2. Im Rahmen des von der Europäischen Kommission
geförderten COMENIUS-Projekts befassten sich die
deutschen und spanischen Schüler mit der Nutzung
erneuerbarer Energien. Die spanischen Schüler unserer
Partnerschule I.E.S. Salvador Sandoval in Las Torres de
Cotillas und die Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums legten
dabei auch praktisch Hand an
Kollektorbaukurs im Sonnenzentrum:
„Eine völlig neue Erfahrung“
Neben einem Besuch des Bioenergiedorfs Mauenheim, der
Führung durch die Biogasanlage in Weilheim, dem Besuchs
des Kinofilms „Die 4. Revolution: Energy Autonomy“ und der
Teilnahme beim Klimagipfel der Stadt Rottenburg, standen
Elisabeth Miklitz als begleitende Lehrerin verschraubt den Kollektorrahmen.
beim diesjährigen Austausch auch praktische Maßnahmen zur
Eindämmung des Klimawandels im Vordergrund: Zum Beispiel
der Kollektorbaukurs im Sonnenzentrum Oberndorf unter
Führung des Solateurs Jochen Gamerdinger, eines Experten im
Bereich Solarenergie.
3. Im Sonnenzentrum in Oberndorf bekamen die 24 deutschen
und spanischen Schüler, getrennt in zwei Gruppen, zuerst eine
Führung durch das Sonnenzentrum Oberndorf. Die Schüler
erfuhren vom Experten Jochen Gamerdinger wie ein Gebäude
zu 100% mit erneuerbarer Energie beheizt werden kann: Ein
150 qm großer Fassadenkollektor liefert Sonnenenergie zur
Bereitung von Warmwasser und zum Heizen. In einem 20.000
Liter umfassenden Solarspeicher wird die Energie auch für
Tage, an denen die Sonne nicht scheint, gespeichert. Den
Restbedarf von ca. 20% an Heizenergie liefern CO2 -neutral ein
Stückholz-Vergaserkessel und einen Pelletofen.
Die Stromversorgung im Sonnenzentrum sichert zudem eine 58
kWp große Solarstromanlage auf dem Gründach. Auf diese Art
lassen sich durch erneuerbare Energien die Versorgung mit
Strom, Warmwasser und Heizenergie des Sonnenzentrums
erzielen.
Eine Grauwasseraufbereitung und die Regenwassernutzung
runden das ökologische Gesamtkonzept im Sonnenzentrum ab.
Dass im Sonnenzentrum selbst ein kleiner Herd im Freien mit
Sonnenenergie funktioniert, der also ganz ohne Strom kocht
und bratet, war für die Schüler „sensationell und sollte
unbedingt verbreitet werden“, so Andrea Werner, eine 16jährige
spanische Austauschschülerin aus Las Torres de Cotillas.
„Die vielen Möglichkeiten der Nutzung erneuerbarer Energien
haben uns die Augen geöffnet, das war für uns eine völlig neue
Erfahrung“, fasst Marisa Weil die neu gewonnenen Einblicke
der deutschen und spanischen Schüler zusammen, die die
Schüler in ihrem Projekt ausarbeiten wollen, um „Anstöße für
die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland wie auch in
Spanien zu geben“.
Der Rundgang war für die Schüler „eine wichtige Erfahrung, die
wir in unserem COMENIUS-Projekt umsetzen wollen“, so
Rafael Werner aus der Region Murcia, unserer spanischen
Partnerregion.
4. In der Region Murcia bekommen der Tourismus aber auch ganz
normale Haushalte bereits deutlich die Folgen des
Klimawandels in Form der Erosion des Bodens und des
Wassermangels zu spüren. Es gibt Tage, an denen unsere
Partnerschüler über kein Trinkwasser verfügen. Die Region
Murcia, die im Wüsten- und Halbwüstenbereich liegt, gehört zu
den ersten Verlierern des Klimawandels.
Jochen Gamerdinger steht ständig parat und hilft den Schülern bei der Ausführung.
Neben der Theorie und der Anschauung praktischer Beispiele
für die Nutzung erneuerbarer Energien stand beim Besuch des
Sonnenzentrums die Praxis im Vordergrund: Bei einem
Kollektorbaukurs lernten die deutschen und spanischen Schüler
was man bei der Erstellung von Sonnenkollektoren beachten
muss.
Dabei legten die deutschen und spanischen Schüler aufgeteilt
in zwei Gruppen selbst Hand an: Sie verschraubten den
Kollektorrahmen, gaben Leim an, tackerten die Rückwände an,
schnitten Kupferrohre und löteten Absorberstreifen.
5. Wichtig war dabei für die Schüler, dass sie sich „nicht nur
theoretisch die Folgen des Klimawandels und Möglichkeiten der
Nutzung erneuerbarer Energien aneigneten,
sondern auch praktisch was tun, um das Klima zu schützen“,
erklärt Raffael Werner, ein Schüler unserer spanischen
Partnerschule.
Hier einige fotographische Einblicke in die Arbeitsschritte zum
Bau eines Kollektors, auf die sich der Kollektorbaukurs für die
deutschen und spanischen Schüler konzentrierte.
Die 14jährige spanische Partnerschülerin Satou Sabasawa gibt Leim an und tackert
später die Rückwände des Kollektors an.
6. Irene Palazón schneidet die Kupferrohre für die interne Verrohrung zu...
... dann folgt das Einlöten der Absorberstreifen in das Verteilerrohr mit Hartlot.
7. Das sind die wichtigsten Schritte um einen Kollektor zu bauen.
„Aber natürlich sind das nicht die einzigen Arbeitsschritte“, so
Solateur Jochen Gamerdingen, „die notwendig sind, um einen
Kollektor zu bauen“. Die wesentlichen Schritte erläuterte er den
Schülern im Einzelnen: „Zuerst wird eine Kiste gebaut
und diese dann isoliert. Im Anschluss werden Verteiler- und
Sammelrohre zurecht geschnitten, diese mit den
Absorberstreifen verlötet und zum Abschluss wird der Kollektor
verglast.“
Nach der Arbeit schnaufen die deutschen und spanischen
Schüler und die begleitenden Lehrer erst einmal durch.
Jeder hatte an diesem Tag auch seinen Spaß, sowohl
spanische, auch als deutsche Schüler. Denn bei dem Ziel
erneuerbare Energien zu nutzen, sind sich alle einig, und dass
man bei der Umsetzung auch mal ins Schwitzen kommt,
schweißte die jungen deutschen und spanischen
Umweltschützer umso mehr zusammen.
8. Am Abend gab es für alle noch einen leckeren Imbiss in der
„sonne – die feurige gastronomie“, dem zugehörigen
Restaurant des Sonnenzentrums in Oberndorf.
Für den Kollektorbaukurs wie auch die interessante Führung im
Sonnenzentrum Oberndorf ein herzliches Dankeschön an die
Firma Hartmann!
Tanja Bruckner, Susanne Pulvermüller (Text) und Blas Miras
(Fotos)