1. Zwischengemeindliche Zusammenarbeit für die strategische Steuerung KMU‐orientierter Standortentwicklung im Alpenraum
Newsletter 1, September 2009
COMUNIS – Für eine nachhaltige Gewerbestandortentwicklung Inhalte
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Häufig konkurrieren in den Alpenregionen angrenzen‐ aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen.
de Gemeinden um die Gewerbeentwicklung. Einzeln Flächenknappheit, Tallagen, und konkurrierende COMUNIS –
verfolgen sie einerseits vielversprechende Wirtschafts‐ Landnutzungsinteressen verschärfen die Situation. Das Projekt
förderungsstrategien, um ihre Wettbewerbsfähigkeit Daher ist es Ziel des Projektes COMUNIS, eine Vorgehensweise &
auszubauen und der Abwanderung junger und qualifi‐ wohldefinierte integrative und kooperative Arbeitspakete
zierter Arbeitskräfte entgegenzuwirken. Andererseits Strategie für die gewerbliche Standortentwicklung
sind vielerorts zukunftsträchtige Strategien mangel‐ zu erarbeiten. Es ist beabsichtigt, die Vorteile Seiten 2‐3
haft, was eine Unternehmensabwanderung zur Folge interkommunaler Kooperation aufzuzeigen und Die Pilotgebiete
haben kann. damit den wirtschaftlichen Alleingang einzelner
Folglich fehlt in den Alpentälern oftmals eine gemein‐ Gemeinden abzuwenden. Dabei stehen vor allem im Seite 4
deübergreifend abgestimmte Strategie für eine nach‐ Vordergrund die Vielfältigkeit und Effizienz
Ein transnationales
haltige, die besonderen Standortbedingungen der wirtschaftlicher Aktivitäten, Umweltbelange sowie
Bestreben
Alpentäler berücksichtigende, Gewerbezonenplanung. soziale und kulturelle Aspekte des gesellschaftlichen
Gefüges. Europäische
Sicherlich ist dies im Grunde keine alpenspezifische
Territoriale
Eigenheit. Die Auswirkungen sind jedoch gravierender Das Projekt läuft von Juli 2009 bis Juni 2012. Zusammenarbeit
Projektevents
Vorgehensweise
Die Vorgehensweise von COMUNIS besteht
darin, die vielschichtige Problematik der
Gewerbe‐ und Industrieentwicklung von
Alpengemeinden gut strukturiert zu zerle‐
gen. Zu diesem Zweck werden verschie‐
dene Szenarien im Alpenbogen geprüft. Die
Projektpartner untersuchen hierfür gesetz‐
liche Grundlagen, vorhandene Strategien
und bestehende Systeme zur Lenkung der
Betriebsansiedlung. Es werden die Vor‐ und
Nachteile bestehender Systeme erörtert.
Daraus abgeleitete Maßnahmen werden
anschließend in ausgewählten Pilotgebie‐
ten erprobt (Abb. 1). Die Methode ist
Abb. 1: Die Methode baut auf sieben Arbeitspaketen (WP ) auf.
nachfolgend detailliert beschrieben.
Ziele der Arbeitspakete
WP 1+2: In WP 1 wurden von den Projektpartnern des Projektvorhabens. Eine projektspezifische Kommuni‐
gemeinsam für das Projekt getroffen. Aufgabe im WP 2 ist es, kationsstrategie wurde entwickelt, um das Bewusstsein für
die transnationale Partnerschaft zu leiten und Finanzen zu das Projekt zu schärfen, Transparenz zu fördern und die Idee
managen. einer nachhaltigen Betriebsansiedlung zu verbreiten. Projekt‐
informationen und ‐ergebnisse sind auf der Webseite
WP 3: Effektive externe und interne Kommunikation sind
(www.comunis.eu) und in anderen Formaten, wie
essentiell für eine erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung
Broschüren, Publikationen, Pressemittelungen etc., erhältlich.
Programm Alpenraum 2007‐2013 – Europäische Territoriale Zusammenarbeit 1
3. Zwischengemeindliche Zusammenarbeit für die strategische Steuerung KMU‐orientierter Standortentwicklung im Alpenraum
Pilotgebiet Zahlen & Fakten Größte Herausforderungen Erwartete Ergebnisse
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50,45 / 192 km
Umsetzung einer Betriebseinheit,
5 / 6 Gemeinden
Entwicklung übergemeindlicher resultierend aus übergemeindlicher
Leiblachtal/ Ca. 13.900 / 3.500 Landnutzungsstrukturen Zusammenarbeit
Großes Einwohner (Einw.)
Einrichtung nachhaltiger Strukturen für Leiblachtal: Prüfen der Strategie zum
Walsertal Tal am Bodensee / Betriebseinheiten Landnutzungsmanagement
Vorarlberg steiles und verzweigtes
Neupositionierung einer Region Großes Walsertal: Testen der Image‐
V‐Tal mit geringem
Strategie
Talboden
Topographisch bedingte Flächenknapp‐
Zwischengemeindliches Flächenmanage‐
heit, Risiko durch geologische Gefahren,
254,46 km² ment für Gewerbe‐/Industrieentwicklung
konkurrierende Land(schafts)ansprüche
5 Gemeinden Einrichtung permanenter Management‐
Alpsee‐ für Hochwasserschutz und Tourismus
Ca. 48.400 Einw. strukturen für die Gewerbe‐/Industrie‐
Grünten Geringe Flächenverfügbarkeit für
Tal der Iller und des entwicklung
Bayern Gewerbe‐/Industrieentwicklung
angrenzenden Zwischengemeindlicher Geschäftsplan und
Umnutzung von ehem. Militärgebiet
Gebirgsrücken Regelungen der Gewerbe‐/Industrieent‐
Geringe Verfügbarkeit hochqualifizierter
wicklung
Jobs; sinkende Zahl von Arbeitsplätzen
Operatives Management von
Passeiertal 376,39 km² Verbesserung der Koordination der
Gewerbeflächen
Autonome 6 Gemeinden verfügbaren Gewerbeflächen
Grundlagen für das übergemeindliche Per‐
Provinz Ca. 12.800 Einw. Flächenknappheit
sonen‐ und Güterverkehrsmanagement
Bozen – V‐Tal, das sich zum Verkehrsbelastung aufgrund der
Maßnahmen für effektives Standort‐
Südtirol Norden hin weitet Transportinfrastruktur
management durch regionale Träger
Geringe Verfügbarkeit neuer Deponien
Operative zwischengemeindliche
aufgrund von Flächenknappheit; überin‐
Kooperation und Geschäftspläne, Flächen‐
2.137 km² dustrialisierte Täler; viele Kleinbetriebs‐
management für Gewerbe‐/Industrie‐
18 Gemeinden zonen; Naturschutzgebiete, geschützte
entwicklung
Gorenjska Ca. 201.779 Einw. landwirtschaftliche Flächen
Synergien zwischen den in das Projekt
Slowenische Täler am Fuße der Nutzung von Brachflächen (Suche nach
involvierten Gebieten der Dienstleistungs‐
Alpen Alpen (Julische Alpen, innovativen Lösungen)
und Produktionsbetriebe
Karawanks, Teil der Bedarf für strategisches Umdenken und
Attraktivitätssteigerung der Region in den
Steiner Alpen) interkommunale Vorgehensweise für
Bereichen Gewerbe, Wissen und
Gewerbegebiete, ihre Funktion und
Technologie
Unterstützungsmechanismen
5.071 km² Wettbewerbsförderung des Pilotgebietes
Provinzen
3‐6 Gemeinden Beträchtliche Anzahl von Gewerbe‐ und Synergien zwischen den Gemeinden des
Asti und
Ca. 655.580 Einw. Industriegebieten Pilotgebietes
Alessandria
Im Südosten der Region Investorenmangel Umsetzung der Betriebsansiedlungs‐
Piemonte
Piemont strategie
25,6 / 24,97 / 19,23 km² Zahlreiche (15.000), aber kleine Betriebe
3 Gemeinden im Wallis
29.950 / 15.035 / 99 % der Unternehmen beschäftigen
Martigny / 15.023 Einw. weniger als 50 Mitarbeiter Neuer Ansatz für die Gestaltung von
Sion / Sierre Am Bogen der Rhone / Verantwortliche der Walliser Dienstelle Gewerbe‐/Industrieflächen und die
Valais in der Mitte des Rhone‐ für Wirtschaftsentwicklung bedürfen optimierte Zu‐ bzw. Ausweisung
Tals / an der sprachli‐ einer Datenbank (reguläre Updates +
chen Grenze (franz./‐ Monitoring) von verkäuflichen und zu
deutsch) des Wallis vermietenden Industrieflächen
Territoire de 380,79 km²
Negatives Image des Gebietes
la délégation 34 Gemeinden
Zahlreiche Industriebrachen Zwischengemeindliche Strategie für die
Chambre de Ca. 58.335 Einw.
Geringe Verfügbarkeit hochqualifizierter Entwicklung und Ansiedlung klein‐ und
commerce & Tal, das sich von Ost Jobs; sinkende Zahl von Arbeitsplätzen mittelständischer Unternehmen
d’industrie de nach West erstreckt,
Lyon à Tarare Autobahnbau, um die Pilotregion mit Gemeinsame Marketingstrategie für die
westlich der Lyon‐
Région Lyon zu verbinden Pilotregion
Agglomgeration
Rhône‐Alpes Einrichtung eines Gewerbegebietes
gelegen
Programm Alpenraum 2007‐2013 – Europäische Territoriale Zusammenarbeit 3
4. Zwischengemeindliche Zusammenarbeit für die strategische Steuerung KMU‐orientierter Standortentwicklung im Alpenraum
Ein transnationales Bestreben – die Projektpartnerschaft
Die COMUNIS‐Partnerschaft zeichnet sich durch ein breites und nationale Ebene und reichen von Hochschulen,
Spektrum komplementärer Kompetenzen aus. Entsprechend Rechercheinstituten und Regionalentwicklungsagenturen zu
der Projektzielsetzung arbeiten private und öffentliche Wirtschaftsentwicklungs‐ und staatlichen Einrichtungen.
Partner zusammen. Sie repräsentieren die lokale, regionale
Fachhochschule Westschweiz, Institut für
Ministero dell’Ambiente e delle Tutela
Wirtschaft und Tourismus, CH
del Territorio e del Mare, IT
(Lead Partner, Leiter von WP 1 und 2)
Chambre de Commerce et d’Industrie de Bosch & Partner GmbH, DE
Lyon, F
(Leiter von WP 5)
(EFRE‐Lead Partner, Leiter von WP 4)
Regionalentwicklung Vorarlberg, AT
Stadt Sonthofen, DE
(Leiter von WP 6)
Eurac‐Research, Institut für Regional‐ Società Consortile Langhe Monferrato,
entwicklung und Standortmanagement, IT Roero, settore progetti europei, IT
(Leiter von WP 3) (Leiter von WP 7)
Canton du Valais Service du BSC Poslovno podporni center, d.o.o.,
développement économique, CH Kranj, SI
Association Suisse pour le Service aux
Régions et Communes, CH
Beobachter‐Netzwerk
CH Cantone Ticino Ufficio della promozione e della consulenza | Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartment EVD,
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO | Regiosuisse – Netzwerkstelle Regionalentwicklung | Creapole, Delémont | Ville de
Sierre | Ville de Sion |Ville de Martigny
DE Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) | District Oberallgäu
F Communauté de communes du Pays des Ecrins | Sous‐préfécture de Villefranche sur Soane
IT Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt | Business Location Südtirol – Alto Adige AG (BLS)
Europäische Territoriale Zusammenarbeit
COMUNIS wird im Rahmen des Alpenraum‐ schiede innerhalb und zwischen den Regionen falls Lösungsansätze für die Probleme anderer
programmes der Europäischen Territorialen auszugleichen und den wirtschaftlichen sowie europäischer Regionen bieten.
Zusammenarbeit (ETZ) durchgeführt. ETZ ist sozialen Zusammenhalt zu fördern. Das Alpen‐ Das Alpenraumprogramm wird gemeinsam
eine Zielsetzung der EU‐Regionalpolitik. Sie raumprogramm unterstützt insbesondere die von der EU (durch den Fonds für regionale
hat zum Ziel, Wettbewerb und Attraktivität Kooperation in den Alpen. Obwohl die Projek‐ Entwicklung (EFRE) und die teilnehmenden
europäischer Regionen zu stärken. EU‐Mit‐ te zumeist alpenspezifische Probleme aufgrei‐ Staaten finanziert.
gliedsstaaten, die Schweiz und das Fürsten‐ fen, können die gewählte Vorgehensweise, In‐
tum Liechtenstein kooperieren, um die Unter‐ strumente und Forschungsergebnisse eben‐
Projektevents Impressum
Eurac‐Research
Workshop, Zürich (CH): 12. Oktober 2009 European Academy of Bolzano / Bozen
Kommunikationstraining, München (DE): 19.‐20. Oktober 2009 Institut für Regionalentwicklung
Workshop, Lyon (F): 3.‐4. Dezember 2009 und Standortmanagement
Viale Druso, 1 – I‐39100 Bolzano
www.eurac.edu
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