mobile BI und Social Intelligence sind
bereits in der Breite etabliert. Das gilt im
Allgemeinen, aber im Besonderen auch
für den Mittelstand. Vielmehr handelt es
sich bei den vorgenannten Schlagworten
um reine Enabling-Technologien, die es
den Anwenderunternehmen ermöglichen
werden, ihre selbst gesetzten Aufgaben
und Ziele in den Kernbereichen Analyse,
Planung, Reporting und Dashboarding zu
erreichen. Zuvor jedoch müssen vor dem
Hintergrund überzeugender Kosten/Nut-zen-
Kalkulation sinnvolle Anwendungs-beispiele
gefunden und etabliert werden.
Denn erst wenn die sinnvollen Einsatz-möglichkeiten
nicht mehr den technolo-gischen
Möglichkeiten hinterherhinken,
lässt sich über das Erkennen der Poten-ziale
hinaus dieses auch gewinnbringend
ausschöpfen – das gilt natürlich für Groß-unternehmen
und den Mittelstand glei-chermaßen.
Dr. Sebastian Klenk
Es sind bei weitem noch nicht alle Po-tenziale
des BI-Markts ausgeschöpft.
Es gibt noch einige innovative Ansätze,
zum Beispiel maßgeschneiderte Lösun-gen
für KMU und Kleinstunternehmer.
Auch benötigen wir in Zukunft mehr
branchenspezifische Angebote wie etwa
Geo-Intelligence-Systeme für Logistikun-ternehmen
oder Analyse-Tools für Social
Media. Mit den rasant wachsenden Daten-mengen
steigt der Bedarf an schnellen und
präzisen Analysen. Entsprechende BI-Lö-sungen
und analytische Datenbanken
werden so auch für kleinere Unternehmen
interessant. Weitere bisher nicht genutzte
Potenziale stecken in Cloud-gestützter BI.
Eine sich ändernde Mediennutzung lässt
vor allem Mobile Analytics ebenfalls an
Bedeutung gewinnen. Hierbei besteht die
größte Herausforderung darin, die Analy-sen
für einen Kunden über alle Kanäle und
Tools hinweg zu vereinheitlichen.
Zum Autor Wolfgang Seybold:
Wolfgang Seybold hat 30 Jahre Erfahrung in der High-Tech-Branche und als CEO. Seit
2012 ist er CEO der Cubeware Group. Vor seiner Zeit bei Cubeware war er als CEO
unter anderem bei Fox Technologies Inc., BlackPearl Inc. und Mindware Inc. tätig.
Seine Karriere startete 1983 mit der Entwicklung einer deutschsprachigen Soft-ware
für den damals eingeführten PC von IBM. Dies war der Auftakt einer Reihe
von erfolgreichen Unternehmensgründungen in unterschiedlichen IT-Sektoren.
Nach dem Verkauf dieser Unternehmen im Jahr 1992 wurde er CEO bei einer
Unternehmensgruppe, bestehend aus acht in Europa ansässigen Softwarean-bietern.
Darüber hinaus rief er im Jahr 2009 das weltweit erste gemeinnützige
99-Dollar-Laptop-Projekt „Cherrypal“ ins Leben, um Computer und den Zugang
zum Internet für jeden erschwinglich zu machen. 2010 spendete er die Marke
„Cherrypal“ der Non-Profit-Organisation Edwin Foundation.
22. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - VIRTUAL ROUNDTABLE
„Wenn das Ziel nicht klar formuliert wird, wird jedes
noch so ambitioniertes Business Intelligence Projekt
scheitern.“ - Dr. Thomas Keil
22
Status quo und Potenziale im
Business Intelligence-Markt?
Oft scheitert die Einführung von In-novationen
nicht an den Technologien
selbst, sondern an Rahmenbedingun-gen
wie den Prozessen oder der Ge-setzgebung.
Auf welche Herausforderungen müs-sen
sich Unternehmen einstellen bzw.
welche Probleme müssen gegebenen-falls
gelöst werden, um innovative
Business-Intelligence erfolgreich zu
realisieren? Was hilft, ein Scheitern zu
verhindern? Was sind Ihrer Meinung
umgekehrt die wichtigsten Chancen,
die Business-Intelligence-Lösungen
bieten und die die Mühen der Innovati-onsanstrengungen
rechtfertigen? Was
können Sie BI-Anwendern also an Er-folgspotenzialen
versprechen?
Dr. Thomas Keil
Gut ausgebildete Mitarbeiter – darin liegt
die wichtigste Chance und Hürde zu-gleich.
Denn wir brauchen Leute, die das
in den Daten liegende Potenzial abfragen
und herauslesen können. Das Bewusst-sein,
dass faktenbasierte Entscheidungen
erfolgreicher sind als bloßes Bauchgefühl,
ist common sense. Nun gilt es, diese Ein-sicht
auch im Unternehmensalltag zu le-ben.
Welche Produkte werden wann ins
Regal gestellt? Welche Kampagnen wer-den
ausgebaut und welche eingestellt? Das
lässt sich alles messen und das Handeln
konkret daran ausrichten.Wenn aber das
Ziel nicht in aller Klarheit formuliert wird,
wird jedes noch so ambitionierte Business
Intelligence-Projekt scheitern. Deshalb ist
der einfache Rat: Schauen Sie genau hin,
wenn es um die Definition des Projekts
geht. Würden die Zahlen und Analysen
das Potential haben, Entscheidungen zu
verändern? Wenn Sie diese Frage vernei-nen,
dann können Sie sich den Rest des
Aufwands sparen.
Dr. Sebastian Klenk
Ein großes Thema im Jahr 2013 war Bring
Your Own Device (BYOD). Solche tiefgrei-fende
Änderung des Nutzungsverhaltens
erfordert ein Umdenken: Unternehmen
müssen sich mit dem Thema Mobile BI
und den entsprechenden Sicherheits-richtlinien
auseinandersetzen und hier-für
sinnvoll in Hard- und Software sowie
Compliance-Lösungen investieren. Eine
weitere Herausforderung besteht in der
Konsolidierung der Daten – auch in in-ternational
agierenden Unternehmen.
Weiter ist es bei der Verwirklichung
von IT-Projekten äußerst wichtig, dass
Fachanwender und IT frühzeitig einge-bunden
werden. Erst so entfaltet sich der
Nutzen der BI-Investitionen in vollem
Umfang: Unternehmen profitieren von ei-nem
abteilungsübergreifenden Zugriff auf
sämtliche Daten sowie einem umfassen-den
Reporting über alle Ebenen.
Wolfgang Seybold
Das größte sich stellende Problem ist, dass
die wenigsten BI-Anbieter dazu bereit
sind, sich in die individuellen Problem-stellungen
ihrer Kunden hineinzuverset-zen;
stattdessen wird meist der eigene
Standard zum Alleslöser erklärt. Entspre-chend
erhalten im Ergebnis die Anwender
statt der erhofften und dringend benötig-ten
Lösungen bloße Tools, deren Einsatz
nicht selten zunächst einmal mehr neue
Probleme bereitet als bestehende löst. Das
Ganze geht oft einher mit der Problema-tik
fehlenden Branchen-Know-hows auf
der Anbieterseite. Etwas überspitzt for-muliert:
Wie sollte auch eine erfolgreiche
Beratung nachhaltig funktionieren, wenn
der Berater noch nicht einmal weiß, wen
er bei was berät?
Die Gefahr des Scheiterns von BI-Projek-ten
liegt regelmäßig aber auch dann vor,
wenn das Erstellen und Ausrollen einer
für viel zu viel Geld erworbenen Lösung
deutlich zu viel Zeit benötigt. Das hängt
eng mit dem Vorgehen zusammen, für
Zum Autor Dr. Thomas Keil:
Dr. Thomas Keil ist Spezialist für Big Data, Information Manage-ment
und Business Analytics. Neben seiner Tätigkeit als Marke-tingmanager
für Business Analytics bei SAS engagiert er sich
als Vorstandsmitglied im Arbeitskreis Big Data des BITKOM. Er
vertritt seine Themen sowohl im TDWI als auch im Rahmen der
KSFE.
Dr. Thomas Keil kam 2011 zu SAS. Davor war er acht Jahre für
den Softwarehersteller zetVisions tätig, zuletzt als Head of Mar-keting
sowie Head of Channel Sales.
24. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - VIRTUAL ROUNDTABLE
24
die Kompetenz im Bereich Analytics. Wo
andere die Vergangenheit noch schneller
reporten können, gibt unsere Software die
Weichenstellungen für zukünftig noch
mehr Geschäft vor. Kombiniert mit hand-habbaren
Tools für die Verbesserung von
Datenqualität und Stammdaten bietet
SAS eine umfassende Basis für konkrete
Fachlösungen.
Dr. Wolfgang Martin
„Einen“ Markt für Business Intelligence
sehe ich nicht mehr, ich sehe mindestens
zwei Märkte, nämlich einen zu Perfor-mance
Management und einen zu Analy-tik.
Der Markt zu Performance Management
(Berichtswesen und OLAP, Kennzahlen,
Cockpits, Dashboards und Scorecards,
Planung, Konsolidierung und ähnliche
Funktionalitäten) ist konsolidiert und
wird von den großen Anbietern wie IBM,
Microsoft, Oracle und SAP dominiert.
Eine gewisse Bewegung kommt jetzt in
diesen Markt durch SaaS-Angebote, also
Performance Management aus der Cloud,
und auch durch Mobile BI und Self-Ser-vice
BI. Hier sind kleine Anbieter einfach
wendiger und schneller und können so
Kunden insbesondere in den Fachabtei-lungen
begeistern. Die Verschiebung der
Einkaufskraft von IT-Leistungen weg von
der IT hin zu den Fachabteilungen unter-stützt
diesen Trend.
Der Markt zu Analytik (Data Discovery
und Visualisierung, prädiktive Analytik,
Data Mining, Text Mining, Textanalytik,
maschinelles Lernen und ähnliche) sieht
dagegen ganz anders aus: Er ist weitge-hend
diversifiziert. Hier haben Anbieter
wie QlikTech, Tableau Software und TIB-CO
Spotfire neue Maßstäbe gesetzt. Hier
kaufen sich neue Spieler ein wie Data-watch
durch die Übernahme von Panop-tikum.
Hier entsteht eine Vielfalt an inno-vativen
Startups im Umfeld von Hadoop
und NoSQL-Datenhaltungssystemen (sie-he
beispielsweise meine Klassifikation von
Anbietern bei den isis-specials). Dieser
Markt ist aktuell voll in Bewegung, eine
Konsolidierung wird es erst in einigen Jah-ren
geben. Natürlich versuchen auch die
großen, traditionellen BI-Anbieter sich
Stücke aus diesem Kuchen einzuverleiben,
so hat beispielsweise die SAP vor einigen
Wochen den Analytik-Spezialisten KXEN
übernommen, und und die IBM zählt hier
zu den regelmäßigen Einkäufern.
Wolfgang Seybold
Wie bereits dargelegt, sind die Cubeware
Produkte auf eine schnelle Implementie-rung,
die möglichst einfache Bedienung
und betont günstige Betriebskosten aus-gelegt.
Ich bin fest davon überzeugt, dass
unter unserem Mitbewerb jene BI-Anbie-ter,
die ein Application-Store-Konzept wie
BISTRO ablehnen oder nur halbherzig
verfolgen, früher oder später vom Markt
verschwinden werden.
Case Studies Business
Intelligence?
Am besten lassen sich Innovationen an
erfolgreichen Beispielen verdeutlichen.
Können Sie aus Ihrem eigenen Erfah-rungsbereich
besonders erfolgreiche
Beispiele für innovative Business-Intel-ligence-
Lösungen skizzieren? Welche
Ergebnisse wurden realisiert, welcher
Aufwand war notwendig (idealerwei-se
Investments, Amortisationsdauer,
ROI), welche wichtigen Partner und
Meilensteine trugen zum Erfolg bei?
Dr. Thomas Keil
Hier will ich gerne mit einem Zitat unseres
Kunden Galeria Kaufhof beginnen: „Gera-de
in Zeiten von Big Data ist schnell abruf-bare
analytische Tiefe extrem wichtig. Mit
SAS haben wir für diese anspruchsvollen
Herausforderungen einen guten Partner
gefunden.” (Die vollständige Referenz fin-den
Sie hier)
Ausgehend von den zahlreichen Auswer-tungen,
die mittels Business Intelligence
zur Verfügung stehen, ist es immer häu-figer
die Anforderungen, den zugrunde-liegenden
Prozess substantiell und auto-matisiert
zu verbessern. Im Fall Galeria
Kaufhof ging es um möglichst zielgenaue
Anschreiben, um die Kunden nicht zu ver-ärgern,
sondern im Gegenteil mit maßge-schneiderten
Angeboten zu überzeugen.
Entscheidend in diesem Projekt war die
Zum Autor Dr. Sebastian Klenk:
Dr. Sebastian Klenk ist seit Anfang 2013 als Product Manager bei der EXASOL
AG tätig. Für den Datenbankspezialisten wird Klenk insbesondere die Entwick-lung
neuer Produkte weiter vorantreiben.
Klenk studierte Informatik an der Universität Stuttgart. Während seiner Diplom-arbeit
und anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter entwickelte der Data
Mining-Spezialist wegweisende Software für Ärzte und Medizinische Dokumen-tare.
Er promovierte am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme zum
Thema „Kompressionsbasierte Mustererkennung“ und war in seiner letzten be-ruflichen
Station als Software Engineer bei Sony Deutschland tätig.
25. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - VIRTUAL ROUNDTABLE
25
klare Zielorientierung und ein passgenau-er
Einsatz von Automatisierung – damit
die Anwender im Unternehmen sich auf
die eigentliche Wertschöpfung konzent-rieren
konnten.
Ein häufiges Thema ist die Zusammen-arbeit
zwischen IT und Fachbereich. Die
einen wollen vor allem die IT Governan-ce-
Richtlinien einhalten, die anderen
brauchen schnelle Lösungen für konkrete
Probleme. Mit dem Konzept des „Self-Ser-vice-
Business Intelligence“ hat SAS hier
alle nötigen Tools an Bord, um beide Sei-ten
optimal bedienen zu können – auf
allen Ebenen: von der Datenintegration
über Datenqualität bis hin zum Reporting.
Viele weitere Beispiele gelungener Projek-te
finden Sie hier.
Wolfgang Seybold
Wir haben in unserer mittlerweile siebzehn-jährigen
Geschichte steter Weiterentwick-lung
Tausende von zufriedenen Kunden
und entsprechend nachweisliche Erfolge
zu verbuchen. Natürlich lässt sich bei ge-nauem
Hinsehen der ROI im Einzelfall nur
sehr schwierig beziffern, da in BI-Projekten
regelmäßig sowohl messbare als auch nicht
messbare Verbesserungen in der Entschei-dungsfähigkeit
von Unternehmen zusam-menkommen.
Insofern kann es sich per se
bei ROI-Werten nur um Schätzwerte han-deln.
Wir haben jedoch von vereinzelten
Kunden gehört, dass ihren Berechnungen
zufolge der ROI weit unter einem Jahr liegt.
Dr. Wolfgang Martin
Das ist richtig, und es gibt auch hinrei-chend
viele Beispiele. Neulich hat Gart-ner-
Analyst Doug Laney in einer seiner
Präsentationen 55 Fallstudien zu Big Da-ta-
Analytik präsentiert. Das konnte man
beispielsweise bei SearchCIO nachlesen.
Als Analyst lasse ich hier aber das Feld den
Anbietern, die auf ihren Webseiten ja ent-sprechende
Fallbeispiele vorhalten.
Maßnahmen für größeren
Markterfolg von BI?
Um den Erfolg von innovativen Busi-ness-
Intelligence-Lösungen im Markt
zu fördern, unterstützen wir im Rah-men
unserer Meta-Initiativen („2020“)
auch dieses Thema mit unseren Part-nern.
Mit BARC, TDWI und anderen
Organisationen, Veranstaltern und
Netzwerken ist die BI-Community
schon umfassend vernetzt.
Wo sehen Sie noch Bedarf, das Thema
über das heutige BI-Ecosystem hinaus
zu unterstützen? Wie könnte man an-dere
Netzwerke und Aktivitäten unter-stützen
und vernetzen? Welche Kom-petenzen
können und möchten Sie
einbringen, um die Community und
andere Unternehmen bei ihrem Wand-lungsprozess
zu unterstützen?
Dr. Thomas Keil
Business Intelligence und erst recht
„Big Data“ klingt nach viel Technik: das
schreckt ab und wird immer noch als
IT-Thema qualifiziert. Es muss den An-bietern
noch mehr, den konkreten Nutzen
ihrer Lösungen für die Herausforderungen
der Unternehmen aufzuzeigen. Im BIT-KOM
engagieren wir uns, und auch ich
persönlich, im Zusammenhang mit „Big
Data“. Dort konnte ein umfassender Leit-faden
für das Thema erarbeitet werden,
der vor allem Beispiele und Anwendungss-zenarien
versammelt sowie einen Konsens
im Bereich Definition und Begriffsbildung
versucht. Das kann der Sache nur helfen
– sonst operiert jeder Anbieter mit seiner
spezifischen Sicht auf das immer gleiche
Thema und verwirrt mehr, als damit er-klärt
werden kann. Wie können wir näher
an die Anwender heranrücken? Vielleicht
mit Business Intelligence-Arbeitsgruppen
in den Branchenverbänden von Automo-bilindustrie
über Pharma bis hin zum Ver-band
der Einzelhändler? Das würden wir
gerne unterstützen.
Wolfgang Seybold
BI-Lösungen werden schon in der nahen
Zukunft für jeden kaufmännischen Ange-stellten
und umso mehr jeden Manager
zum täglichen Handwerkszeug gehören.
Entsprechend müssen sich Berufsschulen,
Fachhochschulen und Universitäten auch
darauf einrichten und das BI-Thema in
ihren Lehrplänen bzw. Studienangeboten
auf breiterer Front als bislang berücksich-tigen.
Dr. Sebastian Klenk
Bedarf sehen wir hinsichtlich einer ziel-gruppenspezifischen
und glaubwürdigen
Kommunikation des Anwendernutzens
von BI-Lösungen. Dies lässt sich beispiels-weise
anhand praktischer Fallstudien
erreichen. Zudem bieten wir praxisori-entierte
Workshops vor Ort an, um die
Vorteile für die Anwender noch deutlicher
hervorzu-heben. Fachlich bringt EXASOL
eine hohe Kompetenz in der In-Memo-ry-
Technologie ein und adaptiert dabei
flexibel die individuelle Herangehens-weise
und Umsetzung bei den Kunden.
Hierbei kommt uns die Hardware-Unab-hängigkeit
zugute, durch die sich EXASo-lution
passgenau in jede IT-Landschaft
integrieren lässt.
Zum Autor Dr. Wolfgang Martin:
Vor der Gründung des Wolfgang
MARTIN Teams war Dr. Martin 5
½ Jahre lang bei der META Group,
zuletzt als Senior Vice President
International Application Delivery
Strategies.
Darüber hinaus kennt man ihn aus
TV-Interviews, durch Fachartikel in
der Wirtschafts- und IT-Presse, als
Autor der Strategic Bulletins zu den
Themen BI/BPM, SOA und CRM
(www.it-research.net) und als Her-ausgeber
und Co-Autor,.
26. 58 Competence Book - Business Intelligence
ANWENDUNGEN &
LÖSUNGSBAUSTEINE
27. Competence Book - Business Intelligence
Einleitung Grundlagen Anwendungen
2 Unser Kompetenz-Netzwerk
Partner des
Competence Books
3 Editorial Dr. Carsten Bange
Quo Vadis BI?
Consumerization, Agility,
Big Data
6 Grußwort Oracle
Daten effektiv nutzen
7 Grußwort IDL
Gewissheit und Kontrolle
über „flüssige Mittel“
8 Grußwort Microsoft
Schnellere Aha-Effekte aus
Big Data. Small Data.
All Data.
10 Zahlen kompakt
Infografik BI
14 Meinungen kompakt
Statements zu BI
20 Delphi-Roundtable BI I
Business Intelligence 2020
26 Delphi- Roundtable BI II
Business Analytik und
Perfomance Management
37 Neue Technologien I
Cloud, SaaS, Mobile BI -
muss das alles sein?
38 Neue Technologien II
Mobile Business Intelligence
40 Vorgehen I
Die vier Erfolgsfaktoren für
Business Intelligence
43 Vorgehen II
Softwareauswahl für
BI-Werkzeuge
46 Vorgehen III
Modelle als Basis für eine
agile Business Intelligence
48 Vorgehen IV
Agile BI Entwicklung
erfolgreich umsetzen
52 Vorgehen V
Mit Self-Service erfolgreich
im Bereich Business
Intelligence
54 Vorgehen VI
Self-Service Analytics als
nächste Evolution
60 Reporting und Kennzahlen I
Reporting Design - Status quo
und neue Wege...
64 Reporting und Kennzahlen II
Optimiertes Berichtswesen
mit SAP Business Planning &
Consolidation
68 Planung und Budgetierung I
Modern Budgeting:
Die Zukunft im Visier!
70 Unternehmenssteuerung
Big Data: Chancen und
Herausforderungen für die
Unternehmenssteuerung
74 Performance Management I
Top-Entscheider unzufrieden:
Ergebnisse der KPI-Studie
77 Performance Management II
Balanced Scorecard mit
BI verbinden
82 Performance Management III
Smarte CFOs setzen auf Unified
Performance Management
85 Analytics / Predictive I
Visual Analytics:
ein Lösungsansatz für
zukunftsorientierte Analysen
87 Analytics / Predictive II
Daten-Entdeckungsreise
90 Analytics / Predictive III
Big Data und Predictive
Analytics für alle?
INHALT
59
29. Competence Book - Business Intelligence
Case Studies &
Produktinformationen
Branchenübersicht
86 Immobilienhandel (Oracle)
Immonet optimiert Analytik
und Entscheidungsfindung
mit Engineered Systems
90 Metallwarenfertigung (IDL)
Wanzl harmonisiert 30
Konzerngesellschaften
92 Finanzbranche (pmOne)
Tagetik geleitet Erste Group
optimal durch IFRS und
FinRep-Vorgaben
64 Airport Industry (MID)
Business Intelligence für die
Airport Industry
50 Datenbasis
Datenbankmodelle und
-Design am Beispiel von
Innovator
88 Informationstechnologie (Microsoft)
Ein direkter Draht zum
Kunden dank Microsoft BI
96 eCommerce (EXASOL)
Zalando optimiert sein Data
Warehouse und BI-Funktionen
99 Dienstleistungen (Microsoft)
Die Lizenz zum Kosten sparen
101 Diverse Branchen
Weitere Case Studies und
Produktinformationen unse-rer
Partner
104 Informationsquellen
107 Unternehmensverzeichnis
113 Expertenverzeichnis
124 Veranstaltungsverzeichnis
127 Glossar
INHALT
95
30. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDIES - GESTEIGERTE UMSATZERLÖSE MIT ENGINEERED SYSTEMS VON ORACLE
96
Immonet optimiert Analytik
und Entscheidungsfindung
mit Engineered Systems und steigert Umsatzerlöse um 200 %
HERAUSGEBER: ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG
Immonet, eines der führenden Immobilienportale in Deutsch-land,
bietet Privat- und Geschäftskunden aus einer einzigen
Quelle umfassendes, medienübergreifendes Immobilien-marketing
mit großer Reichweite - via Printmedien, Internet und
anderen digitalen Vermarktungskanälen. Auf das aktuelle On-line-
Angebot mit fast 1,5 Millionen privaten und gewerblichen
Objekten greifen jeden Monat mehr als 5,2 Millionen Besucher
zu (Quelle: Google Analytics, 8/2013). Die Immonet GmbH wur-de
im Jahr 2003 gegründet und gehört heute zu den Mediengrup-pen
Axel Springer und Madsack.
Challenges
• Immonet wollte durch die Akquise von zusätzlichen Immo-bilienmaklern
seinen Marktanteil auf dem stark umkämpf-ten
deutschen Immobilienmarkt ausbauen, auf dem nur
35.000 professionelle Immobilienmakler um Millionen von
Kunden werben.
• Die Zufriedenheit und Bindung der Immobilienmakler an
Immonet sollte durch eine verstärkte Generierung von Ver-kaufskontakten
für diejenigen Makler verbessert werden,
bei denen die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass sie
ihr Immonet-Abonnement kündigen.
• Das Nutzererlebnis sollte mit optimierten Angeboten ver-bessert
werden, da jeder Immobilienmakler aufgrund seines
Kundenpotenzials einen hohen Vermögenswert darstellt und
Immonet in ein entsprechendes Leistungsangebot investiert.
• Kaufmuster der Kunden wie beispielsweise die zunehmen-de
Nutzung mobiler Anwendungen oder das Verhalten von
Immobilienmaklern sollten analysiert werden, um das Im-mobilienportfolio
zu optimieren.
• Nur die wertvollsten Immobilienmakler sollten als Zielgrup-pe
angesprochen werden, z. B. Makler, die die meisten oder
alle Immobilien ihres Portfolios auf der Immonet-Website
anbieten würden und seit langem mit dem Unternehmen
zusammenarbeiten.
Solutions
• Die Immonet GmbH verwendete die leistungsstarke Re-chenkapazität
der Oracle Exalytics In-Memory Machine
X2-4 - die für die In-Memory-Analyse der Business-Intelli-gence-
Auslastung optimiert ist - um die Analyse der Markt-trends,
der Kaufmuster von Kunden und des Maklerverhal-tens
mit Hilfe von Oracle Business Intelligence Foundation
Suite 11g zu optimieren. Das Immobilienportfolio kann jetzt
kontinuierlich optimiert werden, um auf Trends zu reagieren.
• Die Dauer der Abfragen wurde mit der Oracle Exadata Da-tabase
Machine von Tagen bzw. Stunden auf Minuten oder
sogar Sekunden verkürzt. In einigen Bereichen des Finanz-berichterstattung
konnten Prozesse, die zuvor eine ganze
Woche gedauert hatten, binnen weniger Sekunden ausge-führt
werden.
31. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDIES - GESTEIGERTE UMSATZERLÖSE MIT ENGINEERED SYSTEMS VON ORACLE
„Dank des Einsatzes der Engineered Systems und
Anwendungen von Oracle haben wir unsere
Umsätze um 200 % gesteigert und Immonet damit
weit nach vorne gebracht.“
– Christian Maar, Vorsitzender der Geschäftsführung, Immonet GmbH
97
Makler mit der höchsten Kündigungswahrscheinlichkeit die
Abwanderungsquote dieser Makler um mehr als 50 % re-duzieren
– ein wichtiger Wettbewerbsvorteil auf dem deut-schen
Immobilienmarkt, der von nur 35.000 professionellen
Maklern bedient wird.
• Immonet integrierte die Landingpage der Google-Suche mit
der selbstlernenden, prädiktiven Modellierung von Oracle
Real-Time Decisions, um die Konversionsrate von neuen
Immobilienmaklern wesentlich zu verbessern.
• Immonet reduzierte die hohen Kosten für die Gewinnung
professioneller Immobilienmakler für seine Web-Plattform,
indem es mit Hilfe von Business-Intelligence-Daten erfolg-reiche
Akquisekampagnen entwickelte - z. B. Kampagnen,
die für bestimmte Regionen optimiert wurden.
• Alle Abteilungen des Unternehmens wurden in die Lage ver-setzt,
Business-Intelligence-Dashboards und Berichte wie z.
B. Bedarfsvorhersagen, Mitarbeiterbeurteilungen und Nut-zung
mobiler Anwendungen auf einfache Weise selbst zu
erstellen, um unternehmensweit den Informationseinblick
und die Entscheidungsfindung zu optimieren.
• Mit Hilfe von Oracle Business Intelligence Mobile werden
den häufig reisenden Führungskräften des Unternehmens
täglich um 3 Uhr morgens maßgeschneiderte Analysen auf
iPad zugestellt, z. B. die am Vortag getätigten und geschei-terten
Kundenabschlüsse.
• Mit der Oracle Business Intelligence Suite, Enterprise Editi-on
Plus On Demand erhält das Unternehmen direkten Zu-griff
auf Management-Ressourcen und Support-Expertise.
Auf diese Weise gewährleistet das Unternehmen die bran-chenführende
Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit
von Oracle Business Intelligence mit niedrigeren Gesamtbe-triebskosten
und verbesserter Anlagenrendite.
Die vollständige Case Study können Sie hier lesen.
• Immonet setzt die Oracle Business Intelligence Foundation
Suite 11g ein, um Einblicke in eine Vielzahl von Daten in ei-ner
Sortierung nach Regionen und Ortschaften zu erhalten
- wie beispielsweise den Typ der Immobilie, das Wohnviertel
und die Preisspanne. Dies ermöglichte dem Unternehmen,
mit verbesserter Suchmaschinenwerbung die Kundenanfra-gen
um 300 % und die Umsatzerlöse um 200 % zu steigern.
• Immonet segmentierte seine Kunden in Primärkunden,
Standardmakler und Privatkunden, um die wertvollsten
Kunden dieser Segmente gezielt ansprechen zu können. Die
interaktiven Berichte und Dashboards von Oracle Business
Intelligence und die überragende Performance von Oracle
Exalytics sorgen für die minutenschnelle Verarbeitung die-ser
Daten - eine Aufgabe, die zuvor Wochen in Anspruch
genommen hatte.
• Immonet konnte mithilfe automatisierter, individuell ange-passter
Echtzeit-Empfehlungen von Verkaufskontakten für
Über ORACLE:
Oracle entwickelt Hardware und Software, die für den
Einsatz in der Cloud und im Rechenzentrum optimal
aufeinander abgestimmt sind. 380.000 Kunden jeder
Größe und Branche setzen in 145 Ländern der Welt
Produkte und Lösungen von Oracle ein. Im Fiskaljahr
2013, das zum 31. Mai 2013 endete, erzielte Oracle
weltweit einen Umsatz von 37,2 Milliarden US-Dollar.
Oracle beschäftigt weltweit 108.000 Mitarbeiter, darun-ter
32.000 Entwickler, 18.000 Support-Mitarbeiter und
17.000 Consulting-Experten.
32. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDIES - INTEGRIERTE SOFTWARELÖSUNG VON IDL
98
Wanzl harmonisiert 30
Konzerngesellschaften
Das traditionsreiche Unternehmen Wanzl hat sich in den letzten Jahrzehnten von der ur-sprünglichen
Metallwarenfabrik zum global agierenden Partner internationaler Handelsket-ten
entwickelt. Nach einer strategischen Umstrukturierung des Unternehmens stand das
Controlling vor der Aufgabe, das Berichtswesen konzernweit zu standardisieren.
HERAUSGEBER: IDL GmbH Mitte
Wanzl wollte Planung und Reporting seiner 30 inter-nationalen
Konzerngesellschaften in einheitlichen
Strukturen durchführen, und zwar durchgängig von
der operativen Vertriebsplanung bis zur Konsolidierung. Eine
moderne Berichtsplattform sollte Berichte auf Excel-Basis ablö-sen
und die dezentralen Berichtsprozesse unterstützen.
Vor der Software-Auswahl führte Wanzl eine umfangreiche Be-darfs-
und Marktanalyse durch. Da die meisten Konzerngesell-schaften
mit SAP arbeiten, war die Integrationsfähigkeit des
neuen Systems in SAP ein wichtiges Kriterium. Nach sorgfältiger
Evaluierung und der Installation von Prototypen entschied sich
das Projektteam für die Produktreihe von IDL, mit der Wunsch-kombination
der Abteilungen Rechnungswesen und Controlling:
IDLKONSIS für die Konsolidierung und eine BI-Lösung mit dem
IDLCOCKPIT für die operative Planung und das Reporting.
Paralleler Aufbau von Reporting und Konsolidierung
Die Umsetzung von Konsolidierung und Reporting hat Wanzl
parallel gestartet. Zusammen mit Beratern von IDL arbeiteten
Mitarbeiter aus den Abteilungen Beteiligungen und Controlling
an der Systemkonzeption und Implementierung. Vor der Syste-meinführung
wurden bereits gute Grundlagen geschaffen: Auf
Basis eines durchdachten betriebswirtschaftlichen Ansatzes und
eines ausgefeilten Pflichtenheftes konnte die Implementierung
zügig im praxisorientierten Prototyping-Verfahren umgesetzt
werden.
IDL übernahm dabei die Anbindung von SAP als Datenquelle.
Die Datenextraktion erfolgt zum Teil über die SAP-Standard-schnittstelle
des IDLIMPORTERS und zum Teil über individuell
programmierte Interfaces. Einige kleinere Gesellschaften, die
SAP nicht im Einsatz haben, liefern ihre Daten in Excel-Sheets
an.
System für Fachanwender
Die Quelldaten laufen in einem Data Warehouse auf Basis des
Microsoft SQL Servers zusammen und werden im leistungsfä-higen
OLAP Server IBM Cognos TM1 für Planung, Analyse und
Reporting bereitgestellt. Beim Aufbau des analysefähigen Da-tenmodells
war die Überführung der SAP-Kundenstrukturen in
die individuellen Kundenstrukturen von Wanzl ein besonderer
Schwerpunkt. Die Anpassung des Datenmodells ist auch im lau-fenden
Systembetrieb kein Problem: Die zuständigen Fachan-wender
können Basiselemente wie Kundenstrukturen eigenstän-dig
verwalten und diese, beispielsweise bei organisatorischen
Änderungen, einfach selbst aktualisieren. Als wesentliche Anfor-derung
an die neue Berichtsumgebung stand von Anfang an fest:
Der adressierte Nutzerkreis in allen operativen Einheiten sollte
weltweit über ein einziges Frontend auf Planung, Reporting und
Analyse zugreifen können. Dies hat Wanzl mit dem IDLCOCK-PIT
erreicht. Rund 150 Personen aus der Geschäftsführung und
den Bereichen Controlling, Finanzen und Vertrieb der 30 Gesell-schaften
rufen ihre Berichte mit dem einfach zu bedienenden
BI-Frontend ab, führen ihre Analysen damit durch und geben
ihre Plandaten in der einheitlichen Berichtsumgebung ein.
33. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDIES - INTEGRIERTE SOFTWARELÖSUNG VON IDL
99
teinsparung, sondern die verbesserte Qualität
von Planung, Reporting und Konsolidierung.
Bereits nach dem ersten Planungsdurchlauf
war klar: Das Ziel wird erreicht. Die weltweit
einheitliche, detaillierte Planung über den ge-samten
Konzern erhöht die Planungsqualität
und Planungssicherheit, und die unterneh-mensweite
Standardisierung von Planung und
Reporting sorgt für konsistente Kennzahlen,
über die im Konzern nicht mehr diskutiert
wird. Das integrierte System unterstützt den
Controlling-Regelkreis durchgängig von der
operativen Vertriebsplanung bis zur rechtssi-cheren
Konzernkonsolidierung. Das transpa-rente
Berichtswesen ist damit über alle Ebenen
nachvollziehbar und liefert zuverlässige Infor-mationen
für die Unternehmenssteuerung.
Skalierbar und zukunftssicher
Die Reporting-Plattform ist flexibel erweiterbar
und passt sich an neue Anforderungen im Kon-zern
an. Nächste Ausbaustufen stehen bereits
auf dem Plan. Wanzl will die Datenbasis um
statistische Kennzahlen erweitern und weitere
steuerungsrelevante KPIs einführen. Auch der
Ausbau der Finanz- und Liquiditätsplanung
sowie der strategischen Planung stehen an. Die
integrierte Berichtslösung wächst problemlos
mit dem Unternehmen mit und ist damit zu-kunfts-
und investitionssicher.
Die globale Anbindung der Anwender ist über VDI-Clients von VMware realisiert.
Die Abbildung als Virtual Desktop Infrastructure sorgt für die stabile und perfor-mante
Verfügbarkeit sowie die effiziente Wartung der weltweiten Anwendung.
Integrierte Lösung für Rechnungswesen und Controlling
Fachlich bildet die integrierte Lösung ein komplexes betriebswirtschaftliches
Modell ab. Kern der BI-Plattform ist die dezentrale operative Vertriebs- und
Gesamtkostenplanung, in die alle 30 Konzerngesellschaften einbezogen sind.
Die Zahlen der entstehenden Plan-GuV werden zur Plankonsolidierung an
IDLKONSIS übergeben, und die für Planung und Reporting benötigten Werte der
konsolidierten Plan-GuV dann wiederum aus dem Konsolidierungssystem in die
BI-Lösung zurückgespielt. Auf diese Weise sind durchgängige Zahlenströme mit
konsistenten Berichtsstrukturen und validen Kennzahlen in allen Berichtspha-sen
gewährleistet. Auch hinsichtlich verschiedener Berichtsperspektiven geht das
stimmige Konzept auf. Das gesamte Berichtswesen ist im dualen Wertansatz darge-stellt:
Legale Sicht und Konzernsicht sind parallel im System abgebildet und kön-nen
durch alle Aggregationsstufen nachvollzogen werden. Für die Herstellungs-kosten
gibt es beispielsweise zwei Bewertungsansichten, die ihren Wertbeitrag
zum Gesellschaftsergebnis aus Sicht der legalen Berichterstattung und zum Grup-penergebnis
aus Sicht der Konzernorganisation darstellen. Neben der GuV-Sicht
wird zudem eine vertrieblich orientierte Geschäftsbereichsergebnisrechnung für
die fünf Geschäftsbereiche von Wanzl geführt, die alle internen Werteflüsse bis hin
zur Produktion berücksichtigt.In der zeitlichen Perspektive sind Reporting und
Planung bis auf Monatsebene abgebildet. Wanzl erstellt neben der Jahresplanung
drei Forecasts pro Jahr. Geplant werden Außenumsätze bzw. Mengen, während die
Innenumsätze auf Basis von Referenzzahlen aus den Vorjahren im System automa-tisch
ermittelt werden.
Effektives Berichtswesen durch konzernweite
Standardisierung
Die Berichtsplattform automatisiert Routinen wie Datenübernahmen, was manu-elle
Tätigkeiten bei Berichtsprozessen einspart und Übertragungsfehler vermeidet.
Im Fokus der Implementierung standen jedoch nicht Beschleunigung oder Zei-
„Mit IDL haben wir die konzernweite
Standardisierung unseres Berichtswe-sen
realisiert, von Montreal bis Mel-bourne
und von der operativen Ver-triebsplanung
bis zur konsolidierten
Plan-GuV.“
- Erwin Ohnmacht, Leiter IT & Controlling bei Wanzl
34. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDY TAGETIK pmOne UND ERSTE GROUP
100
Tagetik geleitet Erste Group optimal
durch IFRS und FinRep-Vorgaben
AUTOR: pmOne AG
Die Lösung im Überblick
Abstimmung konzerninterner Verflechtungen möglichst rei-bungslos
in den Konsolidierungsprozess einzubinden.
Prozessunterstützung, klare Zuordnung von Verantwortlichkei-ten
und mehr Transparenz waren weitere wichtige Punkte für
Barbara Kainz, die Leiterin Group Consolidation und zugleich
fachliche Projektleiterin bei der Einführung der neuen Konso-lidierungslösung.
Bis es soweit war, fand ein Auswahlprozess
mit verschiedenen Anbietern statt. Dass sich Tagetik an dessen
Ende gegen den Hauptkonkurrenten SAP durchsetzen konnte,
lag nicht nur am besseren Preis-Leistungsverhältnis. Auch in
Sachen Beratungsleistung konnte das Team von pmOne/Tage-tik
mit seinem speziellen Fokus auf Financial Services punkten.
Barbara Kainz: „Bei pmOne/Tagetik fühlten wir uns nicht nur
fachlich, sondern auch als Finanzdienstleister verstanden, weil
die Berater ganz genau wussten, was FinRep und Basel III bedeu-ten.
Auf dieser Grundlage haben wir das Projekt partnerschaft-lich
und schnell realisiert.“ Für ihre Kollegen aus der benach-barten
Controlling-Abteilung stand hingegen im Vordergrund,
Segmentberichterstattung und Legalkonsolidierung in Einklang
zu bringen. Hier konnte Tagetik als einheitliche Anwendung
überzeugen, die zudem über spezielle Funktionen für die Segm-entberichterstattung
verfügt. Auch die IT-Abteilung sprach sich
für Tagetik aus, nachdem es bei einem technischen Bewährungs-test
darum gegangen war, die neue Software in die IT-Umgebung
der Erste Group einzugliedern.
Im Mai 2012 war das Projektteam aufgestellt und startbereit. Ne-ben
den beiden Fachabteilungen und den Beratern von pmOne/
Tagetik war auch die IT der Erste Group ein wichtiger Bestandteil
der Mannschaft. Deren Aufgabe bestand darin, die Gesellschaf-ten
und Netzwerkbanken an das System anzubinden und dafür
Sorge zu tragen, dass dabei die bankenspezifischen Sicherheits-vorschriften
eingehalten werden. Bis die neue Lösung internati-onal
ausgerollt und die Netzwerkbanken der Erste Group ange-bunden
waren, ist von der Konzeption über Implementierung,
Altdatenübernahme und Anwenderschulungen bis zum Go-Live
weniger als ein Jahr vergangen. Bereits der Jahresabschluss 2012
konnte parallel in Tagetik erstellt werden; im Januar 2013 ist die
Konsolidierung dann vollends auf die neue Software umgestellt
worden.
Erweiterung des Reporting um Segmentberichte und Risi-koinformationen
Mit Tagetik wurde bei der Erste Group ein neues, konzernum-fassendes
System auf gesetzt, an das die Konzerngesellschaften
angebunden sind und über das sie ihre Daten-Packages an die
35. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDY TAGETIK pmOne UND ERSTE GROUP
101
Zentrale senden. Es lassen sich damit
schnell und flexibel Konzernabschlüsse
auf unterschiedlichen Ebenen erstellen.
Bei 700 Einzelgesellschaften hat es sich
zudem als zweckmäßig erwiesen, Daten-abgleiche
innerhalb der Gruppe in einem
frühen Stadium vorzunehmen und Un-stimmigkeiten
nicht erst am Ende des
Prozesses auf Konzernebene auszutragen.
Eine wichtige Komponente der neuen Lö-sung
ist des halb das IC-Matching-Cock-pit,
über das sich die konzerninternen
Verflechtungen bei der Konsolidierung
frühzeitig und direkt zwischen den be-treffenden
Einheiten abstimmen lassen.
Auch Subkonsolidierungen für verschie-dene
Geschäftsbereiche werden in Ta-getik
verwaltet, darunter sehr komplexe
Systeme wie das der für Immobilien- und
Infrastrukturfinanzierungen zuständi-gen
Erste Group Immorent AG oder der
tschechischen Tochtergesellschaft Česká
spořitelna. Insgesamt ist das fachliche
Spektrum, das Tagetik abdeckt, um Eini-ges
breiter als das des Vorgängersystems.
Wesentlich erweitert hat sich der Umfang
des Reportings. Neben der Segmentbe-richterstattung
werden mittlerweile auch
risiko- bzw. aufsichtsrechtlich relevante
Informationen abgefragt.
Doch mit der Einführung einer neuen
Konsolidierungslösung war es nicht getan.
Vielmehr nutzte die Erste Group die Um-stellung
auf Tagetik zugleich, um struktu-relle
Änderungen im Konzern vorzuneh-men,
Prozesse neu aufzusetzen und den
Informationsfluss sauber aufzubauen. All
das waren notwendige Maßnahmen, um
vor dem Hintergrund ständig neuer An-forderungen
an die Banken möglichst ef-fizient
und schnell agieren und reagieren
zu können. Die Umstellung der Prozesse
sei angesichts der zahlreichen Beteiligten
ein großer Kraftakt gewesen, berichtet
Projektleiterin Kainz. Positiv überrascht
gewesen sei sie hingegen darüber, wie rei-bungslos
die eigentliche Einführung der
neuen Software verlaufen sei.
Mehr Eigenverantwortlichkeit für die
Tochtergesellschaften
Die Tochtergesellschaften hatten binnen
kurzer Zeit eine Reihe von Neuerungen
zu verkraften. Sie werden im Zuge der
Umstellung mehr in die Pflicht genom-men
als zuvor und zugleich in ihrer Ei-genverantwortlichkeit
gestärkt. Hatten
sie bislang mit der Anlieferung der Daten
auch ihre Verantwortung dafür abgege-ben,
sind sie heute in den Gesamtprozess
miteingebunden. Das bedeutet zum ei-nen,
dass sie für Datenbeschaffung und
-upload, Datenübermittlung und Inter-company-
Abstimmung zuständig sind
und sich zudem mit Validierungsregeln
auseinandersetzen müssen. Andererseits
eröffnet ihnen die Anbindung an das Sys-tem
neue Möglichkeiten, denn sie können
– ebenso wie die Zentrale – jederzeit den
Verlauf und Fortschritt des Konsolidie-rungsprozesses
verfolgen. Insbesondere
in der Umstellungsphase gab es einen
hohen Abstimmungsbedarf unter den
Gesellschaften, und die Zentrale hatte ei-Über
Tagetik
Gegründet 1986, ist Tagetik ein etablierter Anbieter von Performance Manage-ment
und Business Intelligence Software. Tagetik ist eines der weltweit am
schnellsten wachsenden Unternehmen im Markt für Performance Manage-ment
Software. Von Analysten oft als visionär, klar fokussiert und innovativ
charakterisiert, unterscheidet sich Tagetik von der Konkurrenz durch seine ein-zigartige
Fähigkeit, viele komplexe Geschäftsprozesse für große und kleine
Organisationen in einer einzigen Software-Lösung zu vereinfachen.
Mit über 20 Standorten und 550 zufriedenen Kunden weltweit ist Tagetik ein
wachsendes, globales Unternehmen, das immer noch stolz darauf ist, wie eine
„globale Boutique“ zu handeln: Service, Aufmerksamkeit und Innovation, die
Sie von einer Boutique erwarten, sind bei uns gepaart mit dem umfassenden
Wissen und der notwendigen Skalierbarkeit, um auch den Bedürfnissen der
weltweit größten Unternehmen gerecht zu werden.
„Mit Tagetik haben wir die Voraussetzungen geschaf-fen,
um erstmals innerhalb der Gruppe klare Verant-wortlichkeiten
zuzuweisen.“
- Barbara Kainz, Leiterin Group Consolidations, Erste Group
36. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDY TAGETIK pmOne UND ERSTE GROUP
102
niges an Überzeugungsarbeit zu leisten, aber: „Mit Tagetik ha-ben
wir die Voraussetzungen geschaffen, um erstmals innerhalb
der Gruppe klare Verantwortlichkeiten zuzuweisen“, konstatiert
Barbara Kainz.
Gruppenweit einheitliche Konsolidierungsstandards
Auch wenn die Umstellung zunächst einmal mit Mehraufwand
für alle Beteiligten verbunden war, hat die Projektleitung insbe-sondere
aus den Teilkonzernen positives Feedback bekommen.
Statt sich wie bisher mit Excel zu behelfen, steht den Verant-wortlichen
dort mit Tagetik nun ein komfortables System zur
Verfügung, das sie beim Konzernabschluss unterstützt. Für das
zentrale Group Accounting indes zahlt sich die Mühe durch
mehr Transparenz aus. Jederzeit in Buchungen einblicken und
den Prozess, zum Beispiel bei der Konsolidierung von Teilkon-zernen,
verfolgen zu können, ist ein riesiger Fortschritt. Als Ge-winn
wertet es das zentrale Rechnungswesen ferner, dass nun
bei der Konsolidierung gruppenweit einheitliche Formate und
Vorgaben gelten, die zudem überprüfbar sind.
Die ersten Erfolge haben sich also eingestellt. Dennoch sieht
das Team um Barbara Kainz noch Potenzial, um die vielfältigen
Möglichkeiten, die sich mit Tagetik bieten, besser auszunutzen.
Zum Beispiel soll das interne Berichtswesen dahingehend aus-gebaut
werden, dass erstmals Teilkonzerne untereinander vergli-chen
werden – dank einheitlicher Strukturen und Definitionen
stellt dies systemtechnisch nun kein großes Problem mehr dar.
Auch das Thema Disclosure Management soll in naher Zukunft
angegangen werden. Ziel ist es hier, die in Tagetik vorhandenen
Informationen so aufzubereiten, dass sich daraus direkt der Ge-schäftsbericht
produzieren lässt. Nicht zuletzt steht die Erfas-sung
und Konsolidierung von Budget- und Forecast-Daten an.
Selbst wenn FinRep nun definitiv in 2013 nicht mehr zum Tragen
kommt, sieht sich die Erste Group mit der flexiblen Finanzsoft-ware
von Tagetik gut gerüstet. Externe Forderungen, die früher
zu Kopfzerbrechen geführt haben – wie zum Beispiel die Anlie-ferung
neuer Teilkonzern- oder Konzernabschlüsse – können
die Mitarbeiter des Group Accounting mittlerweile nicht mehr
so leicht aus der Ruhe bringen. Wie würde die Gruppe aussehen,
wenn wir fünf Gesellschaften weniger hätten? Auch internen
Anfragen wie dieser fühlt sich Barbara Kainz heute gewachsen:
„Das System ist sehr flexibel. Wo wir früher bei Ad-hoc-Anfragen
auf Schätzungen angewiesen waren oder die Beantwortung mit
großem manuellen Aufwand verbunden war, können wir heute
schnell liefern.“
Über die Erste Group:
Die Erste Group wurde 1819 als die „Erste österreichi-sche
Spar-Casse“ gegründet. Im Jahr 1997 ging sie mit
der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Wachstumsmärk-te
Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die
Wiener Börse. Seither hat die Erste Group mehr als zehn
Banken akquiriert und ihre Kundenanzahl von 600.000 auf
rund 16,6 Mio. erhöht. Mehr als 99 Prozent der Kunden le-ben
innerhalb der Grenzen der EU. Die EU-Mitgliedschaft
gibt den Ländern der Region einen stabilen rechtlichen
Rahmen, der ihre wirtschaftliche Entwicklung unterstützt.
Gegenwärtig ist die Erste Group einer der größten Finanz-dienstleister
in CEE. Zu den Kernaktivitäten der Erste
Group gehören neben der traditionellen Stärke im Privat-kundengeschäft
auch die Beratung und Unterstützung von
Firmenkunden bei Finanzierungs-, Veranlagungs- und Ab-sicherungsfragen
sowie beim Zugang zu den internationa-len
Kapitalmärkten, Finanzierung des öffentlichen Sektors
und Aktivitäten am Interbankenmarkt.
www.erstegroup.de
„Bei pmOne/Tagetik
fühlten wir uns nicht
nur fachlich, sondern
auch als Finanz-dienstleister
verstan-den,
weil die Berater
ganz genau wussten,
was FinRep und Ba-sel
III bedeuten.“
- Barbara Kainz, Leiterin Group Consoli-dations,
Erste Group
37. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDY TAGETIK pmOne UND ERSTE GROUP
„Das System ist sehr flexibel. Wo wir früher
bei Ad-hoc-Anfragen auf Schätzungen an-gewiesen
waren oder die Beantwortung mit
großem manuellen Aufwand verbunden war,
können wir heute schnell liefern.“
- Barbara Kainz, Leiterin Group Consolidations, Erste Group
103
Über die pmOne AG:
Die 2007 gegründete pmOne AG ist ein Software- und
Beratungsunternehmen mit Lösungsangeboten zum
Thema Business Intelligence und Big Data. Dafür wer-den
die technologischen Plattformen von Microsoft
und SAP um die eigenentwickelte Software cMORE
ergänzt. cMORE hilft Anwendern unter anderem da-bei,
skalierbare Lösungen für Reporting und Analy-se
schnell aufzubauen, effizient zu betreiben und zu
erweitern. Mit Tagetik vertreibt und implementiert die
pmOne AG eine weltweit führende Softwarelösung
für Unternehmensplanung und Konsolidierung. Zur
pmOne-Gruppe gehört die MindBusiness GmbH, die
auf SharePoint-Lösungen und Dienstleistungen für Of-fice-
Rollouts spezialisiert ist. Die pmOne AG hat über
200 Mitarbeiter und ist an acht Standorten in Deutsch-land,
Österreich und der Schweiz vertreten.
38. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDY BUSINESS INTELLIGENCE IM FLUGHAFENBETRIEB
104
BI-Lösungen für
die Airport Industrie
AUTOR: Thomas Martens (Cubeware GmbH)
Laut der Studie Airport Business IT Trends Survey, die in Zusam-menarbeit
von SITA, einem Anbieter von Kommunikations- und
IT-Lösungen im Luftverkehr, dem Airports Council International
und Airline Business umgesetzt wurde, werden Flughafenbetrei-ber
im Jahr 2014 voraussichtlich viereinhalb Milliarden Euro in
IT-Systeme und -Lösungen investieren. Im Fokus stehen vor al-lem
mobile Lösungen, automatisierte Dienstleistungen und Bu-siness-
Intelligence-Lösungen. Ziel ist es, vor allem das Passagie-rerlebnis
und die internen Arbeitsprozesse zu verbessern. Dabei
steht der Service-Gedanke im Vordergrund. Trotz schwankender
Umsätze und steigender Passagierzahlen soll der Service quali-tativ
erhöht werden. Passende IT-Lösungen nehmen hier eine
Schlüsselrolle in den Überlegungen der Flughafen-Manager ein.
Circa vier von fünf Managern sprechen sich bei der Erreichung
dieser Zielvorgaben für den Einsatz von BI-Lösungen aus. Da-bei
sollen die Systeme vor allem klassische Aufgaben von BI, wie
etwa das Finanzcontrolling, wahrnehmen. Auch Bereiche wie der
Flughafenbetrieb, Analysen des Passagieraufkommens und das
Bestandsmanagement sollen durch BI-Anwendungen unterstützt
werden. Großer Nachholbedarf besteht laut den Studienergeb-nissen
aber noch bei der Implementierung von BI-Lösungen. So
gaben nur acht Prozent der befragten Manager an, dass die vorlie-genden
Daten die notwendigen Qualitätsanforderungen für die
Weiterverarbeitung erfüllen.
Thomas Martens, VP Product Marketing bei Cubeware, einer der
führenden Anbieter innovativer Business Intelligence (BI)-Soft-ware,
sieht deshalb vor allem in strategischer Hinsicht Erklä-rungsbedarf:
„Die Studie macht deutlich, dass Business-Intelligence-Anwen-dungen
nach wie vor nicht zum Standardrepertoire vieler Unter-nehmen
gehören. Hier wird definitiv Steuerungs- und Optimie-rungspotenzial
liegengelassen. Auch die 92% der Befragten, die
von ihrer eigenen Datenqualität nicht überzeugt sind, sprechen
eine deutliche Sprache. In den momentan geführten Diskursen
zu BI geht es hauptsächlich um die schnelle, intuitive Analy-se
großer Datenmengen und unterschiedlicher Strukturtypen
durch Fachanwender. Das ist natürlich ein bedeutendes Thema
in unserer Branche, aber bei solchen Studien wird einem wieder
bewusst, dass das alleine Business Intelligence nicht auszeichnet.
39. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDY BUSINESS INTELLIGENCE IM FLUGHAFENBETRIEB
105
Themen wie die Datenintegration, -anreicherung und -manage-ment
fallen viel zu oft bei den Überlegungen unter den Tisch, sor-gen
aber bei den Projektverantwortlichen auf Unternehmensseite
für das tatsächliche Kopfzerbrechen. Es ist wichtig, BI-Lösungen
in ihrer kompletten Gänze zu betrachten. Nachweislich spielen
hier die schmerzfreie Einbindung von unterschiedlichen Vor-systemen
und der kontrollierte Datenabzug eine wesentliche
Rolle, die von BI-Produkten unbedingt abgedeckt werden sollte.
Wichtig ist es beim Auswahlprozess, auf integrative, technisch
wie fachlich skalierbare und adaptive BI-Systeme zu setzen.
Sonst läuft man Gefahr, die Bildung von Informationsinseln im
eigenen Unternehmen zu befeuern. Erst wenn diese gemeinsa-me
und valide Datenbasis geschaffen wurde, schaffen Advan-ced-
Analytics-Ansätze und Self-service BI wirklichen Mehrwert
für die Fachanwender und das Unternehmen. Die Kombination
aus leistungsstarken ETL- und Organisationstools mit einem ap-plikationsfähigen
BI-Frontend ist hier entscheidend.
Von zentraler Bedeutung ist es zudem, dass Unternehmen gezielt
auf BI-Berater mit Branchenkenntnis setzen. Denn mittlerweile
finden BI-Lösungen weit über die klassischen Einsatzgebiete hin-aus
Anwendung. Neben der Auswertung von Finanzkennzahlen,
dem Controlling und der Finanzplanung bieten sich BI-Anwen-dungen
vor allem auch in operativen Bereichen an. So lassen sich
durch BI-Analysen etwa des Passagierflusses und der Beziehun-gen
zwischen verschiedenen Flugrouten Optimierungen bei der
Gate-Belegung erreichen. Dadurch sinken nachweislich die Tran-sit-
Zeiten für Passagiere. Auch im Bereich des Vorfeldes können
sich durch derartige Analysen schnellere Umladezeiten für Ge-päck-
und Frachtgut realisieren lassen. In Cubeware-Projekten,
beispielsweise am Flughafen München, konnten so große Erfolge
verbucht werden. Auch die diskriminierungsfreie Aufbereitung
der Datengrundlage für Flughafenentgelte lässt sich durch BI-Lö-sungen
sicherstellen, um hier möglichst transparent gegenüber
den zuständigen öffentlichen Stellen agieren zu können.
Wir bei Cubeware sehen in der Simulation unterschiedlicher
Szenarien im Hinblick auf schwankende Passagierzahlen, Aus-lastung
von Start- und Landebahnen und Terminalstrukturen ein
weiteres großes Anwendungsgebiet von BI-Lösungen. Die Ein-satzgebiete
von BI-Lösungen im Flughafenbetrieb sind enorm.
Zumal je leistungsstärker Algorithmen-getriebene Auswertun-gen
werden, desto interessanter werden auch analytische Syste-me
im Bereich von Predictive und Prescriptive Analytics. Aber
auch hier gilt: jede Auswertung ist nur so gut wie die zugrundlie-gende
Datenbasis. Dieser Aspekt von BI und Analytics kann nie
genug in den Vordergrund gestellt werden.“
Zum Autor Thomas Martens:
Thomas Martens blickt auf 17 Jahre Erfahrung im Business-Intelligence-/
Data-Warehouse-Umfeld zurück. Bei Cubeware verantwortet er den Bereich
Product Marketing.
Sein besonderes Interesse gilt dabei der Visualisierung von Daten, der Integ-ration
von analytischen Methoden in Business-Intelligence-Lösungen und der
Verarbeitung von großen Datenmengen.
40. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - DATENBASIS
106
Sind im Rahmen eines agilen Business Intelligence-Vorge-hens
die fachlichen Anforderungen an den Anwender er-fasst,
gilt es möglichst effizient und effektiv die technischen
Modelle abzuleiten. In diesem Beitrag wird das Vorgehen mithil-fe
des Werkzeugs Innovator for Database Architecs vorgestellt.
Datenbanken modellieren mit konzeptionellen
Schemata
Das konzeptionelle Schema beschreibt die fachlichen Anforde-rungen
der Anwender unabhängig von der Implementierung.
Entitäts- und Beziehungstypen werden im Modell definiert und
grafisch dargestellt. Das konzeptionelle Schema wird üblicher-weise
auf ein konkretes Datenbanksystem abgebildet. Dabei
unterstützt Innovator alle gängigen relationalen Datenbanksys-teme.
Mit der IDEF1XNotation auch für Entity-Relationship-Dia-gramme
ist eine einheitliche Notation für konzeptionelle Daten-modelle
und für Datenbankschemata möglich. Darüber hinaus
lässt sich in Innovator die Unterstützung jeder beliebigen relati-onalen
Datenbank konfigurieren. Im Datenbankschema werden
Tabellen, Spalten, Views, Primär- und Fremdschlüssel, Indizes,
Trigger, Stored Procedures sowie Zugriffsberechtigungen un-terstützt.
Zusätzlich zu den direkten Datentypen aus den Ziel-systemen
stehen auch semantische Datentypen zur Typisierung
zur Verfügung. Funktionalitäten wie das Zusammenführen und
Aufteilen von Datenbanktabellen (Split-Columns, Split-Rows)
unterstützen die Modellierung im Datenbankschema zusätzlich.
Tabellenorientierte Editoren ermöglichen in beiden Schemata
schnelles Arbeiten. So lassen sich z. B. mehrere Attribute kom-fortabel
auf verschiedene Entitäten übertragen. Tabellenorien-tierte
Editoren existieren sowohl für Entitäten und konzeptio-nelle
Views als auch für DB-Tabellen und DB-Views. Visualisiert
werden die Schemata durch Diagramme. Im konzeptionellen
Schema hat sich die Entity-Relationship-Modellierung (ERM)
als Standard für semantische Datenmodelle etabliert. Innova-tor
for Database Architects bietet unterschiedliche Optionen für
die Notation der ER-Modelle: je nach Vertrautheit kann der Be-nutzer
die klassische Chen-Notation, die James- Martin- („Krä-henfuß“),
SERM-, DSA-Notation oder eine Notation basierend
auf UML-Klassendiagrammen verwenden. Diese Einstellung
kann jeder Benutzer individuell für seine Innovator-Anwendung
festlegen. Zur Visualisierung des Datenbankschemas wird der
ISO-Standard IDEF1X genutzt. Datenbanktabellen und Views
sind mit einstellbarer Größe und Abschnittsinhalten, z. B. für
Tabellenspalten und Fremdschlüssel, darstellbar. Die Abschnitt-sinhalte
sind ausblendbar und können automatisch gepflegt wer-den.
Generierung und Reverse-Engineering von Datenbanken
mit dem Datebankmanager
Basierend auf dem Datenbankschema generiert Innovator
DDL-Skripten, wahlweise CreateTable-Skripten zur Neuanlage
oder AlterTable-Skripten zur Änderung existierender Datenban-ken.
Dabei können hersteller- oder projektspezifische Besonder-heiten
berücksichtigt werden. Existierende Datenbanken werden
durch Reverse-Engineering eingebunden. Dabei geht es meist
nicht nur um die Dokumentation der Datenbankschemata, son-dern
um die Einbindung dieser Datenbanken in neue Projekte.
Innovator erzeugt dabei entweder Modelle aus DDL-Skripten
oder liest per JDBC-Zugriff direkt aus der Datenbank. Für Da-tenbank-
Spezialisten eignet sich der Datenbankmanager mit
umfangreicher GUI-Unterstützung z.B. zum Abgleich des Da-tenbankschemas
mit der Live-Datenbank. Für eine schnelle
Übernahme von Datenbankschemata aus der Live-Datenbank
eignet sich der wizard-geführte Reverser.
Änderungen beim Datenbankdesign managen
Konzeptionelles Schema und Datenbankschema können in In-novator
for Database Architects getrennt entwickelt werden,
werden aber in der Regel miteinander integriert. Dabei werden
Änderungen im konzeptionellen Schema im Datenbankschema
über ein Mapping nachgezogen. Die prinzipielle Trennung der
beiden Ebenen und der Abgleich per Mapping werden durch eine
Datenbankmodelle und -Design
am Beispiel von Innovator for Database Architects
AUTOR: Bertram Geck (MID GmbH)
41. Competence Book - Business Intelligence
GRUNDLAGEN - DATENBASIS
107
Vorschau der Änderungen unterstützt.
Durch das Mapping können Sie die Abbil-dung
ins Datenbankschema zeitlich exakt
steuern und somit definierte Modellstän-de
leicht integrieren. Das Zusammenspiel
der Schemata ist eine Grundvorausset-zung
für reale IT-Projekte, da die manu-elle
Pflege der Datenmodelle aufwendig
und fehlerträchtig ist. Umgekehrt kön-nen
auch konzeptionelle Schemata aus
dem Datenbankschema erzeugt bzw. ab-geglichen
werden. Beispielsweise werden
konzeptionelle Modelle zur Einbindung
existierender undokumentierter Daten-banken
erstellt.
Datenbankmodelle mit Analysemodel-len
und Software-Design integrieren
Innovator erlaubt die Anbindung von Mo-dellen
aus Innovator for Business Analys-ts
oder Innovator for Software Architects
über ein Mapping. Das Mapping bildet ge-schäftsprozessorientierte
oder objektori-entierte
Modellierungskonzepte auf Kon-zepte
relationaler Datenbanken ab. Dies
funktioniert in beide Richtungen. Oft
werden objektorientierte Analysemodelle in UML als Startpunkt für ein konzeptionelles
Datenbankschema genommen. Beispielsweise wird ein UML-Modell mit dem Ergebnis
der Anforderungsanalyse aus Innovator for Business Analysts über das OO-ERMapping
in ein initiales konzeptionelles Schema verwandelt. Dabei werden Traceability-Links ge-setzt,
die es später erlauben, Änderungen im Analysemodell im konzeptionellen Sche-ma
nachzuziehen. In umgekehrter Richtung lassen sich Klassen aus Entitäten generie-ren,
um die Entwicklung gegen die entsprechende Datenbank zu erleichtern. Auch hier
helfen Trace-Links, die Konsistenz zwischen den Modellen sicherzustellen.
Zum Autor Bertram Geck:
Bertram Geck trägt seit 1. Januar 2013 als Sprecher der Geschäftsführung die
Gesamtverantwortung für die Weiterentwicklung der MID GmbH. Er leitet dabei
die Bereiche Marketing und Vertrieb.
Als Gründer, Geschäftsführer und Berater in der IT- und Software-Branche trug
Bertram Geck sowohl in Deutschland als auch weltweit Verantwortung, unter an-derem
in DAX-notierten Unternehmen.
Neben seinem unternehmerischen Engagement und seiner Expertise in der Un-ternehmensentwicklung
greift Bertram Geck auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in
Produktentwicklung, Produktmanagement sowie im Marketing und Vertrieb von
IT-Lösungen zurück.
42. Competence Book - Business Intelligence
CASE STUDIES - KUNDENBINDUNG DURCH MICROSOFT BI
108
Ein direkter Draht zum
Kunden dank Microsoft BI
HERAUSGEBER: Microsoft Deutschland GmbH
Das Internet ist für viele Unternehmen längst zu einem
wichtigen Punkt der Verkaufsstrategie geworden. Sei es
zur Generierung von Verkaufs-Chancen, zur Steigerung
des Umsatzes, zur Erschließung neuer Märkte oder zur Erhö-hung
des Bekanntheitsgrads.
New Elements GmbH hat sich darauf spezialisiert, innovative
Lösungen zu entwickeln, damit Unternehmen das Internet als
erfolgreichen und profitablen Vertriebskanal nutzen können.
Bisher konnte ein eigentlich hervorragender Ausgangspunkt für
den Vertrieb nicht genutzt werden: die Betreuung des Kunden
direkt auf der Webseite.
Der Internet-Kunde befindet sich bereits in der virtuellen Filiale
und interessiert sich für ein Produkt. Er konnte bislang jedoch
nicht direkt beraten werden - der Kauf war dem Zufall überlassen.
Eine ungenutzte Chance - denn zu welchem Zeitpunkt könnte
ein Unternehmen besser mit potenziellen Kunden ins Gespräch
kommen als bei einem direkten Besuch der Website?
Für Immowelt.de hat New Elements GmbH die Lösung Constel-lation“
entwickelt, die eine virtuelle Kundenberatung in Echtzeit
ermöglicht. „Wenn ein Kunde eine Webseite betritt, hinterlässt er
verschiedenen Daten. Betrachten wir die Webseite als ein Kauf-haus,
welches der Kunde besucht. Sein Verhalten auf der Web-seite
lässt Rückschlüsse darauf zu, wer er ist und was ihn dar-über
hinaus interessiert. Diese von ihm hinterlassenen Spuren
können mittels unserer Lösung nun in Echtzeit ausgewertet und
in kürzester Zeit darauf reagiert werden“, erklärt Atasoy Altinci,
Geschäftsführer, New Elements GmbH.
Die New Elements Suite besteht aus drei Komponenten, die zu
einem einzigartigen Gesamtkonzept verbunden wurden. Die Sui-te
wird grundsätzlich als „Software as a Service (SaaS)“ vertrie-ben.
Bei Bedarf sind auch Inhouse-Lösungen mit individuellen
Anpassungen möglich. Das Datenmanagement erfolgt mittels
des SQL Servers 2012. Dies ermöglicht der Immowelt AG eine
umfangreiche Datenermittlung. Die von New Elements GmbH
entwickelte Lösung liegt in der Cloud und nutzt die Windows
Die Immowelt AG ist der führende IT-Komplettanbieter für die Immobilienwirtschaft und
beschäftigt derzeit mehr als 270 Mitarbeiter. Die Softwarelösungen der Immowelt AG sind
in der Branche weit verbreitet und genießen einen ausgezeichneten Ruf. Um in Echtzeit
und auf der Basis von unterschiedlichen Daten auf individuelle Kundenbedürfnisse einge-hen
zu können, suchte Immowelt AG eine intelligence Web Analytics-Lösung mit Business
Intelligence-Funktionalitäten, die gleichzeitig personalisierte Online-Beratung ermöglicht.